1. Internet, SH (13.7.2017). Wie kann man Medien, insbesondere digitale Medien, für Lehr-Lernprozesse
einsetzen? Welche Ansätze bestehen hierzu in der zugehörigen Disziplin, der Mediendidaktik? Welche
Ansätze lassen sich für ein forschendes Lernen mit digitalen Medien übernehmen? Die Mediendidaktik als
die Disziplin, die sich um das Lehren und Lernen mit Medien kümmert, hat auf diese Fragen bisher
vielfältige Antworten gefunden. Grob unterschieden finden sich zum einen Ansätze, die unterschiedliche
Medien und digitale Technologien für das Lernen ausprobieren und damit einen technisch-funktionalen
Fokus auf den Medieneinsatz in Studium und Lehre legen. Hier hat sich auch der Begriff der Medien als
Werkzeug etabliert. Zum anderen finden sich Ansätze, die eher den individuellen Umgang von Lehrenden
und Studierenden betrachten. Sie legen einen Fokus auf die kritische Reflexion von Medien und medialer
Entwicklungen. Greift man auf etablierte Lerntheorien zurück – zu nennen sind hier der Behaviorismus,
der Kognitivismus und der Konstruktivismus – lassen sich zugehörige Konzepte wiederum recht einfach
ordnen: Werden interaktive Trainings- oder Übungsprogramme konzipiert, liegt ihnen meist ein
Verständnis behavioristischen Lernens zugrunde. Warum? Die Einübung von Wissen findet hier durch
permanente Wiederholung statt; eigene Reflexionen oder gar Diskurs schließt sich in diesem
Lernverständnis allenfalls dem Training an, ist aber nicht Teil des Trainings selbst. Kognitivistische
Konzepte zeichnen sich eher dadurch aus, dass in diesen individuelle Pfade durch Lernprogramme möglich
sind (infolge der so genannten Hypertext-Struktur, wie man sie von der Wikipedia kennt). Auf diese Weise
wird anerkannt, dass Verarbeitungsprozesse im Gehirn von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. In
diesem Zusammenhang wichtig ist das Stichwort der Black Box: Es beschreibt, wie die unsichtbar die
Verarbeitungsprozesse im Gehirn letztlich ablaufen, und es deutet auf das dahinter liegende Menschenbild
hin. Konstruktivistisch geprägte Konzepte greifen oft aktuelle oder reale Probleme auf und bieten
Studierenden die Möglichkeit, gemeinsam Lösungen für diese Probleme zu erarbeiten. Sie werden auf
diese Weise in hohem Maße selbst aktiv bzw. in der Gruppe produzierend tätig, während die anderen
Forschendes
Lernen
E-Learning
Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln)
Vortrag im Online-Workshop „Forschendes Lernen und E-Learning“ des BMBF-geförderten Projekts FiDeS
| 1
&
4. Inhalte
(mediengestützt) vermitteln
Studierende
(mit/über Medien)
aktivieren
Studierende
gut betreuen
Forschendes Lernen planen
Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln)
Vortrag im Online-Workshop „Forschendes Lernen und E-Learning“ des BMBF-geförderten Projekts FiDeS
| 4
auf Forschen als
Handlungspraxis bezogene
Lernziele
bestimmen
5. Beispiel: Vorlesung „Einführung in die Mediendidaktik“
• Kombination fachlicher Lernziele mit überfachlichen
(insb. sozialen) Lernzielen;
• Ansprache unterschiedlicher Wissensbereiche (von
Faktenwissen über konzeptionelles und prozedurales
Wissen bis hin zu megakognitivem Wissen);
• Einbringen der studentischen Perspektive durch
forschungsorientiertes Vorlesungsformat;
• Bedeutung der Artefakte (insb. ‚Forschungsskizze’)
vgl. http://www.sandrahofhues.de/2017/02/27/zur-bedeutung-der-artefakte-beim-fol-forschungsskizze/
auf Forschen als
Handlungspraxis bezogene
Lernziele
bestimmen
Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln)
Vortrag im Online-Workshop „Forschendes Lernen und E-Learning“ des BMBF-geförderten Projekts FiDeS
| 5
Forschendes Lernen planen
6. Einblick in die Vorlesung
Gründe für den Medieneinsatz
• Verständliche Präsentation von
Lerninhalten (inkl. Speicherung)
• Video-Konserven
• Vorteile durch sequentielle bzw.
