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Auktion: 22. September 2022
DECORATIVE ARTS
MÖBEL, UHREN, SILBER
PORZELLAN, TEPPICHE
ibid online only (129)
Gemälde Alter Meister & des 19. Jhs.
Schweizer Kunst, Zeichnungen & Alte Grafik
Bücher & Autographen, Schmuck
Möbel, Uhren, Varia, Porzellan, Silber
IBID ALTEGRAFIK&ZEICHNUNGEN
Bieten ab 13.09 bis 28.09.2022
IBID SILBER
Bieten ab 13.09 bis 27.09.2022
IBID SCHWEIZER KUNST
Bieten ab 13.09 bis 28.09.2022
IBID BÜCHER & AUTOGRAPHEN
Bieten ab 13.09 bis 28.09.2022
IBIDMÖBEL&UHREN
Bieten ab 13.09 bis 27.09.2022
IBIDVARIA&SKULPTUREN
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IBID PORZELLAN
Bieten ab 13.09 bis 27.09.2022
IBID SCHMUCK
Bieten ab 13.09 bis 27.09.2022
IBID GEMÄLDE ALTER MEISTER & DES 19. JHS.
Bieten ab 13.09 bis 28.09.2022
AUKTIONSPROGRAMM
AUKTIONEN SEPTEMBER 2022 (A202 & IBID 129)
IBID 129
ONLINE ONLY AUKTIONEN
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66 
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
Auktion: 22. September 2022
DECORATIVE ARTS
MÖBEL, UHREN, SILBER
PORZELLAN, TEPPICHE
DECORATIVE
ARTS
A202
SEPTEMBER
2022
SEPTEMBER
2022
Auktion: 21. September 2022
BÜCHER & AUTOGRAPHEN
BÜCHER
&
AUTOGRAPHEN
A202
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A202
SEPTEMBER
2022
GEMÄLDE
ALTER
MEISTER
UND
DES
19.
JH.,
ZEICHNUNGEN
UND
ALTE
GRAFIK
Auktion: 23. September 2022
Auktion: 23. September 2022
GEMÄLDE ALTER MEISTER & DES 19. JH.
GEMÄLDE ALTER MEISTER & DES 19. JH.
ZEICHNUNGEN UND ALTE GRAFIK
ZEICHNUNGEN UND ALTE GRAFIK
Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
VORBESICHTIGUNG
Fr. 16. bis Di. 20. September 2022, 10–18 Uhr
MÖBEL, PENDULEN, SKULPTUREN,
SILBER, PORZELLAN (TEIL 1)
Donnerstag,22.September2022,10.00Uhr
Lot 1001 – 1135
MÖBEL, PENDULEN, SKULPTUREN,
SILBER, PORZELLAN (TEIL 2)
Donnerstag,22.September2022,13.30Uhr
Lot 1136 – 1333
TEPPICHE
Donnerstag,22.September2022,17.00Uhr
Lot 1501 – 1584
BÜCHER & AUTOGRAPHEN
Mittwoch, 21. September 2022, 14.00 Uhr
Lot 101 – 232 & 501 – 577
ALTE GRAFIK
Freitag, 23. September 2022, 10.00 Uhr
Lot 3601 – 3639
ZEICHNUNGEN
Freitag, 23. September 2022, 11.00 Uhr
Lot 3401 – 3490
GEMÄLDE ALTER MEISTER
Freitag, 23. September 2022, 14.00 Uhr
Lot 3001 – 3079
GEMÄLDE DES 19. JH.
Freitag, 23. September 2022, 16.00 Uhr
Lot 3201 – 3241
Koller Auktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und
einen Schätzwert von mind. € 1000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbestand des Registers individuell abgeglichen.
EURO-Schätzungen
Die Schätzungen in Euro wurden zum Kurs von 0.98 umgerechnet und auf zwei Stellen gerundet, sie dienen nur zur Orientierung.
Verbindlich sind die Angaben in Schweizer Franken.
CITES
Objekte die mit einem ♣ gekennzeichnet sind, wurden aus Material einer geschützten Art gefertigt, das bestimmten Handelsrestriktionen
unterliegt. Falls Sie dieses Stück kaufen und aus der Schweiz exportieren wollen, erkundigen Sie sich bitte vor der Auktion über die Import-
Bestimmungen des Ziellandes.
Die Nichterlangung einer Erlaubnis oder eine Verzögerung bei der Erlangung einer Erlaubnis, rechtfertigt nicht die Erstattung des Kaufpreises
oder eine Verzögerung bei der vollen Zahlung für das Objekt/die Objekte. Ein Symbol (♣) im Katalog über geschützte oder geregelte Arten ist nur
für die allgemeine Orientierung des Käufers gedacht, und Koller übernimmt keine Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Decorative Arts		  S. 1
Teppiche		  S. 243
Adressen 		  S. 266
Auktionsbedingungen 		  S. 270
Auction Conditions		  S. 272
Conditions de vente aux enchères		  S. 274
Auktions-Auftrag		  S. 276
Erklärungen zu den Katalogangaben
Epoche:IsteineZeitepocheangegeben,wiez.B.«Renaissance»oder«LouisXV»,istKollerAuktionenderMeinung,dassdasObjektausderZeitstammt,in
welcher diese Stilrichtung erstmals in Anwendung war. Heisst es «Stil», wie z.B. «Louis-XVI-Stil», ist Koller Auktionen der Meinung, dass das Objekt in einer
späteren Zeitepoche im besagten Stil angefertigt wurde. Ist der Zusatz «spät» angegeben, wie z.B. «spätes Louis XV», ist Koller Auktionen der Meinung,
dass das Objekt zwar nicht mehr in der Epoche Louis XV, jedoch nicht sehr viel später entstanden ist.
Signaturen/Stempel: Ist ein Möbel signiert, steht folgende Formulierungen im Katalogbeschrieb: «Signiert [Name des Künstlers bzw. wortgetreue
Wiedergabe der Signatur] + (vollständiger Name des Künstlers / Lebensdaten)». Koller Auktionen ist demnach der Meinung, dass das Objekt vom
Künstler stammt. Wird im Katalogbeschrieb die Formulierung «Trägt eine Signatur» (ohne weitere Angaben zum Künstler) verwendet, weist das
Möbel zwar eine Signatur auf, Koller Auktionen ist jedoch der Meinung, dass die Signatur Anomalien aufweist bzw. später hinzugefügt worden ist
und somit die Zuschreibung an einen Künstler nicht garantiert werden kann.
Zustand: Die Objekte befinden sich allgemein in einem guten, gebrauchsfähigen Zustand. Ist das nicht der Fall, bemerkt dies Koller Auktionen mit
einem Zusatz in der Beschreibung, z.B. «Zu überholen» oder «Etwas zu überholen». Der Zusatz «ergänzt» oder «Ergänzungen» will sagen, dass am
Objekt eine Reparaturarbeit vorgenommen worden ist, die über das normale Mass von Erhaltungs-restaurationen hinausgeht.
Herkunft: Steht in der Beschreibung eine Herkunftsangabe, z.B. «Aus der Sammlung XY» oder «Aus Schloss Z», so hat Koller Auktionen Beweise für diese
Angabe. Steht jedoch in der Beschreibung «Der Überlieferung nach», so beruht die Angabe auf Aussagen des Einlieferers und ver­pflichtet Koller Auktionen
nicht.
Allgemeine Bemerkungen: Steht vor einer Angabe in der Beschreibung der Zusatz «wohl», so meint Koller Auktionen, die Angabe stimmt sehr
wahrscheinlich, will jedoch nicht die Haftung dafür übernehmen.
Masse: Die Masse verstehen sich Länge x Tiefe x Höhe. Die Masse der Sitzmöbel: Breite der Sitzfläche x Tiefe der Sitzfläche x Höhe der Sitzfläche ab
Boden x Höhe der Rückenlehne ab Boden.
Uhren: Sofern im Katalog nicht anders erwähnt, sind die Uhren unrevidiert. Pendel, Schlüssel und Gewichte sind nicht zwingend vorhanden. Das Uhrwerk ist in
derRegelgehfähig,eskanndafüraberkeineGarantieübernommenwerden.
Zusätzliche Informationen und Abbildungen:
www.kollerauktionen.ch
Decorative Arts
Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
Sammlung Wehrli für Schloss Wildenstein (Teil II)
AUKTION
Donnerstag, 22. September 2022, 10.00 Uhr, Lot 1001 -1135 (Teil 1)
Donnerstag, 22. September 2022, 13.30 Uhr, Lot 1136 -1333 (Teil 2)
VORBESICHTIGUNG
Freitag 16. bis Dienstag 20. September 2022, 10–18 Uhr
English descriptions and additional photos:
www.kollerauctions.com
Sabine Neumaier
Porzellan & Fayence
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Tel. +41 44 445 63 12
neumaier@kollerauktionen.ch
Corinne Koller
Silber
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Tel. +41 44 445 63 22
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Daniela Maier
Silber
Tel. +41 44 445 63 88
silber@kollerauktionen.ch
Stephan Koller
Möbel & Dekorationen
Head of Department
Tel. +41 44 445 63 20
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Giordana Schmid
Möbel & Dekorationen
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schmid@kollerauktionen.ch
| 2
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1001*
KOFFERTRUHE MIT WISMUT-
MALEREI
Deutschland, 16. Jh. Buche rot gefasst
und mit Blumen, Ranken und Beeren in
rechteckigen Reserven bemalt. Leicht
trapezförmiger Korpus mit gewölbtem
Deckel. Der Deckel bemalt mit Blu-
menstilleben. Metallbeschläge (wohl
später). 31 × 20 × 23 cm.
Eine Profilleiste sowie das Schloss
fehlen. Risse. Bemalung teils stark
berieben.
CHF 1 500 / 2 000
(€ 1 530 / 2 040)
1002*
SCHATULLE MIT WISMUTMALEREI
Deutschland, datiert 1575. Buche allseitig gefasst
und reich bemalt mit Blumen, Blüten und Bouquets
in rechteckigen Reserven. Der Deckel mit runder
Reserve, Darstellung eines herrschaftlichen Mahls
in Renaissance-Architektur. Oben mit unleserlicher
Inschriftskartusche. Eisenschloss. 1 Schlüssel.
46 × 31,5 × 18 cm.
Fassung teils unvollständig bzw. stark berieben.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
| 3
1003*
ANNA SELBDRITT
Spätgotisch, Niederlande, Limburg oder Niederrhein, um 1520.
Nussbaum geschnitzt und Verso geflacht. Wenige Spuren von
Fassung. Anna auf einem Scherenhocker sitzend mit Buch, dane-
benstehend Maria mit dem sich auf den Betrachter hinbewegen-
den Christuskind. H 80 cm.
Teils gekittete Wurmgänge. Hände Annas ergänzt, Arme Chris-
tuskind unvollständig.
Provenienz:
- Sammlung Museum van Stolk, Haarlem, vor 1912.
- Auktion Frederik Muller, Den Haag, 8./9. Mai 1928, Lot 101.
- Auktion Giroux Brüssel, 8./9. Februar 1946, Lot 63.
- Sammlung Damen, Maastricht, bis 1972.
- Peter’s Oude Kunst, Tilburg, 1973.
- Privat Sammlung.
- Jan Roelfs Antiquairs, 1996.
- Sammlung Ko Huijbregts, Marianum, Vlijmen, bis 2016.
Literatur:
- Catalogue des sculptures, tableaux, tapis, etc. formant la collec-
tion d’objects d’art du Musée van Stolk, The Hague, 1912, S. 47,
Nr. 643
- Heilige Anna, grote moeder. De cultus van de Heilige Moeder
Anna en haar familie in de Nederlanden en aangrenzende stre-
ken. Ausstellungskatalog, Museum voor Religieuze Kunst Uden,
Nijmegen, 1992, Nr. 91, Fig. 100.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 12 240 / 18 370)
| 4
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1004
STANDESSCHEIBE ST. GALLEN
Schweiz, datiert 1595. Monogrammiert CM (Christoph Murer 1558–
1614). Das Wappen der Stadt St. Gallen sowie von Zürich (später ersetzt),
überhöht vom bekrönten Reichsadler, flankiert von zwei Bannerträgern.
Oberbilder mit Darstellungen aus dem Leben des Mucius Scaevola. In
den unteren Ecken zwei trommelnde Putten sowie bezeichnet ‚Die Statt
Sanct Gallen 1595‘. Gerahmt. 42 × 32 cm, mit Rahmen 46 × 36,5 cm.
Sprünge und Notbleie. Überarbeitungen.
Provenienz:
- Kunsthandel Otto Büel, Luzern.
- durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
| 5
1005*
DARBRINGUNG IM TEMPEL
Gotisch, Brüssel, um 1420/30. Umkreis des
Meisters von Hakendover (aktiv 1400-1420).
Nussbaum geschnitzt und Verso geflacht. Im
Vordergrund Maria und Joseph mit dem Chris-
tuskind, dahinterstehende Hanna und Simeon.
28 × 7,5 × 30 cm.
Zahlreiche Wurmgänge. Reparaturen/Ergän-
zungen.
CHF 4 000 / 7 000
(€ 4 080 / 7 140)
1006
PULVERFLASCHE
Deutsch oder schweizerisch, letztes Viertel 16. Jh. Hirschhorn-
körper (Geweihgabelstück), zweiteiliges Gabelende. Vorderseite
geglättet und graviert, Darstellung eines vornehmen Ehepaars,
bärtiger Gatte mit hohem Hut, Wams und Pluderhosen, Gattin mit
weitem Rock und Hut. Eisengarnitur original, zwei Verschlusskap-
pen, ein Deckelabschluss fehlt, Flaschendeckel verschraubt, lange
Tülle mit Federverschluss und an der Basis eine Federsperre, vier
Tragringe. L 24,8 cm.
Schöne Pulverflasche in gutem Originalzustand, Vgl. Ray Riling:
The Powder Flask Book, 1953, S. 238-239, Abb. 37.
CHF 600 / 1 000
(€ 610 / 1 020)
| 6
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1007
STANDESSCHEIBE LUZERN
Luzern, datiert 1618. Monogrammiert DT und be-
zeichnet ‚Die lobliche Statt Lucern 1618‘. Das Wappen
des Standes Luzern unter dem bekrönten Reichsadler,
gehalten von zwei Löwen, der eine mit Schwert, der
andere mit Luzerner Standarte. Unten auf Inschrift-
skartusche bezeichnet. Gerahmt und Verso mit Glas
versehen. 49 × 32 cm, mit Rahmen 53,5 × 37 cm.
Diverse reparierte Sprünge und Risse.
Provenienz:
- Kunsthandel Otto Büel, Luzern.
- durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
1008*
KLEINES HOCHZEITSKABI-
NETT MIT WISMUTMALEREI
Deutschland, 17. Jh. Buche bemalt
mit Blumen, Blüten, Ranken und
Allianzsymbolen auf rotbraunem
Grund. Rechteckiger Korpus mit
abklappbarer Front öffnend auf Türe
umgeben von sieben Schubladen
(zwei davon fehlen). Eisenschloss.
Seitliche Eisentraghenkel.
34,5 × 23 × 26 cm.
Zwei fehlende Schubladen. Schub-
laden teils später. Ergänzungen.
Bemalung berieben. Fehlstellen.
CHF 1 200 / 2 000
(€ 1 220 / 2 040)
| 7
1009
GROSSE RENAISSANCE CASSONE
Florenz, 15. Jh. und später. Nussbaum, Pappel-
holz, Ahornadelholz und andere Hölzer einge-
legt in geometrischen Reserven und Filets sowie
geschnitzt mit Kapitellen, in der Art des Michele
di Giovanni da Fiesole (1418-1458). Längsfor-
matiger, sarkophagförmiger Korpus auf profi-
liertem, späterem Bodensockel. Die Front durch
vier Pilastersäulen unterteilt. Zwischen den Säu-
len drei vertiefte Kassetten mit feinsten geome-
trischen Ziereinlagen. Das Sockelgeschoss mit
illusionistischen Einlagen von rautenförmigem
Gitterwerk. Die Schmalseiten in gleicher Manier
gestaltet. Der Deckel profiliert vorstehend und
giebelförmig abschliessend. Wiederum mit sehr
feinen Einlagen. Die originalen Aussenteile auf
späteren Korpur montiert, spätere Schlösser
und Beschläge. 239 × 72 × 97 cm.
Diverse Fehlstellen, Risse und Reparaturen. Die
äusseren Holzarbeiten unserer Truhe sind in
sehr schönem Zustand mit alter Patina erhalten,
die Blindholzstruktur später ersetzt sowie mit
kleinen Schlössern versehen. Der untere, profi-
lierte Sockelteil ebenfalls später.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 5 100 / 8 160)
| 8
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1010
WAPPENSCHEIBE DER GRAF-
SCHAFT TOGGENBURG
Toggenburg, datiert 1623. Monogram-
miert ‚Hi‘, Hans Jegli (1579–1643). Zentrale
Figur eines Venners mit dem Toggenburger
Wappen und einem Toggenburger Wappen-
schild zu seinen Füssen, geflankt von zwei
Säulen sowie einer Flagellationszene in der
oberen linken Ecke bzw. einer Darstellung des
Heiligen Sebastian oben rechts. Unten auf der
Inschriftkartusche bezeichnet, datiert und
monogrammiert: Die Grafschaft Dogenburg
1623 Hi. 33 × 22,5 cm.
Risse, Kratzer und Sprünge. Notbleie.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
1011
VISIERHELM
Französisch oder Italienisch, Ende 16. Jh.
Eisen geschmiedet mit zweiteiligem, spitz
zulaufendem Visier und Kamm. H 32, L 36 cm.
Korrosionsspuren und Fehlstellen. Reparatu-
ren und Ergänzungen.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
| 9
1012*
TÜRMCHENUHR MIT WECKER
Süddeutschland, wohl Augsburg, 17. Jh. Kupfer punziert sowie
graviert mit Blumen und Blättern sowie vergoldet. Rechteckiges,
architektonisches Gehäuse, die Ecken mit Säulen besetzt, auf
breitem, profiliert gestuftem Sockel und Quetschfüssen. Durch-
brochener Glockenstuhl mit Balustrade und kuppelförmigem
Abschluss. Versilbertes und graviertes Zifferblatt mit römischen
Stundenzahlen über kleinerem versilbertem Zifferblatt für die
Minuten. Weckerscheibe. Kleines Hilfszifferblatt auf der Rücksei-
te. Werk mit Spindelgang und kurzem Hinterpendel, Aufzug über
Schneckenrad und Kette. Stundenschlag auf Glocke. Wecker auf
Glocke. 16,5 × 16,5 × 35 cm.
Kleinere Ergänzungen, wenig unvollständig. Grosser Zeiger fehlt.
Werk zu revidieren. Vergoldung berieben.
Provenienz: Europäische Privatsammlung.
Eine ähnliche Türmchenuhr ist ausgestellt im Museo Nacional de
Artes Decorativas, Madrid (Inv.-Nr. CE19578).
CHF 5 000 / 8 000
(€ 5 100 / 8 160)
| 10
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1013*
GANZER PARADEHARNISCH
Italien, 19. Jh. in Anlehnung an das 1. Viertel des 17. Jh.
Eisen mit geätzten Dekorstreifen in Form von stilisier-
ten Ranken- und Blattwerk. Mit Puppe.
Bestehend aus:
- Visierhelm, Glocke mit Kamm, Federtülle, viermal
gekehltes Blasbalgvisier, zweiteilig, lange Sehschlitze
über waagrechte Luftschlitze. Visier und Kinnreff auf-
schlächtig. Helmbasis mit geschnürlter Borte. Nieten
zur Befestigung des Futters mit Lederresten.
- Kragen, zweiteilig, aufklappbar, Basis mit wulstgen
geschnürlten Borten. Mittig im Dekorstreifen Medail-
lon mit Samson und dem Löwen.
- Armzeug, dreifach geschobene Achseln mit Vor-
der- und Hinterflügeln. Oberarmszeug sechsfach
geschoben, Armkacheln und Unterarmszeug.
- Brust, tiefliegendes Tapul, bzw. Hals- und Armaus-
schnitte mit gebörtelten Rändern. Bauchreifen
angenietet. Beintaschen.
- Rücken, Hals- und Armausschnitte gebörtelt.
- Beinzeug, Oberbeinzeug, Kniebuckel mit Muscheln,
Beinröhren zweiteilig, aufklappbar, geschobene Fer-
sen und Knöchelpartie. Breite Schuhe. H 172 cm.
Handschutz unvollständig. Leichte Korrosionsspuren.
CHF 9 000 / 12 000
(€ 9 180 / 12 240)
| 11
1014*
ZUNFTTRUHE
Deutschland, 17. Jh. Nussbaum
eingelegt mit hellen Filets, bastions-
förmigen Reserven sowie Stern-
motiven. Rechteckiger Korpus mit
Klappdeckel auf gerader Zarge und
Quetschfüssen. Allseitig bastions-
förmig kassettiert. Öffnend auf mit
goldgeprägtem rotem Papier aus-
geschlagenem Fach und mit Beilade
sowie zwei geheimen Schubladen.
Eine Seitenwandung herausziehbar
und zwei weitere geheime Schub-
laden freigebend. Geschmiedete
Eisenbeschläge mit Doppelschloss
und Traggriff. 49 × 26 × 27 cm.
Einige Risse und Reparaturen am
Furnier. Ein Schlüssel später.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
| 12
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1016
HALBARTE
Schweizerisch oder deutsch, 1. Quartal 16. Jh. Massive kurze
Vierkantspitze, flächiger Ansatz mit Rücken, langes schmales
trapezförmiges Blatt mit schräg gestellter, gerader Schneide,
Schlagspur (Schwertstreich?), Blattober- und Unterkante minim
konkav, Schnabelhaken über langer schmaler Basis, Marke: in
Fünfeck mit zugespitzter Basis „U“–förmige Marke. Zwei Schaftfe-
dern. Achtkantschaft erg. L 191,5 cm.
Provenienz:
- Sammlung M. Sigrist, Luzern.
