Während bundesweit jeder Achte an Weiterbildung teilnimmt, ist es in NRW nur jeder Zehnte. Besonders abgehängt sind Personen ohne berufsqualifizierenden Abschluss. Regional lässt sich der höchste Handlungsbedarf in der Region bei Aachen feststellen, weil dort besonders wenig Menschen an Weiterbildungen teilnehmen.
Vor Ort kann eine bedarfsorientierte Kooperation der Weiterbildungsakteure, eine unabhängige Weiterbildungsberatung und eine gute Erreichbarkeit der Einrichtungen die Weiterbildung verbessern. Darüber hinaus ist es aber auch wichtig, die Chancen der Digitalisierung im Blick zu haben und die Kompetenzen der Lernenden anzuerkennen, um an diesen anknüpfen zu können. Damit durch diese Möglichkeiten die Teilhabe an Weiterbildungen erhöht werden kann, muss allerdings zunächst die Weiterbildung professionalisiert werden, wofür ein stärkeres staatliches Engagement nötig ist.
Inputvorträge von Frank Frick und Marvin Bürmann auf einem Workshop zum „Deutschen Weiterbildungsatlas“ beim Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen am 23.09.2016.
The impact of DCFTA after 4 years of implementation: The case of THE REPUBLIC...
Weiterbildung in NRW – Ergebnisse des Weiterbildungsatlas und weiterführende Impulse
1. Weiterbildung in NRW
Ergebnisse des Deutschen Weiterbildungsatlas
Frank Frick, Marvin Bürmann
Workshop am 23. September 2016 in Düsseldorf
bei dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen
2. Inputs des Tages
1. Zentrale Inhalte und Ergebnisse des Weiterbildungsatlas
„Weiterbildungsteilnahme zwischen 2,9 und 23,1 Prozent. Sozialstruktur und regionale Merkmale
erklären 30 Prozent der Unterschiede.“
2. Ergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen
„Die Weiterbildungsteilnahme in NRW ist gering und sinkt seit 2008; gerade Geringqualifizierte sind
abgehängt.“
3. Ergebnisse der Kreise und kreisfreien Städte in NRW
„Aachen und benachbarte Kreise mit besonders niedriger Teilnahme“
4. Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW
23.09.2016 |Weiterbildung in NRW - Ergebnisse des Deutschen Weiterbildungsatlas 2
Weiterbildungschancen
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
3. Zentrale Inhalte und Ergebnisse des Weiterbildungsatlas
Input 1
Marvin Bürmann
Düsseldorf, 23. September 2016
4. 23.09.2016 | 4
Weiterbildungschancen
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
Die Intention des Weiterbildungsatlas
Transparenz über die regionale Weiterbildung
Teilnahme und Angebot an Weiterbildung
Deutschlandweit vergleichbare Datengrundlage
Berücksichtigung regionaler Ausgangsvoraussetzungen
Fallstudien zur Identifikation von Handlungsfeldern
Projektpartner
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung e.V.
Freie Universität Berlin
Weiterbildung in NRW - Zentrale Inhalte und Ergebnisse des Weiterbildungsatlas Marvin Bürmann |
5. Die bisher verfügbaren Atlanten
1. Deutsche Weiterbildungsatlas (September 2015)
Bundesländer und Raumordnungsregionen
2007 bis 2012
Teilnahme: Alle 25+ J., Geringqualifizierte 25-54 J.
Angebote: öffentlich (VHS), privat, betrieblich
2. Deutsche Weiterbildungsatlas (Juli 2016)
Bundesländer und Kreise sowie kreisfreie Städte
2012 und 2013
Teilnahme: Alle 25+ J.
