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Auktion: 1. Oktober 2021
Auktion: 1. Oktober 2021
GEMÄLDE DES 19. JAHRHUNDERTS
GEMÄLDE DES 19. JAHRHUNDERTS
AUKTION IBID 122
Bieten ab 21.09 bis 5./6.10.2021 Vorbesichtigung: Fr. 24. bis Di. 28. September, 10–18 Uhr
Gemälde,ZeichnungenGrafikAlterMeisterdes19.Jhs.
BücherAutographen,Schmuck,Möbel,Uhren,Varia,Porzellan
IBID ALTEGRAFIKZEICHNUNGEN
Bieten ab 21.09 bis 6.10.2021
IBID BÜCHER  AUTOGRAPHEN
Bieten ab 21.09 bis 5.10.2021
IBIDMÖBELUHREN
Bieten ab 21.09 bis 5.10.2021
IBIDVARIASKULPTUREN
Bieten ab 21.09 bis 5.10.2021
IBID PORZELLAN
Bieten ab 21.09 bis 5.10.2021
IBID SCHMUCK
Bieten ab 21.09 bis 6.10.2021
IBID GEMÄLDE ALTER MEISTER  DES 19. JHS.
Bieten ab 21.09 bis 6.10.2021
AUKTIONSPROGRAMM
AUKTIONEN SEPTEMBER 2021 (A198  IBID 122)
TEPPICHE
Donnerstag,30.September2021,9.30 Uhr
Lot 1501 – 1583
SAMMLUNG VON ELFENBEINOBJEKTEN
Donnerstag,30.September2021,11.00 Uhr
Lot 1301 – 1368
MÖBEL, PENDULEN,
SKULPTUREN, SILBER, PORZELLAN
Donnerstag,30.September2021,13.00 Uhr
Lot 1001 – 1248
ANTIKE WAFFEN
Donnerstag,30.September2021,17.00 Uhr
Lot 1401 – 1498
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66 
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
Auktion: 30. September 2021
DECORATIVE ARTS
MÖBEL, UHREN, SILBER, PORZELLAN, TEPPICHE
ANTIKE WAFFEN, SAMMLUNG VON ELFENBEINOBJEKTEN
DECORATIVE
ARTS
A198
SEPTEMBER
2021
BÜCHER  AUTOGRAPHEN
Mittwoch, 29. September 2021, 14.00 Uhr
Lot 101 – 363  501 – 527
SEPTEMBER
2021
Auktion: 29. September 2021
BÜCHER, BUCHMALEREI  AUTOGRAPHEN
BÜCHER,
BUCHMALEREI

AUTOGRAPHEN
A198
ALTE GRAFIK
Freitag, 1. Oktober 2021, 10.30 Uhr
Lot 3601 – 3636
ZEICHNUNGEN
Freitag, 1. Oktober 2021, 11.00 Uhr
Lot 3401 – 3488
GEMÄLDE ALTER MEISTER
Freitag, 1. Oktober 2021, 14.00 Uhr
Lot 3001 – 3072
GEMÄLDE DES 19. JH.
Freitag, 1. Oktober 2021, 16.00 Uhr
Lot 3201 – 3253
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
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A198
OKTOBER
2021
GEMÄLDE
ALTER
MEISTER
UND
DES
19.
JH.,
ZEICHNUNGEN
UND
ALTE
GRAFIK
Auktion: 1. Oktober 2021
GEMÄLDE ALTER MEISTER  DES 19. JH.
ZEICHNUNGEN UND ALTE GRAFIK
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VORBESICHTIGUNG
Fr. 24. bis Di. 28. September, 10–18 Uhr
Koller Auktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und
einen Schätzwert von mind. € 1000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbestand des Registers individuell abgeglichen.
EURO-Schätzungen
Die Schätzungen in Euro wurden zum Kurs von 1.08 umgerechnet und auf zwei Stellen gerundet, sie dienen nur zur Orientierung.
Verbindlich sind die Angaben in Schweizer Franken.
Gemälde Alter Meister		  S. 1
Gemälde des 19. Jahrhunderts		  S. 107
Zeichnungen des 15. – 20. Jahrhunderts		  S. 169
Alte Graphik		  S. 201
Künstlerregister		  S. 216
Adressen 		  S. 218
Auktionsbedingungen 		  S. 224
Auction Conditions		  S. 226
Auktions-Auftrag		  S. 228
AUKTIONEN
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Gemälde des 19. Jahrhunderts
Lot 3201 – 3253
AUKTION
Freitag, 1. Oktober 2021, 16.00 Uhr
VORBESICHTIGUNG
Freitag 24. bis Dienstag 28. September 2021, 10–18 Uhr
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In weiterer Bearbeitung: Fiona Seidler, Ilka Glückselig
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 108
3201*
ANDREAS SCHELFHOUT
(1787 Den Haag 1870)
Segelschiffe im Hafen bei Sonnenuntergang.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert: A. Schelfhout.
12,7 × 20,4 cm.
Provenienz:
- Auktion Van Ham, Köln, 15.11.2013, Los 715.
- Sammlung Rademakers.
Andreas Schelfhout wurde in Den Haag geboren. 1830 unter-
nahm er seine erste Reise nach Paris. Danach zeugen seine Werke
von einem aussergewöhnlichen Niveau und in kürzester Zeit
entwickelte er sich zu einem der einflussreichsten Maler der Den
Haager Romantik. Wie kein anderer malte er den winterlich ver-
eisten Boden, entwarf brillante Wolkenhimmel und beeindruckte
mit Panoramen, Strand- und Meerbildern. Eine Vielzahl von Malern
wurde von ihm unterrichtet, sein Einfluss blieb in ihren Arbeiten
deutlich sichtbar: Jan Willem van Borselen (1825–1892), Pierre
Louis Dubourcq (1815–1873), Charles Leickert (1816–1907),
Johannes Franciscus Hoppenbrouwers (1819–1866), Jo-
han-Barthold Jongkind (1819–1891), Wijnand Nuijen (1813–1839)
und viele andere. Trotz seiner wenig vornehmen Manieren ging
er bei König Willem III. und Königin Sofie ein und aus. Er starb als
gefeierter Mann im Alter von 82 Jahren in seiner Geburtsstadt
(zitiert aus: Ausst.-Kat. Ein romantischer Blick – Die Sammlung
Rademakers, M-Museum Leuven, Gemeentemuseum, Den Haag,
B. C. Koekkoek-Haus, Kleve, Brüssel 2011, S. 139).
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 630 / 6 480)
| 109
3202
IVAN FEDOROVICH CHOULTSÉ
(St. Petersburg 1874–1939 Nizza)
Meeresbrandung. 1922.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: Iw. F. Choultsé. 22.
38,2 × 45,2 cm.
Provenienz:
- Amerikanischer Privatbesitz.
- Schweizer Privatbesitz.
Literatur:
Stiftung Choultsé I.F. (Hg.): Ein Leben für die Berufung. Werkka-
talog von Ivan Fedorovich Choultsé (1874–1939), Zürich 2016, S.
213, Nr. 127 (mit Farbabb.).
Das hier angebotene Gemälde „Meeresbrandung“ fertigte Ivan
Fedorowitch Choultsé 1922 an; zwei Jahre nachdem der aus
Russland stammende Künstler nach Paris immigrierte. Das Werk
überzeugt mit besonderer Farbkraft. Durch die leuchtenden Son-
nenstrahlen, die das Meer in ein warmes Licht tauchen, wird eine
harmonische Stimmung erzeugt. Insgesamt spielen atmosphäri-
sche Licht- und Schatteneffekte im Gesamtwerk Choultsés eine
bedeutende Rolle, weshalb das vorliegende Gemälde exempla-
risch für das Œuvre des Künstlers steht. Choultsés Faszination für
die Natur und für die Farben der Jahreszeiten ist kennzeichnend
für seine Malerei. Der Künstler konnte dieses Interesse während
seiner Europareise, auf der es ihn in die Schweiz, nach Frankreich
und nach Norditalien zog, weiterverfolgen und intensiv studieren.
Als Choultsé in den 1920er-Jahren nach Paris immigrierte, ver-
fügte die Hauptstadt über eine grosse Dichte von Künstlerinnen
und Künstlern, weshalb es ausländische Kunstschaffende auf
dem Markt nicht leicht hatten. Die Malerei des ehrgeizigen und
begabten Choultsés hob sich jedoch deutlich von dem Pariser
Kunstrepertoire ab und erfreute sich schon kurz nach seiner
dortigen Ankunft grosser Beliebtheit. Bereits 1922, im Entste-
hungsjahr unseres Gemäldes, fand die erste Einzelausstellung
Choultsés statt, die dem Künstler im Folgejahr zur Teilnahme am
Salon der „Société des Artistes Français“ verhalf.
CHF 15 000 / 25 000
(€ 13 890 / 23 150)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 110
3203*
GUSTAVE DORÉ
(Strassburg 1832–1883 Paris)
Landschaftsdarstellung.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: G Dore.
28,5 × 60,5 cm.
Provenienz:
Deutscher Privatbesitz.
Gustave Doré zählt zu den bedeutendsten französischen Land-
schaftsmalern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Unter
dem Einfluss des Schweizer Landschaftsmalers Alexandre Cala-
me (1810–1864), mit dem er die Leidenschaft für das Bergsteigen
und Reisen teilte, begab er sich auf zahlreiche Studienreisen, unter
anderem an die französische Küste, in die Pyrenäen, das Tirol, die
Schweiz und Schottland. Als Autodidakt wechselte er zwischen
Themen, Techniken und Gattungen. Dennoch priorisiert er das
Genre der Landschaftsmalerei, zu dem er im Laufe seiner Karriere
immer wieder zurückkehrte. Mehr und mehr reduzierten sich in
Dorés Kompositionen der Einsatz der Figurenstaffagen, bis sich
der Künstler schlussendlich voll und ganz der reinen Landschafts-
malerei widmete.
Seine besondere Vorliebe galt Nacht- und Dämmerungsan-
sichten, deren unterschiedliche Naturspektakel und mystisch
anmutende Stimmung er in bemerkenswerter Weise auf dem
Bildträger einzufangen vermochte. Die Behandlung des Lichts in
Dorés Gesamtwerk entwickelte sich zum unverkennbaren künst-
lerischen Markenzeichen des gebürtigen Strassburgers. Einige
dieser poetisch anmutenden Kompositionen zählen zu den ein-
drucksvollsten Landschaften der Jahrhundertmitte und erinnern
mit ihrem harmonischen Kompositionsaufbau an die malerischen
Naturspiele Caspar David Friedrichs (1774–1840).
Dan Malan bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäldes anhand
einer Fotografie, wofür wir ihm danken.
CHF 7 000 / 10 000
(€ 6 480 / 9 260)
| 111
3204*
MAX FRIEDRICH RABES
(Samter 1868–1944 Wien)
Gewesen. 1912.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: MAX RABES.
141 × 200 cm.
Provenienz:
Europäischer Privatbesitz.
Ausstellung:
Berlin 1912, Grosse Berliner Kunstausstellung, 27.4.–29.9.1912,
Saal 12, Nr. 712 (verso mit Etikett).
Literatur:
Ausst.-Kat.: Grosse Berliner Kunstausstellung, Berlin 1912, S. 41,
Nr. 712 (mit Abb.).
Diese stimmungsvolle, mystisch anmutende Landschaftsdarstel-
lung des deutschen Künstlers, Max Rabes, sticht im Œuvre des
Berliner Orientmalers besonders hervor. Der sich sonst primär auf
Darstellungen aus dem Nahen Osten und Afrika konzentrierende
Rabes, wich in vorliegender Komposition von seinem primär zur
Verwendung kommenden vorimpressionistischen Stil ab. Unter
Verwendung einer grün- und blautonigen Farbpalette lassen sich
symbolistische Züge vermuten und Erinnerungen an das Œuvre
des Schweizer Künstlerkollegen Arnold Böcklins (1827–1901)
werden wach.
Die Grundkenntnisse der Malerei erlernte er beim Architektur-
und Dekorationsmaler Paul Graebes (1842–1892). Doch schon
früh zog es Rabes in die Ferne und so verbrachte er nur wenig
Zeit in seiner Heimat. Auf Studienreisen besuchte er entfernte
Kontinente wie Asien und Afrika, wo er seine Liebe zum Orient
entdeckte. Auftragsarbeiten für das Theater, Wandmalereien und
das Ausdekorieren der Speisesäle des italienischen Grossbürger-
tums, finanzierten seine Reiselust. Bekanntheit erlangte Rabes
jedoch vor allem durch seine Orientdarstellungen, die ihn zum
Hauptvertreter der Berliner Orientmalerei machten und schon
früh auf Beachtung und Anerkennung stiessen liessen.
CHF 7 000 / 10 000
(€ 6 480 / 9 260)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 112
3205*
JEAN-BAPTISTE CAMILLE COROT
(1796 Paris 1875)
Le Chevrier (Souvenir d’Italie). 1872.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: COROT.
65,5 × 81,2 cm.
Gutachten:
Martin Dieterle und Claire Lebeau, 31.1.2020.
Provenienz:
- Sammlung M. Louis Fréret, direkt beim Künstler erworben, 1872.
- Sammlung M. Francis Petit, erworben bei Obigem.
- Sammlung Arnold und Tripp, Bague, Schauss.
- Sammlung Knoedler, New York, Nr. 15556
(verso auf Keilrahmen).
- Sammlung Wolfgang Osterloh (1930–2019).
- Auktion Nagel, Stuttgart, 10.12.2020, Los 2118.
- Europäische Sammlung.
Literatur:
Alfred Robaut: L‘œuvre de Corot, Paris 1905, Bd. III, S. 346-347, Nr.
2265 (mit Abb.).
Berufliche Erfahrungen und Erfolge gepaart mit einem ausserge-
wöhnlichen Gespür für Qualität verhalfen dem bekannten Stutt-
garter Unternehmer, Wolfgang Osterloh, ein besonderes Feinge-
fühl für Kunst und Antiquitäten zu entwickeln. Bedingt durch seine
Leidenschaft zur Kunst, Kultur und Musik, baute er im Verlauf
der Jahre, eine exzellente Kunstsammlung auf. Nebst Meis-
sen-Porzellan, Uhren und Skulpturen zählte auch eine beachtliche
Gemäldekollektion international gehandelter Künstler wie Barend
Károly Markó (1822–1891), Cornelis Koekkoeck (1803–1862), Carl
Spitzweg (1808–1885) und nicht zuletzt Jean-Baptiste Camille
Corot zum Besitz des Unternehmers. So auch das hier zum Ver-
kauf stehende Gemälde „Le Chevrier (Souvenir d’Italie)“.
Der Besuch der berühmten New Yorker Frick Collection bezeich-
net wohl den Anfang der Sammelleidenschaft Osterlohs. Hier
entdeckte er seine besondere Liebe zu den Werken von Camille
Corot und erwarb gleich mehrere seiner Arbeiten. Nach und nach
baute er um diese Kernstücke herum seine Sammlung auf und
stattete sowohl seine privaten wie auch beruflichen Räumlichkei-
ten aus.
Mit primärem Augenmerk auf die Erfassung von Licht und at-
mosphärischen Erscheinungen schafft Corot, Gründervater der
Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts, die Grundlage für ein
neues künstlerisches Verständnis in der Landschaftsmalerei. Auf
seinen zahlreichen Reisen zog es ihn immer wieder nach Italien,
von wo er Zeichnungen und Ölskizzen mitbrachte, und die den
später im Atelier entstandenen Kompositionen als Grundlage
dienten. Dies war wohl auch bei vorliegender Komposition der Fall,
in der mit einem fliessenden Pinselstrich und leuchtenden Farben,
der Ausdruck von Stimmung und Atmosphäre über topografische
Details priorisiert wurde.
CHF 80 000 / 120 000
(€ 74 070 / 111 110)
| 113
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 114
3206
CARL SPITZWEG
(1808 München 1885)
Landschaft mit Flusslauf, vorne drei Staffagefiguren, hinten links
im Tal eine Kirche. Um 1870.
Öl auf Zedernholz.
Unten links signiert: S im Rhombus. Verso mit Nachlassstempel.
9,9 × 21 cm.
Provenienz:
- Auktion Lempertz, Köln, 23.–26.11.1983, Los 2288.
- Bei obiger Auktion erworben, Privatbesitz.
- Auktion Dorotheum, Wien, 10.1.1989, Los 524.
- Privatsammlung Fürstentum Liechtenstein.
Ausstellung:
München 2003, Carl Spitzweg. Reisen und Wandern in Europa.
Der glückliche Winkel. Haus der Kunst, München, 24.1.–4.5.2003,
Nr. 127 (verso mit Etikett).
Literatur:
- Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Ge-
mälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, S. 437, Nr. 1098 (mit Abb.).
- Ausst.-Kat. Carl Spitzweg. Reisen und Wandern in Europa. Der
glückliche Winkel, hrsg. v. Siegfried Wichmann, Stuttgart 2002, S.
215, Nr. 127 (mit Farbabb.).
Carl Spitzweg durchstreifte auf der Suche nach Inspiration und
neuen Motiven unterschiedliche Landschaftszüge in Oberbayern,
darunter führte ihn einer seiner Ausflüge immer wieder in die Ge-
gend rundum Tölz (heute bekannt als Bad Tölz). Isaraufwärts wan-
derte er bis nach Lenggries. Mehrfach bildete er die Motive, die
er hier auf seiner Wanderung entdeckte, in abgewandelter Form
im Querformat ab. Horizontale Vordergründe, die sich vor dem
Flussbett der Isar erstrecken, mit dahinter hochragenden Bergen
oder ansteigendem Gelände und kleinen Dörfern, scheinen bei
dieser Motivreihe zu dominieren. Mit der Wahl des Querformats
vermochte es Spitzweg, die Weiten der Landschaft einzufangen
und mit Tiefsicht zu versehen. Vorliegende Komposition stellt die
etwas kleinere Zweitfassung zur Version dar, die um 1865 ent-
stand und sich heute in Privatbesitz befindet (WWZ 1249).
CHF 15 000 / 25 000
(€ 13 890 / 23 150)
| 115
3207
FRANZ RICHARD UNTERBERGER
(Innsbruck 1837–1902 Neuilly–sur–Seine)
Blick auf das Sanktuarium Madonna del Sasso in Orsellina ober-
halb von Locarno am Lago Maggiore.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts mittig mit Resten einer Signatur: F. R. Unterberger.
40,7 × 81,2 cm.
Gutachten:
Prof. Dr. Sybille Moser-Ernst, 17.7.2021.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
Prof. Dr. Sybille Moser-Ernst bestätigt die Eigenhändigkeit nach
Prüfung des Originals und ordnet die Komposition um 1858 und
somit dem Frühwerk von Franz Richard Unterberger zu. Insbeson-
dere der bühnenartige, beinahe symmetrische Aufbau der Land-
schaft lassen sich gemäss Moser-Ernst, als typische Merkmale
des gebürtigen Innsbrucker Malers identifizieren. Die Darstellung
besticht durch die Sicherheit des tektonischen Aufbaus und der
Behandlung des Lichts der südlich anmutenden Atmosphäre.
Später wird das rosa Glühen, wie Moser-Ernst es bezeichnet, zu
einem Markenzeichen der salonfähigen Landschaftsbilder Franz
Richard Unterbergers werden.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 700 / 5 560)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 116
3208*
CHRISTIAN MORGENSTERN
(Hamburg 1805–1867 München)
Nordische Landschaft im Abendrot. Um 1840/46.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und schwer leserlich datiert:
CHR: Morgenstern. 1840/46?.
53,5 × 77,5 cm.
Provenienz:
Sammlung Rademakers.
Der gebürtige Hamburger, Christian Morgenstern, zählten zu
den wichtigsten Vertretern des frühen deutschen Realismus.
Zunächst sammelte er als Mitarbeiter in der grafischen Werkstatt
der Gebrüder Suhr in Hamburg erste künstlerische Erfahrungen,
vor allem die Ausführung von Ansichtswerken und Panorama-
darstellungen wurde hier gefördert. Auf Empfehlung des Kunst-
forschers Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843) begab er sich
1827 nach Kopenhagen an die Kunstakademie. Er zählte zu der
Künstlergruppe norddeutscher und skandinavischer Maler, welche
die an der Kopenhagener Akademie erlernte fortschrittliche
Praxis der Freilichtmalerei mit nach München brachten, und mit
Nachdruck die Entwicklung der realistischen Münchner Land-
schaftsmalerei beeinflusste. Die enge Freundschaft, die er zu
seinen Malerkollegen, Carl Rottmann (1797–1850) und Eduard
Schleich (1812–1874) pflegte, resultierte in einer gegenseitigen
künstlerischen Beeinflussung. Auf Studienreisen ins Elass, nach
Oberitalien und Venedig hielt er das Gesehene in zahlreichen
Studien, die später nach der Rückkehr in sein Atelier als Vorlagen
für seine Ausstellungsbilder dienten.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 520 / 27 780)
| 117
3209*
THEODORUS JACOBUS ABELS
(Amsterdam 1803–1866 Abcoude)
Flusslandschaft mit Mühle bei Mondschein. 1850.
Öl auf Holz.
Unten links signiert und datiert: JAbels f. 1850.
35,2 × 46,4 cm.
Provenienz:
Sammlung Rademakers.
Jacob Abels (1803–1866) wurde in Amsterdam geboren. Er
besuchte das Internat im Hilversum, wo er Zeichenunterricht
von Jan van Ravenswaay (1789–1869) und Pieter Gerardus van
Os (1776–1839) erhielt, seinem späteren Schwiegervater. In Het
Gooi begegnete er auch seinem Zeitgenossen Barend Corne-
lis Koekkoek (1803–1862). In seiner Anfangszeit malte Abels
Winter- und Sommerlandschaften, in denen P. G. van Os die Tiere
einfügte. Später konzentrierte er sich ganz auf Flusslandschaften
bei Mondlicht, in denen er mit dem grossen Vorläufer aus dem 17.
Jahrhundert, Aert van der Neer (1603–1677), wetteiferte. Sowohl
der niederländische als auch der belgische König kauften eines
seiner Mondscheinbilder. Um 1830 zog er mit seiner Schwieger-
familie nach Den Haag. Am Ende seines Lebens wohnte er noch
in Haarlem, Arnheim und Abcoude, wo er im Alter von 63 Jahren
starb (zitiert aus: Ausst.-Kat. Ein romantischer Blick – Die Samm-
lung Rademakers, M-Museum Leuven, Gemeentemuseum, Den
Haag, B. C. Koekkoek-Haus, Kleve, Brüssel 2011, S. 137).
CHF 15 000 / 20 000
(€ 13 890 / 18 520)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 120
3210
CARL SPITZWEG
(1808 München 1885)
Auf der Bastei (Militärposten im Frieden). 1856.
Öl auf Leinwand.
Unten links im Wall datiert und signiert: 18 S im Rhombus 56.
22,8 × 40 cm.
Mit einem ausführlichen Gutachten von Prof. Siegfried Wichmann,
1.5.1996.
Provenienz:
- Wohl Wiener Kunstverein, 11.7.1856, direkt beim Künstler er-
worben (gemäss Verkaufsverzeichnis Nr. 127).
- Galerie Matthiesen, Berlin, 1930 (als „Militärposten im Frieden“).
- Kunsthandel München, 1948.
- Schweizer Privatbesitz.
Ausstellungen:
- Pfäffikon 2002/3, Carl Spitzweg. Reisen und Wandern in Europa
und der Glückliche Winkel, Vögele Kulturzentrum (ehemals See-
damm Kulturzentrum), Pfäffikon SZ, 22.9.2002–5.1.2003.
- München 2003, Carl Spitzweg. Reisen und Wandern in Europa
und der Glückliche Winkel, Haus der Kunst, München 24.1.–
4.5.2003.
Literatur:
- Günther Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeich-
nis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle. München 1960, S.
218, Nr. 786 (mit Abb.).
- Eugen Kalkschmidt: Carl Spitzweg und seine Welt. 4. Aufl., Mün-
chen 1966, S. 64, Abb. 38.
- Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Bildreihen zum stricken-
den Kanonier und zum Wachsoldaten auf der Festung, Starn-
berg-München 1975, Nr. 34.
- Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Friede. Dokumentation,
Starnberg-München, R.f.v.u.a.K. 1995, S. 5–49, Bayer. Staatsbibl.
München, Inv.-Nr. Ana 656 SW 91.
- Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke.
Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, S. 409, Nr. 988 (mit
Farbabb. / mit falscher Bezeichnung des Malträgers - Holz statt
Leinwand).
- Ausst.-Kat. Carl Spitzweg. Reisen und Wandern in Europa. Der
Glückliche Winke, hrsg. von Siegried Wichmann, Stuttgart 2002,
S. 101, Kat.-Nr. 46 (mit Farbabb.).
Der Kanonier mit weit aufgerissenem Gähnen, der Spatz, der in
der Kanone nistet und die im Wind flatternde Wäsche sind alles
eindeutige Zeichen, dass hier niemand auf Krieg eingestellt ist. So
wie von Carl Spitzweg im Titel bereits andeutet, handelt es sich
um einen Militärposten im Frieden.
Dieses liebevolle Porträt des Wachsoldaten, den ein Augenblick
von Müdigkeit und Langeweile übermannt, ist von jener tiefen
Menschlichkeit geprägt, die Spitzwegs Werke auszeichnen. Mit
feiner Ironie und ungeheurer Detailgenauigkeit schildert er uns ei-
nen kostbaren Moment des Innehaltens, in dem die Waffen ruhen,
eine friedliche Oase für Mensch und Tier. Dennoch deutet der
von links aufziehende Sturm auf drohendes Unheil hin. Tatsäch-
lich stehen 1856, im Entstehungsjahr dieses Gemäldes, dunkle
Gewitterwolken über Europa. Als Spitzweg im März/April daran ar-
beitet, schliessen in Paris gerade die Vertreter des Osmanischen
Reiches, Frankreichs, Österreichs, Preussens, Grossbritanniens,
Sardiniens und Russland den „Dritten Pariser Frieden“. Dieser
beendete den Krimkrieg, der mit seinen grossen Verlusten von
Menschenleben als einer der ersten modernen Stellungskriege in
die Geschichtsbücher eingehen sollte. Spitzweg, dessen präzise
und intelligente Beobachtungsgabe sich in seinen Bildern wie
Briefen und Tagebucheinträgen gleichermassen äussert, regist-
rierte aufmerksam die Spannungen zwischen den europäischen
Mächten, die durch den 1856er-Friedensschluss nicht wirklich
gelöst wurden, ja sich sogar verschärfen sollten. Für die damali-
ge Bevölkerung bedeutete dies Unruhe, Unsicherheit, ständige
Mobilmachung, Krieg, Not. Sensibilisiert durch die politischen
Aktivitäten seines Vaters Simon war sich Spitzweg der fragilen
politischen Situation bewusst,und entsprechend beschäftigte ihn
das Thema des gähnenden Soldaten über einen Zeitraum von
etwa 25 Jahren bis 1875. Sechs Versionen sind bekannt von der
Schildwache, die sich auf einer Festung gähnend auf ihre Waffe
stützt, wobei sich deren Blickrichtung, wie in unserer Fassung,
einmal zur linken Bildhälfte richtet, einmal nach rechts, wie in dem
um 1860 entstandenen und heute in der Kunsthalle Mannheim
befindlichen Gemälde „Auf der Bastei (Friedenszeit, Gähnender
Wachposten)“.
Der Verfasser des Werkverzeichnisses Siegfried Wichmann hält
die hier angebotene Fassung für „[...] das qualitätsvollste dieser
Gruppe, das Spitzweg gemalt hat. Die Details des Pflanzenbe-
wuchses, auch der behauenen Steine der Bastei, die im Wind flat-
ternde Wäsche, aber auch der Wachsoldat zeugen von der besten
Malqualität, die Spitzweg je gezeigt hat“ (Siegfried Wichmann: Carl
Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stutt-
gart 2002, Nr. 988, S. 409). Der gelernte Apotheker und studierte
Pharmazeut, Botaniker und Chemiker Spitzweg widmete sich
tatsächlich mit grosser Liebe zum Detail, insbesondere den Kräu-
tern und Stauden, die er über die Festungsmauer wachsen lässt.
Dieses Ensemble integriert er in eine sich nach unten öffnende
Landschaft von grosser Tiefenschärfe und Weite, die mit ihrer
überragenden Schilderung des Lichtspiels und fast impressio-
nistischen Freiheit von Spitzwegs Können ebenso wie von seiner
intensiven Beschäftigung mit zeitgenössischer Landschaftsmale-
rei u.a. der Schule von Barbizon zeugt.
Bemerkenswerterweise legte er aber keinen Wert auf eine korrek-
te Uniformierung des Wachsoldaten. Der Schnitt der Kleider weist
in die Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts und tatsächlich ist
bekannt, dass sich Spitzweg in den Zeughäusern von München
und der Festung Ingolstadt inspirieren liess. Für seine Schildwache
„borgte“ er sich die rote Hose der ungarischen Armee. Im Übrigen
griff Spitzweg hier auf die Uniformierung fränkischer Kreiskonti-
gente zurück, während der mit Bajonett 1,71m lange Stutzen um
1830 in die bayerische Armee eingeführt wurde. Die Darstellung
ist also weder aktuell noch historisch korrekt. Vermutlich waren es
kompositorische Gründe, die Spitzweg zu dieser Phantasieuni-
form verleiteten. Das leuchtende Signalrot der Hose dient dem
Auge der Betrachter als effektvoller Fixpunkt und bildet auch den
Komplementärgegensatz zum dominanten Grün der Bewachs-
ung.
Doch gleichzeitig wollte Spitzweg nicht den Vertreter einer
bestimmten Nationalität bzw. Armee darstellen. Vielmehr hat
sein Anliegen generell einen universellen Anspruch: Ein Mann, ein
Mensch demonstriert mit seinem Gähnen deutlich sein Desinter-
esse an einer kriegerischen Auseinandersetzung und hisst schon
einmal die weisse Flagge als Friedenszeichen.