nicht-lineare Darstellung
• Ggf. anschauliche Beispiele
Quelle: http://i-literacy.e-learning.imb-uni-augsburg.de/node/583
Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln)
Vortrag im Online-Workshop „Forschendes Lernen und E-Learning“ des BMBF-geförderten Projekts FiDeS
| 6
7. Gründe für den Medieneinsatz
• Selbstlernen unterstützen
durch Lernmaterialien und
Online-Self-Asessements;
• Peer-Kommunikation anregen;
• Gruppenarbeitsprozesse durch
Aufgabenstellungen anleiten
Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln)
Vortrag im Online-Workshop „Forschendes Lernen und E-Learning“ des BMBF-geförderten Projekts FiDeS
| 7
Einblick in die Vorlesung
9. Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln)
Vortrag im Online-Workshop „Forschendes Lernen und E-Learning“ des BMBF-geförderten Projekts FiDeS
| 9
Studierwirklichkeiten
Unterschiedlich ausgeprägtes Interesse (an
Mediendidaktik als Gegenstand, am
mediengestützten Lernen, an Forschung/
am Forschen)
Herausforderungen durch Gleichzeitigkeit
der Konzepte (Forschungsorientierung;
konsequenter Medieneinsatz)
Konsequenzen für Planungsprozesse
|Persönliche Relevanz erzeugen
|Professionalisierungsprozesse
anstoßen
|Normative Diskussion über das
Studium ermöglichen
Gute Betreuung
(technische Unterstützungssysteme;
Tutor*innen; Diskursräume)
Einblick in die Vorlesung
10. Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln)
Vortrag im Online-Workshop „Forschendes Lernen und E-Learning“ des BMBF-geförderten Projekts FiDeS
| 10
Das Narrativ der Digital Natives
Durchdringung des Alltags
1:n-Gerätebesitz
(fast) 100% Onliner
Nutzungskontexte
Alltags-/Lebenswelt
Studium/Beruf
Quelle: Hofhues, S., Pensel, S. & Rottlaender, E.-M. (2016). Mit vielen Studierenden auf Forschungsreise gehen: Einblicke in ein forschungsorientiertes Vorlesungsformat. In B. Berendt, A. Fleischmann, J. Wildt, N. Schaper & B. Szczyrba (Hrsg.), Neues Handbuch Hochschullehre (77; S. 61-82). Hamburg: Raabe.; Bildquelle: http://www.swr.de/swr2/wissen/handysucht/-/id=661224/did=12864238/nid=661224/12nuyjy/
Eigener Sinn im Medienhandeln
11. Internet, SH (13.7.2017). Wie kann man Medien, insbesondere digitale Medien, für Lehr-Lernprozesse
einsetzen? Welche Ansätze bestehen hierzu in der zugehörigen Disziplin, der Mediendidaktik? Welche
Ansätze lassen sich für ein forschendes Lernen mit digitalen Medien übernehmen? Die Mediendidaktik als
die Disziplin, die sich um das Lehren und Lernen mit Medien kümmert, hat auf diese Fragen bisher
vielfältige Antworten gefunden. Grob unterschieden finden sich zum einen Ansätze, die unterschiedliche
Medien und digitale Technologien für das Lernen ausprobieren und damit einen technisch-funktionalen
Fokus auf den Medieneinsatz in Studium und Lehre legen. Hier hat sich auch der Begriff der Medien als
Werkzeug etabliert. Zum anderen finden sich Ansätze, die eher den individuellen Umgang von Lehrenden
und Studierenden betrachten. Sie legen einen Fokus auf die kritische Reflexion von Medien und medialer
Entwicklungen. Greift man auf etablierte Lerntheorien zurück – zu nennen sind hier der Behaviorismus,
der Kognitivismus und der Konstruktivismus – lassen sich zugehörige Konzepte wiederum recht einfach
ordnen: Werden interaktive Trainings- oder Übungsprogramme konzipiert, liegt ihnen meist ein
Verständnis behavioristischen Lernens zugrunde. Warum? Die Einübung von Wissen findet hier durch
permanente Wiederholung statt; eigene Reflexionen oder gar Diskurs schließt sich in diesem
Lernverständnis allenfalls dem Training an, ist aber nicht Teil des Trainings selbst. Kognitivistische
Konzepte zeichnen sich eher dadurch aus, dass in diesen individuelle Pfade durch Lernprogramme möglich
sind (infolge der so genannten Hypertext-Struktur, wie man sie von der Wikipedia kennt). Auf diese Weise
wird anerkannt, dass Verarbeitungsprozesse im Gehirn von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. In
diesem Zusammenhang wichtig ist das Stichwort der Black Box: Es beschreibt, wie die unsichtbar die
Verarbeitungsprozesse im Gehirn letztlich ablaufen, und es deutet auf das dahinter liegende Menschenbild
hin. Konstruktivistisch geprägte Konzepte greifen oft aktuelle oder reale Probleme auf und bieten
Studierenden die Möglichkeit, gemeinsam Lösungen für diese Probleme zu erarbeiten. Sie werden auf
diese Weise in hohem Maße selbst aktiv bzw. in der Gruppe produzierend tätig, während die anderen
Vielen Dank.
Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln)
Vortrag im Online-Workshop „Forschendes Lernen und E-Learning“ des BMBF-geförderten Projekts FiDeS
| 11
E-Mail: sandra.hofhues@uni-koeln.de
Blog: www.sandrahofhues.de
Twitter: @shofhues
12. 18.04.2017 Kick-off-Veranstaltung
25.04.2017 Medien
02.05.2017 Didaktik (Online-Vorlesung)
09.05.2017 Eigene Forschungsthemen und -interessen
16.05.2017 Lernen (Online-Vorlesung)
23.05.2017 Eigene Forschungsfragen und Peer Review
30.05.2017 Zugänge zur Mediendidaktik (Online-Vorlesung)
06.06.2017 frei - Exkursionswoche
13.06.2017 Zentrale Konzepte der Mediendidaktik (+ 1. Self-Assessment)
20.06.2017 Eigene Forschungsstände
27.06.2017 Verhältnis von Technologie und Pädagogik
04.07.2017 (Inter-)Nationale Diskussionen (Online-Vorlesung)
11.07.2017 Diskussion über eigene Forschungsskizzen (+ QA)
18.07.2017 Optional: Benoteter Test (oder 2. Self-Assessment)
Ablaufplan der Vorlesung
BACK-UP
Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues | Professur für Mediendidaktik/Medienpädagogik (Universität zu Köln)
Vortrag im Online-Workshop „Forschendes Lernen und E-Learning“ des BMBF-geförderten Projekts FiDeS
| 12