Angebote: öffentlich (VHS), gemeinschaftlich, privat, betrieblich
23.09.2016 | 5
Weiterbildungschancen
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
Weiterbildung in NRW - Zentrale Inhalte und Ergebnisse des Weiterbildungsatlas Marvin Bürmann |
6. Die Frage zur Weiterbildungsteilnahme
Auf Grundlage des Mikrozensus:
Anteil der Einwohner ab dem 25. Lebensjahr (ohne obere Altersgrenze),
die angaben, im letzten Jahr an mindestens einer allgemeinen oder
beruflichen Weiterbildung teilgenommen zu haben.
eher „klassische“ non-formale und formale Weiterbildungsformate
Teilhabequote, keine Aussage über Länge und Qualität möglich
Etwa 70 Prozent aller Weiterbildungen sind betrieblich (laut AES)
Unterschiede zu anderen Befragungsergebnissen:
Beispiel: Höhere Teilnahmequote im Adult Education Survey
Obere Altersgrenze 65 J., weiter gefasstes Weiterbildungskonzept,
Einthemenbefragung zur Bildung, Keine Auskunftspflicht
23.09.2016 | 6
Weiterbildungschancen
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
Weiterbildung in NRW - Zentrale Inhalte und Ergebnisse des Weiterbildungsatlas Marvin Bürmann |
7. Welche Rolle spielen Länder & Kommunen?
2013: Bundesländer zwischen 10,4 und 14,8 Prozent Teilnahme
Kommunen zwischen 2,9 und 23,1 Prozent Teilnahme
Regionale Verteilung zeigt Handlungsbedarfe auf
Weiterbildungsentscheidungen sind in Deutschland im Wesentlichen durch
die individuelle Ebene und den nahen sozialräumlichen Kontext geprägt.
Bildungspolitischen Initiativen sollten direkt am Individuum ansetzen:
o Beratung
o Finanzierung
o Pädagogik/Lebensweltbezug
o Kompetenzanerkennung
23.09.2016 | 7
Weiterbildungschancen
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas Quelle: Deutscher Weiterbildungsatlas auf Grundlage des Mikrozensus,
Berechnungen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
TeilnahmeinProzent
(alleBefragten25+J.,2012-2013)
Weiterbildung in NRW - Zentrale Inhalte und Ergebnisse des Weiterbildungsatlas Marvin Bürmann |
8. Geringqualifizierte abgehängt
(25-54 Jahre)
23.09.2016 | 8
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
22,5 %
(mit Abschluss)
6,7 %
(ohne Abschluss)
Quelle: Deutscher Weiterbildungsatlas auf Grundlage des Mikrozensus,
Berechnungen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
3x so hoch
Die dargestellte Prozentzahlen beschreiben die Mittelwerte 2007-2012
Regionale Differenzen: Teilnahme in den Raumordnungsregionen zwischen 3 und 10,7 Prozent
Weiterbildung in NRW - Zentrale Inhalte und Ergebnisse des Weiterbildungsatlas Marvin Bürmann |
9. Unterschiede in den Teilnahmequoten sind zum Teil zu erwarten
… aufgrund unterschiedlicher Sozial-, Wirtschafts- und Infrastrukturen
Beispiel: Viele Akademiker -> höhere Teilnahmequote
Die Potenzialausschöpfung berücksichtigt diese Einflussfaktoren
Bundesländer: Bildungsstand, Einkommen, Alter, Geschlecht, Erwerbsstatus, Stellung im
Beruf, Beschäftigungsform, Arbeitszeiten, Beruf, Branchen, Betriebsgrößen,
Familienstruktur, Berufsausbildung und Migrationsstatus
Kommunen zudem: Bruttowertschöpfung aufgeschlüsselt nach Wirtschaftsbereichen, PKW-
Fahrzeiten zu Mittel- und Oberzentrum sowie zur Autobahn und der
siedlungsstrukturelle Typ der Kommune
23.09.2016 | 9
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
Vergleichbarkeit der Teilnahmequoten
Weiterbildung in NRW - Zentrale Inhalte und Ergebnisse des Weiterbildungsatlas Marvin Bürmann |
10. Die Potenzialausschöpfung vergleicht die gemessene
Teilnahmequote mit der, die auf Grundlage der Merkmale
der Sozial-, Wirtschafts- und Infrastruktur zu erwarten
gewesen wäre.
bei 100 Prozent entspricht die Messung der Erwartung
Ergebnis:
In manchen Kommunen werden Potenziale kaum
genutzt, während andere Kommunen deutlich mehr
aus den Möglichkeiten machen.