CHF 150 000 / 250 000
(€ 138 890 / 231 480)
| 121
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 122
3211
CARL SCHLESINGER
(Lausanne 1825–1893 Düsseldorf)
Strickende Mutter mit ihrem Kind auf einer Brücke. 1859.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert, bezeichnet und datiert: C. Schlesinger. Ddf.
1859.
30,5 × 37 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz, seit mehreren Generationen.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 630 / 6 480)
| 123
3212
HEINRICH BÜRKEL
(Pirmasens 1802–1869 München)
Landschaft mit weidendem Vieh. Um 1858.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: HBÜRKEL.
29 × 52,8 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz, seit mehreren Generationen.
Literatur:
- Luigi von Buerkel: Heinrich Bürkel. Ein Malerleben der Biedermei-
erzeit, München 1940 (mit Register der Werken), Nr. 703.
- Hans Bühler und Albrecht Krückl: Heinrich Bürkel mit Werkver-
zeichnis der Gemälde, München 1989, Nr. 309, S. 259 (mit Abb.).
CHF 7 000 / 10 000
(€ 6 480 / 9 260)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 124
3213
CARL SPITZWEG
(1808 München 1885)
Memorierender Landpfarrer. Um 1840.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: S im Rhombus.
31,7 × 27,2 cm.
Provenienz:
- Sammlung Emil Locher (1873–1940).
- Durch Erbfolge an heutige Besitzer, Schweizer Privatbesitz.
Wenn dir‘s vergönnt je, dann richt es so ein,
Dass dir ein Spaziergang das Leben soll sein!
Stets schaue und sammle, knapp nippe vom Wein,
Mach unterwegs auch Bekanntschaften fein,
Des Abends kehr selig bei dir wieder ein
Und schlaf in den Himmel, den offnen, hinein!
(Carl Spitzweg)
Mit erhobenem Spazierstock in der Rechten, Brevier und Re-
genschirm nachlässig nach unten abgekippt in der linken Hand
wandert der wohlbeleibte Landpfarrer gemächlich den von Wei-
zenfeldern und Buschwerk gesäumten Weg entlang. Fast scheint
er leicht verdrießlich in Gedanken an den zu rezitierenden Text in
der Bewegung zu verharren. Carl Spitzweg beschwört hier in der
ruhigen Atmosphäre eines Sommertages ein Idyll herauf, aus der
der komplett in Schwarz gekleidete Spaziergänger als zentrales
Element heraussticht. Typisch für die Zeit um 1840 ist die groß in
den Bildraum gesetzte Figur, die sich deutlich in ihrem Umriss vom
Himmel und der ihn umgebenden Natur absetzt. Sehr gelungen
spiegelt sich in der Komposition - mit dem für Spitzweg so typi-
schen, leicht satirischem Unterton - das im Biedermeier verbrei-
tete proklamierte Vertrauen in die Institutionen und ihre Vertreter
wieder ebenso wie der Rückzug ins Private in einem kontempla-
tiven Spaziergang oder die Sehnsucht nach Sicherheit, Ruhe und
Harmonie in einer Krisen geschüttelten Zeit. Dabei ist der Blick
auf die vermeintlichen Autoritäten der damaligen Gesellschaft bei
Spitzweg nie frei von einem wohlwollenden Spot und Augenzwin-
kern, eingebettet in eine tiefe Naturverbundenheit in meisterlich
präziser Darstellung.
In Siegfried Wichmanns Werkverzeichnis findet sich eine ver-
gleichbare Darstellung ohne Künstlersignum, die mit „Memorie-
render Landpfarrer“ betitelt und um 1840 datiert ist (Siegfried
Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde
und Aquarelle, Stuttgart 2002, Nr. 182, S. 159). Diese wird mit
einem zeitgleichen Werkkomplex von sieben Gemälden mit der
Darstellung einer „Gefährlichen Passage“ (ebd., Nr. 206–212) in
Beziehung gesetzt. Möglicherweise handelt es sich bei der in
der Literatur aufgeführten Version um die Vorstudie zu unserer
Darstellung. Unsere erscheint in der Ausführung ausgeglichener
und führt Spitzwegs eigenhändiges Monogramm S im Rhombus
der Frühzeit.
CHF 25 000 / 35 000
(€ 23 150 / 32 410)
| 125
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 126
3214*
PETER BAUMGARTNER
(1834 München 1911)
Ehepaar beim Haareschneiden. 1872.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert, bezeichnet und datiert: P. Baumgartner.
München. 1872.
87 × 73,3 cm.
Provenienz:
- Auktion Fischer, Luzern, 16.5.1991, Los 2098.
- Europäischer Privatbesitz.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 560 / 7 410)
| 127
3215
FRANÇOIS ÉTIENNE MUSIN
(Oostende 1820–1888 Brüssel)
Segelschiff vor Küste (Tempesta Fragilla).
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: f. musin.
45 × 70 cm.
Provenienz:
- Galerie Amsterdam, bis 1996.
- Schweizer Privatbesitz, bei obiger erworben.
Dieses meisterhafte Gemälde von François Musin wurde 1866 auf
der Ausstellung in Brüssel präsentiert und mit der Goldmedaille
ausgezeichnet. Der prächtige Rahmen ist der ursprüngliche, der
dieses Gemälde bereits 1866 zierte.
Über die Jugendjahre von François Musin sind nur sehr wenige
Informationen überliefert. Er studierte an der Zeichenschule von
Oostende und wurde von dem Maler François Bossuet (1798–
1889) gefördert. 1836 schrieb er sich als Schüler an der Brüsseler
Akademie ein und trat in das Atelier von Bossuet ein. 1840 gab er
sein Debüt in der Marinemalerei mit einer Ausstellung im Salon
von Antwerpen. Er bediente den Geschmack jener Zeit nach
einer romantischen Stimmung und stellte diese mittels Stürmen,
Schiffbrüchen, Seeschlachten oder romantischen Hafenansich-
ten dar.
Um 1849 heiratete François die junge Malerin Célestine Gosselin
(1826–1853) aus Brüssel. Um 1853 bestellt der Prinz von Preus-
sen eine Serie von sechs Gemälden für sein Schloss in Potsdam.
Zu dieser Zeit reiste Musin häufig nach Spanien, Portugal, Italien,
Frankreich und Norwegen. Von diesen Reisen brachte er zahlrei-
che Skizzen und Studien mit, die auch heute noch auf Auktionen
zu finden sind. Im Jahr 1860 liess er sich in seinem neu erbauten
Haus in St. Joost nieder. Im Garten liess er ein grosses Atelier-
museum einrichten, in dem auch sein Sohn Malunterricht erhielt.
Vater und Sohn wurden mit Aufträgen überhäuft: Die Amerikaner
und die Briten waren begeisterte Abnehmer.
Musin wurde von den konservativen Kunstkreisen in Brüssel und
anderswo sehr geschätzt. Er stellte erfolgreich in Wien, Amster-
dam und London aus. Er war während seiner Karriere sehr aktiv
und schuf eine beeindruckende Anzahl von Gemälden. Von
1840 bis 1888 nahm er an zahlreichen Ausstellungen in Europa
und Amerika teil. François Musins Werke wurden mehrfach mit
Medaillen ausgezeichnet und er wurde in den Leopold-Orden,
den Orden Karls des Dritten und in den Orden des Befreiers von
Venezuela aufgenommen.
Christiaan Lucht M.A., bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäl-
des anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 260 / 13 890)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 128
3216*
FRANÇOIS ANTOINE BOSSUET
(Ypern 1798–1889 Saint-Josse-ten-Noode)
Rue de la Giralda, Sevilla.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert: F. Bossuet.
52 × 40,5 cm.
Provenienz:
- Auktion De Vuyst, Lokeren, 17.5.2014, Los 19.
- Sammlung Rademakers.
Der Belgier François-Antoine Bossuet erlangte Berühmtheit als
begabter Vedutenmaler, der sich besonders spanischen und itali-
enischen Stadtlandschaften zuwandte. Er wurde an der Koninklijke
Academie voor Schone Kunsten van Antwerpen bei Willem Jacob
Herreyns (1743–1827) ausgebildet und unternahm zahlreiche
Studienreisen nach Italien, Spanien, Portugal, Marokko, Deutsch-
land und in die Niederlande, wo er sich von den Alltagsszenen in
den Strassen inspirieren liess. 1855 wurde er zum Professor an
der Académie royale des Beaux-Arts de Bruxelles ernannt, eine
Position, die er bis 1876 innehatte. Besondere Anerkennung
erhielt er für seinen Sinn für authentische Lichtführung und
Perspektive, zu der er auch wissenschaftliche Schriften verfasste.
Seine Liebe zur Architektur kombinierte er mit gut beobachteten
Szenen der Händler auf den Markt, der Wäscherinnen oder flanie-
render Edelleute.
Das hier angebotene Gemälde „Rue de la Giralda in Sevilla“ zeigt
eine imposante Ansicht der Giralda, dem ehemaligen Minarett der
Hauptmoschee und heutigen Glockenturm der Kathedrale von
Sevilla. Die Moschee wurde nach der christlichen Rückeroberung
der Stadt im Jahre 1248 zunächst als Kirche Santa Maria la Mayor
weitergenutzt, bevor sie im 15. Jahrhundert niedergerissen und
als spätgotische Kathedrale neu erbaut wurde. Das zur Gänze aus
Backstein gemauerte ehemalige Minarett blieb jedoch stehen,
wurde in Teilen umgearbeitet und dient seitdem als Glockenturm
der Kathedrale. Die Giralda ist bis heute das bedeutendste Wahr-
zeichen der Stadt.
Es verwundert daher nicht, dass Bossuet – Liebhaber bekann-
ter, historischer Orte – dieses berühmte Bauwerk als markantes
architektonisches Element zum zentralen Thema seines Gemäldes
machte. Das mächtige, die Menschen und umliegenden Gebäude
weit überragende Bauwerk wird von Bossuet mit grosser Präzision
und Liebe für die Details dargestellt. Das mediterrane gleissende
Licht des Südens verleiht dem Minarett eine Klarheit, die durch das
gelungene Spiel von Licht und Schatten in den Bereich des Alltags-
lebens auf dem Marktplatz lebhaft akzentuiert wird. Der Standort
des Betrachters ist aufgrund der genauen Stadttopographie exakt
bestimmbar und wäre heute in der Calle Mateos Gago zu verorten.
CHF 15 000 / 20 000
(€ 13 890 / 18 520)
| 129
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 130
3217
ADOLPHE APPIAN
(1818 Lyon 1898)
Fischer an Meeresbrandung. 1878.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: Appian. 1878.
32,5 × 55,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
Noé Willer bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäldes anhand
einer Fotografie, wofür wir ihm danken.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
3218*
ALEXANDRE-RENÉ VERON
(1826 Montbazon 1897)
Corot et ses amis en forêt. 1853.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: A. Veron 1853. Verso auf dem
Keilrahmen betitelt: Corot et ses amis dans les gorges d‘Apre-
mont - Fontainebleau 1853.
59,5 × 40,5 cm.
Provenienz:
Europäischer Privatbesitz.
Der in Montbazon geborene Alexander René Veron, stellt in
vorliegendem Gemälde den Pfeife rauchenden Jean-Baptiste
Camille Corot (1796–1875) in einer felsigen Schlucht unter den
herbstlichen Eichen bei einer Malpause dar. Verorten lässt sich
die Darstellung wohl in die Schluchten von Apremont („Gorges
d’Apremont“), einer Gegend im Wald von Fontainebleau, die unter
den Barbizonmalern sehr beliebt war.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 780 / 4 630)
| 131
3219*
JULES ACHILLE NOËL
(Quimper 1815–1881 Algier)
Segelboote am Ufer.
Öl auf Holz.
Unten links signiert: JULES NOËL.
23,5 × 35,5 cm.
Provenienz:
- Kunsthandel V. Winkel  Magnussen, Kopenhagen, Nr. M223
(verso mit Etikett).
- Deutscher Besitz.
Ausstellung:
Paris 1913, Exposition de Petits Maîtres du XIXe siècle, Galerie
Georges Petit, 16.6.–13.7.1913, Nr 222 (verso mit Etikett).
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 780 / 4 630)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 132
3220
FRANZ XAVER WINTERHALTER
(Menzenschwand 1805–1873 Frankfurt a. M.)
Die schöne Amerikanerin. Um 1868–1869.
Öl auf Leinwand.
115 × 88 cm (oval).
Gutachten:
Dr. Eugene Barilo von Reisberg, 2.8.2021.
Provenienz:
- Sammlung Franz Xaver Winterhalter, 1873.
- Durch Erbfolge an Hermann Winterhalter (Bruder von Franz
Xaver Winterhalter), 1891.
- Durch Erbfolge in den Besitz der Erben von Hermann Winterhal-
ter.
- Privatsammlung Dr. Huwyler, um 1988 (verso mit Etikett / Leih-
geber für die Ausstellungen in London und Paris).
- Durch Erbfolge an heutige Besitzer, Schweizer Privatbesitz.
Ausstellung:
London und Paris 1987/88, Franz Xaver Winterhalter and the
courts of Europe 1830–70, National Portrait Gallery, 30.10.1987–
10.01.1988, Nr. 80 (verso mit Etikett).
Literatur:
- Franz Wild: Nekrologe und Verzeichnisse der Gemälde von Franz
 Herrmann Winterhalter, Zürich 1894, S. 53 / Anhang Nr. 507.
- O. E. Sutter: Franz Xaver Winterhalter, Daheim 1936, S. 373, Nr.
25 (mit Abb.)
- Ausst.-Kat. Franz Xaver Winterhalter et les cours d’Europe de
1830 à 1870, National Portrait Gallery, London 1988, S. 154 und
218, Nr. 80 (mit Abb.).
Von Anmut und Eleganz geprägt und zugleich mit stolzem Blick
porträtiert Franz Xaver Winterhalter die hier dargestellte junge
Amerikanerin. Der Familienüberlieferung nach handelt es sich
bei der Dame um die letzte Verlobte Franz Xaver Winterhalters
(Ausst.-Kat 1988, S. 218). Obwohl es keine konkreten Hinweise
für die Verlobung des damals über sechzigjährigen Künstlers gibt,
liegt jedoch nahe, dass eine persönliche Beziehung zwischen der
Porträtierten und dem Maler bestand. Seit Mitte des 19. Jahr-
hunderts liess sich eine Vielzahl amerikanischer Reisender von
europäischen Künstlern porträtieren. Auch von Winterhalter sind
mindestens vier Gemälde bekannt, auf denen er amerikanische
Modelle porträtierte – darunter das Gemälde „Mlle Strahter de
Kentucki“ von 1850.
Obgleich das hier angebotene Gemälde nicht datiert ist, ist es
dem Kunsthistoriker Dr. Eugene Barilo von Reisberg möglich, die
Entstehung des Werks zeitlich sehr konkret zwischen 1868 und
1869 einzuordnen. Seine Annahme begründet er zum einen mit
der verwendeten Kleidung und dem aufwendigen Haarschmuck
der Dame, der sehr typisch für die späten 1860er-Jahre und
frühen 1870er-Jahre war. Zum anderen trägt der auf der Leinwand
befindliche Stempel von Henry et Cré, einem Pariser Leinwand-
lieferant, dazu bei, die Datierung so genau fixieren zu können.
So verwendete der Betrieb jenes Händlers diesen bestimmten
Stempel nur für die Zeitperiode von 1868 bis 1869.
Im Genre der Porträtmalerei zählt Winterhalter im 19. Jahrhundert
zu den renommiertesten Künstlern. Er fertigt eine Vielzahl von
Bildnissen für aristokratische Persönlichkeiten an, darunter für das
britische, spanische und österreichische Königshaus sowie für
den französischen Königshof. Winterhalters Kontakte zur Adels-
gesellschaft finden sich bereits in dessen Jugendjahren. Während
seiner Ausbildung im baden-württembergischen St. Blasien wird
Grossherzog Ludwig I. auf sein künstlerisches Talent aufmerksam
und ermöglicht ihm ein Stipendium an der Königlichen Akade-
mie der Bildenden Künste in München. Es folgen Stationen als
Zeichenlehrer Sophie von Badens (1801–1865) und als badischer
Hofmaler unter Grossherzog Leopold (1790–1852) sowie diverse
Reisen und Auslandsaufenthalte, die Winterhalter internationa-
le Bewunderung verschaffen. Seine besondere Beliebtheit als
Porträtmaler liegt neben der technischen Präzision auch in der
schmeichelhaften Darstellungsweise begründet, mit welcher der
Maler seine Modelle wiedergibt. Er fängt die jeweiligen Charak-
teristiken ein und führt diese auf wohlwollende und besonders
ästhetische Art und Weise aus. Zeitgenössische Modetrends
dienen dabei als unterstützendes Requisit.
Das Porträt der Amerikanerin bleibt bis zu Winterhalters Tod in
dessen Besitz. Anschliessend erscheint es unter der Nummer
9 im Nachlass seines Bruders Hermann Winterhalters. In der
posthum entstandenen Liste von Winterhalters Werk, die dessen
Neffe Franz Wild 1894 anfertigt, wird das Gemälde ebenfalls unter
selbigem Titel erwähnt.
CHF 30 000 / 40 000
(€ 27 780 / 37 040)
| 133
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 134
3221*
PAUL DÉSIRÉ TROUILLEBERT
(1829 Paris 1900)
La ruelle des Soeurs à Candes.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Trouillebert.
57 × 22 cm.
Provenienz:
- Vente Atelier Trouillebert, 1890, Nr. 35.
- Auktion Pillon, Calais, 7.7.1996, Los 50.
- Auktion Pomez-Boisseau, Troyes, 9.2.1997, Los 87.
- Auktion Dorotheum, Wien, 8.6.2020, Los 600.
- Maier  Co. Fine Art, Stuttgart.
- Europäischer Besitz.
Ausstellungen:
- Galerie Haussmann, 1900, Nr. 83.
- Stuttgart 2020, Paul Désiré Trouillebert, Maier  Co. Fine Art,
Oktober 2020.
Literatur:
Claude Marumo / Thomas Maier / Bernd Müllerschön: Paul Désiré
Trouillebert. Catalogue Raisonné de l‘oeuvre peint, Stuttgart 2004,
S. 377, Nr. 479 (mit Abb.).
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 560 / 7 410)
| 135
3222*
PAUL DÉSIRÉ TROUILLEBERT
(1829 Paris 1900)
Le rameur dans sa barque.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Trouillebert.
34,3 × 50,5 cm.
Provenienz:
- Auktion Rossini, Paris, 9.4.2014.
- Maier  Co., Fine Art, Stuttgart.
- Europäische Sammlung.
Das Gemälde wird nach Prüfung des Originals durch Thomas
Maier und Bernd Müllerschön in den in Vorbereitung befindlichen
Nachtragsband zum Werkverzeichnis von Paul Désiré Trouillebert
aufgenommen.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 410 / 11 110)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 136
3223*
PIETER LODEWIJK FRANCISCO KLUYVER
(1816 Amsterdam 1900)
Winterlandschaft mit Reisigsammlern.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Kluyver.
76 × 64,5 cm.
Provenienz:
Europäischer Privatbesitz.
Pieter Lodewijk Kluyvers Œuvre wird bestimmt durch äusserst präzise ausgeführte und
atmosphärisch aufgeladene Sommer- und Winterlandschaften. Die Feinheiten der Natur
finden Betonung durch einen feinen Pinselduktus und eine in sich stimmige Farbpalette
und durch Vieh- und Figurenstaffage belebt. Mit eindrucksvollen Lichteffekten stellt
Kluyver unterschiedliche Landschaftszüge rund um Arnheim, Amersfoort, Den Haag,
Haarlem und Amsterdam dar und führt er die lange Tradition der holländischen Land-
schaftsmalerei fort, die im 17. Jahrhundert in Jacob van Ruisdael (1629–1681) einen
wichtigen Vertreter hatte.
Diese äusserst detailliert ausgeführte Winterlandschaft gehört zu den qualitätsvollsten
Kompositionen des Amsterdamer Malers Pieter Lodewijk Francisco Kluyver innerhalb der
Bildgruppe von Winterdarstellungen.
Christiaan Lucht, M.A. bestätigt die Eigenhändigkeit nach Prüfung des Originals, wofür
wir ihm danken.
CHF 9 000 / 12 000
(€ 8 330 / 11 110)
| 137
3224*
ANDREAS SCHELFHOUT
(1787 Den Haag 1870)
Eisvergnügen. 1824–29.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert: A. Schelfhout. f.
37,8 × 48,6 cm.
Provenienz:
- Kunsthandel Pieter A. Scheen, Den Haag.
- Privatsammlung.
- Auktion Venduehuis der Notarissen, Den Haag, 15.12.2020, Los
67.
- Niederländischer Privatbesitz.
Literatur:
- Willem Laanstra: Andreas Schelfhout, Amsterdam 1995, S. 149,
Nr. WO 38-1 (mit Abb. / minimal abweichende Massangaben).
- Herman de Vilder und Kris van de Ven: Eugène Verboeckhoven
et ses peintres collaborateurs, Sint Niklaas 2006, S. 390, Nr. 325
(mit Farbabb.).
Bekanntheit erlangte Andreas Schelfhout für seine Komposi-
tionen romantischer Sommer- und Winterlandschaften sowie
Strandszenen, wobei die Werkgruppe der sogenannten „Win-
tertjes“ (dt. Eisvergnügen) unübertroffen bleibt, zu der auch die
vorliegende Arbeit gezählt werden darf.
Schon zu Lebzeiten genossen die sorgfältig und mit technischer
Raffinesse ausgeführten Landschaftsgemälde des Niederlän-
ders grosse Beliebtheit. Kein anderer vermochte es die liebliche
Atmosphäre einer Sommerlandschaft oder das frostig kalte
Wetter eines Wintertages malerisch so einzufangen wie Andreas
Schelfhout.
Gewisse Darstellungen wurden mit Viehstaffagen von Künstler-
kollegen, wie Pieter Gerardus van Os (1776–1839) ausgestattet,
wovon möglicherweise auch bei den Figuren und dem Pferd auf
der linken Seite in dieser Komposition ausgegangen werden kann,
die höchstwahrscheinlich nicht von Schelfhout selbst ausgeführt
wurden.
Mit Barend Cornelis Koekkoek (1803–1862) zählt Andreas
Schelfhout zu den wichtigsten Vertretern der niederländischen
Landschaftsmalerei der Romantik, weshalb es nicht verwundert,
dass unter der Liste seiner Schüler bekannte Namen wie Johan
Bartold Jongkind (1816–1907) und Charles Leickert (1819–1891)
auftauchen.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 11 110 / 16 670)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 138
3225*
HENDRIKUS VAN DE SANDE BAKHUYZEN
(1795 Den Haag 1860)
Hirtenjunge mit Kühen. 1837.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert und datiert: VdS: Bakhuyzen. fc 1837.
54 × 46,5 cm.
Provenienz:
Europäischer Privatbesitz.
Die Szenen des niederländischen Künstlers Henrikus van de Sande Bakhuyzen zeich-
nen sich durch eine sehr feine und detaillierte Malweise aus. Aufgrund dieser akkuraten
Technik erinnern seine Werke an Darstellungen aus der Zeit des Goldenen Zeitalters wie
beispielsweise die Landschaften des Barockmalers Paulus Potter (1625–1654). Auch
die hier angebotene romantische Landschaftsszene mit Kühen, Schafen und einem im
Gras rastenden Hirtenjungen ist von diesem besonderen Stil gekennzeichnet und zählt
gemäss dem Experten Christiaan Lucht zu einem der besten Gemälde des Künstlers.
1795 in Den Haag geboren, verbrachte Bakhuyzen sein gesamtes Leben in seiner
Geburtsstadt, wo er auch als Lehrer tätig war. Für seine Arbeit erhielt Bakhuyzen ver-
schiedene Medaillen und Auszeichnungen und ab 1822 wurde er Mitglied der Königlichen
Akademie der Bildenden Künste in Amsterdam. In den 1830er- und 1840er-Jahren reiste
er nach Deutschland und nach Belgien und kehrte inspiriert mit neuen Ideen zurück. Die
Entstehung des vorliegenden Gemäldes ist demnach zeitlich in Bakhuyzens Reiseperiode
zu verorten.
Christiaan Lucht, M.A. bestätigt die Eigenhändigkeit nach Prüfung des Originals, wofür wir
ihm danken.
CHF 18 000 / 25 000
(€ 16 670 / 23 150)
| 139
3226*
FREDERIK MARINUS KRUSEMAN
(Haarlem 1816–1882 Sint-Gillis)
Sommerlandschaft mit Figuren. 1861.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: FMKruseman fc 1861.
54,2 × 59 cm.
Provenienz:
- Auktion Christie‘s, Laren, 20.10.1980, Los 309.
- Europäische Privatsammlung.
Ausstellung:
Oss/Alkmaar 2014-2015, Kruseman. Kunstbroeders uit de ro-
mantiek, Museum Jan Cunen, 14.4.2014–15.3.2015 und Stedelljk
Alkmaar, 18.4.–19.7.2015.
Literatur:
- Marjan van Heteren und Jan de Meere, Frederik Marinus Kruse-
man 1816–1882: Painter of Pleasing Landscapes, Schiedam,
1998, S. 186, Kat.-Nr. 139 (mit Abb. und fehlerhaften Massanga-
ben).
- Marjan van Heteren und M. van den Nieuwenhof: Kruseman.
Kunstbroeders uit de Romantiek, Waanders Uitgevers, Zwolle,
2014 (mit Abb.).
Unter dem Einfluss verschiedener Vertreter der romantischen
Landschaftsmalerei, wie Nicolaas Johannes Roosenboom
(1805–1880), Jan van Ravenswaaij (1789–1869) und Barend
Cornelis Koekkoek (1803–1862), erlernte der Haarlemer Künstler,
märchenhafte, verträumte und technisch versierte Ausführungen
unterschiedlicher Sommer- und Winterlandschaften.
Die 1850er- und 1860er-Jahre gelten in Krusemans Karriere
als Höhepunkt. Den zu jener Zeit entstandenen Werken wird
nachgesagt, in vielerlei Hinsicht gar die Arbeiten seines Lehrers
Koekkoek zu übertreffen. So auch vorliegende Arbeit, die mittels
präzise ausgeführten Details und einer romantischen und in sich
stimmigen Farbpalette zum Verweilen einladen.
Christiaan Lucht M.A., bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäl-
des anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken.
CHF 17 000 / 22 000
(€ 15 740 / 20 370)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 140
3227
ERNEST VAN DEN KERCKHOVE
(Brüssel 1840–1879 Schaarbeek)
Zusammenkunft vor dem Pantheon in Rom. 1871.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert, bezeichnet und datiert: E. VDKerckhove.
ROME 1871.
41 × 54,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz, durch Erbfolge an heutige Besitzer.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 700 / 5 560)
3228*
HORACE VERNET
(1789 Paris 1863)
Studie zu „Der Ausbruch der Cholera an Bord der Fregatte Mel-
pomène“. 1833–1834.
Öl auf Papier auf Leinwand.
Unten links signiert und schwer leserlich datiert: H Vernet 183(...).
38 × 31 cm.
Provenienz:
- Sammlung Eduard Hildebrandt (1817–1868).
- Nachlassversteigerung Hildebrandts, 4.3.1869, Berlin, im Wohn-
haus des Malers, Los 183 (verso mit Etikett als „Der Ausbruch
der Cholera auf einem französischen / Kriegsschiffe [...]“).
- Privatsammlung, England.
- Auktion Lawrences Auctioneers, Crewkerne, 11.7.2014, Los
2020 (als „Study For `The Cholera on Board The Melpomene`“).
- Kunsthandel Daxer  Marschall, München.
- Europäische Sammlung.
Das Ereignis, das Horace Vernet hier für sein Gemälde wählte,
geht auf eine Begebenheit zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu-
rück. Auf dem Weg von Brest nach Alger steuerte die Fregatte der
Melpomène – benannt nach der Muse der tragischen Dichtung
und des Trauergesangs – unter Kapitän Vincent-Marie Moulac
(1778–1836), im Juni 1833 den Hafen von Lissabon an. Zu jener
Zeit wütete in der portugiesischen Hafenstadt die Choleraepi-
demie und innert weniger Tage infizierte sich ein Grossteil der
Mannschaft und erlag kurze Zeit später der Krankheit. Die übrige
Besatzung machte sich weiter auf den Weg nach Toulon und
hatte bei der Ankunft weitere Tote zu beklagen. Um die Einwoh-
ner von Toulon von der Cholera zu verschonen, opferte sich die
| 141
Mannschaft der Melpomène und begab sich für mehrere Monate in
Quarantäne, die nur wenige Besatzungsmitglieder überlebten.
Bei der hier zum Verkauf stehenden Komposition handelt es sich
wohl um eine Vorstudie zum Originalgemälde der „Le Choléra
morbus à bord de la Melpomène/Miasmes délétères à bord de la
Melpomène“ (Öl auf Leinwand, 273 × 192 cm, signiert, datiert und
bezeichnet Rome 1834), das sich heute im Palais des Beaux–Arts in
Marseille befindet. In Auftrag wurde dieses von der Stadt Marseilles
für den Ratssaal der Gesundheitsbehörde gegeben und sollte sich
motivisch neben dem Marmorrelief mit der „Pest in Mailand“ von
Pierre Pugets (1620–1694) und dem Gemälde des „Heiligen Rochus“
von Jacques-Louis David (1748–1825) einreihen.
Das Gemälde erreichte Marseille 1835 nach seiner Fertigstellung.
Umso tragischer und furchteinflössend war es, dass die französische
Stadt kurze Zeit später von der Cholera heimgesucht wurde und
Vernets Darstellung zur schrecklichen Realität wurde.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 520 / 27 780)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 142
3229
HENRI FANTIN-LATOUR
(Grenoble 1836–1904 Buré)
Nature morte de cuisine. Verre, bouteille, plat, casserole et pot.
1856.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: Fantin. 1856.
49 × 61 cm.
Gutachten:
Sylvie Brame, Brame  Lorenceau, 19.5.2021.
