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Auktion: 3. Juli 2020
IMPRESSIONISMUS & KLASSISCHE MODERNE
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
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Auktion: 3. Juli 2020
IMPRESSIONISMUS & KLASSISCHE MODERNE
JULI2020IMPRESSIONISMUS&KLASSISCHEMODERNE
A193
POST
WAR
CON
TEM
POR
ARY
POSTWAR&CONTEMPORARY
A193
JULI2020
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Auktion: 4. Juli 2020
A193
JULI2019SCHWEIZERKUNST
Auktion: 3. Juli 2020
SCHWEIZER KUNST
Schweiz
JULI2020GRAFIK&MULTIPLES
A193
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Auktion: 4. Juli 2020
GRAFIK & MULTIPLES
Auktion: 8. Juli 2020
ART DÉCO & ART NOUVEAU
Auktion: 8. Juli 2020
PHOTOGRAPHIE
Auktion: 9. Juli 2020
DESIGN
Auktion: 9. Juli 2020
MÖBEL
AUKTIONSPROGRAMM
AUKTION A193 - JULI 2020
POSTWAR &
CONTEMPORARY
Samstag, 4. Juli 2020
14.00 Uhr
Lot 3701 – 3792
SCHWEIZER KUNST
Freitag, 3. Juli 2020
14.00 Uhr
Lot 3301 – 3383
GRAFIK & MULTIPLES
Samstag, 4. Juli 2020
11.00 Uhr
Lot 3801 – 3904
IMPRESSIONISMUS &
KLASSISCHE MODERNE
Freitag, 3. Juli 2020
16.00 Uhr
Lot 3501 – 3558
IBID ONLINE ONLY
DESIGN
23. Juni – 9. Juli 2020
IBID ONLINE ONLY
ART DÉCO & ART NOUVEAU
23. Juni – 8. Juli 2020
IBID ONLINE ONLY
PHOTOGRAPHIE
23. Juni – 8. Juli 2020
IBID ONLINE ONLY
POSTWAR&CONTEMPORARY
23. Juni – 9. Juli 2020
IBID ONLINE ONLY
GRAFIKDES20./21.JH.
23. Juni – 9. Juli 2020
IBID ONLINE ONLY
MÖBEL
23. Juni – 9. Juli 2020
IBID ONLINE ONLY
SCHWEIZER KUNST
23. Juni – 9. Juli 2020
IBID ONLINE ONLY
MODERNE GEMÄLDE
23. Juni – 9. Juli 2020
ürich, Schweiz
h
SCHMUCK&JUWELENJULI2020
Auktion: 2. Juli 2020
SCHMUCK & JUWELEN
A191
ARMBAND-UNDTASCHENUHRENJULI2020
Auktion: 2. Juli 2020
ARMBAND- & TASCHENUHREN
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A193as
JULI2020
Auktion: 1. Juli 2020
ASIATICA
ASIATICA
Auktion: 8. Juli 2020
FASHION & VINTAGE
Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
VORBESICHTIGUNG
Donnerstag, 25. bis Dienstag, 30. Juni 2020, 10 – 18 Uhr
SCHMUCK
Donnerstag, 2. Juli 2020
14.00 Uhr
Lot 2501 – 2659
TASCHEN- &
ARMBANDUHREN
Donnerstag, 2. Juli 2020
16.00Uhr
Lot 2801–2931
ASIATICA
HIMALAYA & CHINA
Mittwoch, 1. Juli 2020
11.00Uhr
Lot 601–731
ASIATICA
JAPAN, SÜDOSTASIEN
Mittwoch, 1. Juli 2020
14.00Uhr
Lot 732–821
IBID ONLINE ONLY
ASIATICA
23. Juni – 7. Juli 2020
IBID ONLINE ONLY
FASHION & VINTAGE
23. Juni – 8. Juli 2020
Alle Kataloge online:
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©2020,ProLitteris,Zurich
©SuccessióMiró/2020,ProLitteris,Zurich
©2020,ProLitteris,Zurich
Lot 3540. MARC CHAGALL
La veste rouge. 1961.
66 × 50,5 cm.
Lot 3553. GIORGIO DE CHIRICO
Piazza d‘Italia. 1945–49.
50 × 40 cm.
Lot 3527. JOAN MIRÓ.
Solitude III/III. 29.
75 × 105 cm.
	 75	 SERVICE	
									
	
	 75	 Künstlerverzeichnis	
	 76	 Adressen 	
	 82	 Auktionsbedingungen 
	 84	 Auction Conditions
	 86	 Conditions de vente aux enchères	
	 88	 Auktions-Auftrag
Koller Auktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen
Schätzwert von mind. € 1000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbestand des Registers individuell abgeglichen.
EURO-Schätzungen
Die Schätzungen in Euro wurden zum Kurs von 1.05 umgerechnet und auf zwei Stellen gerundet, sie dienen nur zur Orientierung.
Verbindlich sind die Angaben in Schweizer Franken.
Impressionismus & Klassische Moderne
Lot 3501 – 3558
AUKTION
Freitag, 3. Juli 2020, 16.00 Uhr
VORBESICHTIGUNG
Donnerstag, 25. bis Dienstag, 30. Juni 2020, 10 – 18 Uhr
Zusätzliche Fotos:
www.kollerauktionen.ch
Fabio Sidler
Abteilungsleiter
Tel. +41 44 445 63 41
sidler@kollerauktionen.ch
Jara Koller
Tel. +41 44 445 63 45
jara.koller@kollerauktionen.ch
Weitere Bearbeitung: Laura Järmann und Els Oswald
Für die persönliche Teilnahme im Auktionssaal ist aufgrund der aktuellen Situation eine Reservation
erforderlich. Wenden Sie sich dafür bitte an die Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachgebiete.
Profitieren Sie von den verschiedenen Möglichkeiten, an unseren Auktionen mitzubieten:
telefonisch, online oder per schriftlichem Auftrag.
3501
MELCHIOR LECHTER
(Münster 1865–1937 Raron/Wallis)
Blaue Blume Einsamkeit. 1892–93.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert und datiert:
MELCHIOR LECHTER / 1892–93.
106 × 74 cm (ohne Rahmen 70 × 38 cm).
Rahmen von Melchior Lechter entworfen.
Provenienz:
Julius Landmann (1877–1931), direkt vom
Künstler erhalten und durch Erbschaft an
den heutigen Eigentümer.
Literatur:
- Maximilian Rapsilber: Melchior Lechter,
in: Berliner Kunst, 3. Sonderausgabe der
Berliner Architekturwelt, Berlin 1904, S.
35 (mit Abb.).
- Pauline Lange: Melchior Lechter, in: Wes-
termanns Illustrierte Deutsche Monats-
hefte, Jg. 49, Bd. 97, Braunschweig 1905,
S. 28 (mit Abb.).
- Annegret Müller: Melchior Lechter - Le-
ben und Malerisches Werk, Dissertation,
Bochum 1981, S. 100–102 (mit Abb. S.
374).
Melchior Lechter ist zunächst als Buch-
künstler für Stefan George bekannt. Im
Zuge des ab Mitte des 20. Jh. zurück-
kehrenden Interesses für die Kunst der
Jahrhundertwende, den Symbolismus,
den Jugendstil und weitere verwandte
Richtungen, wird auch dem malerischen
Schaffen Melchior Lechters erneut Beach-
tung geschenkt.
DasvorliegendeWerkisteinbesonders
schönesBeispielvonLechtersSymbolis-
mus.InsogenanntenStimmungsbildern
behandeltermenschlicheRegungen,wobei
sieoftgeheimnisvollundnichtleichtzu
deutensind.LechterverleihtdemWerk
durchverschiedeneAttributeundGestal-
tungselementeeinensakralenCharakter:
DersymmetrischeAufbauunddiestatische
RegungslosigkeitderFrauerinnernanantike
Heiligendarstellungen.DerLorbeerkranzim
HaargilttraditionellalsSinnbilddeskünstle-
rischenRuhmes,oderderruhmvollenKunst
ansich.DieNacktheitderFrausymbolisiert
ihreReinheit.IhregrossenAugenblicken
wieLechterselbstespoetischformuliert
nachEhemalsundEinstmals.Sieverdeut-
lichenwahrscheinlichdasEntrücken,die
KontemplationderKunst,wasaberauchmit
Einsamkeiteinhergeht.DerTiteldesGemäl-
desverweistausserdemaufeinwichtiges
SymbolderRomantik:DieBlaueBlumeist
einMotiveinesRomansvonNovalis.
Passend durch die gesamtheitliche Auf-
fassung der Kunst ist auch der Rahmen
von Lechter selbst geschaffen und unter-
streicht die Symbolik zusätzlich.
Es ist äusserst selten, dass solche Werke
aus der symbolistischen Phase Lechters
angeboten werden. Die Blaue Blume
Einsamkeit stand noch nie zum Verkauf,
und ist seit ihrer Entstehung in derselben
Familie geblieben: Das Gemälde gehörte
einst Julius Landmann (1877–1931), ein
bedeutender Nationalökonom. Er war
bei der Gründung der Schweizerischen
Nationalbank wesentlich beteiligt und war
von 1906 bis 1910 deren Sekretär. Er war
mit Melchior Lechter und Stefan George
befreundet.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 710 / 7 620)
| 2
Impressionismus  Klassische Moderne
| 3
3502*
GUSTAF FJÆSTAD
(Stockholm 1868–1948 Arvika)
Winterlandschaft. 1908.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert:
G. Fjæstad 08.
142,8 × 185 cm.
Provenienz:
- Auktion Dr. Fritz Nagel, Stuttgart, 1971.
- Deutsche Privatsammlung, an obiger
Auktion erworben.
Gustaf Fjæstad wird am 22. Dezember
1868 in Stockholm geboren. Nach einem
Kunststudium assistiert er Bruno Liljefors
bei der Erstellung von Tierdarstellungen im
Biologischen Museum in Stockholm und
anschliessend Carl Larsson bei der Kom-
plettierung von Fresken im Stockholmer
Nationalmuseum. 1898 heiratet Fjæstad
die junge Künstlerin Maria Hellén. Auf der
Suche nach unberührten Landschaften,
endlosen Wäldern und glitzernden Seen
übersiedelt das Paar im selben Jahr in die
Provinz Värmland. Allmählich lassen sich
auch Künstlerfreunde des Paares am See
Racken nieder, was zur Gründung der
Künstlerkolonie Rackengruppe führt. Eine
erste öffentliche Anerkennung für seine
Landschaftsbilder erhält der schwedi-
sche Künstler 1898 bei einer Ausstellung
in Stockholm. 1908 kann er seine erste
Einzelausstellung präsentieren. Fjæstad
macht die schneebedeckten Landschaf-
ten von Värmland mit den frostbedeckten
Feldern, Seen und Bächen schon bald zu
seinem Markenzeichen. Der Künstler ent-
wickelt eine ungewöhnliche Technik, bei
der er seine Leinwände mit lichtempfindli-
chen Chemikalien beschichtet, Fotografien
darauf projiziert und diese als Leitfaden für
seine Bilder verwendet. Viele seiner Werke
sind im schwedischen Nationalmuseum,
im Toledo Museum of Art in Ohio und im
Musée d’Orsay in Paris zu bewundern.
Am 17. Juli 1948 stirbt Gustaf Fjæstad in
Arvika. Er zählt zu den führenden schwe-
dischen Malern an der Wende des 20.
Jahrhunderts.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 19 050 / 28 570)
| 4
Impressionismus  Klassische Moderne
| 5
3503*
LOVIS CORINTH
(Tapiau 1858–1925 Zandvoort)
Weiblicher Akt. 1885.
Öl auf Leinwand.
Oben rechts signiert: CORINTH.
90,5 × 56 cm.
Provenienz:
- W. Becker, München.
- Frau Dr. Lippmann, Berlin.
- Dr. Walter Müller, Grube Ilse (1926).
- Privatbesitz Dresden.
- Privatbesitz Hessen.
- Deutsche Privatsammlung.
Ausstellungen:
- Berlin 1926, Lovis Corinth, Ausstellung
von Gemälden und Aquarellen zu seinem
Gedächtnis, Nationalgalerie, Nr. 11.
- Kassel 1926, Lovis Corinth, Kunstverein
Kassel, Nr. 3.
- Dresden 1927, Lovis Corinth, Gedächt-
nis-Ausstellung: Gemälde, Aquarelle,
Zeichnung, Aquarelle, Graphik, Sächsi-
scher Kunstverein, Nr. 4 (mit Abb.).
Literatur:
- Charlotte Berend-Corinth: Die Gemälde
von Lovis Corinth. Werkkatalog, München
1958, S. 56, Nr. 25 (mit Abb. S. 271).
- Alfred Rohde: Der junge Corinth, Berlin
1941, S. 50, Nr. 29 (mit Abb.).
Das vorliegende Gemälde wird im Werk-
verzeichnis als das 25. Werk Lovis Corinths
aufgeführt und gehört somit zu den frü-
hesten des Künstlers. Es ist Corinths erste
Darstellung einer weiblichen Rückansicht
und einer seiner ersten Akte überhaupt.
Corinths Faszination für den weiblichen,
nackten, und am besten üppigen Körper
begleitet den Künstler durch sein ge-
samtes Werk. Als Vorbild fungieren die
niederländischen Meister, allen voran Peter
Paul Rubens. Bereits Corinths Zeitge-
nossen bemerken die Nähe zu Rubens
und spätestens, wenn seine zahlreichen
Aktdarstellungen Charlotte Berend Co-
rinths, und die Besessenheit des Künstlers
für die Präzision der Form und die Liebe
zur weissen, glatten Haut seiner Modelle
betrachted werden, sind die Parallelen zu
Rubens Werk, die auch in unserem Gemäl-
de spürbar sind, nicht mehr zu übersehen.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 19 050 / 28 570)
| 6
Impressionismus  Klassische Moderne
| 7
3504*
ARMAND GUILLAUMIN
(Paris 1841–1927 Orly)
Le quai Saint Bernard, Paris. Um 1880.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Guillaumin.
38 × 55 cm.
Die Authentizität des Werks wurde vom
Comité Guillaumin bestätigt, Paris, 14.
Februar 2013. Es wird in den zweiten Band
des sich in Vorbereitung befindenden
Werkverzeichnisses aufgenommen.
Provenienz:
- Privatsammlung Paris.
- Privatsammlung Frankreich, durch Erb-
schaft.
- Auktion Artcurial, Paris, 27. März 2013,
Los 260.
- Deutsche Privatsammlung, an obiger
Auktion erworben.
CHF 9 000 / 12 000
(€ 8 570 / 11 430)
| 8
Impressionismus  Klassische Moderne
3505*
ALBERT LEBOURG
(Montfort-sur-Risle 1849–1928 Rouen)
Paysage.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: A. Lebourg.
55 × 74 cm.
Wir danken François Lespinasse für die
Bestätigung der Authentizität des Werks,
September 2019.
Provenienz:
- Auktion Sotheby's, New York, 9. Septem-
ber 2006, Los 36.
- Privatsammlung USA, an obiger Auktion
erworben.
- Privatsammlung Deutschland.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 520 / 14 290)
| 9
3506
PIERRE-AUGUSTE RENOIR
(Limoges 1841–1919 Cagnes-sur-Mer)
Dans le jardin des Collettes à Cagnes.
Um 1910.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Renoir.
30,5 × 42,5 cm.
Dieses Werk wurde dem Comité Renoir
des Wildenstein-Plattner-Instituts (WPI)
bei seinem virtuellen Treffen im April 2020
vorgestellt. Es wird in den demnächst
erscheinenden Renoir Digital Catalogue
Raisonné aufgenommen.
Provenienz:
- Ludwig Bersch, Zürich.
- Schweizer Privatsammlung, durch Erb-
schaft von obigem.
Literatur:
Ambroise Vollard: Tableaux, Pastels et
Dessins de Pierre-Auguste Renoir, Paris
1918, Bd. II, S. 161 (mit Abb.).
1907 kauft Renoir das Anwesen Les
Collettes in Cagnes am Mittelmeer in der
Nähe von Nizza. Im Herbst 1908 zieht
er dorthin um. Das Anwesen mit seinem
malerischen Bauernhaus, seinen Oliven-
und Orangenhainen und dem Ausblick
auf die hügelige Landschaft bietet dem
Künstler wichtige Motive für seine späten
Landschaften. In diesen gelingt es Renoir,
ein ähnlich silbernes Licht zu erzeugen wie
es Camille Corot, den er sehr verehrt, in
seinen Landschaften Frankreichs um 1850
darstellt. Das hier angebotene Gemälde ist
ein besonders schönes Beispiel, stimmig
abgeschlossen und daher im Gegensatz
zu vielen anderen späten Landschaften
handsigniert.
CHF 150 000 / 250 000
(€ 142 860 / 238 100)
| 10
Impressionismus  Klassische Moderne
| 11
3507
MAX LIEBERMANN
(1847 Berlin 1935)
Blumenbeet im Garten des Künstlers.
Pastell auf Papier.
Unten rechts signiert: MLiebermann.
31 × 37,5 cm.
Der Erlös der Versteigerung des Werks
geht zugunsten der Hilfsorganisation
Médicament Pour Tous.
Provenienz:
- Galerie Abels, Köln (verso mit Etikett).
- Privatsammlung Schweiz.
Das hier dargestellte Beet dürfte die
Blumenterrasse im Wannseegarten nach
Nord-Osten darstellen. Die Bepflanzung
mit blauen Stiefmütterchen deutet darauf
hin. Es gibt andere Gemälde und Pastelle,
die das Blumenbeet aus anderen Sicht-
winkeln zeigen. Diese sind alle im Frühling
entstanden. Das Pastell ist sehr gut erhal-
ten und besticht durch seine leuchtenden
Farben und eine intensive Strichführung.
CHF 25 000 / 35 000
(€ 23 810 / 33 330)
| 12
Impressionismus  Klassische Moderne
| 13
3508*
MAX LIEBERMANN
(1847 Berlin 1935)
Garten mit Palmenkübel und zwei
weibliche Figuren. 1908.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: M. Liebermann.
53 × 64 cm.
Die Authentizität des Werks wurde von
Prof. Dr. Matthias Eberle, Max Liebermann
Archiv, bestätigt, Berlin, 21. März 2016. Es
wird unter der Nummer 1908/36a in den
Nachtrag des Werkverzeichnisses aufge-
nommen.
Provenienz:
- Privatbesitz Wien.
- Privatsammlung Deutschland.
Ausstellung:
Kopenhagen 2019, Hans Purrmann. Kolo-
rist der Moderne, GL Strand, 27. April–15.
September 2019; diese Ausstellung reiste
weiter nach: Heilbronn 2019, Städtisches
Museum Heilbronn, 19. Oktober–9. Febru-
ar 2020.
Gärten sind für Max Liebermann eine
Quelle unendlicher Inspiration. Hundert
Bilder könnte man hier malen… ruft er aus,
als er mit seinem Freund, dem Direktor der
Hamburger Kunsthalle Alfred Lichtwark,
einen Bauerngarten besucht.
Dieses wohl um 1908 erschaffene Gemäl-
de ist eine der frühesten Gartenansichten
Max Liebermanns. Um die Jahrhundert-
wende lässt der Maler die starke soziale
Note seiner Werke etwas ausklingen und
widmet sich nun immer mehr der Por-
trätmalerei und auch anderen Motiven,
wie zum Beispiel Sportszenen, Badenden
und Reitern am Strand. Der Garten als
Motiv entdeckt er erst als sechzigjähriger
im Jahre 1908 im holländischen Badeort
Noordwijk. Hier entstehen viele Werke am
Strand, aber auch einige wenige eines wohl
privaten Gartens.
Im folgenden Jahr, also 1909 erwirbt
Liebermann ein Landstück am Wannsee,
und 1910 lässt er den Garten seines neuen
Landsitzes, der Wannsee-Villa, die er sein
Schloss am See und Klein-Verseille
nennt, von Alfred Lichtwark anlegen. Etwa
acht Jahre später, während des Kriegs, wird
dieser Garten dann für Liebermann zum
zentralen Thema seines Schaffens.
Ihn interessiert das Verhältnis des
Menschen zur Natur. Es geht ihm dabei
wie auch bei anderen Motiven seines
Schaffens um den Ausgleich. Der Mensch
soll sich der Schwachen annehmen, das
Starke, zu dem auch die Natur zählt, soll er
bändigen. Der Garten bedarf der verständ-
nisvollen und fürsorglichen Pflege, ohne
die alles überwuchert und dem Menschen
dadurch der Platz streitig gemacht würde.
Das vorliegende Werk ist den ersten in
Noordwijk entstandenen Gartenansichten
sehr ähnlich und könnte daher ebenfalls in
diesem Kontext entstanden sein. Farb-
ton, Bepflanzung des Gartens sowie die
Wegführung ist vergleichbar. Jedoch passt
das rotbraune Gebäude im Hintergrund
nicht ganz zum holländischen Badeort,
weswegen Matthias Eberle als möglich er-
achtet, dass dieses Werk im Frühjahr 1909
im Süden entstanden ist, als Liebermann
mehrere Wochen in Italien verbringt. So
könnte es sich hier um einen Hotelgarten
in Florenz oder Rom handeln.
CHF 300 000 / 500 000
(€ 285 710 / 476 190)
| 14
Impressionismus  Klassische Moderne
| 15
3509
MAX LIEBERMANN
(1847 Berlin 1935)
Holländisches Interieur - Stopfende alte
Frau am Fenster. Um 1885–1900.
Aquarell und Gouache auf Papier.
Oben rechts signiert: MLiebermann.
39,3 × 31 cm.
Wir danken Frau Margreet Nouwen für die
Bestätigung der Authentizität des Werks,
Februar 2020.
Provenienz:
- (wohl) Galerie Commeter, Hamburg (vor
1932).
- Privatsammlung Deutschland, wohl bei
obiger Galerie erworben.
- Privatsammlung Schweiz, durch Erb-
schaft an die heutigen Eigentümer.
Von dem bedeutenden Motiv der stopfen-
den Frau gibt es ein wichtiges, in der Litera-
tur sehr oft erwähntes und reproduziertes
Gemälde, welches im Sommer 1880 im
Dorf Dongen in Holland entsteht. Dieses
zählt zu einem der bekanntesten Werke
Max Liebermanns. Es sind auch einige
Skizzen und Vorstudien dazu erhalten. Die
hier angebotene, sehr ausführliche Papier-
arbeit ist eine Nachfassung, die wohl in den
1890er-Jahren entstanden ist.
Das hereinflutende Licht und der Ausblick
auf die leuchtend grüne Natur draussen
schaffen eine Atmosphäre, die Mensch
und Umgebung zu einer Einheit werden
lässt. Zwar ist alles auf die Arbeit bezogen,
dennoch regt das Werk die Phantasie des
Betrachters an. Der Blick schweift durch
das Zimmer, zu den auf der Fensterbank
und auf dem Stuhl liegenden Nähutensili-
en. Das Gemälde erzählt eine Geschichte.
Liebermann schafft dabei eine gekonnte
Bildkomposition, die sich an den Vorbildern
der niederländischen Malerei des Golde-
nen Zeitalters orientiert. Die Behandlung
des Lichts ist wohl besonders Werken
von Frans Hals, Peter de Hooch und Jan
Vermeer nachempfunden, die Liebermann
in dieser Zeit sehr beeinflussen. Jedoch
fehlen die Symbolik und die gepflegte Bür-
gerlichkeit der holländischen Vorbilder.
Liebermann wählt nicht ein bürgerliches,
sondern ein einfaches, ländliches Motiv.
Hans Rosenhagen beschreibt das Bild sehr
treffend: Man sieht schon, dass sie eine
arme Frau ist, aber niemand wird verlei-
tet, sie für besonders bedauernswert zu
halten. Sie ist weder mit den Augen eines
Mitleidigen, noch mit denen eines Spötters
gesehen. Das ist das Leben, das Schwers-
te und das Selbstverständlichste in seiner
Erscheinung. Anstatt unser Gefühl für die
bedürftige Armut anzuregen, lässt Lie-
bermann sie arbeiten und zeigt, wie selbst
in der traurigsten Hütte die Natur für den,
der sehen kann, tausend Schönheiten aus-
breitet. (Hans Rosenhagen, Liebermann,
Leipzig 1900, S. 28).
CHF 20 000 / 30 000
(€ 19 050 / 28 570)
| 16
Impressionismus  Klassische Moderne
| 17
3510*
GUSTAVE LOISEAU
(1865 Paris 1935)
Peupliers au bord de l'Eure. 1900.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert:
G. LoisEAU 1900.
65,5 × 82 cm.
Wir danken Didier Imbert für die Bestäti-
gung der Authentizität des Werks, Paris,
14. Februar 2020. Das Gemälde wird in den
sich in Vorbereitung befindenden Cata-
logue raisonné aufgenommen.
Provenienz:
- Privatsammlung Frankreich, in den
1930er-Jahren in Paris gekauft.
- Privatsammlung Portugal, von obigem
erworben und durch Erbschaft an den
heutigen Besitzer.
Gustave Loiseau zählt zu den bedeu-
tendsten französischen Post-Impres-
sionisten, dessen Landschaftsdarstel-
lungen und Pariser Stadtszenen auf
seine Betrachter eine grosse Faszination
ausüben. Er malt mit einer leuchtenden
Farbpalette, einem pastosen Farbauftrag
und einer impressionistischen Motivwahl.
So sucht er sich ähnlich wie einst Alfred
Sisley schöne Orte entlang von Flussufern,
welche ihm an verschiedenen Tageszeiten
und durch unterschiedliche Wetterlagen
diverse, eindrückliche Stimmungen bieten,
die es einzufangen gilt. Sein Malduktus
besteht dabei nicht wie bei Paul Signac aus
streng gesetzten, gleichförmigen Punkten,
sondern aus unterschiedlichen, dynami-
schen Strichen, welche die Bewegungen
der gemalten Wasseroberfläche, oder der
sich im Wind bewegenden Äste und Blätter
der Bäume wiedergeben.
Ab 1899 malt Loiseau Uferlandschaften
mit Pappeln an der Eure in Saint-Cyr-du-
Vaudreuil. In Stil und Motiv nähert er sich in
dieser Zeit stark Claude Monet an. Das hier
angebotene auf 1900 datierte Gemälde
gehört zu dieser bedeutenden Werkgrup-
pe. Hier wählt er einen klaren, sonnigen Tag
mit sehr starken Lichteffekten. Die durch
kontrastreiche Abhebungen und weisse
Striche betonten Lichtreflexionen auf
dem Wasser und im Blattwerk der Bäume
wirken sehr kräftig, so dass der Betrach-
ter sich tatsächlich fast geblendet fühlt.
Auch erzielt Loiseau durch die gesetzten
Striche eine Dynamik. Das Bild wirkt nicht
statisch, sondern vermittelt das Fliessen
des Wassers und das Rauschen der Bäume
und Sträucher.
Solche Uferlandschaften mit Pappeln ge-
hören zu denjenigen Werken, die aufgrund
ihrer intensiven visuellen Wirkung die
höchsten Preise auf dem Auktionsmarkt
erzielen.
CHF 150 000 / 250 000
(€ 142 860 / 238 100)
| 18
Impressionismus  Klassische Moderne
| 19
3511*
LOUIS RHEINER
(Genf 1863–1924 Cannes)
Cannes. 1902.
Pastell auf Papier.
Unten rechts bezeichnet, signiert und
datiert: Cannes / L. Rheiner 1902.
65 × 50 cm.
Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 380 / 3 330)
3512*
ANDRÉ LHOTE
(Bordeaux 1885–1962 Paris)
Vue d'une église. September 1921.
Aquarell auf Papier.
Unten rechts signiert und datiert: A.Lhote.
Sept. 1921, sowie mit Widmung: A Ma-
dame Supervielle, en hommage de sa
respectueuse amitié.
Die Authentizität des Werks wurde von
Dominique Bermanne-Martin bestätigt.
Provenienz:
- Jules Supervielle (1884–1960).
- Französische Privatsammlung.
- Deutsche Privatsammlung.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 900 / 2 860)
| 20
Impressionismus  Klassische Moderne
3513*
HIPPOLYTE PETITJEAN
(Maçon 1854–1929 Paris)
Conversation dans un jardin.
Aquarell und Gouache auf Papier.
Unten rechts signiert: Petitjean.
47,3 × 30,5 cm.
Die Authentizität des Werks wurde von
Stephane Kempa bestätigt, 10. Juni 2018.
Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 710 / 7 620)
| 21
3514*
RAOUL DUFY
(Le Havre 1877–1953 Forcalquier)
Saint-Jeannet. 1920–25.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Raoul Dufy.
46 × 55cm.
Provenienz:
- Auktion, Paris. 1926, Nr. 41.
- Auktion, Stuttgart, 27.–28. November
1956, Nr. 243.
- Deutsche Privatsammlung.
Literatur:
Maurice Lafaille: Raoul Dufy. Catalogue
raisonné de l'œuvre peint, Genf 1973, Bd.
II, S. 144, Nr. 585 (mit s/w Abb.).
Saint-Jeannet ist ein schönes Dorf im
Süden Frankreichs, nähe Vence in den
Alpes-Maritimes. Es befindet sich auf
halber Höhe eines Hügels. Raoul Dufy
malt während verschiedener Kurzbesuche
zwischen 1920 und 1927 mindestens 11
Ölgemälde des Dorfes sowie ungefähr die
gleiche Anzahl Aquarelle. Die malerische
Landschaft mit den Weinbergen und den
schönen Häusern inspiriert Dufy, wes-
wegen ihn der Ort immer wieder anzieht.
Ab Anfang/Mitte der 20er-Jahre beginnt
Dufys grosser Durchbruch zum anerkann-
ten Künstler. Sein Stil ist nun etabliert. Das
vorliegende Werk entsteht zu dieser Zeit
und zeigt eine im Vergleich nahe Ansicht
des Dorfhügels. In bereits gesichertem Stil
schafft Dufy eine dynamische Landschaft,
indem er seine einzelnen Striche bewusst
einsetzt und einen fantastischen Blick auf
das Dorf und dessen Umgebung wieder-
gibt.