Seltene frühe Halbartenform aus der Zeit von Marignano 1515
und Pavia 1525. Waffe aus der gleichen Werkstatt in der Slg. Altes
Zeughaus Solothurn und im Metropolitan Museum N.Y. Vgl. Rudolf
Beglinger/Marco A. R. Leutenegger: Die Stangenwaffen im Muse-
um Altes Zeughaus Solothurn, Solothurn 2004, S.20, Nr. 3. John
Waldmann: Hafted Weapons in Medieval and Renaissance Europe,
Boston 2005, S. 50, Abb. 49.
CHF 2 400 / 3 200
(€ 2 450 / 3 270)
1015*
SCHWERT, JANITSCHAREN-KORPS
Sächsisch-polnisch, um 1729. Messinggefäss aus mit
Kupfer verlöteten Gusshälften bestehend. Sechskanti-
ger konischer Griff mit Mittelgrat, beidseitig ganzflächig
von einem Sparrenmuster bedeckt, Sparren teils glatt
oder fein gemustert. Parierstange mit kurzen vierkan-
tigen Armen und gerollten Enden, Mittelfeld in der Art
eines Mitteleisens zugespitzt, Dekor: Initialen „AR“
(König August II. von Polen) von Krone überhöht vor
gepunktetem Grund. Rückenklinge (L 67,2 cm, B 4,5
cm), beidseitig breiter Hohlschliff, im Ortdrittel zwei-
schneidig, Ätzdekor: Initiale „AR“ von Krone überhöht in
einer barocken Kartusche. L 81,5 cm.
1729 errichtete der im Dienst des polnischen Königs
und sächsischen Herzogs August II. (1697–1733)
stehende Oberst Christoph von Unruh ein Janitscha-
renkorps (4 Kompanien à 100 Mann), das sich vorwie-
gend aus Polen und Ungarn rekrutierte. Das Korps war
in Dresden und Warschau stationiert. Ausserordentlich
seltene Griffwaffe. Vgl. Katalog „Trag diese Wehr zu
Sachsens Ehr“, 1994, S. 16–17, Nr. 4.
CHF 1 800 / 2 800
(€ 1 840 / 2 860)
| 13
1017*
MAXIMILIANSHARNISCH
Deutsch, um 1530. Aus originalen Teilen des 16. Jh.
sowie späteren Ergänzungen des 19. Jh. Eisen blank,
geriefelt und teils geschnürlte Teile. Auf Puppe.
Bestehend aus:
-Geschlossener Visierhelm
-Kragen
-Brust mit ergänztem Rüsthaken
-Rücken, der Rückenreifen ergänzt
-Armzeug
-Beinzeug unvollständig
-Kuhmaulschuhe 19. Jh. H 174 cm.
Einige Ergänzungen. Korrosionsspuren.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 8 160 / 12 240)
| 14
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1018
VERMEIL AKELEI-POKAL
Augsburg, um 1650. Meistermarke Theodor Riederer. Runder, steil
zulaufender Fuss mit umlaufenden Buckeln. Spangenloser Schaft.
Achtpassig geschweifte Cuppa mit gebuckelter Wandung auf
graviertem und punziertem Fond. H 16,5 cm, 160 g.
Am Lippenrand des Pokals ist eine Punze eingeschlagen, die das
Wappen der Sittener Familie der von Riedmatten (Kleeblatt und
Sterne unter einem Bischofshut) darstellt. Aus dieser Familie
sind eine Reihe von Bischöfen hervorgegangen. Es ist denkbar,
dass sich der Pokal einst im Besitz von Adrian von Riedmatten IV.
oder Adrian von Riedmatten V. befunden hat und auf diese Weise
gekennzeichnet wurde.
CHF 2 000 / 4 000
(€ 2 040 / 4 080)
1019
VERMEIL-BECHER
Augsburg, 2. Hälfte 17. Jahrhundert. Meistermar-
ke Wolfgang Caspar Kolb. Schwach konische Form
mit verstärktem, leicht profiliertem Lippenrand. Die
Wandung ist umlaufend mit einer feinen Tremolier-
strich-Gravur strukturiert. Der Bereich unterhalb des
Lippenrandes und am unteren Rand des Bechers glatt.
H 10,5 cm, 170 g.
CHF 1 000 / 1 600
(€ 1 020 / 1 630)
| 15
1021
DECKELBECHER AUF KUGELFÜSSEN
Basel, um 1680. Meistermarke Peter Biermann.
Teilvergoldet. Auf drei Kugelfüssen. Reich verzierte
Wandung mit getriebenen Portraits mit der Bezeich-
nung THEODORICUS REX, THEODOBERTUS und
THEODOBALDUS zwischen feuervergoldetem, ge-
triebenem Akanthus und Vögeln. Wulstiger Deckel
mit getriebenem Akanthus auf punziertem Grund
und Kugelknauf. H 15 cm, 230 g.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 4 080 / 6 120)
1020
DECKELBECHER AUF KUGELFÜSSEN
Augsburg, um 1700. Meistermarke Philipp Jakob Drentwett III.
Getriebene Wandung aus Medaillons mit Imperatorenköpfen, da-
zwischen Fruchtgebinde. Deckel ungemarkt und möglicherweise
ergänzt. H 18,5 cm, 400 g.
Ein vergleichbarer Deckelbecher des Gold- und Silberschmieds
Philipp Jakob Drentwett III (1669–1708) wird im Schloss Fasanerie
in Fulda verwahrt.
CHF 1 600 / 2 400
(€ 1 630 / 2 450)
1022
PIETRA DURA PLATTE
Barock, Italien um 1700. Brocca-
tello di Spagna, Carrara-Marmor,
Ver Antique de Grèce clair, Perl-
mutt sowie andere Marmorarten
eingelegt in Form von Reserven
und Blumen. In Holzrahmen
gefasst und auf späterem, teils
vergoldetem Nussbaumgestell.
Platte ca. 157 × 76 cm,
Total 167 × 89 × 49 cm.
Ursprünglich wohl Element einer
Wandverkleidung. Sprünge,
Randbestossungen am Marmor
sowie kleinere Bestossungen
am Holzgestell.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 5 100 / 8 160)
| 17
1023
KUGELFUSSBECHER
Nürnberg, um 1690. Meistermarke Heinrich Gott-
fried Anton Hammon. Teilvergoldet. Auf drei Kugel-
füssen. Getriebene Wandung mit Fruchtgebinden
zwischen drei Medaillons mit Architekturdarstel-
lungen. Den glatten Lippenrand rahmen gravierte
Profilleisten. H 9 cm, 95 g.
Wohl erwähnt in: Germanisches Nationalmuseum
(Hg.): Nürnberger Goldschmiedekunst 1541–1868.
Meister, Werke, Marken, Nürnberg 2007, S. 153, Nr.
39.
CHF 1 400 / 1 800
(€ 1 430 / 1 840)
1024
KUGELFUSSBECHER
Nürnberg, um 1700. Meistermarke Christoph Beer.
Getriebene Wandung mit Fruchtgebinden und
Schleifen. Der Becherrand ist glatt und am Abschluss
profiliert. H 7,8 cm, 75 g.
CHF 800 / 1 200
(€ 820 / 1 220)
1025
KLEINER KUGELFUSSBECHER
Nürnberg, um 1700. Meistermarke Sigis-
mund Dockler. Teilvergoldet. Konische
Form auf drei Kugelfüssen. Das untere
Drittel der Wandung zieren getriebene-
bene Zungen. H 7,6 cm, 70 g.
CHF 600 / 1 000
(€ 610 / 1 020)
| 18
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1026
VIERTEILIGER PARAVENT
Koloniale Arbeit, wohl Hispano-Philippinisch, 17. Jh. Leder geprägt
mit Doppeladlern, Blättern, Ranken in Form eines Baldachins
sowie vergoldet. Das Innenfeld auf Pergament, polychrom bemalt
mit Jagddarstellungen, exotischen Tieren in paradiesischer Land-
schaft. Bestehend aus vier faltbaren Flügel. Max. 190 × 256 cm.
Risse, kleinere Fehlstellen. Restauriert.
Provenienz:
- Auktion Galerie Charpentier Paris am 9.4.1957 (Katalognr. 118).
- Privatsammlung, Paris.
- Koller Auktionen, 22.6.2006, Lot 1091.
- durch Erbschaft an heutige Privatsammlung, bei obiger Auktion
erworben.
Im spanischen Kolonialreich gehörten Paravents zu den wertvolls-
ten Gegenständen, die über den Hafen von Manila auf dem Weg
in die alte Welt transportiert wurden. Neben ihrer ornamentalen
Funktion dienten sie auch als ikonografische Träger mit symboli-
scher Bedeutung. In der Fussnote der Auktion Galerie Charpentier
wird auf Sir B. Gray, damaliger Konservator des British Museum,
hingewiesen; seiner Aussage nach wurde unser Paravent wo-
möglich in Macao oder den Philippinen gefertigt. Der mündlichen
Überlieferung nach befänden sich in britischen Privatsammlungen
zwei ähnliche Paravents der gleichen Werkstatt. Ein prächtiger
vierteiliger hispano-philippinischer Paravent, der im Dezember
2020 beim spanischen Auktionshaus La Suite Subastas angebo-
ten wurde, weist ebenfalls das bekrönte Doppeladler Wappen auf.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 12 240 / 18 370)
| 19
| 20
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1027*
PAAR GEFLÜGELTE ENGELSKÖPFE
Barock, Süddeutschland, um 1680. Linde geschnitzt, rückseitig
geflacht sowie polychrom gefasst und teilvergoldet. H 30 cm.
Einige Fehlstellen an der Fassung und Retuschen.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
1028
KOMMODE
Régence, Frankreich, Rhônetal, um 1730. In der
Art von Thomas Hache, wohl Grenoble. Zwet-
schge, Palisander und andere Hölzer eingelegt
in bastionsförmigen Reserven und Filets.
Leicht trapezförmiger Korpus, dreiseitig bom-
bierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge
und Konsolfüssen. Front mit drei Schubladen.
Spätere Bronzebeschläge. 101 × 56 × 79 cm.
Stark restauriert. Fehlstellen und Risse am
Furnier. Spätere Bronzen.
Provenienz:
- Denis Herbett, Maison de Ventes aux Enchè-
res, Doullens, 22. Juni 2008.
- durch Erbschaft an Privatbesitz Schweiz, bei
obiger Auktion erworben.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
| 21
1029*
GROSSES BUREAU-MAZARIN „À TOUTES FACES“
Louis XIV-Stil, unter Verwendung alter Teile. Ebenholz, teils kolo-
rierte exotische Edelhölzer, Zinn und Bein allseitig reich eingelegt
mit Blumenbouquets in Vasen, Vögeln, Blättern, Mäanderband
und Zierfries. Rechteckiges, mit grünem, goldgepresstem Leder
bezogenes Blatt mit breiter marketierter Bordüre auf gerader
Zarge mit acht durch jeweils zwei geschweiften H-Stegen ver-
bundenen, sich verjüngenden Vierkantbeinen mit gequetschten
Kugelfüssen. Front mit breiter Zentralschublade, flankiert von je
drei Schubladen. Die Rückseite eingelegt mit Blumenbouquets.
Vergoldete Bronzebeschläge. 1 Schlüssel. 197 × 91 × 79 cm.
Blatt mit Rissen sowie wenige Fehlstellen.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 10 200 / 15 310)
| 22
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1030*
BÖTTGERSTEINZEUG ZYLINDERKRUG
Meissen, um 1710-15. Zylindrische Form mit einem gerippten
Schlaufenhenkel mit eingerolltem Blattende. Das rote Steinzeug
überzogen mit einer matt gebürsteten, dunkelbraunen Engobe,
auf dem gewölbten und profilierten Steinzeugdeckel das
eingeschnittene Familienwappen Schütz von Mossbach.
Die Innenseiten unbearbeitet. Die umlaufende vergoldete
Silbermontierung am Fuss mit ziselierter Blattbordüre
und einem teil-godronierten, kugelförmigen Daumen-
rast. H 22,2 cm.
Provenienz:
ehemals Sotheby‘s London, 27.4.2010, Lot 170.
Schon im August 1711 wurde das gesamte Pro-
duktsortiment der Meissener Manufaktur aufgelis-
tet, darunter eine grosse Anzahl unterschiedlicher
Böttgersteinzeug Krüge, u.a. „54 hohe glatte Bier
Krüge (gebrannt)” (Boltz, KFS MB Nr. 96, 1982, S. 35).
Nach Böttgers Tod 1719 wurde sein persönlicher
Nachlass, der Bestand des Dresdener Warenlagers
und der Manufaktur inventarisiert. Unter dem Böttger-
steinzeug fanden sich sehr zahlreich sogenannte Bier-,
Tisch- und Trinkkrüge mit einer Einteilung nach Ober-
flächenbearbeitung von roh (unbearbeitet), poliert, poliert
 lackiert, schwarzglasiert, schwarzglasiert  lackiert und
emailliert (Boltz, Steinzeug und Porzellan der Böttgerperiode,
Keramos, 167/168, 2000, S.45).
CHF 42 000 / 48 000
(€ 42 860 / 48 980)
| 23
| 24
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1031 ♣
BOULLE PENDULE AUF SOCKEL
Louis XIV/Régence, um 1710/20. Holzgehäuse mit braun hinter-
legtem Schildpatt, eingelegt mit graviertem Messing in Form von
Rankenwerk. Applizierter feiner vergoldeter Bronzedekor in Form
von Blattvoluten, Akanthusblatt, Espagnoletten etc. Siegesengel
als Aufsatzfigur, die Türbronze in Form des Apolls mit Lyra, flanki-
ert von einem Adler und einem Löwen. Reliefiertes Zifferblatt mit
weissen Emailkartuschen (eine stark repariert). Eventuell assor-
tiertes Berner Werk mit Spindelgang und Viertelstundenschlag
auf zwei Glocken. 1 Schlüssel. 41 × 21 × 121 cm.
Diverse Fehlstellen an der Marketerie sowie fehlende Marketerie-
teile. Frontglas fehlt.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
1032
SPIEGEL „À PARECLOSES“
Régence/Louis XV, Frankreich um
1730/40. Holz teils durchbrochen ge-
schnitzt in Form von Rocaillen, Blumen,
Blättern und Flügeln sowie vergoldet.
Rechteckiger, passig geschweifter
Rahmen mit geschweiftem Aufsatz.
Späteres Spiegelglas. 147 × 88 cm.
Einige Fehlstellen an der Vergoldung.
CHF 4 000 / 7 000
(€ 4 080 / 7 140)
| 25
1033
TISCHPENDULE
Régence, Paris, um 1720/30. Das Werk signiert
Mareau à Paris 28. Bronze ziseliert und vergoldet.
In geschweifter Form mit Muscheln, Blättern und
Voluten sowie vergoldet. Blütenförmiger Aufsatz.
Weisses Emailzifferblatt mit römischen Stunden-
und arabischen Minutenziffern. Durchbrochene
Zeiger. Späteres Werk (letztes Drittel 18. Jh), um-
gebaut auf Ankergang; Halbstundenschlag auf
Glocke. 1 Schlüssel. 21 × 13 × 30 cm.
Werk, Gehäuse und Zifferblatt später zu-
sammengefügt. Vergoldung berieben. 1 Fuss
repariert.
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 550 / 3 570)
1034
MITTELTISCH „AUX PIEDS
DE BÉLIER“
Régence, Paris, um 1730. Holz
geschnitzt mit Rosetten, Muscheln,
Blüten, Blättern sowie mit Resten
der Vergoldung. Rot/grau/weisses
Marmorblatt (ersetzt) auf ausge-
schnittener Zarge und geschwun-
genen Beinen mit Bocksfüssen. Die
Beine oben in Palmetten auslau-
fend. 90 × 62,5 × 76 cm.
Diverse Fehlstellen an der Fassung
und Vergoldung. Kleinere Fehlstel-
len am Schnitzwerk. Verstärkt.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 5 100 / 8 160)
| 26
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1036
OVALE ZUCKERDOSE MIT INDIANISCHER
BLUMENMALEREI
Meissen, um 1730. Bemalung aus dem Umkreis von J. E.
Stadler. Bemalt im ostasiatischen Stil mit einer Päoni-
enstaude mit gelben, seegrünen und blauen Blättern.
Die Randbordüre mit eisenrotem Gitterwerk auf purpur-
farbenem Fond zwischen Ovalreserven mit Halbblüten
in Eisenrot, Seegrün und Blau. Der Knauf des gewölbten
Deckels in Form eines liegenden Kaninchens farbig staf-
fiert in Braun, Eisenrot und Purpur mit Höhung in Gelb.
Unterglasurblaue Schwertermarke und Ritzzeichen VV.
Ø 13,5 cm.
Provenienz:
Privatsammlung Schweiz, 1967 im Basler Kunsthandel
erworben.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
1035
KAFFEEKANNE MIT CHINOISERIEDEKOR
Meissen, um 1723-28. Auf beiden Seiten Chinoiseriesze-
nen in Goldkartuschen mit eisenroten Federbüschen. Die
eine Seite mit einer Laute spielenden Chinesen, sein Blick
auf eine Vogelvoliere gerichtet, begleitet von einem Affen
an einem Tasteninstrument, die andere mit einem chinesi-
schen Würdenträger an einem Tisch beim Mahl und einem
Begleiter mit Teekoppchen und Trauben in der Hand,
die Szene auf einer Terrasse mit blühenden Sträuchern
und einem Affen, der Früchte aus einem Korb isst. Ohne
Manufakturmarke, Goldnummer 10 auf der Unterseite der
Kanne. H 20,5 cm.
2 flache Bestossungen.
Provenienz:
- Kunsthandel Otto Büel, Luzern.
- durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 8 160 / 12 240)
| 27
1037
K.P.M. TEEKANNE MIT CHINOISERIEDEKOR
Meissen, um 1723–24. Die Bemalung in der Werkstatt
von J. G. Höroldt. Gedrückte Balusterform mit gebo-
genem Ausguss mit Maskaronansatz, der Henkel an
beiden Enden mit Blattansatz, jeweils mit indianischen
Blüten. Bemalt auf beiden Seiten mit zwei hockenden
Chinesen, die in einem grossen Kochtopf rühren, je in
einer Goldkartusche mit Böttgerlüster und eisenroten
Federbüschen. Dazwischen vereinzelte Schmetterlinge.
Schulterabschluss mit Goldgitterbordüre, der gewölbte
Deckel mit vier indianischen Blüten in Purpur und Eisen-
rot, Ränder vergoldet. Unterglasurblaue Schwertermarke
und K.P.M., Goldnummer 26. auf beiden Teilen.
H 11,8 cm, Ø 15,5 cm.
Provenienz:
- Kunsthandel Otto Büel, Luzern.
- durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz.
CHF 13 000 / 18 000
(€ 13 270 / 18 370)
| 29
1039
TEEDOSE MIT CHINOISERIEDEKOR
Meissen, um 1723-24. Die Bemalung in der Werkstatt
von J. G. Höroldt. Hexagonale, gerippte, gold gefasste
Balusterform. Jede Seitenfläche mit einem Chinesen in
einer Gartenlandschaft bei verschiedenen Tätigkeiten,
auf einem grünen Gartenstreifen. Der flachzylindrische
Deckel mit Goldschnörkeldekor auf der Oberseite und
seitlicher Vergoldung. Ohne Marke, Goldnummer 71. auf
beiden Teilen. H 10,8 cm.
Minime Randbestossungen, Vergoldung geringfügig
berieben.
Provenienz:
- Rothschild Collection, Christie‘s London, Highly Im-
portant Continental Porcelain, 28.3.1977, Lot 17.
- Antiquités Ségal, Basel, bis 1989.
- Schweizer Privatsammlung.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 5 100 / 7 140)
1038
KAFFEEKANNE MIT CHINOISERIEDEKOR
Meissen, um 1728. Der birnförmige Korpus mit um-
laufenden Gartenszene über eisenroter Doppelring-
bordüre, mit blühenden Stauden und Bäumen mit
fliegenden Insekten und Vögeln. Zwei chinesische
Gruppen, zwei Figuren beim Tee begleitet von einem
Diener und einem weiteren Diener beim Anfeuern
des Wasserkessels auf einem Ofen. Die Rückseite
mit zwei Figuren kniend vor einem Ofen auf dem ein
Teekessel kocht. Henkel und Deckel mit indianischer
Blumenmalerei, der Deckel mit eisenroten Dop-
pelringbordüren. Deckel mit Metallkettchen an den
Henkel montiert. Ohne Marke. Deckel mit Vergolder-
nummer 10. H 20 cm.
Flache Bestossungen am Deckel und eine am Aus-
guss. Vergoldung zum Teil berieben.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 6 120 / 8 160)
| 30
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1041
TEEDOSE MIT CHINOISERIEDEKOR
Meisen, wohl um 1730-35. In einer passigen Goldkar-
tusche mit Lüsterfeldern und Federbüschen in Eisenrot
und Purpur, auf beiden Seiten eine Chinoiserieszene, an
den Schmalseiten und auf dem Deckel mit Pinienknauf,
indianische Blumen. Blaue Schwertermarke auf dem
unglasierten Boden, Goldnummern 50. H 13 cm.
Provenienz:
- Kunsthandel Otto Büel, Luzern.
- durch Erbschaft in heutigen Privatbesitz.
CHF 2 200 / 2 800
(€ 2 240 / 2 860)
1040
K.P.M. TEEKANNE MIT CHINOISERIEDEKOR
Meissen, um 1723-24. Die gedrückte Balusterform mit
einem gebogenen Ausguss mit Maskaron. Bemalt zu
beiden Seiten mit einer Chinoiserieszene auf einem
grünen Grasstreifen in einer Goldschnörkelkartusche
mit braunem Lüster und mit Federbüschen in Eisenrot.
In den Zwischenräumen, auf dem Ausguss und Henkel
indianische Blumenzweige, sowie ver-
einzelte Insekten. Der ge-
wölbte Deckel mit
Randvergoldung
und mit einem
Felsmotiv und
indianischer
Blumenmale-
rei und einem
Phönix im
Flug. K.P.M und
Schwertermar-
ke in Untergla-
surblau, Goldnum-
mern 56 und 96.
