Unternehmen sehen sich unter Druck, ihre Arbeitsplatzumgebung - insbesondere die Ausstattung mit Informationstechnik (IT) sowie die Arbeitsstile und Leitlinien - produktiv und attraktiv zu gestalten. Besteht zwischen Wunsch und Wirklichkeit der Arbeitsplatzausstattung eine groβe Diskrepanz, bedienen sich die Mitarbeitenden im Web und nutzen private Geräte; es entsteht eine Schatten-IT, die Informationssicherheitsrisiken in sich birgt. In einer dreiteiligen empirischen Befragung - mit Interviewpartnern bei adidas Group, mit innovativen Jungunternehmen als Avantgarde der Arbeitspraxis und mit einer Online-Studierendenumfrage im Frühjahr 2013 - wurden die Spannungsfelder in dieser aktuellen, alle betreffenden Situation aus der Perspektive der adidas Group untersucht. Der Beitrag stellt die interessantesten Ergebnisse als Grundlage für die Diskussion von Handlungsempfehlungen dar.
4. 4
Workplace – not Workstation – of the Future.
Schon länger ein Thema, z.B. IBM Q4-2009
Kelly Kass (2010): Creating a new kind of workplace at IBM:
http://www.simply-communicate.com/print/case-studies/ibm/creating-new-kind-workplace-ibm
Interview mit Bill Sweeney,
(2010, IBM Director of Collaboration and Workplace Effectiveness)
• We initially called the project
«Workstation of the Future», till ... realized
that it is … about the workplace itself
• We want to get a multidimensional view of
employees we service …
• We are dealing with 4 generations at once
• Employees are coming with networks
already formed so they are blended in and
out of the firewall
• Any device, any place, any time … we
recognize that work isn’t a place any more
5. 5
„The genie is out of the bottle“
Accenture 2011 global survey of 4,017 employees
Publiziert in MISQ-Executive: Harris, Ives, Junglas: IT Consumerization: When Gadgets Turn Into IT Tools
(Sep. 2012, S. 99-112); http://misqe.org/ojs2/index.php/misqe/article/view/416
IT Consumerization from an Employee Perspective (Fig. 1, p. 100)
6. 6
1 person x 6 devices @ two-thirds of a desk.
Citrix Workplace of the Future Report 2012
Citrix Report 2012:
http://www.citrix.com/news/announcements/sep-2012/future-workplace-formula---1-person-x-6-devices---two-thirds-of-.html
http://www.citrix.com/content/dam/citrix/en_us/documents/solutions/Mobile-Workstyles-Survey.pdf
Diese Studie von CITRIX basiert auf einer
globalen Umfrage, 8/2012, unter 1900 IT-
Führungskräften.
• Bis 2020 werden Firmen ihren Office Space um
fast 1/5 verringert haben (17%)
• Deutsche Firmen werden pro 10 Mitarbeiter nur
noch 7,9 Tische besitzen. Amerikanische
Unternehmen sogar nur noch 6.
• Die befragten IT-Führungskräfte glauben, dass
diese mobilen Lösungen die Arbeitsplatz-
umgebung agiler machen (73%), die mit-
arbeiterbezogenen Kosten (53%) und
Mietkosten senken (48%) und Top Talente in
der Firma bringen und halten (47% und 44%).
• 96% derer Firmen, die mobile Arbeitsformen
ermöglichen und unterstützen, wollen auch den
Arbeitsplatz physisch ummodellieren und
anpassen
7. 7
Ziele und Motivation von adidas
Group:
• Mitarbeiter werden inspiriert und motiviert von dem IT
Arbeitsplatz
• Attraktivitätssteigerung durch den IT Arbeitsplatz bei
jungen Talenten
02
8. 8
Ein Arbeitsplatz passend zum Markenimage.
Beste Ausrüstung für Athleten - und Mitarbeitende
Quelle: http://www.nzz.ch/finanzen/uebersicht/boersen_und_maerkte/adidas-ist-fit-wie-ein-turnschuh-1.18075775
«We strive to create a working environment that promotes team spirit, passion,
engagement and achievement.» (Adidas 2011 Sustainability Report, p. 7)
Im Grossraumbüro in den
Raumteiler-Regalen sind
nicht nur Akten, sondern
Sportschuhe
10. 10
Spüren Sie selbst: Offenheit bei Social Media.
adidas Group social media guidelines
Weblink, Scrollen zum Video: http://smg.adidas-group.com/;
Fliesstext-ersion hier: http://smg.adidas-group.com/the_adidas_social_media_guidelines.php
12. 12
Praxisprojekte mit der HSG.
