extended version: Herausforderungen für Bibliotheken mit ausführlichem Text zu den einzelnen Themen. An der Jahresversammlung der Alumni ALIS in Bern, 18. Juni 2015 gehalten - aber die Variante ohne Text gezeigt.
extended version: Herausforderungen für Bibliotheken mit ausführlichem Text zu den einzelnen Themen. An der Jahresversammlung der Alumni ALIS in Bern, 18. Juni 2015 gehalten - aber die Variante ohne Text gezeigt.
Social Media in Bibliotheken. Geschichte einer Immigration ins DigitaleHans-Christoph Hobohm
Vortrag auf der Tagung Archive 2.2 in Siegen, 3. und 4. Dezember 2015
Persönliche Erfahrungen bei der Begleitung einer Community in das Web2.0 bzw. der ständigen technologischen Innovation von der Mailingliste "Internet in Bibliotheken" (InetBib) bis zu Maker-Spaces. (Lediglich die Bilder des Vortrags, der aufgezeichnet wurde)
Das Web als Infrastruktur und Werkzeugkasten für die WissenschaftTIB Hannover
Im Web entstehen zahlreiche neue Formate und Werkzeuge, mit denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Informationen austauschen können. Wie werden diese Möglichkeiten tatsächlich genutzt, und wie werden sie von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern selbst eingeschätzt? - Einige typische Nutzungsmuster sollen anhand der Beispiele "Zitieren in Tweets", "Open Notebook Science" sowie bloggende Wissenschaftler kurz skizziert werden, um abschließend thesenartig den Rollenwandel der (digitalen) Bibliothekarinnen und Bibliothekare zu diskutieren.
Green Road 2.0? Selbstarchivierung als integrierte Funktion von Social-Networ...TIB Hannover
Zwei kleine europäische Startup-Unternehmen, Mendeley und ResearchGATE, versuchen neuerdings Selbstarchivierung und Social Networking in jeweils einem Webdienst bzw. einer Literaturverwaltungs-Software zusammenzubringen und intelligent miteinander zu kombinieren. Welchen Mehrwert könnte Social Networking für die aktive Selbstarchivierung bzw. für neuartige Wege des Entdeckens interessanter Open-Access-Literatur haben? Welche der bei Mendeley und ResearchGATE entstehenden Daten werden in welcher Form zugänglich und nachnutzbar sein? Welche Implikationen könnten die neuen Angebote dieses Typs für Open Access-Repositories haben?
Teaching and Learning Experience Design – der Ruf nach besserer Lehre: aber wie?Isa Jahnke
Der Ruf danach, dass es bessere Lehre geben muss oder das Lehre verbessert werden sollte, ist nicht neu. Es gibt auch schon seit längerer Zeit Rufe danach, dass Lehre der Forschung in Universitäten gleichgestellt werden soll. (Und in den letzten Jahren ist in Deutschland auch einiges an positiven Entwicklungen geschehen, z.B. durch die Aktivitäten des Stifterverbands). Wie kann die Verbesserung der Lehre weitergehen? Fehlt etwas in dieser Entwicklung? Ja, sagt dieser Beitrag, der zum Nachdenken und Diskutieren anregen soll. In diesem Beitrag wird ein forschungsbasierter Ansatz zur Diskussion gestellt. Es wird argumentiert, dass Lehre nur dann besser wird, wenn es mit den Prinzipen der Wissenschaft und Forschung angegangen wird (d.h. gestalten, Daten erheben, auswerten, verbessern). Es benötigt neue Verhaltensregeln oder -prinzipien bei der Gestaltung von Lehrveranstaltungen. Das bedeutet zum Beispiel das Prinzipien der Evidenzbasierung und wissenschaftliche Herangehensweisen im Lehr-Lerndesign als zentrales Fundament etabliert werden sollte. Evidenzbasierung hier meint, folgt man der Logik der Forschung, dass Lehrveranstaltungen als Intervention verstanden werden. Mit dieser Intervention werden Studierende befähigt, bestimmte vorab festgelegte Kompetenzen zu entwickeln. Und die Frage, die sich bei jeder Lehr-Lernveranstaltung dann stellt, ist, ob diese Objectives bzw. Learning Outcomes auch erreicht wurden. Klar ist, dass die subjektive Lehrevaluation der Studierenden oder auch die Notengebnung nicht ausreichen, um diese Frage zu beantworten. Hierfür gibt es eine Reihe von Methoden, die genutzt werden können, z.B. aus dem Bereich des User- / Learning Experience Design. Diese Methoden umfassen unter anderem Usability-Tests, Learner Experience Studies, Pre-/Post-Tests, und Follow-up Interviews. Diese können zur Gestaltung und Erfassung von effektiven, effizienten und ansprechenden digitalen Lerndesigns verwendet (Reigeluth 1983, Honebein & Reigeluth, 2022).
Der Beitrag will die Entwicklung zur Verbesserung von Lehre weiter pushen. Neue Ideen in die Bewegung bringen. Als Gründungsvizepräsidentin der UTN hab ich die Chance, hier ein neues Fundament für eine gesamte Uni zu legen. Wird das Gelingen? Ist dieser Ansatz, den ich hier vorstelle, eine erfolgsversprechende Option dafür? Hier können sich die TeilnehmerInnen an dieser Entwicklung beteiligen.