H 10,5 cm.
Deckel assortiert, Vergol-
dung leicht berieben.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 10 200 / 15 310)
| 31
1042*
HEISSWASSERKANNE MIT
CHINOISERIEDEKOR
Meissen, um 1735. Der Ausguss in Form
eines Maskarons, der geschwungene
J-Henkel mit Rocaillewerk modelliert, ge-
höht in Gold und Eisenrot. Bemalt mit zwei
Chinoiserieszenen auf einem umlaufenden
Grünstreifen und eisenroter Doppelring-
bordüre. Der entsprechend bemalte Deckel
mit einem vergoldeten Pinienzapfenknauf,
mit vergoldetem Metallkettchen am Henkel
der Kanne befestigt. Unterglasurblaue
Schwertermarke. Vergoldernummern 56.
auf beiden Teilen. Drehermarke **.
H 18 cm.
Spitze des Ausgusses restauriert.
Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 5 100 / 7 140)
1043*
MILCHKÄNNCHEN MIT CHINOISERIE-
DEKOR
Meissen, um 1735. Bemalt mit Chinoiserieszenen
auf einem umlaufenden Grünstreifen über eisen-
roter Doppelringbordüre. Der gewölbte Deckel
mit entsprechender Bemalung. Unterglasurblaue
Schwertermarke, Vergoldernummer 12, Dreher-
zeichen X. H 15,5 cm.
Provenienz:
Deutsche Privatsammlung.
CHF 3 000 / 4 000
(€ 3 060 / 4 080)
| 32
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1044
PAAR KERZENSTÖCKE
Nürnberg, um 1725. Unidentifizierte Meistermarke. Der getreppte
Fuss von passig geschweifter Form und mit breiten Doppelwüls-
ten. Ein schlanker Kegelstumpf trägt den achtseitigen Schaft mit
gekehltem Nodus. H 16,5 cm, zus. 545 g.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
1045
VERMEIL-FUSSBECHER
Dresden, 1725. Meistermarke Christian Gottfried Müller. Passig
geschweifter und getreppter Rand. Leicht konische Form mit
vertikalen Rippen und profiliertem Lippenrand. Am Fuss und un-
terhalb des Lippenrandes reich ornamental graviert und ziseliert.
H 12,3 cm, 210 g.
CHF 1 600 / 2 200
(€ 1 630 / 2 240)
| 33
1046
GROSSE KAFFEEKANNE
Basel, um 1730. Meistermarke Andreas Braun. Birnenförmige
Kanne auf drei Füssen. Feine Régence-Gravuren. Der geschwun-
gene Holzhenkel zeigt geschnitzte Akanthusblätter und am
Ansatz kleine Blüten. H 27 cm, 900 g.
Provenienz:
- Kunsthandel Otto Büel, Luzern.
- durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz.
Vergleichbare Kaffeekannen des Basler Goldschmieds Andreas
Braun (1697–1787) befinden sich unter anderem im Historischen
Museum Basel, Inv.-Nr. 2009.721 sowie im Schweizerischen Lan-
desmuseum, Inv.-Nr. LM 62734.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 4 080 / 6 120)
| 34
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1047
KLEINE PIETÀ
Bodenseeraum um 1720. In Anlehnung an Arbei-
ten von Christoph David Schenk (1633–1693).
Hartholz vollrund geschnitzt, gefasst sowie
teilvergoldet. Maria sitzt auf einem felsigen Sockel
und trägt den Leichnam Christi auf dem Schoss.
H 23 cm.
Diverse Risse und Fehlstellen. Ausbrüche am
Sockel, Brüche an Bein und Arm.
Provenienz:
- Kunsthandel Otto Büel, Luzern.
- durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 530 / 2 550)
1048*
ZUNFTTRUHE
Barock, Süddeutschland, 18. Jh.
Nussbaum und Zwetschge eingelegt
mit Bandelwerk, Filets und bastionsför-
migen Reserven. Rechteckiger Korpus
mit gestuftem, eingezogenem Klapp-
deckel, geschnitzt mit Bandelwerk und
Blattvoluten auf gerader Sockelleiste.
Der Deckel innen mit Fach unter Schie-
beverschluss. Öffnend auf grosses,
innen mit farbigem Kleisterpapier
ausgeschlagenes Fach, Beilade sowie
drei Schubladen. Eisendoppelschloss
(unvollständig). Seitliche Eisentraggrif-
fe sowie verzinkte Beschläge.
53,5 × 37 × 37 cm.
Einige Fehlstellen und Restaurierun-
gen.
CHF 4 000 / 7 000
(€ 4 080 / 7 140)
| 35
1049*
KABINETTSCHRÄNKCHEN
Barock, Süddeutschland, wohl Ottobeuren, Mitte 18. Jh. Nuss-
baum, Wurzelmaser und teils getönte Hölzer eingelegt mit
Bandelwerk sowie Kartuschen. Rechteckiger Korpus mit teils
geschweiftem, gestuftem Giebel auf vorstehender, ausgeschnit-
tener Zarge mit Rocaillefüssen. Mehrfach geschweifte Front mit
Türe, umgeben von zehn Schubladen, die Türe öffnend auf vier
Schubladen. Geschnitzter Dekor in Form von Rocaillen und Blatt-
voluten, gravierte vergoldete Messingbeschläge. 2 Schlüssel.
80 × 32 × 86 cm.
Einige Fehlstellen und Gebrauchsspuren.
Provenienz:
- der mündlichen Überlieferung nach aus dem Kloster Ottobeuren
- aus Deutschem Besitz
CHF 6 000 / 9 000
(€ 6 120 / 9 180)
| 36
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1050
KOMMODE
Barock, Bern, um 1735/40. Werkstatt Ma-
thäus Funk (1697–1783). Nussbaum und
Wurzelmaser eingelegt in rechteckigen
Reserven und gefriesten Filets. Leicht tra-
pezförmiger, dreiseitig leicht geschweifter
Korpus auf ausgeschnittener Zarge und
Konsolfüssen. Front mit drei Schubladen,
die oberen ohne Traversen, innen mit
geblümtem Papier ausgeschlagen. Mes-
singbeschläge sowie gravierte Messing-
schlüsselschilder in Form von Rocaillen. 1
Schlüssel. 111 × 60 × 75 cm.
Restauriert. Verkittungen und Reparatu-
ren. Risse am Furnier.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
1051
PAAR FAUTEUILS
Régence, um 1730. Buche mulüriert und geschnitzt mit Muscheln,
Voluten und Blättern. Trapezförmiger, gepolsterter Sitz auf aus-
geschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Trapezförmige,
passig geschweifte und gepolsterte Rückenlehne. Floral gemus-
terter, goldfarbener Seidenbezug. 74 × 79 × 106 cm.
Fehlstellen. Stoff zu ersetzen.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 1 020 / 1 530)
| 37
1053
KOMMODE
Barock, wohl Bern, um 1730/40.
Nussbaum, Wurzelmaser und Zwet-
schge eingelegt in geometrischen und
kartuschenförmigen Reserven sowie
teils verkröpften, geometrischen Filets.
Rechteckiger, sich nach vorne ver-
jüngender Korpus auf gerader Zarge
und runden Quetschfüssen. Passig
geschweiftes, vorstehendes Blatt über
drei markant geschwungenen Schub-
laden zwischen konkav eingezogenen
Lisenen. Messingbeschläge. 3 Schlüssel.
103 × 60 × 78 cm.
Risse am Furnier. Riss in der mittleren
Schublade. Gebrauchsspuren.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
1052*
PAAR GANZFIGURIGE ENGEL ALS ALTARAUFSATZ-
FIGUREN
Barock, Schwaben, um 1680. In der Art der Zürner Werkstatt. Holz
vollrund geschnitzt sowie gefasst und teilvergoldet. H 78 cm.
Fassung teils später. Diverse Fehlstellen. Reparaturen an Händen,
Füssen und Nase.
CHF 4 000 / 7 000
(€ 4 080 / 7 140)
| 38
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1054
PENDULE AUF SOCKEL
Régence/Louis XV, Paris, um 1740. Ge-
schweiftes Gehäuse, furniert mit Veilchen-
holz. Reiche vergoldete Bronzebeschläge in
Form von Rocaillen, Blättern, Blumen sowie
mit einer Athene als Aufsatzfigur (Speer
fehlt). Türbronze mit Flora und zwei Amo-
retten. Reliefiertes Bronzezifferblatt mit
weissen Emailkartuschen (teils mit Haarris-
sen). Sockel verziert mit Hermeskopf und
Caduceus sowie geflankt von zwei Espag-
noletten (Blattschmuck teils unvollständig).
Werk umgebaut auf Federzug mit Schnecke,
Ankergang und Halbstundenschlag auf zwei
Glocken. 1 Schlüssel. Gehäuse: H 137 cm,
Sockel: 50 × 25 cm.
Restauriert, das Werk umgebaut wohl aber
original zur Pendule gehörend.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
| 39
1055
WASSERKESSEL
Schaffhausen, um 1720. Meistermarke Hans Conrad Schalch
I oder Hans Conrad Schalch II. Von gedrungener Birnform. Die
Wandung reich verziert mit Régence-Ornamenten und getrie-
benen Kartuschen mit szenischen Darstellungen auf punziertem
Grund. Der Ausguss hat einen plastischen Abschluss aus Voluten
und Akanthus. Der Deckelknauf in Form eines steigenden Tieres.
Scharnierhenkel mit Holzgriff.
Der Wasserkessel ist ein Zeugnis des florierenden Schaffhauser
Gold- und Silberschmiedehandwerks, das im 18. Jahrhundert eine
Blütezeit erfuhr. Die Arbeit kann keinem der beiden in Frage kom-
menden Meister eindeutig zugewiesen werden. Beide entstam-
men einer Schaffhauser Familie, die vom 16. bis 19. Jahrhundert
inegesamt 23 Goldschmiede hervorbrachte. 22,5 cm, 710 g.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
| 40
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1056
TEEKANNE
London, 1732/33. Meistermarke Francis Spilsbury I. Glattwandige
Rundform auf kurzem Standring. Glatter Ausguss. Wandung mit
graviertem Wappen. Knauf und Henkel aus Holz. H 11 cm, 392 g.
CHF 2 600 / 4 600
(€ 2 650 / 4 690)
| 41
1057 ♣
TEEKANNE
London, 1732/33. Meistermarke John
Eckford II. Glattwandige Rundform auf
kurzem Standring. Hals und Deckel
mit Ornamentalgravur, schauseitig ein
graviertes Wappen. Glatter Ausguss.
Henkel und Knauf aus Bein. H 12 cm,
424 g.
CHF 1 400 / 2 200
(€ 1 430 / 2 240)
1058
PAAR ZUCKERSTREUER
London, 1723/24. Meistermarke Starling
Wilford oder Samuel Welder. Auf eingezo-
genem Rundfuss. Balusterförmig. Ovaler
Streuhut, ornamental durchbrochen mit
Knauf. Auf der Wandung ein graviertes
Wappen. H 14,5 cm, 408 g.
CHF 800 / 1 600
(€ 820 / 1 630)
| 42
gusts des Starken belegen, muss Lemaire die japanische Bantam
Kanne selbst aus Paris nach Dresden gebracht haben, um dort
Nachformungen aus Meissener Porzellan in Auftrag zu geben.
DiemeistendieserMeissenerModelletragendieselteneCa-
duceus-Marke.FürdiePariserKundenwurdedieeigentliche,sächsi-
scheHerkunftaufdieseWeiseverschleiertundsiekonntenmitder
asiatischanmutendenMarkealsjapanischeOriginaleüberzeugen.
Es existieren nur wenige Vergleichsmodelle dieses Bantam Hahns.
In der Porzellansammlung des Schweriner Landesmuseums
(Möller 2006) und in der Sammlung Ernst Schneider in Schloss
Lustheim (Weber 2013) befinden sich drei ebenfalls in dunkleren,
naturalistischen Farben staffierte Exemplare, dem Tier in der
Natur ähnlich, die als später staffiert gelten. Andere bekannte
Vergleichsmodelle in öffentlichen und privaten Sammlungen,
imitieren das japanische Vorbild in leuchtenden Kakiemon Farben.
Vergleichsstücke:
- Collection Laurence S. Rockefeller (Sothebys New York,
11.10.2005, Lot 316-317, $508.800).
- Irwin Untermyer Collection, Metropolitan Museum of Art, New
York (Y. Hackenbroch 1956, fig.18 Taf.13).
- Sammlung Drach (Auktion Ball  Graupe 15.3.1933, 77 Meisse-
ner Porzellanvögel).
- Sammlung Ernst Schneider, Schloss Lustheim (Rückert 1966 Nr.
1133, 1134 und Weber 2013, Bd.I S.54 Abb.25).
- Schloss Moritzburg (Albiker 1959 Nr. 112).
- Lesley und Emma Sheafer Collection, Metropolitan Museum
New York (Y. Hackenbroch 1954, Nr.4).
- Landesmuseum Schwerin (Möller 2006).
- Elfriede Langeloh, ehemals Sammlung Jules Desurmont, Nord-
frankreich.
Unser Modell wurde für den Katalogeintrag zu den Meissener
Bantam Hähnen der Sammlung Rockefeller und denen der
Sammlung Schneider in Schloss Lustheim, aufgrund der dunklen
Bemalung, als Vergleichsstück zitiert (Sotheby‘s New York 2005,
Lot 316,317).
CHF 26 000 / 30 000
(€ 26 530 / 30 610)
1059*
SELTENE TEEKANNE IN FORM EINES JAPANISCHEN
BANTAM HAHNS
Meissen, um 1730. Modell von J. G. Kirchner, die Bemalung später,
wohl um 1735. Auf einer flachen Basis in Form eines Weinblatts,
grün gerändert. Die gewölbten Schwanzfedern über einem ge-
öffneten Rückteil zum Eingiessen des Getränks, das aus seinem
Schnabel, in dem er ein blaues Korn hält, ausgegossen wird.
Gefieder naturalistisch staffiert in Dunkelbraun, Rostbraun und
Grün über Purpur, Kamm und Schnabel in Rot. Die farbigen Körner
in Rot, Gelb und Blau. Blaue Caduceus-Marke auf der unglasierten
Unterseite. H 15 cm, L 19 cm.
Restaurierungen
Provenienz:
-Christie‘sGeneva,ImportantEuropeanPorcelain,13.5.1985,Lot129.
- ehemals EH Manners, Ceramics  Works of Art, London.
Als Vorbild für diese seltene und frühe Zwerghahnkanne diente
dem ersten Meissener Modellmeister Johann Gottlieb Kirchner
(1706-68), ein japanisches Modell aus Arita-Porzellan des 17. Jh.
C. Kirsch (Jubiläumskatalog Langeloh Porcelain, 2019, S.400-409)
und Julia Weber (Meissener Porzellane nach ostasiatischen Vor-
bildern, Bd.I, 2013, S. 52–55) widmeten diesem Modell ausführli-
che Studien, auf welche sich die folgenden Anmerkungen stützen.
Die Meissener Nachschöpfung des begehrten japanischen Mo-
dells wurde von dem französischen „Marchant Mercier” Rudolphe
Lemaire speziell für den Pariser Kunstmarkt in Auftrag gegeben,
um sie später als japanisches Original höchst profitabel an seine
luxusverwöhnte, französische Klientel zu verkaufen.
Die japanischen Bantam Hähne gehörten zu den begehrtesten
Porzellanen bei der Pariser Gesellschaft und erzielten Höchst-
preise, wie auf einer von dem berühmten Pariser Kunsthändler
Gersaint geführten Versteigerung der Sammlung Fonspertius im
Jahr 1747, als diese für einen Rekordpreis von 428 Livre verkauft
wurde (Weber 2013, I, S. 53f.).
Da die gründlich geführten Archive der kurfürstlichen Sammlun-
gen in Dresden (s. Boltz, Hoym, Lemaire und Meissen, Keramos
88/1980, S.5f.) kein japanisches Original in den Sammlungen Au-
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Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
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1060
SELTENE DECKELTERRINE UND EINE UNTERSCHALE MIT FAMILLE-VERTE
DEKOR
Die Terrine Meissen, um 1730, die Unterschale, China, Kangxi (1662-1722), frühes 18. Jh. Run-
de Form, deren Henkel und Knauf die Form eines Astes bilden. Bemalt nach einem chinesischen
Famille-Verte Vorbild mit Blumenrosetten, gebundenen Blattkranzbordüren und einer eisenroten
Randbordüre mit Goldblattdekor zwischen Ovalreserven mit Goldrosette und stilisierten Blattran-
ken. Auf der Oberseite des Deckels ein kleiner Phönixvogel. Blaue Emailschwerter in Aufglasur auf
der Unterseite der Terrine, die Platte ohne Marke. Ø Terrine 24 cm, Ø Platte 31,5 cm.
Dieses seltene Dekor kopiert ziemlich exakt ein Vorbild des chinesischen Famille-Verte Stils aus
der Kangxi-Periode. Eine Meissener Unterschale „Schüssel” mit diesem Dekor befindet sich in der
Sammlung Ernst Schneider in Lustheim. Nur wenige Meissener Beispiele mit diesem Dekor sind
bekannt, vor allem wenige Terrinen (Weber 2013, Bd.II, S. 384-385, Anm. 4, Kat. Nr. 406).
Bei der Form der Henkel, die mit Astlöchern naturalistisch modelliert sind, bediente man sich einer
Form, die bereits 1722 bekannt war. Vgl. C. Boltz, die wöchentlichen Berichte über die Tätigkeit der
Meissner Dreher und Former vom 6. Juni 1722 bis 31. Dezember 1728, Keramos 178, 2000, S. 69, 74.
Da die Terrine mit den blauen Emailschwertern in Aufglasur gemarkt ist, gibt sie Aufschluss über
ihre Provenienz. Sie war offensichtlich Teil der Porzellane, die der Pariser Grosshändler Rudolphe
Lemaire zwischen 1729-31 ungemarkt oder auch mit pseudoasiatischen Zeichen (z.B. die Ca-
duceusmarke) in der Manufaktur in Auftrag gab, um sie gewinnbringend als asiatische Originale
zu verkaufen. Nachdem aber August der Starke ausdrücklich verlangte, die Meissener Porzellane
mit den Schwertern zu markieren, um sie auch als sächsische Produkte im Ausland zu erkennen,
benutzte die Manufaktur unter Graf Hoyms Direktion, zunächst nur die Emailschwerter in Aufglasur,
die relativ einfach zu entfernen waren, sodass der betrügerische Handel mit den pseudo-asiati-
schen Porzellanen in Paris weitergeführt werden konnte, wenn auch nur für kurze Zeit, 1731 flog der
Schwindel auf.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 6 120 / 8 160)
| 46
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1061
TASSE UND UNTERTASSE MIT KAKIEMONDEKOR
Meissen, um 1729-31. Mit Johanneumsnummer N=343–/W,
Inventarnummer des Japanischen Palais. Nach einem japanischen
Kakiemonvorbild der Edo-Zeit. Oktogonale Form, die Seitenflä-
chen mit eisenroten Flächen mit Rankendekor in Reserve und
einer Goldrosette im Zentrum mit alternierenden Symbolfeldern
in Blau und Seegrün und einzelnen Päonien in Rot und Seegrün.
Blaue Emailschwerter in Aufglasur und Johanneumsnummer
N=343w eingeritzt und geschwärzt. Ritzzeichen / im Standring
der Untertasse, Drehermarke .. für Johann Martin Kittel (1706-
1762) eingepresst auf beiden Teilen. H 6 cm, Ø 13,5 cm.
Provenienz:
- August II. Kurfürst von Sachsen, König von Polen, Japanisches
Palais, Dresden.
- Privatsammlung Schweiz, 2000 im Schweizer Kunsthandel
erworben.
Vergleichsstücke:
Staatliche Sammlungen Dresden (Inv. Nr. PE 5194); Sammlung
Schneider, Lustheim (Weber 2013, Bd. II, S. 145 Kat. Nr. 118);
Aus den Königl. Sächsischen Sammlungen (Rudolph Lepke, 7.-8.
Oktober 1919, Lot 163-171).
Emailschwerter in Aufglasur und Johanneumsnummer dieser
Tasse geben einen Hinweis auf seine Provenienz aus den König-
lichen Sammlungen in Dresden. In der Folge der Lemaire–Affäre
um die ostasiatisch dekorierten Meissener Porzellane für den Pa-
riser Markt, als chinesische und japanische Originale zu verkaufen,
kamen 1731 nach der Aufdeckung des Betrugs, bei der Räumung
des Hauses des Meissener Manufakturdirektors Graf Hoym,
unter anderen 42 Stücke dieser zweihenkeligen Kaffeetassen ans
Tageslicht, die zur Sicherstellung mit Nummern zwischen 261
und 344 für das Japanische Palais inventarisiert wurden (Boltz,
Japanisches Palais Inventar, Keramos 153, 1996, S.57; Weber
2019, S.146).
CHF 7 000 / 9 000
(€ 7 140 / 9 180)
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1062
DECKELKRUG MIT KAKIEMONDEKOR
Meissen, um 1735. Balusterförmig mit spitzem
Ausguss, bemalt mit feinem ostasiatischen
Dekor in der Art von Kakiemon mit Goldhöhun-
gen. Aus einer Felsformation emporwachsende
blühende Stauden und fliegende Insekten. Der
flache Deckel mit brauner Randlinie. Untergla-
surblaue Schwertermarke. H 20 cm.
Minimer Haarriss in der Glasur am Henkel.
Provenienz:
- The A. Stanley Johnson Collection.
- bei Galerie Stuker, Bern, 1951.
- Privatsammlung Schweiz.
Abbildung:
W.B. Honey, Dresden China, S.
84f., Taf. XIVc (Mit Hinweis auf
die besonders schöne Ausfüh-
rung und Bemalung); Sotheby‘s
London, English and Continental
Ceramics and Glass, 4.6.1996,
Lot 54.