Potenzialausschöpfung reicht von 22 Prozent im
bayrischen Fürstenfeldbruck bis zu 202 Prozent in
Elbe-Elster in Brandenburg
23.09.2016 | 10
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas Quelle: Deutscher Weiterbildungsatlas auf Grundlage des Mikrozensus,
Berechnungen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
Werden strukturelle Potenziale genutzt?
Weiterbildung in NRW - Zentrale Inhalte und Ergebnisse des Weiterbildungsatlas Marvin Bürmann |
11. Die Weiterbildungsangebote
Öffentliche Weiterbildungsangebote (VHS-Statistik)
Anzahl der öffentlich angebotenen VHS-Kurse (exkl. Auftragsmaßnahmen)
Gemeinschaftliche Weiterbildungsangebote (Verbundstatistik)
Anzahl der gemeinschaftlichen Weiterbildungseinrichtungen (BAK AL, DEAE, KEB)
Privatwirtschaftliche Weiterbildungsangebote (Unternehmensregister)
Anzahl privatwirtschaftlicher Weiterbildungsanbieter (Atlas 1: gewichtet nach SVB, Atlas 2: keine Gewichtung)
Betriebliche Weiterbildungsangebote (Unternehmensregister, iab-Betriebspanel)
Anzahl der betrieblichen Angebote (interne Kurse, externe Kurse, Tagungen)
Alle Angebote werden pro 1000 Einwohner ausgewiesen.
23.09.2016 | 11
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
Weiterbildung in NRW - Zentrale Inhalte und Ergebnisse des Weiterbildungsatlas Marvin Bürmann |
12. Ergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen
Input 2
Marvin Bürmann
Düsseldorf, 23. September 2016
13. NRWs Bevölkerung bildet sich wenig weiter
23.09.2016 | 13
Weiterbildungschancen
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
2013: Bundesweit beträgt die Teilnahme 12,3 Prozent. In NRW liegt sie bei 10,4 Prozent.
Damit liegt NRW 10 Prozent hinter der niedrigen statischen Erwartung von 11,4 Prozent.
Quelle: Deutscher Weiterbildungsatlas auf Grundlage des Mikrozensus,
Berechnungen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
* 2013: Teilnahme in NRW inklusive geschätzter Werte.
*
Weiterbildung in NRW - Ergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen Marvin Bürmann |
14. Viele Geringqualifizierte mit wenigen Teilnahmen
23.09.2016 | 14
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas Quelle: Deutscher Weiterbildungsatlas auf Grundlage des Mikrozensus,
Berechnungen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
2012: Bundesweit liegt die Teilnahmequote bei 6,2 Prozent. In NRW beträgt sie 4,9 Prozent.
Damit liegt NRW 7 Prozent hinter der niedrigen statischen Erwartung von 5,2 Prozent.
Weiterbildung in NRW - Ergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen Marvin Bürmann |
15. Niedrige und sinkende Teilnahme in NRW
23.09.2016 | 15
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
Gesamtbevölkerung: Niedrig und seit 2008 sinkend
Geringqualifizierte: Niedrig und seit 2009 sinkend
Erwartungen anhand NRWs Sozialstruktur:
Quoten unter dem Bundesschnitt
Aber: NRW bleibt auch hinter diesen
statistischen Erwartungen zurück
Die Sozialstruktur erklärt die niedrigen
Teilnahmequoten also nur bedingt
Quelle: Deutscher Weiterbildungsatlas auf Grundlage des Mikrozensus,
Berechnungen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
* 2013: Teilnahme in NRW inklusive geschätzter Werte.