Provenienz:
- Sammlung Mme Fantin-Latour, bis 1919.
- Galerie F.  J. Tempelaere, Paris.
- Kunsthandel Huinch  Scherjon, Amsterdam.
- Kunsthandel Hans W. Lange, Berlin, 27.–29.1.1943.
- Kunsthandel E. J. Wisselingh  Co., Amsterdam, Nr. 7359 (verso
mit Etikett / „nature morte“).
- Sammlung Max Borden, New York (bei Obigem erworben).
- Auktion Parke Bernet Galleries, Inc., New York, 3.2.1954, Los 57.
- Auktion Parke Bernet Galleries, Inc., New York, 17.11.1954, Los
57.
- Sammlung Rose Borden, 1962 (verso auf Rahmen bezeichnet).
- Auktion Willy Klopfer, Zürich, 29.4.1982, Los 321.
- Schweizer Privatbesitz, an obiger Auktion erworben.
Ausstellungen:
- Amsterdam 1936, Fantin-Latour, Kunsthandel Hunich  Scher-
jon, Januar 1936, Nr. 2.
- Lausanne 2007, Fantin-Latour, de la réalité au rêve, Fondation de
l‘Hermitage, 29.6.-28.10.2007, Nr. 1.
Literatur:
- Victoria Fantin-Latour: Catalogue de l‘oeuvre complet de
Fantin-Latour, établi et rédigé par Madame Fantin-Latour, Paris
1911, S. 11, Nr. 66 (nature morte).
- Ausst.-Kat. Fanti-Latour, de la réalité au rêve, Fondation de l‘Her-
mitage, Lausanne 2007, S. 76, Nr. 1 (mit Farbabb.).
Schenkt man der künstlerischen Überzeugung Henri Fantin-La-
tours Glauben, so liegt in der Schlichtheit der Komposition die
höchste Form der Raffinesse. Es sind die einfachen Freuden des
täglichen Lebens, in denen sich das grösste Glück finden lässt.
Eine beruhigende Wirkung geht von den Stilllebendarstellungen
Fantin-Latours aus, die zum Innezuhalten einladen, um die Schön-
heit des Lebens zu erkennen und zu bewundern – sei es der es
beim Anblick einer gedeckten Tafel oder bei der Vorstellung des
Geschmacks der dargestellten frischen Früchte oder auch der
Anblick von duftenden, blühenden Blumen.
Während der ersten Jahre seiner Karriere als Künstler schuf er
zunächst Porträts und Selbstporträts, was vor allem auf seine
Orientierung und ersten Versuche, im Salon auszustellen, zurück-
zuführen ist. Erst kurz vor 1860 wendet sich Fantin-Latour vom
Porträtieren von Gesichtern ab und widmet sich der Darstellung
von Früchten und Blumen und weiterer Stilllebenelemente.
Henri Fantin-Latour zählt zu den Meistern der französischen
Stilllebenmalerei des 19. Jahrhunderts und reiht sich in die Linie
vorangehender talentierter Künstlergenerationen rund um
Jean-Baptiste Oudry (1686–1755), Jean-Baptiste-Siméon Char-
din (1699–1799) und Anne Vallayer-Coster (1744–1818) ein.
In diesem frühen Gemälde aus dem Genre der Stilllebenmale-
rei, hatte Fantin noch nicht den aussergewöhnlichen Realismus
erreicht, den man mit seinen Stillleben von Mitte bis Ende der
1860er-Jahre verbindet. Sein Gespür für raffinierte Farbharmoni-
en war jedoch bereits gut entwickelt.
Nebst Gustave Courbet (1819–1877) und James McNeill
Whistler (1834–1903) gehörte Fantin-Latour zu einer Gruppe
von befreundeten Künstlern, für die Gemälde keine abstrakten
und unrealistischen Bilder darstellen sollten. Die Natürlichkeit
der Motive sollte vor der Theatralik in der Darstellung stehen und
exotische Sujet, übersteigerte Emotionen und eine dramatische
Romantik wurden abgelehnt. Mit Wahrheit und Genauigkeit sollte
das unidealisierte Sujets abgebildet werden, was in dem hier zum
Verkauf stehenden Küchenstillleben Fantin-Latours überzeugend
zum Ausdruck kommt.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 520 / 27 780)
| 143
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 144
3230
JEAN-BAPTISTE MALLET
(Grasse 1759–1835 Paris)
Badende am Seeufer.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts auf dem Stein signiert: JMallet.
96,3 × 126,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
Noé Willer bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäldes nach Be-
gutachtung anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken.
CHF 7 000 / 10 000
(€ 6 480 / 9 260)
| 145
3231*
GUSTAVE COURBET
(Ornans 1819–1877 La Tour–de–Peilz)
Soucis / Astres.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: G. Courbet.
22 × 27 cm.
Gutachten:
Comité Courbet, 10.5.2021.
Provenienz:
- Sammlung Ph. de Cossé-Brissac.
- Privatsammlung Paris.
- Sammlung Kaspar Ilg, Schweiz.
- Durch Erbfolge an heutige Besitzer, Schweizer Privatbesitz.
Literatur:
Robert Fernier: La vie et l‘œuvre de Gustave Courbet. Catalogue
raisonné, Tom I: 1819–1865. Peintures. Paris 1977, S. 178, Nr. 301
(mit Abb. und minimal abweichenden Massangaben).
Gustave Courbet, 1819 in Ornans geboren, zählt zu den wich-
tigsten französischen Meistern des 19. Jahrhunderts. Mit seinem
unverkennbaren Stil und seiner revolutionären Maltechnik wird er
als zentraler Wegbereiter der klassischen Moderne und Zeit-
wender der Kunstgeschichte gehandelt. Mit seinem Hang zur
Provokation und zum Tabubruch, wie auch seiner Maltechnik
setzte Gustave Courbet Massstäbe, die prägend auf nachfolgen-
de Künstlergenerationen wirken sollten. Passend hierzu schrieb
der deutsche Kunsthistoriker und Kurator, Ulf Küster, dass Farbe
bei Courbet zum Gegenstand der Kunst wurde, das Sujet an sich
gar in den Hintergrund rückte und Courbet einen Grundstein für
die Entwicklung der abstrakten Kunst legte (Ulf Küster: Zeitge-
nosse Courbet, in: Ausst.-Kat. Basel, Gustave Courbet, Fondation
Beyeler 7.9.2014 –18.1.2015, S. 12 und 17).
Das hier zum Verkauf stehende Pochade eines Blumenstillleben,
soll laut dem französischen Kunstkritiker und Journalisten, Théo-
dore Duret (1838–1927), 1862 in La Rochelle gemalt worden sein
und zeigt Ringelblumen in einem braunen Steinguttopf.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 520 / 27 780)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 146
3232*
EUGÈNE LOUIS BOUDIN
(Honfleur 1824–1898 Deauville)
Trouville. Les jetées. Marée haute. 1894.
Öl auf Holz.
Unten rechts datiert und signiert: 94 E. Boudin.
32 × 41 cm.
Provenienz:
- Sammlung Georges Ibos.
- Auktion Hôtel Drouot, Paris, 19.6.1900, Los 13.
- Galeries Durand-Ruel, Paris, bei obiger erworben.
- Sammlung F. R. Goldschmit, London, bis 1941.
- Auktion Christie‘s, London, 26–27.6.1941, Los 99.
- Sammlung A. Tooth and Sons, London, bei obiger erworben.
- Auktion Ansorena, Madrid, 6.7.2010, Los 250.
- Europäische Privatsammlung.
Ausstellungen:
- London 1905, Sisley and Boudin, Grafton Gallery, Nr. 30.
- Paris 1923, Exposition Boudin, Galeries Durand-Ruel, Nr. 29.
- Paris 1927, Exposition Boudin, Galeries Durand-Ruel, Nr. 41.
Literatur:
Robert Schmit: Eugène Boudin, 1824–1898, Paris 1973, Bd. III, S.
269, Nr. 3308 (mit Abb.).
Bereits in jungen Jahren fühlt sich der in Honfleuerer geborene
Maler, Eugène Louis Boudin, zu den Häfen und Küsten Nord-
frankreichs hingezogen. Im Besonderen machte er sich mit den
Darstellungen der normannischen Küste als auch Marine- und
Strassenszenen einen Namen in der Kunstwelt.
Unter der Anleitung von François Millet (1814–1875) unternahm
er in den 1840er-Jahren erste künstlerische Experimente. Schon
früh von der Kunst angezogen und ermutigt von Millet und Eugè-
ne Isabey (1803–1886), verlässt er seine Heimat, Le Havre, um
sich in Paris voll und ganz der Malerei zu widmen.
Fasziniert von Licht und Schatten und deren Effekte auf die
Wahrnehmung und künstlerische Erfassung der Landschaft, ver-
brachte er viel Zeit im Freien und zählt zu einem der Ersten, die „en
plein air“, sprich im Freien vor dem Motiv malen. Ein besonderes
Augenmerk legte er dabei stets auf die naturgetreue Wiederga-
be von Himmel und Wasser, weshalb es nicht verwundert, dass
ihn Jean-Baptiste Corot (1795–1875) als „König des Himmels“
bezeichnete.
Unter Zuspruch seiner Künstlerkollegen Isabey, Corot und auch
Edgar Degas (1834–1917) und bedingt durch seine zahlreichen
Studienreisen, vermochte es Boudin seinen eigenen, vorimpres-
sionistischen Stil zu entwickeln, der sich mit einer bemerkens-
werten, unverkennbaren Leichtigkeit in seinen Darstellungen von
Land und Leuten zu erkennen gibt und mit Nachdruck auf die
Arbeiten der Impressionisten der Folgegenerationen wirken sollte.
So war es Claude Monet, der in späteren Jahren mit den Wor-
ten zitiert wird: „Wenn ich Maler geworden bin, bin ich es Boudin
schuldig.“
Der Ursprung seiner Inspiration für seine bevorzugte Motivreihe
rund um das Küstenstädtchen Trouville findet sich um 1863, als
Boudin seinen ersten Sommer in dem nordfranzösischen Küsten-
städtchen verbrachte und fortan jeden Sommer zurückkehrte.
Nach der Anbindung an das Zugnetz wurde Trouville, in der zwei-
ten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zu einem modischen Sommerfe-
rienort für den französischen Adel, was auch die Nachfrage nach
seinen Darstellungen des normannischen Städtchens steigen
liess. So widmete er sich in unterschiedlichen Variationen seinem
Lieblingsmotiv, zu dem auch vorliegendes, hier zum Verkauf ste-
hende Gemälde gezählt werden darf.
CHF 60 000 / 80 000
(€ 55 560 / 74 070)
| 147
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 148
3233*
FRANÇOIS ANTOINE BOSSUET
(Ypern 1798–1889 Saint-Josse-ten-Noode)
Panoramaansicht Roms mit Darstellungen von St. Pierre,
Saint-Agnès hors les Murs und dem Mausoleum Santa Constanza.
1881.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert und datiert: F. Bossuet. 1881. Verso mit Titel
und Echtheitserklärung des Künstlers auf Etikett.
15,3 × 54 cm.
Provenienz:
Europäischer Privatbesitz.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 630 / 6 480)
3234
HANS ZATZKA
(1859 Wien 1945)
Nymphe mit Putti.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: H. Zatzka.
63 × 31,3 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 850 / 2 780)
| 149
3235*
FRANZÖSISCHE SCHULE, 19. JAHRHUNDERT
Allegorie der Nacht. 1886.
Öl auf Leinwand.
Unten links mit Datierung: 1886.
96,8 × 161 cm.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 560 / 7 410)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 150
3236*
PAUL DÉSIRÉ TROUILLEBERT
(1829 Paris 1900)
Le faucheur et un rameur sur la rivière.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Trouillebert.
85 × 113,5 cm.
Provenienz:
- Auktion Baron-Ribeyre, Paris, 15.6.2020, Los 171.
- Europäische Sammlung.
Paul Désiré Trouillebert war ein versierter Vertreter der Schule
von Barbizon, der insbesondere in den atmosphärischen Land-
schaftsdarstellungen seine Meisterschaft zeigte. 1865, im Alter
von 36 Jahren, gab er sein Debüt im Salon de Paris und stellte dort
mehrfach aus, so zwischen 1865 und 1872 ein Porträt, 1869 das
Landschaftsgemälde „Au Bois Rossignolet“, für das er viel Lob von
den Kritikern bekam, und 1882 das Gemälde „Les Baigneuses“.
In den 1870er-Jahren setzt sich Trouillebert intensiv mit der Land-
schaftsmalerei Camille Corots (1796–1875) auseinander. Gerade
die gedämpfte Farbpalette und die betonte Stimmungsmalerei
lässt die künstlerische Nähe zum Meister erkennen. Berühmt und
berüchtigt war seinerzeit der Prozess, den Alexandre Dumas fils
gegen einen Kunsthändler führte, der ihm eine Landschaft Trouil-
leberts als ein Hauptwerk Corots verkauft hatte.
In dem hier angebotenen Gemälde „Le faucheur et un rameur sur
la rivière“ zeigt sich in besonderem Maße Trouilleberts Fähigkeit,
das flirrende Licht in den wogenden Gräsern, dem spiegelnden
Flußlauf und dem filigranen Laubwerk einzufangen. Die arbei-
tenden Menschen, ein Mäher und ein Ruderer dargestellt in einer
Alltagsszene des Landlebens, sind zwar zentral in die Bildmitte
gesetzt, werden jedoch von den sie überragenden Birkenstäm-
men und den ausladenden Weiden auf der anderen Uferseite
dominiert. Die Natur selber wird zum vorherrschenden Bildthema,
spontan und unmittelbar eingefangen.
Die stimmungsvollen Landschaften, die nach Ölskizzen ausge-
führt werden, die Trouillebert häufig direkt in der Natur fertigte,
zeigen die Landschaft frei von Idealisierung, real in ihren Details
und würdig als alleiniger Inhalt der Bilder. Das direkte Naturer-
lebnis ist in den Gemälden spürbar, das besondere Licht und der
eigenwillige Zauber dieser unbedeutenden Orte wird durch die
Freilichtmalerei eingefangen. Diese neue Sicht der bereits zum
Impressionismus überleitenden Paysage intime wurde zu einem
Merkmal dieses Malers.
Das Gemälde wird nach Prüfung des Originals durch Thomas
Maier und Bernd Müllerschön in den in Vorbereitung befindlichen
Nachtragsband zum Werkverzeichnis von Paul Désiré Trouillebert
aufgenommen.
CHF 30 000 / 40 000
(€ 27 780 / 37 040)
| 151
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 152
3238
CHARLES EUPHRASIE KUWASSEG
(Draveil 1833–1904 Paris)
Vue d‘Anvers sur l‘Escault. 1887.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: C. Kuwasseg 1887. Verso auf
der Leinwand bezeichnet, datiert und monogrammiert: Vue d‘An-
vers sur l‘Escault. Paris 1887. KC.
27 × 41,4 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
Noé Willer bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäldes anhand
einer Fotografie, wofür wir ihm danken.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 850 / 2 780)
| 153
3239
PIERRE HENRI THEODORE TETAR VAN ELVEN
(Sint-Jans-Molenbeek 1828/31–1908 Mailand)
Spaziergänger vor dem Amsterdamer Goldschmiede-  Juwe-
liergeschäft „Fürstenhaupt und Dammerval“ am Oude Turfmarkt.
1846-1857.
Öl auf Holz.
Mittig unten auf der Hausmauer signiert: PIERRE TETAR V. ELVEN.
54,3 × 43 cm.
Provenienz:
- Kunsthandel Omega, Den Haag, bis 1989 (verso mit Etikett).
- Schweizer Privatbesitz, bei Obigem erworben.
Christiaan Lucht M.A., bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäl-
des anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken, und datiert es
in den Zeitraum um 1846 bis 1857.
CHF 6 000 / 10 000
(€ 5 560 / 9 260)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 154
3240*
HEINRICH BÜRKEL
(Pirmasens 1802–1869 München)
Rinderherde an einem Brunnen in der Campagna.
Um 1838.
Öl auf Papier auf Holz.
28,5 × 35,5 cm.
Provenienz:
- Sammlung Regierungsbaumeister Sachs.
- Auktion Hugo Helbing, München, 26.5.1914, Los
27.
- Sammlung Prof. Hans Best, München.
- Durch Erbfolge an die Nachfahren Best.
- Kunsthandel Daxer  Marschall, München.
- Europäischer Privatbesitz.
Literatur:
- Luigi von Bürkel: Heinrich Bürkel, München 1940, S.
135, Kat.-Nr. 202.
- Hans Bühler und Albrecht Krückl: Heinrich Bürkel
mit Werkverzeichnis der Gemälde, München 1989,
S. 283, Nr. 497 (mit Abb.).
1822 nach München gezogen, orientierte sich
Heinrich Bürkel vor allem an Vorbildern der nieder-
ländischen Malerei, die er aus Museen kannte, statt
sich nach der Tradition der Münchner Akademie zu
richten. Dieser unverkennbare Stil des Künstlers –
der ab Mitte der 1850er-Jahre in Akademiekreisen
noch grosse Beachtung finden wird – zeichnet Bür-
kels besondere Malerei aus und macht ihn bereits zu
Lebzeiten zu einem international gefragten Künstler.
Die hier angebotene Landschaftsszene in der rö-
mischen Campagna ist Bürkels erste Version dieses
Motivs und mit grosser Wahrscheinlichkeit Ende der
1830er-Jahren entstanden, in denen der Künstler
mehrere Italienreisen unternahm. Vor allem der
längere Aufenthalt in Rom war prägend für Bürkel,
der dort Kontakt zur deutschen Malergemeinde
aufnahm, woraus sich ein inspirierender Austausch
ergab. Häufig hat Bürkel direkt in der Natur gemalt,
weshalb seinen auf Reisen entstandenen Werken
etwas Spontanes und Skizzenhaftes innewohnt.
Das vorliegende Werk ist somit ein gutes Beispiel für
Bürkels Vorgehen, da es auf Papier gemalt ist und
teilweise vor Ort entstanden sein könnte. Die detail-
genaue Darstellung der trinkenden Rinder und der
zwei Bauern im Vordergrund des Gemäldes machen
Bürkels Talent auf dem Gebiet der Genremalerei
deutlich. Parallel dazu offenbart die gekonnt einge-
fangene Topografie im Hintergrund die Begabung
des Künstlers als Landschaftsmaler.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 11 110 / 16 670)
| 155
3241
CHRISTIAN MORGENSTERN
(Hamburg 1805–1867 München)
Burg Schwaneck mit dem Isartal. 1851.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert, bezeichnet und datiert: CHR. Morgenstern
München 1851.
107 × 154,5 cm.
Provenienz:
- Auktion Christie‘s, Amsterdam, 3.5.1988, Los 265.
- Liechtensteiner Privatbesitz.
CHF 15 000 / 20 000
(€ 13 890 / 18 520)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 156
3242*
HENRI VAN ASSCHE
(1774 Brüssel 1841)
Gegenstücke: Hirten mit Vieh auf einer Brücke. / Hirten in einer
Flusslandschaft. 1807.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert: H: Van Assche. / Unten rechts signiert und
datiert: H: Van Assche 1807.
49,2 × 72,6 cm. / 49,4 × 72,5 cm.
Provenienz:
Sammlung Rademakers.
Henri Van Assche wurde in Brüssel geboren. Als junger Künstler
reiste er in die Schweiz und nach Italien, wo ihn die Natur und das
Licht faszinierten. Er entwickelte sich zu einem akademischen
Maler von Landschaften und Panoramen, häufig mit einer religi-
ösen Stimmung. Wegen seiner vielen Wasserfälle und Wasser-
mühlen erhielt er den Beinamen „Le peintre cascade“. Seit 1812
nahm er erfolgreich an Ausstellungen teil. Er starb mit 67 Jahren
in seinem Geburtsort (zitiert aus: Ausst.–Kat. Ein romantischer
Blick – Die Sammlung Rademakers, M-Museum Leuven, Gemeen-
temuseum, Den Haag, B. C. Koekkoek-Haus, Kleve, Brüssel 2011,
S. 137).
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 520 / 27 780)
| 157
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 158
3243*
PAUL DÉSIRÉ TROUILLEBERT
(1829 Paris 1900)
Homme avec une brouette et sa femme.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Trouillebert.
41,5 × 32,5 cm.
Provenienz:
- Maier  Co., Fine Art, Stuttgart.
- Deutscher Besitz.
Ausstellung:
Stuttgart 2020, Paul Désiré Trouillebert, Maier  Co. Fine Art,
Oktober 2020.
Literatur:
Claude Marumo / Thomas Maier / Bernd Müllerschön: Paul Désiré
Trouillebert. Catalogue Raisonné de l‘œuvre peint, Stuttgart 2004,
S. 594, Nr. 1106 (mit Abb.).
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 700 / 5 560)
| 159
3244*
BARTHOLOMEUSJOHANNESVANHOVE
(1790 Den Haag 1880)
Ansicht auf Haarlems Bakenesserkerk. 1845.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert und datiert: B. J. van Hove
1845.
74,8 × 58,2 cm.
Provenienz:
- Auktion Sotheby‘s, London, 22.5.2014, Los 55.
- Sammlung Rademakers.
Bart van Hove wurde in Den Haag geboren, wo er
von seinem Vater und dem Dekormaler Johannes
H.A.A. Breckenheijmer (1722–1856) Unterricht
erhielt. Danach besuchte er die Akademie für
bildende Künste in Den Haag. Er gilt als einfluss-
reiche Persönlichkeit in der niederländischen
Romantik. Zu seinen vielen Schülern zählen
Johannes Bosboom (1817–1891), Charles Lei-
ckert (1816–1907), Salomon Leonardus. Ver-
veer (1813–1876) sowie sein Sohn Hubertus
van Hove (1814–1865). Er spezialisierte sich
auf verträumte Stadtansichten, in denen topo-
grafische Fakten mit Fantasie gemischt sind.
Er war Mitbegründer der Künstlervereinigung
Pulchri in den Haag, die Stadt, die er liebte und
wo er 1880 starb (zitiert aus: Ausst.-Kat. Ein
romantischer Blick – Die Sammlung Radema-
kers, M-Museum Leuven, Gemeentemuseum,
Den Haag, B. C. Koekkoek-Haus, Kleve, Brüssel
2011, S. 137).
CHF 15 000 / 25 000
(€ 13 890 / 23 150)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 160
3245
GUSTAVE CASTAN
(Genf 1823–1892 Crozant)
Landschaftsstudie.
Öl auf Malkarton.
26,5 × 22,2 cm.
Provenienz:
- Sammlung François-Louis-David Bocion, Lausanne.
- Durch Erbfolge an heutige Besitzer, Schweizer Privatbesitz.
Ausstellung:
Genf 2010/11, Corot en Suisse, Musée Rath, 24.9.2010–9.1.2011,
Nr. 171 (als Jean-Baptiste Camille Corot).
Literatur:
Ausst.-Kat. Genf 2010/11: Corot en Suisse, Musée Rath,
24.9.2010–9.1.2011, S. 217, Nr. 171 (mit Farbabb. / als Jean-Bap-
tiste Camille Corot).
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 700 / 5 560)
| 161
3246
JACOB ALT
(Frankfurt am Main 1789–1872 Wien)
Am Nassfeld bei Gastein.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Jac. Alt.
34,5 × 46,5 cm.
Provenienz:
- Auktion Dorotheum, Wien, 8.3.1989.
- Privatsammlung Fürstentum Liechtenstein.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 4 630 / 7 410)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 162
3247
ALFRED JACQUES VERWEE
(Sint-Joost-ten-Node 1838–1895 Schaarbeek)
Weidende Kühe an einem Fluss.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: A Verwee.
68,5 × 91,3 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
Christiaan Lucht M.A., bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäl-
des anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken und ordnet die
Komposition dem Spätwerk Verwees zu.
CHF 3 000 / 4 000
(€ 2 780 / 3 700)
3248*
PAUL HUET
(1803 Paris 1869)
Fleurs (Blüten von Stockrosen).
Öl auf Leinwand. 56,5 × 45,5 cm.
Fotozertifikat von Pierre Miquel.
Provenienz:
- Maier  Co. Fine Art, Stuttgart.
- Deutscher Besitz.
CHF 2 000 / 4 000
(€ 1 850 / 3 700)
| 163
3249
JOHANN GOTTFRIED STEFFAN
(Wädenswil 1815–1905 München)
Am Tschingelbach bei Elm. 1889.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert, datiert und bezeichnet: J. G. Steffan. pt
1889. München.
65 × 88 cm.
Provenienz:
- Auktion Fischer, Luzern, 15.11.2001, Los 1188.
- Liechtensteiner Privatbesitz.
CHF 7 000 / 10 000
(€ 6 480 / 9 260)
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 164
3250*
EUGÈNE GALIEN-LALOUE
(Paris 1854–1941 Chérence)
Place de la Bastille.
Gouache auf Papier.
Unten links signiert: E. Galien-Laloue.
28 × 47 cm.
Provenienz:
Europäischer Privatbesitz.
Noé Willer bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäldes anhand
einer Fotografie, wofür wir ihm danken.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 410 / 11 110)
3251*
PAUL DÉSIRÉ TROUILLEBERT
(1829 Paris 1900)
Jeune femme en buste.
Öl auf Leinwand.
Oben links signiert: Trouillebert.
56 × 38,5 cm.
Provenienz:
- Sammlung Quichaud, Frankreich.
- Auktion Christie‘s, London, 5.7.1974, Los 220.
- Sammlung Raine, Countess Spencer, London.
- Auktion Christie‘s, London, 13.7.2017, Los 233.
- Maier  Co., Fine Art, Stuttgart.
- Deutsche Sammlung.
Literatur:
Claude Marumo / Thomas Maier / Bernd Müllerschön: Paul Désiré
Trouillebert. Catalogue Raisonné de l‘œuvre peint, Stuttgart 2004,
S. 216, Nr. 29 (mit Abb.).
Auf einer Fotografie, die den Salon der Pariser Wohnung von
Trouillebert in der Rue Navarin Nr. 13 zeigt, ist das hier angebo-
tene Porträt in der Mitte auf dem Boden stehend zu erkennen
(Abb.1). Lange wurde davon ausgegangen, dass die sehr selbst-
bewusste Dargestellte die erste Ehefrau von Trouillebert sei, was
nach heutigem Kenntnisstand wohl nicht zutrifft.
1974 erwarb Raine Countess Spencer, die im Juli 1976 Prinzes-
sin Dianas Vater, Edward Earl of Spencer, geheiratet hatte, das
Bild, welches sich über 40 Jahre in ihrer Sammlung befand. Die
Stiefmutter von Lady Di verstarb im Oktober 2016. Die Gräfin war
die Tochter der Bestsellerautorin Dame Barbara Cartland, die mit
ihren unzähligen Liebesgeschichten grosse Erfolge verzeichnete.
Trouilleberts blassierte Schönheit erscheint in diesem Porträt wie
aus einem Buch von Barbara Cartland entsprungen.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 780 / 4 630)
Abb. 1 (Los 3251)
| 165
Gemälde des 19. Jahrhunderts
| 166
3252
FRIEDRICH VON AMERLING (UMKREIS)
(1803 Wien 1887)
Büssende Maria Magdalena.
Öl auf Leinwand.
90 × 73,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 110 / 1 670)
| 167
3253*
CARL GUSTAV HASENPFLUG
(Berlin 1802–1858 Halberstadt)
Blick auf das Möttelischloss bei Rorschach. Um 1825.
Öl auf Leinwand.
50,8 × 63,5 cm.
Provenienz:
- Auktion Karrenbauer, Konstanz 1987 (hier als „Stadtturm und
Stadtmauer von Überlingen mit Resten des Stadttores und Blick
auf den Bodensee und Bodanrück“).
- Süddeutscher Privatbesitz.
- Auktion Geble, Radolfzell, 14.10.2017, Los 496.
- Deutscher Privatbesitz.
Literatur:
Ausst.-Kat. Carl Hasenpflug (1802–1858). Wahrheit und Vision.
Städtisches Museum Halberstadt, 27.7.–3.11.2002, S. 26 (mit
Abb. hier fälschlicherweise aufgeführt als „Stadtturm und Stadt-
mauer von Überlingen am Bodensee“).
Diese Darstellung mit Ansicht des Möttelischlosses in Rorschach
lässt sich in das Frühwerk von Carl Hasenpflug einordnen, der im
Besonderen Bekanntheit für seine Arbeiten äusserst genauer
Wiedergaben von Klostergängen und Kirchen erlangte.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 630 / 6 480)
Künstlerregister Gemälde Alter Meister
ANTWERPEN, 1. HÄLFTE 17. JAHRHUNDERT 3021
AVERCAMP, BARENT 3037
BEGA, CORNELIS PIETERSZ. 3029
BELLOTTO, BERNARDO genannt CANALETTO
UND BELLOTTO, LORENZO
3062
BERGAMO SCHULE, UM 1560 3045
BLOOT, PIETER DE 3049
BRUEGHEL, JAN d. Ä. 3019
BRUEGHEL, JAN d. Ä.
UND MOMPER, JOOS DE d. J.
3026
BRUEGHEL, JAN d. J. 3022
BRUEGHEL, JAN d. J.
UND FRANCKEN, AMBROSIUS d. J.
3034
BRUEGHEL, PIETER d. J. 3015
BRUYN, BARTHOLOMÄUS d. J. 3014
CIPPER, GIACOMO FRANCESCO
genannt IL TODESCHINI
3064
COSTA, LORENZO (ZUGESCHRIEBEN) 3010
CRANACH, LUCAS d. Ä. (NACHFOLGER) 3072
DI BICCI, NERI 3008
DI GIOVANNI, SCOLAIO
genannt MAESTRO DEL BORGO ALLA COLLINA
3007
DI SER GIOVANNI, GIOVANNI
genannt LO SCHEGGIA
3002
DITTMERS, HEINRICH 3031
DUSART, CORNELIS 3040
FLINCK, GOVAERT 3025
FOPPA, VINCENZO (UMKREIS) 3009
FRANCKEN, AMBROSIUS d. J.