Vergleichsstück:
Sammlung Schneider, Lust-
heim (Weber 2019, Bd.II, S. 211
Kat.184 und S. 301 Kat.Nr. 280).
CHF 4 000 / 6 000
(€ 4 080 / 6 120)
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Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1063*
SELTENE FIGUR EINES HOFNARREN
Meissen, um 1735-36. Modell wohl von J. F. Eberlein. In animiertem Tanzschritt mit
angewinkeltem rechten Bein und Armen, auf einem kleinen, viereckigen Geländeso-
ckel und mit Baumstütze. Auf dem Kopf ein gelb staffierter Spitzhut mit schwarzem
Hutband, eine rote Jacke mit eingeritzten Nähten über purpurfarbenem Hemd mit
eingeritztem Blattwerk, schwarzen Hosenträgern, lederfarbenen Kniebundhosen und
schwarzen Schuhen. Blaue Schwertermarke auf der unglasierten Unterseite.
H 14,4 cm.
Geringfügig restauriert.
Die Zuschreibung dieser Figur stützt sich auf Vergleiche mit zwei der frühesten Ko-
mödiantenmodelle der 1730er Jahre.
Der grob bearbeitete, flache Sockel und die quer geriefelte Baumstütze wurde bei
allen diesen Figuren sehr ähnlich bearbeitet. Format, tänzerische Haltung und die
Staffierung in kräftigen Farben sind vergleichbar. Das bei frühen Figuren charakteristi-
sche Blattwerk in Reserve eingeschnitten auf der Kleidung, findet man auch auf einer
Figur des Scaramouches, eine Figur, die bei EH Manners, Ceramics  Works of Art in
London war (www.rare-ceramics.com). E. Manners zog drei bekannte Ausführungen
eines Harlekinmodells mit identischem Sockel, aus den Sammlungen Pauls-Eisen-
beiss, Blohm und Goldblatt zum Vergleich heran (vgl. Abb. bei Rückert 1966, Nr. 854,
Sammlung Blohm).
Dieses bekannte Harlekinmodell wird in der Literatur Johann Gottlieb Kirchner zuge-
schrieben. E. Manners konnte nun die Figur des Scaramouches in Zusammenarbeit
mit Dr. Andres–Acevedo dem Frühwerk Johann Friedrich Eberleins aus der Känd-
ler-Werkstatt zuweisen, der offensichtlich bereits im September 1735 einen Harlekin
und einen Scaramouche in seinen Arbeitsreporten notiert hatte.
CHF 14 000 / 18 000
(€ 14 290 / 18 370)
| 49
| 50
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1064
ECUELLE MIT IMARIDEKOR
Meissen, um 1735-40. Mit seitlichen Rocaillehenkeln mit
Goldhöhung. Bemalt im Imari-Stil in Unterglasurblau mit
Goldhöhung mit blühenden Päonienästen in Emailfar-
ben und mit je einem Schmetterling und mit untergla-
surblauen Doppelringbordüren. Der Deckel entspre-
chend bemalt und mit einer eisenroten Blattbordüre
am Rand mit Halbblüten in Purpur und mit Gelbhöhung.
Unterglasurblaue Schwertermarke und K. Ø 16,5 cm.
Knauf ergänzt, Henkel geringfügig restauriert.
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 220 / 1 840)
1065
TELLER MIT PHÖNIXVOGEL IM
KAKIEMON-STIL
Meissen, um 1740. Neuer Aus-
schnitt, braun gerändert. Bemalt im
Kakiemondekor mit einem blauen
Felsen mit rankenden Päonien,
zwei Reisigbündel und einem
Phönixvogel, gehöht in Gold.
Unterglasurblaue Schwertermarke,
Pressnummer 16. Ø 21,5 cm.
CHF 600 / 800
(€ 610 / 820)
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1066*
ZYLINDERKRUG MIT INDIANISCHEM BLUMENDEKOR
Meissen, um 1735-38. Bemalt mit einer Chrysanthemenstaude,
um die Gefässwandung rankend. Mit einem Silberdeckel, innwen-
dig vergoldet, der mit einer Silbermünze montiert ist, mit Brustbild
von Prinzessin Sophia von Sachsen-Weissenfels, geb. Fürstin von
Anhalt-Zerbst (1654-1724), Inschrift „D G SOPHIA PR ANH NAT DV
GSAX“. Blaue Schwertermarke auf der unglasierten Unterseite. Der
Fuss montiert mit einer umlaufenden Blattbordüre.
H 17cm (20,5 cm).
Minime Randrestaurierung, Silbermontierung wohl ergänzt.
Vergleichsstücke:
Sammlung Pauls-Eisenbeiss, Katalog, Frankfurt 1967, S.94-95.
CHF 18 000 / 20 000
(€ 18 370 / 20 410)
| 52
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1068
PAAR TASSEN UND UNTERTASSEN MIT „WACHTEL-
DEKOR”
Meissen, um 1740. Oktogonale Form bemalt im Kakiemonstil in
Blau und Eisenrot mit Höhungen in Gold und purpurfarbenem
Fond auf den Aussenwandungen. Braune Randlinien. Unterglasur-
blaue Schwertermarken. H 6 cm, Ø 13,2 cm.
Provenienz:
- Kunsthandel Otto Büel, Luzern.
- durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz.
CHF 2 800 / 3 500
(€ 2 860 / 3 570)
1067
ZWEI TELLER MIT IMARI DEKOR
Meissen, um 1735/1740. Bemalt in Unterglasurblau mit Lambre-
quindekor, übermalt mit indianischen Blumen in Emailfarben und
mit Goldhöhungen. Auf den Rückseiten der Fahnen Prunusblüten
in Unterglasurblau und eisenrotem Emaildekor. Unterglasurblaue
Schwertermarken, ein Teller mit K und Pressnummer 20. Ø 21 cm
und 22 cm.
Minime Randreparaturen am kleineren Teller, Vergoldung und
Emailfarben geringfügig berieben.
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 550 / 3 570)
| 53
1069
SCHOKOLADENBECHER UND UNTERTASSE MIT
TISCHCHENMUSTER
Meissen, um 1740. Einhenkelige Form, bemalt im Imari-Stil in
Unterglasurblau und mit indianischem Blumendekor in Emailfar-
ben. Der Rand mit einer eisenroten Blattbordüre mit Halbblüten in
Gold. Unterglasurblaue Schwertermarken, Pressnummern.
H 8 cm, Ø 13,5 cm.
CHF 600 / 800
(€ 610 / 820)
1070
TEEDOSE MIT IMARIDEKOR
Meissen, um 1735. Hexagonale, gerippte
Balusterform. Bemalt auf beiden Seiten mit
dem Tischchenmuster- Motiv in den Imarifar-
ben und Höhungen in Gold, durchbrochen von
sechs gewölbten Vertikalrippen. Der flache,
zylindrische Deckel mit einem indianischem
Blumenmotiv auf der Oberseite und einer
umlaufenden Blumenbordüre mit Halbblüten.
Blaue Schwertermarke und E auf der ungla-
sierten Unterseite. H 10 cm.
Provenienz:
Privatsammlung, Schweiz, 1967 im Schweizer
Kunsthandel erworben.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 530 / 2 550)
| 54
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1071*
PAAR GEFLÜGELTE ENGELSKÖPFE
Barock, Schwaben um 1670/80. Linde geschnitzt, polychrom
gefasst und teilvergoldet mit Resten ehem. Versilberung. Markant
gefiederte Flügel. H 31 cm.
Fehlstellen an der Fassung. Kleinere Ergänzungen und Retuschen.
Reparatur an der Nase. Ein Flügel unvollständig.
CHF 1 800 / 2 800
(€ 1 840 / 2 860)
1072
TEE-/ SPIELTISCH
Barock, Bern, um 1750. Werkstatt Mathäus
Funk (1697–1783). Nussbaum. Rechtecki-
ges mit braunem, geprägtem Leder bezo-
genes Blatt und leicht erhöhtem Profilrand
sowie gerundeten Ecken. Auf einschübiger,
ausgeschnittener Zarge und geschweiften
Beinen mit Huffüssen. 84 × 65,5 × 67 cm.
Ecken leicht verzogen. Risse im Furnier.
Wurmgängig. Leder ersetzt.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 600 / 800
(€ 610 / 820)
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1073
BOISERIESPIEGEL „À PALMES“
Transition, Bern, um 1760/70, Johann Friedrich Funk I (1706–
1775) zugeschrieben. Eiche sowie Holz geschnitzt und vergoldet.
Rechteckiges, dreigeteiltes Spiegelfeld in Palmettenrahmen,
unten mit Rocaillen und Blumen geschnitzt. Spiegelrahmen auf
Eichenholzpanneau. 111 × 220 cm.
Leichte Fehlstellen an Vergoldung des Spiegels.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 1 500 / 2 000
(€ 1 530 / 2 040)
1074
KOMMODE
Barock, Bern, um 1740. Werkstatt Mathäus Funk (1697–1783).
Nussbaum eingelegt in rechteckigen Reserven und gefriesten
Filets. Rechteckiger Korpus mit geschwungenen eingezogenen
Seiten auf ausgeschnittener Zarge und Konsolfüssen. Geschweif-
te Front mit drei Schubladen, die obere ohne Traverse. Innen mit
späterem Blümchenpapier ausgeschlagen. Bronzebeschläge.
105 × 59,5 × 81 cm.
Diverse Ergänzungen am Furnier. Kleinere Fehlstellen, Kratzer und
Gebrauchsspuren.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
| 56
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1076
KOMMODE
Transition, Bern, um 1760/70. Nuss-
baum, Wurzelmaser, Zwetschge und
andere Hölzer eingelegt in recht-
eckigen Reserven und Filets mit
intrikat verkröpften Ecken. Recht-
eckiger, vorne leicht bombierter
Korpus auf ausgeschnittener Zarge.
Front mit drei Schubladen. Vergol-
dete Messingbeschläge in Form von
Rosetten. 1 Schlüssel.
116 × 62 × 77 cm.
Guter restaurierter Zustand.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
1075*
PAAR GROSSE GEFLÜGELTE ENGELSKÖPFE
Barock, Österreich, um 1700. Linde geschnitzt, rückseitig ge-
flacht sowie polychrom gefasst und teilvergoldet. H 59 cm.
Wenige Fehlstellen. Fassung stark übergangen.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 5 100 / 8 160)
| 57
1077*
AUFSATZVITRINE
Rokoko, Mainz oder Würzburg, um
1740/50. Nussbaum, Kirsche und
andere teils ebonisierte Hölzer.
Eingelegt in rechteckigen Reser-
ven mit Rautenmotiven sowie
Filets, geschnitzt mit Blättern und
Rocaillen. Rechteckiger Korpus
mit profiliertem Bogengiebel
auf ausgeschnittener Zarge und
Volutenfüssen. Zweitüriges Vi-
trinenoberteil mit leicht schräg-
gestellten Türen auf vorderen
Volutenfüssen und mittleren
Rocaillefuss. Auf zurückversetz-
tem, frontseitig geschwungenem,
einschübigem Mittelteil und
dreischübigem Kommodenun-
terteil, die Front „en arbalète“.
Bronze- und Messingbeschläge,
die Schlüsselschilder später. Rück-
seitig mit alten Transportetiketten
bezeichnet ‚Königl. Württembergi-
sche Staatseisenbahn‘. 3 Schlüs-
sel. 96 × 60 × 188,5 cm.
Restauriert. Einige Gebrauchss-
puren.
Die volutenartige Schnitzerei der
Zarge am Ober- und Unterteil er-
innert an mainfränkische Schreib-
möbel, wohingegen die lockere
Aufstellung des Oberteils mittels
Füssen eher eine schwäbisch-ös-
terreichische Tradition zitiert. Ein
vergleichbar eklektisches Aufsatz-
möbel abgebildet bei: Christian
Schatt, Barock- und Rokoko-Mö-
bel, München, 2000, S. 140.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 8 160 / 12 240)
| 58
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1079*
GEFASSTER FAUTEUIL „EN CABRIOLET“
Louis XV, Paris um 1760. Holz mulüriert und
geschnitzt in Form von Ranken mit Blüte, sowie
polychrom gefasst auf grauem Grund. Hufförmi-
ger gepolsterter Sitz auf wenig ausgeschnittener
Zarge und geschweiften Beinen mit Volutenfüssen.
Passig geschweifte sowie gepolsterte Rückenlehne.
Wenig ausladende, mit Manschetten gepolsterte
Armlehnen. Hellgrüner Seidenbezug, floral und mit
Schmetterlingen gemustert. 60 × 47 × 83 cm.
Fassung teils berieben. Polsterung und Bezug neu-
wertig.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 1 020 / 1 530)
1078
DEUXCORPS
Barock, Bern, um 1740/50. Nussbaum und Wurzelma-
ser eingelegt in rechteckigen Reserven und gefriesten
Filets. Rechteckiger, frontseitig geschweifter Korpus auf
ausgeschnittener Zarge und ausgestellten Konsolfüssen.
Zurückversetzter Aufsatz mit gekehltem Kranz über Dop-
peltüren, innen mit je zwei Schubladen und zwei Fächer.
Kommodenunterteil mit vier Schubladen. Messingbe-
schläge. 1 Schlüssel. 97 × 56 × 174,5 cm.
Wenige Risse am Furnier. Verkittungen.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
| 59
1080*
HEILIGER JOHANNES NEPOMUK
ODER HEILIGER FRANZ XAVER
Barock, Mitte 18. Jh. Joseph-Anton Feucht-
mayer (1696–1770) zugeschrieben. Linde
gehöhlt, vollrund geschnitzt, polychrom ge-
fasst und teilvergoldet sowie teilversilbert.
Auf späterem, gestuftem Sockel. H ohne
Sockel 133 cm.
Fassung stark überarbeitet.
In ihrer Expressivität der Gesichtsphy-
siognomie und der beinahe manierierten
Pose erinnert die vorliegende Figur an eine
Seitenfigur des ehemaligen Mauracher
Hochaltares (heute im Museum in Salem).
Weiter ist unsere Arbeit vergleichbar mit
dem Bildprogramm der Zähringer-Her-
zöge für das Benediktinerkloster St. Peter
auf dem Schwarzwald, insbesondere mit
der Figur Bertholds II, dessen Gestik jener
unserer Figur gleicht.
Vgl. für das Bildprogramm in St. Peter:
Wilhelm Boeck, Joseph Anton Feuchtmayer,
Tübingen, 1948, S. 91; Vgl. für Mauracher
Johannes von Nepomuk: Ulrich Knapp,
Joseph Anton Feuchtmayer, Konstanz,
1996m S. 77.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 8 160 / 12 240)
| 60
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1082
GROSSER TELLER
Augsburg, 1747–1749. Verschla-
gene Meistermarke. Runde Form
mit fassoniertem Rand. Auf der
Fahne graviertes Monogramm
unter Krone. Ø 30 cm, 875 g.
CHF 800 / 1 200
(€ 820 / 1 220)
1081
TEEKANNE
London, 1757/58. Meistermarke Thomas
Whipham  Charles Wright. Glattwan-
dige Kugelform auf kurzem, profiliertem
Standring. Glatter Ausguss. Henkel und
Deckelknauf aus Holz. Auf der Wandung
bekrönte Gravur. H 10,5 cm, 463 g.
CHF 2 600 / 4 600
(€ 2 650 / 4 690)
| 61
1083
ZUCKERDOSE
Magdeburg, zweite Hälfte 18. Jahr-
hundert. Meistermarke ITL (wohl Lan-
genbeck). Ovale Dose auf gewelltem
Fussrand. Gebauchte und fassonierte
Dosenwandung und Deckel. Original-
schlüssel fehlt. H 11 cm, 545 g.
CHF 1 000 / 1 600
(€ 1 020 / 1 630)
1084
TEEDOSE
Breslau, 1737–1745. Meistermarke Gottlieb
Kuntze. Längsovale, passig geschweifte
Form. Steil abfallende Schulter und gewölb-
ter Stülpdeckel. H 12,5 cm, 145 g.
CHF 800 / 1 400
(€ 820 / 1 430)
| 62
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1085
TEEDOSE
Bern, um 1785. Meistermarke Johann Jakob Dulliker.
Passig geschweifte Form mit glatter Wandung sowie
profiliertem Fuss und Hals. Zylindrischer Ausguss
mit Stülpdeckel. H 10,5 cm, 220 g.
CHF 600 / 1 000
(€ 610 / 1 020)
1086
VERSEUSE
Genf, Mitte 18. Jahrhundert. Meistermar-
ke Etienne Terroux. Birnenform auf drei
Füssen und mit glatter Wandung. Leicht
getreppter Deckel. Gedrechselter und
geschwärzter Holzgriff. H 20 cm, 430 g.
Provenienz:
- Kunsthandel Otto Büel, Luzern.
- durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz.
CHF 1 000 / 2 000
(€ 1 020 / 2 040)
| 63
1087
PAAR KERZENSTÖCKE
Neuchâtel, um 1760. Meistermarke Daniel
Renaud, dit Clève. Passig geschweifter und
geteppter Fuss mit flacher Mulde, Rillenband und
hochgezogener Mitte. Darauf der sechskantige
Balusterschaft mit profiliertem Rocailledekor.
Balusterförmige, mehrfach profilierte Tülle.
H 26 cm, 1515 g.
Laut Quellen war Daniel Renaud, dit Clève
(1716–nach 1768) zwischen 1755 und 1790 in
Neuchâtel aktiv. Ein Paar Salièren des Meisters
befindet sich im Musée d‘art et d‘histoire in
Neuchâtel (Inv.-Nr. AA 2014.26).
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
| 64
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1088
FOLGE VON VIER FAUTEUILS UND EINEM STUHL „EN CABRIOLET“
Louis XV, Frankreich, um 1750. Buche mulüriert und geschnitzt mit Rosetten und Blättern. Breiter,
hufförmiger, gepolsterter Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Passig gepolsterte
Rückenlehne mit ausladenden Armlehnen. Beiger Veloursbezug.
Fauteuils: 65 × 59 × 93 cm, Stuhl: 53 × 52 × 92 cm.
Fehlstellen und Reparaturen. Unterschiede in der Schnitzerei.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
1089
SCHREIBKOMMODE
Barock, Bern, 1765. Mathäus Funk (1697–1783) und
Werkstatt. Nussbaum und Wurzelmaser eingelegt in
rechteckigen Reserven und gefriesten Filets. Recht-
eckiger, dreiseitig geschweifter Korpus auf ausgeschnit-
tener Zarge und geschweiften Beinen, die vorderen mit
Bronzesabots. Leicht zurückversetztes Oberteil mit
geschweifter, abklappbarer Schreibplatte über ge-
schweiftem und gebauchtem Kommodenunterteil auf
zwei Schubladen ohne Traverse. Schreibplatte öffnend
auf fünf Fächer und neun Schubladen. Die Fächer
teilweise herausnehmbar vor geheimen Schubladen.
Teils Bronzebeschläge und Messingkanneluren an den
Schubladen. 116 × 65 (95) × 115 cm.
Schlüssel fehlt. Stark ausgebleicht. Verkittete Wurm-
gänge. Reparaturen am Furnier. Teils sich lösendes
Furnier.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 5 100 / 8 160)
| 65
1090
PAAR SPIEGEL
Rokoko, Bern, um 1760/70. In
der Art von Johannes Fried-
rich Funk I. Holz mulüriert und
durchbrochen geschnitzt mit
Rocaillen und Blattvolutenauf-
satz sowie vergoldet. Die unte-
ren Ecken ebenso mit Rocaillen
geschnitzt. Späteres facettier-
tes Spiegelglas. 51 × 125 cm.
Diverse Fehlstellen und Aus-
brüche.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
1091
KOMMODE
Barock, Bern, um 1735/40. In der
Art von Mathäus Funk (1697–1783).
Nussbaum eingelegt in rechtecki-
gen Reserven und gefriesten Filets.
Rechteckiger auf ausgeschnittener
Zarge und Konsolenfüssen. Ge-
schweifte Front mit drei Schubladen,
die oberen ohne Traversen. Schub-
laden innen mit Kleisterpapier aus-
geschlagen. Bronzebeschläge (teils
ersetzt). Kein Schlüssel.
112 × 63,5 × 86 cm.
Reparaturen und Ergänzungen. Risse.
Gebrauchsspuren.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
| 66
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1092
MITTELTISCH / „TABLE À GIBIÉR“
Régence, Frankreich, um 1720/30. Holz mulüriert und teils durchbro-
chen geschnitzt mit Rocaillen, Muscheln, Rosetten, Blumen und Ranken
sowie später grün gefasst. Rechteckiges, randmulüriertes rot/grau/grün
gesprenkeltes Marmorblatt auf ausgeschnittener Zarge und mit X-Steg
verbundenen, geschweiften Beinen mit Bocksfüssen. 138 × 75 × 86 cm.
Marmor repariert. Fehlstellen an der Fassung.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
1093
GEFASSTE BERGÈRE
Louis XV, Frankreich, um 1750. Buche mulüriert und
geschnitzt mit Palmetten und Blumen sowie mit
Resten einer grauen Fassung. Hufförmiger Sitz auf
ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen.
Geschwungene, gepolsterte und in die Armlehnen
übergehende Rückenlehne. Floral gemusterter Sei-
denbezug (zu ersetzen). 70 × 75 × 90 cm.
Risse, Fassung berieben, Stoff zu ersetzen. Füsse
repariert.
CHF 1 500 / 2 000
(€ 1 530 / 2 040)
| 68
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1094*
FIGUREINESMUSIZIERENDENCHINESEN
Frankreich, Mitte 18. Jh. Wohl in Anlehnung an Zeichnungen von
Jean Pillement. Terrakotta. Sitzender Chinese mit Strohhut, ein
Musikbuch haltend und auf einer Bank sitzend. 43 × 23 × 45 cm.
Geringfügige Bestossungen.
Provenienz: Europäische Privatsammlung.