CHF 50 000 / 80 000
(€ 47 620 / 76 190)
| 22
Impressionismus  Klassische Moderne
| 23
3515*
JEAN DUFY
(Le Havre 1888–1964 Boussay)
Montmartre, rue Norvins.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Jean Dufy.
38 × 46 cm.
Wir danken Jacques Bailly für die Bestä-
tigung der Authentizität des Werks, Mai
2020.
Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.
Nach dem Ersten Weltkrieg lässt sich
Jean Dufy auf dem Montmartre nieder, wo
Braque sein Nachbar ist. Das dortige Um-
feld inspiriert den Künstler sehr. Die Liebe
des aus Le Havre stammenden Malers
wird fortan die Stadt Paris sein. Wie seine
Zeitgenossen Utrillo, Chagall und Marquet
schafft Jean Dufy in einem sich ständig
erneuernden kreativen Prozess und in
seinem typischen, freien Duktus viele An-
sichten der Seinestadt und deren zahlrei-
chen Sehenswürdigkeiten. Vor allem vom
Montmartre und dessen Wahrzeichen, der
Sacré-Cœur, sind Motive, dessen er sich
immer wieder annimmt.
CHF 30 000 / 50 000
(€ 28 570 / 47 620)
| 24
Impressionismus  Klassische Moderne
| 25
3516
VACLAV ŠPÁLA
(Zlunice 1885–1946 Prag)
Skála a řeka (Felsen und Fluss). 1942.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: VSpala 42.
Verso auf dem Keilrahmen mit Inventar-
nummer: (1523).
38,5 × 50,5 cm.
Das Gemälde wird im Werkverzeichnis
des Künstlers unter der Nummer 1523
aufgeführt.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung.
Der in der Tschechei geborene Maler
und Illustrator Vaclav Špála ist einer der
bedeutendsten Künstler der tschechi-
schen Avantgarde. Špála studiert an der
Akademie der Künste in Prag und besucht
1905 in der Galerie Manes die anregende
Ausstellung zu Edvard Munch. Daneben
werden auch Gemälde der Fauvisten und
der Kubisten gezeigt, die einen starken
Einfluss auf Špálas Werk haben werden.
1911 wird er Mitbegründer der Gruppe der
bildenden Künste und 1918 der Künstler-
gruppe Tvrdošíjní (Die Sturen).
Ab 1920 malt Špála in seinem typischen
Stil. Zuerst beeinflusst von den Fauvisten,
ist sein Spätwerk in der Form stark vom
Kubismus geprägt. Einfach konturierte
Räume gibt er mit breiten Farbstrichen
wieder. Auch die Farbwahl ist bei Špála sehr
markant und fast ausschliesslich auf Blau,
Rot und Weiss reduziert. Nach 1923 kon-
zentriert sich Špála hauptsächlich auf das
Stillleben und die Landschaftsmalerei.
Das vorliegende Werk ist zum Spätwerk
des Künstlers zu zählen und zeigt die
Ansicht eines Flusses in der Nähe von
Berounka und Otava sowie einen markan-
ten Felsen. Die Ortschaft dort wird von
Špála in mehreren Gemälden, bereits ab
den 1930er-Jahren dargestellt und muss
ihm ein beliebtes Sujet gewesen sein.
Vaclav Špála zählt zu den Klassikern der
tschechischen Malerei, ohne den keine
Sammlung der tschechischen Moderne
vollständig wäre, hat aber auch im interna-
tionalen Diskurs seinen Platz eingenom-
men. So schreibr Prof. Matějček über die
Arbeit von Špála:
 … der Künstler spricht über seine Lein-
wände zu uns. Sein gereiftes Werk, dessen
Ursprung regional ist und von der Sprache
seines Volkes zeugt, hat sich innerhalb der
internationalen Kunstwelt durchgesetzt.
(übersetz aus dem Tschechischen).
CHF 30 000 / 50 000
(€ 28 570 / 47 620)
| 26
Impressionismus  Klassische Moderne
| 27
3517
JOSEPH CZAPSKI
(Prag 1896–1993 Maisons-Laffitte)
Jardin des Tuileries. 1967.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert:
J. CZAPSKI 67.
81 × 60 cm.
Provenienz:
- Galerie Plexus, Renée Aeschlimann,
Chexbres (verso mit Stempel).
- Privatsammlung Genf.
Literatur:
Wojciech Karpinski: Portrait de Czapski,
Lausanne 2003, S. 193 (Beschreibung wohl
dieses Gemälde).
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 810 / 5 710)
3518
GUILLERMO WIEDEMANN
(München 1905–1969 Key Biscayne)
Nymphas. 1949.
Öl auf Leinwand, auf Holz.
Unten rechts signiert und datiert: Wie-
demann / 1949. Verso betitelt und mit
Massangaben.
100 × 70 cm.
Provenienz:
- Privatsammlung Deutschland.
- Schweizer Privatsammlung, durch
Erbschaft an die heutigen Eigentümer.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 19 050 / 28 570)
| 28
Impressionismus  Klassische Moderne
| 29
3519
ALBERT MARQUET
(Bordeaux 1875–1947 Paris)
Arbre en fleurs devant Alger. Um 1943.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: marquet.
44 × 60 cm.
Provenienz:
- Auktion Drouot, Paris, 28. Januar 1946,
Nr. 51.
- Atelier Matignon, Paris, um 1985.
- Paul Vallotton, Lausanne (verso mit
Etikett).
- Privatsammlung Schweiz.
Literatur:
Jean-Claude Martinet und Guy Wilden-
stein: Marquet. L'Afrique du Nord. Cata-
logue de l'Œuvre peint, Paris 2001, S. 310,
Nr. I-411 (mit Abb.).
Albert Marquet lernt 1920 auf einer seiner
ersten Reisen nach Nordafrika Marcelle
Martinet kennen. Sie ist eine Französin,
die in Algerien aufgewachsen ist und dort
lebt. Drei Jahre später heiraten die beiden.
Sie verbringen seither die Winter in der
Heimat Marcelles und sind in Paris und
Algier zuhause. Für den Maler sind diese
Aufenthalte in Algerien sehr inspirierend,
seine Malerei wird stark davon geprägt.
Während des Zweiten Weltkriegs bleiben
Albert und Marcelle Marquet in Algier: 1941
kaufen sie etwas ausserhalb der Stadt ein
Landstück namens Djenan Sidi Saïd, wel-
ches Marcelle mit Garten des glücklichen
Herrn übersetzt. Hier entsteht eine kleine
bedeutende Serie von Gemälden Mar-
quets. Marcelle beschreibt ihr Refugium,
die üppige Vegetation des Gartens und
den Blick auf die Stadt wie folgt:
Akanthusgewächse mit grossen glasier-
ten Blättern bedeckten den Hang des
Weges, dem wir folgen mussten, um zu ei-
ner alten Steintreppe zu gelangen, die ein
wenig zerfallen war und von grossen hellen
und grünen Agaven mit triumphierenden
Kurven dominiert wurde. Wir errichteten
eine grosse blumengeschmückten Ter-
rasse, von der aus wir das letzte Viertel der
Stadt und das Meer sehen konnten, und
um uns herum Akanthus, weisse Gänse-
blümchenbeete, kräftige Geranien, die an
den Wänden kletterten, Aronstabhecken,
Efeu und Glyzinien, die man in Schach hal-
ten sollte, rosa Bäume, deren Namen wir
nicht kennen, Obstbäume aller Art und, als
Hüter dieser Fülle und dieser Verheissun-
gen, einige hohe und dunkle Zypressen
(aus dem Französischen, Marcelle Marquet:
Marquet. Voyages, Lausanne 1968, S. 60).
CHF 60 000 / 80 000
(€ 57 140 / 76 190)
| 30
Impressionismus  Klassische Moderne
| 31
3520*
HENRI MARTIN
(Toulouse 1860–1943 Labastide-du-Vert)
Pergola Nord-Ouest de Marquayrol en fin
d'automne. 1910–20.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Henri Martin.
68,5 × 82 cm.
Die Authentizität des Werks wurde von
Cyrille Martin bestätigt, Neuilly sur Seine,
12. Januar 2017.
Provenienz:
- Galerie Félix Vercel, Paris.
- Privatsammlung Caracas, am 25. Mai
1971 in obiger Galerie erworben.
- Privatsammlung Deutschland.
Nach 10 Jahren auf der Suche nach dem
perfekten Landhaus kauft Henri Martin im
Jahr 1900 im Alter von 40 Jahren das aus
dem 17. Jahrhundert stammende grosse
Haus Marquayrol im Dorf Labastide du
Vert im Lot im Südwesten Frankreichs. Das
Haus und die Region werden zu Martins
Sommerurlaubsort, wo er sich zwischen
Mai und November aus der Grossstadt
Paris zurückzieht, um die Gelassenheit der
Natur zu geniessen.
Das auf einem Hügel stehende Haus mit
grosser Terrasse und Blick auf das Dorf
und das umliegende Tal wird zu Martins
wichtigster Inspirationsquelle und beein-
flusst seinen Stil nachhaltig. Anders als
in Paris herrscht hier ein südliches Licht,
welches den Künstler inspiriert und sein
Auge anregt. Die friedliche Umgebung
zusammen mit Natur und Licht wird zu
Martins bevorzugtem Sujet und bleibt es
für mehr als 40 Jahre lang. Dieser Umzug
zum Lot im Alter von 40 Jahren stellt einen
entscheidenden Wendepunkt in seinem
künstlerischen Schaffen dar. Musen und
Leiern verschwinden von seinen Leinwän-
den und er wagt es, sich täglich mit dem
Licht des Südens auseinanderzusetzen
(C. Juskiewenski, Henri Martin 1860–1943
(Ausstellungskatalog), Cahors  Toulouse
1993, S. 98).
Zu beiden Seiten des Anwesens befindet
sich eine Laube, eine kleine Pergola, la
petite, und eine grössere, la tonnerelle. In
dem vorliegenden Werk, welches in den
1920er-Jahren entsteht und ein schönes
Beispiel für den reifen Stil Martins ist, wird
die grosse Pergola La tonnerelle abgebil-
det. Die Darstellungen der Pergola greift
Martin während der ganzen Sommer- und
Herbstmonate wieder auf, so dass sich die
Farben der Blätter im Verlauf der Bilderzy-
klen ändern. Das herbstliche Rot, welches
unser Bild beherrscht, symbolisiert das
Ende der warmen Jahreszeit und die baldi-
ge Rückkehr Martins nach Paris.
Henri Martin war zweifellos ein Impressi-
onist und einer, der die tiefste Sensibilität
besass, die sicherlich der von Monet ent-
sprach, den er am meisten bewunderte.
Dank ihrer höchsten Sensibilität und nicht
durch die Erforschung eines technischen
Verfahrens ist ihre Interpretation der Natur
sicherlich eine poetische, von tausend Far-
ben gefärbte Evokation, die man zweifellos
als Kunstwerk bezeichnen kann. Seine Pa-
lette ist eine Verzauberung. Viele verschie-
dene Vermischungen von Farben ergeben
eine seltene und reiche Harmonie... Und
es ist viel schwieriger, eine gute Harmo-
nie der Farben zu finden, wenn man die
Natur darstellt, als einige schöne Farben
zusammenzustellen, die nichts darstellen.
Hierin liegt die Gabe der Impressionis-
ten, und deshalb gibt es so wenige (Jac
Martin-Ferrières, Henri Martin, Paris 1967,
S. 35–42).
CHF 120 000 / 180 000
(€ 114 290 / 171 430)
| 32
Impressionismus  Klassische Moderne
| 33
3521
PAUL SIGNAC
(1863 Paris 1935)
La Tour d'Arundelle (Sable d'Olonne). Um
1925.
Aquarell und schwarzer Farbstift auf Papier.
Verso mit Stempelsignatur: P. Signac.
14 × 10 cm.
Die Authentizität des Werks wurde von
Marina Ferretti bestätigt, Paris, 19. Okto-
ber 2016.
Provenienz:
- Galerie Frost and Reed, London 1998.
- Privatbesitz Genf.
- Auktion Koller, Zürich, 2. Dezember 2016,
Los 3210.
- Privatbesitz Schweiz, an obiger Auktion
erworben.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 620 / 11 430)
3522
HERMANN MAX PECHSTEIN
(Zwickau 1881–1955 Berlin)
Päonien mit Margritten. 1926.
Aquarell und Bleistift auf Papier.
Unten rechts signiert und datiert: HM-
Pechstein 1926. Rückseitig betitelt:
Päonien mit Margritten. 60 × 49 cm.
Wir danken Julia Pechstein für die Bestä-
tigung der Authentizität des Werks, Mai
2020. Es ist im Archiv der Max Pechstein
Urheberrechtsgemeinschaft dokumentiert.
Provenienz:
- Privatsammlung Deutschland, 1989
erworben.
- Auktion Koller, Zürich, 8. Dezember 2004,
Los 346.
- Privatsammlung Schweiz.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 19 050 / 28 570)
| 34
Impressionismus  Klassische Moderne
| 35
3523*
HERMANN MAX PECHSTEIN
(Zwickau 1881–1955 Berlin)
Fischerfrauen. Um 1920.
Öl auf Karton.
Oben links signiert: HMPechstein.
52,2 × 45,9 cm
Provenienz:
- Carl Steinbart, Berlin, um 1920 direkt
beim Künstler erworben.
- Irmgard Bender (geb. Steinbart), Berlin/
Bad Godesberg, 1923 durch Erbschaft
von obigem erhalten.
- Privatsammlung Deutschland, vor 1976
bei obiger erworben.
Literatur:
Aya Soika: Max Pechstein. Das Werkver-
zeichnis der Ölgemälde, München 2011,
Bd. II, S. 198, Nr. 1920/12 (mit Farbabb.).
Im Jahr 1909 reist Hermann Max Pech-
stein zum ersten Mal in das ostpreussische
Fischerdorf Nidden auf der Kurischen
Nehrung. Dort wird er Teil der Künstler-
kolonie Nidden, dessen Zentrum das
Gasthaus Blode ist, wo gemalt und über
Kunst diskutiert wird. Pechstein gefällt es in
dem ruhigen Fischerdorf und er fühlt sich
den einheimischen Fischern und Arbei-
tern verbunden. Das abgelegene und von
jeglichem Tourismus fernbleibende Dorf
wird zum liebsten Sommerurlaubsort des
Künstlers. Eine ländliche Idylle, in der er der
wilden Metropole Berlin entfliehen und in
die Natur eintauchen kann. Hier findet er
auch die Symbiose zwischen Mensch und
Natur. Pechstein hegt eine Faszination
für den einfachen und ehrlichen Arbeiter,
der sein Brot unter harten und schweren
Bedingungen verdient. Dazu gehören
die Fischer des Dorfes, die auf ihn einen
prägenden Eindruck hinterlassen und
denen er zeitlebens versucht eine würdige
Darstellung in seiner Kunst zu geben.
Pechstein verbringt 1920 seinen fünften
Sommer in Nidden. Ende April reist er
von Berlin ab und widmet sich nach einer
längeren Schaffenspause wieder der
Malerei. Jetzt habe ich mich entschlossen
in Nidden nochmals den Kampf mit dem
Wald und dem Meer aufzunehmen, um
dann erleichterter nach dem Süden zu
schauen und ihm meine nächsten Jahre
zu widmen (aus einem Brief vom 7. März
1920). Während dieser Zeit entsteht die
Gemäldefolge Fischerleben, eine aus
rund 16 Gemälden bestehende Serie, die
das Leben und den Alltag der Fischer im
Dorf zeigt. Es ist anzunehmen, dass auch
unser vorliegendes Werk Fischerfrauen in
diesen Zyklus einzuordnen ist.
Obwohl sich Pechstein erst nach dieser
Serie dem Süden widmen möchte, ist die
Inspiration vergangener Südseeaufent-
halte bereits stark in seinem Stil verankert,
was auch in Fischerfrauen unverkennbar
ist. Pechstein schreibt am 21. August 1920
an Edouard Plietzsch: Verspreche mir,
durch die Arbeit an den Fischerbildern,
welche eine Zwischenstufe zu dem ‘Vater
Unser’ darstellen allerhand Nützliches zu
lernen und für die Endarbeit zu profitieren.
Zwischen diesem Quälen und Zerbeissen
meiner selbst, habe (ich) mit viel Freude 3
Bilder gemalt, welche eine Art wehmütiger
Erinnerungsdank an die versunkene Pracht
der Südsee darstellen.
Die beiden Fischerfrauen, die im Vorder-
grund des Gemäldes sitzen, schauen auf
die raue See hinaus, dem Fischerboot und
ihren Männern nach, welche sich durch die
tobenden Wellen kämpfen. Im für Pech-
stein typischen expressionistischen Stil,
dem kantigen, rauen Strich in Kombination
mit der stillen Dramatik einer Unendlichkeit
des Meeres, vermag es der Künstler dem
Betrachter einen kurzen, aber ehrlichen
Einblick in das Leben zweier Fischerfrauen
zu geben.
CHF 220 000 / 280 000
(€ 209 520 / 266 670)
| 36
Impressionismus  Klassische Moderne
| 37
3524
ERNST LUDWIG KIRCHNER
(Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch b.
Davos)
Fauchende Katze. Um 1930.
Kohle auf Papier.
Verso mit dem Nachlassstempel und der
Nummerierung K Da/Bm 69.
37,8 × 49,5 cm.
Provenienz:
- Galerie Iris Wazzau, Davos (verso mit
Etikett).
- Galerie Lovers of Fine Art, Gstaad (verso
mit Etikett).
- Kunsthandel online by Bromer art
collection.
- Schweizer Privatsammlung, bei obigem
erworben.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 710 / 7 620)
3525
ERNST LUDWIG KIRCHNER
(Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch b.
Davos)
Katze am Ofen. Um 1930.
Kohle auf Papier.
Verso mit dem Nachlassstempel und der
Nummerierung K Da/Bm 76.
38,7 × 48,8 cm.
Provenienz:
- Galerie Iris Wazzau, Davos (verso mit
Etikett).
- Galerie Lovers of Fine Art, Gstaad (verso
mit Etikett).
- Kunsthandel online by Bromer art
collection.
- Schweizer Privatsammlung, bei obigem
erworben.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 710 / 7 620)
| 38
Impressionismus  Klassische Moderne
3526
ERNST LUDWIG KIRCHNER
(Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch b.
Davos)
Katzenmutter und Junges I. Um 1930.
Kohle auf Papier.
Verso mit dem Nachlassstempel und der
Nummerierung K Da/Bm 65.
33,2 × 48,5 cm.
Provenienz:
- Galerie Iris Wazzau, Davos (verso mit
Etikett).
- Galerie Lovers of Fine Art, Gstaad
(verso mit Etikett).
- Kunsthandel online by Bromer art
collection (verso mit Etikett).
- Schweizer Privatsammlung, bei obigem
erworben.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 620 / 11 430)
| 39
3527*
JOAN MIRÓ
(Montroig b. Barcelona 1893–1983 Palma
de Mallorca)
Solitude III/III. 29. April 1960.
Öl und Kohle auf Karton.
Unten links signiert: Miró. Verso signiert,
datiert und betitelt: MIRÓ. /29/4/60 /
Solitude III/III.
75 × 105 cm.
Provenienz:
- Nachlass des Künstlers.
- Galerie Lelong, Paris.
- Pierre Matisse Gallery, New York (verso
mit Etikett).
- Acquavella Galleries, New York.
- Galerie Michael Haas, Berlin/Zürich.
- Schweizer Besitz, in obiger Galerie
erworben.
Ausstellungen:
- New York 1965, Cartones, Pierre Matisse
Gallery, Nr. 5.
- New York 1972, Joan Miró: Magnetic
Fields, The Solomon R. Guggenheim
Museum, Nr. 38 (mit Abb. S 129).
- Berlin 2012, Joan Miró, Galerie Michael
Haas, 16. März–21. April 2012.
- Lindau 2013, Miró Sternennächte, Roland
Doschka, Stadtmuseum Lindau (mit Abb.
S.70–71).
Literatur:
- Jacques Dupin und Ariane Lelong-
Mainaud: Joan Miró, Catalogue raisonné,
Drawings, Bd. IV: 1959–1968, Paris 2002,
S. 345, S. 25, Nr. 1011 (mit Farbabb.).
- Magrit Rowell: Joan Miró.
Peinture=Poesie, Paris 1976, S. 102.
- Jacques Dupin: Miró, Paris 1961, S. 552,
Nr. 905 (mit s/w Abb.).
In seiner 1961 erschienen Monographie zu
Leben und Werk von Joan Miró beschreibt
Jacques Dupin die drei Werke mit Titel
Solitude, von denen wir das Dritte an-
bieten, wie folgt: Die sehr vereinfachten,
sensiblen Zeichen scheinen über trennen-
de Leeren und über Flecken und Wolken
hinweg, die sie einkreisen und ersticken,
einander zu antworten. Diese Zeichen
oder besser Vor-Zeichen, die sich jeder
Bindung und Gliederung entziehen, bilden
eine Art Lücken-Schrift, ähnlich vielleicht
der Zwölftonmusik, die der Maler in den
letzten Jahren häufig hörte. (…) Es ist kein
Zufall, dass diese Zeichnung besonders
auf drei Kartons mit dem Titel 'Einsam-
keit' erscheint, denn die Empfindungen,
die sie wecken, entsprechen dem Sinn
des Wortes. Jedes dieser verstreuten,
winzigen Vor-Zeichen ist in erster Linie ein
Zeichen des Menschlichen, einsam und
von den Elementen bedroht – doch als
schriftliches Geständnis seiner Schwäche
und Angst bezeugt es durch seinen klaren
und geschmeidig festen Strich zugleich
die Entschlossenheit, sich zu wehren und
durchzuhalten. (Jacques Dupin, Joan
Miró, Leben und Werk, Köln 1961).
Bei unserer Version III/III ist besonders
die Spur aus kleinen schwarzen Punkten
auffällig: Eine sehr ähnliche Anordnung in
horizontaler Linie verwendet Miro nur ein
Jahr später in einem seiner berühmtesten
Werke Bleu II, zweiter Teil eines grossen
Triptychons, das sich heute im Musée d’Art
Moderne im Centre Pompidou in Paris
befindet.
CHF 320 000 / 380 000
(€ 304 760 / 361 900)
3527 (Verso)
| 40
Impressionismus  Klassische Moderne
| 41
3528
SALVADOR DALÍ
(1904 Figueres 1989)
Portrait aux signatures - Illustration pour
La Vida es un Sueño (1973). 1966.
Tusche, Filzstift und Collage auf Papier
(2 Bögen).
Unten rechts signiert und datiert: Dalí /
1966. 39,2 × 29,3 cm.
Eine Abbildung dieses Werks ist im Archiv
Descharnes unter der Nummer d2576
registriert.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung, durch Erb-
schaft an die heutigen Besitzer.
Ausstellung:
Hamburg1977/78,Dalí,SammlungLevy,1.
Oktober1977–7.Januar1978,Nr.33(mitAbb.).
CHF 20 000 / 30 000
(€ 19 050 / 28 570)
3529
SALVADOR DALÍ
(1904 Figueres 1989)
España. Um 1965.
Acryl, Tusche und Collage auf Karton.
Unten rechts signiert: Dalí.
69 × 49,2 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde
von Robert Descharnes bestätigt, 24. No-
vember 1989. Es ist im Archiv Descharnes
unter der Nummer d1504 registriert.
Provenienz:
- Habsburg  Feldman, Tokyo 1989.
- Auktion Gabus, Genf, 20.–23. Juni 1991.
- Privatsammlung Schweiz, an obiger
Auktion erworben.
- Privatsammlung Schweiz, vor ca. 25
Jahren von obigem erworben.
CHF 60 000 / 90 000
(€ 57 140 / 85 710)
| 42
Impressionismus  Klassische Moderne
| 43
3530*
JOAN MIRÓ
(Montroig b. Barcelona 1893–1983 Palma
de Mallorca)
Painting. 1953.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Miró. Verso signiert,
datiert und betitelt: Miró 1953 Painting.
20 × 150 cm.
Provenienz:
- Galerie Maeght, Paris.
- Schweizer Besitz.
Literatur:
- Jacques Dupin und Ariane Lelong-
Mainaud: Joan Miró, Catalogue raisonné,
Drawings, Bd. III: 1960–1972, Paris 2012,
S. 218, Nr. 945 (mit Farbabb.).
- Jacques Dupin: Miró, Flammarion, Paris
1961, S. 547, Nr. 826.
Je älter Miró wird, umso mehr wagt er in
seiner Malerei. In seinen Gemälden bringt
er einen Kratzer, einen Defekt, einen Trop-
fen oder einen Spritzer in seine Leinwand
ein. Die Formate werden grösser und
experimenteller. Es ist für ihn wichtig, mit
minimalen Mitteln maximale Intensität zu
erreichen. Die Leere gewinnt eine immer
stärkere Bedeutung. Die Formen, selbst
auf ihren einfachsten Ausdruck reduziert,
sind jedoch nach seinem Verständnis nicht
abstrakt: Sie verdanken alles der Natur und
sind von ihr inspiriert. Schon 1927 äussert
er die berühmte Erklärung, dass er die
Malerei ermorden möchte. Zu diesem
Bestreben gehört, dass Miró zeit seines
Lebens nicht nur mit der Form, sondern
auch mit der Materialität experimentiert
und besonders grosse Formate mag. In
der Ausstellung Joan Miró – Mauer, Fries,
Wandbild 2015– 16 im Kunsthaus Zürich
wurde die Bedeutung dieser Grossformate
schön aufgezeigt. Miró ist bestrebt von ei-
ner einfachen Wiedergabe der Wirklichkeit
hin zu einer Gleichsetzung der Bildfläche
mit der Wand zu gelangen. Ein entschei-
dender Ausgangspunkt bildet das Werk
Der Bauernhof (La Ferme) von 1921/22.
In diesem hält der Maler die materielle
Beschaffenheit der Hausmauer mit akribi-
scher Genauigkeit fest. Es ist ein schönes,
noch gegenständliches Beispiel, welches
zeigt, wie wichtig für Miró die physische,
haptische Qualität seiner Werke ist.
Im Grunde geht es Miró nicht um eine
Abstraktion, sondern um den Selbst-
verweis des geschaffenen Werkes an
sich. Die dadurch erzeugte Umdeutung
und Verdichtung von Zeichen in seinen
Gemälden funktioniert ähnlich wie in der
Poesie. Es ist schliesslich auch zurecht da-
rauf hingewiesen worden, wie wichtig der
Einfluss von Joan Miró auf den abstrakten
Expressionismus in den USA ist, der nach
dem zweiten Weltkrieg die massgebende
Kunstströmung wird.
Das hier angebotene, 1952 entstandene
Gemälde, gehört zu einer Gruppe grosser,
schmaler Friese, auf denen scheinbar
schwebende nicht deutbare Zeichen und
Symbole spielerisch auf monochromen
Gründen nebeneinander gereiht sind. Ein
Vorbild könnten die antiken Schriftrollen
sein. Jacques Dupin ist der Ansicht, dass
unter diesen Gemälden einige zu den
schönsten und besten des Künstlers zu
zählen sind.
CHF 480 000 / 550 000
(€ 457 140 / 523 810)
| 44
Impressionismus  Klassische Moderne
| 45
3531*
ANDRÉ MASSON
(Balagny-sur-Thérain 1896–1987 Paris)
Dormeur. 1926.
Farbstift auf Papier.
Unten rechts signiert: andré masson.
48,8 × 63,3 cm.
Wir danken Diego Masson für die Bestä-
tigung der Authentizität des Werks, 17.
Januar 2020. Das Werk ist im Archiv des
Comité André Masson registriert.
Provenienz:
- Galerie Louise Leiris, Paris, Archiv Nr.
10661.
- Sammlung Emil Frey, Deutschland.
- Europäische Privatsammlung, durch
Erbschaft von obigem erhalten.
Ausstellung:
Lacost (Vaucluse) 1966, Galerie les Con-
tards, Juli–August 1966.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 860 / 4 760)
3532*
ALBERTO GIACOMETTI
(Borgonovo 1901–1966 Chur)
Homme et arbre. 1952.
Bleistift und Farbstift auf Papier.
Unten rechts datiert und signiert: 1952
Alberto Giacometti.
33,1 × 22,9 cm.
Wir danken der Fondation Alberto und
Annette Giacometti für die Bestätigung
der Authentizität des Werks, Paris, Februar
2020. Das Werk ist in der Alberto Giaco-
metti Database unter der Nummer 4239
registriert.
Provenienz:
- Sammlung Emil Frey, Deutschland.
- Europäische Privatsammlung, durch
Erbschaft von obigem erhalten.
Ausstellungen:
- Kaiserslautern 1976, Kunst des 20. Jahr-
hunderts aus der Sammlung F., Pfalzga-
lerie Kaiserslautern, 15. Februar–14. März
1976, Nr. 111.
- Kiel 1974, Aquarelle, Zeichnungen und
Druckgrafik des 20. Jahrhunderts aus
der Sammlung eines Kielers, Ausstellung
zum 100. Jubiläum der Schleswig-Hol-
steinischen Landesbrandkasse, Kunst-
halle Kiel, 3. Februar–3. März 1974, Nr. 42,
S. 36 (Abb. S. 85).
- Ludwigshafen am Rhein 1970, Idee und
Wirklichkeit, Handzeichnungen und
Aquarelle des 20. Jahrhunderts aus
Privatbesitz, Austellung im Bürgermeis-
ter-Ludwig-Reichert-Haus Städtische
Kunstsammlungen Ludwigshafen am
Rhein, 11. Oktober–1. November 1970,
Nr. 49.
Die Zeichnung entstand im Jahre 1952,
als Giacometti für die Zeitschrift Verve
an verschiedenen Versionen von Per-
sonnages dans une rue und Homme et
arbre arbeitete. Die Ausgaben 27–28 von
Dezember 1952 beinhalten die Lithogra-
phie L’Arbre, welche der vorliegenden
Zeichnung ähnlich ist. Die Fondation
Giacometti besitzt mehrere Zeichnungen
dieser Serie.
