Von den Trends des Digitalen Lernens zu den Herausforderungen für L&D
MOOCs: Stand, Perspektiven und Potenziale
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www.hq.de
Dr. Jochen Robes
HQ Interaktive Mediensysteme/
Weiterbildungsblog
MOOCs: Stand,
Perspektiven und
Potenziale
DIHK, Arbeitskreis Wirtschaft und
Schule/ Hochschule
Leipzig, 27. Mai 2014
Bild: Arturo Donate
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Agenda
Aktuelle Schlaglichter
MOOCs: Begriff, Geschichte und
Entwicklung
Anbieter und Plattformen:
Die MOOC-Landschaft
Etwas Didaktik, oder:
Wie lernt man in MOOCs
eigentlich?
Auf Motiv-Suche:
die Mitspieler der MOOC-Bewegung
Von ECTS bis Big Data:
weitere offene Fragen
Prognosen zur weiteren
Entwicklung
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Was bedeutet eigentlich „MOOC“?
Massive: +150 Teilnehmer
Open: offen; zumindest kostenlose
Teilnahme
Online: im Web
Course: meist mit terminiertem Anfang &
Ende; über einen definierten
Zeitraum
Link: „Was ist ein MOOC?“ (YouTube, Iversity)
Bild: Ben Heine
8. 8
Wie es anfing: die MOOC-Premiere 2008
“Connectivism and Connective Knowledge” (CCK08)
Stephen Downes (www.downes.ca) und Georges
Siemens (www.elearnspace.org), zwei anerkannte,
kanadische Vertreter der „EduCommunity“, luden im
Sommer 2008 zu einem offenen Online-Kurs ein.
Der Kurs dauerte 12 Wochen (8. September – 30.
November 2008). Seine wichtigsten Bausteine waren
eine Agenda, offene Lernressourcen, wöchentliche Live-
Sessions, ein Hashtag (#cck08) und viele
Anknüpfungspunkte für Diskussionen.
Es nahmen ca. 2.200 Interessierte teil, darunter 25
„paid enrollments“, für die es am Ende ein Certificate
der University of Manitoba gab.
Bilder: Stephen Downes (sbzondergeld ),
George Siemens (WayneKLin )
9. 9
CCK08: die Grundprinzipien
aufbauend auf den
Grundprinzipien des
Connectivism: die Vernetzung
der Teilnehmer und Informationen
fördern
kein verbindliches Curriculum &
Lernziele
keine Wissenstests oder
Lernerfolgskontrollen
keine Zeugnisse oder Diplome
dezentrale Struktur
Siemens, Knowing Knowledge, 2006
12. 12
Wer den Hype auch beeinflusste: Salman Khan
Khan Academy, YouTube
Dieses Video wurde bis
heute (05/2014)
364.130 mal
aufgerufen!
13. 13
Mitte 2004 begann Salman Khan, seiner
Cousine Nadia Nachhilfe in Mathematik zu
geben. Nach einer Weile (2006) stellte er die
Tutorials auf YouTube ein. Mit großem Erfolg.
2008 wurde die Khan Academy gegründet
(www.khanacademy.org), eine Not-for-profit-
Organisation, mit der Mission: „A free
world-class education for anyone
anywhere”.
Heute enthält die Plattform der Khan
Academy über 4.000 Lehrfilme aus den
Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften,
Geschichte und Wirtschaft.
Von Salman Khan zur Khan Academy
Quelle:
Tulane Public
Relations
14. 14
Im Herbst 2011 öffneten Sebastian Thrun
(Bild rechts) und Peter Norvig einen
Stanford-Kurs über „Künstliche
Intelligenz“ online für alle Interessierten.
160.000 Teilnehmer meldeten sich
an!
Die MOOC-Welle war losgetreten:
Unternehmen wie Coursera, Udacity
(Sebastian Thrun) und edX wurden 2012
gegründet.
Coursera verzeichnet heute (24. Mai
2014) 659 Online-Kurse und
7.782.752 Anmeldungen.
Der Durchbruch 2011: ein Stanford-Kurs online
Quelle:
JD Lasica
15. 15
Über den AI-Kurs ...
Online Introduction to Artificial Intelligence, You Tube
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... und erste Reaktionen
You Tube, 9. Dezember 2011
DLD Conference, 24. Januar 2012
Sebastian Thrun:
„I can’t teach at
Stanford again.”
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Zusammenfassend: cMOOCs und xMOOCs
„Während cMOOCs vor allem
auf die Vernetzung der
Teilnehmenden und
Informationen sowie das
Entwickeln eigener Beiträge
zum Kursthema setzen, ...
... führen xMOOCs die
Lernenden durch strukturierte
Lerninhalte, regelmäßige
Wissensabfragen und
Prüfungen.“ (Robes, 2013)
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Kritische Stimmen zur xMOOC-Didaktik (1/2)
Rolf Schulmeister, 23. November 2012
Eindrücke:
überholte Didaktik
wenig Feedback und
Interaktionen
hohe Abbrecherquoten
keine seriösen Prüfungsmodelle
viele Themen, aber kein
Curriculum
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Kritische Stimmen zur xMOOC-Didaktik (2/2)
Rolf Schulmeister (Hrsg.), 2013
„MOOCs sind weder
moderne Lehre, noch folgen
sie einem aktuellen
lerntheoretischen Ansatz, sie
sind didaktisch antiquiert
und sie sind nicht einmal
gutes E-Learning“.