Im Laufe des 18. Jh. Jahrhunderts kam der dekorative Rokoko
Chinoiserie-Charakter in der angewandten Kunst immer mehr in
Mode. In dieser Zeit war es „en vogue“, Innenräume mit chine-
sischen und japanischen Objekten auszustatten. Ersatzweise
half man sich gerne mit in Europa gefertigten Kunstwerken in
asiatischer Manier aus – Porzellane, Fayencen, Möbel oder auch
Skulpturen, wie sie hier vorliegt, im sogenannten chinesischen
(oder auch im indianischen, exotischen oder japanischen) Stil
waren höchst begehrt.
Dank Jean-Baptiste Pillement, einem der produktivsten Künstler
„chinoiser Manier“, und seinem Buch ‚A New Book of Chinese Or-
naments (1755)‘ fanden unzählige Porzellanfiguren, Tapeten und
Stoffe Eingang in die nobelsten europäischen Interieurs. Dabei
schlug Pillement mit seiner Herangehensweise an die Chinoise-
rie-Dekorationen einen neuen Ton an. Der Künstler kombinierte
vertraute heimische Szenerien mit dem fremden Exotischen.
Dadurch dass die Motive nicht zu kompliziert waren, ließen sie sich
leicht auf dekorative Kunstgegenstände übertragen. Zu seinen
Lebzeiten als auch nach seinem Tod wurden seine Entwürfe
für die Gestaltung von Keramik, Silber, Tapisserien und Textilien
verwendet.
Die vorliegende Terrakotta Figur zeigt einen auf einer Bank sitzen-
den und singenden Chinesen. Der anonyme Künstler der Skulptur
orientiert sich wohl an Pillements Entwürfe und vermittelt deren
Heiterkeit, Idylle und Lebensfreude.
CHF 15 000 / 25 000
(€ 15 310 / 25 510)
| 69
1095
FOLGE VON SECHS GEFASSTEN FAU-
TEUILS „EN CABRIOLET“
Louis XV, Paris, um 1750. Holz mulüriert und
geschnitzt mit Blumen und Blättern sowie weiss
gefasst. Hufförmiger, gepolsterter Sitz auf aus-
geschnittener Zarge und geschweiften Beinen.
Passig geschwungene, gepolsterte Rückenlehne
sowie leicht ausladende Armlehnen mit gepols-
terten Manschetten. Floral gemusterter und mit
Wildkatzen dekorierter blauer Seidenbezug.
64 × 60 × 88 cm.
Fassung teils berieben.
CHF 6 000 / 10 000
(€ 6 120 / 10 200)
| 70
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1096
PAAR DEKORATIVE AIGUIÈREN IN VERGOLDETER
BRONZEMONTIERUNG
Die vergoldete Bronze, Frankreich, wohl Mitte 18. Jh. Das Porzellan
China, 19. Jh. oder später. Porzellan mit krakelierter, gräulicher
Glasur vom Typ Guan in Balusterform mit hohem Hals, reliefiert
mit Drachen. Montiert auf durchbrochenem Rocaillensockel mit
Blumen und Blättern dekoriert. Muschelförmiger Ausguss sowie
mehrfach geschweifte, blattförmige Henkel mit Drachen als Auf-
satzfiguren. H 49 bzw. 50 cm.
Vergoldung berieben und teils oxidiert.
Provenienz: Der Überlieferung nach ehem. Sammlung Bethsabée
de Rothschild.
Als Vorbild für die Gestaltung unserer Bronze kann ein Schenk-
kannenpaar aus der ehemaligen Champalimaud Sammlung zitiert
werden. Jene Bronzen werden um 1755 datiert. Die Ausrichtung
der Bronzedrachen, die Gestaltung der Volutenhenkel und des
Sockels stimmen mit unserem Paar überein (Vgl. Christie‘s, The
Champalimaud Collection, 7.7.2005, Lot 135).
Aussergewöhnliche Schenkkannen mit aufwändiger Bronzemon-
tierung. Das Motiv des Drachens war insbesondere Anfang des
18. Jh. sehr beliebt. Ein Paar Schenkkannen mit ähnlicher Montie-
rung stammt ursprünglich aus der Sammlung des Duc d‘Aumont.
Sie wurden später für den König Louis XVI angekauft und sind
heute Bestand des Louvre. (Vgl. Daniel Alcouffe; Anne Dion-Te-
nenbaum; Gérard Mabille, Gilt bronzes in the Louvre, Dijon, 2004,
S. 89/90, Nr. 40).
Ein weiteres ähnliches Paar bronzemontierte Aiguièren mit
Krakelee-Glasur und reliefiertem Drachen, jedoch mit anders
ausgerichtetem Bronzedrachen, aus der ehemaligen Sammlung
Wrightsman und datiert 1820-40 wurden zuletzt bei Christie’s
New York verkauft (Vgl. Christie’s, The Private Collection of Jayne
Wrightsman, 14.10.2020, Lot 47).
CHF 5 000 / 7 000
(€ 5 100 / 7 140)
| 72
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1097
TELLER MIT „WARSCHAUER”
BROKATDEKOR
Meissen, um 1740-45. Sechszehnfach gewölbte Form,
bemalt im japanischen Imari-Stil, in Imitation bestick-
ter und gewebter Stoffmuster, in Blau, Rot, Grün, Gold
und Lüster. Im Spiegel ein Vogel auf einem Felsen am
Rande eines Flusses und ein Pinienbaum auf einer
gegenüberliegenden felsigen Böschung. Kehle und
Fahne reich bemalt mit goldgehöhten Dekorfeldern
mit Blattranken sowie Päonien- und Chrysanthemen-
blüten. In zwei blau gerahmten, sechspassigen Reser-
ven je ein fliegender Phönixvogel. Auf der Unterseite
Blattranken mit Päonienblüte und dreifache Ringlinie.
Unterglasurblaue Schwertermarke, Blaumalerzeichen
K und Doppelringbordüre, Pressnummer 22.
Ø 23,4 cm.
Zwei kleine Randbestossungen, Emailfarben und Ver-
goldung stellenweise minim berieben.
Es existieren eine Reihe von Formstücken, Schüsseln
und Tellern, vor allem in gebogter aber auch runder
und achteckiger Form, die dieses japanische Dekor
tragen. Obwohl der Name „Warschauer Service” als
Überbegriff für Stücke mit diesem Dekor im Kunst-
handel seit je geläufig ist, fehlen tatsächlich noch die
Nachweise für ein solches in Auftrag gegebenes Ser-
vice. Ein ausführlicher Diskurs bei J. Weber (Sammlung
Schneider 2013, Bd II, S.108). Eine grosse Platte aus
diesem Service kürzlich bei Koller Auktionen, Decorati-
ve Arts, 31.3.2022, Lot 1067.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
1098
TELLER MIT „WARSCHAUER”
BROKATDEKOR
Meissen, um 1740–45. Sechszehnfach gewölbte
Form, bemalt im japanischen Imari-Stil, in Imitati-
on bestickter und gewebter Stoffmuster, in Blau,
Rot, Grün, Gold und Lüster. Im Spiegel ein Vogel
auf einem Felsen am Rande eines Flusses und
ein Pinienbaum auf einer gegenüberliegenden
felsigen Böschung. Kehle und Fahne reich bemalt
mit goldgehöhten Dekorfeldern mit Blattranken
sowie Päonien- und Chrysanthemenblüten. In
zwei blau gerahmten, sechspassigen Reserven
je ein fliegender Phönixvogel. Auf der Untersei-
te Blattranken mit Päonienblüte und dreifache
Ringlinie. Unterglasurblaue Schwertermarke und
Blaumalerzeichen K. Ø 23,5 cm.
Provenienz:
- bei Stuker Bern, Auktion XXXV, 1953, Lot 2053.
- Privatsammlung, Schweiz, in obiger Auktion
erworben.
Abbildung:
Sotheby‘s London, English and Continental Cera-
mics and Glass, 4.6.1996, Lot 70.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
| 73
1099
LACKENCOIGNURE
Louis XV, Paris, um 1760. Trägt eine Signatur M. CRIAERD. Holz
mit chinesischen Lackpaneelen umgeben von „Vernis Mar-
tin“-Dekor in Form von Ranken auf schwarzem Fond. Die Paneele
mit bunter Pagoden- und Parklandschaft mit Figurenstaffage.
Viertelkreisrunder Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit
geschweiften Beinen. Doppeltürige Front mit breiter Schlagleis-
te. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte, grau/
schwarz gesprenkelte Marmorplatte. 75 × 55 × 95 cm.
Türe leicht verzogen. Marmor später.
Die vorliegende Encoignure abgebildet im Katalog Richard Red-
ding Antiques LTD, Zürich, 2004, S. 166/167. Darin verglichen wird
die Form unseres Möbels mit einer blau-weiss lackierten „Vernis
Martin“ Encoignure von Criaerd, welche für das Appartement der
Mademoiselle de Mailly im Château de Choisy entstand (heute im
Louvre, Vgl. Pierre Kjellberg, Le Mobilier Français du XVIIIe siècle,
1998, S. 216).
CHF 8 000 / 12 000
(€ 8 160 / 12 240)
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
| 74
1101
ZYLINDERKRUG MIT OSTASIA-
TISCHEM BLAUDEKOR
Meissen, um 1740. Mit Blaudekor in ost-
asiatischem Stil. Auf einer umlaufenden
Doppellinie eine chinesische Garten-
landschaft mit Pagode und blühender
Päonienstaude, auf dem sich ein Vogel
niedergelassen hat. Ein Schmetterling
im Flug unter einer Gitterwerkbordüre
und Blumenranke auf dem Bandhenkel.
Blaue Schwertermarke und E auf der
unglasierten Unterseite. Formerzeichen
. . Montiert mit einem 1708 datierten
Zinndeckel. H 22,5 cm (15,5 cm ohne
Deckel).
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 550 / 3 570)
1100
SCHALE MIT IMARIDEKOR
Meissen, um 1740. Nach japanischem
Vorbild, glatte Form mit seitlich
hochstehendem Rand. Bemalt in
Unterglasurblau und Emailfarben
in Eisenrot und Gold. Im Zentrum
ein Blattrankenmedaillon mit zwei
Vögeln im Zentrum in einer Git-
terwerkbordüre mit Blütenreser-
ven und einem breiten, umlau-
fenden Band von Tiermotiven
zwischen Chrysanthemenblü-
ten. Rand mit Gitterwerkbordüre
mit Halbblüten. Die Rückseite
mit ähnlichen Tiermotiven und
alternierenden Kugelmotiven
mit Pflaumenzweigen. Untergla-
surblaue Schwertermarke und K
mit Doppelringbordüre, Press-
nummer 22. Ø 20,5 cm.
Goldrand berieben.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
| 75
1102
PAAR VASEN IN BRONZEMONTIERUNG
Das Porzellan China, Kangxi, 17./18. Jh. Die Bronzen
Régence/Louis XV, Paris, um 1730/40. Ovoide Vase
mit blau/weissem Blumendekor der vier Jahreszei-
ten, in passigen Reserven in Kartuschenform. Mon-
tiert auf Rocaillensockel sowie mit entsprechender
Lippe. Ø 23 cm, H 30 cm.
Vergoldung berieben.
Provenienz (der Überlieferung nach):
- wohl Sammlung Bethsabée de Rothschild.
- wohl Auktion Sotheby‘s, 21.6.1974.
- durch Erbschaft an Privatsammlung Westschweiz.
Form- und dekorgleiche Vasen mit identischer
französischer Bronzemontierung sind abgebildet in:
Lusingh Scheurleer, Chinesisches und japanisches
Porzellan in europäischen Fassungen, Würzburg,
1980, S. 305, Abb. 269. Es ist anzunehmen, dass
es sich beim abgebildeten Vasenpaar um unsere
handelt.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 4 080 / 6 120)
| 76
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
| 76
1104
AMEUBLEMENT
Louis XV/ Régence, Paris um 1730/40. Buche mulüriert und ge-
schnitzt mit Rocaillen, Blattvoluten, Blüten und Palmetten. Breiter,
trapezförmiger und geschweifter Sitz mit Aufsatzkissen auf
ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Gepolsterte,
passig geschwungene Rückenlehne „à la reine“, sowie leicht ge-
schwungene Armlehnen mit gepolsterten Manschetten. Weisser
Veloursbezug. Bestehend aus einem Sofa und vier Fauteuils.
Sofa: 205 × 72 × 101 cm, Fauteuil: 76 × 66 × 100 cm.
Leichte Gebrauchsspuren. Kleine Fehlstellen.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 8 160 / 12 240)
1103
PAAR POT-POURRI IN FORM VON PHO-LÖWEN
Das Porzellan China, 19. Jh. Die Bronze Frankreich, Napoléon III,
19. Jh. Porzellan mit seladonfarbener Glasur, die Löwen leicht vari-
ierend in Farbe und Details. Auf gestuftem, teils durchbrochenem
Rocaillensockel mit Blumengirlande. L 16 cm, H 21 cm.
Minimale Bestossungen.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 3 060 / 5 100)
| 77
1105
LACKKOMMODE
Louis XV, Paris, 18./19. Jh. Trapezförmiger, dreiseitig geschweifter
Korpus mit ausgeschnittener Zarge auf geschweiften Beinen.
Bombierte Front mit zwei Schubladen ohne Traverse zwischen
ausgestellten Eckstollen. Französischer Lackdekor im „goût
chinois“, Darstellung einer idealisierten Landschaft mit dörflichen
Szenen. Vergoldete, spätere Bronzebeschläge in Form von Rocail-
len und Blättern. Rotes, grau/weiss gesprenkeltes, randmulürier-
tes Marmorblatt. 2 Schlüssel. Alte Sammlungsettikete 2483.
96 × 53 × 88 cm.
Risse und Restaurierungen am Lack. Marmor repariert und er-
setzt. Reparatur an Schürze.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 20 410 / 30 610)
| 78
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1106
SCHOKOLADENTASSE UND EINE UNTERTASSE
MIT GOLDCHINESENDEKOR
Meissen, um 1725. Die Bemalung in einer Augsburger
Hausmaler Werkstatt. Beide Teile in kannelierter Form, die
Tasse mit Doppelhenkel und innen vergoldet. Bemalt in
radiertem Gold mit unterschiedlichen Chinoiserieszenen, auf
der Unterseite in einer sternförmigen, passigen Reserve auf
goldfarbenem Fond. Ohne Manufakturmarke, Reste einer
Lüstermarke auf der Unterseite der Untertasse, Ritzzeichen/
auf beiden Teilen. H 8,2 cm, Ø 13 cm.
Assortiert, Haarriss in der Tasse, Vergoldung der Untertasse
berieben.
Provenienz:
- ehemals Christies Geneva, 12.5. 1986, Lot 303.
- Privatsammlung, Schweiz.
CHF 700 / 900
(€ 710 / 920)
1107
ZUCKERDOSE MIT GOLD­
CHINESEN
Meissen, um 1720. Die Bemalung in der
Seuter–Werkstatt in Augsburg. Oktogo-
nale Form mit Goldrändern. Bemalt mit
Chinoiserieszenen und Augsburger Rand-
muster. Ohne Marke. L 11,3 cm.
Vergoldung teils stark berieben.
Provenienz:
- ehemals Christies, 12.5. 1986, Lot 301.
- Privatsammlung, Schweiz.
CHF 700 / 900
(€ 710 / 920)
| 79
1109
TREMBLEUSE MIT
OSTASIATISCHEM DEKOR
Du Paquier, um 1730–40. In Nachahmung
des Meissener Tischchenmuster deko-
riert. Mit Goldhöhung. Ohne Marke. H 8,5
cm, Ø 12,5 cm.
Haarriss in der Untertasse.
CHF 600 / 800
(€ 610 / 820)
1108
DECKELDOSE MIT HOLLÄNDISCHEM
HAUSMALERDEKOR
Meissen oder Du Paquier, um 1725. Die Bemalung etwas später.
Vierpassige Form mit seitlichen Henkeln und auf vier Tatzen-
füssen. Bemalt im asiatischen Stil mit blühenden Stauden und
Pferden auf einem grünen Geländestreifen. Ohne Marke. L 14 cm.
Provenienz:
- Christie‘s Geneva, 12.5.1986, Lot 289.
- Privatsammlung, Schweiz.
CHF 800 / 1 200
(€ 820 / 1 220)
| 80
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1110
UNTERSCHALE MIT FRÜHER
LANDSCHAFTSMALEREI
Meissen, um 1725. Bemalt mit einer
heimischen, bewaldeten Landschafts-
szene mit einem Felsen, davor ein Ge-
höft und ländliche Figuren. In vierpassi-
ger Kartusche mit braunem Lüster und
Federbüschen in Purpur und Eisenrot.
Der Rand mit Goldspitzenbordüre. Auf
der Rückseite indianische Blumenzwei-
ge. Unterglasurblaue Schwertermarke.
Ø 12,8 cm.
CHF 700 / 900
(€ 710 / 920)
1111
ECUELLE MIT LANDSCHAFTEN UND
KAUFFAHRTEISZENEN
Meissen, um 1728. Auf beiden Seiten und
dem Deckel passige Goldkartuschen, purpur-
farben gehöht, darin Landschaftsszenen mit
Figurenstaffage bzw. Kauffahrteiszenen. Der
Deckelknauf in Form eines Drachens. Unter-
glasurblaue Schwertermarke, Goldnummer 6.
Ø 11 cm.
Deckelknauf wieder angesetzt.
Provenienz:
- Kunsthandel Otto Büel, Luzern.
- durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz.
CHF 3 000 / 4 000
(€ 3 060 / 4 080)
| 81
1112*
SELTENER MINIATURBECHER
Meissen, um 1725. Einhenkelige, ovoide Form mit auskragender
Mündung. Bemalt in Dunkelbraun, Rostrot und Grün mit einem
umlaufenden, seitlich bewachsenen Geländestreifen mit zwei
berittenen Soldaten im Kampf, der eine mit Pistole schiessend,
der andere mit einem Schwert in der Hand. Auf der Innenseite
der Mündung und auf dem Henkel eine eisenrote Blattranken-
bordüre. H 4,4 cm.
Rand und Boden restauriert
Provenienz:
Europäische Privatsammlung.
Frühe Meissener Landschaftsmalerei, vor allem von J.G.
Höroldt, findet sich z.B. auf einem Service von 1721 für die
Schwiegertochter Augusts des Starken, Maria Josepha, bemalt
mit höfischen Jagdszenen, dort auch mit eisenroter (Ranken-)
dekor auf dem Henkel (Pietsch, Johann Gregorius Höroldt,
Leipzig 1996, S.28-31, Staatliche Porzellansammlung Dresden
Inv. Nr. PE 7733, PE 645).
CHF 1 800 / 2 200
(€ 1 840 / 2 240)
1113
SCHÄLCHEN MIT KAUF-
FAHRTEISZENEN
Meissen, um 1728-30. Sechspassige form
mit auskragendem Rand. Bemalt mit einer
Rokokokartusche in Gold mit Gitterwerk
und Schuppenmuster in Braun und mit
Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und
Purpur. Goldblattbordüre am Rand. Blaue
Manufakturmarke auf der unglasierten Un-
terseite, Goldnummer 13., Drehermarke X.
14 × 15 cm.
Vergoldung berieben.
CHF 700 / 900
(€ 710 / 920)
| 82
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1114
KLEINE OVALE TERRINE
Meissen, um 1730/35. Mit Volutenhenkeln und Füssen mit Teilvergol-
dung. Die Terrine auf beiden Seiten bemalt mit Goldkartuschen, mit
Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und Purpur, darin Kauffahrteisze-
nen, zwischen indianischen Blumenzweigen an den Seiten. Der ge-
wölbte Deckel mit einem vergoldeten Pinienzapfenknauf und bemalt
mit Goldschnörkelkonsolen mit Gartenvignetten mit Chinesen. Un-
terglasurblaue Schwertermarke, Dreherzeichen eingeritzt. L 17 cm.
Deckel und Terrine assortiert.
Provenienz:
- Sammlung Darmstädter, Rudolph Lepke Berlin, 1933, Nr. 131,
Taf 33.
- Privatsammlung Schweiz.
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 550 / 3 570)
1115
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE
MIT PURPURFOND
Meissen, um 1730. Mit vierpassigen Kartuschen auf Purpur-
und Goldfond. Bemalt mit einer Kauffahrteiszene und einer
Landschaftsszene mit Figurenstaffage. Unterglasurblaue
Schwertermarken mit Parierstangen in einer Doppelring-
bordüre. Ritzzeichen Z auf beiden Teilen. Koppchen Ø 7,5
cm, H 4,3 cm. Unterschale Ø 12,3 cm.
Vergoldung leicht berieben.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 1 020 / 1 530)
| 83
1116
KUMME MIT KAUFFAHRTEISZENEN UND
PARKLANDSCHAFTEN
Meissen, um 1745. Die Bemalung wohl von J.G.
Heintze. Bemalt mit einer umlaufenden Flussland-
schaft mit Architekturen und Kauffahrteiszenen mit
höfischen Figuren und Hafenarbeitern, über einer
eisenroten Doppelringbordüre. Im Innenfond eine
Landschaftsmedaillon mit zwei höfischen Figuren in
einer eisenroten Doppelringbordüre. Unterglasur-
blaue Schwertermarke, Goldnummer 2., Pressnum-
mer 21. Ø 16,5 cm.
Provenienz:
Privatsammlung Schweiz, 1967 im österreichischen
Kunsthandel erworben.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 2 040 / 3 060)
1117*
TEEKANNE MIT LANDSCHAFTSKARTUSCHEN
Meissen, um 1735. Vierpassig gewölbte Kürbisform. Auf beiden Seiten Flusslandschaften mit Kauf-
fahrteiszenen in Goldspitzenbordüren mit Federbüschen in Eisenrot und Purpur, in den Zwischenräu-
men indianische Blumenmalerei. Mündungsrand mit einer Goldspitzenbordüre, der passig gewölbte
Deckel mit umlaufender Kauffahrteiszenen-Malerei, Ränder vergoldet. Blaue Schwertermarke auf dem
unglasierten Boden. Dreherzeichen für Andreas Schiefer eingepresst, Goldnummern 11. auf beiden
Teilen. H 13 cm, L 18,5 cm.