Wie das Web die Ausbildung von Bibliothekaren verändert – und weiter verändern wird
1. Wie das Web die Ausbildung von Bibliothekaren
verändert – und weiter verändern wird.
Lambert Heller
W3C Opening Event „Teaching the Web“
Potsdam, 15.10.2009
2. Roter Faden
• Kataloge: Von der 2. zur 3. Bibliotheksrevolution
• Was bisher kaum gelehrt … aber trotzdem gelernt wird
• Webaktivität, Informationspraktiken und Konsequenzen
• Was kommt nach dem Katalog?
• Wer oder was kommt nach den BibliothekarInnen?
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3. Kataloge: Von der 2. zur 3. Revolution
• Elmar Mittler (1993): 1. Bearbeitungs-, 2. Vermittlungs-,
3. Benutzungsrevolution in den Bibliotheken.
• Verwandlung des Katalogs zum Online-Katalog hat die
Bibliothek für immer verändert. („2. Revolution“)
• Die „3. Revolution“ findet zum Teil im Online-Katalog
statt. (Bibliotheks-Speak: „Catalog Enrichment“)
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4. Schritte zur Vollendung der 2. Revolution
Maschinenlesbare = “entnehmbare“, nachnutzbare
bibliographische Daten im Katalog.
Beispiele: Mikroformate (COinS), auch Diskussion über
BibTeX in HTML 5; Anwendungsbeispiel: Zotero.
• Nächster Schritt: Verlinkbare Daten.
• Beispiele: Standardthesaurus Wirtschaft (STW),
Erstkatalogisierungs-ID der Verbünde (EKI).
• Vom „an die Daten festgeschraubten“ Katalog
(Paradigma Datenbank) zu Linkzielen und Links im
Open Data Web (Paradigma Netzwerk).
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5. Einige notwendige neue Fragen der Ausbildung
Wie funktioniert ein Link?
Wie funktioniert ein (menschen-/maschinenlesbares)
Linkziel?
Was kann durch ein Linkziel repräsentiert werden?
Wer benutzt Links wozu?
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6. Was bisher kaum gelehrt...
Netnographie
Grundlegende Erfahrung des Lernens und Arbeitens
als Online-Community
Auch durch Learning Management Systeme (LMS)
nicht realisiert, denn:
LMS = Modell eines „Halb-Web-Systems“: Web als
anpassungsfähige Technik, aber ohne web-weit
funktionierende Linkziele, und ohne Kontrolle der
Benutzer über ihre Daten.
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7. ...aber trotzdem gelernt wird
Erfahrungen als Community werden dennoch
gesammelt, einfach weil die Werkzeuge im Web zur
Verfügung stehen und sich die Praktiken (vor allem
durch das Web) verbreiten.
Beispiele: Repositories, Weblogs, Wikis... von Matrikeln
Insbesondere Weblogs sind Medien bibliothekarischer
Kritik, Weiterbildung und Weiterentwicklung geworden
– in Deutschland im Halbschatten.
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8. Vom Web-Konsum zur Web-Aktivität
August 2008 bis August 2009: Internet-Zeitanteil von
US-Amerikanern auf Social-Networking-Diensten
verdreifacht sich von 6% auf 17%. (Nielsen Newswire)
„Social Software“ war die Avantgarde, während viele
noch “fertige” Informationen suchten und konsumierten
– heute: Aktive Konstruktion und Benutzung eines
eigenen sozialen Netzwerks, eines „Profils“ etc. im Web
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9. Neue Informationspraktiken – mit Konsequenzen
Beispiele: Exploratives Suchen (vulgo „Stöbern“,
„Schauen, was es so alles gibt“) und soziales
Navigieren (vulgo „in Profilseiten stöbern“).
Daten müssen möglichst leicht entnehmbar und
verlinkbar sein, um für diese Praktiken nützlich zu sein.
(Hat natürlich weitere Implikationen – z.B. Visualität von
Information, die beim Stöbern sehr hilft.)
Neuartige “Entdeckbarkeit“ von Informationen jenseits
der Stichwortsuche – Google nicht mehr Nabel der Welt
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10. Nach dem Katalog: Hybride Webanwendungen?
Für diese im Web wachsenden neuen
Informationspraktiken werden neue Anwendungen für
“Bibliotheksdaten” entstehen, die anders aussehen
werden als heutige Kataloge – aber das Richtige an der
Idee „Katalog“ wird darin aufgehoben sein.
Beispielhaft: Zwei hybride Web-Innovationen des
Jahres 2008, Faviki und Mendeley.
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11. Wer / was kommt nach den BibliothekarInnen?
Aktuelle bibliothekarische Arbeitsteilung
(Softwareentwicklung des Katalogs, Auskunft,
Vermittlung von Informationskompentenz) paßt kaum
noch zu den Anforderungen des Webs.
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Ein Beispiel: „Slam the boards!“ (Bill Pardue)
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Beispiel aus meiner Berufspraxis: Lehrstuhl-
MitarbeiterInnen dabei helfen, eine geeignete Online-
Literaturverwaltung zu finden und zu konfigurieren.
(Vgl. Smith/Wenger/ White: „Community Technology
Stewardship”)
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