CHF 15 000 / 25 000
(€ 14 290 / 23 810)
| 46
Impressionismus  Klassische Moderne
3533*
JOAN MIRÓ
(Montroig b. Barcelona 1893–1983 Palma
de Mallorca)
Tête I. 3. Dezember 1972.
Tusche, Wachsstift und Pastell auf Papier.
Unten rechts signiert: Miró. Verso betitelt,
datiert und nummeriert.
60 × 78,5 cm.
Provenienz:
- Nachlass des Künstlers.
- Galerie Lelong, Paris.
- Rosenbaum Contemporary, Florida.
- Schweizer Privatsammlung.
Ausstellung:
| 47
3533*
JOAN MIRÓ
(Montroig b. Barcelona 1893–1983 Palma
de Mallorca)
Tête I. 3 Dezember 1972.
Tusche, Wachsstift und Pastell auf Papier.
Unten rechts signiert: Miró. Verso datiert
und betitelt: 3/XII/72, Tête I.
60 × 78,5 cm.
Provenienz:
- Nachlass des Künstlers.
- Galerie Lelong, Paris (verso mit Etikett).
- Rosenbaum Contemporary, Florida
(verso mit Etikett).
- Schweizer Besitz, in obiger Galerie
erworben.
Ausstellung:
Berlin 2012, Joan Miró, Galerie Michael
Haas, 13. März–21. April 2012 (mit Abb.).
Literatur:
Jacques Dupin und Ariane Lelong-
Mainaud: Joan Miró, Catalogue raisonné,
Drawings, Bd. III: 1960–1972, Paris 2012, S.
345, Nr. 2410 (mit Farbabb.).
In der für Miró charakteristischen Weise
schwingen die Linien und angedeuteten
Farbflächen frei im Bildraum. Die schwung-
vollen Arabesken sind ein wesentliches
Element das Mirós künstlerisches Schaf-
fen bis in die letzten Jahre definiert. In
der vorliegenden Tuschzeichnung Tête I
weichen die zarten und fliessenden Linien
einem gestischen Farbauftrag und offene-
ren Konturen, die Mirós malerisches Werk
seit Ende der 1960er-Jahre zunehmend
bestimmen. Der gestische Malakt äußert
sich hier in den aufgebrochenen Konturen
der schwarzen Fläche, die in ihren unre-
gelmässig auslaufenden Rändern an die
Verwendung von Carborundum erinnert,
welches Miró in dieser Zeit für seine Radie-
rungen nutzt.
Miró erwirbt 1958 die neben seinem Haus
gelegene Villa Son Boter, die ihm als Atelier
dient. Die Gemälde und Zeichnungen, die
hier entstehen sind gekennzeichnet von
der Verwendung weniger reiner Farben
unter Betonung der Nichtfarbe Schwarz,
wobei das figürlich Erkennbare zuneh-
mend in den Hintergrund tritt.
Der Künstler füllt die schwarz umrissenen
Flächen nun nicht mehr sorgfältig mit
anderen Farben aus, sondern deutet sie
wie im vorliegenden Blatt nur noch an.
Hinzu tritt bisweilen ein zerstörerisches
Moment, was sich besonders in den mit
Feuer bearbeiteten Leinwänden der frühen
1970er-Jahre zeigt. In der vorliegenden
Tuschzeichnung scheint uns diese aggres-
sive Kraft in dem schwarzen breiten Bogen,
der mit seinen ausufernden Konturen und
der unebenen Oberflächenstruktur die
Komposition dominiert, auf eindrucksvolle
Weise entgegenzutreten.
CHF 180 000 / 240 000
(€ 171 430 / 228 570)
| 48
Impressionismus  Klassische Moderne
| 49
3534
ALFRED KUBIN
(Leitmeritz 1877–1959 Zwickledt)
Indianerin. 1906–07.
Gouache und Tempera auf Papier.
Unten rechts signiert: Kubin. Verso betitelt:
Indianerin.
46 × 40 cm.
Provenienz:
- Dr. Renato Schmidt, Hamburg (Kubin-
Archiv; rückseitig handschriftlicher
Vermerk).
- Privatsammlung Schweiz, in den 1920er-
Jahren als Geschenk erhalten und seither
im gleichen Familienbesitz.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 620 / 11 430)
| 50
Impressionismus  Klassische Moderne
3535
ÉMILE ANTOINE BOURDELLE
(Montauban 1861–1929 Le Vésinet)
Guerrier allongé, grand modèle (étude
pour le Monument aux Morts, aux Com-
battants et Serviteurs du Tarn-et-Garonne
de 1870–71). 1898.
Bronze, schwarzbraune Patina. Guss 1962.
2/10.
Auf der linken Seite unten signiert und mit
dem Copyright: E.A. BOURDELLE / © By
BOURDELLE. Auf der Hinterseite links
unten mit dem Giesserstempel und der
Nummerierung: Susse Fondeur Paris N°2.
152 × 81 × 52 cm.
Provenienz:
Privatsammlung Schweiz, 1982 direkt
beim Musée Bourdelle, Paris, gekauft.
Literatur:
Musée Bourdelle: Bourdelle, Paris 1954,
Nr. 164.
Émile Antoine Bourdelle gehört zu den
Vorreitern der monumentalen Plastik des
20. Jahrhunderts und war ein bekannter
Lehrer bedeutender Künstler wie Alberto
Giacometti und Henri Matisse.
Mit 32 Jahren erregt Bourdelle die Bewun-
derung von Auguste Rodin, dessen Atelier
er 1893 besucht. Schnell befördert Rodin
Bourdelle zu seinem Assistenten, der
Tonmodelle zu fertigen Marmorskulpturen
übersetzt. Dabei entwickelt Bourdelle ein
umfassendes Verständnis der Methoden
und der Philosophie seines Meisters.
Die expressive Plastik „Guerrier allongé,
grand modèle“, die während Bourdelles
Zeit in Rodins Atelier entsteht, veran-
schaulicht die markante Verwendung der
heroischen Formen durch den Künstler. In
der vorliegenden Arbeit hebt Bourdelle die
Dynamik des menschlichen Körpers her-
vor und zeigt einen Höhepunkt mensch-
licher Emotionen. Wie Charles Morice
feststellt, erreichen Bourdelles Werke
einen Realismus, der an den Idealismus
grenzt..... Bourdelles Kunst markiert den
Übergang von der langen Zeit der Ver-
sklavung durch die Realität, die wir erlebt
haben, zu der neuen, notwendigen Phase,
in der der Künstler in seinem Herzen alle
Geheimnisse der Natur überprüfen und in
einer Schöpfung widerspiegeln wird, die
der allgemeinen Wahrheit treuer ist und
gleichzeitig seine eigene Persönlichkeit,
die intime Wahrheit, offenbart (zitiert in
Ionel Jianou  Michel Dufet, Bourdelle,
Paris, 1978, S. 28–29).
CHF 40 000 / 60 000
(€ 38 100 / 57 140)
| 51
3537
AUGUSTE HERBIN
(Quiévy 1882–1960 Paris)
Le Port. 1907.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Herbin.
65 × 81 cm.
Provenienz:
- Galerie Neupert, Zürich, Nr. 1316 (verso
mit Etikett).
- Schweizer Privatsammlung, seit den
1950er-Jahren im gleichen Familienbe-
sitz.
Literatur:
Geneviève Claisse: Herbin. Catalogue
Raisonné de l'œuvre peint, Paris 1993, S.
301, Nr. 129 (mit Abb.).
Auguste Herbin gilt heute als wichtiger
Mitbegründer der geometrisch-konstruk-
tiven Kunst, doch wurzelt sein Œuvre im
Impressionismus und Postimpressionis-
mus. Für die Findung seines persönlichen
Stils, der besonders von einem freien
Umgang mit Form und Farbe geprägt ist,
erweist sich das Jahr 1907 als entschei-
dend: Im Frühling arbeitet er auf Korsika,
und die mediterrane Insel mit ihrem klaren
Licht fasziniert ihn. Es entstehen hier
mehrere Werke vom Hafen von Bastia.
Ebenfalls 1907, nur wenige Monate später,
malt er Ansichten des Hafens in Ham-
burg– nun mit kompakteren Formen und
in gedeckteren Tönen, auf die Verhältnisse
des Nordens reagierend.
CHF 40 000 / 60 000
(€ 38 100 / 57 140)
| 52
Impressionismus  Klassische Moderne
| 53
| 54
Impressionismus  Klassische Moderne
3538*
MAURICE DE VLAMINCK
(Paris 1876–1958 Rueil-la-Gadelière)
Fleurs.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Vlaminck.
72,6 × 53,5 cm.
Das Wildenstein Institut hat die Authenti-
zität des Werks bestätigt, 27. September
2013. Es wird in den Catalogue critique
des peintures, dessins et céramiques de
Maurice de Vlaminck aufgenommen.
Provenienz:
- Galerie de l'Elysée (Alex Maguy), Paris.
- Manhattan Gallery, Tokyo.
- Firmensammlung, Japan.
- Auktion Christie's, Paris, 3. Dezember
2013, Los 97.
- Deutsche Privatsammlung.
CHF 25 000 / 35 000
(€ 23 810 / 33 330)
3539
MAURICE DE VLAMINCK
(Paris 1876–1958 Rueil-la-Gadelière)
Le débit de vin. 1924.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Vlaminck.
65 × 81 cm.
Das Werk ist im Archiv des Wildenstein-
Plattner Instituts unter der Nummer 837
verzeichnet.
Provenienz:
- Sammlung M. Victor Olivet, Genf.
- Auktion Sothenby's  Co., London, 1. Juli
1959, Nr. 24.
- Auktion Galerie Motte, Genf, 25.–28. April
1961, Nr. 224.
- Privatsammlung Genf, durch Erbschaft
an die heutigen Eigentümer.
Ausstellungen:
- Genf 1958, Du Fauvisme à nos jours, Mu-
sée de l'Athénée, 17. Juli–11. September
1958, Nr. 33.
- Genf 1954, Trésor des Collections Ro-
mandes, Musée de l'Athénée, 26. Juni–3.
Oktober 1954, Nr. 199.
Literatur:
Marcel Sauvage: Vlaminck - Sa Vie et son
Message, Genf 1954, S. 114, Nr. 126 (mit
Farbabb.).
CHF 60 000 / 80 000
(€ 57 140 / 76 190)
| 55
3540
MARC CHAGALL
(Ljosna 1887–1985 Saint-Paul-de-Vence)
La veste rouge. 1961.
Öl, Gouache und Tusche auf Papier.
Unten rechts signiert: Marc Chagall.
66 × 50,5 cm.
Provenienz:
Sammlung V. Loeb, Muri bei Bern, wohl
direkt beim Künstler erworben und durch
Erbschaft an die heutigen Besitzer.
Ausstellung:
Berlin 1972/73, Marc Chagall, Gouachen
und Lavis 1947 bis heute, Nationalgalerie
Berlin, Staatliche Museen Preussischer
Kulturbesitz, 17. November 1972–22. Ja-
nuar 1973, S. 34, Nr. 67 (mit Farbabb. S. 20).
Literatur:
Franz Meyer, Marc Chagall. Leben und
Werk, Köln, S. 151, Nr. 1007 (mit Abb.).
Ein junger russischer Maler, ein ungemein
phantasiereicher Kolorist, der die launige
Bildwelt der slawischen Volkskunst, auf die
er manchmal zurückgreift, immer trans-
zendiert. Er ist ein Künstler von enormer
Vielseitigkeit, der allen Theorien trotzt.
(Apollinaire über Chagall, zit. aus: Jacob
Baal-Teshuva, Marc Chagall, 1998, S. 72)
Den Grossteil seiner späteren Werke
begreift Marc Chagall als eine Rückkehr zu
seinen Anfängen – den Funken der ersten
Liebe, die Rückgewinnung einer kindlichen
Erregung, mit der er die einfachsten Ver-
gnügungen des Lebens begrüsst, während
er gleichzeitig der vorübergehenden
Traurigkeit der Vergänglichkeit und des
Verlusts Beachtung schenkt.
La veste rouge ist ein fantastisches
Beispiel für Marc Chagalls Spätwerk und
enthält viele der beliebtesten Motive und
Themen des Künstlers. Vorne stellt Chagall
ein Mischwesen dar, einen menschlichen
Körper mit einem Ziegenhaupt. Diese
Hybride, halb Mensch, halb Tierfiguren,
die bei Chagall so oft auftauchen, ent-
springen einer alten Tradition und werden
bereits in alten jüdischen Gebetsbüchern
und Manuskripten aus dem 13. und 14.
Jahrhundert, in denen die Figuren aus der
Heiligen Schrift als Figuren mit Tierköpfen
dargestellt sind, erwähnt. Chagalls chassi-
dische Erziehung hinterlässt einen starken
Einfluss auf sein gesamtes Werk und es
liegt nahe, dass Chagall diese jüdischen
Texte kannte und diese als Quellen für
seine Motive verwendete.
Allgemein spielen Tiere in Chagalls Œuvre
eine zentrale Rolle. Sie gelten selten als
Allegorien, sondern sind vielmehr Prota-
gonisten, die als Menschen handeln. Allem
voran die Ziege, die sich in vielen Gemäl-
den des Künstlers in eine menschliche Rol-
le versetzt. Bereits in seinen frühen Selbst-
porträts stellt Chagall seinen Kopf oft auf
eigentümliche Weise dar. Zuerst vom Hals
losgelöst und um 180° gedreht, manch-
mal durch zwei menschliche Gesichter in
einem oder dann zusammen mit einem
Tierhaupt. Von letzterem hat Chagall um
1960 einige Lithografien gefertigt. Diese
zeigen einen menschlichen Körper und
als Kopf die Hälfte Mensch und die zweite
Hälfte Tier. Es liegt also nahe, dass Chagall
bei La veste rouge noch einen Schritt
weitergeht und seinen eigenen Kopf ganz
durch einen Ziegenhaupt ersetzt. Es ist
anzunehmen, dass es sich auch bei dem
vorliegenden Werk um ein Selbstporträt
handelt. Ausserdem stellt sich Chagall in
den 1980er Jahren, kurz vor seinem Tod,
nochmals selbst dar, und zwar mit dersel-
ben roten Weste, die auch der Protagonist
in dem unsrigen Werk trägt.
Um die Selbstdarstellung herum, bettet
sich der Künstler in Mitten seiner eigenen
Geschichte. Im Hintergrund angedeu-
tet sind die Dächer seiner Heimatstadt
Witebsk. Die Stadt mit ihren charakteristi-
schen Gebäuden und dem ländlichen Cha-
rakter bleiben auch noch nach der Abreise
nach Paris 1922 eine grundlegende Inspi-
rationsquelle, die er als: den Boden, der
die Wurzeln meiner Kunst nährte bezeich-
net (M. Chagall, zitiert aus: J. Baal-Teshuva
Marc Chagall: 1887-1985, New York 1998,
S. 19). Sie sind Erinnerung an seine Eltern
und Geschwister, an seine jüdische Her-
kunft und die vielen Traditionen, aber auch
an die Schwierigkeiten seiner Kindheit im
Hinblick auf die finanzielle Notlage seiner
Familie und den Antisemitismus, dem sie
sich aussetzten mussten. Die grosse Pen-
dule, die Chagall sich zur Seite stellt, taucht
in vielen bedeutenden Bildern des Künst-
lers auf. 1914 widmet er dem Uhrenkasten
sogar ein eigenes Gemälde. Die Zeit ist
allgegenwärtig, manchmal scheint sie still
zu stehen, manchmal schnell zu rattern,
doch entfliehen kann man ihr nicht, wie
es Chagall immer wieder aufzeigt. Auch
die einem Stillleben ähnliche Komposition
vorne im Bild ist typisch für Chagall und
die Kombination von Fisch, Früchten und
Blumen ist vor allem im Spätwerk des
Künstlers häufig anzutreffen.
Die oft sehr persönlichen Motive, die Cha-
gall verwendet, taucht er in seine eigene
Farbpalette, oft bestehend aus knalligen
Farben. Im vorliegenden Werk stellt er sich
selbst ins Zentrum und unterstreicht dies
mit den leuchtenden Farben der roten
Weste und des gelben Ziegenhaupts. Der
Hintergrund, die Vergangenheit, bleibt
zurückhaltend und ist in Brauntönen
gehalten.
Meine Bilder sind meine Erinnerungen
(M. Chagall, ebd. S. 265) sagt Chagall über
seine Kunst. Die Kombination von persön-
licher Geschichte, jüdischer Tradition und
mystischen Wesen machen Chagall zu
einem einzigartigen Künstler, der bereits
zu Lebzeiten Anklang findet und noch bis
heute, lange nach seinem Ableben, Erfolge
feiert.
CHF 300 000 / 450 000
(€ 285 710 / 428 570)
| 56
Impressionismus  Klassische Moderne
| 57
3541
THÉO TOBIASSE
(Jaffa 1927–2012 Cagnes-sur-Mer)
Lumière de Venise. 1975.
Öl auf Leinwand.
Oben mittig signiert und datiert: tobiasse
/ 75, sowie unten rechts betitelt: lumière
de Venise.
38 × 46 cm.
Wir danken Frau Catherine Faust-Tobiasse
für die Bestätigung der Authentizität des
Werkes, 30. April 2020.
Provenienz:
Genfer Privatsammlung.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 860 / 4 760)
| 58
Impressionismus  Klassische Moderne
3542
GEORGES ROUAULT
(1871 Paris 1958)
La loge. Um 1925–30.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: G. Rouault.
22 × 25 cm.
Provenienz:
- Sammlung W. Hadorn.
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
Bernard Dorival und Isabelle Rouault:
Rouault: L'œuvre peint, S. 294, Nr. 979 (mit
Abb.).
CHF 18 000 / 24 000
(€ 17 140 / 22 860)
| 59
3543*
ÉMILE BERNARD
(Lille 1868–1941 Paris)
Rue animé. 1893–95.
Öl auf Karton.
Unten rechts signiert: Émile Bernard.
50 × 35 cm.
Provenienz:
- Privatsammlung Paris.
- Auktion Drouot-Richelieu, Paris, 7. April
2004, Los 62.
- Galleria Michelangelo, Bergamo (verso
mit Etikett).
- Europäische Privatsammlung, wohl in
obiger Galerie erworben.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 520 / 14 290)
3544
ACHILLE ÉMILE OTHON FRIESZ
(Le Havre 1879–1949 Paris)
Honfleur. 1930.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: E. Othon Friesz.
14 × 20 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 860 / 4 760)
| 60
Impressionismus  Klassische Moderne
3545*
LOUIS VALTAT
(Dieppe 1869–1959 Paris)
Suzanne Valtat cousant. Um 1903.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert: LV.
31 × 28 cm.
Die Authentizität des Werks wurde von Les
Amis de Louis Valtat bestätigt, Choisel, 25.
November 2008. Es ist im Archiv unter der
Nummer 3908 registriert.
Provenienz:
- Bernard Chappard, New York.
- Auktion Hôtel Drouot, Paris, 13. März
2000, Los 32.
- Auktion Christie's, New York, 2. Mai 2012,
Los 330.
- Deutsche Privatsammlung.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 620 / 11 430)
| 61
3546
ERNST LUDWIG KIRCHNER
(Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch b.
Davos)
Hutten begrüsst Sickingen. Verso: Auf
Sofa sitzender Knabe mit Katze. Um 1923.
Farbkreide auf gelbem Papier.
21,5 × 18,4 cm.
Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner
Archiv Wichtrach/Bern dokumentiert.
Provenienz:
Privatsammlung Schweiz.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 810 / 5 710)
| 62
Impressionismus  Klassische Moderne
3547*
ERNST LUDWIG KIRCHNER
(Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch b.
Davos)
Männliches Porträt. 1932–37.
Schwarze Kohle und Bleistift auf Papier.
28,6 × 20,8 cm.
Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner
Archiv Wichtrach/Bern dokumentiert.
Provenienz:
- Galerie Kornfeld, Bern 2014.
- Deutsche Privatsammlung.
Bei der Zeichnung handelt es sich
vermutlich um ein Porträt des bekannten
Schweizer Kunsthistorikers Max Huggler.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 760 / 6 670)
| 63
3548*
PAUL KLEE
(Münchenbuchsee bei Bern 1879–1940
Muralto)
Der Tag im Wald. 1935 .
Aquarell auf Papier auf Künstlerkarton.
Oben links signiert: Klee. Auf dem Künst-
lerkarton unten links datiert und bezeich-
net: 1935 K 19, sowie unten rechts betitelt:
der Tag im Wald.
18 × 27,5 cm.
Provenienz:
- Daniel-Henry Kahnweiler, Paris.
- Curt Valentin (Buchholz Gallery; Valentin
Gallery), Berlin/New York.
- Henry Kleemann, New York/München.
- James Gilvarry, New York (1960–67)
- Galerie Jan Krugier, Dietsheim  Cie,
Genf (1998).
- Auktion Christie's, London, 5. Februar
2008, Los 562.
- Schweizer Besitz, an obiger Auktion
erworben.
Literatur:
- Paul Klee Stiftung (Hrsg.): Paul Klee, Cata-
logue raisonné, Bd. VII, 1934–1938, Bern
2003, Nr. 6801 (mit Abb. S. 164).
- Will Grohmann: Paul Klee, Genf  Stutt-
gart, 1954, S. 310.
Ausstellungen:
- Baltimore 1960, Paul Klee, Sammlung
James Gilvarry, Museum of Art, Juni–
September 1960; diese Ausstellung
reiste weiter nach: Richmond 1960, The
Virginia Museum of Fine Arts, Septem-
ber–Oktober 1960.
- Champaign 1964, Paintings, Drawings
and Prints by Paul Klee from the James
Gilvarry Collection, College of Fine and
Applied Arts, University of Illinois, Sep-
tember–Oktober 1964, Nr. 20.
- Indianapolis 1966, Paul Klee, Herron Mu-
seum of Art, Januar 1966, Nr. 18.
- Santa Barbara 1967, Paul Klee, Oils,
Watercolor, Gouaches, Drawings, Prints
from the James Gilvarry Collection, The
Art Gallery, University of California, Okto-
ber–November 1967, Nr. 20 (mit Abb.).
- Venedig 1986, Paul Klee nelle colle-
zioni private, Museo d'Arte Moderna
Ca'Pesaro, Juni–Oktober 1986, Nr. 138
(mit Abb.); diese Ausstellung reiste weiter
nach: Mailand 1986, Palazzo Reale, Okto-
ber–Dezember 1986.
- Cannes 1990, Paul Klee, Œuvres sur pa-
pier, Galerie Daniel Gervis, Mai–Juli 1990
(mit Abb.).
- New York 1998, Paul Klee, Traces of Me-
mory, Jan Krugier Gallery, Mai–Juli 1998,
Nr. 54 (mit Abb. S. 73); diese Ausstellung
reiste weiter nach: Genf 1998–99, Galerie
Jan Krugier, November 1998–Februar
1999.
- Turin 2000–01, Paul Klee, Galleria Civica
d'Arte Moderna e Contemporanea,
Oktober 2000–Januar 2001 (mit Abb. S.
143).
Zu Beginn der 30er-Jahre befindet sich
Paul Klee auf dem Höhepunkt seiner
künstlerischen Karriere. Er hat bereits
internationale Bekanntheit erlangt und im
Jahr 1930 zeigt das Museum of Modern
Art in New York die erste Retrospektive
eines noch lebenden europäischen Künst-
lers mit Werken von Paul Klee. Der Aufstieg
der Nationalsozialisten 1933 verändert
die Welt um den Künstler jedoch dras-
tisch. Er wird aus seinem Lehramt an der
Düsseldorfer Akademie entlassen und ist
gezwungen zusammen mit seiner Familie
in die Schweiz nach Bern zu flüchten. Die
Jahre 1933–36 sind nicht einfach für Klee,
weichen aber auch einer grossen Verän-
derung in seiner Herangehensweise als
Künstler.
Während seine Sensibilität für Harmonie
beständig bleibt, werden die feinen recht-
eckigen Formen früherer Kompositionen
durch fliessendere, organischere Formen
und dickere, kräftigere Linien ersetzt.
Andrew Kagan beschreibt diese Periode
in der Laufbahn des Künstlers folgender-
massen: Sie signalisierte eine authenti-
sche und substanzielle Stärkung seiner
Linie, den ersten wirklichen Fortschritt seit
zwei Jahrzehnten. Die mit dickem Pinsel
gezogene Linie existiert nun als poten-
zielle neue Kraft. Um dieses Potenzial zu
realisieren, musste Klee neue Formate und
Anwendungen erfinden. In dem
Masse, in dem er in den schwierigen
Jahren 1933–36 über künstlerische Prob-
leme nachzudenken vermochte, muss ihn
vor allem die Frage beschäftigt haben, wie
eine neue Art von Linienkunst zu formu-
lieren sei, um den Platz einzunehmen,
den die Farbe früher in seinen Ambitionen
eingenommen hatte (Paul Klee im Gug-
genheim Museum (Ausstellungskatalog),
Solomon R. Guggenheim Museum, New
York, 1993, S. 45).
Im vorliegenden Aquarell Der Tag im Wald
von 1935 stellt Klee eine abstrahierte
Form- und Farbmusterung in einer idyl-
lischen, unschuldigen Naturwelt dar. Die
schwarzen Umrisse, die die Leuchtkraft
der Orange-, Braun-, Grau- und Blautöne
betonen, und die Rautenformen erinnern
an ein Glasfenster. Sie erinnern auch an
die Kunst eines Kindes, auf welche Klee
bewusst zurückgreift. Aus der breiten,
groben Linie der Kinderkunst schmiedete
er ein künstlerisches Werkzeug von echter
Kraft - eine Linie von Stabilität, Behaup-
tung und Kraft -, die eine der kühnsten und
wichtigsten Neuerungen in der Malerei von
1935–45 war. Sie verlieh seinen Zeichnun-
gen und Gemälden eine bis dahin unbe-
kannte Monumentalität und eine neue
inhaltliche Ebene und bildete eines der
ehrwürdigsten Merkmale seines reichen
Vermächtnisses an spätere Künstlergene-
rationen. (ebd. S. 46–47).
CHF 180 000 / 240 000
(€ 171 430 / 228 570)
| 64
Impressionismus  Klassische Moderne
| 65
3549
RAOUL DUFY
(Le Havre 1877–1953 Forcalquier)
L'orchestre en Arles. Um 1928.
Bleistift auf Papier.
Unten rechts mit Stempelsignatur: Raoul
Dufy. 23,7 × 20,4 cm.
Das Werk wird in den nächsten Band des
Catalogue Raisonné des dessins de Raoul
Dufy aufgenommen, vorbereitet durch
Fanny Guillon-Lafaille, Paris 9. Januar 2009.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung.
CHF 1 800 / 2 400
(€ 1 710 / 2 290)
3550
RAOUL DUFY
(Le Havre 1877–1953 Forcalquier)
Les funérailles du Maréchal Lyautey à Nan-
cy ou Le Defilé. 1934.
Feder auf Papier. 50 × 65 cm.
Das Werk wird in den nächsten Band des
Catalogue Raisonné des dessins de Raoul
Dufy aufgenommen, vorbereitet durch
Fanny Guillon-Lafaille.
Provenienz:
- Galerie Motte, Genf.
- Schweizer Privatsammlung.
- Auktion Galerie Widmer, St. Gallen,
7. April 2017, Los 112.
- Schweizer Privatsammlung, an obiger
Auktion erworben.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 860 / 4 760)
3551*
FRANCIS PICABIA
(1879 Paris 1953)
Ohne Titel. 1940–43.
Bleistift und Kreide auf Papier.
Unten links signiert: Francis Picabia.
29 × 41,5 cm.
Wir danken dem Comité Picabia für die
Bestätigung der Authentizität des Werks,
Paris, 13. März 2020.
Provenienz:
- Galerie Paul Vallotton, Lausanne
(verso mit Etikett).
- Schweizer Privatsammlung.
CHF 7 000 / 9 000
(€ 6 670 / 8 570)
3552
MARINO MARINI
(Pistoia 1901–1980 Viareggio)
Cavalli e cavalieri. 1941.
Bleistift auf Papier.
Unten mittig signiert und datiert:
MARINI / 1941.
46 × 30,7 cm.
Die Authentizität des Werks wurde von
der Fondazione Marino Marini bestätigt,
Pistoia, 18. Mai 2018. Es ist im Archiv unter
der Nummer 785 registriert.
Provenienz:
- Galeria d'Arte Cortina, Mailand
(verso mit Stempel).
- Schweizer Privatsammlung.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 520 / 14 290)
| 66
Impressionismus  Klassische Moderne
| 67
3553
GIORGIO DE CHIRICO
(Volos 1888–1978 Rom)
Piazza d'Italia. 1945–49.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: g. de Chirico.
Verso auf der Leinwand bezeichnet und
signiert: Questa è un' opera onia originale /
Giorgio de Chirico / Roma 23 Sett. 1952.
50 × 40 cm.
Wir danken der Fondazione Giorgio de Chi-
rico für die Bestätigung der Authentizität
des Werks, Rom, 18. Mai 2020.
Provenienz:
- Galleria La Nuova Bussola, Turin.
- Privatsammlung Tessin, in den 1950er-
Jahren in obiger Galerie erworben und
durch Erbschaft an die heutigen Besitzer.
Als Sohn italienischer Eltern in Griechen-
land geboren, ist Giorgio de Chirico seit
seiner frühen Kindheit von Bildern der
Antike umgeben. Klassische Mythologie,
Geschichte und Architektur bildeten eine
Quelle der Inspiration für den Künstler, der
diese Themen oft in einen zeitgenössi-
schen Rahmen einfliessen lässt.
Nach einer neoklassischen und dann
neobarocken Periode greift Giorgio de
Chirico die Themen wieder auf, die für sei-
ne metaphysischen Gemälde der 1920er
Jahre charakteristisch sind, darunter
auch die Serie der italienischen Piazza.