Ausguss und Henkel restauriert.
Provenienz:
Europäische Privatsammlung.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 6 120 / 8 160)
| 84
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1118
AMEUBLEMENT
Louis XV, Paris, um 1760. In der Art von Philippe-Joseph
Pluvinet. Buche mulüriert und geschnitzt mit Blüten
und Blättern. Bestehend aus: fünf Fauteuils „à la reine“
und einem Sofa „en corbeille“ (wohl assortiert). Die
Fauteuils mit trapezförmigem, gepolstertem, dreiseitig
geschweiftem Sitz auf ausgeschnittener Zarge und
geschweiften Beinen. Leicht geschwungene und ge-
polsterte Rückenlehne sowie ausladende Armlehnen auf
geschweiften Stützen. Das Sofa mit ovalem, gepolster-
tem Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweif-
ten Beinen. Passig geschweifte und in die Armlehnen
übergehende Rückenlehne. Floral gemusterter, roter
Damastbezug.
Fauteuils: 71 × 65 × 97 cm, Sofa: 195 × 83 × 96 cm.
Wenige Gebrauchsspuren.
CHF 15 000 / 20 000
(€ 15 310 / 20 410)
| 85
1119
PAAR KLEINE KAMINBÖCKE
Louis XV, Paris um 1740/50. Bronze
ziseliert und vergoldet. In Rocaillen-
form mit den Knaben Jupiter und
Mars als Aufsatzfiguren. H 32 cm,
L 33 cm.
Schwert und Scheide des Marskna-
ben fehlen.
CHF 6 000 / 10 000
(€ 6 120 / 10 200)
1120
KLEINES BUREAU-PLAT
Louis XV, Paris, 18. Jh. In der Art von Nicolas Petit. Rosen-
und Veilchenholz gefriest „en papillon“ mit Reserven und
Filets eingelegt. Geschweiftes, rechteckiges, in profilierten
Bronzestab gefasstes und mit braunem, goldgepresstem
Leder bezogenes Blatt auf ausgeschnittener Zarge in „con-
tour à l‘arbalète“ mit hohen, geschweiften Beinen. Front mit
Zentralschublade über Beinaussparung, flankiert von je einer
Schublade. Gleiche, jedoch blinde Einteilung auf der Rücksei-
te. Spätere vergoldete Bronzebeschläge und -sabots.
132 × 66 × 78 cm.
Stark restauriert, Ergänzungen und Verstärkungen. Front
ausgebleicht.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 8 160 / 12 240)
| 86
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1122
BEISTELLTISCH
Barock, Bern, 1750. Von Mathäus
Funk (1697–1783) und Werkstatt.
Nussbaum und Nussbaumwur-
zelmaser eingelegt in rechtecki-
gen Reserven mit Filets. Blatt mit
gerundeter Messingkante über
einschübiger, ausgeschnittener
Zarge auf geschweiften Beinen mit
Hüfchensabots aus Bronze.
79 × 56 × 64 cm.
Provenienz:
- Auktion Stuker, Bern, Herbst 2014,
Lot 2162.
- Sammlung Wehrli, bei obiger Aukti-
on erworben.
Ein ähnliches Modell abgebildet in:
Hermann von Fischer, Fonck à Berne,
Bern, 2001, S. 126, Abb. 234.
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 220 / 1 840)
1121
FOLGE VON VIER FAUTEUILS „À LA REINE“
Louis XV, Paris um 1740/50. Trägt eine Signatur Claude-Louis
Bourgat (Meister 1744). Buche mulüriert und markant geschnitzt
mit Blumen und Blättern. Trapezförmiger, geschweifter und
gepolsterter Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften
Beinen. Passige, gepolsterte Rückenlehne sowie wenig ausladen-
de Armlehnen. Beiger Veloursbezug. 66 × 62 × 91 cm.
Kittungen, Risse, Verstärkungen. Zu überholen.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 5 100 / 8 160)
| 87
1123
TRUMEAU-SPIEGEL MIT LANDSCHAFTSMALEREI
Rokoko, Bern, 18. Jh. In der Art von Johann Friedrich Funk I
(1706–1775). Holz mulüriert und vergoldet. Mit durchbrochenem
Rocaillenaufsatz, verziert mit Blumen. Oberbild mit Darstellung
eines Hirten in einer Landschaft mit See und Brücke. Öl auf Lein-
wand. 74 × 171,5 cm.
Restauriert.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 5 100 / 8 160)
1124
DAMENBUREAU EN PENTE
Barock, Bern, um 1740/50. Nussbaum und Wur-
zelmaser eingelegt in rechteckigen Reserven
und teils gefriesten Filets. Rechteckiger, drei-
seitig geschweifter und bombierter Korpus auf
ausgeschnittener Zarge und geschweiften Bei-
nen, die vorderen mit Bronzesabots. Front mit
geschweifter, abklappbarer Schreibplatte über
zwei Schubladen ohne Traversen. Die Schreib-
platte öffnend auf mit grünem Leder bezoge-
nes Blatt (ersetzt) und zwei Fächer sowie sechs
Schubladen. Innenleben der Schubladen mit
farbig gemustertem Papier ausgeschlagen. Ver-
goldete Bronze- und Messingbeschläge (teils
später). 3 Schlüssel. 66 × 53 (69) × 96,5 cm.
Restauriert. Reparaturen, Verkittungen, Risse
im Furnier. Innenleben des Schreibfachs restau-
riert und teils später.
Provenienz: Sammlung Wehrli.
CHF 4 000 / 7 000
(€ 4 080 / 7 140)
| 88
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1125 ♣
BOULLE PENDULE AUF SOCKEL
Louis XV, Frankreich/Bern, um 1750. Wohl
Mathäus Funk (1697–1783), ähnlich der
Pendule für den Gemeinderatssaal im
Erlacherhof der Stadt Bern. Eichegehäuse
belegt mit rot hinterlegtem Schildpatt
sowie eingelegt mit graviertem Messing
in Form von Blüten, Ranken, Rocaillen
und Blättern. Reiches Bronzedekor in
Form von Rocaillen, Blättern und Blumen
sowie Espagnoletten. Siegesengel als
Aufsatzfigur. Weisses Emailzifferblatt
mit römischen Stunden und arabischen
Minutenzahlen. Werk mit Spindelgang und
Viertelstundenschlag auf zwei Glocken.
Repetition auf Anfrage. Schlagwerk neu zu
justieren. 1 Schlüssel. 54 × 26 × 137,5 cm.
Zifferblatt mit Haarrissen.
Provenienz:
- Auktion Stuker Bern, Herbst 2013, Lot
1227.
- Sammlung Wehrli, an obiger Auktion
erworben.
Diese schöne und sich in gutem restauri-
ertem Zustand befindende Pendule ent-
spricht in weiten Teilen der von Mathäus
Funk gelieferten Pendule für den Gemein-
deraatssaal im Erlacherhof der Stadt Bern.
Unterschiede sind bei der verwendeten
Türbronze sowie bei der Marketerie zu
erkennen. Es ist umstritten, ob Funk die
Gehäuse jeweils in Frankreich bezogen
hat oder diese selbst fertigte. Das Werk
unserer Pendule ist leider nicht signiert, es
weist aber Merkmale von Berner Werken
auf. Vgl. Hermann von Fischer, Fonck à
Berne, Bern, 2001, S. 113, Abb. 201  202.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 8 160 / 12 240)
| 89
1126
BEDEUTENDE ROKOKO KOMMODE
Rokoko, Bern, um 1745/50. Von Mathäus Funk (1697–1783).
Veilchenholz und Palisander eingelegt in rechteckigen, gefriesten
Reserven mit Rautenwerk. Trapezförmiger, dreiseitig geschweifter
und bombierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und ge-
schweiften Beinen, die vorderen mit Bronzesabots. Front mit zwei
Schubladen ohne Traversen. Schubladen mit Messingkanneluren.
Reich vergoldete Bronzebeschläge in Form von Rocaillen, Blüten
und Blättern. Eckstollen mit Beschlägen in Form von Rocaillen und
Voluten. Innen mit mehrfarbigem, marmoriertem Kleisterpapier
ausgeschlagen. Grau/rosafarbener Oberhasli-Marmor. 1 Schlüs-
sel. 94 × 58 × 85,5 cm.
Wenige Fehlstellen am Furnier. Gebrauchsspuren. Wohl spätere
Bronzegarnitur.
Provenienz:
- Christie‘s, Successions du Baron Fould-Springer et Cécile de
Rothschild, Paris, 11. März 2003, Lot 173.
- durch Erbschaft an Privatbesitz Schweiz, bei obiger Auktion
erworben.
Vgl. Hermann von Fischer, Fonck à Berne, Bern, 2001, S. 97  102
(Typ G3/G6, Abb. 156  170).
CHF 30 000 / 35 000
(€ 30 610 / 35 710)
| 90
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
1127
KLEINE TEEKANNE
Meissen, um 1735. Bemalung möglicherweise
von C. F. Herold. Umlaufende Kauffahrteis-
zene mit grossen Figuren im Vordergrund,
über einer eisenroten Doppelringbordüre. Der
Deckel entsprechend dekoriert. Unterglasur-
blaue Schwertermarke, Goldmarken R.
H 8,5 cm.
Vergoldung teilweise berieben, Ausgussspitze
gekürzt
CHF 1 000 / 1 500
(€ 1 020 / 1 530)
| 91
1129
TASSE UND UNTERTASSE MIT KAUFFAHRTEISZE-
NEN
Meissen, um 1745-50. Die Bemalung in der Art von C. F. Herold.
Becherform mit Rokokohenkel. Bemalt mit Kauffahrteiszenen
mit zwei Vordergrundfiguren vor einer Hafenanlage mit Segel-
schiffen und Turmarchitektur. In je einer Blattwerkkartusche mit
Gitterwerk in Gold und mit braunen Konturen. Streublümchen
und Goldgitterwerkbordüren. Unterglasurblaue Schwertermar-
ken, Goldnummern 85., Pressnummer 17 auf der Untertasse.
H 6,5 cm, Ø 13,4 cm.
CHF 600 / 800
(€ 610 / 820)
1128
BECHER UND UNTERTASSE MIT KAUF-
FAHRTEISZENEN
Meissen, um 1730–35. Einhenkelige Form. Bemalt mit
vierpassigen Goldkartuschen mit braunem Lüster und
mit eisenroten Federbüschen, darin Hafenszenen und
mit Goldspitzenbordüren am Rand. In den Zwischen-
räumen und auf der Unterseite der Untertasse india-
nischem Blumenmalerei. Unterschiedliche Schwerter-
marken in Unterglasurblau, Goldnummer 1. H 7,5 cm,
Ø 13 cm.
Vergoldung berieben.
CHF 800 / 1 200
(€ 820 / 1 220)
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Koller Decorative Arts Auction 22 September 2022

  • 1. Auktion: 22. September 2022 DECORATIVE ARTS MÖBEL, UHREN, SILBER PORZELLAN, TEPPICHE
  • 2.
  • 3.
  • 4.
  • 5.
  • 6. ibid online only (129) Gemälde Alter Meister & des 19. Jhs. Schweizer Kunst, Zeichnungen & Alte Grafik Bücher & Autographen, Schmuck Möbel, Uhren, Varia, Porzellan, Silber IBID ALTEGRAFIK&ZEICHNUNGEN Bieten ab 13.09 bis 28.09.2022 IBID SILBER Bieten ab 13.09 bis 27.09.2022 IBID SCHWEIZER KUNST Bieten ab 13.09 bis 28.09.2022 IBID BÜCHER & AUTOGRAPHEN Bieten ab 13.09 bis 28.09.2022 IBIDMÖBEL&UHREN Bieten ab 13.09 bis 27.09.2022 IBIDVARIA&SKULPTUREN Bieten ab 13.09 bis 27.09.2022 IBID PORZELLAN Bieten ab 13.09 bis 27.09.2022 IBID SCHMUCK Bieten ab 13.09 bis 27.09.2022 IBID GEMÄLDE ALTER MEISTER & DES 19. JHS. Bieten ab 13.09 bis 28.09.2022 AUKTIONSPROGRAMM AUKTIONEN SEPTEMBER 2022 (A202 & IBID 129) IBID 129 ONLINE ONLY AUKTIONEN
  • 7. Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch Auktion: 22. September 2022 DECORATIVE ARTS MÖBEL, UHREN, SILBER PORZELLAN, TEPPICHE DECORATIVE ARTS A202 SEPTEMBER 2022 SEPTEMBER 2022 Auktion: 21. September 2022 BÜCHER & AUTOGRAPHEN BÜCHER & AUTOGRAPHEN A202 Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch A202 SEPTEMBER 2022 GEMÄLDE ALTER MEISTER UND DES 19. JH., ZEICHNUNGEN UND ALTE GRAFIK Auktion: 23. September 2022 Auktion: 23. September 2022 GEMÄLDE ALTER MEISTER & DES 19. JH. GEMÄLDE ALTER MEISTER & DES 19. JH. ZEICHNUNGEN UND ALTE GRAFIK ZEICHNUNGEN UND ALTE GRAFIK Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz VORBESICHTIGUNG Fr. 16. bis Di. 20. September 2022, 10–18 Uhr MÖBEL, PENDULEN, SKULPTUREN, SILBER, PORZELLAN (TEIL 1) Donnerstag,22.September2022,10.00Uhr Lot 1001 – 1135 MÖBEL, PENDULEN, SKULPTUREN, SILBER, PORZELLAN (TEIL 2) Donnerstag,22.September2022,13.30Uhr Lot 1136 – 1333 TEPPICHE Donnerstag,22.September2022,17.00Uhr Lot 1501 – 1584 BÜCHER & AUTOGRAPHEN Mittwoch, 21. September 2022, 14.00 Uhr Lot 101 – 232 & 501 – 577 ALTE GRAFIK Freitag, 23. September 2022, 10.00 Uhr Lot 3601 – 3639 ZEICHNUNGEN Freitag, 23. September 2022, 11.00 Uhr Lot 3401 – 3490 GEMÄLDE ALTER MEISTER Freitag, 23. September 2022, 14.00 Uhr Lot 3001 – 3079 GEMÄLDE DES 19. JH. Freitag, 23. September 2022, 16.00 Uhr Lot 3201 – 3241
  • 8. Koller Auktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. € 1000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbestand des Registers individuell abgeglichen. EURO-Schätzungen Die Schätzungen in Euro wurden zum Kurs von 0.98 umgerechnet und auf zwei Stellen gerundet, sie dienen nur zur Orientierung. Verbindlich sind die Angaben in Schweizer Franken. CITES Objekte die mit einem ♣ gekennzeichnet sind, wurden aus Material einer geschützten Art gefertigt, das bestimmten Handelsrestriktionen unterliegt. Falls Sie dieses Stück kaufen und aus der Schweiz exportieren wollen, erkundigen Sie sich bitte vor der Auktion über die Import- Bestimmungen des Ziellandes. Die Nichterlangung einer Erlaubnis oder eine Verzögerung bei der Erlangung einer Erlaubnis, rechtfertigt nicht die Erstattung des Kaufpreises oder eine Verzögerung bei der vollen Zahlung für das Objekt/die Objekte. Ein Symbol (♣) im Katalog über geschützte oder geregelte Arten ist nur für die allgemeine Orientierung des Käufers gedacht, und Koller übernimmt keine Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen. Decorative Arts   S. 1 Teppiche   S. 243 Adressen    S. 266 Auktionsbedingungen    S. 270 Auction Conditions   S. 272 Conditions de vente aux enchères   S. 274 Auktions-Auftrag   S. 276 Erklärungen zu den Katalogangaben Epoche:IsteineZeitepocheangegeben,wiez.B.«Renaissance»oder«LouisXV»,istKollerAuktionenderMeinung,dassdasObjektausderZeitstammt,in welcher diese Stilrichtung erstmals in Anwendung war. Heisst es «Stil», wie z.B. «Louis-XVI-Stil», ist Koller Auktionen der Meinung, dass das Objekt in einer späteren Zeitepoche im besagten Stil angefertigt wurde. Ist der Zusatz «spät» angegeben, wie z.B. «spätes Louis XV», ist Koller Auktionen der Meinung, dass das Objekt zwar nicht mehr in der Epoche Louis XV, jedoch nicht sehr viel später entstanden ist. Signaturen/Stempel: Ist ein Möbel signiert, steht folgende Formulierungen im Katalogbeschrieb: «Signiert [Name des Künstlers bzw. wortgetreue Wiedergabe der Signatur] + (vollständiger Name des Künstlers / Lebensdaten)». Koller Auktionen ist demnach der Meinung, dass das Objekt vom Künstler stammt. Wird im Katalogbeschrieb die Formulierung «Trägt eine Signatur» (ohne weitere Angaben zum Künstler) verwendet, weist das Möbel zwar eine Signatur auf, Koller Auktionen ist jedoch der Meinung, dass die Signatur Anomalien aufweist bzw. später hinzugefügt worden ist und somit die Zuschreibung an einen Künstler nicht garantiert werden kann. Zustand: Die Objekte befinden sich allgemein in einem guten, gebrauchsfähigen Zustand. Ist das nicht der Fall, bemerkt dies Koller Auktionen mit einem Zusatz in der Beschreibung, z.B. «Zu überholen» oder «Etwas zu überholen». Der Zusatz «ergänzt» oder «Ergänzungen» will sagen, dass am Objekt eine Reparaturarbeit vorgenommen worden ist, die über das normale Mass von Erhaltungs-restaurationen hinausgeht. Herkunft: Steht in der Beschreibung eine Herkunftsangabe, z.B. «Aus der Sammlung XY» oder «Aus Schloss Z», so hat Koller Auktionen Beweise für diese Angabe. Steht jedoch in der Beschreibung «Der Überlieferung nach», so beruht die Angabe auf Aussagen des Einlieferers und ver­pflichtet Koller Auktionen nicht. Allgemeine Bemerkungen: Steht vor einer Angabe in der Beschreibung der Zusatz «wohl», so meint Koller Auktionen, die Angabe stimmt sehr wahrscheinlich, will jedoch nicht die Haftung dafür übernehmen. Masse: Die Masse verstehen sich Länge x Tiefe x Höhe. Die Masse der Sitzmöbel: Breite der Sitzfläche x Tiefe der Sitzfläche x Höhe der Sitzfläche ab Boden x Höhe der Rückenlehne ab Boden. Uhren: Sofern im Katalog nicht anders erwähnt, sind die Uhren unrevidiert. Pendel, Schlüssel und Gewichte sind nicht zwingend vorhanden. Das Uhrwerk ist in derRegelgehfähig,eskanndafüraberkeineGarantieübernommenwerden.