Projekt und Studierendenteam in Herzogenaurach
Weitere Projekte des Lehrstuhls in dieser Art: http://www.business20.unisg.ch/index.php?id=11
Nicola Plain, Julia Vegh, Severin Bischof, von li, rechts im Bild und Andrea Müller rechtes Bild
13. 13
Vorgehensweise.
Schritte und Teiluntersuchungen
Definition der Kernthemen
1.
Schritt
Avantgarde der Arbeitspraxis
4 Interviews
Adidas Mitarbeiter
10 Interviews
Studierendenumfrage
87 Antworten
2.Schritt
3.Schritt
Gap-Analyse
Identifikation der
Handlungsempfehlung
19. 19
Kernaussagen.
Interviews mit vier Jungunternehmern
Befragt wurden CEO oder Mitarbeiter von zwei Start-up- und zwei etablierten Jungunternehmen:
Blogwerk, Cargo Media, Qiibee AG, Zimory GmbH
• 3 von 4 Unternehmen
nutzen Cloud-Dienste
als zentralen Speicher
für sämtliche Daten.
Kollaboration • Alle befragten
Unternehmen bieten
flexibel die Möglichkeit des
Home Office.
Physischer
Arbeitsplatz
• 3 von 4 Befragten
nutzen das Tablet
einmal bis mehrmals
täglich.
IT-
Ausstattung
• 3 von 4 Befragten schätzen
das Risiko eines
Datendiebstahls als mittel bis
gering ein.
Risiko
21. 21
Kernaussagen.
Online-Fragebogen-Antworten Studierende (1/3)
• Video Conferencing und Instant
Messaging gehören zu den
wichtigsten Kollaboration Tools (1)
Kollaboration
Physischer
Arbeitsplatz
• In Bezug auf die IT-Ausstattung ist
insbesondere Flexibilität bei der
Hard- und Softwarewahl
entscheidend (3)
IT-Ausstattung • Bei den Studierenden besteht kaum
Sensibilität für Sicherheit.
Geschäftlich genutzte Geräte und
Software werden privat oder
umgekehrt genutzt (Schatten-IT) (4)
Sicherheit
18.18%
21.59%
53.41%
56.82%
60.23%
64.77%
Diskussionsforen
File Sharing
Chat
Instant Messaging
Video Conference
Social Network Sites
• Mobilität und Flexibilität (i.e. Home Office)
werden als wichtig erachtet (2)
Max
Minimum
Unteres Quartil
Median
Oberes Quartil
7.0
5.9
5.6
5.0
4.0
40.91%
53.41%
54.55%
55.68%
55.68%
innovativer
Bessere Arbeitsqualität
selbstständiger
produktiver
glücklicher
52%
48%
Ja
1) Welche Tools nutzen sie?
2) Wie wichtig sind für Sie folgende Aspekte in Bezug auf den IT Arbeitsplatz (1 = unwichtig
/ 7 = sehr wichtig)
3) Wie würde die freie Device- und Softwarewahl die Arbeitsweise verändern?
4) Benutzen Sie persönliche Software / Devices für arbeitsbezogene Aktivitäten?
22. 22
Kernaussagen.