UND BRUEGHEL, JAN d. J.
3034
GAROFALO, CARLO UND GIORDANO, LUCA 3059
GIORDANO, LUCA UND GAROFALO, CARLO 3059
GOYEN, JAN VAN 3024, 3042
GREUZE, JEAN-BAPTISTE 3063
GUARDI, FRANCESCO 3067
HAAGEN, JORIS VAN DER 3044
HAL, JACOB VAN 3055
HANNOT, JOHANNES 3052
HEEMSKERCK, MAARTEN VAN
(NACHFOLGER DES 17. JAHRHUNDERTS)
3050
HOFMANN, SAMUEL
(NACHFOLGER DES 17. JAHRHUNDERTS)
3027
HONDECOETER, GILLIS CLAESZ. DE 3036
HUCHTENBURG, JAN VAN 3056
JORDAENS, HANS III 3017
KASTILISCHE SCHULE, UM 1480 3006
KAUW, ALBRECHT 3048
KESSEL, JAN VAN 3018
KREUZFELDER, JOHANN 3013
LEMBRI, PERE 3001
LOEDING, HARMEN 3028
MALINCONICO, NICOLA 3068
MARINONI, ANTONIO 3003
MEISTER DER TEMPERE FRANCESCANE 3004
MICHAU, THEOBALD 3053
MIRADORI, LUIGI genannt IL GENOVESINO
(UMKREIS)
3058
MOLENAER, JAN MIENSE 3023
MOMPER, JOOS DE d. J.
UND BRUEGHEL, JAN d. Ä.
3026
MONNOYER, ANTOINE 3057
NEYTS, GILLIS 3038
ODAZZI, GIOVANNI 3061
OSTADE, ADRIAEN VAN 3035
PICART, JEAN-MICHEL (UMKREIS) 3069
PILLEMENT, JEAN 3065
POTTER, PIETER SYMONSZ. 3032, 3041
RENI, GUIDO UND WERKSTATT 3060
ROBERT, HUBERT 3066
ROOTIUS, JACOB 3054
SARTO, ANDREA DEL
(KOPIE DES 19. JAHRHUNDERTS)
3070
SARTO, ANDREA DEL
(NACHFOLGER DES 19. JAHRHUNDERTS)
3071
SAVERY, ROELANT d. J. 3016
SCHOEVAERDTS, MATTHIJS 3043
SIMONS, MICHIEL 3030
SPANIEN, 17. JAHRHUNDERT 3020
SPANISCHER MEISTER, UM 1500–1520 3005
STEEN, JAN 3033
TRECK, JAN JANSZ. 3039
VERBEECK, PIETER CORNELISZ. 3046
VOIS, ARY DE 3047
VOLPONI, GIOVANNI BATTISTA 3008A
WYNANTS, JAN 3051
Künstlerregister Gemälde des 19. Jhs.
ABELS, THEODORUS JACOBUS 3209
ALT, JACOB 3246
AMERLING, FRIEDRICH VON 3252
APPIAN, ADOLPHE 3217
BAKHUYZEN, HENDRIKUS VAN DE SANDE 3225
BAUMGARTNER, PETER 3214
BOSSUET, FRANÇOIS ANTOINE 3216
BOSSUET, FRANÇOIS ANTOINE 3233
BOUDIN, EUGÈNE LOUIS 3232
BÜRKEL, HEINRICH 3212, 3240
CASTAN, GUSTAVE 3245
CHOULTSÉ, IVAN FEDOROVICH 3202
COROT, JEAN-BAPTISTE CAMILLE 3205
COURBET, GUSTAVE 3231
DORÉ, GUSTAVE 3203
FANTIN-LATOUR, HENRI 3229
FRANZÖSISCHE SCHULE, 19. JAHRHUNDERT 3235
GALIEN-LALOUE, EUGÈNE 3250
HASENPFLUG, CARL GUSTAV 3253
HOVE, BARTHOLOMEUS JOHANNES VAN 3244
HUET, PAUL 3248
KERCKHOVE, ERNEST VAN DEN 3227
KLUYVER, PIETER LODEWIJK FRANCISCO 3223
KRUSEMAN, FREDERIK MARINUS 3226
KUWASSEG, CHARLES EUPHRASIE 3238
MALLET, JEAN-BAPTISTE 3230
MORGENSTERN,CHRISTIAN 3208, 3241
MUSIN, FRANÇOIS ÉTIENNE 3215
NOËL, JULES ACHILLE 3219
RABES, MAX FRIEDRICH 3204
SCHELFHOUT, ANDREAS 3201, 3224
SCHLESINGER, CARL 3211
SPITZWEG, CARL 3206, 3210, 3213
STEFFAN, JOHANN GOTTFRIED 3249
TETAR VAN ELVEN, PIERRE HENRI THEODORE 3239
TROUILLEBERT, PAUL DÉSIRÉ 3221, 3222, 3236,
3243, 3251
UNTERBERGER, FRANZ RICHARD 3207
VAN ASSCHE, HENRI 3242
VERNET, HORACE 3228
VERON, ALEXANDRE-RENÉ 3218
VERWEE, ALFRED JACQUES 3247
WINTERHALTER, FRANZ XAVER 3220
ZATZKA, HANS 3234
VORBESICHTIGUNG
Hardturmstrasse 102/121
8031 Zürich, Schweiz
AUKTION
Hardturmstrasse 102
8031 Zürich, Schweiz
VORBESICHTIGUNG
Hardturmstrasse 121
8031 Zürich, Schweiz
AUKTION
ONLINE ONLY
VORBESICHTIGUNG
2, Rue de l‘Athénée
1205 Genf, Schweiz
AUKTION
2, Rue de l‘Athénée
1205 Genf, Schweiz
AUKTIONEN
REPRÄSENTANTEN
Koller Auktionen AG
Hardturmstrasse 102
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Fax +41 22 810 06 30
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MÜNCHEN
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Maximiliansplatz 20
80333 München
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Fax +49 89 22 80 27 67
Mobile +49 177 257 63 98
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DÜSSELDORF
Ulrike Gruben
Citadellstrasse 4
40213 Düsseldorf
Tel. +49 211 30 14 36 38
Fax +49 211 30 14 36 39
Mobile +49 175 586 38 64
duesseldorf@kollerauktionen.com
BEIJING
Jing Li
Haidianque Chedaogou 10# 6/4-307
100089 Beijing
Tel. +86 135 2039 8057
beijing@kollerauctions.com
ITALIEN /TESSIN
LuigiPesce
ViaCairoli18
16124Genua,Italien
T+393395962768
italia@kollerauktionen.com
HAMBURG
Ulrike Gruben
Tel. +49 211 30 14 36 38
hamburg@kollerauktionen.com
Auktionen: 21. September bis 5./6. Oktober 2021
Vorbesichtigung: Fr. 24. bis Di. 28. September, 10–18 Uhr
Kontakt · Anahi Cardona · Tel. +41 44 445 63 21 · cardona@kollerauktionen.ch
Gemälde, Zeichnungen  Grafik Alter Meister  des 19. Jhs.
Bücher  Autographen, Schmuck, Möbel, Uhren, Varia, Porzellan
Kontakt · Stephan Koller · Tel. +41 44 445 63 20 · skoller@kollerauktionen.ch
Antike Waffen, Sammlung von Elfenbeinobjekten
Auktion: Donnerstag, 30. September 2021
PRUNKDECKELHUMPEN MIT SILBERMONTIERUNG. Historismus, Wien um 1875. H 46 cm.
Kontakt · Stephan Koller · Tel. +41 44 445 63 20 · skoller@kollerauktionen.ch
Möbel, Uhren, Porzellan  Silber
Auktion: Donnerstag, 30. September 2021
KOMMODE. Louis XV, Frankreich, wohl Nantes oder Bordeaux um 1760.
| 222
Bücher  Autographen
Auktion: Mittwoch, 29. September 2021, 14.00 Uhr
Kontakt · Andreas Terwey · Tel. +41 44 445 63 40 · terwey@kollerauktionen.ch
Rembrandt van Rijn (1606–1669). Einblattdruck des «Curateur over den Insolventen Boedel van Rembrant van Rijn» mit der
Ankündigung zur Versteigerung von Kunstwerken aus Rembrandts Besitz. Mit einer mehrzeiligen HolzschnittInitiale. [Amsterdam, 1658].
BEDINGUNGEN FÜR KLASSISCHE AUKTIONEN
Diese Bedingungen gelten für Objekte, die von
Koller (gemäss Definition unten) live im Aukti-
onssaal versteigert werden.
Durch die Teilnahme an der Auktion unterzieht
sich der Bieter den nachstehenden Auktions-
bedingungen („AGB“) der Koller Auktionen AG,
Hardturmstrasse 102, 8005 Zürich, Schweiz
(„Koller“):
1. Rechtsstellung der Parteien
Die Steigerungsobjekte werden durch Koller im
Namen und auf Rechnung des Einlieferers des zu
versteigernden Objektes („Einlieferer“) verstei-
gert. Koller handelt in fremdem Namen und auf
fremde Rechnung als direkte/unmittelbare Stell-
vertreterin des Einlieferers im Sinne von Art. 32
Abs. 1 des schweizerischen Obligationenrechts
(„OR“). Der Zuschlag erfolgt an den von Koller im
Rahmen der Auktion anerkannten Bieter mit dem
höchsten Gebot in Schweizer Franken („Käufer“),
wodurch das betroffene ersteigerte Objekt ein
verbindlicher Kaufvertrag zwischen Einlieferer
und Käufer entsteht („Kaufvertrag“). Koller wird
dadurch nicht Partei des Kaufvertrages.
2. Aufgeld
2.1 Nebst dem Zuschlagspreis ist vom Käufer
auf den Zuschlagspreis ein Aufgeld zu entrich-
ten, das wie folgt berechnet wird:
i. bei einem Zuschlag bis CHF 10‘000: 25%
ii. bei einem Zuschlag ab CHF 10‘000 bis
CHF 400‘000: 25% auf die ersten CHF 10‘000
und 22% auf die Differenz von CHF 10‘000 bis
zur Höhe des Zuschlags
iii. bei einem Zuschlag ab CHF 400‘000: 25% auf
die ersten CHF 10‘000; 22% auf CHF 390‘000
und 15% auf die Differenz von CHF 400‘000
bis zur Höhe des Zuschlags.
2.2 Falls der Käufer während einer online über-
tragenen Saal-Auktion („Live-Auktion“) live im
Internet mitbietet, oder ein Vorgebot über eine
fremde, mit Koller verlinkten Seite abgibt, wird
ein zusätzlicher Aufpreis von 3% des Zuschlags
verrechnet. Für Gebotsabgaben im Rahmen
einer Live-Auktion gelten im Übrigen die Bedin-
gungen, welche auf der Live-Auktion Webseite
publiziert sind. Diese können von den hier pub-
lizieren abweichen.
2.3 Auf das Aufgeld hat der Käufer die schwei-
zerische Mehrwertsteuer („MWST“) zu entrich-
ten. Die angegebenen %-Sätze des Aufgeldes
beziehen sich auf den Zuschlagspreis für jedes
einzelne Objekt. 
2.4 Alle im Auktionskatalog mit * (Asterisk) be-
zeichneten Objekte sind vollumfänglich mehr-
wertsteuerpflichtig, d. h. bei diesen Objekten
wird die MWST auf den Zuschlagspreis plus
Aufgeld berechnet. Käufer, die eine rechtsgültig
abgestempelte Ausfuhrdeklaration vorlegen, er-
halten die MWST rückvergütet. 
2.5 Der Käufer erklärt sich damit einverstanden,
dass Koller allenfalls auch vom Einlieferer eine
Kommission erhält.
3. Garantie
3.1 Koller wird den Kauf (unter Vorbehalt nachfol-
gender Ziffern 3.2 und 3.3) namens des Einlieferers
rückgängig machen und dem Käufer Kaufpreis und
Aufgeld (inkl. MWST) zurückerstatten, falls sich das
Objekt als Fälschung erweist. Eine Fälschung liegt
vor, wenn das Objekt nach vernünftiger Auffassung
von Koller eine im Hinblick auf Urheberschaft, Alter,
Periode,KulturoderHerkunftinTäuschungsabsicht
geschaffene Imitation ist, bei der sich die korrekte
Beschreibung solcher Inhalte nicht in der Beschrei-
bungimAuktionskatalog(unterBeachtungjeglicher
Ergänzungen) widerspiegelt und dieser Umstand
denWertdesObjektsimVergleichzueinemderKa-
talogbeschreibung entsprechenden Gegenstand
wesentlich beeinträchtigt. Ein Objekt gilt nicht als
gefälscht, wenn es lediglich beschädigt ist und/oder
an ihm Restaurierungsarbeiten und/oder Verände-
rungenirgendwelcherArtvorgenommenwurden. 
3.2 Eine Rückabwicklung gemäss vorstehender
Bestimmung findet nach Ermessen von Koller
nicht statt, falls:
i. die Beschreibung des Objekts im Auktions-
katalog im Einklang mit der Meinung einer
Fachperson oder mit der herrschenden Mei-
nung von Fachpersonen stand oder die Be-
schreibung im Auktionskatalog andeutete,
dass hierüber Meinungsverschiedenheiten
bestanden, 
ii. 
die Fälschung zur Zeit des Zuschlages nach
dem Stand der Forschung und mit den allge-
mein anerkannten und üblichen Methoden
noch nicht oder nur mit unverhältnismässi-
gem Aufwand als solche erkennbar war,
iii. die Fälschung (nach Kollers sorgfältiger Ein-
schätzung) vor 1880 hergestellt wurde oder 
iv. es sich beim Kaufobjekt um ein Gemälde,
Aquarell, eine Zeichnung oder Skulptur han-
delt, das gemäss den Angaben im Auktions-
katalog vor 1880 entstanden sein müsste.
3.3 Der Käufer kann von Koller (als Vertreterin
des Einlieferers) die Rückabwicklung ab dem Tag
des Zuschlages für einen Zeitraum von zwei (2)
Jahren (drei (3) Wochen für Schmuck) verlangen.
Sie wird ausschliesslich dem Käufer eingeräumt
und darf nicht an Dritte abgetreten werden. Die
Geltendmachung des Anspruchs setzt voraus,
dass der Käufer gegenüber Koller sofort nach
Entdeckung des Mangels mit eingeschriebe-
nem Brief Mängelrüge erhebt und Koller das ge-
fälschte Kaufobjekt im gleichen Zustand, wie es
ihm übergeben wurde, und unbelastet von An-
sprüchen Dritter, zurückgibt. Der Käufer hat den
Nachweis zu erbringen, dass es sich beim Ob-
jekt um eine Fälschung handelt. Koller kann vom
Käufer verlangen, dass dieser auf eigene Kosten
Gutachten von zwei unabhängigen und in dem
Bereich anerkannten Experten einholt, ist jedoch
nicht an solche Gutachten gebunden und behält
sich das Recht vor, zusätzlichen Expertenrat auf
eigene Kosten einzuholen.
3.4 KollerkannnachfreiemErmessenaufdieGel-
tendmachung eines Ausschlussgrundes gemäss
vorstehender Ziffer 3.2 oder auf die Erfüllung von
Voraussetzungen nach obiger Ziffer 3.3 verzich-
ten.
3.5 Die Ansprüche des Käufers gegen Koller als
Vertreterin des Einlieferers unter dieser Ziffer
3.1 beschränken sich auf die Rückerstattung des
von diesem bezahlten Kaufpreises und Aufgel-
des (inkl. MWST). Weitergehende oder andere
Ansprüche des Käufers sind unter jedwelchem
Rechtstitel (inklusive Irrtumsanfechtung gemäss
Art. 23 ff. OR) ausgeschlossen.
4. Haftungsausschluss
4.1 Die Steigerungsobjekte werden in dem Zu-
stand versteigert, in dem sie sich im Augenblick
des Zuschlags befinden. Bei den Steigerungsob-
jekten handelt es sich um „gebrauchte“ Waren.
Diese befinden sich naturgemäss nicht mehr in
neuwertigem Zustand.
4.2 Zu jedem Objekt beinhaltet der Auktionskata-
log eine Beschreibung mit Abbildung. Die Informa-
tionenindenAuktionskatalogen,sowie Zustands-
berichte von Koller die vor der Auktion angefordert
werden können, geben lediglich ein allgemeines
Bild und eine unverbindliche Einschätzung von
Koller wieder. Die Beschreibung der Objekte er-
folgt nach bestem Wissen und Gewissen, doch
kann Koller für die Katalogangaben keine Haftung
übernehmen. Während der Ausstellung besteht
die Möglichkeit, die Gegenstände zu besichtigen.
Entsprechend wird der Käufer aufgefordert, das
ObjektvorderAuktioninAugenscheinzunehmen,
und sich, allenfalls unter Heranziehung unabhän-
giger Fachberatung, ein eigenes Urteil über die
Übereinstimmung des Objekts mit der Katalog-
beschreibung zu bilden. Für die Objektbeschrei-
bungen ist die gedruckte Ausgabe des Katalogs
(inkl. späterer Ergänzungen) in deutscher Sprache
ausschliesslich massgebend. Koller behält sich
das Recht vor, zur Meinungsbildung Experten oder
Fachkräfte ihrer Wahl beizuziehen und sich auf
diese abzustützen. Koller kann für die Richtigkeit
solcher Meinungen nicht verantwortlich gemacht
werden. Solche Expertenmeinungen oder Gut-
achten stellen genauso wenig wie von Koller vor-
genommene Objektbeschreibungen oder sonsti-
ge Aussagen über ein Objekt (inklusive Aussagen
über dessen Wert) explizite oder stillschweigende
Zusicherungendar.
4.3 UnterVorbehaltvonvorstehenderZiff.3wird
jede Haftung für Rechts- und Sachmängel weg-
bedungen. Die Verpflichtungen des Einlieferers
gegenüber dem Käufer sind im gleichen Masse
eingeschränkt wie die Verbindlichkeiten von Kol-
ler gegenüber dem Käufer.
5. Teilnahme an der Auktion
5.1 Die Teilnahme an einer Auktion als Bieter
steht jedermann offen. Koller behält sich aber
das Recht vor, nach freiem Ermessen jeder
Person den Zutritt zu ihren Geschäftsräumlich-
keiten oder die Anwesenheit bzw. Teilnahme an
ihren Auktionen zu untersagen. 
5.2 Bieter, die Koller nicht persönlich bekannt
sind, müssen sich bis 48 Stunden vor der Auktion
mittels des dafür vorgesehenen Formulars re-
gistrieren. Der rechtsgültig unterzeichneten Re-
gistrierung ist eine Kopie des gültigen Reisepas-
ses und eine Kopie der Kreditkarte beizulegen.
Bei jedem Zahlungsverzug des Bieters ist Koller
berechtigt, die Kreditkarte des Bieters gemäss
Angaben auf dem Registrierungsformular bis
zur Höhe des geschuldeten Betrages zuzüglich
Spesen des Kartenanbieters zu belasten. 
5.3 Koller kann von jedem Bieter vorgängig einen
Bonitätsnachweis einer für Koller akzeptablen
Bank verlangen. 
5.4 Bei Geboten für Objekte mit oberen Schätz-
werten von mehr als CHF 30 000 kann Koller vom
Bieter jederzeit die vorgängige Überweisung von
20% der unteren Schätzwerte als Sicherheit ver-
langen. Koller wird diesen Betrag nach der Aukti-
on mit ihren und den Ansprüchen der Einlieferer
verrechnenundeinenallfälligenÜberschussum-
gehend an den Käufer / Bieter zurückerstatten.
6. Versteigerung
6.1 Koller kann ein Objekt unterhalb des mit dem
Einlieferer vereinbarten Mindestverkaufspreises
zum Ausruf bringen. Die Abgabe eines Gebots
anlässlich der Versteigerung bedeutet eine ver-
bindliche Offerte. Der Bieter bleibt an sein Gebot
gebunden, bis dieses entweder überboten oder
von Koller abgelehnt wird. Doppelgebote werden
sofort nochmals aufgerufen; in Zweifelsfällen
entscheidet die Auktionsleitung. 
6.2 Es steht Koller frei, ein Angebot ohne be-
sondere Gründe abzulehnen oder aber, falls ein
Bieter die Voraussetzungen zur Teilnahme an
einer Auktion gemäss obiger Ziffer 5.2 bis 5.4
nicht erfüllt. Ebenso steht es Koller frei, Steige-
rungsgegenstände ohne Verkauf zuzuschlagen
oder zurückzunehmen, selbst wenn dies für die
Auktionsteilnehmer nicht erkennbar sein sollte. 
6.3 Koller behält sich das Recht vor, Nummern
des Katalogs zu vereinigen, zu trennen, ausser-
halb der Reihenfolge anzubieten oder wegzulas-
sen. Koller behält sich vor, einen Zuschlag bei Vor-
liegen besonderer Umstände nur unter Vorbehalt
vorzunehmen. Erfolgt der Zuschlag unter Vorbe-
halt, so bleibt der Bieter noch während 14 Tagen
anseinGebotgebunden.Erwirdwiederfrei,wenn
die Erklärung von Koller, der Zuschlag sei definitiv,
nicht innert dieser Frist bei ihm eintrifft. 
6.4 Steigerungsangebote von Kaufinteressen-
ten, die der Auktion nicht persönlich beiwohnen
können, werden bis 48 Stunden vor Beginn der
Steigerung schriftlich entgegengenommen. 
6.5 Interessenten können telefonisch mitbieten,
wenn sie dies mindestens 48 Stunden vor Aukti-
onsbeginn schriftlich vorangemeldet haben. Auf
Objekte mit Schätzpreisen unter CHF 500 kann
nicht telefonisch geboten werden und Interes-
senten werden um Abgabe eines schriftlichen
Gebots bzw. um persönliches Mitbieten im Auk-
tionssaal gebeten. 
6.6 Interessenten, die ihr Gebot im Rahmen ei-
ner Live-Auktion abgeben möchten, können an
der Auktion teilnehmen, nachdem sie von Koller
aufgrund eines Registrierungsgesuchs zur Auk-
tion zugelassen worden sind. Koller behält sich
das Recht vor, Registrierungsgesuche ohne wei-
teres abzulehnen. 
6.7 Koller lehnt jede Haftung für nicht berück-
sichtigte Gebote aller Art sowie für nicht berück-
sichtigte Anmeldungen für telefonisches Mitbie-
tenab.FürtelefonischeMitbieterundschriftliche
Auftraggeber gilt bezüglich Legitimierung und
Bonitätsnachweis ebenfalls Ziff. 5.
7. Eigentumsübergang
Das Eigentum an einem ersteigerten Objekt
geht auf den Käufer über, sobald der Kaufpreis
und das Aufgeld (inkl. MWST) vollständig in
Schweizer Franken bezahlt sind und Koller die-
se Zahlungen dem entsprechenden Objekt zu-
geordnet hat.
8. Abholung der ersteigerten Objekte
8.1 Die ersteigerten Gegenstände müssen vom
Käufer innerhalb von 7 Tagen nach Abschluss
der Auktion während der Öffnungszeiten auf ei-
gene Kosten abgeholt werden. Erfüllungsort des
Kaufvertrages zwischen Käufer und Einlieferer ist
mithin der Geschäftssitz von Koller. Wenn die Zeit
es erlaubt, werden die Objekte nach jeder Sitzung
ausgegeben. Die Herausgabe erfolgt nach voll-
ständiger Bezahlung des Kaufpreises sowie des
Aufgeldes (inkl. MWST) und Zuordnung dieses
Betrages zum ersteigerten Objekt durch Koller.
8.2 Während der vorgenannten Frist haftet Kol-
ler für Verlust, Diebstahl, Beschädigung oder
Zerstörung zugeschlagener und bezahlter Ob-
jekte, jedoch nur bei grobfahrlässiger oder vor-
sätzlicher Handlung durch Koller und nur bis zur
Höhe von Zuschlagspreis, Aufgeld und MWST.
Nach Ablauf dieser Frist haftet Koller nicht mehr
und es ist Sache des Käufers, für eine angemes-
sene Versicherung des ersteigerten Objekts zu
sorgen. Für Rahmen und Glas kann keine Haf-
tung übernommen werden. Werden die erstei-
gerten Objekte nicht innert 7 Tagen abgeholt,
lagert Koller diese wahlweise auf Kosten und Ge-
fahr des Käufers bei einer Firma ihrer Wahl oder
in ihren eigenen Räumen zu einem Tagessatz
von CHF 10 pro Objekt ein. 
8.3 Transportaufträge nimmt Koller schriftlich
entgegen. Die Transportkosten trägt der Käufer.
Ohne anders lautende schriftliche Abmachung
werden die zugeschlagenen Objekte für den
Transport durch Koller auf Kosten des Käufers
versichert. Verglaste Bilder und zerbrechliche
Objekte werden von Koller nicht versandt.
9. Bezahlung der ersteigerten Objekte
9.1 Die Rechnung aufgrund eines Zuschlags für
ein ersteigertes Objekt ist innert 7 Tagen nach
Abschluss der Auktion in Schweizer Franken
zu bezahlen. Zahlungen mittels Kreditkarte sind
nur nach Rücksprache mit der Buchhaltung von
Koller möglich und unterliegen einer Bearbei-
tungsgebühr zwischen 2 und 4%, die vom Käufer
zu bezahlen ist und auf den Rechnungsbetrag
erhoben wird.
9.2 Koller kann Zahlungen des Käufers auch ent-
gegen dessen anderslautenden Instruktionen auf
jedebeliebigeSchulddesKäufersgegenüberKoller
oder gegenüber dem Einlieferer anrechnen und
allfällige Forderungen des Käufers gegen sie mit
eigenen Ansprüchen verrechnen. Ist der Käufer
im Zahlungsverzug, wird auf den Rechnungsbe-
trag ein Verzugszins von 10% p.a. erhoben. Falls
der Käufer den Rechnungsbetrag nicht innert 7
TagennachderbetreffendenAuktionbegleicht,ist
Koller ohne weitere Rücksprache mit dem Käufer
berechtigt, den geschuldeten Rechnungsbetrag
der Kreditkarte des Käufers zu belasten. In solchen
Fällen wird auf den Rechnungsbetrag sodann eine
Bearbeitungsgebühr zwischen 2 und 4% erhoben,
dieebenfallsderKreditkartebelastetwird.
9.3 Leistet der Käufer die geschuldete Zahlung
nicht oder nicht rechtzeitig, kann Koller zudem
namens des Einlieferers wahlweise (i) weiterhin
Erfüllung des Kaufvertrags verlangen oder (ii)
ohne Fristansetzung auf Leistung des Käufers
verzichten und vom Kaufvertrag zurücktreten
oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung ver-
langen; im letzteren Fall ist Koller auch berech-
tigt, das Objekt ohne Beachtung eines Min-
destverkaufspreises entweder freihändig oder
anlässlich einer Auktion zu verkaufen und den
Erlös zur Reduktion der Schulden des Käufers
zu verwenden. Ein allfälliger über dem ursprüng-
lichen Zuschlagspreis liegender Verkaufspreis
wird an den Einlieferer ausbezahlt. Der Käufer
haftet Koller und dem Einlieferer für allen aus der
Nichtzahlung bzw. Zahlungsverspätung entste-
henden Schaden. 
9.4 BiszurvollständigenBezahlungallergeschulde-
tenBeträgebehältKolleranallensichinihremBesitz
befindlichen Objekten des Käufers ein Pfandrecht.
Koller ist zur betreibungsrechtlichen oder privaten
Verwertung (inkl. Selbsteintritt) solcher Pfänder
berechtigt. Die Einrede der vorgängigen Pfandver-
wertung nach Art. 41 des Schweizer Schuldbetrei-
bungs-undKonkursrechtsistausgeschlossen.
10. Vertretung
Jeder Käufer haftet persönlich aus dem ihm erteil-
ten Zuschlag und aus dem durch ihn eingegange-
nen Kaufvertrag mit dem Einlieferer. Von Perso-
nen, die als Stellvertreter in fremdem Namen oder
als Organ einer juristischen Person bieten, kann
der Nachweis der Vertretungsbefugnis verlangt
werden. Ein solcher Stellvertreter haftet mit dem
Vertretenen unbeschränkt und solidarisch für die
ErfüllungsämtlicherVerbindlichkeiten.
11. Verschiedene Bestimmungen
11.1 Die Auktion erfolgt unter Mitwirkung eines
Beamten des Stadtammannamtes Zürich. Jede
Haftung des anwesenden Beamten, der Ge-
meinde oder des Staates für Handlungen von
Koller ist ausgeschlossen. 
11.2 Koller behält sich das Recht vor, einzelne
oder alle Rechte und Pflichten aus diesen AGB
an einen Dritten zu übertragen oder durch einen
Dritten ausüben zu lassen. Der Bieter resp. der
Käufer ist nicht berechtigt, Rechte und Pflichten
aus diesen AGB Dritten zu übertragen.
11.3 Koller behält sich das Recht vor, Fotografien
und Abbildungen von verkauften Objekten in den
eigenen Publikationen und in den Medien zu ver-
öffentlichen und damit Werbung zu betreiben. 
11.4 Die vorstehenden Bedingungen sind Be-
standteil jedes einzelnen an der Auktion ge-
schlossenen Kaufvertrags. Abänderungen sind
nur mit schriftlichem Einverständnis von Koller
verbindlich. 
11.5 Sollten einzelne Bestimmungen dieser
AGB ganz oder teilweise nichtig und/oder un-
wirksam sein, bleibt die Gültigkeit und/oder
Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen oder
Teile solcher Bestimmungen unberührt. Die un-
gültigen und/oder unwirksamen Bestimmungen
werden durch solche ersetzt, die dem Sinn und
Zweck der ungültigen und/oder unwirksamen
Bestimmungen in rechtswirksamer Weise wirt-
schaftlich am nächsten kommt. Das gleiche gilt
bei eventuellen Lücken der Regelung.
11.6 Die vorliegenden AGB und alle Änderungen
daran unterliegen Schweizer Recht, unter Aus-
schluss von allfälligen Verweisungen des Bun-
desgesetztes über das Internationale Privat-
recht (IPRG) und unter Ausschluss des Wiener
Kaufrechts (UN-Kaufrechts). 