  • 9. Zusätzliche Informationen und Abbildungen: www.kollerauktionen.ch Decorative Arts Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan Sammlung Wehrli für Schloss Wildenstein (Teil II) AUKTION Donnerstag, 22. September 2022, 10.00 Uhr, Lot 1001 -1135 (Teil 1) Donnerstag, 22. September 2022, 13.30 Uhr, Lot 1136 -1333 (Teil 2) VORBESICHTIGUNG Freitag 16. bis Dienstag 20. September 2022, 10–18 Uhr English descriptions and additional photos: www.kollerauctions.com Sabine Neumaier Porzellan & Fayence Head of Department Tel. +41 44 445 63 12 neumaier@kollerauktionen.ch Corinne Koller Silber Head of Department Tel. +41 44 445 63 22 ckoller@kollerauktionen.ch Daniela Maier Silber Tel. +41 44 445 63 88 silber@kollerauktionen.ch Stephan Koller Möbel & Dekorationen Head of Department Tel. +41 44 445 63 20 skoller@kollerauktionen.ch Flavio de Corso Möbel & Dekorationen Tel. +41 44 445 63 53 decorso@kollerauktionen.ch Giordana Schmid Möbel & Dekorationen Tel. +41 44 445 63 52 schmid@kollerauktionen.ch
  • 10. | 2 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1001* KOFFERTRUHE MIT WISMUT- MALEREI Deutschland, 16. Jh. Buche rot gefasst und mit Blumen, Ranken und Beeren in rechteckigen Reserven bemalt. Leicht trapezförmiger Korpus mit gewölbtem Deckel. Der Deckel bemalt mit Blu- menstilleben. Metallbeschläge (wohl später). 31 × 20 × 23 cm. Eine Profilleiste sowie das Schloss fehlen. Risse. Bemalung teils stark berieben. CHF 1 500 / 2 000 (€ 1 530 / 2 040) 1002* SCHATULLE MIT WISMUTMALEREI Deutschland, datiert 1575. Buche allseitig gefasst und reich bemalt mit Blumen, Blüten und Bouquets in rechteckigen Reserven. Der Deckel mit runder Reserve, Darstellung eines herrschaftlichen Mahls in Renaissance-Architektur. Oben mit unleserlicher Inschriftskartusche. Eisenschloss. 1 Schlüssel. 46 × 31,5 × 18 cm. Fassung teils unvollständig bzw. stark berieben. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060)
  • 11. | 3 1003* ANNA SELBDRITT Spätgotisch, Niederlande, Limburg oder Niederrhein, um 1520. Nussbaum geschnitzt und Verso geflacht. Wenige Spuren von Fassung. Anna auf einem Scherenhocker sitzend mit Buch, dane- benstehend Maria mit dem sich auf den Betrachter hinbewegen- den Christuskind. H 80 cm. Teils gekittete Wurmgänge. Hände Annas ergänzt, Arme Chris- tuskind unvollständig. Provenienz: - Sammlung Museum van Stolk, Haarlem, vor 1912. - Auktion Frederik Muller, Den Haag, 8./9. Mai 1928, Lot 101. - Auktion Giroux Brüssel, 8./9. Februar 1946, Lot 63. - Sammlung Damen, Maastricht, bis 1972. - Peter’s Oude Kunst, Tilburg, 1973. - Privat Sammlung. - Jan Roelfs Antiquairs, 1996. - Sammlung Ko Huijbregts, Marianum, Vlijmen, bis 2016. Literatur: - Catalogue des sculptures, tableaux, tapis, etc. formant la collec- tion d’objects d’art du Musée van Stolk, The Hague, 1912, S. 47, Nr. 643 - Heilige Anna, grote moeder. De cultus van de Heilige Moeder Anna en haar familie in de Nederlanden en aangrenzende stre- ken. Ausstellungskatalog, Museum voor Religieuze Kunst Uden, Nijmegen, 1992, Nr. 91, Fig. 100. CHF 12 000 / 18 000 (€ 12 240 / 18 370)
  • 12. | 4 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1004 STANDESSCHEIBE ST. GALLEN Schweiz, datiert 1595. Monogrammiert CM (Christoph Murer 1558– 1614). Das Wappen der Stadt St. Gallen sowie von Zürich (später ersetzt), überhöht vom bekrönten Reichsadler, flankiert von zwei Bannerträgern. Oberbilder mit Darstellungen aus dem Leben des Mucius Scaevola. In den unteren Ecken zwei trommelnde Putten sowie bezeichnet ‚Die Statt Sanct Gallen 1595‘. Gerahmt. 42 × 32 cm, mit Rahmen 46 × 36,5 cm. Sprünge und Notbleie. Überarbeitungen. Provenienz: - Kunsthandel Otto Büel, Luzern. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100)
  • 13. | 5 1005* DARBRINGUNG IM TEMPEL Gotisch, Brüssel, um 1420/30. Umkreis des Meisters von Hakendover (aktiv 1400-1420). Nussbaum geschnitzt und Verso geflacht. Im Vordergrund Maria und Joseph mit dem Chris- tuskind, dahinterstehende Hanna und Simeon. 28 × 7,5 × 30 cm. Zahlreiche Wurmgänge. Reparaturen/Ergän- zungen. CHF 4 000 / 7 000 (€ 4 080 / 7 140) 1006 PULVERFLASCHE Deutsch oder schweizerisch, letztes Viertel 16. Jh. Hirschhorn- körper (Geweihgabelstück), zweiteiliges Gabelende. Vorderseite geglättet und graviert, Darstellung eines vornehmen Ehepaars, bärtiger Gatte mit hohem Hut, Wams und Pluderhosen, Gattin mit weitem Rock und Hut. Eisengarnitur original, zwei Verschlusskap- pen, ein Deckelabschluss fehlt, Flaschendeckel verschraubt, lange Tülle mit Federverschluss und an der Basis eine Federsperre, vier Tragringe. L 24,8 cm. Schöne Pulverflasche in gutem Originalzustand, Vgl. Ray Riling: The Powder Flask Book, 1953, S. 238-239, Abb. 37. CHF 600 / 1 000 (€ 610 / 1 020)
  • 14. | 6 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1007 STANDESSCHEIBE LUZERN Luzern, datiert 1618. Monogrammiert DT und be- zeichnet ‚Die lobliche Statt Lucern 1618‘. Das Wappen des Standes Luzern unter dem bekrönten Reichsadler, gehalten von zwei Löwen, der eine mit Schwert, der andere mit Luzerner Standarte. Unten auf Inschrift- skartusche bezeichnet. Gerahmt und Verso mit Glas versehen. 49 × 32 cm, mit Rahmen 53,5 × 37 cm. Diverse reparierte Sprünge und Risse. Provenienz: - Kunsthandel Otto Büel, Luzern. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060) 1008* KLEINES HOCHZEITSKABI- NETT MIT WISMUTMALEREI Deutschland, 17. Jh. Buche bemalt mit Blumen, Blüten, Ranken und Allianzsymbolen auf rotbraunem Grund. Rechteckiger Korpus mit abklappbarer Front öffnend auf Türe umgeben von sieben Schubladen (zwei davon fehlen). Eisenschloss. Seitliche Eisentraghenkel. 34,5 × 23 × 26 cm. Zwei fehlende Schubladen. Schub- laden teils später. Ergänzungen. Bemalung berieben. Fehlstellen. CHF 1 200 / 2 000 (€ 1 220 / 2 040)
  • 15. | 7 1009 GROSSE RENAISSANCE CASSONE Florenz, 15. Jh. und später. Nussbaum, Pappel- holz, Ahornadelholz und andere Hölzer einge- legt in geometrischen Reserven und Filets sowie geschnitzt mit Kapitellen, in der Art des Michele di Giovanni da Fiesole (1418-1458). Längsfor- matiger, sarkophagförmiger Korpus auf profi- liertem, späterem Bodensockel. Die Front durch vier Pilastersäulen unterteilt. Zwischen den Säu- len drei vertiefte Kassetten mit feinsten geome- trischen Ziereinlagen. Das Sockelgeschoss mit illusionistischen Einlagen von rautenförmigem Gitterwerk. Die Schmalseiten in gleicher Manier gestaltet. Der Deckel profiliert vorstehend und giebelförmig abschliessend. Wiederum mit sehr feinen Einlagen. Die originalen Aussenteile auf späteren Korpur montiert, spätere Schlösser und Beschläge. 239 × 72 × 97 cm. Diverse Fehlstellen, Risse und Reparaturen. Die äusseren Holzarbeiten unserer Truhe sind in sehr schönem Zustand mit alter Patina erhalten, die Blindholzstruktur später ersetzt sowie mit kleinen Schlössern versehen. Der untere, profi- lierte Sockelteil ebenfalls später. CHF 5 000 / 8 000 (€ 5 100 / 8 160)
  • 16. | 8 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1010 WAPPENSCHEIBE DER GRAF- SCHAFT TOGGENBURG Toggenburg, datiert 1623. Monogram- miert ‚Hi‘, Hans Jegli (1579–1643). Zentrale Figur eines Venners mit dem Toggenburger Wappen und einem Toggenburger Wappen- schild zu seinen Füssen, geflankt von zwei Säulen sowie einer Flagellationszene in der oberen linken Ecke bzw. einer Darstellung des Heiligen Sebastian oben rechts. Unten auf der Inschriftkartusche bezeichnet, datiert und monogrammiert: Die Grafschaft Dogenburg 1623 Hi. 33 × 22,5 cm. Risse, Kratzer und Sprünge. Notbleie. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060) 1011 VISIERHELM Französisch oder Italienisch, Ende 16. Jh. Eisen geschmiedet mit zweiteiligem, spitz zulaufendem Visier und Kamm. H 32, L 36 cm. Korrosionsspuren und Fehlstellen. Reparatu- ren und Ergänzungen. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060)
  • 17. | 9 1012* TÜRMCHENUHR MIT WECKER Süddeutschland, wohl Augsburg, 17. Jh. Kupfer punziert sowie graviert mit Blumen und Blättern sowie vergoldet. Rechteckiges, architektonisches Gehäuse, die Ecken mit Säulen besetzt, auf breitem, profiliert gestuftem Sockel und Quetschfüssen. Durch- brochener Glockenstuhl mit Balustrade und kuppelförmigem Abschluss. Versilbertes und graviertes Zifferblatt mit römischen Stundenzahlen über kleinerem versilbertem Zifferblatt für die Minuten. Weckerscheibe. Kleines Hilfszifferblatt auf der Rücksei- te. Werk mit Spindelgang und kurzem Hinterpendel, Aufzug über Schneckenrad und Kette. Stundenschlag auf Glocke. Wecker auf Glocke. 16,5 × 16,5 × 35 cm. Kleinere Ergänzungen, wenig unvollständig. Grosser Zeiger fehlt. Werk zu revidieren. Vergoldung berieben. Provenienz: Europäische Privatsammlung. Eine ähnliche Türmchenuhr ist ausgestellt im Museo Nacional de Artes Decorativas, Madrid (Inv.-Nr. CE19578). CHF 5 000 / 8 000 (€ 5 100 / 8 160)
  • 18. | 10 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1013* GANZER PARADEHARNISCH Italien, 19. Jh. in Anlehnung an das 1. Viertel des 17. Jh. Eisen mit geätzten Dekorstreifen in Form von stilisier- ten Ranken- und Blattwerk. Mit Puppe. Bestehend aus: - Visierhelm, Glocke mit Kamm, Federtülle, viermal gekehltes Blasbalgvisier, zweiteilig, lange Sehschlitze über waagrechte Luftschlitze. Visier und Kinnreff auf- schlächtig. Helmbasis mit geschnürlter Borte. Nieten zur Befestigung des Futters mit Lederresten. - Kragen, zweiteilig, aufklappbar, Basis mit wulstgen geschnürlten Borten. Mittig im Dekorstreifen Medail- lon mit Samson und dem Löwen. - Armzeug, dreifach geschobene Achseln mit Vor- der- und Hinterflügeln. Oberarmszeug sechsfach geschoben, Armkacheln und Unterarmszeug. - Brust, tiefliegendes Tapul, bzw. Hals- und Armaus- schnitte mit gebörtelten Rändern. Bauchreifen angenietet. Beintaschen. - Rücken, Hals- und Armausschnitte gebörtelt. - Beinzeug, Oberbeinzeug, Kniebuckel mit Muscheln, Beinröhren zweiteilig, aufklappbar, geschobene Fer- sen und Knöchelpartie. Breite Schuhe. H 172 cm. Handschutz unvollständig. Leichte Korrosionsspuren. CHF 9 000 / 12 000 (€ 9 180 / 12 240)
  • 19. | 11 1014* ZUNFTTRUHE Deutschland, 17. Jh. Nussbaum eingelegt mit hellen Filets, bastions- förmigen Reserven sowie Stern- motiven. Rechteckiger Korpus mit Klappdeckel auf gerader Zarge und Quetschfüssen. Allseitig bastions- förmig kassettiert. Öffnend auf mit goldgeprägtem rotem Papier aus- geschlagenem Fach und mit Beilade sowie zwei geheimen Schubladen. Eine Seitenwandung herausziehbar und zwei weitere geheime Schub- laden freigebend. Geschmiedete Eisenbeschläge mit Doppelschloss und Traggriff. 49 × 26 × 27 cm. Einige Risse und Reparaturen am Furnier. Ein Schlüssel später. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100)
  • 20. | 12 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1016 HALBARTE Schweizerisch oder deutsch, 1. Quartal 16. Jh. Massive kurze Vierkantspitze, flächiger Ansatz mit Rücken, langes schmales trapezförmiges Blatt mit schräg gestellter, gerader Schneide, Schlagspur (Schwertstreich?), Blattober- und Unterkante minim konkav, Schnabelhaken über langer schmaler Basis, Marke: in Fünfeck mit zugespitzter Basis „U“–förmige Marke. Zwei Schaftfe- dern. Achtkantschaft erg. L 191,5 cm. Provenienz: - Sammlung M. Sigrist, Luzern. Seltene frühe Halbartenform aus der Zeit von Marignano 1515 und Pavia 1525. Waffe aus der gleichen Werkstatt in der Slg. Altes Zeughaus Solothurn und im Metropolitan Museum N.Y. Vgl. Rudolf Beglinger/Marco A. R. Leutenegger: Die Stangenwaffen im Muse- um Altes Zeughaus Solothurn, Solothurn 2004, S.20, Nr. 3. John Waldmann: Hafted Weapons in Medieval and Renaissance Europe, Boston 2005, S. 50, Abb. 49. CHF 2 400 / 3 200 (€ 2 450 / 3 270) 1015* SCHWERT, JANITSCHAREN-KORPS Sächsisch-polnisch, um 1729. Messinggefäss aus mit Kupfer verlöteten Gusshälften bestehend. Sechskanti- ger konischer Griff mit Mittelgrat, beidseitig ganzflächig von einem Sparrenmuster bedeckt, Sparren teils glatt oder fein gemustert. Parierstange mit kurzen vierkan- tigen Armen und gerollten Enden, Mittelfeld in der Art eines Mitteleisens zugespitzt, Dekor: Initialen „AR“ (König August II. von Polen) von Krone überhöht vor gepunktetem Grund. Rückenklinge (L 67,2 cm, B 4,5 cm), beidseitig breiter Hohlschliff, im Ortdrittel zwei- schneidig, Ätzdekor: Initiale „AR“ von Krone überhöht in einer barocken Kartusche. L 81,5 cm. 1729 errichtete der im Dienst des polnischen Königs und sächsischen Herzogs August II. (1697–1733) stehende Oberst Christoph von Unruh ein Janitscha- renkorps (4 Kompanien à 100 Mann), das sich vorwie- gend aus Polen und Ungarn rekrutierte. Das Korps war in Dresden und Warschau stationiert. Ausserordentlich seltene Griffwaffe. Vgl. Katalog „Trag diese Wehr zu Sachsens Ehr“, 1994, S. 16–17, Nr. 4. CHF 1 800 / 2 800 (€ 1 840 / 2 860)
  • 21. | 13 1017* MAXIMILIANSHARNISCH Deutsch, um 1530. Aus originalen Teilen des 16. Jh. sowie späteren Ergänzungen des 19. Jh. Eisen blank, geriefelt und teils geschnürlte Teile. Auf Puppe. Bestehend aus: -Geschlossener Visierhelm -Kragen -Brust mit ergänztem Rüsthaken -Rücken, der Rückenreifen ergänzt -Armzeug -Beinzeug unvollständig -Kuhmaulschuhe 19. Jh. H 174 cm. Einige Ergänzungen. Korrosionsspuren. CHF 8 000 / 12 000 (€ 8 160 / 12 240)
  • 22. | 14 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1018 VERMEIL AKELEI-POKAL Augsburg, um 1650. Meistermarke Theodor Riederer. Runder, steil zulaufender Fuss mit umlaufenden Buckeln. Spangenloser Schaft. Achtpassig geschweifte Cuppa mit gebuckelter Wandung auf graviertem und punziertem Fond. H 16,5 cm, 160 g. Am Lippenrand des Pokals ist eine Punze eingeschlagen, die das Wappen der Sittener Familie der von Riedmatten (Kleeblatt und Sterne unter einem Bischofshut) darstellt. Aus dieser Familie sind eine Reihe von Bischöfen hervorgegangen. Es ist denkbar, dass sich der Pokal einst im Besitz von Adrian von Riedmatten IV. oder Adrian von Riedmatten V. befunden hat und auf diese Weise gekennzeichnet wurde. CHF 2 000 / 4 000 (€ 2 040 / 4 080) 1019 VERMEIL-BECHER Augsburg, 2. Hälfte 17. Jahrhundert. Meistermar- ke Wolfgang Caspar Kolb. Schwach konische Form mit verstärktem, leicht profiliertem Lippenrand. Die Wandung ist umlaufend mit einer feinen Tremolier- strich-Gravur strukturiert. Der Bereich unterhalb des Lippenrandes und am unteren Rand des Bechers glatt. H 10,5 cm, 170 g. CHF 1 000 / 1 600 (€ 1 020 / 1 630)
  • 23. | 15 1021 DECKELBECHER AUF KUGELFÜSSEN Basel, um 1680. Meistermarke Peter Biermann. Teilvergoldet. Auf drei Kugelfüssen. Reich verzierte Wandung mit getriebenen Portraits mit der Bezeich- nung THEODORICUS REX, THEODOBERTUS und THEODOBALDUS zwischen feuervergoldetem, ge- triebenem Akanthus und Vögeln. Wulstiger Deckel mit getriebenem Akanthus auf punziertem Grund und Kugelknauf. H 15 cm, 230 g. CHF 4 000 / 6 000 (€ 4 080 / 6 120) 1020 DECKELBECHER AUF KUGELFÜSSEN Augsburg, um 1700. Meistermarke Philipp Jakob Drentwett III. Getriebene Wandung aus Medaillons mit Imperatorenköpfen, da- zwischen Fruchtgebinde. Deckel ungemarkt und möglicherweise ergänzt. H 18,5 cm, 400 g. Ein vergleichbarer Deckelbecher des Gold- und Silberschmieds Philipp Jakob Drentwett III (1669–1708) wird im Schloss Fasanerie in Fulda verwahrt. CHF 1 600 / 2 400 (€ 1 630 / 2 450)
  • 24. 1022 PIETRA DURA PLATTE Barock, Italien um 1700. Brocca- tello di Spagna, Carrara-Marmor, Ver Antique de Grèce clair, Perl- mutt sowie andere Marmorarten eingelegt in Form von Reserven und Blumen. In Holzrahmen gefasst und auf späterem, teils vergoldetem Nussbaumgestell. Platte ca. 157 × 76 cm, Total 167 × 89 × 49 cm. Ursprünglich wohl Element einer Wandverkleidung. Sprünge, Randbestossungen am Marmor sowie kleinere Bestossungen am Holzgestell. CHF 5 000 / 8 000 (€ 5 100 / 8 160)
  • 25. | 17 1023 KUGELFUSSBECHER Nürnberg, um 1690. Meistermarke Heinrich Gott- fried Anton Hammon. Teilvergoldet. Auf drei Kugel- füssen. Getriebene Wandung mit Fruchtgebinden zwischen drei Medaillons mit Architekturdarstel- lungen. Den glatten Lippenrand rahmen gravierte Profilleisten. H 9 cm, 95 g. Wohl erwähnt in: Germanisches Nationalmuseum (Hg.): Nürnberger Goldschmiedekunst 1541–1868. Meister, Werke, Marken, Nürnberg 2007, S. 153, Nr. 39. CHF 1 400 / 1 800 (€ 1 430 / 1 840) 1024 KUGELFUSSBECHER Nürnberg, um 1700. Meistermarke Christoph Beer. Getriebene Wandung mit Fruchtgebinden und Schleifen. Der Becherrand ist glatt und am Abschluss profiliert. H 7,8 cm, 75 g. CHF 800 / 1 200 (€ 820 / 1 220) 1025 KLEINER KUGELFUSSBECHER Nürnberg, um 1700. Meistermarke Sigis- mund Dockler. Teilvergoldet. Konische Form auf drei Kugelfüssen. Das untere Drittel der Wandung zieren getriebene- bene Zungen. H 7,6 cm, 70 g. CHF 600 / 1 000 (€ 610 / 1 020)
  • 26. | 18 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1026 VIERTEILIGER PARAVENT Koloniale Arbeit, wohl Hispano-Philippinisch, 17. Jh. Leder geprägt mit Doppeladlern, Blättern, Ranken in Form eines Baldachins sowie vergoldet. Das Innenfeld auf Pergament, polychrom bemalt mit Jagddarstellungen, exotischen Tieren in paradiesischer Land- schaft. Bestehend aus vier faltbaren Flügel. Max. 190 × 256 cm. Risse, kleinere Fehlstellen. Restauriert. Provenienz: - Auktion Galerie Charpentier Paris am 9.4.1957 (Katalognr. 118). - Privatsammlung, Paris. - Koller Auktionen, 22.6.2006, Lot 1091. - durch Erbschaft an heutige Privatsammlung, bei obiger Auktion erworben. Im spanischen Kolonialreich gehörten Paravents zu den wertvolls- ten Gegenständen, die über den Hafen von Manila auf dem Weg in die alte Welt transportiert wurden. Neben ihrer ornamentalen Funktion dienten sie auch als ikonografische Träger mit symboli- scher Bedeutung. In der Fussnote der Auktion Galerie Charpentier wird auf Sir B. Gray, damaliger Konservator des British Museum, hingewiesen; seiner Aussage nach wurde unser Paravent wo- möglich in Macao oder den Philippinen gefertigt. Der mündlichen Überlieferung nach befänden sich in britischen Privatsammlungen zwei ähnliche Paravents der gleichen Werkstatt. Ein prächtiger vierteiliger hispano-philippinischer Paravent, der im Dezember 2020 beim spanischen Auktionshaus La Suite Subastas angebo- ten wurde, weist ebenfalls das bekrönte Doppeladler Wappen auf. CHF 12 000 / 18 000 (€ 12 240 / 18 370)
  • 27. | 19
  • 28. | 20 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1027* PAAR GEFLÜGELTE ENGELSKÖPFE Barock, Süddeutschland, um 1680. Linde geschnitzt, rückseitig geflacht sowie polychrom gefasst und teilvergoldet. H 30 cm. Einige Fehlstellen an der Fassung und Retuschen. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100) 1028 KOMMODE Régence, Frankreich, Rhônetal, um 1730. In der Art von Thomas Hache, wohl Grenoble. Zwet- schge, Palisander und andere Hölzer eingelegt in bastionsförmigen Reserven und Filets. Leicht trapezförmiger Korpus, dreiseitig bom- bierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und Konsolfüssen. Front mit drei Schubladen. Spätere Bronzebeschläge. 101 × 56 × 79 cm. Stark restauriert. Fehlstellen und Risse am Furnier. Spätere Bronzen. Provenienz: - Denis Herbett, Maison de Ventes aux Enchè- res, Doullens, 22. Juni 2008. - durch Erbschaft an Privatbesitz Schweiz, bei obiger Auktion erworben. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100)