Online-Fragebogen-Antworten Studierenden (2/3)
• Ein Großteil der Nutzer
bevorzugt eine
„klassische“ Ausstattung
am Arbeitsplatz (diese ist
essentiell) (1)
Minimal-
ausstattung
• In der täglichen Arbeit
werden oft webbasierte
Tools, hauptsächlich
Internettelefonie,
Referenzapplikationen
und Webmail genutzt (2)
Tools • Die Möglichkeit, Software
und Hardware selbst zu
wählen, wirkt sich
hauptsächlich positiv auf
die Mitarbeiterbindung
aus (3)
Auswirkung
57%
60%
61%
64%
65%
66%
Instant Messaging
Video Conference
Webmail
Internettelefonie
Web-Spicherplatz
Referenzapplikationen
33%
53%
51%
36%
68%
65%
Bottom Line Impact
(Profitabilitätssteigerung)
Effizienzsteigerung
Innovativere
Arbeitsweise
Höhere
Kundenzufriedenheit
Höhere
Mitarbeiterzufriedenheit
Höhere
Mitarbeiterzufriedenheit
3.2
4.0
4.1
4.4
4.6
5.1
5.1
6.1
6.6
6.6
Tablet
Social Network /…
Chat
Collaboration Tools
Video Conference
PC
Phone Conference
Smartphone
Mail
Laptop
1) Wie wichtig ist das Vorhandensein der folgenden Produkte und Lösungen
(Bewertung von 1 bis 7)?
2) Welche Devices / Software nutzen sie (für die tägliche Arbeit)?
3) Wie würde die freie Device und Softwarewahl die Arbeitsweise verändern?
23. 23
Kernaussagen.
Online-Fragebogen-Antworten Studierende (3/3)
Wie würde die freie Device- und Softwarewahl die
Arbeitsweise verändern?
Wie würde sich die freie Device und Softwarewahl auf
das Unternehmen auswirken?
55.68% Produktivere Arbeitsweise
54.55% Selbstständige Arbeitsweise
53.41% Bessere Arbeitsqualität
40.91% Innovativere Arbeitsweise
39.77% Effizientere Arbeitsweise
68.18% Höhere Mitarbeiterzufriedenheit
64.77% Attraktiver Arbeitgeber
53.41% Effizienzsteigerung
51.14% Innovativere Arbeitsweise
36.36% Höhere Kundenzufriedenheit
32.95%
Bottom Line Impact
(Profitabilitätssteigerung)
Wie wichtig sind für Sie folgende Aspekte in Bezug auf den IT
Arbeitsplatz?
89.37% Leistungsfähigkeit
84.09% Funktionalität
75.22% Einheitliches Interface für alle Anwendungen
74.02% Mobilität / Flexibilität
64.79% Wahlfreiheit bei Devices und der Software
62.91% Produktdesign
61.72% Soziale Aspekte (z.B. Chat)
51.73% Identifikation mit dem Arbeitgeber (Corporate Branding)
51.36% Statuseffekt der Devices (Blackberry vs. iPhone)
90.09% Laptop
89.98% Mail
83.17% Smartphone
69.35% Phone Conference
68.88% PC
63.31% Video Conference
59.77% Collaboration Tools
55.91% Chat
54.99% Social Network / Intranet
52.26% BYOD
43.75% Tablet
Wie wichtig ist das Vorhandensein der folgenden Produkte und
Lösungen?
Präferenzen
ImpacteinerfreienSoft-undHardwareWahl
25. 25
Bewertung der Ergebnisse
Einfluss auf den adidas IT Workplace of the Future
Warenkorb
• Mitarbeiter bekommt Budget, mit dem er nach seinen Bedürfnissen
Devices zusammen stellt.
• Besteht das Bedürfnis nach einem Device, das schneller, moderner,
flexibler ist oder ein besseres Design hat?
Mit Budget selber Schwerpunkte setzen.
• Möglichkeit, das Budget mit Lohnanteilen aufzustocken.
26. 26
Bewertung der Ergebnisse
IT Arbeitsplatz der Zukunft
Provide a desirable
IT Workplace that
employees love so much
they recommend it
31. 31
Literatur zum Buchbeitrag.
[Har12] Harris, J; Blake, I.; Junglas, I.: IT Consumerization. When Gadgets Turn Into Enterprise IT Tools.
MIS Quarterly Executive 11, Nr. 3. S. 99-112.
[Ka12] Kaas, K.: Creating a new kind ofworkplace at IBM.
http://www.simply-communicate.com/print/case-studies/ibm/creating-new-kind-workplace-ibm
[Ho12] Hollison, M.: Future workplace formula.
http://www.citrix.com/news/announcements/sep-2012/future-workplace-formula---1-person-x-6-devices---
two-thirds-of-.html
[Ci12] Citrix: Workplace oft he Future: a global market research report. White Paper 2012.
http://www.citrix.com/content/dam/citrix/en_us/documents/solutions/Mobile-Workstyles-Survey.pdf
[adi11] adidas Group: Performance Counts. Sustainability Progress Report 2011.
http://www.adidas-group.com/en/ser2011/_assets/downloads/adidas_SPR2011_full.pdf
[Sam13] Sammer, T.; Walter, T.; Back, A.: Mobile Business – Management von Mobiler IT im Unternehmen.
iTunes sowie buch & netz (erscheint im Q4/2013)
[Schul09] Schulmeister, R.: Gibt es eine Net Generation? Erweiterte Version 3. Hamburg.