11.7 Für die Beurteilung von Streitigkeiten (unter
Einschluss der Geltendmachung von Verrech-
nungen und Gegenforderungen), welche aus oder
im Zusammenhang mit diesen AGB (einschliess-
lich deren Gültigkeit, Rechtswirkung, Auslegung
oder Erfüllung) entstehen, sind ausschliesslich
die Gerichte des Kantons Zürich zuständig. Kol-
ler ist aber berechtigt, ein Verfahren vor jedem
sonst zuständigen Gericht anhängig zu machen.
Zürich, 1. Juli 2018
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Koller Gemälde des 19. Jahrhunderts Sep 2021

  • 1. Auktion: 1. Oktober 2021 Auktion: 1. Oktober 2021 GEMÄLDE DES 19. JAHRHUNDERTS GEMÄLDE DES 19. JAHRHUNDERTS
  • 2.
  • 3.
  • 4. AUKTION IBID 122 Bieten ab 21.09 bis 5./6.10.2021 Vorbesichtigung: Fr. 24. bis Di. 28. September, 10–18 Uhr Gemälde,ZeichnungenGrafikAlterMeisterdes19.Jhs. BücherAutographen,Schmuck,Möbel,Uhren,Varia,Porzellan IBID ALTEGRAFIKZEICHNUNGEN Bieten ab 21.09 bis 6.10.2021 IBID BÜCHER AUTOGRAPHEN Bieten ab 21.09 bis 5.10.2021 IBIDMÖBELUHREN Bieten ab 21.09 bis 5.10.2021 IBIDVARIASKULPTUREN Bieten ab 21.09 bis 5.10.2021 IBID PORZELLAN Bieten ab 21.09 bis 5.10.2021 IBID SCHMUCK Bieten ab 21.09 bis 6.10.2021 IBID GEMÄLDE ALTER MEISTER DES 19. JHS. Bieten ab 21.09 bis 6.10.2021 AUKTIONSPROGRAMM AUKTIONEN SEPTEMBER 2021 (A198 IBID 122)
  • 5. TEPPICHE Donnerstag,30.September2021,9.30 Uhr Lot 1501 – 1583 SAMMLUNG VON ELFENBEINOBJEKTEN Donnerstag,30.September2021,11.00 Uhr Lot 1301 – 1368 MÖBEL, PENDULEN, SKULPTUREN, SILBER, PORZELLAN Donnerstag,30.September2021,13.00 Uhr Lot 1001 – 1248 ANTIKE WAFFEN Donnerstag,30.September2021,17.00 Uhr Lot 1401 – 1498 Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch Auktion: 30. September 2021 DECORATIVE ARTS MÖBEL, UHREN, SILBER, PORZELLAN, TEPPICHE ANTIKE WAFFEN, SAMMLUNG VON ELFENBEINOBJEKTEN DECORATIVE ARTS A198 SEPTEMBER 2021 BÜCHER AUTOGRAPHEN Mittwoch, 29. September 2021, 14.00 Uhr Lot 101 – 363 501 – 527 SEPTEMBER 2021 Auktion: 29. September 2021 BÜCHER, BUCHMALEREI AUTOGRAPHEN BÜCHER, BUCHMALEREI AUTOGRAPHEN A198 ALTE GRAFIK Freitag, 1. Oktober 2021, 10.30 Uhr Lot 3601 – 3636 ZEICHNUNGEN Freitag, 1. Oktober 2021, 11.00 Uhr Lot 3401 – 3488 GEMÄLDE ALTER MEISTER Freitag, 1. Oktober 2021, 14.00 Uhr Lot 3001 – 3072 GEMÄLDE DES 19. JH. Freitag, 1. Oktober 2021, 16.00 Uhr Lot 3201 – 3253 Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch A198 OKTOBER 2021 GEMÄLDE ALTER MEISTER UND DES 19. JH., ZEICHNUNGEN UND ALTE GRAFIK Auktion: 1. Oktober 2021 GEMÄLDE ALTER MEISTER DES 19. JH. ZEICHNUNGEN UND ALTE GRAFIK Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz VORBESICHTIGUNG Fr. 24. bis Di. 28. September, 10–18 Uhr
  • 6. Koller Auktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. € 1000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbestand des Registers individuell abgeglichen. EURO-Schätzungen Die Schätzungen in Euro wurden zum Kurs von 1.08 umgerechnet und auf zwei Stellen gerundet, sie dienen nur zur Orientierung. Verbindlich sind die Angaben in Schweizer Franken. Gemälde Alter Meister   S. 1 Gemälde des 19. Jahrhunderts   S. 107 Zeichnungen des 15. – 20. Jahrhunderts   S. 169 Alte Graphik   S. 201 Künstlerregister   S. 216 Adressen    S. 218 Auktionsbedingungen    S. 224 Auction Conditions   S. 226 Auktions-Auftrag   S. 228 AUKTIONEN Hardturmstrasse 102 8031 Zürich, Schweiz
  • 7. Gemälde des 19. Jahrhunderts Lot 3201 – 3253 AUKTION Freitag, 1. Oktober 2021, 16.00 Uhr VORBESICHTIGUNG Freitag 24. bis Dienstag 28. September 2021, 10–18 Uhr English descriptions and additional photos: www.kollerauctions.com Stéphanie Egli Tel. +41 44 445 63 32 egli@kollerauktionen.ch Karoline Weser Head of Department Tel. +41 44 445 63 35 weser@kollerauktionen.ch Laura Järmann Tel. +41 44 445 63 31 jaermann@kollerauktionen.ch Hannah Wepler Tel. +41 44 445 63 62 wepler@kollerauktionen.ch In weiterer Bearbeitung: Fiona Seidler, Ilka Glückselig
  • 8. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 108 3201* ANDREAS SCHELFHOUT (1787 Den Haag 1870) Segelschiffe im Hafen bei Sonnenuntergang. Öl auf Holz. Unten rechts signiert: A. Schelfhout. 12,7 × 20,4 cm. Provenienz: - Auktion Van Ham, Köln, 15.11.2013, Los 715. - Sammlung Rademakers. Andreas Schelfhout wurde in Den Haag geboren. 1830 unter- nahm er seine erste Reise nach Paris. Danach zeugen seine Werke von einem aussergewöhnlichen Niveau und in kürzester Zeit entwickelte er sich zu einem der einflussreichsten Maler der Den Haager Romantik. Wie kein anderer malte er den winterlich ver- eisten Boden, entwarf brillante Wolkenhimmel und beeindruckte mit Panoramen, Strand- und Meerbildern. Eine Vielzahl von Malern wurde von ihm unterrichtet, sein Einfluss blieb in ihren Arbeiten deutlich sichtbar: Jan Willem van Borselen (1825–1892), Pierre Louis Dubourcq (1815–1873), Charles Leickert (1816–1907), Johannes Franciscus Hoppenbrouwers (1819–1866), Jo- han-Barthold Jongkind (1819–1891), Wijnand Nuijen (1813–1839) und viele andere. Trotz seiner wenig vornehmen Manieren ging er bei König Willem III. und Königin Sofie ein und aus. Er starb als gefeierter Mann im Alter von 82 Jahren in seiner Geburtsstadt (zitiert aus: Ausst.-Kat. Ein romantischer Blick – Die Sammlung Rademakers, M-Museum Leuven, Gemeentemuseum, Den Haag, B. C. Koekkoek-Haus, Kleve, Brüssel 2011, S. 139). CHF 5 000 / 7 000 (€ 4 630 / 6 480)
  • 9. | 109 3202 IVAN FEDOROVICH CHOULTSÉ (St. Petersburg 1874–1939 Nizza) Meeresbrandung. 1922. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert: Iw. F. Choultsé. 22. 38,2 × 45,2 cm. Provenienz: - Amerikanischer Privatbesitz. - Schweizer Privatbesitz. Literatur: Stiftung Choultsé I.F. (Hg.): Ein Leben für die Berufung. Werkka- talog von Ivan Fedorovich Choultsé (1874–1939), Zürich 2016, S. 213, Nr. 127 (mit Farbabb.). Das hier angebotene Gemälde „Meeresbrandung“ fertigte Ivan Fedorowitch Choultsé 1922 an; zwei Jahre nachdem der aus Russland stammende Künstler nach Paris immigrierte. Das Werk überzeugt mit besonderer Farbkraft. Durch die leuchtenden Son- nenstrahlen, die das Meer in ein warmes Licht tauchen, wird eine harmonische Stimmung erzeugt. Insgesamt spielen atmosphäri- sche Licht- und Schatteneffekte im Gesamtwerk Choultsés eine bedeutende Rolle, weshalb das vorliegende Gemälde exempla- risch für das Œuvre des Künstlers steht. Choultsés Faszination für die Natur und für die Farben der Jahreszeiten ist kennzeichnend für seine Malerei. Der Künstler konnte dieses Interesse während seiner Europareise, auf der es ihn in die Schweiz, nach Frankreich und nach Norditalien zog, weiterverfolgen und intensiv studieren. Als Choultsé in den 1920er-Jahren nach Paris immigrierte, ver- fügte die Hauptstadt über eine grosse Dichte von Künstlerinnen und Künstlern, weshalb es ausländische Kunstschaffende auf dem Markt nicht leicht hatten. Die Malerei des ehrgeizigen und begabten Choultsés hob sich jedoch deutlich von dem Pariser Kunstrepertoire ab und erfreute sich schon kurz nach seiner dortigen Ankunft grosser Beliebtheit. Bereits 1922, im Entste- hungsjahr unseres Gemäldes, fand die erste Einzelausstellung Choultsés statt, die dem Künstler im Folgejahr zur Teilnahme am Salon der „Société des Artistes Français“ verhalf. CHF 15 000 / 25 000 (€ 13 890 / 23 150)
  • 10. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 110 3203* GUSTAVE DORÉ (Strassburg 1832–1883 Paris) Landschaftsdarstellung. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: G Dore. 28,5 × 60,5 cm. Provenienz: Deutscher Privatbesitz. Gustave Doré zählt zu den bedeutendsten französischen Land- schaftsmalern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Unter dem Einfluss des Schweizer Landschaftsmalers Alexandre Cala- me (1810–1864), mit dem er die Leidenschaft für das Bergsteigen und Reisen teilte, begab er sich auf zahlreiche Studienreisen, unter anderem an die französische Küste, in die Pyrenäen, das Tirol, die Schweiz und Schottland. Als Autodidakt wechselte er zwischen Themen, Techniken und Gattungen. Dennoch priorisiert er das Genre der Landschaftsmalerei, zu dem er im Laufe seiner Karriere immer wieder zurückkehrte. Mehr und mehr reduzierten sich in Dorés Kompositionen der Einsatz der Figurenstaffagen, bis sich der Künstler schlussendlich voll und ganz der reinen Landschafts- malerei widmete. Seine besondere Vorliebe galt Nacht- und Dämmerungsan- sichten, deren unterschiedliche Naturspektakel und mystisch anmutende Stimmung er in bemerkenswerter Weise auf dem Bildträger einzufangen vermochte. Die Behandlung des Lichts in Dorés Gesamtwerk entwickelte sich zum unverkennbaren künst- lerischen Markenzeichen des gebürtigen Strassburgers. Einige dieser poetisch anmutenden Kompositionen zählen zu den ein- drucksvollsten Landschaften der Jahrhundertmitte und erinnern mit ihrem harmonischen Kompositionsaufbau an die malerischen Naturspiele Caspar David Friedrichs (1774–1840). Dan Malan bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäldes anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken. CHF 7 000 / 10 000 (€ 6 480 / 9 260)
  • 11. | 111 3204* MAX FRIEDRICH RABES (Samter 1868–1944 Wien) Gewesen. 1912. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: MAX RABES. 141 × 200 cm. Provenienz: Europäischer Privatbesitz. Ausstellung: Berlin 1912, Grosse Berliner Kunstausstellung, 27.4.–29.9.1912, Saal 12, Nr. 712 (verso mit Etikett). Literatur: Ausst.-Kat.: Grosse Berliner Kunstausstellung, Berlin 1912, S. 41, Nr. 712 (mit Abb.). Diese stimmungsvolle, mystisch anmutende Landschaftsdarstel- lung des deutschen Künstlers, Max Rabes, sticht im Œuvre des Berliner Orientmalers besonders hervor. Der sich sonst primär auf Darstellungen aus dem Nahen Osten und Afrika konzentrierende Rabes, wich in vorliegender Komposition von seinem primär zur Verwendung kommenden vorimpressionistischen Stil ab. Unter Verwendung einer grün- und blautonigen Farbpalette lassen sich symbolistische Züge vermuten und Erinnerungen an das Œuvre des Schweizer Künstlerkollegen Arnold Böcklins (1827–1901) werden wach. Die Grundkenntnisse der Malerei erlernte er beim Architektur- und Dekorationsmaler Paul Graebes (1842–1892). Doch schon früh zog es Rabes in die Ferne und so verbrachte er nur wenig Zeit in seiner Heimat. Auf Studienreisen besuchte er entfernte Kontinente wie Asien und Afrika, wo er seine Liebe zum Orient entdeckte. Auftragsarbeiten für das Theater, Wandmalereien und das Ausdekorieren der Speisesäle des italienischen Grossbürger- tums, finanzierten seine Reiselust. Bekanntheit erlangte Rabes jedoch vor allem durch seine Orientdarstellungen, die ihn zum Hauptvertreter der Berliner Orientmalerei machten und schon früh auf Beachtung und Anerkennung stiessen liessen. CHF 7 000 / 10 000 (€ 6 480 / 9 260)
  • 12. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 112 3205* JEAN-BAPTISTE CAMILLE COROT (1796 Paris 1875) Le Chevrier (Souvenir d’Italie). 1872. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: COROT. 65,5 × 81,2 cm. Gutachten: Martin Dieterle und Claire Lebeau, 31.1.2020. Provenienz: - Sammlung M. Louis Fréret, direkt beim Künstler erworben, 1872. - Sammlung M. Francis Petit, erworben bei Obigem. - Sammlung Arnold und Tripp, Bague, Schauss. - Sammlung Knoedler, New York, Nr. 15556 (verso auf Keilrahmen). - Sammlung Wolfgang Osterloh (1930–2019). - Auktion Nagel, Stuttgart, 10.12.2020, Los 2118. - Europäische Sammlung. Literatur: Alfred Robaut: L‘œuvre de Corot, Paris 1905, Bd. III, S. 346-347, Nr. 2265 (mit Abb.). Berufliche Erfahrungen und Erfolge gepaart mit einem ausserge- wöhnlichen Gespür für Qualität verhalfen dem bekannten Stutt- garter Unternehmer, Wolfgang Osterloh, ein besonderes Feinge- fühl für Kunst und Antiquitäten zu entwickeln. Bedingt durch seine Leidenschaft zur Kunst, Kultur und Musik, baute er im Verlauf der Jahre, eine exzellente Kunstsammlung auf. Nebst Meis- sen-Porzellan, Uhren und Skulpturen zählte auch eine beachtliche Gemäldekollektion international gehandelter Künstler wie Barend Károly Markó (1822–1891), Cornelis Koekkoeck (1803–1862), Carl Spitzweg (1808–1885) und nicht zuletzt Jean-Baptiste Camille Corot zum Besitz des Unternehmers. So auch das hier zum Ver- kauf stehende Gemälde „Le Chevrier (Souvenir d’Italie)“. Der Besuch der berühmten New Yorker Frick Collection bezeich- net wohl den Anfang der Sammelleidenschaft Osterlohs. Hier entdeckte er seine besondere Liebe zu den Werken von Camille Corot und erwarb gleich mehrere seiner Arbeiten. Nach und nach baute er um diese Kernstücke herum seine Sammlung auf und stattete sowohl seine privaten wie auch beruflichen Räumlichkei- ten aus. Mit primärem Augenmerk auf die Erfassung von Licht und at- mosphärischen Erscheinungen schafft Corot, Gründervater der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts, die Grundlage für ein neues künstlerisches Verständnis in der Landschaftsmalerei. Auf seinen zahlreichen Reisen zog es ihn immer wieder nach Italien, von wo er Zeichnungen und Ölskizzen mitbrachte, und die den später im Atelier entstandenen Kompositionen als Grundlage dienten. Dies war wohl auch bei vorliegender Komposition der Fall, in der mit einem fliessenden Pinselstrich und leuchtenden Farben, der Ausdruck von Stimmung und Atmosphäre über topografische Details priorisiert wurde. CHF 80 000 / 120 000 (€ 74 070 / 111 110)
  • 13. | 113
  • 14. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 114 3206 CARL SPITZWEG (1808 München 1885) Landschaft mit Flusslauf, vorne drei Staffagefiguren, hinten links im Tal eine Kirche. Um 1870. Öl auf Zedernholz. Unten links signiert: S im Rhombus. Verso mit Nachlassstempel. 9,9 × 21 cm. Provenienz: - Auktion Lempertz, Köln, 23.–26.11.1983, Los 2288. - Bei obiger Auktion erworben, Privatbesitz. - Auktion Dorotheum, Wien, 10.1.1989, Los 524. - Privatsammlung Fürstentum Liechtenstein. Ausstellung: München 2003, Carl Spitzweg. Reisen und Wandern in Europa. Der glückliche Winkel. Haus der Kunst, München, 24.1.–4.5.2003, Nr. 127 (verso mit Etikett). Literatur: - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Ge- mälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, S. 437, Nr. 1098 (mit Abb.). - Ausst.-Kat. Carl Spitzweg. Reisen und Wandern in Europa. Der glückliche Winkel, hrsg. v. Siegfried Wichmann, Stuttgart 2002, S. 215, Nr. 127 (mit Farbabb.). Carl Spitzweg durchstreifte auf der Suche nach Inspiration und neuen Motiven unterschiedliche Landschaftszüge in Oberbayern, darunter führte ihn einer seiner Ausflüge immer wieder in die Ge- gend rundum Tölz (heute bekannt als Bad Tölz). Isaraufwärts wan- derte er bis nach Lenggries. Mehrfach bildete er die Motive, die er hier auf seiner Wanderung entdeckte, in abgewandelter Form im Querformat ab. Horizontale Vordergründe, die sich vor dem Flussbett der Isar erstrecken, mit dahinter hochragenden Bergen oder ansteigendem Gelände und kleinen Dörfern, scheinen bei dieser Motivreihe zu dominieren. Mit der Wahl des Querformats vermochte es Spitzweg, die Weiten der Landschaft einzufangen und mit Tiefsicht zu versehen. Vorliegende Komposition stellt die etwas kleinere Zweitfassung zur Version dar, die um 1865 ent- stand und sich heute in Privatbesitz befindet (WWZ 1249). CHF 15 000 / 25 000 (€ 13 890 / 23 150)
  • 15. | 115 3207 FRANZ RICHARD UNTERBERGER (Innsbruck 1837–1902 Neuilly–sur–Seine) Blick auf das Sanktuarium Madonna del Sasso in Orsellina ober- halb von Locarno am Lago Maggiore. Öl auf Leinwand. Unten rechts mittig mit Resten einer Signatur: F. R. Unterberger. 40,7 × 81,2 cm. Gutachten: Prof. Dr. Sybille Moser-Ernst, 17.7.2021. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Prof. Dr. Sybille Moser-Ernst bestätigt die Eigenhändigkeit nach Prüfung des Originals und ordnet die Komposition um 1858 und somit dem Frühwerk von Franz Richard Unterberger zu. Insbeson- dere der bühnenartige, beinahe symmetrische Aufbau der Land- schaft lassen sich gemäss Moser-Ernst, als typische Merkmale des gebürtigen Innsbrucker Malers identifizieren. Die Darstellung besticht durch die Sicherheit des tektonischen Aufbaus und der Behandlung des Lichts der südlich anmutenden Atmosphäre. Später wird das rosa Glühen, wie Moser-Ernst es bezeichnet, zu einem Markenzeichen der salonfähigen Landschaftsbilder Franz Richard Unterbergers werden. CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 700 / 5 560)
  • 16. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 116 3208* CHRISTIAN MORGENSTERN (Hamburg 1805–1867 München) Nordische Landschaft im Abendrot. Um 1840/46. Öl auf Leinwand. Unten links signiert und schwer leserlich datiert: CHR: Morgenstern. 1840/46?. 53,5 × 77,5 cm. Provenienz: Sammlung Rademakers. Der gebürtige Hamburger, Christian Morgenstern, zählten zu den wichtigsten Vertretern des frühen deutschen Realismus. Zunächst sammelte er als Mitarbeiter in der grafischen Werkstatt der Gebrüder Suhr in Hamburg erste künstlerische Erfahrungen, vor allem die Ausführung von Ansichtswerken und Panorama- darstellungen wurde hier gefördert. Auf Empfehlung des Kunst- forschers Carl Friedrich von Rumohr (1785–1843) begab er sich 1827 nach Kopenhagen an die Kunstakademie. Er zählte zu der Künstlergruppe norddeutscher und skandinavischer Maler, welche die an der Kopenhagener Akademie erlernte fortschrittliche Praxis der Freilichtmalerei mit nach München brachten, und mit Nachdruck die Entwicklung der realistischen Münchner Land- schaftsmalerei beeinflusste. Die enge Freundschaft, die er zu seinen Malerkollegen, Carl Rottmann (1797–1850) und Eduard Schleich (1812–1874) pflegte, resultierte in einer gegenseitigen künstlerischen Beeinflussung. Auf Studienreisen ins Elass, nach Oberitalien und Venedig hielt er das Gesehene in zahlreichen Studien, die später nach der Rückkehr in sein Atelier als Vorlagen für seine Ausstellungsbilder dienten. CHF 20 000 / 30 000 (€ 18 520 / 27 780)
  • 17. | 117 3209* THEODORUS JACOBUS ABELS (Amsterdam 1803–1866 Abcoude) Flusslandschaft mit Mühle bei Mondschein. 1850. Öl auf Holz. Unten links signiert und datiert: JAbels f. 1850. 35,2 × 46,4 cm. Provenienz: Sammlung Rademakers. Jacob Abels (1803–1866) wurde in Amsterdam geboren. Er besuchte das Internat im Hilversum, wo er Zeichenunterricht von Jan van Ravenswaay (1789–1869) und Pieter Gerardus van Os (1776–1839) erhielt, seinem späteren Schwiegervater. In Het Gooi begegnete er auch seinem Zeitgenossen Barend Corne- lis Koekkoek (1803–1862). In seiner Anfangszeit malte Abels Winter- und Sommerlandschaften, in denen P. G. van Os die Tiere einfügte. Später konzentrierte er sich ganz auf Flusslandschaften bei Mondlicht, in denen er mit dem grossen Vorläufer aus dem 17. Jahrhundert, Aert van der Neer (1603–1677), wetteiferte. Sowohl der niederländische als auch der belgische König kauften eines seiner Mondscheinbilder. Um 1830 zog er mit seiner Schwieger- familie nach Den Haag. Am Ende seines Lebens wohnte er noch in Haarlem, Arnheim und Abcoude, wo er im Alter von 63 Jahren starb (zitiert aus: Ausst.-Kat. Ein romantischer Blick – Die Samm- lung Rademakers, M-Museum Leuven, Gemeentemuseum, Den Haag, B. C. Koekkoek-Haus, Kleve, Brüssel 2011, S. 137). CHF 15 000 / 20 000 (€ 13 890 / 18 520)
  • 18.
  • 19.