*
Weiterbildung in NRW - Ergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen Marvin Bürmann |
16. Kein überdurchschnittliches Angebot
23.09.2016 | 16
Weiterbildungschancen
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
Die Angebotswerte für NRW zeigen:
Durchschnittliche Werte:
o gemeinschaftliches und
privatwirtschaftliches Angebot
Unterdurchschnittliche Werte:
o öffentlich angebotene
Volkshochschulkurse und
betriebliche Angebote
Quelle: Deutscher Weiterbildungsatlas, unterschiedliche Datensätze,
Berechnungen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
Weiterbildung in NRW - Ergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen Marvin Bürmann |
17. Ergebnisse der Kreise und kreisfreien Städte in NRW
Input 3
Marvin Bürmann
Düsseldorf, 23. September 2016
18. Nur wenige Kommunen mit hohen Quoten
(alle Befragten ab dem 25. Lebensjahr, 2012-2013)
23.09.2016 | 18
Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
Bei den Kommunen reicht die Weiterbildungsteilnahme
… von 4,4 Prozent in Euskirchen
… bis 20,1 Prozent in Münster
Hohe Werte in Münster (20 %) und Bonn (16 %)
hier waren hohe Quoten zu erwarten
Städteregion Aachen und benachbarte Kreise fallen mit
niedrigen Teilnahmequoten auf
nicht durch die Sozial-, Wirtschafts- und Infrastruktur
dieser Kommunen erklärbar
Quelle: Deutscher Weiterbildungsatlas auf Grundlage des Mikrozensus,
Berechnungen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
Weiterbildungschancen
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Weiterbildung in NRW - Ergebnisse der Kreise und kreisfreien Städte in NRW Marvin Bürmann |
19. ROR Aachen: Ohne Abschluss kaum Weiterbildung
(Geringqualifizierte 25-54 J., 2007-2012)
23.09.2016 | 19
Weiterbildungschancen
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Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
Bei der Teilnahme der Geringqualifizierten ergibt
sich ein ähnliches räumliches Bild
Vor allem die ROR Aachen sticht heraus:
Mit 3 Prozent bundesweit niedrigster Wert
Auch in diesem Fall lässt sich die niedrige Quote
nicht durch die regionalen Merkmale erklären
Insgesamt: NRW weist eine relativ homogene
Verteilung niedriger Weiterbildungsquoten auf
Quelle: Deutscher Weiterbildungsatlas auf Grundlage des Mikrozensus,
Berechnungen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
Weiterbildung in NRW - Ergebnisse der Kreise und kreisfreien Städte in NRW Marvin Bürmann |
20. Aachen – Geben die Angebote Aufschluss?
23.09.2016 | 20
Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
Niedrige Teilnahme
… nicht durch strukturelle Merkmale erklärbar
Angebotswerte über Landes- und z.T. auch über
Bundesschnitt
… lediglich das Umfeldangebot ist gering
Woran genau liegt es?
Quelle: Deutscher Weiterbildungsatlas, unterschiedliche Datensätze,
Berechnungen des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung
Weiterbildungschancen
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Weiterbildung in NRW - Ergebnisse der Kreise und kreisfreien Städte in NRW Marvin Bürmann |
21. Fallstudien zeigen, dass …
eine bedarfsorientierte Kooperation
eine trägerneutrale Weiterbildungsberatung
und eine gute Erreichbarkeit der Angebote
… die Weiterbildung vor Ort verbessern können.
Allerdings: Fallstudie für die ROR Aachen deckte
diesbezüglich keine deutlichen Mängel auf.
Eine genauere Untersuchung der Ursachen ist notwendig.
Was kann vor Ort verbessert werden?
23.09.2016 | 21
Deutscher Weiterbildungsatlas
Deutscher Weiterbildungsatlas
Weiterbildungschancen
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Weiterbildung in NRW - Ergebnisse der Kreise und kreisfreien Städte in NRW Marvin Bürmann |
22. Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW
Input 4
Frank Frick
Düsseldorf, 23. September 2016
23. Wachsende Zahl Geringqualifizierter trotz Fachkräftemangel
23.09.2016 |
0,75
Mio.