Text: http://www.zhw.uni-hamburg.de/uploads/schulmeister_net-generation_v3.pdf
Folien und Video: http://web.visu.uni-saarland.de/forum_europrofession/index.php?id=295
32. 32
Research Gap
Theorie, Fallbeispiele und Berichte aus der Praxis
Buch “Mobile Business”
Quelle adidas BYOD: Buch „Mobile Business“
Eine Unterstützung bei der Transformation
Ab ca. Q4 im Verkauf auf iTunes
Videofallbeispiele von adidas, Audi,
Lufthansa, SBB und Swiss Re
Tabletbuch für iPad und Google Chrome
Nützliche Hinweise nach dem Business
Engineering Framework für die
Transformation zum Mobile Business
Vormerken! 3. Mobile Business Forum in
St. Gallen: Mi. 21. Mai 2014 mit Di. Abend
33. 33
Institut für Wirtschaftsinformatik an der
Universität St. Gallen (HSG)
Stadt St. Gallen.
Vor der Kulisse des Säntis liegt in grüner, hügeliger
Landschaft die Stadt St. Gallen, das kulturelle und
wirtschaftliche Zentrum der Ostschweiz. Mit ihrem
Stiftsbezirk (UNESCO Welterbe seit 1983) ist die Stadt selbst
ein kultureller Höhepunkt. In der schönen Altstadt gibt es
zahlreiche urige Restaurants, der Bodensee ist mit dem Zug
in 20 Minuten erreichbar und lockt mit einem herrlichen
Wander- und Fahrradgebiet.
Universität St. Gallen (HSG).
Seit mehr als hundert Jahren gehört die HSG zu St. Gallen -
zu Beginn als «Handelsakademie», heute als Universität.
Die Universität ermöglicht den Studierenden, von einer
optimalen Mischung aus Forschung und Praxis zu profitieren.
Die HSG gehört zu den führenden Wirtschaftsuniversitäten in
Europa und ist EQUIS- und AACSB-akkreditiert.
Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI-HSG).
Das Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI-HSG) forscht seit
über 20 Jahren anwendungs- und gestaltungsorientiert an
der Schnittstelle zwischen Unternehmung und IT. Zusätzlich
bildet es berufsbegleitend Executive Masters in Business
Engineering (EMBE) aus.
Externe Bildquelle:
http://www.polizeibericht.ch/thumb_uc_13933_w5000_tage_der_begegnung_im
_st_galler_stiftsbezirk_.jpg
34. 34
Competence Center Mobile Business (CCMB)
am Institut für Wirtschaftsinformatik
• Das Competence Center Mobile Business (CCMB) am Lehrstuhl von
Prof. Dr. Andrea Back, Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität
St. Gallen, beschäftigt sich mit den Auswirkungen mobiler
Technologien und Anwendungen auf den Unternehmenskontext.
• Im Fokus stehen die zentralen Aspekte von Enterprise Mobility,
insbesondere Mobile-Strategien, mobile Geschäftsprozesse und die
Entwicklung mobiler Lösungen von oder für Unternehmen.
• In der Lehre bieten wir Nachwuchsentwicklung auf höchstem Niveau,
nicht nur in der einzigartig alle Themenfelder integrierenden
Lehrveranstaltung „Mobile Business“, sondern auch durch betreute
Praxisprojekte und App-Programmierkurse.
• Als praxisnaher, wissenschaftlicher Partner unterstützt das CCMB
Unternehmen durch anwendungsorientierte Forschungsprojekte,
Beratung, Entwicklung, Weiterbildung oder Marktstudien.
• Den weiteren Dialog und Austausch, verbunden mit dem Zugang zur
aktuellen anwendungsnahen Forschung finden sie auf
www.ccmb.ch