  • 20. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 120 3210 CARL SPITZWEG (1808 München 1885) Auf der Bastei (Militärposten im Frieden). 1856. Öl auf Leinwand. Unten links im Wall datiert und signiert: 18 S im Rhombus 56. 22,8 × 40 cm. Mit einem ausführlichen Gutachten von Prof. Siegfried Wichmann, 1.5.1996. Provenienz: - Wohl Wiener Kunstverein, 11.7.1856, direkt beim Künstler er- worben (gemäss Verkaufsverzeichnis Nr. 127). - Galerie Matthiesen, Berlin, 1930 (als „Militärposten im Frieden“). - Kunsthandel München, 1948. - Schweizer Privatbesitz. Ausstellungen: - Pfäffikon 2002/3, Carl Spitzweg. Reisen und Wandern in Europa und der Glückliche Winkel, Vögele Kulturzentrum (ehemals See- damm Kulturzentrum), Pfäffikon SZ, 22.9.2002–5.1.2003. - München 2003, Carl Spitzweg. Reisen und Wandern in Europa und der Glückliche Winkel, Haus der Kunst, München 24.1.– 4.5.2003. Literatur: - Günther Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeich- nis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle. München 1960, S. 218, Nr. 786 (mit Abb.). - Eugen Kalkschmidt: Carl Spitzweg und seine Welt. 4. Aufl., Mün- chen 1966, S. 64, Abb. 38. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Bildreihen zum stricken- den Kanonier und zum Wachsoldaten auf der Festung, Starn- berg-München 1975, Nr. 34. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Friede. Dokumentation, Starnberg-München, R.f.v.u.a.K. 1995, S. 5–49, Bayer. Staatsbibl. München, Inv.-Nr. Ana 656 SW 91. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, S. 409, Nr. 988 (mit Farbabb. / mit falscher Bezeichnung des Malträgers - Holz statt Leinwand). - Ausst.-Kat. Carl Spitzweg. Reisen und Wandern in Europa. Der Glückliche Winke, hrsg. von Siegried Wichmann, Stuttgart 2002, S. 101, Kat.-Nr. 46 (mit Farbabb.). Der Kanonier mit weit aufgerissenem Gähnen, der Spatz, der in der Kanone nistet und die im Wind flatternde Wäsche sind alles eindeutige Zeichen, dass hier niemand auf Krieg eingestellt ist. So wie von Carl Spitzweg im Titel bereits andeutet, handelt es sich um einen Militärposten im Frieden. Dieses liebevolle Porträt des Wachsoldaten, den ein Augenblick von Müdigkeit und Langeweile übermannt, ist von jener tiefen Menschlichkeit geprägt, die Spitzwegs Werke auszeichnen. Mit feiner Ironie und ungeheurer Detailgenauigkeit schildert er uns ei- nen kostbaren Moment des Innehaltens, in dem die Waffen ruhen, eine friedliche Oase für Mensch und Tier. Dennoch deutet der von links aufziehende Sturm auf drohendes Unheil hin. Tatsäch- lich stehen 1856, im Entstehungsjahr dieses Gemäldes, dunkle Gewitterwolken über Europa. Als Spitzweg im März/April daran ar- beitet, schliessen in Paris gerade die Vertreter des Osmanischen Reiches, Frankreichs, Österreichs, Preussens, Grossbritanniens, Sardiniens und Russland den „Dritten Pariser Frieden“. Dieser beendete den Krimkrieg, der mit seinen grossen Verlusten von Menschenleben als einer der ersten modernen Stellungskriege in die Geschichtsbücher eingehen sollte. Spitzweg, dessen präzise und intelligente Beobachtungsgabe sich in seinen Bildern wie Briefen und Tagebucheinträgen gleichermassen äussert, regist- rierte aufmerksam die Spannungen zwischen den europäischen Mächten, die durch den 1856er-Friedensschluss nicht wirklich gelöst wurden, ja sich sogar verschärfen sollten. Für die damali- ge Bevölkerung bedeutete dies Unruhe, Unsicherheit, ständige Mobilmachung, Krieg, Not. Sensibilisiert durch die politischen Aktivitäten seines Vaters Simon war sich Spitzweg der fragilen politischen Situation bewusst,und entsprechend beschäftigte ihn das Thema des gähnenden Soldaten über einen Zeitraum von etwa 25 Jahren bis 1875. Sechs Versionen sind bekannt von der Schildwache, die sich auf einer Festung gähnend auf ihre Waffe stützt, wobei sich deren Blickrichtung, wie in unserer Fassung, einmal zur linken Bildhälfte richtet, einmal nach rechts, wie in dem um 1860 entstandenen und heute in der Kunsthalle Mannheim befindlichen Gemälde „Auf der Bastei (Friedenszeit, Gähnender Wachposten)“. Der Verfasser des Werkverzeichnisses Siegfried Wichmann hält die hier angebotene Fassung für „[...] das qualitätsvollste dieser Gruppe, das Spitzweg gemalt hat. Die Details des Pflanzenbe- wuchses, auch der behauenen Steine der Bastei, die im Wind flat- ternde Wäsche, aber auch der Wachsoldat zeugen von der besten Malqualität, die Spitzweg je gezeigt hat“ (Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stutt- gart 2002, Nr. 988, S. 409). Der gelernte Apotheker und studierte Pharmazeut, Botaniker und Chemiker Spitzweg widmete sich tatsächlich mit grosser Liebe zum Detail, insbesondere den Kräu- tern und Stauden, die er über die Festungsmauer wachsen lässt. Dieses Ensemble integriert er in eine sich nach unten öffnende Landschaft von grosser Tiefenschärfe und Weite, die mit ihrer überragenden Schilderung des Lichtspiels und fast impressio- nistischen Freiheit von Spitzwegs Können ebenso wie von seiner intensiven Beschäftigung mit zeitgenössischer Landschaftsmale- rei u.a. der Schule von Barbizon zeugt. Bemerkenswerterweise legte er aber keinen Wert auf eine korrek- te Uniformierung des Wachsoldaten. Der Schnitt der Kleider weist in die Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts und tatsächlich ist bekannt, dass sich Spitzweg in den Zeughäusern von München und der Festung Ingolstadt inspirieren liess. Für seine Schildwache „borgte“ er sich die rote Hose der ungarischen Armee. Im Übrigen griff Spitzweg hier auf die Uniformierung fränkischer Kreiskonti- gente zurück, während der mit Bajonett 1,71m lange Stutzen um 1830 in die bayerische Armee eingeführt wurde. Die Darstellung ist also weder aktuell noch historisch korrekt. Vermutlich waren es kompositorische Gründe, die Spitzweg zu dieser Phantasieuni- form verleiteten. Das leuchtende Signalrot der Hose dient dem Auge der Betrachter als effektvoller Fixpunkt und bildet auch den Komplementärgegensatz zum dominanten Grün der Bewachs- ung. Doch gleichzeitig wollte Spitzweg nicht den Vertreter einer bestimmten Nationalität bzw. Armee darstellen. Vielmehr hat sein Anliegen generell einen universellen Anspruch: Ein Mann, ein Mensch demonstriert mit seinem Gähnen deutlich sein Desinter- esse an einer kriegerischen Auseinandersetzung und hisst schon einmal die weisse Flagge als Friedenszeichen. CHF 150 000 / 250 000 (€ 138 890 / 231 480)
  • 21. | 121
  • 22. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 122 3211 CARL SCHLESINGER (Lausanne 1825–1893 Düsseldorf) Strickende Mutter mit ihrem Kind auf einer Brücke. 1859. Öl auf Leinwand. Unten links signiert, bezeichnet und datiert: C. Schlesinger. Ddf. 1859. 30,5 × 37 cm. Provenienz: Schweizer Privatbesitz, seit mehreren Generationen. CHF 5 000 / 7 000 (€ 4 630 / 6 480)
  • 23. | 123 3212 HEINRICH BÜRKEL (Pirmasens 1802–1869 München) Landschaft mit weidendem Vieh. Um 1858. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: HBÜRKEL. 29 × 52,8 cm. Provenienz: Schweizer Privatbesitz, seit mehreren Generationen. Literatur: - Luigi von Buerkel: Heinrich Bürkel. Ein Malerleben der Biedermei- erzeit, München 1940 (mit Register der Werken), Nr. 703. - Hans Bühler und Albrecht Krückl: Heinrich Bürkel mit Werkver- zeichnis der Gemälde, München 1989, Nr. 309, S. 259 (mit Abb.). CHF 7 000 / 10 000 (€ 6 480 / 9 260)
  • 24. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 124 3213 CARL SPITZWEG (1808 München 1885) Memorierender Landpfarrer. Um 1840. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: S im Rhombus. 31,7 × 27,2 cm. Provenienz: - Sammlung Emil Locher (1873–1940). - Durch Erbfolge an heutige Besitzer, Schweizer Privatbesitz. Wenn dir‘s vergönnt je, dann richt es so ein, Dass dir ein Spaziergang das Leben soll sein! Stets schaue und sammle, knapp nippe vom Wein, Mach unterwegs auch Bekanntschaften fein, Des Abends kehr selig bei dir wieder ein Und schlaf in den Himmel, den offnen, hinein! (Carl Spitzweg) Mit erhobenem Spazierstock in der Rechten, Brevier und Re- genschirm nachlässig nach unten abgekippt in der linken Hand wandert der wohlbeleibte Landpfarrer gemächlich den von Wei- zenfeldern und Buschwerk gesäumten Weg entlang. Fast scheint er leicht verdrießlich in Gedanken an den zu rezitierenden Text in der Bewegung zu verharren. Carl Spitzweg beschwört hier in der ruhigen Atmosphäre eines Sommertages ein Idyll herauf, aus der der komplett in Schwarz gekleidete Spaziergänger als zentrales Element heraussticht. Typisch für die Zeit um 1840 ist die groß in den Bildraum gesetzte Figur, die sich deutlich in ihrem Umriss vom Himmel und der ihn umgebenden Natur absetzt. Sehr gelungen spiegelt sich in der Komposition - mit dem für Spitzweg so typi- schen, leicht satirischem Unterton - das im Biedermeier verbrei- tete proklamierte Vertrauen in die Institutionen und ihre Vertreter wieder ebenso wie der Rückzug ins Private in einem kontempla- tiven Spaziergang oder die Sehnsucht nach Sicherheit, Ruhe und Harmonie in einer Krisen geschüttelten Zeit. Dabei ist der Blick auf die vermeintlichen Autoritäten der damaligen Gesellschaft bei Spitzweg nie frei von einem wohlwollenden Spot und Augenzwin- kern, eingebettet in eine tiefe Naturverbundenheit in meisterlich präziser Darstellung. In Siegfried Wichmanns Werkverzeichnis findet sich eine ver- gleichbare Darstellung ohne Künstlersignum, die mit „Memorie- render Landpfarrer“ betitelt und um 1840 datiert ist (Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, Nr. 182, S. 159). Diese wird mit einem zeitgleichen Werkkomplex von sieben Gemälden mit der Darstellung einer „Gefährlichen Passage“ (ebd., Nr. 206–212) in Beziehung gesetzt. Möglicherweise handelt es sich bei der in der Literatur aufgeführten Version um die Vorstudie zu unserer Darstellung. Unsere erscheint in der Ausführung ausgeglichener und führt Spitzwegs eigenhändiges Monogramm S im Rhombus der Frühzeit. CHF 25 000 / 35 000 (€ 23 150 / 32 410)
  • 25. | 125
  • 26. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 126 3214* PETER BAUMGARTNER (1834 München 1911) Ehepaar beim Haareschneiden. 1872. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert, bezeichnet und datiert: P. Baumgartner. München. 1872. 87 × 73,3 cm. Provenienz: - Auktion Fischer, Luzern, 16.5.1991, Los 2098. - Europäischer Privatbesitz. CHF 6 000 / 8 000 (€ 5 560 / 7 410)
  • 27. | 127 3215 FRANÇOIS ÉTIENNE MUSIN (Oostende 1820–1888 Brüssel) Segelschiff vor Küste (Tempesta Fragilla). Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: f. musin. 45 × 70 cm. Provenienz: - Galerie Amsterdam, bis 1996. - Schweizer Privatbesitz, bei obiger erworben. Dieses meisterhafte Gemälde von François Musin wurde 1866 auf der Ausstellung in Brüssel präsentiert und mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Der prächtige Rahmen ist der ursprüngliche, der dieses Gemälde bereits 1866 zierte. Über die Jugendjahre von François Musin sind nur sehr wenige Informationen überliefert. Er studierte an der Zeichenschule von Oostende und wurde von dem Maler François Bossuet (1798– 1889) gefördert. 1836 schrieb er sich als Schüler an der Brüsseler Akademie ein und trat in das Atelier von Bossuet ein. 1840 gab er sein Debüt in der Marinemalerei mit einer Ausstellung im Salon von Antwerpen. Er bediente den Geschmack jener Zeit nach einer romantischen Stimmung und stellte diese mittels Stürmen, Schiffbrüchen, Seeschlachten oder romantischen Hafenansich- ten dar. Um 1849 heiratete François die junge Malerin Célestine Gosselin (1826–1853) aus Brüssel. Um 1853 bestellt der Prinz von Preus- sen eine Serie von sechs Gemälden für sein Schloss in Potsdam. Zu dieser Zeit reiste Musin häufig nach Spanien, Portugal, Italien, Frankreich und Norwegen. Von diesen Reisen brachte er zahlrei- che Skizzen und Studien mit, die auch heute noch auf Auktionen zu finden sind. Im Jahr 1860 liess er sich in seinem neu erbauten Haus in St. Joost nieder. Im Garten liess er ein grosses Atelier- museum einrichten, in dem auch sein Sohn Malunterricht erhielt. Vater und Sohn wurden mit Aufträgen überhäuft: Die Amerikaner und die Briten waren begeisterte Abnehmer. Musin wurde von den konservativen Kunstkreisen in Brüssel und anderswo sehr geschätzt. Er stellte erfolgreich in Wien, Amster- dam und London aus. Er war während seiner Karriere sehr aktiv und schuf eine beeindruckende Anzahl von Gemälden. Von 1840 bis 1888 nahm er an zahlreichen Ausstellungen in Europa und Amerika teil. François Musins Werke wurden mehrfach mit Medaillen ausgezeichnet und er wurde in den Leopold-Orden, den Orden Karls des Dritten und in den Orden des Befreiers von Venezuela aufgenommen. Christiaan Lucht M.A., bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäl- des anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken. CHF 10 000 / 15 000 (€ 9 260 / 13 890)
  • 28. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 128 3216* FRANÇOIS ANTOINE BOSSUET (Ypern 1798–1889 Saint-Josse-ten-Noode) Rue de la Giralda, Sevilla. Öl auf Holz. Unten rechts signiert: F. Bossuet. 52 × 40,5 cm. Provenienz: - Auktion De Vuyst, Lokeren, 17.5.2014, Los 19. - Sammlung Rademakers. Der Belgier François-Antoine Bossuet erlangte Berühmtheit als begabter Vedutenmaler, der sich besonders spanischen und itali- enischen Stadtlandschaften zuwandte. Er wurde an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten van Antwerpen bei Willem Jacob Herreyns (1743–1827) ausgebildet und unternahm zahlreiche Studienreisen nach Italien, Spanien, Portugal, Marokko, Deutsch- land und in die Niederlande, wo er sich von den Alltagsszenen in den Strassen inspirieren liess. 1855 wurde er zum Professor an der Académie royale des Beaux-Arts de Bruxelles ernannt, eine Position, die er bis 1876 innehatte. Besondere Anerkennung erhielt er für seinen Sinn für authentische Lichtführung und Perspektive, zu der er auch wissenschaftliche Schriften verfasste. Seine Liebe zur Architektur kombinierte er mit gut beobachteten Szenen der Händler auf den Markt, der Wäscherinnen oder flanie- render Edelleute. Das hier angebotene Gemälde „Rue de la Giralda in Sevilla“ zeigt eine imposante Ansicht der Giralda, dem ehemaligen Minarett der Hauptmoschee und heutigen Glockenturm der Kathedrale von Sevilla. Die Moschee wurde nach der christlichen Rückeroberung der Stadt im Jahre 1248 zunächst als Kirche Santa Maria la Mayor weitergenutzt, bevor sie im 15. Jahrhundert niedergerissen und als spätgotische Kathedrale neu erbaut wurde. Das zur Gänze aus Backstein gemauerte ehemalige Minarett blieb jedoch stehen, wurde in Teilen umgearbeitet und dient seitdem als Glockenturm der Kathedrale. Die Giralda ist bis heute das bedeutendste Wahr- zeichen der Stadt. Es verwundert daher nicht, dass Bossuet – Liebhaber bekann- ter, historischer Orte – dieses berühmte Bauwerk als markantes architektonisches Element zum zentralen Thema seines Gemäldes machte. Das mächtige, die Menschen und umliegenden Gebäude weit überragende Bauwerk wird von Bossuet mit grosser Präzision und Liebe für die Details dargestellt. Das mediterrane gleissende Licht des Südens verleiht dem Minarett eine Klarheit, die durch das gelungene Spiel von Licht und Schatten in den Bereich des Alltags- lebens auf dem Marktplatz lebhaft akzentuiert wird. Der Standort des Betrachters ist aufgrund der genauen Stadttopographie exakt bestimmbar und wäre heute in der Calle Mateos Gago zu verorten. CHF 15 000 / 20 000 (€ 13 890 / 18 520)
  • 29. | 129
  • 30. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 130 3217 ADOLPHE APPIAN (1818 Lyon 1898) Fischer an Meeresbrandung. 1878. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert: Appian. 1878. 32,5 × 55,5 cm. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Noé Willer bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäldes anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken. CHF 1 500 / 2 500 (€ 1 390 / 2 310) 3218* ALEXANDRE-RENÉ VERON (1826 Montbazon 1897) Corot et ses amis en forêt. 1853. Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert: A. Veron 1853. Verso auf dem Keilrahmen betitelt: Corot et ses amis dans les gorges d‘Apre- mont - Fontainebleau 1853. 59,5 × 40,5 cm. Provenienz: Europäischer Privatbesitz. Der in Montbazon geborene Alexander René Veron, stellt in vorliegendem Gemälde den Pfeife rauchenden Jean-Baptiste Camille Corot (1796–1875) in einer felsigen Schlucht unter den herbstlichen Eichen bei einer Malpause dar. Verorten lässt sich die Darstellung wohl in die Schluchten von Apremont („Gorges d’Apremont“), einer Gegend im Wald von Fontainebleau, die unter den Barbizonmalern sehr beliebt war. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 780 / 4 630)
  • 31. | 131 3219* JULES ACHILLE NOËL (Quimper 1815–1881 Algier) Segelboote am Ufer. Öl auf Holz. Unten links signiert: JULES NOËL. 23,5 × 35,5 cm. Provenienz: - Kunsthandel V. Winkel Magnussen, Kopenhagen, Nr. M223 (verso mit Etikett). - Deutscher Besitz. Ausstellung: Paris 1913, Exposition de Petits Maîtres du XIXe siècle, Galerie Georges Petit, 16.6.–13.7.1913, Nr 222 (verso mit Etikett). CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 780 / 4 630)
  • 32. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 132 3220 FRANZ XAVER WINTERHALTER (Menzenschwand 1805–1873 Frankfurt a. M.) Die schöne Amerikanerin. Um 1868–1869. Öl auf Leinwand. 115 × 88 cm (oval). Gutachten: Dr. Eugene Barilo von Reisberg, 2.8.2021. Provenienz: - Sammlung Franz Xaver Winterhalter, 1873. - Durch Erbfolge an Hermann Winterhalter (Bruder von Franz Xaver Winterhalter), 1891. - Durch Erbfolge in den Besitz der Erben von Hermann Winterhal- ter. - Privatsammlung Dr. Huwyler, um 1988 (verso mit Etikett / Leih- geber für die Ausstellungen in London und Paris). - Durch Erbfolge an heutige Besitzer, Schweizer Privatbesitz. Ausstellung: London und Paris 1987/88, Franz Xaver Winterhalter and the courts of Europe 1830–70, National Portrait Gallery, 30.10.1987– 10.01.1988, Nr. 80 (verso mit Etikett). Literatur: - Franz Wild: Nekrologe und Verzeichnisse der Gemälde von Franz Herrmann Winterhalter, Zürich 1894, S. 53 / Anhang Nr. 507. - O. E. Sutter: Franz Xaver Winterhalter, Daheim 1936, S. 373, Nr. 25 (mit Abb.) - Ausst.-Kat. Franz Xaver Winterhalter et les cours d’Europe de 1830 à 1870, National Portrait Gallery, London 1988, S. 154 und 218, Nr. 80 (mit Abb.). Von Anmut und Eleganz geprägt und zugleich mit stolzem Blick porträtiert Franz Xaver Winterhalter die hier dargestellte junge Amerikanerin. Der Familienüberlieferung nach handelt es sich bei der Dame um die letzte Verlobte Franz Xaver Winterhalters (Ausst.-Kat 1988, S. 218). Obwohl es keine konkreten Hinweise für die Verlobung des damals über sechzigjährigen Künstlers gibt, liegt jedoch nahe, dass eine persönliche Beziehung zwischen der Porträtierten und dem Maler bestand. Seit Mitte des 19. Jahr- hunderts liess sich eine Vielzahl amerikanischer Reisender von europäischen Künstlern porträtieren. Auch von Winterhalter sind mindestens vier Gemälde bekannt, auf denen er amerikanische Modelle porträtierte – darunter das Gemälde „Mlle Strahter de Kentucki“ von 1850. Obgleich das hier angebotene Gemälde nicht datiert ist, ist es dem Kunsthistoriker Dr. Eugene Barilo von Reisberg möglich, die Entstehung des Werks zeitlich sehr konkret zwischen 1868 und 1869 einzuordnen. Seine Annahme begründet er zum einen mit der verwendeten Kleidung und dem aufwendigen Haarschmuck der Dame, der sehr typisch für die späten 1860er-Jahre und frühen 1870er-Jahre war. Zum anderen trägt der auf der Leinwand befindliche Stempel von Henry et Cré, einem Pariser Leinwand- lieferant, dazu bei, die Datierung so genau fixieren zu können. So verwendete der Betrieb jenes Händlers diesen bestimmten Stempel nur für die Zeitperiode von 1868 bis 1869. Im Genre der Porträtmalerei zählt Winterhalter im 19. Jahrhundert zu den renommiertesten Künstlern. Er fertigt eine Vielzahl von Bildnissen für aristokratische Persönlichkeiten an, darunter für das britische, spanische und österreichische Königshaus sowie für den französischen Königshof. Winterhalters Kontakte zur Adels- gesellschaft finden sich bereits in dessen Jugendjahren. Während seiner Ausbildung im baden-württembergischen St. Blasien wird Grossherzog Ludwig I. auf sein künstlerisches Talent aufmerksam und ermöglicht ihm ein Stipendium an der Königlichen Akade- mie der Bildenden Künste in München. Es folgen Stationen als Zeichenlehrer Sophie von Badens (1801–1865) und als badischer Hofmaler unter Grossherzog Leopold (1790–1852) sowie diverse Reisen und Auslandsaufenthalte, die Winterhalter internationa- le Bewunderung verschaffen. Seine besondere Beliebtheit als Porträtmaler liegt neben der technischen Präzision auch in der schmeichelhaften Darstellungsweise begründet, mit welcher der Maler seine Modelle wiedergibt. Er fängt die jeweiligen Charak- teristiken ein und führt diese auf wohlwollende und besonders ästhetische Art und Weise aus. Zeitgenössische Modetrends dienen dabei als unterstützendes Requisit. Das Porträt der Amerikanerin bleibt bis zu Winterhalters Tod in dessen Besitz. Anschliessend erscheint es unter der Nummer 9 im Nachlass seines Bruders Hermann Winterhalters. In der posthum entstandenen Liste von Winterhalters Werk, die dessen Neffe Franz Wild 1894 anfertigt, wird das Gemälde ebenfalls unter selbigem Titel erwähnt. CHF 30 000 / 40 000 (€ 27 780 / 37 040)
  • 33. | 133
  • 34. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 134 3221* PAUL DÉSIRÉ TROUILLEBERT (1829 Paris 1900) La ruelle des Soeurs à Candes. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Trouillebert. 57 × 22 cm. Provenienz: - Vente Atelier Trouillebert, 1890, Nr. 35. - Auktion Pillon, Calais, 7.7.1996, Los 50. - Auktion Pomez-Boisseau, Troyes, 9.2.1997, Los 87. - Auktion Dorotheum, Wien, 8.6.2020, Los 600. - Maier Co. Fine Art, Stuttgart. - Europäischer Besitz. Ausstellungen: - Galerie Haussmann, 1900, Nr. 83. - Stuttgart 2020, Paul Désiré Trouillebert, Maier Co. Fine Art, Oktober 2020. Literatur: Claude Marumo / Thomas Maier / Bernd Müllerschön: Paul Désiré Trouillebert. Catalogue Raisonné de l‘oeuvre peint, Stuttgart 2004, S. 377, Nr. 479 (mit Abb.). CHF 6 000 / 8 000 (€ 5 560 / 7 410)
  • 35. | 135 3222* PAUL DÉSIRÉ TROUILLEBERT (1829 Paris 1900) Le rameur dans sa barque. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Trouillebert. 34,3 × 50,5 cm. Provenienz: - Auktion Rossini, Paris, 9.4.2014. - Maier Co., Fine Art, Stuttgart. - Europäische Sammlung. Das Gemälde wird nach Prüfung des Originals durch Thomas Maier und Bernd Müllerschön in den in Vorbereitung befindlichen Nachtragsband zum Werkverzeichnis von Paul Désiré Trouillebert aufgenommen. CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 410 / 11 110)
  • 36. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 136 3223* PIETER LODEWIJK FRANCISCO KLUYVER (1816 Amsterdam 1900) Winterlandschaft mit Reisigsammlern. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Kluyver. 76 × 64,5 cm. Provenienz: Europäischer Privatbesitz. Pieter Lodewijk Kluyvers Œuvre wird bestimmt durch äusserst präzise ausgeführte und atmosphärisch aufgeladene Sommer- und Winterlandschaften. Die Feinheiten der Natur finden Betonung durch einen feinen Pinselduktus und eine in sich stimmige Farbpalette und durch Vieh- und Figurenstaffage belebt. Mit eindrucksvollen Lichteffekten stellt Kluyver unterschiedliche Landschaftszüge rund um Arnheim, Amersfoort, Den Haag, Haarlem und Amsterdam dar und führt er die lange Tradition der holländischen Land- schaftsmalerei fort, die im 17. Jahrhundert in Jacob van Ruisdael (1629–1681) einen wichtigen Vertreter hatte. Diese äusserst detailliert ausgeführte Winterlandschaft gehört zu den qualitätsvollsten Kompositionen des Amsterdamer Malers Pieter Lodewijk Francisco Kluyver innerhalb der Bildgruppe von Winterdarstellungen. Christiaan Lucht, M.A. bestätigt die Eigenhändigkeit nach Prüfung des Originals, wofür wir ihm danken. CHF 9 000 / 12 000 (€ 8 330 / 11 110)
  • 37. | 137 3224* ANDREAS SCHELFHOUT (1787 Den Haag 1870) Eisvergnügen. 1824–29. Öl auf Holz. Unten rechts signiert: A. Schelfhout. f. 37,8 × 48,6 cm. Provenienz: - Kunsthandel Pieter A. Scheen, Den Haag. - Privatsammlung. - Auktion Venduehuis der Notarissen, Den Haag, 15.12.2020, Los 67. - Niederländischer Privatbesitz. Literatur: - Willem Laanstra: Andreas Schelfhout, Amsterdam 1995, S. 149, Nr. WO 38-1 (mit Abb. / minimal abweichende Massangaben). - Herman de Vilder und Kris van de Ven: Eugène Verboeckhoven et ses peintres collaborateurs, Sint Niklaas 2006, S. 390, Nr. 325 (mit Farbabb.). Bekanntheit erlangte Andreas Schelfhout für seine Komposi- tionen romantischer Sommer- und Winterlandschaften sowie Strandszenen, wobei die Werkgruppe der sogenannten „Win- tertjes“ (dt. Eisvergnügen) unübertroffen bleibt, zu der auch die vorliegende Arbeit gezählt werden darf. Schon zu Lebzeiten genossen die sorgfältig und mit technischer Raffinesse ausgeführten Landschaftsgemälde des Niederlän- ders grosse Beliebtheit. Kein anderer vermochte es die liebliche Atmosphäre einer Sommerlandschaft oder das frostig kalte Wetter eines Wintertages malerisch so einzufangen wie Andreas Schelfhout. Gewisse Darstellungen wurden mit Viehstaffagen von Künstler- kollegen, wie Pieter Gerardus van Os (1776–1839) ausgestattet, wovon möglicherweise auch bei den Figuren und dem Pferd auf der linken Seite in dieser Komposition ausgegangen werden kann, die höchstwahrscheinlich nicht von Schelfhout selbst ausgeführt wurden. Mit Barend Cornelis Koekkoek (1803–1862) zählt Andreas Schelfhout zu den wichtigsten Vertretern der niederländischen Landschaftsmalerei der Romantik, weshalb es nicht verwundert, dass unter der Liste seiner Schüler bekannte Namen wie Johan Bartold Jongkind (1816–1907) und Charles Leickert (1819–1891) auftauchen. CHF 12 000 / 18 000 (€ 11 110 / 16 670)
  • 38. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 138 3225* HENDRIKUS VAN DE SANDE BAKHUYZEN (1795 Den Haag 1860) Hirtenjunge mit Kühen. 1837. Öl auf Holz. Unten rechts signiert und datiert: VdS: Bakhuyzen. fc 1837. 54 × 46,5 cm. Provenienz: Europäischer Privatbesitz. Die Szenen des niederländischen Künstlers Henrikus van de Sande Bakhuyzen zeich- nen sich durch eine sehr feine und detaillierte Malweise aus. Aufgrund dieser akkuraten Technik erinnern seine Werke an Darstellungen aus der Zeit des Goldenen Zeitalters wie beispielsweise die Landschaften des Barockmalers Paulus Potter (1625–1654). Auch die hier angebotene romantische Landschaftsszene mit Kühen, Schafen und einem im Gras rastenden Hirtenjungen ist von diesem besonderen Stil gekennzeichnet und zählt gemäss dem Experten Christiaan Lucht zu einem der besten Gemälde des Künstlers. 1795 in Den Haag geboren, verbrachte Bakhuyzen sein gesamtes Leben in seiner Geburtsstadt, wo er auch als Lehrer tätig war. Für seine Arbeit erhielt Bakhuyzen ver- schiedene Medaillen und Auszeichnungen und ab 1822 wurde er Mitglied der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Amsterdam. In den 1830er- und 1840er-Jahren reiste er nach Deutschland und nach Belgien und kehrte inspiriert mit neuen Ideen zurück. Die Entstehung des vorliegenden Gemäldes ist demnach zeitlich in Bakhuyzens Reiseperiode zu verorten. Christiaan Lucht, M.A. bestätigt die Eigenhändigkeit nach Prüfung des Originals, wofür wir ihm danken. CHF 18 000 / 25 000 (€ 16 670 / 23 150)