Sie beginnt vor dem Ersten Weltkrieg und
wird zu verschiedenen Zeitpunkten seiner
Karriere aufgegriffen, bleibt also eine
ständige Quelle der Inspiration für Giorgio
de Chirico, die er als die unendlichen Mög-
lichkeiten einer endlichen Sammlung von
Objekten sieht (Michael R. Taylor, Giorgio
de Chirico und der Mythos der Ariadne,
Philadelphia, Philadelphia Museum of Art,
2002, S. 133).
Als eines der ikonischen Bilder in de Chiri-
cos Werk zeigt das vorliegende Gemälde
eine rätselhafte, trostlose städtische Um-
gebung, deren unheimliche Atmosphäre
für die metaphysischen Gemälde des
Künstlers charakteristisch ist. Die Haupt-
motive der italienische Piazza Serie finden
sich auch hier, mit den leeren Säulenhal-
len, den angedeuteten Schatten zweier
Personen und der einsamen Skulptur, die
das Zentrum der Komposition dominiert.
Obwohl de Chirico die Identität dieser
Skulptur nie preisgegeben hat, geht man
davon aus, dass sie auf dem Denkmal des
Journalisten Giovanni Battista Bottero auf
der Turiner Piazza Largo IV Marzo basiert.
Das Werk setzt sich mit de Chiricos Ker-
nidee auseinander: Klassizismus, Moderne,
Zeit, Melancholie, Nostalgie und Existenz.
Ardengo Soffici findet für die metaphy-
sischen Kompositionen de Chiricos die
passenden Worte Giorgio de Chirico gibt
wie kein anderer die ergreifende Melan-
cholie des Endes eines schönen Tages in
einer alten italienischen Stadt wieder (…)
(Michael R. Taylor, Giorgio de Chirico and
the myth of Ariadne, Philadelphia, Philadel-
phia Museum of Art, 2002, S. 27/28.)
CHF 100 000 / 150 000
(€ 95 240 / 142 860)
| 68
Impressionismus  Klassische Moderne
| 69
3554*
CHRISTIAN ROHLFS
(Gross Niendorf 1849–1938 Hagen)
Segelboot. 1933.
Braune Kreide auf Papier.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CR 33.
28,5 × 20 cm.
Provenienz:
- Sammlung Emil Frey, Deutschland.
- Europäische Privatsammlung, durch
Erbschaft von obigem erhalten.
Literatur:
- Kaiserslautern 1976, Kunst des 20. Jahr-
hunderts aus der Sammlung F., Pfalzga-
lerie Kaiserslautern, 15. Februar–14. März
1976, Nr. 282.
- Kiel 1974, Aquarelle, Zeichnungen und
Druckgrafik des 20. Jahrhunderts aus
der Sammlung eines Kielers, Ausstellung
zum 100. Jubiläum der Schleswig-Hol-
steinischen Landesbrandkasse, Kunst-
halle Kiel, 3. Februar–3. März 1974, Nr.
153 (s/w Abb. S. 104).
- Ludwigshafen am Rhein 1970, Idee und
Wirklichkeit, Handzeichnungen und
Aquarelle des 20. Jahrhunderts aus
Privatbesitz, Ausstellung im Bürgermeis-
ter-Ludwig-Reichert-Haus Städtische
Kunstsammlungen Ludwigshafen am
Rhein, 11. Oktober–1. November 1970,
Nr. 170 (mit s/w Abb.).
- München 1954, Gaben des Augenblicks.
Vierundvierzig unveröffentlichte Zeich-
nungen und Aquarelle aus der Sammlung
E. Frey, S. 10/11 (mit Farbabb.).
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 860 / 4 760)
| 70
Impressionismus  Klassische Moderne
3555*
CHRISTIAN ROHLFS
(Niendorf/Holstein 1849–1938 Hagen/
Westfalen)
Perlmuttmorgen, Ascona. 1932.
Aquarell und Farbstift auf Papier.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CR 32.
33,5 × 23,8 cm.
Provenienz:
- Sammlung Charles Goldsmith, New York.
- Galerie Wilfried Utermann, Dortmund.
- Deutsche Privatsammlung, durch Erb-
schaft an die heutigen Eigentümer.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 620 / 11 430)
| 71
3556
FRANÇOIS GALL
(Kolozsvár 1912–1987 Paris)
Femme assise dans un pré.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: F. Gall.
50 × 61 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung, durch Erb-
schaft an die heutigen Besitzer.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 860 / 4 760)
| 72
Impressionismus  Klassische Moderne
3557*
FRANÇOIS GALL
(Kolozsvar 1912–1987 Paris)
Eugénie Gall et ses enfants au landau, sous
le Pont Neuf. Um 1949.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und bezeichnet:
F. Gall / Pont Neuf. Paris.
65,5 × 80,7 cm.
Wir danken Marie-Lize Gall für die Bestä-
tigung der Authentizität des Werks, April
2020.
Provenienz:
Privatsammlung Österreich.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 860 / 4 760)
| 73
3558
GEN PAUL
(1895 Paris 1975)
Chez le bougnat. Joueurs de cartes. 1924.
Gouache auf Papier auf Leinwand.
Oben links signiert: Gen Paul.
50 × 65 cm.
Die Authentizität des Werks wurde vom
Künstler selbst bestätigt, Fotoexpertise
Mai 1973.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 860 / 4 760)
| 74
Impressionismus  Klassische Moderne
BERNARD, EMILE 3543
BOURDELLE, ÉMILE ANTOINE 3535
CHAGALL, MARC 3540
CORINTH, LOVIS 3503
CZAPSKI, JOSEPH 3517
DALÍ, SALVADOR 3529, 3528
DE CHIRICO, GIORGIO 3553
DUFY, JEAN 3515
DUFY, RAOUL 3514, 3549
FJAESTAD, GUSTAF 3502
FRIESZ, ACHILLE ÉMILE OTHON 3544
GALL, FRANÇOIS 3557, 3556
GEN PAUL 3558
GIACOMETTI, ALBERTO 3532
GUILLAUMIN, ARMAND 3504
HERBIN, AUGUSTE 3537
KIRCHNER, ERNST LUDWIG 3546, 3547,
3524, 3525,
3526
KLEE, PAUL 3548
KUBIN, ALFRED 3534
LEBOURG, ALBERT 3505
LECHTER, MELCHIOR 3501
LHOTE, ANDRÉ 3512
LIEBERMANN, MAX 3507, 3508,
3509
LOISEAU, GUSTAVE 3510
MARINI, MARINO 3552
MARQUET, ALBERT 3519
MARTIN, HENRI 3520
MASSON, ANDRÉ 3531
MIRÓ, JOAN 3527, 3530,
3533
PECHSTEIN, HERMANN MAX 3522, 3523
PETITJEAN, HIPPOLYTE 3513
PICABIA, FRANCIS 3551
RAOUL, DUFY 3550
RENOIR, PIERRE-AUGUSTE 3506
RHEINER, LOUIS 3511
ROHLFS, CHRISTIAN 3554, 3555
ROUAULT, GEORGES 3542
SIGNAC, PAUL 3521
ŠPÁLA, VACLAV 3516
TOBIASSE, THÉO 3541
VALTAT, LOUIS 3545
VLAMINCK, MAURICE DE 3538, 3539
WIEDEMANN, GUILLERMO 3518
| 75
Künstlerregister
| 76
VORBESICHTIGUNG
Hardturmstrasse 102/121
8031 Zürich, Schweiz
AUKTION
Hardturmstrasse 102
8031 Zürich, Schweiz
VORBESICHTIGUNG
Hardturmstrasse 121
8031 Zürich, Schweiz
AUKTION
ONLINE ONLY
VORBESICHTIGUNG
2, Rue de l‘Athénée
1205 Genf, Schweiz
AUKTION
2, Rue de l‘Athénée
1205 Genf, Schweiz
AUKTIONEN
REPRÄSENTANTEN
Koller Auktionen AG
Hardturmstrasse 102
8031 Zürich, Schweiz
Tel  +41 44 445 63 63 
Fax  +41 44 273 19 66 
office@kollerauktionen.ch
www.kollerauktionen.ch
Koller Auktionen AG
2, Rue de l‘Athénée
1205 Genf, Schweiz
Tél  +41 22 311 03 85
Fax  +41 22 810 06 30
geneva@kollerauktionen.ch
www.kollerauktionen.ch
MÜNCHEN
Fiona Seidler
Maximiliansplatz 20
80333 München
Tel. +49 89 22 80 27 66
Fax +49 89 22 80 27 67
Mobile +49 177 257 63 98
muenchen@kollerauktionen.com
DÜSSELDORF
Ulrike Gruben
Citadellstrasse 4
40213 Düsseldorf
Tel. +49 211 30 14 36 38
Fax +49 211 30 14 36 39
Mobile +49 175 586 38 64
duesseldorf@kollerauktionen.com
MOSKAU
Vadim Goncharenko
Mobile +41 76 431 81 64
moscow@kollerauctions.com
BEIJING
Jing Li
Haidianque Chedaogou 10# 6/4-307
100089 Beijing
Tel. +86 135 2039 8057
beijing@kollerauctions.com
MAILAND
LuigiPesce
ViaSanMartino8
20122Mailand
+393395962768
milano@kollerauctions.com
HAMBURG
Ulrike Gruben
Tel. +49 211 30 14 36 38
hamburg@kollerauktionen.com
PostWar  Contemporary
Auktion in Zürich: 4. Juli 2020, 14.00 Uhr
Kontakt · Silke Stahlschmidt · Tel. +41 44 445 63 42 · stahlschmidt@kollerauktionen.ch
Andy Warhol (1928‒1987). Lola Jacobson. 1985. Siebdruck und synthetische Polymerfarbe auf Leinwand. 101,5 × 101,5 cm.
| 78| 78
BEDINGUNGEN FÜR KLASSISCHE AUKTIONEN
Diese Bedingungen gelten für Objekte, die von
Koller (gemäss Definition unten) live im Aukti-
onssaal versteigert werden.
Durch die Teilnahme an der Auktion unterzieht
sich der Bieter den nachstehenden Auktions-
bedingungen („AGB“) der Koller Auktionen AG,
Hardturmstrasse 102, 8005 Zürich, Schweiz
(„Koller“):
1. Rechtsstellung der Parteien
Die Steigerungsobjekte werden durch Koller im
Namen und auf Rechnung des Einlieferers des zu
versteigernden Objektes („Einlieferer“) verstei-
gert. Koller handelt in fremdem Namen und auf
fremde Rechnung als direkte/unmittelbare Stell-
vertreterin des Einlieferers im Sinne von Art. 32
Abs. 1 des schweizerischen Obligationenrechts
(„OR“). Der Zuschlag erfolgt an den von Koller im
Rahmen der Auktion anerkannten Bieter mit dem
höchsten Gebot in Schweizer Franken („Käufer“),
wodurch das betroffene ersteigerte Objekt ein
verbindlicher Kaufvertrag zwischen Einlieferer
und Käufer entsteht („Kaufvertrag“). Koller wird
dadurch nicht Partei des Kaufvertrages.
2. Aufgeld
2.1 Nebst dem Zuschlagspreis ist vom Käufer
auf den Zuschlagspreis ein Aufgeld zu entrich-
ten, das wie folgt berechnet wird:
i.   bei einem Zuschlag bis CHF 10‘000: 25%
ii. bei einem Zuschlag ab CHF 10‘000 bis
CHF 400‘000: 25% auf die ersten CHF 10‘000
und 22% auf die Differenz von CHF 10‘000 bis
zur Höhe des Zuschlags
iii. bei einem Zuschlag ab CHF 400‘000: 25% auf
die ersten CHF 10‘000; 22% auf CHF 390‘000
und 15% auf die Differenz von CHF 400‘000
bis zur Höhe des Zuschlags.
2.2 Falls der Käufer während einer online über-
tragenen Saal-Auktion („Live-Auktion“) live im
Internet mitbietet, oder ein Vorgebot über eine
fremde, mit Koller verlinkten Seite abgibt, wird
ein zusätzlicher Aufpreis von 3% des Zuschlags
verrechnet. Für Gebotsabgaben im Rahmen
einer Live-Auktion gelten im Übrigen die Bedin-
gungen, welche auf der Live-Auktion Webseite
publiziert sind. Diese können von den hier pub-
lizieren abweichen.
2.3 Auf das Aufgeld hat der Käufer die schwei-
zerische Mehrwertsteuer („MWST“) zu entrich-
ten. Die angegebenen %-Sätze des Aufgeldes
beziehen sich auf den Zuschlagspreis für jedes
einzelne Objekt. 
2.4 Alle im Auktionskatalog mit * (Asterisk) be-
zeichneten Objekte sind vollumfänglich mehr-
wertsteuerpflichtig, d. h. bei diesen Objekten
wird die MWST auf den Zuschlagspreis plus
Aufgeld berechnet. Käufer, die eine rechtsgültig
abgestempelte Ausfuhrdeklaration vorlegen, er-
halten die MWST rückvergütet. 
2.5 Der Käufer erklärt sich damit einverstanden,
dass Koller allenfalls auch vom Einlieferer eine
Kommission erhält.
3. Garantie
3.1 Koller wird den Kauf (unter Vorbehalt nachfol-
gender Ziffern 3.2 und 3.3) namens des Einlieferers
rückgängig machen und dem Käufer Kaufpreis und
Aufgeld (inkl. MWST) zurückerstatten, falls sich das
Objekt als Fälschung erweist. Eine Fälschung liegt
vor, wenn das Objekt nach vernünftiger Auffassung
von Koller eine im Hinblick auf Urheberschaft, Alter,
Periode,KulturoderHerkunftinTäuschungsabsicht
geschaffene Imitation ist, bei der sich die korrekte
Beschreibung solcher Inhalte nicht in der Beschrei-
bungimAuktionskatalog(unterBeachtungjeglicher
Ergänzungen) widerspiegelt und dieser Umstand
denWertdesObjektsimVergleichzueinemderKa-
talogbeschreibung entsprechenden Gegenstand
wesentlich beeinträchtigt. Ein Objekt gilt nicht als
gefälscht, wenn es lediglich beschädigt ist und/oder
an ihm Restaurierungsarbeiten und/oder Verände-
rungenirgendwelcherArtvorgenommenwurden. 
3.2  Eine Rückabwicklung gemäss vorstehender
Bestimmung findet nach Ermessen von Koller
nicht statt, falls:
i.   die Beschreibung des Objekts im Auktions-
katalog im Einklang mit der Meinung einer
Fachperson oder mit der herrschenden Mei-
nung von Fachpersonen stand oder die Be-
schreibung im Auktionskatalog andeutete,
dass hierüber Meinungsverschiedenheiten
bestanden, 
ii. die Fälschung zur Zeit des Zuschlages nach
dem Stand der Forschung und mit den allge-
mein anerkannten und üblichen Methoden
noch nicht oder nur mit unverhältnismässi-
gem Aufwand als solche erkennbar war,
iii. die Fälschung (nach Kollers sorgfältiger Ein-
schätzung) vor 1880 hergestellt wurde oder 
iv. es sich beim Kaufobjekt um ein Gemälde,
Aquarell, eine Zeichnung oder Skulptur han-
delt, das gemäss den Angaben im Auktions-
katalog vor 1880 entstanden sein müsste.
3.3  Der Käufer kann von Koller (als Vertreterin
des Einlieferers) die Rückabwicklung ab dem Tag
des Zuschlages für einen Zeitraum von zwei (2)
Jahren (drei (3) Wochen für Schmuck) verlangen.
Sie wird ausschliesslich dem Käufer eingeräumt
und darf nicht an Dritte abgetreten werden. Die
Geltendmachung des Anspruchs setzt voraus,
dass der Käufer gegenüber Koller sofort nach
Entdeckung des Mangels mit eingeschriebe-
nem Brief Mängelrüge erhebt und Koller das ge-
fälschte Kaufobjekt im gleichen Zustand, wie es
ihm übergeben wurde, und unbelastet von An-
sprüchen Dritter, zurückgibt. Der Käufer hat den
Nachweis zu erbringen, dass es sich beim Ob-
jekt um eine Fälschung handelt. Koller kann vom
Käufer verlangen, dass dieser auf eigene Kosten
Gutachten von zwei unabhängigen und in dem
Bereich anerkannten Experten einholt, ist jedoch
nicht an solche Gutachten gebunden und behält
sich das Recht vor, zusätzlichen Expertenrat auf
eigene Kosten einzuholen.
3.4  KollerkannnachfreiemErmessenaufdieGel-
tendmachung eines Ausschlussgrundes gemäss
vorstehender Ziffer 3.2 oder auf die Erfüllung von
Voraussetzungen nach obiger Ziffer 3.3 verzich-
ten.
3.5 Die Ansprüche des Käufers gegen Koller als
Vertreterin des Einlieferers unter dieser Ziffer
3.1 beschränken sich auf die Rückerstattung des
von diesem bezahlten Kaufpreises und Aufgel-
des (inkl. MWST). Weitergehende oder andere
Ansprüche des Käufers sind unter jedwelchem
Rechtstitel (inklusive Irrtumsanfechtung gemäss
Art. 23 ff. OR) ausgeschlossen.
4. Haftungsausschluss
4.1  Die Steigerungsobjekte werden in dem Zu-
stand versteigert, in dem sie sich im Augenblick
des Zuschlags befinden. Bei den Steigerungsob-
jekten handelt es sich um „gebrauchte“ Waren.
Diese befinden sich naturgemäss nicht mehr in
neuwertigem Zustand.
4.2  Zu jedem Objekt beinhaltet der Auktionskata-
log eine Beschreibung mit Abbildung. Die Informa-
tionenindenAuktionskatalogen,sowie  Zustands-
berichte von Koller die vor der Auktion angefordert
werden können, geben lediglich ein allgemeines
Bild und eine unverbindliche Einschätzung von
Koller wieder. Die Beschreibung der Objekte er-
folgt nach bestem Wissen und Gewissen, doch
kann Koller für die Katalogangaben keine Haftung
übernehmen. Während der Ausstellung besteht
die Möglichkeit, die Gegenstände zu besichtigen.
Entsprechend wird der Käufer aufgefordert, das
ObjektvorderAuktioninAugenscheinzunehmen,
und sich, allenfalls unter Heranziehung unabhän-
giger Fachberatung, ein eigenes Urteil über die
Übereinstimmung des Objekts mit der Katalog-
beschreibung zu bilden. Für die Objektbeschrei-
bungen ist die gedruckte Ausgabe des Katalogs
(inkl. späterer Ergänzungen) in deutscher Sprache
ausschliesslich massgebend. Koller behält sich
das Recht vor, zur Meinungsbildung Experten oder
Fachkräfte ihrer Wahl beizuziehen und sich auf
diese abzustützen. Koller kann für die Richtigkeit
solcher Meinungen nicht verantwortlich gemacht
werden. Solche Expertenmeinungen oder Gut-
achten stellen genauso wenig wie von Koller vor-
genommene Objektbeschreibungen oder sonsti-
ge Aussagen über ein Objekt (inklusive Aussagen
über dessen Wert) explizite oder stillschweigende
Zusicherungendar.
4.3  UnterVorbehaltvonvorstehenderZiff.3wird
jede Haftung für Rechts- und Sachmängel weg-
bedungen. Die Verpflichtungen des Einlieferers
gegenüber dem Käufer sind im gleichen Masse
eingeschränkt wie die Verbindlichkeiten von Kol-
ler gegenüber dem Käufer.
5. Teilnahme an der Auktion
5.1 Die Teilnahme an einer Auktion als Bieter
steht jedermann offen. Koller behält sich aber
das Recht vor, nach freiem Ermessen jeder
Person den Zutritt zu ihren Geschäftsräumlich-
keiten oder die Anwesenheit bzw. Teilnahme an
ihren Auktionen zu untersagen. 
5.2   Bieter, die Koller nicht persönlich bekannt
sind, müssen sich bis 48 Stunden vor der Auktion
mittels des dafür vorgesehenen Formulars re-
gistrieren. Der rechtsgültig unterzeichneten Re-
gistrierung ist eine Kopie des gültigen Reisepas-
ses und eine Kopie der Kreditkarte beizulegen.
Bei jedem Zahlungsverzug des Bieters ist Koller
berechtigt, die Kreditkarte des Bieters gemäss
Angaben auf dem Registrierungsformular bis
zur Höhe des geschuldeten Betrages zuzüglich
Spesen des Kartenanbieters zu belasten. 
5.3  Koller kann von jedem Bieter vorgängig einen
Bonitätsnachweis einer für Koller akzeptablen
Bank verlangen. 
5.4  Bei Geboten für Objekte mit oberen Schätz-
werten von mehr als CHF 30 000 kann Koller vom
Bieter jederzeit die vorgängige Überweisung von
20% der unteren Schätzwerte als Sicherheit ver-
langen. Koller wird diesen Betrag nach der Aukti-
on mit ihren und den Ansprüchen der Einlieferer
verrechnenundeinenallfälligenÜberschussum-
gehend an den Käufer / Bieter zurückerstatten.
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6. Versteigerung
6.1  Koller kann ein Objekt unterhalb des mit dem
Einlieferer vereinbarten Mindestverkaufspreises
zum Ausruf bringen. Die Abgabe eines Gebots
anlässlich der Versteigerung bedeutet eine ver-
bindliche Offerte. Der Bieter bleibt an sein Gebot
gebunden, bis dieses entweder überboten oder
von Koller abgelehnt wird. Doppelgebote werden
sofort nochmals aufgerufen; in Zweifelsfällen
entscheidet die Auktionsleitung. 
6.2 Es steht Koller frei, ein Angebot ohne be-
sondere Gründe abzulehnen oder aber, falls ein
Bieter die Voraussetzungen zur Teilnahme an
einer Auktion gemäss obiger Ziffer 5.2 bis 5.4
nicht erfüllt. Ebenso steht es Koller frei, Steige-
rungsgegenstände ohne Verkauf zuzuschlagen
oder zurückzunehmen, selbst wenn dies für die
Auktionsteilnehmer nicht erkennbar sein sollte. 
6.3   Koller behält sich das Recht vor, Nummern
des Katalogs zu vereinigen, zu trennen, ausser-
halb der Reihenfolge anzubieten oder wegzulas-
sen. Koller behält sich vor, einen Zuschlag bei Vor-
liegen besonderer Umstände nur unter Vorbehalt
vorzunehmen. Erfolgt der Zuschlag unter Vorbe-
halt, so bleibt der Bieter noch während 14 Tagen
anseinGebotgebunden.Erwirdwiederfrei,wenn
die Erklärung von Koller, der Zuschlag sei definitiv,
nicht innert dieser Frist bei ihm eintrifft. 
6.4  Steigerungsangebote von Kaufinteressen-
ten, die der Auktion nicht persönlich beiwohnen
können, werden bis 48 Stunden vor Beginn der
Steigerung schriftlich entgegengenommen. 
6.5  Interessenten können telefonisch mitbieten,
wenn sie dies mindestens 48 Stunden vor Aukti-
onsbeginn schriftlich vorangemeldet haben. Auf
Objekte mit Schätzpreisen unter CHF 500 kann
nicht telefonisch geboten werden und Interes-
senten werden um Abgabe eines schriftlichen
Gebots bzw. um persönliches Mitbieten im Auk-
tionssaal gebeten. 
6.6  Interessenten, die ihr Gebot im Rahmen ei-
ner Live-Auktion abgeben möchten, können an
der Auktion teilnehmen, nachdem sie von Koller
aufgrund eines Registrierungsgesuchs zur Auk-
tion zugelassen worden sind. Koller behält sich
das Recht vor, Registrierungsgesuche ohne wei-
teres abzulehnen. 
6.7  Koller lehnt jede Haftung für nicht berück-
sichtigte Gebote aller Art sowie für nicht berück-
sichtigte Anmeldungen für telefonisches Mitbie-
tenab.FürtelefonischeMitbieterundschriftliche
Auftraggeber gilt bezüglich Legitimierung und
Bonitätsnachweis ebenfalls Ziff. 5.
7. Eigentumsübergang
Das Eigentum an einem ersteigerten Objekt
geht auf den Käufer über, sobald der Kaufpreis
und das Aufgeld (inkl. MWST) vollständig in
Schweizer Franken bezahlt sind und Koller die-
se Zahlungen dem entsprechenden Objekt zu-
geordnet hat.
8. Abholung der ersteigerten Objekte
8.1  Die ersteigerten Gegenstände müssen vom
Käufer innerhalb von 7 Tagen nach Abschluss
der Auktion während der Öffnungszeiten auf ei-
gene Kosten abgeholt werden. Erfüllungsort des
Kaufvertrages zwischen Käufer und Einlieferer ist
mithin der Geschäftssitz von Koller. Wenn die Zeit
es erlaubt, werden die Objekte nach jeder Sitzung
ausgegeben. Die Herausgabe erfolgt nach voll-
ständiger Bezahlung des Kaufpreises sowie des
Aufgeldes (inkl. MWST) und Zuordnung dieses
Betrages zum ersteigerten Objekt durch Koller.
8.2  Während der vorgenannten Frist haftet Kol-
ler für Verlust, Diebstahl, Beschädigung oder
Zerstörung zugeschlagener und bezahlter Ob-
jekte, jedoch nur bei grobfahrlässiger oder vor-
sätzlicher Handlung durch Koller und nur bis zur
Höhe von Zuschlagspreis, Aufgeld und MWST.
Nach Ablauf dieser Frist haftet Koller nicht mehr
und es ist Sache des Käufers, für eine angemes-
sene Versicherung des ersteigerten Objekts zu
sorgen. Für Rahmen und Glas kann keine Haf-
tung übernommen werden. Werden die erstei-
gerten Objekte nicht innert 7 Tagen abgeholt,
lagert Koller diese wahlweise auf Kosten und Ge-
fahr des Käufers bei einer Firma ihrer Wahl oder
in ihren eigenen Räumen zu einem Tagessatz
von CHF 10 pro Objekt ein. 
8.3   Transportaufträge nimmt Koller schriftlich
entgegen. Die Transportkosten trägt der Käufer.
Ohne anders lautende schriftliche Abmachung
werden die zugeschlagenen Objekte für den
Transport durch Koller auf Kosten des Käufers
versichert. Verglaste Bilder und zerbrechliche
Objekte werden von Koller nicht versandt.
9. Bezahlung der ersteigerten Objekte
9.1  Die Rechnung aufgrund eines Zuschlags für
ein ersteigertes Objekt ist innert 7 Tagen nach
Abschluss der Auktion in Schweizer Franken
zu bezahlen. Zahlungen mittels Kreditkarte sind
nur nach Rücksprache mit der Buchhaltung von
Koller möglich und unterliegen einer Bearbei-
tungsgebühr zwischen 2 und 4%, die vom Käufer
zu bezahlen ist und auf den Rechnungsbetrag
erhoben wird.
9.2  Koller kann Zahlungen des Käufers auch ent-
gegen dessen anderslautenden Instruktionen auf
jedebeliebigeSchulddesKäufersgegenüberKoller
oder gegenüber dem Einlieferer anrechnen und
allfällige Forderungen des Käufers gegen sie mit
eigenen Ansprüchen verrechnen. Ist der Käufer
im Zahlungsverzug, wird auf den Rechnungsbe-
trag ein Verzugszins von 10% p.a. erhoben. Falls
der Käufer den Rechnungsbetrag nicht innert 7
TagennachderbetreffendenAuktionbegleicht,ist
Koller ohne weitere Rücksprache mit dem Käufer
berechtigt, den geschuldeten Rechnungsbetrag
der Kreditkarte des Käufers zu belasten. In solchen
Fällen wird auf den Rechnungsbetrag sodann eine
Bearbeitungsgebühr zwischen 2 und 4% erhoben,
dieebenfallsderKreditkartebelastetwird.
9.3  Leistet der Käufer die geschuldete Zahlung
nicht oder nicht rechtzeitig, kann Koller zudem
namens des Einlieferers wahlweise (i) weiterhin
Erfüllung des Kaufvertrags verlangen oder (ii)
ohne Fristansetzung auf Leistung des Käufers
verzichten und vom Kaufvertrag zurücktreten
oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung ver-
langen; im letzteren Fall ist Koller auch berech-
tigt, das Objekt ohne Beachtung eines Min-
destverkaufspreises entweder freihändig oder
anlässlich einer Auktion zu verkaufen und den
Erlös zur Reduktion der Schulden des Käufers
zu verwenden. Ein allfälliger über dem ursprüng-
lichen Zuschlagspreis liegender Verkaufspreis
wird an den Einlieferer ausbezahlt. Der Käufer
haftet Koller und dem Einlieferer für allen aus der
Nichtzahlung bzw. Zahlungsverspätung entste-
henden Schaden. 
9.4  BiszurvollständigenBezahlungallergeschulde-
tenBeträgebehältKolleranallensichinihremBesitz
befindlichen Objekten des Käufers ein Pfandrecht.
Koller ist zur betreibungsrechtlichen oder privaten
Verwertung (inkl. Selbsteintritt) solcher Pfänder
berechtigt. Die Einrede der vorgängigen Pfandver-
wertung nach Art. 41 des Schweizer Schuldbetrei-
bungs-undKonkursrechtsistausgeschlossen.
10. Vertretung
Jeder Käufer haftet persönlich aus dem ihm erteil-
ten Zuschlag und aus dem durch ihn eingegange-
nen Kaufvertrag mit dem Einlieferer. Von Perso-
nen, die als Stellvertreter in fremdem Namen oder
als Organ einer juristischen Person bieten, kann
der Nachweis der Vertretungsbefugnis verlangt
werden. Ein solcher Stellvertreter haftet mit dem
Vertretenen unbeschränkt und solidarisch für die
ErfüllungsämtlicherVerbindlichkeiten.
11. Verschiedene Bestimmungen
11.1  Die Auktion erfolgt unter Mitwirkung eines
Beamten des Stadtammannamtes Zürich. Jede
Haftung des anwesenden Beamten, der Ge-
meinde oder des Staates für Handlungen von
Koller ist ausgeschlossen. 
11.2  Koller behält sich das Recht vor, einzelne
oder alle Rechte und Pflichten aus diesen AGB
an einen Dritten zu übertragen oder durch einen
Dritten ausüben zu lassen. Der Bieter resp. der
Käufer ist nicht berechtigt, Rechte und Pflichten
aus diesen AGB Dritten zu übertragen.