(Schulmeister, 2013)
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Die Hochschulen: Thesen des CHE
10 Thesen (Ausschnitt):
2. Heutige MOOCs nutzen die Potenziale der
Digitalisierung nicht aus
3. Digitale Lehr- und Lernformate ermöglichen
Personalisierung trotz Massifizierung
4. Digitale Formate bieten die Chance, die Effizienz
akademischer Lehre zu steigern
5. Digitale Lehr- und Lernformate leisten einen Beitrag zur
Öffnung eines weltweiten Zugangs zu Bildung
6. Digitale Lehr- und Lernformate bieten große
Potenziale für Weiterbildungsaktivitäten
9. Rechtliche Rahmenbedingungen sollten die
Digitalisierung fördern, nicht ausbremsen
10. Hochschulen sollten die Digitalisierung
als strategische Aufgabe annehmen
CHE, 21. November 2013
40. 40
Die Hochschulen: weitere Motive
Marketing:
“increase the visibility of the institution” and “to
drive student recruitment”
(Babson Survey Research Group, Januar 2014)
Stärkung des Online-Lernens:
“The critical discourse emerging around MOOCs is
providing an opportunity for institutions to develop a
more strategic approach to online learning.
This includes enhancing existing classroom teaching
practices, promoting institutional reputation and
developing new revenue models.”
(cetis, Januar 2014)
Mitmachen:
“Wir wollen mit dem neuen Medium
experimentieren” (Hans Pongratz, CIO/ TU München,
in: FAZ, 2013)
Babson, 2014
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Die Unternehmen:
MOOCs als „business-oriented content“
Josh Bersin, Forbes, Oktober 2013
“Coursera now offers MBA level courses from
Wharton and Rice at a very low cost; we
expect edX and others to do the same.
Google, AT&T, and nearly every major
university is moving in this direction.
The impact on corporate training is
likely to be enormous as more and
more business-oriented content
becomes available.
Not only are these courses available to
corporate training managers and employees,
they are also changing the nature of what a
“degree” means to a recruiter.”
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Die Unternehmen:
MOOCs als „role model“ für Corporate Learning
so will (wollte) die Deutsche Telekom AG Ende 2013
unternehmensintern zum Thema “Simplicity” den
“Magenta MOOC” starten ...
(managerSeminare, Juli 2013)
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Die Lerner: „Motivation? Mehr Wissen!“
Stiftung Warentest,
12.5.2014
Ergebnisse einer Umfrage auf test.de (117 Befragte, 3.2. – 19.04.2014):
Unter den Teilnehmern der Umfrage sind viele „Wiederholungstäter”,
die schon mehr als einen MOOC besucht haben.
Die meisten Teilnehmer (70 Prozent) gaben an, MOOCs „zur
persönlichen Weiterbildung” zu nutzen.
“Wer Moocs nutzt, hat laut test.de-Umfrage meist ein Hochschul-
studium absolviert (79 Prozent) und ist überwiegend zwischen 30 und
49 Jahren alt (57 Prozent)”.
“Informatik war das beliebteste Mooc-Thema …”
Und, nicht ganz unwichtig, die geschilderten Erfahrungen der Lerner
sind überwiegend positiv.
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Die Anerkennung von Lernerfolgen
„Die Anerkennung der Teilnahme und des
Studienerfolgs ist das Nadelöhr, durch das
die MOOCs müssen.“ (Schulmeister, 2013)
Derzeit werden MOOC-Abschlüsse nur in wenigen
Fällen anerkannt (z.B. in Form von ECTS-Punkten),
bzw. nur in wenigen Fällen nachgefragt (!).
Zertifikate sind immer an Formen der
Authentifizierung bzw. Identitätsprüfung
gebunden: Prüfungen werden in Testzentren
(Udacity/ Pearson) absolviert; oder der Teilnehmer
identifiziert sich online (Coursera/ Signature Track).
Die Bedeutung der Anerkennung von Lernerfolgen
hängt nicht zuletzt von der Zielgruppe der
MOOCs ab: Studierende oder Lebensbegleitend
Lernende?
Bild: Elissa Malcohn
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MOOCs in der Diskussion: weitere Punkte ...
Es geht u.a. um die
die bildungspolitischen Ansprüche: ... denn es nehmen
vor allem Höherqualifizierte teil!
die Motivation der Teilnehmenden: MOOCs weisen hohe
Abbrecherquoten auf. Was bedeutet das für die Angebote?
die Kompetenzen der Teilnehmenden: Bilden Fähigkeiten
zur Selbstorganisation die Voraussetzungen zur Teilnahme?
die Öffnung der Lerninhalte: Wem sollten die
Lernmaterialien und Lerninhalte gehören?
die Personalisierung der Lerninhalte: Sind Big Data auch
in der Bildung ein Weg der Zukunft?
die Anerkennung von Lernerfolgen: Sind Open Badges
eine Ergänzung zu Abschlüssen und Zeugnissen? Bild: Chris Jobling