  • 39. | 139 3226* FREDERIK MARINUS KRUSEMAN (Haarlem 1816–1882 Sint-Gillis) Sommerlandschaft mit Figuren. 1861. Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert: FMKruseman fc 1861. 54,2 × 59 cm. Provenienz: - Auktion Christie‘s, Laren, 20.10.1980, Los 309. - Europäische Privatsammlung. Ausstellung: Oss/Alkmaar 2014-2015, Kruseman. Kunstbroeders uit de ro- mantiek, Museum Jan Cunen, 14.4.2014–15.3.2015 und Stedelljk Alkmaar, 18.4.–19.7.2015. Literatur: - Marjan van Heteren und Jan de Meere, Frederik Marinus Kruse- man 1816–1882: Painter of Pleasing Landscapes, Schiedam, 1998, S. 186, Kat.-Nr. 139 (mit Abb. und fehlerhaften Massanga- ben). - Marjan van Heteren und M. van den Nieuwenhof: Kruseman. Kunstbroeders uit de Romantiek, Waanders Uitgevers, Zwolle, 2014 (mit Abb.). Unter dem Einfluss verschiedener Vertreter der romantischen Landschaftsmalerei, wie Nicolaas Johannes Roosenboom (1805–1880), Jan van Ravenswaaij (1789–1869) und Barend Cornelis Koekkoek (1803–1862), erlernte der Haarlemer Künstler, märchenhafte, verträumte und technisch versierte Ausführungen unterschiedlicher Sommer- und Winterlandschaften. Die 1850er- und 1860er-Jahre gelten in Krusemans Karriere als Höhepunkt. Den zu jener Zeit entstandenen Werken wird nachgesagt, in vielerlei Hinsicht gar die Arbeiten seines Lehrers Koekkoek zu übertreffen. So auch vorliegende Arbeit, die mittels präzise ausgeführten Details und einer romantischen und in sich stimmigen Farbpalette zum Verweilen einladen. Christiaan Lucht M.A., bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäl- des anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken. CHF 17 000 / 22 000 (€ 15 740 / 20 370)
  • 40. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 140 3227 ERNEST VAN DEN KERCKHOVE (Brüssel 1840–1879 Schaarbeek) Zusammenkunft vor dem Pantheon in Rom. 1871. Öl auf Holz. Unten rechts signiert, bezeichnet und datiert: E. VDKerckhove. ROME 1871. 41 × 54,5 cm. Provenienz: Schweizer Privatbesitz, durch Erbfolge an heutige Besitzer. CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 700 / 5 560) 3228* HORACE VERNET (1789 Paris 1863) Studie zu „Der Ausbruch der Cholera an Bord der Fregatte Mel- pomène“. 1833–1834. Öl auf Papier auf Leinwand. Unten links signiert und schwer leserlich datiert: H Vernet 183(...). 38 × 31 cm. Provenienz: - Sammlung Eduard Hildebrandt (1817–1868). - Nachlassversteigerung Hildebrandts, 4.3.1869, Berlin, im Wohn- haus des Malers, Los 183 (verso mit Etikett als „Der Ausbruch der Cholera auf einem französischen / Kriegsschiffe [...]“). - Privatsammlung, England. - Auktion Lawrences Auctioneers, Crewkerne, 11.7.2014, Los 2020 (als „Study For `The Cholera on Board The Melpomene`“). - Kunsthandel Daxer Marschall, München. - Europäische Sammlung. Das Ereignis, das Horace Vernet hier für sein Gemälde wählte, geht auf eine Begebenheit zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu- rück. Auf dem Weg von Brest nach Alger steuerte die Fregatte der Melpomène – benannt nach der Muse der tragischen Dichtung und des Trauergesangs – unter Kapitän Vincent-Marie Moulac (1778–1836), im Juni 1833 den Hafen von Lissabon an. Zu jener Zeit wütete in der portugiesischen Hafenstadt die Choleraepi- demie und innert weniger Tage infizierte sich ein Grossteil der Mannschaft und erlag kurze Zeit später der Krankheit. Die übrige Besatzung machte sich weiter auf den Weg nach Toulon und hatte bei der Ankunft weitere Tote zu beklagen. Um die Einwoh- ner von Toulon von der Cholera zu verschonen, opferte sich die
  • 41. | 141 Mannschaft der Melpomène und begab sich für mehrere Monate in Quarantäne, die nur wenige Besatzungsmitglieder überlebten. Bei der hier zum Verkauf stehenden Komposition handelt es sich wohl um eine Vorstudie zum Originalgemälde der „Le Choléra morbus à bord de la Melpomène/Miasmes délétères à bord de la Melpomène“ (Öl auf Leinwand, 273 × 192 cm, signiert, datiert und bezeichnet Rome 1834), das sich heute im Palais des Beaux–Arts in Marseille befindet. In Auftrag wurde dieses von der Stadt Marseilles für den Ratssaal der Gesundheitsbehörde gegeben und sollte sich motivisch neben dem Marmorrelief mit der „Pest in Mailand“ von Pierre Pugets (1620–1694) und dem Gemälde des „Heiligen Rochus“ von Jacques-Louis David (1748–1825) einreihen. Das Gemälde erreichte Marseille 1835 nach seiner Fertigstellung. Umso tragischer und furchteinflössend war es, dass die französische Stadt kurze Zeit später von der Cholera heimgesucht wurde und Vernets Darstellung zur schrecklichen Realität wurde. CHF 20 000 / 30 000 (€ 18 520 / 27 780)
  • 42. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 142 3229 HENRI FANTIN-LATOUR (Grenoble 1836–1904 Buré) Nature morte de cuisine. Verre, bouteille, plat, casserole et pot. 1856. Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert: Fantin. 1856. 49 × 61 cm. Gutachten: Sylvie Brame, Brame Lorenceau, 19.5.2021. Provenienz: - Sammlung Mme Fantin-Latour, bis 1919. - Galerie F. J. Tempelaere, Paris. - Kunsthandel Huinch Scherjon, Amsterdam. - Kunsthandel Hans W. Lange, Berlin, 27.–29.1.1943. - Kunsthandel E. J. Wisselingh Co., Amsterdam, Nr. 7359 (verso mit Etikett / „nature morte“). - Sammlung Max Borden, New York (bei Obigem erworben). - Auktion Parke Bernet Galleries, Inc., New York, 3.2.1954, Los 57. - Auktion Parke Bernet Galleries, Inc., New York, 17.11.1954, Los 57. - Sammlung Rose Borden, 1962 (verso auf Rahmen bezeichnet). - Auktion Willy Klopfer, Zürich, 29.4.1982, Los 321. - Schweizer Privatbesitz, an obiger Auktion erworben. Ausstellungen: - Amsterdam 1936, Fantin-Latour, Kunsthandel Hunich Scher- jon, Januar 1936, Nr. 2. - Lausanne 2007, Fantin-Latour, de la réalité au rêve, Fondation de l‘Hermitage, 29.6.-28.10.2007, Nr. 1. Literatur: - Victoria Fantin-Latour: Catalogue de l‘oeuvre complet de Fantin-Latour, établi et rédigé par Madame Fantin-Latour, Paris 1911, S. 11, Nr. 66 (nature morte). - Ausst.-Kat. Fanti-Latour, de la réalité au rêve, Fondation de l‘Her- mitage, Lausanne 2007, S. 76, Nr. 1 (mit Farbabb.). Schenkt man der künstlerischen Überzeugung Henri Fantin-La- tours Glauben, so liegt in der Schlichtheit der Komposition die höchste Form der Raffinesse. Es sind die einfachen Freuden des täglichen Lebens, in denen sich das grösste Glück finden lässt. Eine beruhigende Wirkung geht von den Stilllebendarstellungen Fantin-Latours aus, die zum Innezuhalten einladen, um die Schön- heit des Lebens zu erkennen und zu bewundern – sei es der es beim Anblick einer gedeckten Tafel oder bei der Vorstellung des Geschmacks der dargestellten frischen Früchte oder auch der Anblick von duftenden, blühenden Blumen. Während der ersten Jahre seiner Karriere als Künstler schuf er zunächst Porträts und Selbstporträts, was vor allem auf seine Orientierung und ersten Versuche, im Salon auszustellen, zurück- zuführen ist. Erst kurz vor 1860 wendet sich Fantin-Latour vom Porträtieren von Gesichtern ab und widmet sich der Darstellung von Früchten und Blumen und weiterer Stilllebenelemente. Henri Fantin-Latour zählt zu den Meistern der französischen Stilllebenmalerei des 19. Jahrhunderts und reiht sich in die Linie vorangehender talentierter Künstlergenerationen rund um Jean-Baptiste Oudry (1686–1755), Jean-Baptiste-Siméon Char- din (1699–1799) und Anne Vallayer-Coster (1744–1818) ein. In diesem frühen Gemälde aus dem Genre der Stilllebenmale- rei, hatte Fantin noch nicht den aussergewöhnlichen Realismus erreicht, den man mit seinen Stillleben von Mitte bis Ende der 1860er-Jahre verbindet. Sein Gespür für raffinierte Farbharmoni- en war jedoch bereits gut entwickelt. Nebst Gustave Courbet (1819–1877) und James McNeill Whistler (1834–1903) gehörte Fantin-Latour zu einer Gruppe von befreundeten Künstlern, für die Gemälde keine abstrakten und unrealistischen Bilder darstellen sollten. Die Natürlichkeit der Motive sollte vor der Theatralik in der Darstellung stehen und exotische Sujet, übersteigerte Emotionen und eine dramatische Romantik wurden abgelehnt. Mit Wahrheit und Genauigkeit sollte das unidealisierte Sujets abgebildet werden, was in dem hier zum Verkauf stehenden Küchenstillleben Fantin-Latours überzeugend zum Ausdruck kommt. CHF 20 000 / 30 000 (€ 18 520 / 27 780)
  • 43. | 143
  • 44. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 144 3230 JEAN-BAPTISTE MALLET (Grasse 1759–1835 Paris) Badende am Seeufer. Öl auf Leinwand. Unten rechts auf dem Stein signiert: JMallet. 96,3 × 126,5 cm. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Noé Willer bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäldes nach Be- gutachtung anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken. CHF 7 000 / 10 000 (€ 6 480 / 9 260)
  • 45. | 145 3231* GUSTAVE COURBET (Ornans 1819–1877 La Tour–de–Peilz) Soucis / Astres. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: G. Courbet. 22 × 27 cm. Gutachten: Comité Courbet, 10.5.2021. Provenienz: - Sammlung Ph. de Cossé-Brissac. - Privatsammlung Paris. - Sammlung Kaspar Ilg, Schweiz. - Durch Erbfolge an heutige Besitzer, Schweizer Privatbesitz. Literatur: Robert Fernier: La vie et l‘œuvre de Gustave Courbet. Catalogue raisonné, Tom I: 1819–1865. Peintures. Paris 1977, S. 178, Nr. 301 (mit Abb. und minimal abweichenden Massangaben). Gustave Courbet, 1819 in Ornans geboren, zählt zu den wich- tigsten französischen Meistern des 19. Jahrhunderts. Mit seinem unverkennbaren Stil und seiner revolutionären Maltechnik wird er als zentraler Wegbereiter der klassischen Moderne und Zeit- wender der Kunstgeschichte gehandelt. Mit seinem Hang zur Provokation und zum Tabubruch, wie auch seiner Maltechnik setzte Gustave Courbet Massstäbe, die prägend auf nachfolgen- de Künstlergenerationen wirken sollten. Passend hierzu schrieb der deutsche Kunsthistoriker und Kurator, Ulf Küster, dass Farbe bei Courbet zum Gegenstand der Kunst wurde, das Sujet an sich gar in den Hintergrund rückte und Courbet einen Grundstein für die Entwicklung der abstrakten Kunst legte (Ulf Küster: Zeitge- nosse Courbet, in: Ausst.-Kat. Basel, Gustave Courbet, Fondation Beyeler 7.9.2014 –18.1.2015, S. 12 und 17). Das hier zum Verkauf stehende Pochade eines Blumenstillleben, soll laut dem französischen Kunstkritiker und Journalisten, Théo- dore Duret (1838–1927), 1862 in La Rochelle gemalt worden sein und zeigt Ringelblumen in einem braunen Steinguttopf. CHF 20 000 / 30 000 (€ 18 520 / 27 780)
  • 46. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 146 3232* EUGÈNE LOUIS BOUDIN (Honfleur 1824–1898 Deauville) Trouville. Les jetées. Marée haute. 1894. Öl auf Holz. Unten rechts datiert und signiert: 94 E. Boudin. 32 × 41 cm. Provenienz: - Sammlung Georges Ibos. - Auktion Hôtel Drouot, Paris, 19.6.1900, Los 13. - Galeries Durand-Ruel, Paris, bei obiger erworben. - Sammlung F. R. Goldschmit, London, bis 1941. - Auktion Christie‘s, London, 26–27.6.1941, Los 99. - Sammlung A. Tooth and Sons, London, bei obiger erworben. - Auktion Ansorena, Madrid, 6.7.2010, Los 250. - Europäische Privatsammlung. Ausstellungen: - London 1905, Sisley and Boudin, Grafton Gallery, Nr. 30. - Paris 1923, Exposition Boudin, Galeries Durand-Ruel, Nr. 29. - Paris 1927, Exposition Boudin, Galeries Durand-Ruel, Nr. 41. Literatur: Robert Schmit: Eugène Boudin, 1824–1898, Paris 1973, Bd. III, S. 269, Nr. 3308 (mit Abb.). Bereits in jungen Jahren fühlt sich der in Honfleuerer geborene Maler, Eugène Louis Boudin, zu den Häfen und Küsten Nord- frankreichs hingezogen. Im Besonderen machte er sich mit den Darstellungen der normannischen Küste als auch Marine- und Strassenszenen einen Namen in der Kunstwelt. Unter der Anleitung von François Millet (1814–1875) unternahm er in den 1840er-Jahren erste künstlerische Experimente. Schon früh von der Kunst angezogen und ermutigt von Millet und Eugè- ne Isabey (1803–1886), verlässt er seine Heimat, Le Havre, um sich in Paris voll und ganz der Malerei zu widmen. Fasziniert von Licht und Schatten und deren Effekte auf die Wahrnehmung und künstlerische Erfassung der Landschaft, ver- brachte er viel Zeit im Freien und zählt zu einem der Ersten, die „en plein air“, sprich im Freien vor dem Motiv malen. Ein besonderes Augenmerk legte er dabei stets auf die naturgetreue Wiederga- be von Himmel und Wasser, weshalb es nicht verwundert, dass ihn Jean-Baptiste Corot (1795–1875) als „König des Himmels“ bezeichnete. Unter Zuspruch seiner Künstlerkollegen Isabey, Corot und auch Edgar Degas (1834–1917) und bedingt durch seine zahlreichen Studienreisen, vermochte es Boudin seinen eigenen, vorimpres- sionistischen Stil zu entwickeln, der sich mit einer bemerkens- werten, unverkennbaren Leichtigkeit in seinen Darstellungen von Land und Leuten zu erkennen gibt und mit Nachdruck auf die Arbeiten der Impressionisten der Folgegenerationen wirken sollte. So war es Claude Monet, der in späteren Jahren mit den Wor- ten zitiert wird: „Wenn ich Maler geworden bin, bin ich es Boudin schuldig.“ Der Ursprung seiner Inspiration für seine bevorzugte Motivreihe rund um das Küstenstädtchen Trouville findet sich um 1863, als Boudin seinen ersten Sommer in dem nordfranzösischen Küsten- städtchen verbrachte und fortan jeden Sommer zurückkehrte. Nach der Anbindung an das Zugnetz wurde Trouville, in der zwei- ten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zu einem modischen Sommerfe- rienort für den französischen Adel, was auch die Nachfrage nach seinen Darstellungen des normannischen Städtchens steigen liess. So widmete er sich in unterschiedlichen Variationen seinem Lieblingsmotiv, zu dem auch vorliegendes, hier zum Verkauf ste- hende Gemälde gezählt werden darf. CHF 60 000 / 80 000 (€ 55 560 / 74 070)
  • 47. | 147
  • 48. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 148 3233* FRANÇOIS ANTOINE BOSSUET (Ypern 1798–1889 Saint-Josse-ten-Noode) Panoramaansicht Roms mit Darstellungen von St. Pierre, Saint-Agnès hors les Murs und dem Mausoleum Santa Constanza. 1881. Öl auf Holz. Unten rechts signiert und datiert: F. Bossuet. 1881. Verso mit Titel und Echtheitserklärung des Künstlers auf Etikett. 15,3 × 54 cm. Provenienz: Europäischer Privatbesitz. CHF 5 000 / 7 000 (€ 4 630 / 6 480) 3234 HANS ZATZKA (1859 Wien 1945) Nymphe mit Putti. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: H. Zatzka. 63 × 31,3 cm. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 850 / 2 780)
  • 49. | 149 3235* FRANZÖSISCHE SCHULE, 19. JAHRHUNDERT Allegorie der Nacht. 1886. Öl auf Leinwand. Unten links mit Datierung: 1886. 96,8 × 161 cm. CHF 6 000 / 8 000 (€ 5 560 / 7 410)
  • 50. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 150 3236* PAUL DÉSIRÉ TROUILLEBERT (1829 Paris 1900) Le faucheur et un rameur sur la rivière. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Trouillebert. 85 × 113,5 cm. Provenienz: - Auktion Baron-Ribeyre, Paris, 15.6.2020, Los 171. - Europäische Sammlung. Paul Désiré Trouillebert war ein versierter Vertreter der Schule von Barbizon, der insbesondere in den atmosphärischen Land- schaftsdarstellungen seine Meisterschaft zeigte. 1865, im Alter von 36 Jahren, gab er sein Debüt im Salon de Paris und stellte dort mehrfach aus, so zwischen 1865 und 1872 ein Porträt, 1869 das Landschaftsgemälde „Au Bois Rossignolet“, für das er viel Lob von den Kritikern bekam, und 1882 das Gemälde „Les Baigneuses“. In den 1870er-Jahren setzt sich Trouillebert intensiv mit der Land- schaftsmalerei Camille Corots (1796–1875) auseinander. Gerade die gedämpfte Farbpalette und die betonte Stimmungsmalerei lässt die künstlerische Nähe zum Meister erkennen. Berühmt und berüchtigt war seinerzeit der Prozess, den Alexandre Dumas fils gegen einen Kunsthändler führte, der ihm eine Landschaft Trouil- leberts als ein Hauptwerk Corots verkauft hatte. In dem hier angebotenen Gemälde „Le faucheur et un rameur sur la rivière“ zeigt sich in besonderem Maße Trouilleberts Fähigkeit, das flirrende Licht in den wogenden Gräsern, dem spiegelnden Flußlauf und dem filigranen Laubwerk einzufangen. Die arbei- tenden Menschen, ein Mäher und ein Ruderer dargestellt in einer Alltagsszene des Landlebens, sind zwar zentral in die Bildmitte gesetzt, werden jedoch von den sie überragenden Birkenstäm- men und den ausladenden Weiden auf der anderen Uferseite dominiert. Die Natur selber wird zum vorherrschenden Bildthema, spontan und unmittelbar eingefangen. Die stimmungsvollen Landschaften, die nach Ölskizzen ausge- führt werden, die Trouillebert häufig direkt in der Natur fertigte, zeigen die Landschaft frei von Idealisierung, real in ihren Details und würdig als alleiniger Inhalt der Bilder. Das direkte Naturer- lebnis ist in den Gemälden spürbar, das besondere Licht und der eigenwillige Zauber dieser unbedeutenden Orte wird durch die Freilichtmalerei eingefangen. Diese neue Sicht der bereits zum Impressionismus überleitenden Paysage intime wurde zu einem Merkmal dieses Malers. Das Gemälde wird nach Prüfung des Originals durch Thomas Maier und Bernd Müllerschön in den in Vorbereitung befindlichen Nachtragsband zum Werkverzeichnis von Paul Désiré Trouillebert aufgenommen. CHF 30 000 / 40 000 (€ 27 780 / 37 040)
  • 51. | 151
  • 52. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 152 3238 CHARLES EUPHRASIE KUWASSEG (Draveil 1833–1904 Paris) Vue d‘Anvers sur l‘Escault. 1887. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert: C. Kuwasseg 1887. Verso auf der Leinwand bezeichnet, datiert und monogrammiert: Vue d‘An- vers sur l‘Escault. Paris 1887. KC. 27 × 41,4 cm. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Noé Willer bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäldes anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken. CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 850 / 2 780)
  • 53. | 153 3239 PIERRE HENRI THEODORE TETAR VAN ELVEN (Sint-Jans-Molenbeek 1828/31–1908 Mailand) Spaziergänger vor dem Amsterdamer Goldschmiede- Juwe- liergeschäft „Fürstenhaupt und Dammerval“ am Oude Turfmarkt. 1846-1857. Öl auf Holz. Mittig unten auf der Hausmauer signiert: PIERRE TETAR V. ELVEN. 54,3 × 43 cm. Provenienz: - Kunsthandel Omega, Den Haag, bis 1989 (verso mit Etikett). - Schweizer Privatbesitz, bei Obigem erworben. Christiaan Lucht M.A., bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäl- des anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken, und datiert es in den Zeitraum um 1846 bis 1857. CHF 6 000 / 10 000 (€ 5 560 / 9 260)
  • 54. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 154 3240* HEINRICH BÜRKEL (Pirmasens 1802–1869 München) Rinderherde an einem Brunnen in der Campagna. Um 1838. Öl auf Papier auf Holz. 28,5 × 35,5 cm. Provenienz: - Sammlung Regierungsbaumeister Sachs. - Auktion Hugo Helbing, München, 26.5.1914, Los 27. - Sammlung Prof. Hans Best, München. - Durch Erbfolge an die Nachfahren Best. - Kunsthandel Daxer Marschall, München. - Europäischer Privatbesitz. Literatur: - Luigi von Bürkel: Heinrich Bürkel, München 1940, S. 135, Kat.-Nr. 202. - Hans Bühler und Albrecht Krückl: Heinrich Bürkel mit Werkverzeichnis der Gemälde, München 1989, S. 283, Nr. 497 (mit Abb.). 1822 nach München gezogen, orientierte sich Heinrich Bürkel vor allem an Vorbildern der nieder- ländischen Malerei, die er aus Museen kannte, statt sich nach der Tradition der Münchner Akademie zu richten. Dieser unverkennbare Stil des Künstlers – der ab Mitte der 1850er-Jahre in Akademiekreisen noch grosse Beachtung finden wird – zeichnet Bür- kels besondere Malerei aus und macht ihn bereits zu Lebzeiten zu einem international gefragten Künstler. Die hier angebotene Landschaftsszene in der rö- mischen Campagna ist Bürkels erste Version dieses Motivs und mit grosser Wahrscheinlichkeit Ende der 1830er-Jahren entstanden, in denen der Künstler mehrere Italienreisen unternahm. Vor allem der längere Aufenthalt in Rom war prägend für Bürkel, der dort Kontakt zur deutschen Malergemeinde aufnahm, woraus sich ein inspirierender Austausch ergab. Häufig hat Bürkel direkt in der Natur gemalt, weshalb seinen auf Reisen entstandenen Werken etwas Spontanes und Skizzenhaftes innewohnt. Das vorliegende Werk ist somit ein gutes Beispiel für Bürkels Vorgehen, da es auf Papier gemalt ist und teilweise vor Ort entstanden sein könnte. Die detail- genaue Darstellung der trinkenden Rinder und der zwei Bauern im Vordergrund des Gemäldes machen Bürkels Talent auf dem Gebiet der Genremalerei deutlich. Parallel dazu offenbart die gekonnt einge- fangene Topografie im Hintergrund die Begabung des Künstlers als Landschaftsmaler. CHF 12 000 / 18 000 (€ 11 110 / 16 670)
  • 55. | 155 3241 CHRISTIAN MORGENSTERN (Hamburg 1805–1867 München) Burg Schwaneck mit dem Isartal. 1851. Öl auf Leinwand. Unten links signiert, bezeichnet und datiert: CHR. Morgenstern München 1851. 107 × 154,5 cm. Provenienz: - Auktion Christie‘s, Amsterdam, 3.5.1988, Los 265. - Liechtensteiner Privatbesitz. CHF 15 000 / 20 000 (€ 13 890 / 18 520)
  • 56. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 156 3242* HENRI VAN ASSCHE (1774 Brüssel 1841) Gegenstücke: Hirten mit Vieh auf einer Brücke. / Hirten in einer Flusslandschaft. 1807. Öl auf Holz. Unten rechts signiert: H: Van Assche. / Unten rechts signiert und datiert: H: Van Assche 1807. 49,2 × 72,6 cm. / 49,4 × 72,5 cm. Provenienz: Sammlung Rademakers. Henri Van Assche wurde in Brüssel geboren. Als junger Künstler reiste er in die Schweiz und nach Italien, wo ihn die Natur und das Licht faszinierten. Er entwickelte sich zu einem akademischen Maler von Landschaften und Panoramen, häufig mit einer religi- ösen Stimmung. Wegen seiner vielen Wasserfälle und Wasser- mühlen erhielt er den Beinamen „Le peintre cascade“. Seit 1812 nahm er erfolgreich an Ausstellungen teil. Er starb mit 67 Jahren in seinem Geburtsort (zitiert aus: Ausst.–Kat. Ein romantischer Blick – Die Sammlung Rademakers, M-Museum Leuven, Gemeen- temuseum, Den Haag, B. C. Koekkoek-Haus, Kleve, Brüssel 2011, S. 137). CHF 20 000 / 30 000 (€ 18 520 / 27 780)
  • 57. | 157
  • 58. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 158 3243* PAUL DÉSIRÉ TROUILLEBERT (1829 Paris 1900) Homme avec une brouette et sa femme. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Trouillebert. 41,5 × 32,5 cm. Provenienz: - Maier Co., Fine Art, Stuttgart. - Deutscher Besitz. Ausstellung: Stuttgart 2020, Paul Désiré Trouillebert, Maier Co. Fine Art, Oktober 2020. Literatur: Claude Marumo / Thomas Maier / Bernd Müllerschön: Paul Désiré Trouillebert. Catalogue Raisonné de l‘œuvre peint, Stuttgart 2004, S. 594, Nr. 1106 (mit Abb.). CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 700 / 5 560)
  • 59. | 159 3244* BARTHOLOMEUSJOHANNESVANHOVE (1790 Den Haag 1880) Ansicht auf Haarlems Bakenesserkerk. 1845. Öl auf Holz. Unten rechts signiert und datiert: B. J. van Hove 1845. 74,8 × 58,2 cm. Provenienz: - Auktion Sotheby‘s, London, 22.5.2014, Los 55. - Sammlung Rademakers. Bart van Hove wurde in Den Haag geboren, wo er von seinem Vater und dem Dekormaler Johannes H.A.A. Breckenheijmer (1722–1856) Unterricht erhielt. Danach besuchte er die Akademie für bildende Künste in Den Haag. Er gilt als einfluss- reiche Persönlichkeit in der niederländischen Romantik. Zu seinen vielen Schülern zählen Johannes Bosboom (1817–1891), Charles Lei- ckert (1816–1907), Salomon Leonardus. Ver- veer (1813–1876) sowie sein Sohn Hubertus van Hove (1814–1865). Er spezialisierte sich auf verträumte Stadtansichten, in denen topo- grafische Fakten mit Fantasie gemischt sind. Er war Mitbegründer der Künstlervereinigung Pulchri in den Haag, die Stadt, die er liebte und wo er 1880 starb (zitiert aus: Ausst.-Kat. Ein romantischer Blick – Die Sammlung Radema- kers, M-Museum Leuven, Gemeentemuseum, Den Haag, B. C. Koekkoek-Haus, Kleve, Brüssel 2011, S. 137). CHF 15 000 / 25 000 (€ 13 890 / 23 150)
  • 60. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 160 3245 GUSTAVE CASTAN (Genf 1823–1892 Crozant) Landschaftsstudie. Öl auf Malkarton. 26,5 × 22,2 cm. Provenienz: - Sammlung François-Louis-David Bocion, Lausanne. - Durch Erbfolge an heutige Besitzer, Schweizer Privatbesitz. Ausstellung: Genf 2010/11, Corot en Suisse, Musée Rath, 24.9.2010–9.1.2011, Nr. 171 (als Jean-Baptiste Camille Corot). Literatur: Ausst.-Kat. Genf 2010/11: Corot en Suisse, Musée Rath, 24.9.2010–9.1.2011, S. 217, Nr. 171 (mit Farbabb. / als Jean-Bap- tiste Camille Corot). CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 700 / 5 560)
  • 61. | 161 3246 JACOB ALT (Frankfurt am Main 1789–1872 Wien) Am Nassfeld bei Gastein. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Jac. Alt. 34,5 × 46,5 cm. Provenienz: - Auktion Dorotheum, Wien, 8.3.1989. - Privatsammlung Fürstentum Liechtenstein. CHF 5 000 / 8 000 (€ 4 630 / 7 410)
  • 62. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 162 3247 ALFRED JACQUES VERWEE (Sint-Joost-ten-Node 1838–1895 Schaarbeek) Weidende Kühe an einem Fluss. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: A Verwee. 68,5 × 91,3 cm. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Christiaan Lucht M.A., bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäl- des anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken und ordnet die Komposition dem Spätwerk Verwees zu. CHF 3 000 / 4 000 (€ 2 780 / 3 700) 3248* PAUL HUET (1803 Paris 1869) Fleurs (Blüten von Stockrosen). Öl auf Leinwand. 56,5 × 45,5 cm. Fotozertifikat von Pierre Miquel. Provenienz: - Maier Co. Fine Art, Stuttgart. - Deutscher Besitz. CHF 2 000 / 4 000 (€ 1 850 / 3 700)
  • 63. | 163 3249 JOHANN GOTTFRIED STEFFAN (Wädenswil 1815–1905 München) Am Tschingelbach bei Elm. 1889. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert, datiert und bezeichnet: J. G. Steffan. pt 1889. München. 65 × 88 cm. Provenienz: - Auktion Fischer, Luzern, 15.11.2001, Los 1188. - Liechtensteiner Privatbesitz. CHF 7 000 / 10 000 (€ 6 480 / 9 260)
  • 64. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 164 3250* EUGÈNE GALIEN-LALOUE (Paris 1854–1941 Chérence) Place de la Bastille. Gouache auf Papier. Unten links signiert: E. Galien-Laloue. 28 × 47 cm. Provenienz: Europäischer Privatbesitz. Noé Willer bestätigt die Eigenhändigkeit des Gemäldes anhand einer Fotografie, wofür wir ihm danken. CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 410 / 11 110) 3251* PAUL DÉSIRÉ TROUILLEBERT (1829 Paris 1900) Jeune femme en buste. Öl auf Leinwand. Oben links signiert: Trouillebert. 56 × 38,5 cm. Provenienz: - Sammlung Quichaud, Frankreich. - Auktion Christie‘s, London, 5.7.1974, Los 220. - Sammlung Raine, Countess Spencer, London. - Auktion Christie‘s, London, 13.7.2017, Los 233. - Maier Co., Fine Art, Stuttgart. - Deutsche Sammlung. Literatur: Claude Marumo / Thomas Maier / Bernd Müllerschön: Paul Désiré Trouillebert. Catalogue Raisonné de l‘œuvre peint, Stuttgart 2004, S. 216, Nr. 29 (mit Abb.). Auf einer Fotografie, die den Salon der Pariser Wohnung von Trouillebert in der Rue Navarin Nr. 13 zeigt, ist das hier angebo- tene Porträt in der Mitte auf dem Boden stehend zu erkennen (Abb.1). Lange wurde davon ausgegangen, dass die sehr selbst- bewusste Dargestellte die erste Ehefrau von Trouillebert sei, was nach heutigem Kenntnisstand wohl nicht zutrifft. 1974 erwarb Raine Countess Spencer, die im Juli 1976 Prinzes- sin Dianas Vater, Edward Earl of Spencer, geheiratet hatte, das Bild, welches sich über 40 Jahre in ihrer Sammlung befand. Die Stiefmutter von Lady Di verstarb im Oktober 2016. Die Gräfin war die Tochter der Bestsellerautorin Dame Barbara Cartland, die mit ihren unzähligen Liebesgeschichten grosse Erfolge verzeichnete. Trouilleberts blassierte Schönheit erscheint in diesem Porträt wie aus einem Buch von Barbara Cartland entsprungen. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 780 / 4 630) Abb. 1 (Los 3251)
  • 65. | 165
  • 66. Gemälde des 19. Jahrhunderts | 166 3252 FRIEDRICH VON AMERLING (UMKREIS) (1803 Wien 1887) Büssende Maria Magdalena. Öl auf Leinwand. 90 × 73,5 cm. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. CHF 1 200 / 1 800 (€ 1 110 / 1 670)
  • 67. | 167 3253* CARL GUSTAV HASENPFLUG (Berlin 1802–1858 Halberstadt) Blick auf das Möttelischloss bei Rorschach. Um 1825. Öl auf Leinwand. 50,8 × 63,5 cm. Provenienz: - Auktion Karrenbauer, Konstanz 1987 (hier als „Stadtturm und Stadtmauer von Überlingen mit Resten des Stadttores und Blick auf den Bodensee und Bodanrück“). - Süddeutscher Privatbesitz. - Auktion Geble, Radolfzell, 14.10.2017, Los 496. - Deutscher Privatbesitz. Literatur: Ausst.-Kat. Carl Hasenpflug (1802–1858). Wahrheit und Vision. Städtisches Museum Halberstadt, 27.7.–3.11.2002, S. 26 (mit Abb. hier fälschlicherweise aufgeführt als „Stadtturm und Stadt- mauer von Überlingen am Bodensee“). Diese Darstellung mit Ansicht des Möttelischlosses in Rorschach lässt sich in das Frühwerk von Carl Hasenpflug einordnen, der im Besonderen Bekanntheit für seine Arbeiten äusserst genauer Wiedergaben von Klostergängen und Kirchen erlangte. CHF 5 000 / 7 000 (€ 4 630 / 6 480)
  • 68.