11.3  Koller behält sich das Recht vor, Fotografien
und Abbildungen von verkauften Objekten in den
eigenen Publikationen und in den Medien zu ver-
öffentlichen und damit Werbung zu betreiben. 
11.4   Die vorstehenden Bedingungen sind Be-
standteil jedes einzelnen an der Auktion ge-
schlossenen Kaufvertrags. Abänderungen sind
nur mit schriftlichem Einverständnis von Koller
verbindlich. 
11.5 Sollten einzelne Bestimmungen dieser
AGB ganz oder teilweise nichtig und/oder un-
wirksam sein, bleibt die Gültigkeit und/oder
Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen oder
Teile solcher Bestimmungen unberührt. Die un-
gültigen und/oder unwirksamen Bestimmungen
werden durch solche ersetzt, die dem Sinn und
Zweck der ungültigen und/oder unwirksamen
Bestimmungen in rechtswirksamer Weise wirt-
schaftlich am nächsten kommt. Das gleiche gilt
bei eventuellen Lücken der Regelung.
11.6  Die vorliegenden AGB und alle Änderungen
daran unterliegen Schweizer Recht, unter Aus-
schluss von allfälligen Verweisungen des Bun-
desgesetztes über das Internationale Privat-
recht (IPRG) und unter Ausschluss des Wiener
Kaufrechts (UN-Kaufrechts). 
11.7  Für die Beurteilung von Streitigkeiten (unter
Einschluss der Geltendmachung von Verrech-
nungen und Gegenforderungen), welche aus oder
im Zusammenhang mit diesen AGB (einschliess-
lich deren Gültigkeit, Rechtswirkung, Auslegung
oder Erfüllung) entstehen, sind ausschliesslich
die Gerichte des Kantons Zürich zuständig. Kol-
ler ist aber berechtigt, ein Verfahren vor jedem
sonst zuständigen Gericht anhängig zu machen.
Zürich, 1. Juli 2018
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Koller Impressionismus - Klassische Moderne

  • 1. Auktion: 3. Juli 2020 IMPRESSIONISMUS & KLASSISCHE MODERNE
  • 2.
  • 3.
  • 4. Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch Auktion: 3. Juli 2020 IMPRESSIONISMUS & KLASSISCHE MODERNE JULI2020IMPRESSIONISMUS&KLASSISCHEMODERNE A193 POST WAR CON TEM POR ARY POSTWAR&CONTEMPORARY A193 JULI2020 Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch Auktion: 4. Juli 2020 A193 JULI2019SCHWEIZERKUNST Auktion: 3. Juli 2020 SCHWEIZER KUNST Schweiz JULI2020GRAFIK&MULTIPLES A193 Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch Auktion: 4. Juli 2020 GRAFIK & MULTIPLES Auktion: 8. Juli 2020 ART DÉCO & ART NOUVEAU Auktion: 8. Juli 2020 PHOTOGRAPHIE Auktion: 9. Juli 2020 DESIGN Auktion: 9. Juli 2020 MÖBEL AUKTIONSPROGRAMM AUKTION A193 - JULI 2020 POSTWAR & CONTEMPORARY Samstag, 4. Juli 2020 14.00 Uhr Lot 3701 – 3792 SCHWEIZER KUNST Freitag, 3. Juli 2020 14.00 Uhr Lot 3301 – 3383 GRAFIK & MULTIPLES Samstag, 4. Juli 2020 11.00 Uhr Lot 3801 – 3904 IMPRESSIONISMUS & KLASSISCHE MODERNE Freitag, 3. Juli 2020 16.00 Uhr Lot 3501 – 3558 IBID ONLINE ONLY DESIGN 23. Juni – 9. Juli 2020 IBID ONLINE ONLY ART DÉCO & ART NOUVEAU 23. Juni – 8. Juli 2020 IBID ONLINE ONLY PHOTOGRAPHIE 23. Juni – 8. Juli 2020 IBID ONLINE ONLY POSTWAR&CONTEMPORARY 23. Juni – 9. Juli 2020 IBID ONLINE ONLY GRAFIKDES20./21.JH. 23. Juni – 9. Juli 2020 IBID ONLINE ONLY MÖBEL 23. Juni – 9. Juli 2020 IBID ONLINE ONLY SCHWEIZER KUNST 23. Juni – 9. Juli 2020 IBID ONLINE ONLY MODERNE GEMÄLDE 23. Juni – 9. Juli 2020
  • 5. ürich, Schweiz h SCHMUCK&JUWELENJULI2020 Auktion: 2. Juli 2020 SCHMUCK & JUWELEN A191 ARMBAND-UNDTASCHENUHRENJULI2020 Auktion: 2. Juli 2020 ARMBAND- & TASCHENUHREN Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch A193as JULI2020 Auktion: 1. Juli 2020 ASIATICA ASIATICA Auktion: 8. Juli 2020 FASHION & VINTAGE Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz VORBESICHTIGUNG Donnerstag, 25. bis Dienstag, 30. Juni 2020, 10 – 18 Uhr SCHMUCK Donnerstag, 2. Juli 2020 14.00 Uhr Lot 2501 – 2659 TASCHEN- & ARMBANDUHREN Donnerstag, 2. Juli 2020 16.00Uhr Lot 2801–2931 ASIATICA HIMALAYA & CHINA Mittwoch, 1. Juli 2020 11.00Uhr Lot 601–731 ASIATICA JAPAN, SÜDOSTASIEN Mittwoch, 1. Juli 2020 14.00Uhr Lot 732–821 IBID ONLINE ONLY ASIATICA 23. Juni – 7. Juli 2020 IBID ONLINE ONLY FASHION & VINTAGE 23. Juni – 8. Juli 2020 Alle Kataloge online: www.kollerauktionen.ch
  • 6. ©2020,ProLitteris,Zurich ©SuccessióMiró/2020,ProLitteris,Zurich ©2020,ProLitteris,Zurich Lot 3540. MARC CHAGALL La veste rouge. 1961. 66 × 50,5 cm. Lot 3553. GIORGIO DE CHIRICO Piazza d‘Italia. 1945–49. 50 × 40 cm. Lot 3527. JOAN MIRÓ. Solitude III/III. 29. 75 × 105 cm. 75 SERVICE 75 Künstlerverzeichnis 76 Adressen  82 Auktionsbedingungen  84 Auction Conditions 86 Conditions de vente aux enchères 88 Auktions-Auftrag Koller Auktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. € 1000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbestand des Registers individuell abgeglichen. EURO-Schätzungen Die Schätzungen in Euro wurden zum Kurs von 1.05 umgerechnet und auf zwei Stellen gerundet, sie dienen nur zur Orientierung. Verbindlich sind die Angaben in Schweizer Franken.
  • 7. Impressionismus & Klassische Moderne Lot 3501 – 3558 AUKTION Freitag, 3. Juli 2020, 16.00 Uhr VORBESICHTIGUNG Donnerstag, 25. bis Dienstag, 30. Juni 2020, 10 – 18 Uhr Zusätzliche Fotos: www.kollerauktionen.ch Fabio Sidler Abteilungsleiter Tel. +41 44 445 63 41 sidler@kollerauktionen.ch Jara Koller Tel. +41 44 445 63 45 jara.koller@kollerauktionen.ch Weitere Bearbeitung: Laura Järmann und Els Oswald Für die persönliche Teilnahme im Auktionssaal ist aufgrund der aktuellen Situation eine Reservation erforderlich. Wenden Sie sich dafür bitte an die Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachgebiete. Profitieren Sie von den verschiedenen Möglichkeiten, an unseren Auktionen mitzubieten: telefonisch, online oder per schriftlichem Auftrag.
  • 8. 3501 MELCHIOR LECHTER (Münster 1865–1937 Raron/Wallis) Blaue Blume Einsamkeit. 1892–93. Öl auf Holz. Unten rechts signiert und datiert: MELCHIOR LECHTER / 1892–93. 106 × 74 cm (ohne Rahmen 70 × 38 cm). Rahmen von Melchior Lechter entworfen. Provenienz: Julius Landmann (1877–1931), direkt vom Künstler erhalten und durch Erbschaft an den heutigen Eigentümer. Literatur: - Maximilian Rapsilber: Melchior Lechter, in: Berliner Kunst, 3. Sonderausgabe der Berliner Architekturwelt, Berlin 1904, S. 35 (mit Abb.). - Pauline Lange: Melchior Lechter, in: Wes- termanns Illustrierte Deutsche Monats- hefte, Jg. 49, Bd. 97, Braunschweig 1905, S. 28 (mit Abb.). - Annegret Müller: Melchior Lechter - Le- ben und Malerisches Werk, Dissertation, Bochum 1981, S. 100–102 (mit Abb. S. 374). Melchior Lechter ist zunächst als Buch- künstler für Stefan George bekannt. Im Zuge des ab Mitte des 20. Jh. zurück- kehrenden Interesses für die Kunst der Jahrhundertwende, den Symbolismus, den Jugendstil und weitere verwandte Richtungen, wird auch dem malerischen Schaffen Melchior Lechters erneut Beach- tung geschenkt. DasvorliegendeWerkisteinbesonders schönesBeispielvonLechtersSymbolis- mus.InsogenanntenStimmungsbildern behandeltermenschlicheRegungen,wobei sieoftgeheimnisvollundnichtleichtzu deutensind.LechterverleihtdemWerk durchverschiedeneAttributeundGestal- tungselementeeinensakralenCharakter: DersymmetrischeAufbauunddiestatische RegungslosigkeitderFrauerinnernanantike Heiligendarstellungen.DerLorbeerkranzim HaargilttraditionellalsSinnbilddeskünstle- rischenRuhmes,oderderruhmvollenKunst ansich.DieNacktheitderFrausymbolisiert ihreReinheit.IhregrossenAugenblicken wieLechterselbstespoetischformuliert nachEhemalsundEinstmals.Sieverdeut- lichenwahrscheinlichdasEntrücken,die KontemplationderKunst,wasaberauchmit Einsamkeiteinhergeht.DerTiteldesGemäl- desverweistausserdemaufeinwichtiges SymbolderRomantik:DieBlaueBlumeist einMotiveinesRomansvonNovalis. Passend durch die gesamtheitliche Auf- fassung der Kunst ist auch der Rahmen von Lechter selbst geschaffen und unter- streicht die Symbolik zusätzlich. Es ist äusserst selten, dass solche Werke aus der symbolistischen Phase Lechters angeboten werden. Die Blaue Blume Einsamkeit stand noch nie zum Verkauf, und ist seit ihrer Entstehung in derselben Familie geblieben: Das Gemälde gehörte einst Julius Landmann (1877–1931), ein bedeutender Nationalökonom. Er war bei der Gründung der Schweizerischen Nationalbank wesentlich beteiligt und war von 1906 bis 1910 deren Sekretär. Er war mit Melchior Lechter und Stefan George befreundet. CHF 6 000 / 8 000 (€ 5 710 / 7 620) | 2 Impressionismus Klassische Moderne
  • 9. | 3
  • 10. 3502* GUSTAF FJÆSTAD (Stockholm 1868–1948 Arvika) Winterlandschaft. 1908. Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert: G. Fjæstad 08. 142,8 × 185 cm. Provenienz: - Auktion Dr. Fritz Nagel, Stuttgart, 1971. - Deutsche Privatsammlung, an obiger Auktion erworben. Gustaf Fjæstad wird am 22. Dezember 1868 in Stockholm geboren. Nach einem Kunststudium assistiert er Bruno Liljefors bei der Erstellung von Tierdarstellungen im Biologischen Museum in Stockholm und anschliessend Carl Larsson bei der Kom- plettierung von Fresken im Stockholmer Nationalmuseum. 1898 heiratet Fjæstad die junge Künstlerin Maria Hellén. Auf der Suche nach unberührten Landschaften, endlosen Wäldern und glitzernden Seen übersiedelt das Paar im selben Jahr in die Provinz Värmland. Allmählich lassen sich auch Künstlerfreunde des Paares am See Racken nieder, was zur Gründung der Künstlerkolonie Rackengruppe führt. Eine erste öffentliche Anerkennung für seine Landschaftsbilder erhält der schwedi- sche Künstler 1898 bei einer Ausstellung in Stockholm. 1908 kann er seine erste Einzelausstellung präsentieren. Fjæstad macht die schneebedeckten Landschaf- ten von Värmland mit den frostbedeckten Feldern, Seen und Bächen schon bald zu seinem Markenzeichen. Der Künstler ent- wickelt eine ungewöhnliche Technik, bei der er seine Leinwände mit lichtempfindli- chen Chemikalien beschichtet, Fotografien darauf projiziert und diese als Leitfaden für seine Bilder verwendet. Viele seiner Werke sind im schwedischen Nationalmuseum, im Toledo Museum of Art in Ohio und im Musée d’Orsay in Paris zu bewundern. Am 17. Juli 1948 stirbt Gustaf Fjæstad in Arvika. Er zählt zu den führenden schwe- dischen Malern an der Wende des 20. Jahrhunderts. CHF 20 000 / 30 000 (€ 19 050 / 28 570) | 4 Impressionismus Klassische Moderne
  • 11. | 5
  • 12. 3503* LOVIS CORINTH (Tapiau 1858–1925 Zandvoort) Weiblicher Akt. 1885. Öl auf Leinwand. Oben rechts signiert: CORINTH. 90,5 × 56 cm. Provenienz: - W. Becker, München. - Frau Dr. Lippmann, Berlin. - Dr. Walter Müller, Grube Ilse (1926). - Privatbesitz Dresden. - Privatbesitz Hessen. - Deutsche Privatsammlung. Ausstellungen: - Berlin 1926, Lovis Corinth, Ausstellung von Gemälden und Aquarellen zu seinem Gedächtnis, Nationalgalerie, Nr. 11. - Kassel 1926, Lovis Corinth, Kunstverein Kassel, Nr. 3. - Dresden 1927, Lovis Corinth, Gedächt- nis-Ausstellung: Gemälde, Aquarelle, Zeichnung, Aquarelle, Graphik, Sächsi- scher Kunstverein, Nr. 4 (mit Abb.). Literatur: - Charlotte Berend-Corinth: Die Gemälde von Lovis Corinth. Werkkatalog, München 1958, S. 56, Nr. 25 (mit Abb. S. 271). - Alfred Rohde: Der junge Corinth, Berlin 1941, S. 50, Nr. 29 (mit Abb.). Das vorliegende Gemälde wird im Werk- verzeichnis als das 25. Werk Lovis Corinths aufgeführt und gehört somit zu den frü- hesten des Künstlers. Es ist Corinths erste Darstellung einer weiblichen Rückansicht und einer seiner ersten Akte überhaupt. Corinths Faszination für den weiblichen, nackten, und am besten üppigen Körper begleitet den Künstler durch sein ge- samtes Werk. Als Vorbild fungieren die niederländischen Meister, allen voran Peter Paul Rubens. Bereits Corinths Zeitge- nossen bemerken die Nähe zu Rubens und spätestens, wenn seine zahlreichen Aktdarstellungen Charlotte Berend Co- rinths, und die Besessenheit des Künstlers für die Präzision der Form und die Liebe zur weissen, glatten Haut seiner Modelle betrachted werden, sind die Parallelen zu Rubens Werk, die auch in unserem Gemäl- de spürbar sind, nicht mehr zu übersehen. CHF 20 000 / 30 000 (€ 19 050 / 28 570) | 6 Impressionismus Klassische Moderne
  • 13. | 7
  • 14. 3504* ARMAND GUILLAUMIN (Paris 1841–1927 Orly) Le quai Saint Bernard, Paris. Um 1880. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Guillaumin. 38 × 55 cm. Die Authentizität des Werks wurde vom Comité Guillaumin bestätigt, Paris, 14. Februar 2013. Es wird in den zweiten Band des sich in Vorbereitung befindenden Werkverzeichnisses aufgenommen. Provenienz: - Privatsammlung Paris. - Privatsammlung Frankreich, durch Erb- schaft. - Auktion Artcurial, Paris, 27. März 2013, Los 260. - Deutsche Privatsammlung, an obiger Auktion erworben. CHF 9 000 / 12 000 (€ 8 570 / 11 430) | 8 Impressionismus Klassische Moderne
  • 15. 3505* ALBERT LEBOURG (Montfort-sur-Risle 1849–1928 Rouen) Paysage. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: A. Lebourg. 55 × 74 cm. Wir danken François Lespinasse für die Bestätigung der Authentizität des Werks, September 2019. Provenienz: - Auktion Sotheby's, New York, 9. Septem- ber 2006, Los 36. - Privatsammlung USA, an obiger Auktion erworben. - Privatsammlung Deutschland. CHF 10 000 / 15 000 (€ 9 520 / 14 290) | 9
  • 16. 3506 PIERRE-AUGUSTE RENOIR (Limoges 1841–1919 Cagnes-sur-Mer) Dans le jardin des Collettes à Cagnes. Um 1910. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Renoir. 30,5 × 42,5 cm. Dieses Werk wurde dem Comité Renoir des Wildenstein-Plattner-Instituts (WPI) bei seinem virtuellen Treffen im April 2020 vorgestellt. Es wird in den demnächst erscheinenden Renoir Digital Catalogue Raisonné aufgenommen. Provenienz: - Ludwig Bersch, Zürich. - Schweizer Privatsammlung, durch Erb- schaft von obigem. Literatur: Ambroise Vollard: Tableaux, Pastels et Dessins de Pierre-Auguste Renoir, Paris 1918, Bd. II, S. 161 (mit Abb.). 1907 kauft Renoir das Anwesen Les Collettes in Cagnes am Mittelmeer in der Nähe von Nizza. Im Herbst 1908 zieht er dorthin um. Das Anwesen mit seinem malerischen Bauernhaus, seinen Oliven- und Orangenhainen und dem Ausblick auf die hügelige Landschaft bietet dem Künstler wichtige Motive für seine späten Landschaften. In diesen gelingt es Renoir, ein ähnlich silbernes Licht zu erzeugen wie es Camille Corot, den er sehr verehrt, in seinen Landschaften Frankreichs um 1850 darstellt. Das hier angebotene Gemälde ist ein besonders schönes Beispiel, stimmig abgeschlossen und daher im Gegensatz zu vielen anderen späten Landschaften handsigniert. CHF 150 000 / 250 000 (€ 142 860 / 238 100) | 10 Impressionismus Klassische Moderne
  • 17. | 11
  • 18. 3507 MAX LIEBERMANN (1847 Berlin 1935) Blumenbeet im Garten des Künstlers. Pastell auf Papier. Unten rechts signiert: MLiebermann. 31 × 37,5 cm. Der Erlös der Versteigerung des Werks geht zugunsten der Hilfsorganisation Médicament Pour Tous. Provenienz: - Galerie Abels, Köln (verso mit Etikett). - Privatsammlung Schweiz. Das hier dargestellte Beet dürfte die Blumenterrasse im Wannseegarten nach Nord-Osten darstellen. Die Bepflanzung mit blauen Stiefmütterchen deutet darauf hin. Es gibt andere Gemälde und Pastelle, die das Blumenbeet aus anderen Sicht- winkeln zeigen. Diese sind alle im Frühling entstanden. Das Pastell ist sehr gut erhal- ten und besticht durch seine leuchtenden Farben und eine intensive Strichführung. CHF 25 000 / 35 000 (€ 23 810 / 33 330) | 12 Impressionismus Klassische Moderne
  • 19. | 13
  • 20. 3508* MAX LIEBERMANN (1847 Berlin 1935) Garten mit Palmenkübel und zwei weibliche Figuren. 1908. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: M. Liebermann. 53 × 64 cm. Die Authentizität des Werks wurde von Prof. Dr. Matthias Eberle, Max Liebermann Archiv, bestätigt, Berlin, 21. März 2016. Es wird unter der Nummer 1908/36a in den Nachtrag des Werkverzeichnisses aufge- nommen. Provenienz: - Privatbesitz Wien. - Privatsammlung Deutschland. Ausstellung: Kopenhagen 2019, Hans Purrmann. Kolo- rist der Moderne, GL Strand, 27. April–15. September 2019; diese Ausstellung reiste weiter nach: Heilbronn 2019, Städtisches Museum Heilbronn, 19. Oktober–9. Febru- ar 2020. Gärten sind für Max Liebermann eine Quelle unendlicher Inspiration. Hundert Bilder könnte man hier malen… ruft er aus, als er mit seinem Freund, dem Direktor der Hamburger Kunsthalle Alfred Lichtwark, einen Bauerngarten besucht. Dieses wohl um 1908 erschaffene Gemäl- de ist eine der frühesten Gartenansichten Max Liebermanns. Um die Jahrhundert- wende lässt der Maler die starke soziale Note seiner Werke etwas ausklingen und widmet sich nun immer mehr der Por- trätmalerei und auch anderen Motiven, wie zum Beispiel Sportszenen, Badenden und Reitern am Strand. Der Garten als Motiv entdeckt er erst als sechzigjähriger im Jahre 1908 im holländischen Badeort Noordwijk. Hier entstehen viele Werke am Strand, aber auch einige wenige eines wohl privaten Gartens. Im folgenden Jahr, also 1909 erwirbt Liebermann ein Landstück am Wannsee, und 1910 lässt er den Garten seines neuen Landsitzes, der Wannsee-Villa, die er sein Schloss am See und Klein-Verseille nennt, von Alfred Lichtwark anlegen. Etwa acht Jahre später, während des Kriegs, wird dieser Garten dann für Liebermann zum zentralen Thema seines Schaffens. Ihn interessiert das Verhältnis des Menschen zur Natur. Es geht ihm dabei wie auch bei anderen Motiven seines Schaffens um den Ausgleich. Der Mensch soll sich der Schwachen annehmen, das Starke, zu dem auch die Natur zählt, soll er bändigen. Der Garten bedarf der verständ- nisvollen und fürsorglichen Pflege, ohne die alles überwuchert und dem Menschen dadurch der Platz streitig gemacht würde. Das vorliegende Werk ist den ersten in Noordwijk entstandenen Gartenansichten sehr ähnlich und könnte daher ebenfalls in diesem Kontext entstanden sein. Farb- ton, Bepflanzung des Gartens sowie die Wegführung ist vergleichbar. Jedoch passt das rotbraune Gebäude im Hintergrund nicht ganz zum holländischen Badeort, weswegen Matthias Eberle als möglich er- achtet, dass dieses Werk im Frühjahr 1909 im Süden entstanden ist, als Liebermann mehrere Wochen in Italien verbringt. So könnte es sich hier um einen Hotelgarten in Florenz oder Rom handeln. CHF 300 000 / 500 000 (€ 285 710 / 476 190) | 14 Impressionismus Klassische Moderne
  • 21. | 15
  • 22. 3509 MAX LIEBERMANN (1847 Berlin 1935) Holländisches Interieur - Stopfende alte Frau am Fenster. Um 1885–1900. Aquarell und Gouache auf Papier. Oben rechts signiert: MLiebermann. 39,3 × 31 cm. Wir danken Frau Margreet Nouwen für die Bestätigung der Authentizität des Werks, Februar 2020. Provenienz: - (wohl) Galerie Commeter, Hamburg (vor 1932). - Privatsammlung Deutschland, wohl bei obiger Galerie erworben. - Privatsammlung Schweiz, durch Erb- schaft an die heutigen Eigentümer. Von dem bedeutenden Motiv der stopfen- den Frau gibt es ein wichtiges, in der Litera- tur sehr oft erwähntes und reproduziertes Gemälde, welches im Sommer 1880 im Dorf Dongen in Holland entsteht. Dieses zählt zu einem der bekanntesten Werke Max Liebermanns. Es sind auch einige Skizzen und Vorstudien dazu erhalten. Die hier angebotene, sehr ausführliche Papier- arbeit ist eine Nachfassung, die wohl in den 1890er-Jahren entstanden ist. Das hereinflutende Licht und der Ausblick auf die leuchtend grüne Natur draussen schaffen eine Atmosphäre, die Mensch und Umgebung zu einer Einheit werden lässt. Zwar ist alles auf die Arbeit bezogen, dennoch regt das Werk die Phantasie des Betrachters an. Der Blick schweift durch das Zimmer, zu den auf der Fensterbank und auf dem Stuhl liegenden Nähutensili- en. Das Gemälde erzählt eine Geschichte. Liebermann schafft dabei eine gekonnte Bildkomposition, die sich an den Vorbildern der niederländischen Malerei des Golde- nen Zeitalters orientiert. Die Behandlung des Lichts ist wohl besonders Werken von Frans Hals, Peter de Hooch und Jan Vermeer nachempfunden, die Liebermann in dieser Zeit sehr beeinflussen. Jedoch fehlen die Symbolik und die gepflegte Bür- gerlichkeit der holländischen Vorbilder. Liebermann wählt nicht ein bürgerliches, sondern ein einfaches, ländliches Motiv. Hans Rosenhagen beschreibt das Bild sehr treffend: Man sieht schon, dass sie eine arme Frau ist, aber niemand wird verlei- tet, sie für besonders bedauernswert zu halten. Sie ist weder mit den Augen eines Mitleidigen, noch mit denen eines Spötters gesehen. Das ist das Leben, das Schwers- te und das Selbstverständlichste in seiner Erscheinung. Anstatt unser Gefühl für die bedürftige Armut anzuregen, lässt Lie- bermann sie arbeiten und zeigt, wie selbst in der traurigsten Hütte die Natur für den, der sehen kann, tausend Schönheiten aus- breitet. (Hans Rosenhagen, Liebermann, Leipzig 1900, S. 28). CHF 20 000 / 30 000 (€ 19 050 / 28 570) | 16 Impressionismus Klassische Moderne
  • 23. | 17
  • 24. 3510* GUSTAVE LOISEAU (1865 Paris 1935) Peupliers au bord de l'Eure. 1900. Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert: G. LoisEAU 1900. 65,5 × 82 cm. Wir danken Didier Imbert für die Bestäti- gung der Authentizität des Werks, Paris, 14. Februar 2020. Das Gemälde wird in den sich in Vorbereitung befindenden Cata- logue raisonné aufgenommen. Provenienz: - Privatsammlung Frankreich, in den 1930er-Jahren in Paris gekauft. - Privatsammlung Portugal, von obigem erworben und durch Erbschaft an den heutigen Besitzer. Gustave Loiseau zählt zu den bedeu- tendsten französischen Post-Impres- sionisten, dessen Landschaftsdarstel- lungen und Pariser Stadtszenen auf seine Betrachter eine grosse Faszination ausüben. Er malt mit einer leuchtenden Farbpalette, einem pastosen Farbauftrag und einer impressionistischen Motivwahl. So sucht er sich ähnlich wie einst Alfred Sisley schöne Orte entlang von Flussufern, welche ihm an verschiedenen Tageszeiten und durch unterschiedliche Wetterlagen diverse, eindrückliche Stimmungen bieten, die es einzufangen gilt. Sein Malduktus besteht dabei nicht wie bei Paul Signac aus streng gesetzten, gleichförmigen Punkten, sondern aus unterschiedlichen, dynami- schen Strichen, welche die Bewegungen der gemalten Wasseroberfläche, oder der sich im Wind bewegenden Äste und Blätter der Bäume wiedergeben. Ab 1899 malt Loiseau Uferlandschaften mit Pappeln an der Eure in Saint-Cyr-du- Vaudreuil. In Stil und Motiv nähert er sich in dieser Zeit stark Claude Monet an. Das hier angebotene auf 1900 datierte Gemälde gehört zu dieser bedeutenden Werkgrup- pe. Hier wählt er einen klaren, sonnigen Tag mit sehr starken Lichteffekten. Die durch kontrastreiche Abhebungen und weisse Striche betonten Lichtreflexionen auf dem Wasser und im Blattwerk der Bäume wirken sehr kräftig, so dass der Betrach- ter sich tatsächlich fast geblendet fühlt. Auch erzielt Loiseau durch die gesetzten Striche eine Dynamik. Das Bild wirkt nicht statisch, sondern vermittelt das Fliessen des Wassers und das Rauschen der Bäume und Sträucher. Solche Uferlandschaften mit Pappeln ge- hören zu denjenigen Werken, die aufgrund ihrer intensiven visuellen Wirkung die höchsten Preise auf dem Auktionsmarkt erzielen. CHF 150 000 / 250 000 (€ 142 860 / 238 100) | 18 Impressionismus Klassische Moderne
  • 25. | 19
  • 26. 3511* LOUIS RHEINER (Genf 1863–1924 Cannes) Cannes. 1902. Pastell auf Papier. Unten rechts bezeichnet, signiert und datiert: Cannes / L. Rheiner 1902. 65 × 50 cm. Provenienz: Deutsche Privatsammlung. CHF 2 500 / 3 500 (€ 2 380 / 3 330) 3512* ANDRÉ LHOTE (Bordeaux 1885–1962 Paris) Vue d'une église. September 1921. Aquarell auf Papier. Unten rechts signiert und datiert: A.Lhote. Sept. 1921, sowie mit Widmung: A Ma- dame Supervielle, en hommage de sa respectueuse amitié. Die Authentizität des Werks wurde von Dominique Bermanne-Martin bestätigt. Provenienz: - Jules Supervielle (1884–1960). - Französische Privatsammlung. - Deutsche Privatsammlung. CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 900 / 2 860) | 20 Impressionismus Klassische Moderne
  • 27. 3513* HIPPOLYTE PETITJEAN (Maçon 1854–1929 Paris) Conversation dans un jardin. Aquarell und Gouache auf Papier. Unten rechts signiert: Petitjean. 47,3 × 30,5 cm. Die Authentizität des Werks wurde von Stephane Kempa bestätigt, 10. Juni 2018. Provenienz: Deutsche Privatsammlung. CHF 6 000 / 8 000 (€ 5 710 / 7 620) | 21
  • 28. 3514* RAOUL DUFY (Le Havre 1877–1953 Forcalquier) Saint-Jeannet. 1920–25. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Raoul Dufy. 46 × 55cm. Provenienz: - Auktion, Paris. 1926, Nr. 41. - Auktion, Stuttgart, 27.–28. November 1956, Nr. 243. - Deutsche Privatsammlung. Literatur: Maurice Lafaille: Raoul Dufy. Catalogue raisonné de l'œuvre peint, Genf 1973, Bd. II, S. 144, Nr. 585 (mit s/w Abb.). Saint-Jeannet ist ein schönes Dorf im Süden Frankreichs, nähe Vence in den Alpes-Maritimes. Es befindet sich auf halber Höhe eines Hügels. Raoul Dufy malt während verschiedener Kurzbesuche zwischen 1920 und 1927 mindestens 11 Ölgemälde des Dorfes sowie ungefähr die gleiche Anzahl Aquarelle. Die malerische Landschaft mit den Weinbergen und den schönen Häusern inspiriert Dufy, wes- wegen ihn der Ort immer wieder anzieht. Ab Anfang/Mitte der 20er-Jahre beginnt Dufys grosser Durchbruch zum anerkann- ten Künstler. Sein Stil ist nun etabliert. Das vorliegende Werk entsteht zu dieser Zeit und zeigt eine im Vergleich nahe Ansicht des Dorfhügels. In bereits gesichertem Stil schafft Dufy eine dynamische Landschaft, indem er seine einzelnen Striche bewusst einsetzt und einen fantastischen Blick auf das Dorf und dessen Umgebung wieder- gibt. CHF 50 000 / 80 000 (€ 47 620 / 76 190) | 22 Impressionismus Klassische Moderne
  • 29. | 23
  • 30. 3515* JEAN DUFY (Le Havre 1888–1964 Boussay) Montmartre, rue Norvins. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Jean Dufy. 38 × 46 cm. Wir danken Jacques Bailly für die Bestä- tigung der Authentizität des Werks, Mai 2020. Provenienz: Deutsche Privatsammlung. Nach dem Ersten Weltkrieg lässt sich Jean Dufy auf dem Montmartre nieder, wo Braque sein Nachbar ist. Das dortige Um- feld inspiriert den Künstler sehr. Die Liebe des aus Le Havre stammenden Malers wird fortan die Stadt Paris sein. Wie seine Zeitgenossen Utrillo, Chagall und Marquet schafft Jean Dufy in einem sich ständig erneuernden kreativen Prozess und in seinem typischen, freien Duktus viele An- sichten der Seinestadt und deren zahlrei- chen Sehenswürdigkeiten. Vor allem vom Montmartre und dessen Wahrzeichen, der Sacré-Cœur, sind Motive, dessen er sich immer wieder annimmt. CHF 30 000 / 50 000 (€ 28 570 / 47 620) | 24 Impressionismus Klassische Moderne
  • 31. | 25