1,1
Mio.
0
200,000
400,000
600,000
800,000
1,000,000
1,200,000
2015 2020
Mio. Mio.
Geringqualifizierte in Deutschland Bedarf Menschen mit Berufsabschluss
Quellen:BIBB-Report23/14Tabelle3;IABaktuellerBericht17/2015;eigeneBerechnungen;vbw2012
Aus Geringqualifizierten Fachkräfte machen.
23
4x häufiger
arbeitslos
Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
24. Zwei Trends: Sinkende und sozial gespaltene Wahlbeteiligung
Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung, kommunale Datenquellen, microm.
Prekäre Wahlen – Milieus und soziale Selektivität der Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2013 (S. 9).
Angaben in Prozent
23.09.2016 | 24Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
25. Niedrige Wahlbeteiligung in prekären Milieus bei Bundestagswahl 2013
23.09.2016 | 25Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
26. 23.09.2016 | 26
Negative Entwicklung der Reallöhne bei unteren 20 %
Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
27. Steigende Kinderarmut überträgt Benachteiligung auf nächste Generation
Fast ein Viertel der Kinder ist
armutsgefährdet und/oder lebt
von SGB-II-Leistungen.
Die SGB-II-Quote von Kindern
unter 18 ist seit 2010 von 12,5
auf 13,8% gestiegen (+ 10,3%)
Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2016, eigene Berechnungen
23.09.2016 | 27Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
28. Ohne Abschluss und atypisch beschäftigt - kaum Weiterbildungschancen
23.09.2016 | 28
www.bertelsmann-stiftung.de/weiterbildungsverlierer www.bertelsmann-stiftung.de/weiterbildungsfinanzierung
Doppelt
Benachteiligt
Rückzug des Staates aus der Finanzierung statt 4. Säule formaler Bildung
Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
29. Impulse
23.09.2016 |
1 Chancen der Digitalisierung nutzen – Risiken kontrollieren
2 Kompetenzen aufdecken und anerkennen
3 Weiterbildung professionalisieren
29Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
30. MASSIFIZIERUNG: ZUGANG – FÜR DIE BEGABTEN
PERSONALISIERUNG: INDIVIDUELLES LERNEN
GAMIFICATION: MOTIVIERT ZUM ERFOLG
WEQ SCHLÄGT IQ: VERNETZTES LERNEN
ORIENTIERUNG: WEGE DURCH DEN BILDUNGSDSCHUNGEL
PERFEKTES PAAR: MIT ALGORITHMEN ZUM TRAUMJOB
5 Herausforderungen der Weiterbildung…
30
4. Teilhabe
1. Heterogenität
2. Informelle Bildung
3. Ineffizienz
5. Kompetenzen vs.
Abschlüsse
Fünf Herausforderungen der Weiterbildung und sechs Effekte
digitaler Bildung die dabei helfen können, ihnen zu begegnen
Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick | 23.09.2016 |
31. Staat und Bildungsträger müssen ihre Infrastrukturen anpassen
Lehr-
Verantwortung
Urheber-
rechte
Sichere
Daten-
speicherung
W-Lan
Haftung bei
Algorithmen
Pädagogik
Staat und Bildungsträger müssen ihre Infrastrukturen anpassen
… aber die Pädagogik kommt an erster Stelle!