  • 69. Künstlerregister Gemälde Alter Meister ANTWERPEN, 1. HÄLFTE 17. JAHRHUNDERT 3021 AVERCAMP, BARENT 3037 BEGA, CORNELIS PIETERSZ. 3029 BELLOTTO, BERNARDO genannt CANALETTO UND BELLOTTO, LORENZO 3062 BERGAMO SCHULE, UM 1560 3045 BLOOT, PIETER DE 3049 BRUEGHEL, JAN d. Ä. 3019 BRUEGHEL, JAN d. Ä. UND MOMPER, JOOS DE d. J. 3026 BRUEGHEL, JAN d. J. 3022 BRUEGHEL, JAN d. J. UND FRANCKEN, AMBROSIUS d. J. 3034 BRUEGHEL, PIETER d. J. 3015 BRUYN, BARTHOLOMÄUS d. J. 3014 CIPPER, GIACOMO FRANCESCO genannt IL TODESCHINI 3064 COSTA, LORENZO (ZUGESCHRIEBEN) 3010 CRANACH, LUCAS d. Ä. (NACHFOLGER) 3072 DI BICCI, NERI 3008 DI GIOVANNI, SCOLAIO genannt MAESTRO DEL BORGO ALLA COLLINA 3007 DI SER GIOVANNI, GIOVANNI genannt LO SCHEGGIA 3002 DITTMERS, HEINRICH 3031 DUSART, CORNELIS 3040 FLINCK, GOVAERT 3025 FOPPA, VINCENZO (UMKREIS) 3009 FRANCKEN, AMBROSIUS d. J. UND BRUEGHEL, JAN d. J. 3034 GAROFALO, CARLO UND GIORDANO, LUCA 3059 GIORDANO, LUCA UND GAROFALO, CARLO 3059 GOYEN, JAN VAN 3024, 3042 GREUZE, JEAN-BAPTISTE 3063 GUARDI, FRANCESCO 3067 HAAGEN, JORIS VAN DER 3044 HAL, JACOB VAN 3055 HANNOT, JOHANNES 3052 HEEMSKERCK, MAARTEN VAN (NACHFOLGER DES 17. JAHRHUNDERTS) 3050 HOFMANN, SAMUEL (NACHFOLGER DES 17. JAHRHUNDERTS) 3027 HONDECOETER, GILLIS CLAESZ. DE 3036 HUCHTENBURG, JAN VAN 3056 JORDAENS, HANS III 3017 KASTILISCHE SCHULE, UM 1480 3006 KAUW, ALBRECHT 3048 KESSEL, JAN VAN 3018 KREUZFELDER, JOHANN 3013 LEMBRI, PERE 3001 LOEDING, HARMEN 3028 MALINCONICO, NICOLA 3068 MARINONI, ANTONIO 3003 MEISTER DER TEMPERE FRANCESCANE 3004 MICHAU, THEOBALD 3053 MIRADORI, LUIGI genannt IL GENOVESINO (UMKREIS) 3058 MOLENAER, JAN MIENSE 3023 MOMPER, JOOS DE d. J. UND BRUEGHEL, JAN d. Ä. 3026 MONNOYER, ANTOINE 3057 NEYTS, GILLIS 3038 ODAZZI, GIOVANNI 3061 OSTADE, ADRIAEN VAN 3035 PICART, JEAN-MICHEL (UMKREIS) 3069 PILLEMENT, JEAN 3065 POTTER, PIETER SYMONSZ. 3032, 3041 RENI, GUIDO UND WERKSTATT 3060 ROBERT, HUBERT 3066 ROOTIUS, JACOB 3054 SARTO, ANDREA DEL (KOPIE DES 19. JAHRHUNDERTS) 3070 SARTO, ANDREA DEL (NACHFOLGER DES 19. JAHRHUNDERTS) 3071 SAVERY, ROELANT d. J. 3016 SCHOEVAERDTS, MATTHIJS 3043 SIMONS, MICHIEL 3030 SPANIEN, 17. JAHRHUNDERT 3020 SPANISCHER MEISTER, UM 1500–1520 3005 STEEN, JAN 3033 TRECK, JAN JANSZ. 3039 VERBEECK, PIETER CORNELISZ. 3046 VOIS, ARY DE 3047 VOLPONI, GIOVANNI BATTISTA 3008A WYNANTS, JAN 3051
  • 70. Künstlerregister Gemälde des 19. Jhs. ABELS, THEODORUS JACOBUS 3209 ALT, JACOB 3246 AMERLING, FRIEDRICH VON 3252 APPIAN, ADOLPHE 3217 BAKHUYZEN, HENDRIKUS VAN DE SANDE 3225 BAUMGARTNER, PETER 3214 BOSSUET, FRANÇOIS ANTOINE 3216 BOSSUET, FRANÇOIS ANTOINE 3233 BOUDIN, EUGÈNE LOUIS 3232 BÜRKEL, HEINRICH 3212, 3240 CASTAN, GUSTAVE 3245 CHOULTSÉ, IVAN FEDOROVICH 3202 COROT, JEAN-BAPTISTE CAMILLE 3205 COURBET, GUSTAVE 3231 DORÉ, GUSTAVE 3203 FANTIN-LATOUR, HENRI 3229 FRANZÖSISCHE SCHULE, 19. JAHRHUNDERT 3235 GALIEN-LALOUE, EUGÈNE 3250 HASENPFLUG, CARL GUSTAV 3253 HOVE, BARTHOLOMEUS JOHANNES VAN 3244 HUET, PAUL 3248 KERCKHOVE, ERNEST VAN DEN 3227 KLUYVER, PIETER LODEWIJK FRANCISCO 3223 KRUSEMAN, FREDERIK MARINUS 3226 KUWASSEG, CHARLES EUPHRASIE 3238 MALLET, JEAN-BAPTISTE 3230 MORGENSTERN,CHRISTIAN 3208, 3241 MUSIN, FRANÇOIS ÉTIENNE 3215 NOËL, JULES ACHILLE 3219 RABES, MAX FRIEDRICH 3204 SCHELFHOUT, ANDREAS 3201, 3224 SCHLESINGER, CARL 3211 SPITZWEG, CARL 3206, 3210, 3213 STEFFAN, JOHANN GOTTFRIED 3249 TETAR VAN ELVEN, PIERRE HENRI THEODORE 3239 TROUILLEBERT, PAUL DÉSIRÉ 3221, 3222, 3236, 3243, 3251 UNTERBERGER, FRANZ RICHARD 3207 VAN ASSCHE, HENRI 3242 VERNET, HORACE 3228 VERON, ALEXANDRE-RENÉ 3218 VERWEE, ALFRED JACQUES 3247 WINTERHALTER, FRANZ XAVER 3220 ZATZKA, HANS 3234
  • 71. VORBESICHTIGUNG Hardturmstrasse 102/121 8031 Zürich, Schweiz AUKTION Hardturmstrasse 102 8031 Zürich, Schweiz VORBESICHTIGUNG Hardturmstrasse 121 8031 Zürich, Schweiz AUKTION ONLINE ONLY VORBESICHTIGUNG 2, Rue de l‘Athénée 1205 Genf, Schweiz AUKTION 2, Rue de l‘Athénée 1205 Genf, Schweiz AUKTIONEN REPRÄSENTANTEN Koller Auktionen AG Hardturmstrasse 102 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63  Fax +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch www.kollerauktionen.ch Koller Auktionen AG 2, Rue de l‘Athénée 1205 Genf, Schweiz Tél +41 22 311 03 85 Fax +41 22 810 06 30 geneva@kollerauktionen.ch www.kollerauktionen.ch MÜNCHEN Fiona Seidler Maximiliansplatz 20 80333 München Tel. +49 89 22 80 27 66 Fax +49 89 22 80 27 67 Mobile +49 177 257 63 98 muenchen@kollerauktionen.com DÜSSELDORF Ulrike Gruben Citadellstrasse 4 40213 Düsseldorf Tel. +49 211 30 14 36 38 Fax +49 211 30 14 36 39 Mobile +49 175 586 38 64 duesseldorf@kollerauktionen.com BEIJING Jing Li Haidianque Chedaogou 10# 6/4-307 100089 Beijing Tel. +86 135 2039 8057 beijing@kollerauctions.com ITALIEN /TESSIN LuigiPesce ViaCairoli18 16124Genua,Italien T+393395962768 italia@kollerauktionen.com HAMBURG Ulrike Gruben Tel. +49 211 30 14 36 38 hamburg@kollerauktionen.com
  • 72. Auktionen: 21. September bis 5./6. Oktober 2021 Vorbesichtigung: Fr. 24. bis Di. 28. September, 10–18 Uhr Kontakt · Anahi Cardona · Tel. +41 44 445 63 21 · cardona@kollerauktionen.ch Gemälde, Zeichnungen Grafik Alter Meister des 19. Jhs. Bücher Autographen, Schmuck, Möbel, Uhren, Varia, Porzellan
  • 73. Kontakt · Stephan Koller · Tel. +41 44 445 63 20 · skoller@kollerauktionen.ch Antike Waffen, Sammlung von Elfenbeinobjekten Auktion: Donnerstag, 30. September 2021 PRUNKDECKELHUMPEN MIT SILBERMONTIERUNG. Historismus, Wien um 1875. H 46 cm.
  • 74. Kontakt · Stephan Koller · Tel. +41 44 445 63 20 · skoller@kollerauktionen.ch Möbel, Uhren, Porzellan Silber Auktion: Donnerstag, 30. September 2021 KOMMODE. Louis XV, Frankreich, wohl Nantes oder Bordeaux um 1760.
  • 75. | 222
  • 76. Bücher Autographen Auktion: Mittwoch, 29. September 2021, 14.00 Uhr Kontakt · Andreas Terwey · Tel. +41 44 445 63 40 · terwey@kollerauktionen.ch Rembrandt van Rijn (1606–1669). Einblattdruck des «Curateur over den Insolventen Boedel van Rembrant van Rijn» mit der Ankündigung zur Versteigerung von Kunstwerken aus Rembrandts Besitz. Mit einer mehrzeiligen HolzschnittInitiale. [Amsterdam, 1658].
  • 77. BEDINGUNGEN FÜR KLASSISCHE AUKTIONEN Diese Bedingungen gelten für Objekte, die von Koller (gemäss Definition unten) live im Aukti- onssaal versteigert werden. Durch die Teilnahme an der Auktion unterzieht sich der Bieter den nachstehenden Auktions- bedingungen („AGB“) der Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8005 Zürich, Schweiz („Koller“): 1. Rechtsstellung der Parteien Die Steigerungsobjekte werden durch Koller im Namen und auf Rechnung des Einlieferers des zu versteigernden Objektes („Einlieferer“) verstei- gert. Koller handelt in fremdem Namen und auf fremde Rechnung als direkte/unmittelbare Stell- vertreterin des Einlieferers im Sinne von Art. 32 Abs. 1 des schweizerischen Obligationenrechts („OR“). Der Zuschlag erfolgt an den von Koller im Rahmen der Auktion anerkannten Bieter mit dem höchsten Gebot in Schweizer Franken („Käufer“), wodurch das betroffene ersteigerte Objekt ein verbindlicher Kaufvertrag zwischen Einlieferer und Käufer entsteht („Kaufvertrag“). Koller wird dadurch nicht Partei des Kaufvertrages. 2. Aufgeld 2.1 Nebst dem Zuschlagspreis ist vom Käufer auf den Zuschlagspreis ein Aufgeld zu entrich- ten, das wie folgt berechnet wird: i. bei einem Zuschlag bis CHF 10‘000: 25% ii. bei einem Zuschlag ab CHF 10‘000 bis CHF 400‘000: 25% auf die ersten CHF 10‘000 und 22% auf die Differenz von CHF 10‘000 bis zur Höhe des Zuschlags iii. bei einem Zuschlag ab CHF 400‘000: 25% auf die ersten CHF 10‘000; 22% auf CHF 390‘000 und 15% auf die Differenz von CHF 400‘000 bis zur Höhe des Zuschlags. 2.2 Falls der Käufer während einer online über- tragenen Saal-Auktion („Live-Auktion“) live im Internet mitbietet, oder ein Vorgebot über eine fremde, mit Koller verlinkten Seite abgibt, wird ein zusätzlicher Aufpreis von 3% des Zuschlags verrechnet. Für Gebotsabgaben im Rahmen einer Live-Auktion gelten im Übrigen die Bedin- gungen, welche auf der Live-Auktion Webseite publiziert sind. Diese können von den hier pub- lizieren abweichen. 2.3 Auf das Aufgeld hat der Käufer die schwei- zerische Mehrwertsteuer („MWST“) zu entrich- ten. Die angegebenen %-Sätze des Aufgeldes beziehen sich auf den Zuschlagspreis für jedes einzelne Objekt.  2.4 Alle im Auktionskatalog mit * (Asterisk) be- zeichneten Objekte sind vollumfänglich mehr- wertsteuerpflichtig, d. h. bei diesen Objekten wird die MWST auf den Zuschlagspreis plus Aufgeld berechnet. Käufer, die eine rechtsgültig abgestempelte Ausfuhrdeklaration vorlegen, er- halten die MWST rückvergütet.  2.5 Der Käufer erklärt sich damit einverstanden, dass Koller allenfalls auch vom Einlieferer eine Kommission erhält. 3. Garantie 3.1 Koller wird den Kauf (unter Vorbehalt nachfol- gender Ziffern 3.2 und 3.3) namens des Einlieferers rückgängig machen und dem Käufer Kaufpreis und Aufgeld (inkl. MWST) zurückerstatten, falls sich das Objekt als Fälschung erweist. Eine Fälschung liegt vor, wenn das Objekt nach vernünftiger Auffassung von Koller eine im Hinblick auf Urheberschaft, Alter, Periode,KulturoderHerkunftinTäuschungsabsicht geschaffene Imitation ist, bei der sich die korrekte Beschreibung solcher Inhalte nicht in der Beschrei- bungimAuktionskatalog(unterBeachtungjeglicher Ergänzungen) widerspiegelt und dieser Umstand denWertdesObjektsimVergleichzueinemderKa- talogbeschreibung entsprechenden Gegenstand wesentlich beeinträchtigt. Ein Objekt gilt nicht als gefälscht, wenn es lediglich beschädigt ist und/oder an ihm Restaurierungsarbeiten und/oder Verände- rungenirgendwelcherArtvorgenommenwurden.  3.2 Eine Rückabwicklung gemäss vorstehender Bestimmung findet nach Ermessen von Koller nicht statt, falls: i. die Beschreibung des Objekts im Auktions- katalog im Einklang mit der Meinung einer Fachperson oder mit der herrschenden Mei- nung von Fachpersonen stand oder die Be- schreibung im Auktionskatalog andeutete, dass hierüber Meinungsverschiedenheiten bestanden,  ii. die Fälschung zur Zeit des Zuschlages nach dem Stand der Forschung und mit den allge- mein anerkannten und üblichen Methoden noch nicht oder nur mit unverhältnismässi- gem Aufwand als solche erkennbar war, iii. die Fälschung (nach Kollers sorgfältiger Ein- schätzung) vor 1880 hergestellt wurde oder  iv. es sich beim Kaufobjekt um ein Gemälde, Aquarell, eine Zeichnung oder Skulptur han- delt, das gemäss den Angaben im Auktions- katalog vor 1880 entstanden sein müsste. 3.3 Der Käufer kann von Koller (als Vertreterin des Einlieferers) die Rückabwicklung ab dem Tag des Zuschlages für einen Zeitraum von zwei (2) Jahren (drei (3) Wochen für Schmuck) verlangen. Sie wird ausschliesslich dem Käufer eingeräumt und darf nicht an Dritte abgetreten werden. Die Geltendmachung des Anspruchs setzt voraus, dass der Käufer gegenüber Koller sofort nach Entdeckung des Mangels mit eingeschriebe- nem Brief Mängelrüge erhebt und Koller das ge- fälschte Kaufobjekt im gleichen Zustand, wie es ihm übergeben wurde, und unbelastet von An- sprüchen Dritter, zurückgibt. Der Käufer hat den Nachweis zu erbringen, dass es sich beim Ob- jekt um eine Fälschung handelt. Koller kann vom Käufer verlangen, dass dieser auf eigene Kosten Gutachten von zwei unabhängigen und in dem Bereich anerkannten Experten einholt, ist jedoch nicht an solche Gutachten gebunden und behält sich das Recht vor, zusätzlichen Expertenrat auf eigene Kosten einzuholen. 3.4 KollerkannnachfreiemErmessenaufdieGel- tendmachung eines Ausschlussgrundes gemäss vorstehender Ziffer 3.2 oder auf die Erfüllung von Voraussetzungen nach obiger Ziffer 3.3 verzich- ten. 3.5 Die Ansprüche des Käufers gegen Koller als Vertreterin des Einlieferers unter dieser Ziffer 3.1 beschränken sich auf die Rückerstattung des von diesem bezahlten Kaufpreises und Aufgel- des (inkl. MWST). Weitergehende oder andere Ansprüche des Käufers sind unter jedwelchem Rechtstitel (inklusive Irrtumsanfechtung gemäss Art. 23 ff. OR) ausgeschlossen. 4. Haftungsausschluss 4.1 Die Steigerungsobjekte werden in dem Zu- stand versteigert, in dem sie sich im Augenblick des Zuschlags befinden. Bei den Steigerungsob- jekten handelt es sich um „gebrauchte“ Waren. Diese befinden sich naturgemäss nicht mehr in neuwertigem Zustand. 4.2 Zu jedem Objekt beinhaltet der Auktionskata- log eine Beschreibung mit Abbildung. Die Informa- tionenindenAuktionskatalogen,sowie Zustands- berichte von Koller die vor der Auktion angefordert werden können, geben lediglich ein allgemeines Bild und eine unverbindliche Einschätzung von Koller wieder. Die Beschreibung der Objekte er- folgt nach bestem Wissen und Gewissen, doch kann Koller für die Katalogangaben keine Haftung übernehmen. Während der Ausstellung besteht die Möglichkeit, die Gegenstände zu besichtigen. Entsprechend wird der Käufer aufgefordert, das ObjektvorderAuktioninAugenscheinzunehmen, und sich, allenfalls unter Heranziehung unabhän- giger Fachberatung, ein eigenes Urteil über die Übereinstimmung des Objekts mit der Katalog- beschreibung zu bilden. Für die Objektbeschrei- bungen ist die gedruckte Ausgabe des Katalogs (inkl. späterer Ergänzungen) in deutscher Sprache ausschliesslich massgebend. Koller behält sich das Recht vor, zur Meinungsbildung Experten oder Fachkräfte ihrer Wahl beizuziehen und sich auf diese abzustützen. Koller kann für die Richtigkeit solcher Meinungen nicht verantwortlich gemacht werden. Solche Expertenmeinungen oder Gut- achten stellen genauso wenig wie von Koller vor- genommene Objektbeschreibungen oder sonsti- ge Aussagen über ein Objekt (inklusive Aussagen über dessen Wert) explizite oder stillschweigende Zusicherungendar. 4.3 UnterVorbehaltvonvorstehenderZiff.3wird jede Haftung für Rechts- und Sachmängel weg- bedungen. Die Verpflichtungen des Einlieferers gegenüber dem Käufer sind im gleichen Masse eingeschränkt wie die Verbindlichkeiten von Kol- ler gegenüber dem Käufer. 5. Teilnahme an der Auktion 5.1 Die Teilnahme an einer Auktion als Bieter steht jedermann offen. Koller behält sich aber das Recht vor, nach freiem Ermessen jeder Person den Zutritt zu ihren Geschäftsräumlich- keiten oder die Anwesenheit bzw. Teilnahme an ihren Auktionen zu untersagen.  5.2 Bieter, die Koller nicht persönlich bekannt sind, müssen sich bis 48 Stunden vor der Auktion mittels des dafür vorgesehenen Formulars re- gistrieren. Der rechtsgültig unterzeichneten Re- gistrierung ist eine Kopie des gültigen Reisepas- ses und eine Kopie der Kreditkarte beizulegen. Bei jedem Zahlungsverzug des Bieters ist Koller berechtigt, die Kreditkarte des Bieters gemäss Angaben auf dem Registrierungsformular bis zur Höhe des geschuldeten Betrages zuzüglich Spesen des Kartenanbieters zu belasten.  5.3 Koller kann von jedem Bieter vorgängig einen Bonitätsnachweis einer für Koller akzeptablen Bank verlangen.  5.4 Bei Geboten für Objekte mit oberen Schätz- werten von mehr als CHF 30 000 kann Koller vom Bieter jederzeit die vorgängige Überweisung von 20% der unteren Schätzwerte als Sicherheit ver- langen. Koller wird diesen Betrag nach der Aukti- on mit ihren und den Ansprüchen der Einlieferer verrechnenundeinenallfälligenÜberschussum- gehend an den Käufer / Bieter zurückerstatten.
  • 78. 6. Versteigerung 6.1 Koller kann ein Objekt unterhalb des mit dem Einlieferer vereinbarten Mindestverkaufspreises zum Ausruf bringen. Die Abgabe eines Gebots anlässlich der Versteigerung bedeutet eine ver- bindliche Offerte. Der Bieter bleibt an sein Gebot gebunden, bis dieses entweder überboten oder von Koller abgelehnt wird. Doppelgebote werden sofort nochmals aufgerufen; in Zweifelsfällen entscheidet die Auktionsleitung.  6.2 Es steht Koller frei, ein Angebot ohne be- sondere Gründe abzulehnen oder aber, falls ein Bieter die Voraussetzungen zur Teilnahme an einer Auktion gemäss obiger Ziffer 5.2 bis 5.4 nicht erfüllt. Ebenso steht es Koller frei, Steige- rungsgegenstände ohne Verkauf zuzuschlagen oder zurückzunehmen, selbst wenn dies für die Auktionsteilnehmer nicht erkennbar sein sollte.  6.3 Koller behält sich das Recht vor, Nummern des Katalogs zu vereinigen, zu trennen, ausser- halb der Reihenfolge anzubieten oder wegzulas- sen. Koller behält sich vor, einen Zuschlag bei Vor- liegen besonderer Umstände nur unter Vorbehalt vorzunehmen. Erfolgt der Zuschlag unter Vorbe- halt, so bleibt der Bieter noch während 14 Tagen anseinGebotgebunden.Erwirdwiederfrei,wenn die Erklärung von Koller, der Zuschlag sei definitiv, nicht innert dieser Frist bei ihm eintrifft.  6.4 Steigerungsangebote von Kaufinteressen- ten, die der Auktion nicht persönlich beiwohnen können, werden bis 48 Stunden vor Beginn der Steigerung schriftlich entgegengenommen.  6.5 Interessenten können telefonisch mitbieten, wenn sie dies mindestens 48 Stunden vor Aukti- onsbeginn schriftlich vorangemeldet haben. Auf Objekte mit Schätzpreisen unter CHF 500 kann nicht telefonisch geboten werden und Interes- senten werden um Abgabe eines schriftlichen Gebots bzw. um persönliches Mitbieten im Auk- tionssaal gebeten.  6.6 Interessenten, die ihr Gebot im Rahmen ei- ner Live-Auktion abgeben möchten, können an der Auktion teilnehmen, nachdem sie von Koller aufgrund eines Registrierungsgesuchs zur Auk- tion zugelassen worden sind. Koller behält sich das Recht vor, Registrierungsgesuche ohne wei- teres abzulehnen.  6.7 Koller lehnt jede Haftung für nicht berück- sichtigte Gebote aller Art sowie für nicht berück- sichtigte Anmeldungen für telefonisches Mitbie- tenab.FürtelefonischeMitbieterundschriftliche Auftraggeber gilt bezüglich Legitimierung und Bonitätsnachweis ebenfalls Ziff. 5. 7. Eigentumsübergang Das Eigentum an einem ersteigerten Objekt geht auf den Käufer über, sobald der Kaufpreis und das Aufgeld (inkl. MWST) vollständig in Schweizer Franken bezahlt sind und Koller die- se Zahlungen dem entsprechenden Objekt zu- geordnet hat. 8. Abholung der ersteigerten Objekte 8.1 Die ersteigerten Gegenstände müssen vom Käufer innerhalb von 7 Tagen nach Abschluss der Auktion während der Öffnungszeiten auf ei- gene Kosten abgeholt werden. Erfüllungsort des Kaufvertrages zwischen Käufer und Einlieferer ist mithin der Geschäftssitz von Koller. Wenn die Zeit es erlaubt, werden die Objekte nach jeder Sitzung ausgegeben. Die Herausgabe erfolgt nach voll- ständiger Bezahlung des Kaufpreises sowie des Aufgeldes (inkl. MWST) und Zuordnung dieses Betrages zum ersteigerten Objekt durch Koller. 8.2 Während der vorgenannten Frist haftet Kol- ler für Verlust, Diebstahl, Beschädigung oder Zerstörung zugeschlagener und bezahlter Ob- jekte, jedoch nur bei grobfahrlässiger oder vor- sätzlicher Handlung durch Koller und nur bis zur Höhe von Zuschlagspreis, Aufgeld und MWST. Nach Ablauf dieser Frist haftet Koller nicht mehr und es ist Sache des Käufers, für eine angemes- sene Versicherung des ersteigerten Objekts zu sorgen. Für Rahmen und Glas kann keine Haf- tung übernommen werden. Werden die erstei- gerten Objekte nicht innert 7 Tagen abgeholt, lagert Koller diese wahlweise auf Kosten und Ge- fahr des Käufers bei einer Firma ihrer Wahl oder in ihren eigenen Räumen zu einem Tagessatz von CHF 10 pro Objekt ein.  8.3 Transportaufträge nimmt Koller schriftlich entgegen. Die Transportkosten trägt der Käufer. Ohne anders lautende schriftliche Abmachung werden die zugeschlagenen Objekte für den Transport durch Koller auf Kosten des Käufers versichert. Verglaste Bilder und zerbrechliche Objekte werden von Koller nicht versandt. 9. Bezahlung der ersteigerten Objekte 9.1 Die Rechnung aufgrund eines Zuschlags für ein ersteigertes Objekt ist innert 7 Tagen nach Abschluss der Auktion in Schweizer Franken zu bezahlen. Zahlungen mittels Kreditkarte sind nur nach Rücksprache mit der Buchhaltung von Koller möglich und unterliegen einer Bearbei- tungsgebühr zwischen 2 und 4%, die vom Käufer zu bezahlen ist und auf den Rechnungsbetrag erhoben wird. 9.2 Koller kann Zahlungen des Käufers auch ent- gegen dessen anderslautenden Instruktionen auf jedebeliebigeSchulddesKäufersgegenüberKoller oder gegenüber dem Einlieferer anrechnen und allfällige Forderungen des Käufers gegen sie mit eigenen Ansprüchen verrechnen. Ist der Käufer im Zahlungsverzug, wird auf den Rechnungsbe- trag ein Verzugszins von 10% p.a. erhoben. Falls der Käufer den Rechnungsbetrag nicht innert 7 TagennachderbetreffendenAuktionbegleicht,ist Koller ohne weitere Rücksprache mit dem Käufer berechtigt, den geschuldeten Rechnungsbetrag der Kreditkarte des Käufers zu belasten. In solchen Fällen wird auf den Rechnungsbetrag sodann eine Bearbeitungsgebühr zwischen 2 und 4% erhoben, dieebenfallsderKreditkartebelastetwird. 9.3 Leistet der Käufer die geschuldete Zahlung nicht oder nicht rechtzeitig, kann Koller zudem namens des Einlieferers wahlweise (i) weiterhin Erfüllung des Kaufvertrags verlangen oder (ii) ohne Fristansetzung auf Leistung des Käufers verzichten und vom Kaufvertrag zurücktreten oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung ver- langen; im letzteren Fall ist Koller auch berech- tigt, das Objekt ohne Beachtung eines Min- destverkaufspreises entweder freihändig oder anlässlich einer Auktion zu verkaufen und den Erlös zur Reduktion der Schulden des Käufers zu verwenden. Ein allfälliger über dem ursprüng- lichen Zuschlagspreis liegender Verkaufspreis wird an den Einlieferer ausbezahlt. Der Käufer haftet Koller und dem Einlieferer für allen aus der Nichtzahlung bzw. Zahlungsverspätung entste- henden Schaden.  9.4 BiszurvollständigenBezahlungallergeschulde- tenBeträgebehältKolleranallensichinihremBesitz befindlichen Objekten des Käufers ein Pfandrecht. Koller ist zur betreibungsrechtlichen oder privaten Verwertung (inkl. Selbsteintritt) solcher Pfänder berechtigt. Die Einrede der vorgängigen Pfandver- wertung nach Art. 41 des Schweizer Schuldbetrei- bungs-undKonkursrechtsistausgeschlossen. 10. Vertretung Jeder Käufer haftet persönlich aus dem ihm erteil- ten Zuschlag und aus dem durch ihn eingegange- nen Kaufvertrag mit dem Einlieferer. Von Perso- nen, die als Stellvertreter in fremdem Namen oder als Organ einer juristischen Person bieten, kann der Nachweis der Vertretungsbefugnis verlangt werden. Ein solcher Stellvertreter haftet mit dem Vertretenen unbeschränkt und solidarisch für die ErfüllungsämtlicherVerbindlichkeiten. 11. Verschiedene Bestimmungen 11.1 Die Auktion erfolgt unter Mitwirkung eines Beamten des Stadtammannamtes Zürich. Jede Haftung des anwesenden Beamten, der Ge- meinde oder des Staates für Handlungen von Koller ist ausgeschlossen.  11.2 Koller behält sich das Recht vor, einzelne oder alle Rechte und Pflichten aus diesen AGB an einen Dritten zu übertragen oder durch einen Dritten ausüben zu lassen. Der Bieter resp. der Käufer ist nicht berechtigt, Rechte und Pflichten aus diesen AGB Dritten zu übertragen. 11.3 Koller behält sich das Recht vor, Fotografien und Abbildungen von verkauften Objekten in den eigenen Publikationen und in den Medien zu ver- öffentlichen und damit Werbung zu betreiben.  11.4 Die vorstehenden Bedingungen sind Be- standteil jedes einzelnen an der Auktion ge- schlossenen Kaufvertrags. Abänderungen sind nur mit schriftlichem Einverständnis von Koller verbindlich.  11.5 Sollten einzelne Bestimmungen dieser AGB ganz oder teilweise nichtig und/oder un- wirksam sein, bleibt die Gültigkeit und/oder Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen oder Teile solcher Bestimmungen unberührt. Die un- gültigen und/oder unwirksamen Bestimmungen werden durch solche ersetzt, die dem Sinn und Zweck der ungültigen und/oder unwirksamen Bestimmungen in rechtswirksamer Weise wirt- schaftlich am nächsten kommt. Das gleiche gilt bei eventuellen Lücken der Regelung. 11.6 Die vorliegenden AGB und alle Änderungen daran unterliegen Schweizer Recht, unter Aus- schluss von allfälligen Verweisungen des Bun- desgesetztes über das Internationale Privat- recht (IPRG) und unter Ausschluss des Wiener Kaufrechts (UN-Kaufrechts).  11.7 Für die Beurteilung von Streitigkeiten (unter Einschluss der Geltendmachung von Verrech- nungen und Gegenforderungen), welche aus oder im Zusammenhang mit diesen AGB (einschliess- lich deren Gültigkeit, Rechtswirkung, Auslegung oder Erfüllung) entstehen, sind ausschliesslich die Gerichte des Kantons Zürich zuständig. Kol- ler ist aber berechtigt, ein Verfahren vor jedem sonst zuständigen Gericht anhängig zu machen. Zürich, 1. Juli 2018