  • 32. 3516 VACLAV ŠPÁLA (Zlunice 1885–1946 Prag) Skála a řeka (Felsen und Fluss). 1942. Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert: VSpala 42. Verso auf dem Keilrahmen mit Inventar- nummer: (1523). 38,5 × 50,5 cm. Das Gemälde wird im Werkverzeichnis des Künstlers unter der Nummer 1523 aufgeführt. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. Der in der Tschechei geborene Maler und Illustrator Vaclav Špála ist einer der bedeutendsten Künstler der tschechi- schen Avantgarde. Špála studiert an der Akademie der Künste in Prag und besucht 1905 in der Galerie Manes die anregende Ausstellung zu Edvard Munch. Daneben werden auch Gemälde der Fauvisten und der Kubisten gezeigt, die einen starken Einfluss auf Špálas Werk haben werden. 1911 wird er Mitbegründer der Gruppe der bildenden Künste und 1918 der Künstler- gruppe Tvrdošíjní (Die Sturen). Ab 1920 malt Špála in seinem typischen Stil. Zuerst beeinflusst von den Fauvisten, ist sein Spätwerk in der Form stark vom Kubismus geprägt. Einfach konturierte Räume gibt er mit breiten Farbstrichen wieder. Auch die Farbwahl ist bei Špála sehr markant und fast ausschliesslich auf Blau, Rot und Weiss reduziert. Nach 1923 kon- zentriert sich Špála hauptsächlich auf das Stillleben und die Landschaftsmalerei. Das vorliegende Werk ist zum Spätwerk des Künstlers zu zählen und zeigt die Ansicht eines Flusses in der Nähe von Berounka und Otava sowie einen markan- ten Felsen. Die Ortschaft dort wird von Špála in mehreren Gemälden, bereits ab den 1930er-Jahren dargestellt und muss ihm ein beliebtes Sujet gewesen sein. Vaclav Špála zählt zu den Klassikern der tschechischen Malerei, ohne den keine Sammlung der tschechischen Moderne vollständig wäre, hat aber auch im interna- tionalen Diskurs seinen Platz eingenom- men. So schreibr Prof. Matějček über die Arbeit von Špála: … der Künstler spricht über seine Lein- wände zu uns. Sein gereiftes Werk, dessen Ursprung regional ist und von der Sprache seines Volkes zeugt, hat sich innerhalb der internationalen Kunstwelt durchgesetzt. (übersetz aus dem Tschechischen). CHF 30 000 / 50 000 (€ 28 570 / 47 620) | 26 Impressionismus Klassische Moderne
  • 33. | 27
  • 34. 3517 JOSEPH CZAPSKI (Prag 1896–1993 Maisons-Laffitte) Jardin des Tuileries. 1967. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert: J. CZAPSKI 67. 81 × 60 cm. Provenienz: - Galerie Plexus, Renée Aeschlimann, Chexbres (verso mit Stempel). - Privatsammlung Genf. Literatur: Wojciech Karpinski: Portrait de Czapski, Lausanne 2003, S. 193 (Beschreibung wohl dieses Gemälde). CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 810 / 5 710) 3518 GUILLERMO WIEDEMANN (München 1905–1969 Key Biscayne) Nymphas. 1949. Öl auf Leinwand, auf Holz. Unten rechts signiert und datiert: Wie- demann / 1949. Verso betitelt und mit Massangaben. 100 × 70 cm. Provenienz: - Privatsammlung Deutschland. - Schweizer Privatsammlung, durch Erbschaft an die heutigen Eigentümer. CHF 20 000 / 30 000 (€ 19 050 / 28 570) | 28 Impressionismus Klassische Moderne
  • 35. | 29
  • 36. 3519 ALBERT MARQUET (Bordeaux 1875–1947 Paris) Arbre en fleurs devant Alger. Um 1943. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: marquet. 44 × 60 cm. Provenienz: - Auktion Drouot, Paris, 28. Januar 1946, Nr. 51. - Atelier Matignon, Paris, um 1985. - Paul Vallotton, Lausanne (verso mit Etikett). - Privatsammlung Schweiz. Literatur: Jean-Claude Martinet und Guy Wilden- stein: Marquet. L'Afrique du Nord. Cata- logue de l'Œuvre peint, Paris 2001, S. 310, Nr. I-411 (mit Abb.). Albert Marquet lernt 1920 auf einer seiner ersten Reisen nach Nordafrika Marcelle Martinet kennen. Sie ist eine Französin, die in Algerien aufgewachsen ist und dort lebt. Drei Jahre später heiraten die beiden. Sie verbringen seither die Winter in der Heimat Marcelles und sind in Paris und Algier zuhause. Für den Maler sind diese Aufenthalte in Algerien sehr inspirierend, seine Malerei wird stark davon geprägt. Während des Zweiten Weltkriegs bleiben Albert und Marcelle Marquet in Algier: 1941 kaufen sie etwas ausserhalb der Stadt ein Landstück namens Djenan Sidi Saïd, wel- ches Marcelle mit Garten des glücklichen Herrn übersetzt. Hier entsteht eine kleine bedeutende Serie von Gemälden Mar- quets. Marcelle beschreibt ihr Refugium, die üppige Vegetation des Gartens und den Blick auf die Stadt wie folgt: Akanthusgewächse mit grossen glasier- ten Blättern bedeckten den Hang des Weges, dem wir folgen mussten, um zu ei- ner alten Steintreppe zu gelangen, die ein wenig zerfallen war und von grossen hellen und grünen Agaven mit triumphierenden Kurven dominiert wurde. Wir errichteten eine grosse blumengeschmückten Ter- rasse, von der aus wir das letzte Viertel der Stadt und das Meer sehen konnten, und um uns herum Akanthus, weisse Gänse- blümchenbeete, kräftige Geranien, die an den Wänden kletterten, Aronstabhecken, Efeu und Glyzinien, die man in Schach hal- ten sollte, rosa Bäume, deren Namen wir nicht kennen, Obstbäume aller Art und, als Hüter dieser Fülle und dieser Verheissun- gen, einige hohe und dunkle Zypressen (aus dem Französischen, Marcelle Marquet: Marquet. Voyages, Lausanne 1968, S. 60). CHF 60 000 / 80 000 (€ 57 140 / 76 190) | 30 Impressionismus Klassische Moderne
  • 37. | 31
  • 38. 3520* HENRI MARTIN (Toulouse 1860–1943 Labastide-du-Vert) Pergola Nord-Ouest de Marquayrol en fin d'automne. 1910–20. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Henri Martin. 68,5 × 82 cm. Die Authentizität des Werks wurde von Cyrille Martin bestätigt, Neuilly sur Seine, 12. Januar 2017. Provenienz: - Galerie Félix Vercel, Paris. - Privatsammlung Caracas, am 25. Mai 1971 in obiger Galerie erworben. - Privatsammlung Deutschland. Nach 10 Jahren auf der Suche nach dem perfekten Landhaus kauft Henri Martin im Jahr 1900 im Alter von 40 Jahren das aus dem 17. Jahrhundert stammende grosse Haus Marquayrol im Dorf Labastide du Vert im Lot im Südwesten Frankreichs. Das Haus und die Region werden zu Martins Sommerurlaubsort, wo er sich zwischen Mai und November aus der Grossstadt Paris zurückzieht, um die Gelassenheit der Natur zu geniessen. Das auf einem Hügel stehende Haus mit grosser Terrasse und Blick auf das Dorf und das umliegende Tal wird zu Martins wichtigster Inspirationsquelle und beein- flusst seinen Stil nachhaltig. Anders als in Paris herrscht hier ein südliches Licht, welches den Künstler inspiriert und sein Auge anregt. Die friedliche Umgebung zusammen mit Natur und Licht wird zu Martins bevorzugtem Sujet und bleibt es für mehr als 40 Jahre lang. Dieser Umzug zum Lot im Alter von 40 Jahren stellt einen entscheidenden Wendepunkt in seinem künstlerischen Schaffen dar. Musen und Leiern verschwinden von seinen Leinwän- den und er wagt es, sich täglich mit dem Licht des Südens auseinanderzusetzen (C. Juskiewenski, Henri Martin 1860–1943 (Ausstellungskatalog), Cahors Toulouse 1993, S. 98). Zu beiden Seiten des Anwesens befindet sich eine Laube, eine kleine Pergola, la petite, und eine grössere, la tonnerelle. In dem vorliegenden Werk, welches in den 1920er-Jahren entsteht und ein schönes Beispiel für den reifen Stil Martins ist, wird die grosse Pergola La tonnerelle abgebil- det. Die Darstellungen der Pergola greift Martin während der ganzen Sommer- und Herbstmonate wieder auf, so dass sich die Farben der Blätter im Verlauf der Bilderzy- klen ändern. Das herbstliche Rot, welches unser Bild beherrscht, symbolisiert das Ende der warmen Jahreszeit und die baldi- ge Rückkehr Martins nach Paris. Henri Martin war zweifellos ein Impressi- onist und einer, der die tiefste Sensibilität besass, die sicherlich der von Monet ent- sprach, den er am meisten bewunderte. Dank ihrer höchsten Sensibilität und nicht durch die Erforschung eines technischen Verfahrens ist ihre Interpretation der Natur sicherlich eine poetische, von tausend Far- ben gefärbte Evokation, die man zweifellos als Kunstwerk bezeichnen kann. Seine Pa- lette ist eine Verzauberung. Viele verschie- dene Vermischungen von Farben ergeben eine seltene und reiche Harmonie... Und es ist viel schwieriger, eine gute Harmo- nie der Farben zu finden, wenn man die Natur darstellt, als einige schöne Farben zusammenzustellen, die nichts darstellen. Hierin liegt die Gabe der Impressionis- ten, und deshalb gibt es so wenige (Jac Martin-Ferrières, Henri Martin, Paris 1967, S. 35–42). CHF 120 000 / 180 000 (€ 114 290 / 171 430) | 32 Impressionismus Klassische Moderne
  • 39. | 33
  • 40. 3521 PAUL SIGNAC (1863 Paris 1935) La Tour d'Arundelle (Sable d'Olonne). Um 1925. Aquarell und schwarzer Farbstift auf Papier. Verso mit Stempelsignatur: P. Signac. 14 × 10 cm. Die Authentizität des Werks wurde von Marina Ferretti bestätigt, Paris, 19. Okto- ber 2016. Provenienz: - Galerie Frost and Reed, London 1998. - Privatbesitz Genf. - Auktion Koller, Zürich, 2. Dezember 2016, Los 3210. - Privatbesitz Schweiz, an obiger Auktion erworben. CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 620 / 11 430) 3522 HERMANN MAX PECHSTEIN (Zwickau 1881–1955 Berlin) Päonien mit Margritten. 1926. Aquarell und Bleistift auf Papier. Unten rechts signiert und datiert: HM- Pechstein 1926. Rückseitig betitelt: Päonien mit Margritten. 60 × 49 cm. Wir danken Julia Pechstein für die Bestä- tigung der Authentizität des Werks, Mai 2020. Es ist im Archiv der Max Pechstein Urheberrechtsgemeinschaft dokumentiert. Provenienz: - Privatsammlung Deutschland, 1989 erworben. - Auktion Koller, Zürich, 8. Dezember 2004, Los 346. - Privatsammlung Schweiz. CHF 20 000 / 30 000 (€ 19 050 / 28 570) | 34 Impressionismus Klassische Moderne
  • 41. | 35
  • 42. 3523* HERMANN MAX PECHSTEIN (Zwickau 1881–1955 Berlin) Fischerfrauen. Um 1920. Öl auf Karton. Oben links signiert: HMPechstein. 52,2 × 45,9 cm Provenienz: - Carl Steinbart, Berlin, um 1920 direkt beim Künstler erworben. - Irmgard Bender (geb. Steinbart), Berlin/ Bad Godesberg, 1923 durch Erbschaft von obigem erhalten. - Privatsammlung Deutschland, vor 1976 bei obiger erworben. Literatur: Aya Soika: Max Pechstein. Das Werkver- zeichnis der Ölgemälde, München 2011, Bd. II, S. 198, Nr. 1920/12 (mit Farbabb.). Im Jahr 1909 reist Hermann Max Pech- stein zum ersten Mal in das ostpreussische Fischerdorf Nidden auf der Kurischen Nehrung. Dort wird er Teil der Künstler- kolonie Nidden, dessen Zentrum das Gasthaus Blode ist, wo gemalt und über Kunst diskutiert wird. Pechstein gefällt es in dem ruhigen Fischerdorf und er fühlt sich den einheimischen Fischern und Arbei- tern verbunden. Das abgelegene und von jeglichem Tourismus fernbleibende Dorf wird zum liebsten Sommerurlaubsort des Künstlers. Eine ländliche Idylle, in der er der wilden Metropole Berlin entfliehen und in die Natur eintauchen kann. Hier findet er auch die Symbiose zwischen Mensch und Natur. Pechstein hegt eine Faszination für den einfachen und ehrlichen Arbeiter, der sein Brot unter harten und schweren Bedingungen verdient. Dazu gehören die Fischer des Dorfes, die auf ihn einen prägenden Eindruck hinterlassen und denen er zeitlebens versucht eine würdige Darstellung in seiner Kunst zu geben. Pechstein verbringt 1920 seinen fünften Sommer in Nidden. Ende April reist er von Berlin ab und widmet sich nach einer längeren Schaffenspause wieder der Malerei. Jetzt habe ich mich entschlossen in Nidden nochmals den Kampf mit dem Wald und dem Meer aufzunehmen, um dann erleichterter nach dem Süden zu schauen und ihm meine nächsten Jahre zu widmen (aus einem Brief vom 7. März 1920). Während dieser Zeit entsteht die Gemäldefolge Fischerleben, eine aus rund 16 Gemälden bestehende Serie, die das Leben und den Alltag der Fischer im Dorf zeigt. Es ist anzunehmen, dass auch unser vorliegendes Werk Fischerfrauen in diesen Zyklus einzuordnen ist. Obwohl sich Pechstein erst nach dieser Serie dem Süden widmen möchte, ist die Inspiration vergangener Südseeaufent- halte bereits stark in seinem Stil verankert, was auch in Fischerfrauen unverkennbar ist. Pechstein schreibt am 21. August 1920 an Edouard Plietzsch: Verspreche mir, durch die Arbeit an den Fischerbildern, welche eine Zwischenstufe zu dem ‘Vater Unser’ darstellen allerhand Nützliches zu lernen und für die Endarbeit zu profitieren. Zwischen diesem Quälen und Zerbeissen meiner selbst, habe (ich) mit viel Freude 3 Bilder gemalt, welche eine Art wehmütiger Erinnerungsdank an die versunkene Pracht der Südsee darstellen. Die beiden Fischerfrauen, die im Vorder- grund des Gemäldes sitzen, schauen auf die raue See hinaus, dem Fischerboot und ihren Männern nach, welche sich durch die tobenden Wellen kämpfen. Im für Pech- stein typischen expressionistischen Stil, dem kantigen, rauen Strich in Kombination mit der stillen Dramatik einer Unendlichkeit des Meeres, vermag es der Künstler dem Betrachter einen kurzen, aber ehrlichen Einblick in das Leben zweier Fischerfrauen zu geben. CHF 220 000 / 280 000 (€ 209 520 / 266 670) | 36 Impressionismus Klassische Moderne
  • 43. | 37
  • 44. 3524 ERNST LUDWIG KIRCHNER (Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch b. Davos) Fauchende Katze. Um 1930. Kohle auf Papier. Verso mit dem Nachlassstempel und der Nummerierung K Da/Bm 69. 37,8 × 49,5 cm. Provenienz: - Galerie Iris Wazzau, Davos (verso mit Etikett). - Galerie Lovers of Fine Art, Gstaad (verso mit Etikett). - Kunsthandel online by Bromer art collection. - Schweizer Privatsammlung, bei obigem erworben. CHF 6 000 / 8 000 (€ 5 710 / 7 620) 3525 ERNST LUDWIG KIRCHNER (Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch b. Davos) Katze am Ofen. Um 1930. Kohle auf Papier. Verso mit dem Nachlassstempel und der Nummerierung K Da/Bm 76. 38,7 × 48,8 cm. Provenienz: - Galerie Iris Wazzau, Davos (verso mit Etikett). - Galerie Lovers of Fine Art, Gstaad (verso mit Etikett). - Kunsthandel online by Bromer art collection. - Schweizer Privatsammlung, bei obigem erworben. CHF 6 000 / 8 000 (€ 5 710 / 7 620) | 38 Impressionismus Klassische Moderne
  • 45. 3526 ERNST LUDWIG KIRCHNER (Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch b. Davos) Katzenmutter und Junges I. Um 1930. Kohle auf Papier. Verso mit dem Nachlassstempel und der Nummerierung K Da/Bm 65. 33,2 × 48,5 cm. Provenienz: - Galerie Iris Wazzau, Davos (verso mit Etikett). - Galerie Lovers of Fine Art, Gstaad (verso mit Etikett). - Kunsthandel online by Bromer art collection (verso mit Etikett). - Schweizer Privatsammlung, bei obigem erworben. CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 620 / 11 430) | 39
  • 46. 3527* JOAN MIRÓ (Montroig b. Barcelona 1893–1983 Palma de Mallorca) Solitude III/III. 29. April 1960. Öl und Kohle auf Karton. Unten links signiert: Miró. Verso signiert, datiert und betitelt: MIRÓ. /29/4/60 / Solitude III/III. 75 × 105 cm. Provenienz: - Nachlass des Künstlers. - Galerie Lelong, Paris. - Pierre Matisse Gallery, New York (verso mit Etikett). - Acquavella Galleries, New York. - Galerie Michael Haas, Berlin/Zürich. - Schweizer Besitz, in obiger Galerie erworben. Ausstellungen: - New York 1965, Cartones, Pierre Matisse Gallery, Nr. 5. - New York 1972, Joan Miró: Magnetic Fields, The Solomon R. Guggenheim Museum, Nr. 38 (mit Abb. S 129). - Berlin 2012, Joan Miró, Galerie Michael Haas, 16. März–21. April 2012. - Lindau 2013, Miró Sternennächte, Roland Doschka, Stadtmuseum Lindau (mit Abb. S.70–71). Literatur: - Jacques Dupin und Ariane Lelong- Mainaud: Joan Miró, Catalogue raisonné, Drawings, Bd. IV: 1959–1968, Paris 2002, S. 345, S. 25, Nr. 1011 (mit Farbabb.). - Magrit Rowell: Joan Miró. Peinture=Poesie, Paris 1976, S. 102. - Jacques Dupin: Miró, Paris 1961, S. 552, Nr. 905 (mit s/w Abb.). In seiner 1961 erschienen Monographie zu Leben und Werk von Joan Miró beschreibt Jacques Dupin die drei Werke mit Titel Solitude, von denen wir das Dritte an- bieten, wie folgt: Die sehr vereinfachten, sensiblen Zeichen scheinen über trennen- de Leeren und über Flecken und Wolken hinweg, die sie einkreisen und ersticken, einander zu antworten. Diese Zeichen oder besser Vor-Zeichen, die sich jeder Bindung und Gliederung entziehen, bilden eine Art Lücken-Schrift, ähnlich vielleicht der Zwölftonmusik, die der Maler in den letzten Jahren häufig hörte. (…) Es ist kein Zufall, dass diese Zeichnung besonders auf drei Kartons mit dem Titel 'Einsam- keit' erscheint, denn die Empfindungen, die sie wecken, entsprechen dem Sinn des Wortes. Jedes dieser verstreuten, winzigen Vor-Zeichen ist in erster Linie ein Zeichen des Menschlichen, einsam und von den Elementen bedroht – doch als schriftliches Geständnis seiner Schwäche und Angst bezeugt es durch seinen klaren und geschmeidig festen Strich zugleich die Entschlossenheit, sich zu wehren und durchzuhalten. (Jacques Dupin, Joan Miró, Leben und Werk, Köln 1961). Bei unserer Version III/III ist besonders die Spur aus kleinen schwarzen Punkten auffällig: Eine sehr ähnliche Anordnung in horizontaler Linie verwendet Miro nur ein Jahr später in einem seiner berühmtesten Werke Bleu II, zweiter Teil eines grossen Triptychons, das sich heute im Musée d’Art Moderne im Centre Pompidou in Paris befindet. CHF 320 000 / 380 000 (€ 304 760 / 361 900) 3527 (Verso) | 40 Impressionismus Klassische Moderne
  • 47. | 41
  • 48. 3528 SALVADOR DALÍ (1904 Figueres 1989) Portrait aux signatures - Illustration pour La Vida es un Sueño (1973). 1966. Tusche, Filzstift und Collage auf Papier (2 Bögen). Unten rechts signiert und datiert: Dalí / 1966. 39,2 × 29,3 cm. Eine Abbildung dieses Werks ist im Archiv Descharnes unter der Nummer d2576 registriert. Provenienz: Schweizer Privatsammlung, durch Erb- schaft an die heutigen Besitzer. Ausstellung: Hamburg1977/78,Dalí,SammlungLevy,1. Oktober1977–7.Januar1978,Nr.33(mitAbb.). CHF 20 000 / 30 000 (€ 19 050 / 28 570) 3529 SALVADOR DALÍ (1904 Figueres 1989) España. Um 1965. Acryl, Tusche und Collage auf Karton. Unten rechts signiert: Dalí. 69 × 49,2 cm. Die Authentizität dieses Werkes wurde von Robert Descharnes bestätigt, 24. No- vember 1989. Es ist im Archiv Descharnes unter der Nummer d1504 registriert. Provenienz: - Habsburg Feldman, Tokyo 1989. - Auktion Gabus, Genf, 20.–23. Juni 1991. - Privatsammlung Schweiz, an obiger Auktion erworben. - Privatsammlung Schweiz, vor ca. 25 Jahren von obigem erworben. CHF 60 000 / 90 000 (€ 57 140 / 85 710) | 42 Impressionismus Klassische Moderne
  • 49. | 43
  • 50. 3530* JOAN MIRÓ (Montroig b. Barcelona 1893–1983 Palma de Mallorca) Painting. 1953. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Miró. Verso signiert, datiert und betitelt: Miró 1953 Painting. 20 × 150 cm. Provenienz: - Galerie Maeght, Paris. - Schweizer Besitz. Literatur: - Jacques Dupin und Ariane Lelong- Mainaud: Joan Miró, Catalogue raisonné, Drawings, Bd. III: 1960–1972, Paris 2012, S. 218, Nr. 945 (mit Farbabb.). - Jacques Dupin: Miró, Flammarion, Paris 1961, S. 547, Nr. 826. Je älter Miró wird, umso mehr wagt er in seiner Malerei. In seinen Gemälden bringt er einen Kratzer, einen Defekt, einen Trop- fen oder einen Spritzer in seine Leinwand ein. Die Formate werden grösser und experimenteller. Es ist für ihn wichtig, mit minimalen Mitteln maximale Intensität zu erreichen. Die Leere gewinnt eine immer stärkere Bedeutung. Die Formen, selbst auf ihren einfachsten Ausdruck reduziert, sind jedoch nach seinem Verständnis nicht abstrakt: Sie verdanken alles der Natur und sind von ihr inspiriert. Schon 1927 äussert er die berühmte Erklärung, dass er die Malerei ermorden möchte. Zu diesem Bestreben gehört, dass Miró zeit seines Lebens nicht nur mit der Form, sondern auch mit der Materialität experimentiert und besonders grosse Formate mag. In der Ausstellung Joan Miró – Mauer, Fries, Wandbild 2015– 16 im Kunsthaus Zürich wurde die Bedeutung dieser Grossformate schön aufgezeigt. Miró ist bestrebt von ei- ner einfachen Wiedergabe der Wirklichkeit hin zu einer Gleichsetzung der Bildfläche mit der Wand zu gelangen. Ein entschei- dender Ausgangspunkt bildet das Werk Der Bauernhof (La Ferme) von 1921/22. In diesem hält der Maler die materielle Beschaffenheit der Hausmauer mit akribi- scher Genauigkeit fest. Es ist ein schönes, noch gegenständliches Beispiel, welches zeigt, wie wichtig für Miró die physische, haptische Qualität seiner Werke ist. Im Grunde geht es Miró nicht um eine Abstraktion, sondern um den Selbst- verweis des geschaffenen Werkes an sich. Die dadurch erzeugte Umdeutung und Verdichtung von Zeichen in seinen Gemälden funktioniert ähnlich wie in der Poesie. Es ist schliesslich auch zurecht da- rauf hingewiesen worden, wie wichtig der Einfluss von Joan Miró auf den abstrakten Expressionismus in den USA ist, der nach dem zweiten Weltkrieg die massgebende Kunstströmung wird. Das hier angebotene, 1952 entstandene Gemälde, gehört zu einer Gruppe grosser, schmaler Friese, auf denen scheinbar schwebende nicht deutbare Zeichen und Symbole spielerisch auf monochromen Gründen nebeneinander gereiht sind. Ein Vorbild könnten die antiken Schriftrollen sein. Jacques Dupin ist der Ansicht, dass unter diesen Gemälden einige zu den schönsten und besten des Künstlers zu zählen sind. CHF 480 000 / 550 000 (€ 457 140 / 523 810) | 44 Impressionismus Klassische Moderne
  • 51. | 45
  • 52. 3531* ANDRÉ MASSON (Balagny-sur-Thérain 1896–1987 Paris) Dormeur. 1926. Farbstift auf Papier. Unten rechts signiert: andré masson. 48,8 × 63,3 cm. Wir danken Diego Masson für die Bestä- tigung der Authentizität des Werks, 17. Januar 2020. Das Werk ist im Archiv des Comité André Masson registriert. Provenienz: - Galerie Louise Leiris, Paris, Archiv Nr. 10661. - Sammlung Emil Frey, Deutschland. - Europäische Privatsammlung, durch Erbschaft von obigem erhalten. Ausstellung: Lacost (Vaucluse) 1966, Galerie les Con- tards, Juli–August 1966. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 860 / 4 760) 3532* ALBERTO GIACOMETTI (Borgonovo 1901–1966 Chur) Homme et arbre. 1952. Bleistift und Farbstift auf Papier. Unten rechts datiert und signiert: 1952 Alberto Giacometti. 33,1 × 22,9 cm. Wir danken der Fondation Alberto und Annette Giacometti für die Bestätigung der Authentizität des Werks, Paris, Februar 2020. Das Werk ist in der Alberto Giaco- metti Database unter der Nummer 4239 registriert. Provenienz: - Sammlung Emil Frey, Deutschland. - Europäische Privatsammlung, durch Erbschaft von obigem erhalten. Ausstellungen: - Kaiserslautern 1976, Kunst des 20. Jahr- hunderts aus der Sammlung F., Pfalzga- lerie Kaiserslautern, 15. Februar–14. März 1976, Nr. 111. - Kiel 1974, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafik des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung eines Kielers, Ausstellung zum 100. Jubiläum der Schleswig-Hol- steinischen Landesbrandkasse, Kunst- halle Kiel, 3. Februar–3. März 1974, Nr. 42, S. 36 (Abb. S. 85). - Ludwigshafen am Rhein 1970, Idee und Wirklichkeit, Handzeichnungen und Aquarelle des 20. Jahrhunderts aus Privatbesitz, Austellung im Bürgermeis- ter-Ludwig-Reichert-Haus Städtische Kunstsammlungen Ludwigshafen am Rhein, 11. Oktober–1. November 1970, Nr. 49. Die Zeichnung entstand im Jahre 1952, als Giacometti für die Zeitschrift Verve an verschiedenen Versionen von Per- sonnages dans une rue und Homme et arbre arbeitete. Die Ausgaben 27–28 von Dezember 1952 beinhalten die Lithogra- phie L’Arbre, welche der vorliegenden Zeichnung ähnlich ist. Die Fondation Giacometti besitzt mehrere Zeichnungen dieser Serie. CHF 15 000 / 25 000 (€ 14 290 / 23 810) | 46 Impressionismus Klassische Moderne
  • 53. 3533* JOAN MIRÓ (Montroig b. Barcelona 1893–1983 Palma de Mallorca) Tête I. 3. Dezember 1972. Tusche, Wachsstift und Pastell auf Papier. Unten rechts signiert: Miró. Verso betitelt, datiert und nummeriert. 60 × 78,5 cm. Provenienz: - Nachlass des Künstlers. - Galerie Lelong, Paris. - Rosenbaum Contemporary, Florida. - Schweizer Privatsammlung. Ausstellung: | 47
  • 54. 3533* JOAN MIRÓ (Montroig b. Barcelona 1893–1983 Palma de Mallorca) Tête I. 3 Dezember 1972. Tusche, Wachsstift und Pastell auf Papier. Unten rechts signiert: Miró. Verso datiert und betitelt: 3/XII/72, Tête I. 60 × 78,5 cm. Provenienz: - Nachlass des Künstlers. - Galerie Lelong, Paris (verso mit Etikett). - Rosenbaum Contemporary, Florida (verso mit Etikett). - Schweizer Besitz, in obiger Galerie erworben. Ausstellung: Berlin 2012, Joan Miró, Galerie Michael Haas, 13. März–21. April 2012 (mit Abb.). Literatur: Jacques Dupin und Ariane Lelong- Mainaud: Joan Miró, Catalogue raisonné, Drawings, Bd. III: 1960–1972, Paris 2012, S. 345, Nr. 2410 (mit Farbabb.). In der für Miró charakteristischen Weise schwingen die Linien und angedeuteten Farbflächen frei im Bildraum. Die schwung- vollen Arabesken sind ein wesentliches Element das Mirós künstlerisches Schaf- fen bis in die letzten Jahre definiert. In der vorliegenden Tuschzeichnung Tête I weichen die zarten und fliessenden Linien einem gestischen Farbauftrag und offene- ren Konturen, die Mirós malerisches Werk seit Ende der 1960er-Jahre zunehmend bestimmen. Der gestische Malakt äußert sich hier in den aufgebrochenen Konturen der schwarzen Fläche, die in ihren unre- gelmässig auslaufenden Rändern an die Verwendung von Carborundum erinnert, welches Miró in dieser Zeit für seine Radie- rungen nutzt. Miró erwirbt 1958 die neben seinem Haus gelegene Villa Son Boter, die ihm als Atelier dient. Die Gemälde und Zeichnungen, die hier entstehen sind gekennzeichnet von der Verwendung weniger reiner Farben unter Betonung der Nichtfarbe Schwarz, wobei das figürlich Erkennbare zuneh- mend in den Hintergrund tritt. Der Künstler füllt die schwarz umrissenen Flächen nun nicht mehr sorgfältig mit anderen Farben aus, sondern deutet sie wie im vorliegenden Blatt nur noch an. Hinzu tritt bisweilen ein zerstörerisches Moment, was sich besonders in den mit Feuer bearbeiteten Leinwänden der frühen 1970er-Jahre zeigt. In der vorliegenden Tuschzeichnung scheint uns diese aggres- sive Kraft in dem schwarzen breiten Bogen, der mit seinen ausufernden Konturen und der unebenen Oberflächenstruktur die Komposition dominiert, auf eindrucksvolle Weise entgegenzutreten. CHF 180 000 / 240 000 (€ 171 430 / 228 570) | 48 Impressionismus Klassische Moderne
  • 55. | 49
  • 56. 3534 ALFRED KUBIN (Leitmeritz 1877–1959 Zwickledt) Indianerin. 1906–07. Gouache und Tempera auf Papier. Unten rechts signiert: Kubin. Verso betitelt: Indianerin. 46 × 40 cm. Provenienz: - Dr. Renato Schmidt, Hamburg (Kubin- Archiv; rückseitig handschriftlicher Vermerk). - Privatsammlung Schweiz, in den 1920er- Jahren als Geschenk erhalten und seither im gleichen Familienbesitz. CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 620 / 11 430) | 50 Impressionismus Klassische Moderne