WB-
Finanzierung
23.09.2016 | 31Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
32. Vier Kennzeichen zukunftsorientierter Länder
23.09.2016 | 32
Fokus auf
Innovationen
Konzertierte
Aktion gegen
WB-Barrieren
Integrierte
Strategie
Nationale
Agentur
CC-BY fdecomite @flickr CC BY Andy / Andrew Fogg @flickr
CC-BY Missy Schmidt @flickr CC-BY Chris Combe @flickr
Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
33. Impulse
23.09.2016 |
1 Chancen der Digitalisierung nutzen – Risiken kontrollieren
2 Kompetenzen aufdecken und anerkennen
3 Weiterbildung professionalisieren
33Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
34. 23.09.2016 | 34
Quelle: Heisig & Solga (2013)
Kompetenzen und Arbeitsmarktchancen
von gering Qualifizierten in Deutschland
Ohne Berufsabschluss
bringen in Deutschland
auch umfangreiche
Grundkompetenzen
keine besseren
Arbeitsmarktchancen
Alltagsmathematische Kompetenz (PIAAC-Befragung)
Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
35. Kompetenzanerkennung ist in FIN und F heute schon Realität –
Deutschland ist hier noch ein Entwicklungsland
1. Recht: schwer zugängliche Externenprüfung und für
Migranten das Anerkennungsgesetz
2. Verfahren: nur unverbindliche Kompetenzpässe und in
Ausnahmen Vollanerkennung
3. Finanzierung: weitgehend ungeregelt
4. Organisation: hunderte verschiedene zuständige
Stellen ohne einheitliche Standards
5. Beratung: keine umfassende zugängliche Infrastruktur,
Verfahren bei Zielgruppen kaum bekannt
23.09.2016 | 35
www.bertelsmann-stiftung.de/kompetenzanerkennung
Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
36. Experten fordern die Anerkennung informellen und non-formalen Lernens
23.09.2016 | 36
BIBB-Expertenmonitor mit 324 Experten
http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2016/april/experten-fordern-anerkennungssystem-fuer-informell-und-non-formal-erworbene-kompetenzen/
Bedeutung von
Kompetenzanerkennung
stimme
(eher) zu
stimme
(eher)
nicht zu
In Deutschland muss
informelles Lernen mehr
gewürdigt werden
74,1 % 10,8 %
Deutschland braucht ein
System zur Anerkennung
informellen Lernens
70 % 15,7 %
Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
37. Impulse
23.09.2016 |
1 Chancen der Digitalisierung nutzen – Risiken kontrollieren
2 Kompetenzen aufdecken und anerkennen
3 Weiterbildung professionalisieren
37Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick |
38. Lehrende in der Weiterbildung sind engagiert aber prekär beschäftigt
ca. 700.000 Beschäftigte
59 % frei- und nebenberuflich Beschäftigte
68 % ohne pädagogisches Haupt- oder Nebenstudium
Lehrende der Weiterbildung
Lehrende arbeiten oft seit
10 und mehr Jahren in der WB
Durch Erfahrung wurden vielfältige
Kompetenzen erworben
Oft prekäre und ungesicherte
Beschäftigungsverhältnisse
Eigene Fortbildung steht in Konkurrenz
zu Erwerbstätigkeit
Prekäre BeschäftigungLangjährige Tätigkeit im Feld
Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick | 23.09.2016 | 38
39. Lehrende der Weiterbildung wollen sich professionalisieren –
es fehlt aber an bedarfsgerechten Angeboten
Offline Qualifizierungsangebote sind oft zeit- und kostenaufwändig
Online Angebote richten sich an andere Zielgruppen von Lehrenden und
behandeln nicht die spezifischen Herausforderungen in der Weiterbildung
Umfragen zeigen hohes Interesse an praktischen pädagogischen Wissen
Wichtig: praktisches Handlungswissen „just in time“ und „häppchenweise“
Wichtig: Information und Austausch zu pädagogischen Innovationen
Wir haben nachgefragt, was Lehrende wollen
2 Umfragen (n=1367 in 2014, n=894 in 2015)
Bedarfsgerechte Angebote zur Professionalisierung fehlen
Weiterbildung in NRW - Einige Impulse für die Weiterbildung (nicht nur) in NRW Frank Frick | 3923.09.2016 |
40. 23.09.2016 | 40
wb-web.de – ein Portal zur Professionalisierung von Lehrenden
Letzte Woche:
2.018 Nutzer
Themenschwerpunkte:
Digitale Medien in der Weiterbildung
Weiterbildung mit Geringqualifizierten
Information &
Vernetzung
Praxisnahe Inhalte:
Handlungsanleitungen, Checklisten,
Erfahrungsberichte, Linklisten
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