  • 57. 3535 ÉMILE ANTOINE BOURDELLE (Montauban 1861–1929 Le Vésinet) Guerrier allongé, grand modèle (étude pour le Monument aux Morts, aux Com- battants et Serviteurs du Tarn-et-Garonne de 1870–71). 1898. Bronze, schwarzbraune Patina. Guss 1962. 2/10. Auf der linken Seite unten signiert und mit dem Copyright: E.A. BOURDELLE / © By BOURDELLE. Auf der Hinterseite links unten mit dem Giesserstempel und der Nummerierung: Susse Fondeur Paris N°2. 152 × 81 × 52 cm. Provenienz: Privatsammlung Schweiz, 1982 direkt beim Musée Bourdelle, Paris, gekauft. Literatur: Musée Bourdelle: Bourdelle, Paris 1954, Nr. 164. Émile Antoine Bourdelle gehört zu den Vorreitern der monumentalen Plastik des 20. Jahrhunderts und war ein bekannter Lehrer bedeutender Künstler wie Alberto Giacometti und Henri Matisse. Mit 32 Jahren erregt Bourdelle die Bewun- derung von Auguste Rodin, dessen Atelier er 1893 besucht. Schnell befördert Rodin Bourdelle zu seinem Assistenten, der Tonmodelle zu fertigen Marmorskulpturen übersetzt. Dabei entwickelt Bourdelle ein umfassendes Verständnis der Methoden und der Philosophie seines Meisters. Die expressive Plastik „Guerrier allongé, grand modèle“, die während Bourdelles Zeit in Rodins Atelier entsteht, veran- schaulicht die markante Verwendung der heroischen Formen durch den Künstler. In der vorliegenden Arbeit hebt Bourdelle die Dynamik des menschlichen Körpers her- vor und zeigt einen Höhepunkt mensch- licher Emotionen. Wie Charles Morice feststellt, erreichen Bourdelles Werke einen Realismus, der an den Idealismus grenzt..... Bourdelles Kunst markiert den Übergang von der langen Zeit der Ver- sklavung durch die Realität, die wir erlebt haben, zu der neuen, notwendigen Phase, in der der Künstler in seinem Herzen alle Geheimnisse der Natur überprüfen und in einer Schöpfung widerspiegeln wird, die der allgemeinen Wahrheit treuer ist und gleichzeitig seine eigene Persönlichkeit, die intime Wahrheit, offenbart (zitiert in Ionel Jianou Michel Dufet, Bourdelle, Paris, 1978, S. 28–29). CHF 40 000 / 60 000 (€ 38 100 / 57 140) | 51
  • 58. 3537 AUGUSTE HERBIN (Quiévy 1882–1960 Paris) Le Port. 1907. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Herbin. 65 × 81 cm. Provenienz: - Galerie Neupert, Zürich, Nr. 1316 (verso mit Etikett). - Schweizer Privatsammlung, seit den 1950er-Jahren im gleichen Familienbe- sitz. Literatur: Geneviève Claisse: Herbin. Catalogue Raisonné de l'œuvre peint, Paris 1993, S. 301, Nr. 129 (mit Abb.). Auguste Herbin gilt heute als wichtiger Mitbegründer der geometrisch-konstruk- tiven Kunst, doch wurzelt sein Œuvre im Impressionismus und Postimpressionis- mus. Für die Findung seines persönlichen Stils, der besonders von einem freien Umgang mit Form und Farbe geprägt ist, erweist sich das Jahr 1907 als entschei- dend: Im Frühling arbeitet er auf Korsika, und die mediterrane Insel mit ihrem klaren Licht fasziniert ihn. Es entstehen hier mehrere Werke vom Hafen von Bastia. Ebenfalls 1907, nur wenige Monate später, malt er Ansichten des Hafens in Ham- burg– nun mit kompakteren Formen und in gedeckteren Tönen, auf die Verhältnisse des Nordens reagierend. CHF 40 000 / 60 000 (€ 38 100 / 57 140) | 52 Impressionismus Klassische Moderne
  • 59. | 53
  • 60. | 54 Impressionismus Klassische Moderne
  • 61. 3538* MAURICE DE VLAMINCK (Paris 1876–1958 Rueil-la-Gadelière) Fleurs. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Vlaminck. 72,6 × 53,5 cm. Das Wildenstein Institut hat die Authenti- zität des Werks bestätigt, 27. September 2013. Es wird in den Catalogue critique des peintures, dessins et céramiques de Maurice de Vlaminck aufgenommen. Provenienz: - Galerie de l'Elysée (Alex Maguy), Paris. - Manhattan Gallery, Tokyo. - Firmensammlung, Japan. - Auktion Christie's, Paris, 3. Dezember 2013, Los 97. - Deutsche Privatsammlung. CHF 25 000 / 35 000 (€ 23 810 / 33 330) 3539 MAURICE DE VLAMINCK (Paris 1876–1958 Rueil-la-Gadelière) Le débit de vin. 1924. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Vlaminck. 65 × 81 cm. Das Werk ist im Archiv des Wildenstein- Plattner Instituts unter der Nummer 837 verzeichnet. Provenienz: - Sammlung M. Victor Olivet, Genf. - Auktion Sothenby's Co., London, 1. Juli 1959, Nr. 24. - Auktion Galerie Motte, Genf, 25.–28. April 1961, Nr. 224. - Privatsammlung Genf, durch Erbschaft an die heutigen Eigentümer. Ausstellungen: - Genf 1958, Du Fauvisme à nos jours, Mu- sée de l'Athénée, 17. Juli–11. September 1958, Nr. 33. - Genf 1954, Trésor des Collections Ro- mandes, Musée de l'Athénée, 26. Juni–3. Oktober 1954, Nr. 199. Literatur: Marcel Sauvage: Vlaminck - Sa Vie et son Message, Genf 1954, S. 114, Nr. 126 (mit Farbabb.). CHF 60 000 / 80 000 (€ 57 140 / 76 190) | 55
  • 62. 3540 MARC CHAGALL (Ljosna 1887–1985 Saint-Paul-de-Vence) La veste rouge. 1961. Öl, Gouache und Tusche auf Papier. Unten rechts signiert: Marc Chagall. 66 × 50,5 cm. Provenienz: Sammlung V. Loeb, Muri bei Bern, wohl direkt beim Künstler erworben und durch Erbschaft an die heutigen Besitzer. Ausstellung: Berlin 1972/73, Marc Chagall, Gouachen und Lavis 1947 bis heute, Nationalgalerie Berlin, Staatliche Museen Preussischer Kulturbesitz, 17. November 1972–22. Ja- nuar 1973, S. 34, Nr. 67 (mit Farbabb. S. 20). Literatur: Franz Meyer, Marc Chagall. Leben und Werk, Köln, S. 151, Nr. 1007 (mit Abb.). Ein junger russischer Maler, ein ungemein phantasiereicher Kolorist, der die launige Bildwelt der slawischen Volkskunst, auf die er manchmal zurückgreift, immer trans- zendiert. Er ist ein Künstler von enormer Vielseitigkeit, der allen Theorien trotzt. (Apollinaire über Chagall, zit. aus: Jacob Baal-Teshuva, Marc Chagall, 1998, S. 72) Den Grossteil seiner späteren Werke begreift Marc Chagall als eine Rückkehr zu seinen Anfängen – den Funken der ersten Liebe, die Rückgewinnung einer kindlichen Erregung, mit der er die einfachsten Ver- gnügungen des Lebens begrüsst, während er gleichzeitig der vorübergehenden Traurigkeit der Vergänglichkeit und des Verlusts Beachtung schenkt. La veste rouge ist ein fantastisches Beispiel für Marc Chagalls Spätwerk und enthält viele der beliebtesten Motive und Themen des Künstlers. Vorne stellt Chagall ein Mischwesen dar, einen menschlichen Körper mit einem Ziegenhaupt. Diese Hybride, halb Mensch, halb Tierfiguren, die bei Chagall so oft auftauchen, ent- springen einer alten Tradition und werden bereits in alten jüdischen Gebetsbüchern und Manuskripten aus dem 13. und 14. Jahrhundert, in denen die Figuren aus der Heiligen Schrift als Figuren mit Tierköpfen dargestellt sind, erwähnt. Chagalls chassi- dische Erziehung hinterlässt einen starken Einfluss auf sein gesamtes Werk und es liegt nahe, dass Chagall diese jüdischen Texte kannte und diese als Quellen für seine Motive verwendete. Allgemein spielen Tiere in Chagalls Œuvre eine zentrale Rolle. Sie gelten selten als Allegorien, sondern sind vielmehr Prota- gonisten, die als Menschen handeln. Allem voran die Ziege, die sich in vielen Gemäl- den des Künstlers in eine menschliche Rol- le versetzt. Bereits in seinen frühen Selbst- porträts stellt Chagall seinen Kopf oft auf eigentümliche Weise dar. Zuerst vom Hals losgelöst und um 180° gedreht, manch- mal durch zwei menschliche Gesichter in einem oder dann zusammen mit einem Tierhaupt. Von letzterem hat Chagall um 1960 einige Lithografien gefertigt. Diese zeigen einen menschlichen Körper und als Kopf die Hälfte Mensch und die zweite Hälfte Tier. Es liegt also nahe, dass Chagall bei La veste rouge noch einen Schritt weitergeht und seinen eigenen Kopf ganz durch einen Ziegenhaupt ersetzt. Es ist anzunehmen, dass es sich auch bei dem vorliegenden Werk um ein Selbstporträt handelt. Ausserdem stellt sich Chagall in den 1980er Jahren, kurz vor seinem Tod, nochmals selbst dar, und zwar mit dersel- ben roten Weste, die auch der Protagonist in dem unsrigen Werk trägt. Um die Selbstdarstellung herum, bettet sich der Künstler in Mitten seiner eigenen Geschichte. Im Hintergrund angedeu- tet sind die Dächer seiner Heimatstadt Witebsk. Die Stadt mit ihren charakteristi- schen Gebäuden und dem ländlichen Cha- rakter bleiben auch noch nach der Abreise nach Paris 1922 eine grundlegende Inspi- rationsquelle, die er als: den Boden, der die Wurzeln meiner Kunst nährte bezeich- net (M. Chagall, zitiert aus: J. Baal-Teshuva Marc Chagall: 1887-1985, New York 1998, S. 19). Sie sind Erinnerung an seine Eltern und Geschwister, an seine jüdische Her- kunft und die vielen Traditionen, aber auch an die Schwierigkeiten seiner Kindheit im Hinblick auf die finanzielle Notlage seiner Familie und den Antisemitismus, dem sie sich aussetzten mussten. Die grosse Pen- dule, die Chagall sich zur Seite stellt, taucht in vielen bedeutenden Bildern des Künst- lers auf. 1914 widmet er dem Uhrenkasten sogar ein eigenes Gemälde. Die Zeit ist allgegenwärtig, manchmal scheint sie still zu stehen, manchmal schnell zu rattern, doch entfliehen kann man ihr nicht, wie es Chagall immer wieder aufzeigt. Auch die einem Stillleben ähnliche Komposition vorne im Bild ist typisch für Chagall und die Kombination von Fisch, Früchten und Blumen ist vor allem im Spätwerk des Künstlers häufig anzutreffen. Die oft sehr persönlichen Motive, die Cha- gall verwendet, taucht er in seine eigene Farbpalette, oft bestehend aus knalligen Farben. Im vorliegenden Werk stellt er sich selbst ins Zentrum und unterstreicht dies mit den leuchtenden Farben der roten Weste und des gelben Ziegenhaupts. Der Hintergrund, die Vergangenheit, bleibt zurückhaltend und ist in Brauntönen gehalten. Meine Bilder sind meine Erinnerungen (M. Chagall, ebd. S. 265) sagt Chagall über seine Kunst. Die Kombination von persön- licher Geschichte, jüdischer Tradition und mystischen Wesen machen Chagall zu einem einzigartigen Künstler, der bereits zu Lebzeiten Anklang findet und noch bis heute, lange nach seinem Ableben, Erfolge feiert. CHF 300 000 / 450 000 (€ 285 710 / 428 570) | 56 Impressionismus Klassische Moderne
  • 63. | 57
  • 64. 3541 THÉO TOBIASSE (Jaffa 1927–2012 Cagnes-sur-Mer) Lumière de Venise. 1975. Öl auf Leinwand. Oben mittig signiert und datiert: tobiasse / 75, sowie unten rechts betitelt: lumière de Venise. 38 × 46 cm. Wir danken Frau Catherine Faust-Tobiasse für die Bestätigung der Authentizität des Werkes, 30. April 2020. Provenienz: Genfer Privatsammlung. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 860 / 4 760) | 58 Impressionismus Klassische Moderne
  • 65. 3542 GEORGES ROUAULT (1871 Paris 1958) La loge. Um 1925–30. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: G. Rouault. 22 × 25 cm. Provenienz: - Sammlung W. Hadorn. - Schweizer Privatsammlung. Literatur: Bernard Dorival und Isabelle Rouault: Rouault: L'œuvre peint, S. 294, Nr. 979 (mit Abb.). CHF 18 000 / 24 000 (€ 17 140 / 22 860) | 59
  • 66. 3543* ÉMILE BERNARD (Lille 1868–1941 Paris) Rue animé. 1893–95. Öl auf Karton. Unten rechts signiert: Émile Bernard. 50 × 35 cm. Provenienz: - Privatsammlung Paris. - Auktion Drouot-Richelieu, Paris, 7. April 2004, Los 62. - Galleria Michelangelo, Bergamo (verso mit Etikett). - Europäische Privatsammlung, wohl in obiger Galerie erworben. CHF 10 000 / 15 000 (€ 9 520 / 14 290) 3544 ACHILLE ÉMILE OTHON FRIESZ (Le Havre 1879–1949 Paris) Honfleur. 1930. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: E. Othon Friesz. 14 × 20 cm. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 860 / 4 760) | 60 Impressionismus Klassische Moderne
  • 67. 3545* LOUIS VALTAT (Dieppe 1869–1959 Paris) Suzanne Valtat cousant. Um 1903. Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert: LV. 31 × 28 cm. Die Authentizität des Werks wurde von Les Amis de Louis Valtat bestätigt, Choisel, 25. November 2008. Es ist im Archiv unter der Nummer 3908 registriert. Provenienz: - Bernard Chappard, New York. - Auktion Hôtel Drouot, Paris, 13. März 2000, Los 32. - Auktion Christie's, New York, 2. Mai 2012, Los 330. - Deutsche Privatsammlung. CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 620 / 11 430) | 61
  • 68. 3546 ERNST LUDWIG KIRCHNER (Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch b. Davos) Hutten begrüsst Sickingen. Verso: Auf Sofa sitzender Knabe mit Katze. Um 1923. Farbkreide auf gelbem Papier. 21,5 × 18,4 cm. Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv Wichtrach/Bern dokumentiert. Provenienz: Privatsammlung Schweiz. CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 810 / 5 710) | 62 Impressionismus Klassische Moderne
  • 69. 3547* ERNST LUDWIG KIRCHNER (Aschaffenburg 1880–1938 Frauenkirch b. Davos) Männliches Porträt. 1932–37. Schwarze Kohle und Bleistift auf Papier. 28,6 × 20,8 cm. Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv Wichtrach/Bern dokumentiert. Provenienz: - Galerie Kornfeld, Bern 2014. - Deutsche Privatsammlung. Bei der Zeichnung handelt es sich vermutlich um ein Porträt des bekannten Schweizer Kunsthistorikers Max Huggler. CHF 5 000 / 7 000 (€ 4 760 / 6 670) | 63
  • 70. 3548* PAUL KLEE (Münchenbuchsee bei Bern 1879–1940 Muralto) Der Tag im Wald. 1935 . Aquarell auf Papier auf Künstlerkarton. Oben links signiert: Klee. Auf dem Künst- lerkarton unten links datiert und bezeich- net: 1935 K 19, sowie unten rechts betitelt: der Tag im Wald. 18 × 27,5 cm. Provenienz: - Daniel-Henry Kahnweiler, Paris. - Curt Valentin (Buchholz Gallery; Valentin Gallery), Berlin/New York. - Henry Kleemann, New York/München. - James Gilvarry, New York (1960–67) - Galerie Jan Krugier, Dietsheim Cie, Genf (1998). - Auktion Christie's, London, 5. Februar 2008, Los 562. - Schweizer Besitz, an obiger Auktion erworben. Literatur: - Paul Klee Stiftung (Hrsg.): Paul Klee, Cata- logue raisonné, Bd. VII, 1934–1938, Bern 2003, Nr. 6801 (mit Abb. S. 164). - Will Grohmann: Paul Klee, Genf Stutt- gart, 1954, S. 310. Ausstellungen: - Baltimore 1960, Paul Klee, Sammlung James Gilvarry, Museum of Art, Juni– September 1960; diese Ausstellung reiste weiter nach: Richmond 1960, The Virginia Museum of Fine Arts, Septem- ber–Oktober 1960. - Champaign 1964, Paintings, Drawings and Prints by Paul Klee from the James Gilvarry Collection, College of Fine and Applied Arts, University of Illinois, Sep- tember–Oktober 1964, Nr. 20. - Indianapolis 1966, Paul Klee, Herron Mu- seum of Art, Januar 1966, Nr. 18. - Santa Barbara 1967, Paul Klee, Oils, Watercolor, Gouaches, Drawings, Prints from the James Gilvarry Collection, The Art Gallery, University of California, Okto- ber–November 1967, Nr. 20 (mit Abb.). - Venedig 1986, Paul Klee nelle colle- zioni private, Museo d'Arte Moderna Ca'Pesaro, Juni–Oktober 1986, Nr. 138 (mit Abb.); diese Ausstellung reiste weiter nach: Mailand 1986, Palazzo Reale, Okto- ber–Dezember 1986. - Cannes 1990, Paul Klee, Œuvres sur pa- pier, Galerie Daniel Gervis, Mai–Juli 1990 (mit Abb.). - New York 1998, Paul Klee, Traces of Me- mory, Jan Krugier Gallery, Mai–Juli 1998, Nr. 54 (mit Abb. S. 73); diese Ausstellung reiste weiter nach: Genf 1998–99, Galerie Jan Krugier, November 1998–Februar 1999. - Turin 2000–01, Paul Klee, Galleria Civica d'Arte Moderna e Contemporanea, Oktober 2000–Januar 2001 (mit Abb. S. 143). Zu Beginn der 30er-Jahre befindet sich Paul Klee auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Karriere. Er hat bereits internationale Bekanntheit erlangt und im Jahr 1930 zeigt das Museum of Modern Art in New York die erste Retrospektive eines noch lebenden europäischen Künst- lers mit Werken von Paul Klee. Der Aufstieg der Nationalsozialisten 1933 verändert die Welt um den Künstler jedoch dras- tisch. Er wird aus seinem Lehramt an der Düsseldorfer Akademie entlassen und ist gezwungen zusammen mit seiner Familie in die Schweiz nach Bern zu flüchten. Die Jahre 1933–36 sind nicht einfach für Klee, weichen aber auch einer grossen Verän- derung in seiner Herangehensweise als Künstler. Während seine Sensibilität für Harmonie beständig bleibt, werden die feinen recht- eckigen Formen früherer Kompositionen durch fliessendere, organischere Formen und dickere, kräftigere Linien ersetzt. Andrew Kagan beschreibt diese Periode in der Laufbahn des Künstlers folgender- massen: Sie signalisierte eine authenti- sche und substanzielle Stärkung seiner Linie, den ersten wirklichen Fortschritt seit zwei Jahrzehnten. Die mit dickem Pinsel gezogene Linie existiert nun als poten- zielle neue Kraft. Um dieses Potenzial zu realisieren, musste Klee neue Formate und Anwendungen erfinden. In dem Masse, in dem er in den schwierigen Jahren 1933–36 über künstlerische Prob- leme nachzudenken vermochte, muss ihn vor allem die Frage beschäftigt haben, wie eine neue Art von Linienkunst zu formu- lieren sei, um den Platz einzunehmen, den die Farbe früher in seinen Ambitionen eingenommen hatte (Paul Klee im Gug- genheim Museum (Ausstellungskatalog), Solomon R. Guggenheim Museum, New York, 1993, S. 45). Im vorliegenden Aquarell Der Tag im Wald von 1935 stellt Klee eine abstrahierte Form- und Farbmusterung in einer idyl- lischen, unschuldigen Naturwelt dar. Die schwarzen Umrisse, die die Leuchtkraft der Orange-, Braun-, Grau- und Blautöne betonen, und die Rautenformen erinnern an ein Glasfenster. Sie erinnern auch an die Kunst eines Kindes, auf welche Klee bewusst zurückgreift. Aus der breiten, groben Linie der Kinderkunst schmiedete er ein künstlerisches Werkzeug von echter Kraft - eine Linie von Stabilität, Behaup- tung und Kraft -, die eine der kühnsten und wichtigsten Neuerungen in der Malerei von 1935–45 war. Sie verlieh seinen Zeichnun- gen und Gemälden eine bis dahin unbe- kannte Monumentalität und eine neue inhaltliche Ebene und bildete eines der ehrwürdigsten Merkmale seines reichen Vermächtnisses an spätere Künstlergene- rationen. (ebd. S. 46–47). CHF 180 000 / 240 000 (€ 171 430 / 228 570) | 64 Impressionismus Klassische Moderne
  • 71. | 65
  • 72. 3549 RAOUL DUFY (Le Havre 1877–1953 Forcalquier) L'orchestre en Arles. Um 1928. Bleistift auf Papier. Unten rechts mit Stempelsignatur: Raoul Dufy. 23,7 × 20,4 cm. Das Werk wird in den nächsten Band des Catalogue Raisonné des dessins de Raoul Dufy aufgenommen, vorbereitet durch Fanny Guillon-Lafaille, Paris 9. Januar 2009. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 1 800 / 2 400 (€ 1 710 / 2 290) 3550 RAOUL DUFY (Le Havre 1877–1953 Forcalquier) Les funérailles du Maréchal Lyautey à Nan- cy ou Le Defilé. 1934. Feder auf Papier. 50 × 65 cm. Das Werk wird in den nächsten Band des Catalogue Raisonné des dessins de Raoul Dufy aufgenommen, vorbereitet durch Fanny Guillon-Lafaille. Provenienz: - Galerie Motte, Genf. - Schweizer Privatsammlung. - Auktion Galerie Widmer, St. Gallen, 7. April 2017, Los 112. - Schweizer Privatsammlung, an obiger Auktion erworben. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 860 / 4 760) 3551* FRANCIS PICABIA (1879 Paris 1953) Ohne Titel. 1940–43. Bleistift und Kreide auf Papier. Unten links signiert: Francis Picabia. 29 × 41,5 cm. Wir danken dem Comité Picabia für die Bestätigung der Authentizität des Werks, Paris, 13. März 2020. Provenienz: - Galerie Paul Vallotton, Lausanne (verso mit Etikett). - Schweizer Privatsammlung. CHF 7 000 / 9 000 (€ 6 670 / 8 570) 3552 MARINO MARINI (Pistoia 1901–1980 Viareggio) Cavalli e cavalieri. 1941. Bleistift auf Papier. Unten mittig signiert und datiert: MARINI / 1941. 46 × 30,7 cm. Die Authentizität des Werks wurde von der Fondazione Marino Marini bestätigt, Pistoia, 18. Mai 2018. Es ist im Archiv unter der Nummer 785 registriert. Provenienz: - Galeria d'Arte Cortina, Mailand (verso mit Stempel). - Schweizer Privatsammlung. CHF 10 000 / 15 000 (€ 9 520 / 14 290) | 66 Impressionismus Klassische Moderne
  • 73. | 67
  • 74. 3553 GIORGIO DE CHIRICO (Volos 1888–1978 Rom) Piazza d'Italia. 1945–49. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: g. de Chirico. Verso auf der Leinwand bezeichnet und signiert: Questa è un' opera onia originale / Giorgio de Chirico / Roma 23 Sett. 1952. 50 × 40 cm. Wir danken der Fondazione Giorgio de Chi- rico für die Bestätigung der Authentizität des Werks, Rom, 18. Mai 2020. Provenienz: - Galleria La Nuova Bussola, Turin. - Privatsammlung Tessin, in den 1950er- Jahren in obiger Galerie erworben und durch Erbschaft an die heutigen Besitzer. Als Sohn italienischer Eltern in Griechen- land geboren, ist Giorgio de Chirico seit seiner frühen Kindheit von Bildern der Antike umgeben. Klassische Mythologie, Geschichte und Architektur bildeten eine Quelle der Inspiration für den Künstler, der diese Themen oft in einen zeitgenössi- schen Rahmen einfliessen lässt. Nach einer neoklassischen und dann neobarocken Periode greift Giorgio de Chirico die Themen wieder auf, die für sei- ne metaphysischen Gemälde der 1920er Jahre charakteristisch sind, darunter auch die Serie der italienischen Piazza. Sie beginnt vor dem Ersten Weltkrieg und wird zu verschiedenen Zeitpunkten seiner Karriere aufgegriffen, bleibt also eine ständige Quelle der Inspiration für Giorgio de Chirico, die er als die unendlichen Mög- lichkeiten einer endlichen Sammlung von Objekten sieht (Michael R. Taylor, Giorgio de Chirico und der Mythos der Ariadne, Philadelphia, Philadelphia Museum of Art, 2002, S. 133). Als eines der ikonischen Bilder in de Chiri- cos Werk zeigt das vorliegende Gemälde eine rätselhafte, trostlose städtische Um- gebung, deren unheimliche Atmosphäre für die metaphysischen Gemälde des Künstlers charakteristisch ist. Die Haupt- motive der italienische Piazza Serie finden sich auch hier, mit den leeren Säulenhal- len, den angedeuteten Schatten zweier Personen und der einsamen Skulptur, die das Zentrum der Komposition dominiert. Obwohl de Chirico die Identität dieser Skulptur nie preisgegeben hat, geht man davon aus, dass sie auf dem Denkmal des Journalisten Giovanni Battista Bottero auf der Turiner Piazza Largo IV Marzo basiert. Das Werk setzt sich mit de Chiricos Ker- nidee auseinander: Klassizismus, Moderne, Zeit, Melancholie, Nostalgie und Existenz. Ardengo Soffici findet für die metaphy- sischen Kompositionen de Chiricos die passenden Worte Giorgio de Chirico gibt wie kein anderer die ergreifende Melan- cholie des Endes eines schönen Tages in einer alten italienischen Stadt wieder (…) (Michael R. Taylor, Giorgio de Chirico and the myth of Ariadne, Philadelphia, Philadel- phia Museum of Art, 2002, S. 27/28.) CHF 100 000 / 150 000 (€ 95 240 / 142 860) | 68 Impressionismus Klassische Moderne
  • 75. | 69
  • 76. 3554* CHRISTIAN ROHLFS (Gross Niendorf 1849–1938 Hagen) Segelboot. 1933. Braune Kreide auf Papier. Unten rechts monogrammiert und datiert: CR 33. 28,5 × 20 cm. Provenienz: - Sammlung Emil Frey, Deutschland. - Europäische Privatsammlung, durch Erbschaft von obigem erhalten. Literatur: - Kaiserslautern 1976, Kunst des 20. Jahr- hunderts aus der Sammlung F., Pfalzga- lerie Kaiserslautern, 15. Februar–14. März 1976, Nr. 282. - Kiel 1974, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafik des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung eines Kielers, Ausstellung zum 100. Jubiläum der Schleswig-Hol- steinischen Landesbrandkasse, Kunst- halle Kiel, 3. Februar–3. März 1974, Nr. 153 (s/w Abb. S. 104). - Ludwigshafen am Rhein 1970, Idee und Wirklichkeit, Handzeichnungen und Aquarelle des 20. Jahrhunderts aus Privatbesitz, Ausstellung im Bürgermeis- ter-Ludwig-Reichert-Haus Städtische Kunstsammlungen Ludwigshafen am Rhein, 11. Oktober–1. November 1970, Nr. 170 (mit s/w Abb.). - München 1954, Gaben des Augenblicks. Vierundvierzig unveröffentlichte Zeich- nungen und Aquarelle aus der Sammlung E. Frey, S. 10/11 (mit Farbabb.). CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 860 / 4 760) | 70 Impressionismus Klassische Moderne
  • 77. 3555* CHRISTIAN ROHLFS (Niendorf/Holstein 1849–1938 Hagen/ Westfalen) Perlmuttmorgen, Ascona. 1932. Aquarell und Farbstift auf Papier. Unten rechts monogrammiert und datiert: CR 32. 33,5 × 23,8 cm. Provenienz: - Sammlung Charles Goldsmith, New York. - Galerie Wilfried Utermann, Dortmund. - Deutsche Privatsammlung, durch Erb- schaft an die heutigen Eigentümer. CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 620 / 11 430) | 71
  • 78. 3556 FRANÇOIS GALL (Kolozsvár 1912–1987 Paris) Femme assise dans un pré. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: F. Gall. 50 × 61 cm. Provenienz: Schweizer Privatsammlung, durch Erb- schaft an die heutigen Besitzer. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 860 / 4 760) | 72 Impressionismus Klassische Moderne
  • 79. 3557* FRANÇOIS GALL (Kolozsvar 1912–1987 Paris) Eugénie Gall et ses enfants au landau, sous le Pont Neuf. Um 1949. Öl auf Leinwand. Unten links signiert und bezeichnet: F. Gall / Pont Neuf. Paris. 65,5 × 80,7 cm. Wir danken Marie-Lize Gall für die Bestä- tigung der Authentizität des Werks, April 2020. Provenienz: Privatsammlung Österreich. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 860 / 4 760) | 73
  • 80. 3558 GEN PAUL (1895 Paris 1975) Chez le bougnat. Joueurs de cartes. 1924. Gouache auf Papier auf Leinwand. Oben links signiert: Gen Paul. 50 × 65 cm. Die Authentizität des Werks wurde vom Künstler selbst bestätigt, Fotoexpertise Mai 1973. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 860 / 4 760) | 74 Impressionismus Klassische Moderne
  • 81. BERNARD, EMILE 3543 BOURDELLE, ÉMILE ANTOINE 3535 CHAGALL, MARC 3540 CORINTH, LOVIS 3503 CZAPSKI, JOSEPH 3517 DALÍ, SALVADOR 3529, 3528 DE CHIRICO, GIORGIO 3553 DUFY, JEAN 3515 DUFY, RAOUL 3514, 3549 FJAESTAD, GUSTAF 3502 FRIESZ, ACHILLE ÉMILE OTHON 3544 GALL, FRANÇOIS 3557, 3556 GEN PAUL 3558 GIACOMETTI, ALBERTO 3532 GUILLAUMIN, ARMAND 3504 HERBIN, AUGUSTE 3537 KIRCHNER, ERNST LUDWIG 3546, 3547, 3524, 3525, 3526 KLEE, PAUL 3548 KUBIN, ALFRED 3534 LEBOURG, ALBERT 3505 LECHTER, MELCHIOR 3501 LHOTE, ANDRÉ 3512 LIEBERMANN, MAX 3507, 3508, 3509 LOISEAU, GUSTAVE 3510 MARINI, MARINO 3552 MARQUET, ALBERT 3519 MARTIN, HENRI 3520 MASSON, ANDRÉ 3531 MIRÓ, JOAN 3527, 3530, 3533 PECHSTEIN, HERMANN MAX 3522, 3523 PETITJEAN, HIPPOLYTE 3513 PICABIA, FRANCIS 3551 RAOUL, DUFY 3550 RENOIR, PIERRE-AUGUSTE 3506 RHEINER, LOUIS 3511 ROHLFS, CHRISTIAN 3554, 3555 ROUAULT, GEORGES 3542 SIGNAC, PAUL 3521 ŠPÁLA, VACLAV 3516 TOBIASSE, THÉO 3541 VALTAT, LOUIS 3545 VLAMINCK, MAURICE DE 3538, 3539 WIEDEMANN, GUILLERMO 3518 | 75 Künstlerregister
  • 82. | 76 VORBESICHTIGUNG Hardturmstrasse 102/121 8031 Zürich, Schweiz AUKTION Hardturmstrasse 102 8031 Zürich, Schweiz VORBESICHTIGUNG Hardturmstrasse 121 8031 Zürich, Schweiz AUKTION ONLINE ONLY VORBESICHTIGUNG 2, Rue de l‘Athénée 1205 Genf, Schweiz AUKTION 2, Rue de l‘Athénée 1205 Genf, Schweiz AUKTIONEN REPRÄSENTANTEN Koller Auktionen AG Hardturmstrasse 102 8031 Zürich, Schweiz Tel  +41 44 445 63 63  Fax  +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch www.kollerauktionen.ch Koller Auktionen AG 2, Rue de l‘Athénée 1205 Genf, Schweiz Tél  +41 22 311 03 85 Fax  +41 22 810 06 30 geneva@kollerauktionen.ch www.kollerauktionen.ch MÜNCHEN Fiona Seidler Maximiliansplatz 20 80333 München Tel. +49 89 22 80 27 66 Fax +49 89 22 80 27 67 Mobile +49 177 257 63 98 muenchen@kollerauktionen.com DÜSSELDORF Ulrike Gruben Citadellstrasse 4 40213 Düsseldorf Tel. +49 211 30 14 36 38 Fax +49 211 30 14 36 39 Mobile +49 175 586 38 64 duesseldorf@kollerauktionen.com MOSKAU Vadim Goncharenko Mobile +41 76 431 81 64 moscow@kollerauctions.com BEIJING Jing Li Haidianque Chedaogou 10# 6/4-307 100089 Beijing Tel. +86 135 2039 8057 beijing@kollerauctions.com MAILAND LuigiPesce ViaSanMartino8 20122Mailand +393395962768 milano@kollerauctions.com HAMBURG Ulrike Gruben Tel. +49 211 30 14 36 38 hamburg@kollerauktionen.com
  • 83. PostWar Contemporary Auktion in Zürich: 4. Juli 2020, 14.00 Uhr Kontakt · Silke Stahlschmidt · Tel. +41 44 445 63 42 · stahlschmidt@kollerauktionen.ch Andy Warhol (1928‒1987). Lola Jacobson. 1985. Siebdruck und synthetische Polymerfarbe auf Leinwand. 101,5 × 101,5 cm.
  • 84. | 78| 78 BEDINGUNGEN FÜR KLASSISCHE AUKTIONEN Diese Bedingungen gelten für Objekte, die von Koller (gemäss Definition unten) live im Aukti- onssaal versteigert werden. Durch die Teilnahme an der Auktion unterzieht sich der Bieter den nachstehenden Auktions- bedingungen („AGB“) der Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8005 Zürich, Schweiz („Koller“): 1. Rechtsstellung der Parteien Die Steigerungsobjekte werden durch Koller im Namen und auf Rechnung des Einlieferers des zu versteigernden Objektes („Einlieferer“) verstei- gert. Koller handelt in fremdem Namen und auf fremde Rechnung als direkte/unmittelbare Stell- vertreterin des Einlieferers im Sinne von Art. 32 Abs. 1 des schweizerischen Obligationenrechts („OR“). Der Zuschlag erfolgt an den von Koller im Rahmen der Auktion anerkannten Bieter mit dem höchsten Gebot in Schweizer Franken („Käufer“), wodurch das betroffene ersteigerte Objekt ein verbindlicher Kaufvertrag zwischen Einlieferer und Käufer entsteht („Kaufvertrag“). Koller wird dadurch nicht Partei des Kaufvertrages. 2. Aufgeld 2.1 Nebst dem Zuschlagspreis ist vom Käufer auf den Zuschlagspreis ein Aufgeld zu entrich- ten, das wie folgt berechnet wird: i. bei einem Zuschlag bis CHF 10‘000: 25% ii. bei einem Zuschlag ab CHF 10‘000 bis CHF 400‘000: 25% auf die ersten CHF 10‘000 und 22% auf die Differenz von CHF 10‘000 bis zur Höhe des Zuschlags iii. bei einem Zuschlag ab CHF 400‘000: 25% auf die ersten CHF 10‘000; 22% auf CHF 390‘000 und 15% auf die Differenz von CHF 400‘000 bis zur Höhe des Zuschlags. 2.2 Falls der Käufer während einer online über- tragenen Saal-Auktion („Live-Auktion“) live im Internet mitbietet, oder ein Vorgebot über eine fremde, mit Koller verlinkten Seite abgibt, wird ein zusätzlicher Aufpreis von 3% des Zuschlags verrechnet. Für Gebotsabgaben im Rahmen einer Live-Auktion gelten im Übrigen die Bedin- gungen, welche auf der Live-Auktion Webseite publiziert sind. Diese können von den hier pub- lizieren abweichen. 2.3 Auf das Aufgeld hat der Käufer die schwei- zerische Mehrwertsteuer („MWST“) zu entrich- ten. Die angegebenen %-Sätze des Aufgeldes beziehen sich auf den Zuschlagspreis für jedes einzelne Objekt.  2.4 Alle im Auktionskatalog mit * (Asterisk) be- zeichneten Objekte sind vollumfänglich mehr- wertsteuerpflichtig, d. h. bei diesen Objekten wird die MWST auf den Zuschlagspreis plus Aufgeld berechnet. Käufer, die eine rechtsgültig abgestempelte Ausfuhrdeklaration vorlegen, er- halten die MWST rückvergütet.  2.5 Der Käufer erklärt sich damit einverstanden, dass Koller allenfalls auch vom Einlieferer eine Kommission erhält. 3. Garantie 3.1 Koller wird den Kauf (unter Vorbehalt nachfol- gender Ziffern 3.2 und 3.3) namens des Einlieferers rückgängig machen und dem Käufer Kaufpreis und Aufgeld (inkl. MWST) zurückerstatten, falls sich das Objekt als Fälschung erweist. Eine Fälschung liegt vor, wenn das Objekt nach vernünftiger Auffassung von Koller eine im Hinblick auf Urheberschaft, Alter, Periode,KulturoderHerkunftinTäuschungsabsicht geschaffene Imitation ist, bei der sich die korrekte Beschreibung solcher Inhalte nicht in der Beschrei- bungimAuktionskatalog(unterBeachtungjeglicher Ergänzungen) widerspiegelt und dieser Umstand denWertdesObjektsimVergleichzueinemderKa- talogbeschreibung entsprechenden Gegenstand wesentlich beeinträchtigt. Ein Objekt gilt nicht als gefälscht, wenn es lediglich beschädigt ist und/oder an ihm Restaurierungsarbeiten und/oder Verände- rungenirgendwelcherArtvorgenommenwurden.  3.2 Eine Rückabwicklung gemäss vorstehender Bestimmung findet nach Ermessen von Koller nicht statt, falls: i. die Beschreibung des Objekts im Auktions- katalog im Einklang mit der Meinung einer Fachperson oder mit der herrschenden Mei- nung von Fachpersonen stand oder die Be- schreibung im Auktionskatalog andeutete, dass hierüber Meinungsverschiedenheiten bestanden,  ii. die Fälschung zur Zeit des Zuschlages nach dem Stand der Forschung und mit den allge- mein anerkannten und üblichen Methoden noch nicht oder nur mit unverhältnismässi- gem Aufwand als solche erkennbar war, iii. die Fälschung (nach Kollers sorgfältiger Ein- schätzung) vor 1880 hergestellt wurde oder  iv. es sich beim Kaufobjekt um ein Gemälde, Aquarell, eine Zeichnung oder Skulptur han- delt, das gemäss den Angaben im Auktions- katalog vor 1880 entstanden sein müsste. 3.3 Der Käufer kann von Koller (als Vertreterin des Einlieferers) die Rückabwicklung ab dem Tag des Zuschlages für einen Zeitraum von zwei (2) Jahren (drei (3) Wochen für Schmuck) verlangen. Sie wird ausschliesslich dem Käufer eingeräumt und darf nicht an Dritte abgetreten werden. Die Geltendmachung des Anspruchs setzt voraus, dass der Käufer gegenüber Koller sofort nach Entdeckung des Mangels mit eingeschriebe- nem Brief Mängelrüge erhebt und Koller das ge- fälschte Kaufobjekt im gleichen Zustand, wie es ihm übergeben wurde, und unbelastet von An- sprüchen Dritter, zurückgibt. Der Käufer hat den Nachweis zu erbringen, dass es sich beim Ob- jekt um eine Fälschung handelt. Koller kann vom Käufer verlangen, dass dieser auf eigene Kosten Gutachten von zwei unabhängigen und in dem Bereich anerkannten Experten einholt, ist jedoch nicht an solche Gutachten gebunden und behält sich das Recht vor, zusätzlichen Expertenrat auf eigene Kosten einzuholen. 3.4 KollerkannnachfreiemErmessenaufdieGel- tendmachung eines Ausschlussgrundes gemäss vorstehender Ziffer 3.2 oder auf die Erfüllung von Voraussetzungen nach obiger Ziffer 3.3 verzich- ten. 3.5 Die Ansprüche des Käufers gegen Koller als Vertreterin des Einlieferers unter dieser Ziffer 3.1 beschränken sich auf die Rückerstattung des von diesem bezahlten Kaufpreises und Aufgel- des (inkl. MWST). Weitergehende oder andere Ansprüche des Käufers sind unter jedwelchem Rechtstitel (inklusive Irrtumsanfechtung gemäss Art. 23 ff. OR) ausgeschlossen. 4. Haftungsausschluss 4.1 Die Steigerungsobjekte werden in dem Zu- stand versteigert, in dem sie sich im Augenblick des Zuschlags befinden. Bei den Steigerungsob- jekten handelt es sich um „gebrauchte“ Waren. Diese befinden sich naturgemäss nicht mehr in neuwertigem Zustand. 4.2 Zu jedem Objekt beinhaltet der Auktionskata- log eine Beschreibung mit Abbildung. Die Informa- tionenindenAuktionskatalogen,sowie Zustands- berichte von Koller die vor der Auktion angefordert werden können, geben lediglich ein allgemeines Bild und eine unverbindliche Einschätzung von Koller wieder. Die Beschreibung der Objekte er- folgt nach bestem Wissen und Gewissen, doch kann Koller für die Katalogangaben keine Haftung übernehmen. Während der Ausstellung besteht die Möglichkeit, die Gegenstände zu besichtigen. Entsprechend wird der Käufer aufgefordert, das ObjektvorderAuktioninAugenscheinzunehmen, und sich, allenfalls unter Heranziehung unabhän- giger Fachberatung, ein eigenes Urteil über die Übereinstimmung des Objekts mit der Katalog- beschreibung zu bilden. Für die Objektbeschrei- bungen ist die gedruckte Ausgabe des Katalogs (inkl. späterer Ergänzungen) in deutscher Sprache ausschliesslich massgebend. Koller behält sich das Recht vor, zur Meinungsbildung Experten oder Fachkräfte ihrer Wahl beizuziehen und sich auf diese abzustützen. Koller kann für die Richtigkeit solcher Meinungen nicht verantwortlich gemacht werden. Solche Expertenmeinungen oder Gut- achten stellen genauso wenig wie von Koller vor- genommene Objektbeschreibungen oder sonsti- ge Aussagen über ein Objekt (inklusive Aussagen über dessen Wert) explizite oder stillschweigende Zusicherungendar. 4.3 UnterVorbehaltvonvorstehenderZiff.3wird jede Haftung für Rechts- und Sachmängel weg- bedungen. Die Verpflichtungen des Einlieferers gegenüber dem Käufer sind im gleichen Masse eingeschränkt wie die Verbindlichkeiten von Kol- ler gegenüber dem Käufer. 5. Teilnahme an der Auktion 5.1 Die Teilnahme an einer Auktion als Bieter steht jedermann offen. Koller behält sich aber das Recht vor, nach freiem Ermessen jeder Person den Zutritt zu ihren Geschäftsräumlich- keiten oder die Anwesenheit bzw. Teilnahme an ihren Auktionen zu untersagen.  5.2 Bieter, die Koller nicht persönlich bekannt sind, müssen sich bis 48 Stunden vor der Auktion mittels des dafür vorgesehenen Formulars re- gistrieren. Der rechtsgültig unterzeichneten Re- gistrierung ist eine Kopie des gültigen Reisepas- ses und eine Kopie der Kreditkarte beizulegen. Bei jedem Zahlungsverzug des Bieters ist Koller berechtigt, die Kreditkarte des Bieters gemäss Angaben auf dem Registrierungsformular bis zur Höhe des geschuldeten Betrages zuzüglich Spesen des Kartenanbieters zu belasten.  5.3 Koller kann von jedem Bieter vorgängig einen Bonitätsnachweis einer für Koller akzeptablen Bank verlangen.  5.4 Bei Geboten für Objekte mit oberen Schätz- werten von mehr als CHF 30 000 kann Koller vom Bieter jederzeit die vorgängige Überweisung von 20% der unteren Schätzwerte als Sicherheit ver- langen. Koller wird diesen Betrag nach der Aukti- on mit ihren und den Ansprüchen der Einlieferer verrechnenundeinenallfälligenÜberschussum- gehend an den Käufer / Bieter zurückerstatten.
  • 85. | 79| 79 6. Versteigerung 6.1 Koller kann ein Objekt unterhalb des mit dem Einlieferer vereinbarten Mindestverkaufspreises zum Ausruf bringen. Die Abgabe eines Gebots anlässlich der Versteigerung bedeutet eine ver- bindliche Offerte. Der Bieter bleibt an sein Gebot gebunden, bis dieses entweder überboten oder von Koller abgelehnt wird. Doppelgebote werden sofort nochmals aufgerufen; in Zweifelsfällen entscheidet die Auktionsleitung.  6.2 Es steht Koller frei, ein Angebot ohne be- sondere Gründe abzulehnen oder aber, falls ein Bieter die Voraussetzungen zur Teilnahme an einer Auktion gemäss obiger Ziffer 5.2 bis 5.4 nicht erfüllt. Ebenso steht es Koller frei, Steige- rungsgegenstände ohne Verkauf zuzuschlagen oder zurückzunehmen, selbst wenn dies für die Auktionsteilnehmer nicht erkennbar sein sollte.  6.3 Koller behält sich das Recht vor, Nummern des Katalogs zu vereinigen, zu trennen, ausser- halb der Reihenfolge anzubieten oder wegzulas- sen. Koller behält sich vor, einen Zuschlag bei Vor- liegen besonderer Umstände nur unter Vorbehalt vorzunehmen. Erfolgt der Zuschlag unter Vorbe- halt, so bleibt der Bieter noch während 14 Tagen anseinGebotgebunden.Erwirdwiederfrei,wenn die Erklärung von Koller, der Zuschlag sei definitiv, nicht innert dieser Frist bei ihm eintrifft.  6.4 Steigerungsangebote von Kaufinteressen- ten, die der Auktion nicht persönlich beiwohnen können, werden bis 48 Stunden vor Beginn der Steigerung schriftlich entgegengenommen.  6.5 Interessenten können telefonisch mitbieten, wenn sie dies mindestens 48 Stunden vor Aukti- onsbeginn schriftlich vorangemeldet haben. Auf Objekte mit Schätzpreisen unter CHF 500 kann nicht telefonisch geboten werden und Interes- senten werden um Abgabe eines schriftlichen Gebots bzw. um persönliches Mitbieten im Auk- tionssaal gebeten.  6.6 Interessenten, die ihr Gebot im Rahmen ei- ner Live-Auktion abgeben möchten, können an der Auktion teilnehmen, nachdem sie von Koller aufgrund eines Registrierungsgesuchs zur Auk- tion zugelassen worden sind. Koller behält sich das Recht vor, Registrierungsgesuche ohne wei- teres abzulehnen.  6.7 Koller lehnt jede Haftung für nicht berück- sichtigte Gebote aller Art sowie für nicht berück- sichtigte Anmeldungen für telefonisches Mitbie- tenab.FürtelefonischeMitbieterundschriftliche Auftraggeber gilt bezüglich Legitimierung und Bonitätsnachweis ebenfalls Ziff. 5. 7. Eigentumsübergang Das Eigentum an einem ersteigerten Objekt geht auf den Käufer über, sobald der Kaufpreis und das Aufgeld (inkl. MWST) vollständig in Schweizer Franken bezahlt sind und Koller die- se Zahlungen dem entsprechenden Objekt zu- geordnet hat. 8. Abholung der ersteigerten Objekte 8.1 Die ersteigerten Gegenstände müssen vom Käufer innerhalb von 7 Tagen nach Abschluss der Auktion während der Öffnungszeiten auf ei- gene Kosten abgeholt werden. Erfüllungsort des Kaufvertrages zwischen Käufer und Einlieferer ist mithin der Geschäftssitz von Koller. Wenn die Zeit es erlaubt, werden die Objekte nach jeder Sitzung ausgegeben. Die Herausgabe erfolgt nach voll- ständiger Bezahlung des Kaufpreises sowie des Aufgeldes (inkl. MWST) und Zuordnung dieses Betrages zum ersteigerten Objekt durch Koller. 8.2 Während der vorgenannten Frist haftet Kol- ler für Verlust, Diebstahl, Beschädigung oder Zerstörung zugeschlagener und bezahlter Ob- jekte, jedoch nur bei grobfahrlässiger oder vor- sätzlicher Handlung durch Koller und nur bis zur Höhe von Zuschlagspreis, Aufgeld und MWST. Nach Ablauf dieser Frist haftet Koller nicht mehr und es ist Sache des Käufers, für eine angemes- sene Versicherung des ersteigerten Objekts zu sorgen. Für Rahmen und Glas kann keine Haf- tung übernommen werden. Werden die erstei- gerten Objekte nicht innert 7 Tagen abgeholt, lagert Koller diese wahlweise auf Kosten und Ge- fahr des Käufers bei einer Firma ihrer Wahl oder in ihren eigenen Räumen zu einem Tagessatz von CHF 10 pro Objekt ein.  8.3 Transportaufträge nimmt Koller schriftlich entgegen. Die Transportkosten trägt der Käufer. Ohne anders lautende schriftliche Abmachung werden die zugeschlagenen Objekte für den Transport durch Koller auf Kosten des Käufers versichert. Verglaste Bilder und zerbrechliche Objekte werden von Koller nicht versandt. 9. Bezahlung der ersteigerten Objekte 9.1 Die Rechnung aufgrund eines Zuschlags für ein ersteigertes Objekt ist innert 7 Tagen nach Abschluss der Auktion in Schweizer Franken zu bezahlen. Zahlungen mittels Kreditkarte sind nur nach Rücksprache mit der Buchhaltung von Koller möglich und unterliegen einer Bearbei- tungsgebühr zwischen 2 und 4%, die vom Käufer zu bezahlen ist und auf den Rechnungsbetrag erhoben wird. 9.2 Koller kann Zahlungen des Käufers auch ent- gegen dessen anderslautenden Instruktionen auf jedebeliebigeSchulddesKäufersgegenüberKoller oder gegenüber dem Einlieferer anrechnen und allfällige Forderungen des Käufers gegen sie mit eigenen Ansprüchen verrechnen. Ist der Käufer im Zahlungsverzug, wird auf den Rechnungsbe- trag ein Verzugszins von 10% p.a. erhoben. Falls der Käufer den Rechnungsbetrag nicht innert 7 TagennachderbetreffendenAuktionbegleicht,ist Koller ohne weitere Rücksprache mit dem Käufer berechtigt, den geschuldeten Rechnungsbetrag der Kreditkarte des Käufers zu belasten. In solchen Fällen wird auf den Rechnungsbetrag sodann eine Bearbeitungsgebühr zwischen 2 und 4% erhoben, dieebenfallsderKreditkartebelastetwird. 9.3 Leistet der Käufer die geschuldete Zahlung nicht oder nicht rechtzeitig, kann Koller zudem namens des Einlieferers wahlweise (i) weiterhin Erfüllung des Kaufvertrags verlangen oder (ii) ohne Fristansetzung auf Leistung des Käufers verzichten und vom Kaufvertrag zurücktreten oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung ver- langen; im letzteren Fall ist Koller auch berech- tigt, das Objekt ohne Beachtung eines Min- destverkaufspreises entweder freihändig oder anlässlich einer Auktion zu verkaufen und den Erlös zur Reduktion der Schulden des Käufers zu verwenden. Ein allfälliger über dem ursprüng- lichen Zuschlagspreis liegender Verkaufspreis wird an den Einlieferer ausbezahlt. Der Käufer haftet Koller und dem Einlieferer für allen aus der Nichtzahlung bzw. Zahlungsverspätung entste- henden Schaden.  9.4 BiszurvollständigenBezahlungallergeschulde- tenBeträgebehältKolleranallensichinihremBesitz befindlichen Objekten des Käufers ein Pfandrecht. Koller ist zur betreibungsrechtlichen oder privaten Verwertung (inkl. Selbsteintritt) solcher Pfänder berechtigt. Die Einrede der vorgängigen Pfandver- wertung nach Art. 41 des Schweizer Schuldbetrei- bungs-undKonkursrechtsistausgeschlossen. 10. Vertretung Jeder Käufer haftet persönlich aus dem ihm erteil- ten Zuschlag und aus dem durch ihn eingegange- nen Kaufvertrag mit dem Einlieferer. Von Perso- nen, die als Stellvertreter in fremdem Namen oder als Organ einer juristischen Person bieten, kann der Nachweis der Vertretungsbefugnis verlangt werden. Ein solcher Stellvertreter haftet mit dem Vertretenen unbeschränkt und solidarisch für die ErfüllungsämtlicherVerbindlichkeiten. 11. Verschiedene Bestimmungen 11.1 Die Auktion erfolgt unter Mitwirkung eines Beamten des Stadtammannamtes Zürich. Jede Haftung des anwesenden Beamten, der Ge- meinde oder des Staates für Handlungen von Koller ist ausgeschlossen.  11.2 Koller behält sich das Recht vor, einzelne oder alle Rechte und Pflichten aus diesen AGB an einen Dritten zu übertragen oder durch einen Dritten ausüben zu lassen. Der Bieter resp. der Käufer ist nicht berechtigt, Rechte und Pflichten aus diesen AGB Dritten zu übertragen. 11.3 Koller behält sich das Recht vor, Fotografien und Abbildungen von verkauften Objekten in den eigenen Publikationen und in den Medien zu ver- öffentlichen und damit Werbung zu betreiben.  11.4 Die vorstehenden Bedingungen sind Be- standteil jedes einzelnen an der Auktion ge- schlossenen Kaufvertrags. Abänderungen sind nur mit schriftlichem Einverständnis von Koller verbindlich.  11.5 Sollten einzelne Bestimmungen dieser AGB ganz oder teilweise nichtig und/oder un- wirksam sein, bleibt die Gültigkeit und/oder Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen oder Teile solcher Bestimmungen unberührt. Die un- gültigen und/oder unwirksamen Bestimmungen werden durch solche ersetzt, die dem Sinn und Zweck der ungültigen und/oder unwirksamen Bestimmungen in rechtswirksamer Weise wirt- schaftlich am nächsten kommt. Das gleiche gilt bei eventuellen Lücken der Regelung. 11.6 Die vorliegenden AGB und alle Änderungen daran unterliegen Schweizer Recht, unter Aus- schluss von allfälligen Verweisungen des Bun- desgesetztes über das Internationale Privat- recht (IPRG) und unter Ausschluss des Wiener Kaufrechts (UN-Kaufrechts).  11.7 Für die Beurteilung von Streitigkeiten (unter Einschluss der Geltendmachung von Verrech- nungen und Gegenforderungen), welche aus oder im Zusammenhang mit diesen AGB (einschliess- lich deren Gültigkeit, Rechtswirkung, Auslegung oder Erfüllung) entstehen, sind ausschliesslich die Gerichte des Kantons Zürich zuständig. Kol- ler ist aber berechtigt, ein Verfahren vor jedem sonst zuständigen Gericht anhängig zu machen. Zürich, 1. Juli 2018