  • 29. | 21 1029* GROSSES BUREAU-MAZARIN „À TOUTES FACES“ Louis XIV-Stil, unter Verwendung alter Teile. Ebenholz, teils kolo- rierte exotische Edelhölzer, Zinn und Bein allseitig reich eingelegt mit Blumenbouquets in Vasen, Vögeln, Blättern, Mäanderband und Zierfries. Rechteckiges, mit grünem, goldgepresstem Leder bezogenes Blatt mit breiter marketierter Bordüre auf gerader Zarge mit acht durch jeweils zwei geschweiften H-Stegen ver- bundenen, sich verjüngenden Vierkantbeinen mit gequetschten Kugelfüssen. Front mit breiter Zentralschublade, flankiert von je drei Schubladen. Die Rückseite eingelegt mit Blumenbouquets. Vergoldete Bronzebeschläge. 1 Schlüssel. 197 × 91 × 79 cm. Blatt mit Rissen sowie wenige Fehlstellen. CHF 10 000 / 15 000 (€ 10 200 / 15 310)
  • 30. | 22 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1030* BÖTTGERSTEINZEUG ZYLINDERKRUG Meissen, um 1710-15. Zylindrische Form mit einem gerippten Schlaufenhenkel mit eingerolltem Blattende. Das rote Steinzeug überzogen mit einer matt gebürsteten, dunkelbraunen Engobe, auf dem gewölbten und profilierten Steinzeugdeckel das eingeschnittene Familienwappen Schütz von Mossbach. Die Innenseiten unbearbeitet. Die umlaufende vergoldete Silbermontierung am Fuss mit ziselierter Blattbordüre und einem teil-godronierten, kugelförmigen Daumen- rast. H 22,2 cm. Provenienz: ehemals Sotheby‘s London, 27.4.2010, Lot 170. Schon im August 1711 wurde das gesamte Pro- duktsortiment der Meissener Manufaktur aufgelis- tet, darunter eine grosse Anzahl unterschiedlicher Böttgersteinzeug Krüge, u.a. „54 hohe glatte Bier Krüge (gebrannt)” (Boltz, KFS MB Nr. 96, 1982, S. 35). Nach Böttgers Tod 1719 wurde sein persönlicher Nachlass, der Bestand des Dresdener Warenlagers und der Manufaktur inventarisiert. Unter dem Böttger- steinzeug fanden sich sehr zahlreich sogenannte Bier-, Tisch- und Trinkkrüge mit einer Einteilung nach Ober- flächenbearbeitung von roh (unbearbeitet), poliert, poliert lackiert, schwarzglasiert, schwarzglasiert lackiert und emailliert (Boltz, Steinzeug und Porzellan der Böttgerperiode, Keramos, 167/168, 2000, S.45). CHF 42 000 / 48 000 (€ 42 860 / 48 980)
  • 31. | 23
  • 32. | 24 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1031 ♣ BOULLE PENDULE AUF SOCKEL Louis XIV/Régence, um 1710/20. Holzgehäuse mit braun hinter- legtem Schildpatt, eingelegt mit graviertem Messing in Form von Rankenwerk. Applizierter feiner vergoldeter Bronzedekor in Form von Blattvoluten, Akanthusblatt, Espagnoletten etc. Siegesengel als Aufsatzfigur, die Türbronze in Form des Apolls mit Lyra, flanki- ert von einem Adler und einem Löwen. Reliefiertes Zifferblatt mit weissen Emailkartuschen (eine stark repariert). Eventuell assor- tiertes Berner Werk mit Spindelgang und Viertelstundenschlag auf zwei Glocken. 1 Schlüssel. 41 × 21 × 121 cm. Diverse Fehlstellen an der Marketerie sowie fehlende Marketerie- teile. Frontglas fehlt. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060) 1032 SPIEGEL „À PARECLOSES“ Régence/Louis XV, Frankreich um 1730/40. Holz teils durchbrochen ge- schnitzt in Form von Rocaillen, Blumen, Blättern und Flügeln sowie vergoldet. Rechteckiger, passig geschweifter Rahmen mit geschweiftem Aufsatz. Späteres Spiegelglas. 147 × 88 cm. Einige Fehlstellen an der Vergoldung. CHF 4 000 / 7 000 (€ 4 080 / 7 140)
  • 33. | 25 1033 TISCHPENDULE Régence, Paris, um 1720/30. Das Werk signiert Mareau à Paris 28. Bronze ziseliert und vergoldet. In geschweifter Form mit Muscheln, Blättern und Voluten sowie vergoldet. Blütenförmiger Aufsatz. Weisses Emailzifferblatt mit römischen Stunden- und arabischen Minutenziffern. Durchbrochene Zeiger. Späteres Werk (letztes Drittel 18. Jh), um- gebaut auf Ankergang; Halbstundenschlag auf Glocke. 1 Schlüssel. 21 × 13 × 30 cm. Werk, Gehäuse und Zifferblatt später zu- sammengefügt. Vergoldung berieben. 1 Fuss repariert. CHF 2 500 / 3 500 (€ 2 550 / 3 570) 1034 MITTELTISCH „AUX PIEDS DE BÉLIER“ Régence, Paris, um 1730. Holz geschnitzt mit Rosetten, Muscheln, Blüten, Blättern sowie mit Resten der Vergoldung. Rot/grau/weisses Marmorblatt (ersetzt) auf ausge- schnittener Zarge und geschwun- genen Beinen mit Bocksfüssen. Die Beine oben in Palmetten auslau- fend. 90 × 62,5 × 76 cm. Diverse Fehlstellen an der Fassung und Vergoldung. Kleinere Fehlstel- len am Schnitzwerk. Verstärkt. CHF 5 000 / 8 000 (€ 5 100 / 8 160)
  • 34. | 26 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1036 OVALE ZUCKERDOSE MIT INDIANISCHER BLUMENMALEREI Meissen, um 1730. Bemalung aus dem Umkreis von J. E. Stadler. Bemalt im ostasiatischen Stil mit einer Päoni- enstaude mit gelben, seegrünen und blauen Blättern. Die Randbordüre mit eisenrotem Gitterwerk auf purpur- farbenem Fond zwischen Ovalreserven mit Halbblüten in Eisenrot, Seegrün und Blau. Der Knauf des gewölbten Deckels in Form eines liegenden Kaninchens farbig staf- fiert in Braun, Eisenrot und Purpur mit Höhung in Gelb. Unterglasurblaue Schwertermarke und Ritzzeichen VV. Ø 13,5 cm. Provenienz: Privatsammlung Schweiz, 1967 im Basler Kunsthandel erworben. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100) 1035 KAFFEEKANNE MIT CHINOISERIEDEKOR Meissen, um 1723-28. Auf beiden Seiten Chinoiseriesze- nen in Goldkartuschen mit eisenroten Federbüschen. Die eine Seite mit einer Laute spielenden Chinesen, sein Blick auf eine Vogelvoliere gerichtet, begleitet von einem Affen an einem Tasteninstrument, die andere mit einem chinesi- schen Würdenträger an einem Tisch beim Mahl und einem Begleiter mit Teekoppchen und Trauben in der Hand, die Szene auf einer Terrasse mit blühenden Sträuchern und einem Affen, der Früchte aus einem Korb isst. Ohne Manufakturmarke, Goldnummer 10 auf der Unterseite der Kanne. H 20,5 cm. 2 flache Bestossungen. Provenienz: - Kunsthandel Otto Büel, Luzern. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz. CHF 8 000 / 12 000 (€ 8 160 / 12 240)
  • 35. | 27 1037 K.P.M. TEEKANNE MIT CHINOISERIEDEKOR Meissen, um 1723–24. Die Bemalung in der Werkstatt von J. G. Höroldt. Gedrückte Balusterform mit gebo- genem Ausguss mit Maskaronansatz, der Henkel an beiden Enden mit Blattansatz, jeweils mit indianischen Blüten. Bemalt auf beiden Seiten mit zwei hockenden Chinesen, die in einem grossen Kochtopf rühren, je in einer Goldkartusche mit Böttgerlüster und eisenroten Federbüschen. Dazwischen vereinzelte Schmetterlinge. Schulterabschluss mit Goldgitterbordüre, der gewölbte Deckel mit vier indianischen Blüten in Purpur und Eisen- rot, Ränder vergoldet. Unterglasurblaue Schwertermarke und K.P.M., Goldnummer 26. auf beiden Teilen. H 11,8 cm, Ø 15,5 cm. Provenienz: - Kunsthandel Otto Büel, Luzern. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz. CHF 13 000 / 18 000 (€ 13 270 / 18 370)
  • 36.
  • 37. | 29 1039 TEEDOSE MIT CHINOISERIEDEKOR Meissen, um 1723-24. Die Bemalung in der Werkstatt von J. G. Höroldt. Hexagonale, gerippte, gold gefasste Balusterform. Jede Seitenfläche mit einem Chinesen in einer Gartenlandschaft bei verschiedenen Tätigkeiten, auf einem grünen Gartenstreifen. Der flachzylindrische Deckel mit Goldschnörkeldekor auf der Oberseite und seitlicher Vergoldung. Ohne Marke, Goldnummer 71. auf beiden Teilen. H 10,8 cm. Minime Randbestossungen, Vergoldung geringfügig berieben. Provenienz: - Rothschild Collection, Christie‘s London, Highly Im- portant Continental Porcelain, 28.3.1977, Lot 17. - Antiquités Ségal, Basel, bis 1989. - Schweizer Privatsammlung. CHF 5 000 / 7 000 (€ 5 100 / 7 140) 1038 KAFFEEKANNE MIT CHINOISERIEDEKOR Meissen, um 1728. Der birnförmige Korpus mit um- laufenden Gartenszene über eisenroter Doppelring- bordüre, mit blühenden Stauden und Bäumen mit fliegenden Insekten und Vögeln. Zwei chinesische Gruppen, zwei Figuren beim Tee begleitet von einem Diener und einem weiteren Diener beim Anfeuern des Wasserkessels auf einem Ofen. Die Rückseite mit zwei Figuren kniend vor einem Ofen auf dem ein Teekessel kocht. Henkel und Deckel mit indianischer Blumenmalerei, der Deckel mit eisenroten Dop- pelringbordüren. Deckel mit Metallkettchen an den Henkel montiert. Ohne Marke. Deckel mit Vergolder- nummer 10. H 20 cm. Flache Bestossungen am Deckel und eine am Aus- guss. Vergoldung zum Teil berieben. CHF 6 000 / 8 000 (€ 6 120 / 8 160)
  • 38. | 30 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1041 TEEDOSE MIT CHINOISERIEDEKOR Meisen, wohl um 1730-35. In einer passigen Goldkar- tusche mit Lüsterfeldern und Federbüschen in Eisenrot und Purpur, auf beiden Seiten eine Chinoiserieszene, an den Schmalseiten und auf dem Deckel mit Pinienknauf, indianische Blumen. Blaue Schwertermarke auf dem unglasierten Boden, Goldnummern 50. H 13 cm. Provenienz: - Kunsthandel Otto Büel, Luzern. - durch Erbschaft in heutigen Privatbesitz. CHF 2 200 / 2 800 (€ 2 240 / 2 860) 1040 K.P.M. TEEKANNE MIT CHINOISERIEDEKOR Meissen, um 1723-24. Die gedrückte Balusterform mit einem gebogenen Ausguss mit Maskaron. Bemalt zu beiden Seiten mit einer Chinoiserieszene auf einem grünen Grasstreifen in einer Goldschnörkelkartusche mit braunem Lüster und mit Federbüschen in Eisenrot. In den Zwischenräumen, auf dem Ausguss und Henkel indianische Blumenzweige, sowie ver- einzelte Insekten. Der ge- wölbte Deckel mit Randvergoldung und mit einem Felsmotiv und indianischer Blumenmale- rei und einem Phönix im Flug. K.P.M und Schwertermar- ke in Untergla- surblau, Goldnum- mern 56 und 96. H 10,5 cm. Deckel assortiert, Vergol- dung leicht berieben. CHF 10 000 / 15 000 (€ 10 200 / 15 310)
  • 39. | 31 1042* HEISSWASSERKANNE MIT CHINOISERIEDEKOR Meissen, um 1735. Der Ausguss in Form eines Maskarons, der geschwungene J-Henkel mit Rocaillewerk modelliert, ge- höht in Gold und Eisenrot. Bemalt mit zwei Chinoiserieszenen auf einem umlaufenden Grünstreifen und eisenroter Doppelring- bordüre. Der entsprechend bemalte Deckel mit einem vergoldeten Pinienzapfenknauf, mit vergoldetem Metallkettchen am Henkel der Kanne befestigt. Unterglasurblaue Schwertermarke. Vergoldernummern 56. auf beiden Teilen. Drehermarke **. H 18 cm. Spitze des Ausgusses restauriert. Provenienz: Deutsche Privatsammlung. CHF 5 000 / 7 000 (€ 5 100 / 7 140) 1043* MILCHKÄNNCHEN MIT CHINOISERIE- DEKOR Meissen, um 1735. Bemalt mit Chinoiserieszenen auf einem umlaufenden Grünstreifen über eisen- roter Doppelringbordüre. Der gewölbte Deckel mit entsprechender Bemalung. Unterglasurblaue Schwertermarke, Vergoldernummer 12, Dreher- zeichen X. H 15,5 cm. Provenienz: Deutsche Privatsammlung. CHF 3 000 / 4 000 (€ 3 060 / 4 080)
  • 40. | 32 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1044 PAAR KERZENSTÖCKE Nürnberg, um 1725. Unidentifizierte Meistermarke. Der getreppte Fuss von passig geschweifter Form und mit breiten Doppelwüls- ten. Ein schlanker Kegelstumpf trägt den achtseitigen Schaft mit gekehltem Nodus. H 16,5 cm, zus. 545 g. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100) 1045 VERMEIL-FUSSBECHER Dresden, 1725. Meistermarke Christian Gottfried Müller. Passig geschweifter und getreppter Rand. Leicht konische Form mit vertikalen Rippen und profiliertem Lippenrand. Am Fuss und un- terhalb des Lippenrandes reich ornamental graviert und ziseliert. H 12,3 cm, 210 g. CHF 1 600 / 2 200 (€ 1 630 / 2 240)
  • 41. | 33 1046 GROSSE KAFFEEKANNE Basel, um 1730. Meistermarke Andreas Braun. Birnenförmige Kanne auf drei Füssen. Feine Régence-Gravuren. Der geschwun- gene Holzhenkel zeigt geschnitzte Akanthusblätter und am Ansatz kleine Blüten. H 27 cm, 900 g. Provenienz: - Kunsthandel Otto Büel, Luzern. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz. Vergleichbare Kaffeekannen des Basler Goldschmieds Andreas Braun (1697–1787) befinden sich unter anderem im Historischen Museum Basel, Inv.-Nr. 2009.721 sowie im Schweizerischen Lan- desmuseum, Inv.-Nr. LM 62734. CHF 4 000 / 6 000 (€ 4 080 / 6 120)
  • 42. | 34 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1047 KLEINE PIETÀ Bodenseeraum um 1720. In Anlehnung an Arbei- ten von Christoph David Schenk (1633–1693). Hartholz vollrund geschnitzt, gefasst sowie teilvergoldet. Maria sitzt auf einem felsigen Sockel und trägt den Leichnam Christi auf dem Schoss. H 23 cm. Diverse Risse und Fehlstellen. Ausbrüche am Sockel, Brüche an Bein und Arm. Provenienz: - Kunsthandel Otto Büel, Luzern. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz. CHF 1 500 / 2 500 (€ 1 530 / 2 550) 1048* ZUNFTTRUHE Barock, Süddeutschland, 18. Jh. Nussbaum und Zwetschge eingelegt mit Bandelwerk, Filets und bastionsför- migen Reserven. Rechteckiger Korpus mit gestuftem, eingezogenem Klapp- deckel, geschnitzt mit Bandelwerk und Blattvoluten auf gerader Sockelleiste. Der Deckel innen mit Fach unter Schie- beverschluss. Öffnend auf grosses, innen mit farbigem Kleisterpapier ausgeschlagenes Fach, Beilade sowie drei Schubladen. Eisendoppelschloss (unvollständig). Seitliche Eisentraggrif- fe sowie verzinkte Beschläge. 53,5 × 37 × 37 cm. Einige Fehlstellen und Restaurierun- gen. CHF 4 000 / 7 000 (€ 4 080 / 7 140)
  • 43. | 35 1049* KABINETTSCHRÄNKCHEN Barock, Süddeutschland, wohl Ottobeuren, Mitte 18. Jh. Nuss- baum, Wurzelmaser und teils getönte Hölzer eingelegt mit Bandelwerk sowie Kartuschen. Rechteckiger Korpus mit teils geschweiftem, gestuftem Giebel auf vorstehender, ausgeschnit- tener Zarge mit Rocaillefüssen. Mehrfach geschweifte Front mit Türe, umgeben von zehn Schubladen, die Türe öffnend auf vier Schubladen. Geschnitzter Dekor in Form von Rocaillen und Blatt- voluten, gravierte vergoldete Messingbeschläge. 2 Schlüssel. 80 × 32 × 86 cm. Einige Fehlstellen und Gebrauchsspuren. Provenienz: - der mündlichen Überlieferung nach aus dem Kloster Ottobeuren - aus Deutschem Besitz CHF 6 000 / 9 000 (€ 6 120 / 9 180)
  • 44. | 36 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1050 KOMMODE Barock, Bern, um 1735/40. Werkstatt Ma- thäus Funk (1697–1783). Nussbaum und Wurzelmaser eingelegt in rechteckigen Reserven und gefriesten Filets. Leicht tra- pezförmiger, dreiseitig leicht geschweifter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und Konsolfüssen. Front mit drei Schubladen, die oberen ohne Traversen, innen mit geblümtem Papier ausgeschlagen. Mes- singbeschläge sowie gravierte Messing- schlüsselschilder in Form von Rocaillen. 1 Schlüssel. 111 × 60 × 75 cm. Restauriert. Verkittungen und Reparatu- ren. Risse am Furnier. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060) 1051 PAAR FAUTEUILS Régence, um 1730. Buche mulüriert und geschnitzt mit Muscheln, Voluten und Blättern. Trapezförmiger, gepolsterter Sitz auf aus- geschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Trapezförmige, passig geschweifte und gepolsterte Rückenlehne. Floral gemus- terter, goldfarbener Seidenbezug. 74 × 79 × 106 cm. Fehlstellen. Stoff zu ersetzen. CHF 1 000 / 1 500 (€ 1 020 / 1 530)
  • 45. | 37 1053 KOMMODE Barock, wohl Bern, um 1730/40. Nussbaum, Wurzelmaser und Zwet- schge eingelegt in geometrischen und kartuschenförmigen Reserven sowie teils verkröpften, geometrischen Filets. Rechteckiger, sich nach vorne ver- jüngender Korpus auf gerader Zarge und runden Quetschfüssen. Passig geschweiftes, vorstehendes Blatt über drei markant geschwungenen Schub- laden zwischen konkav eingezogenen Lisenen. Messingbeschläge. 3 Schlüssel. 103 × 60 × 78 cm. Risse am Furnier. Riss in der mittleren Schublade. Gebrauchsspuren. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060) 1052* PAAR GANZFIGURIGE ENGEL ALS ALTARAUFSATZ- FIGUREN Barock, Schwaben, um 1680. In der Art der Zürner Werkstatt. Holz vollrund geschnitzt sowie gefasst und teilvergoldet. H 78 cm. Fassung teils später. Diverse Fehlstellen. Reparaturen an Händen, Füssen und Nase. CHF 4 000 / 7 000 (€ 4 080 / 7 140)
  • 46. | 38 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1054 PENDULE AUF SOCKEL Régence/Louis XV, Paris, um 1740. Ge- schweiftes Gehäuse, furniert mit Veilchen- holz. Reiche vergoldete Bronzebeschläge in Form von Rocaillen, Blättern, Blumen sowie mit einer Athene als Aufsatzfigur (Speer fehlt). Türbronze mit Flora und zwei Amo- retten. Reliefiertes Bronzezifferblatt mit weissen Emailkartuschen (teils mit Haarris- sen). Sockel verziert mit Hermeskopf und Caduceus sowie geflankt von zwei Espag- noletten (Blattschmuck teils unvollständig). Werk umgebaut auf Federzug mit Schnecke, Ankergang und Halbstundenschlag auf zwei Glocken. 1 Schlüssel. Gehäuse: H 137 cm, Sockel: 50 × 25 cm. Restauriert, das Werk umgebaut wohl aber original zur Pendule gehörend. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100)
  • 47. | 39 1055 WASSERKESSEL Schaffhausen, um 1720. Meistermarke Hans Conrad Schalch I oder Hans Conrad Schalch II. Von gedrungener Birnform. Die Wandung reich verziert mit Régence-Ornamenten und getrie- benen Kartuschen mit szenischen Darstellungen auf punziertem Grund. Der Ausguss hat einen plastischen Abschluss aus Voluten und Akanthus. Der Deckelknauf in Form eines steigenden Tieres. Scharnierhenkel mit Holzgriff. Der Wasserkessel ist ein Zeugnis des florierenden Schaffhauser Gold- und Silberschmiedehandwerks, das im 18. Jahrhundert eine Blütezeit erfuhr. Die Arbeit kann keinem der beiden in Frage kom- menden Meister eindeutig zugewiesen werden. Beide entstam- men einer Schaffhauser Familie, die vom 16. bis 19. Jahrhundert inegesamt 23 Goldschmiede hervorbrachte. 22,5 cm, 710 g. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100)
  • 48. | 40 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1056 TEEKANNE London, 1732/33. Meistermarke Francis Spilsbury I. Glattwandige Rundform auf kurzem Standring. Glatter Ausguss. Wandung mit graviertem Wappen. Knauf und Henkel aus Holz. H 11 cm, 392 g. CHF 2 600 / 4 600 (€ 2 650 / 4 690)
  • 49. | 41 1057 ♣ TEEKANNE London, 1732/33. Meistermarke John Eckford II. Glattwandige Rundform auf kurzem Standring. Hals und Deckel mit Ornamentalgravur, schauseitig ein graviertes Wappen. Glatter Ausguss. Henkel und Knauf aus Bein. H 12 cm, 424 g. CHF 1 400 / 2 200 (€ 1 430 / 2 240) 1058 PAAR ZUCKERSTREUER London, 1723/24. Meistermarke Starling Wilford oder Samuel Welder. Auf eingezo- genem Rundfuss. Balusterförmig. Ovaler Streuhut, ornamental durchbrochen mit Knauf. Auf der Wandung ein graviertes Wappen. H 14,5 cm, 408 g. CHF 800 / 1 600 (€ 820 / 1 630)
  • 50. | 42 gusts des Starken belegen, muss Lemaire die japanische Bantam Kanne selbst aus Paris nach Dresden gebracht haben, um dort Nachformungen aus Meissener Porzellan in Auftrag zu geben. DiemeistendieserMeissenerModelletragendieselteneCa- duceus-Marke.FürdiePariserKundenwurdedieeigentliche,sächsi- scheHerkunftaufdieseWeiseverschleiertundsiekonntenmitder asiatischanmutendenMarkealsjapanischeOriginaleüberzeugen. Es existieren nur wenige Vergleichsmodelle dieses Bantam Hahns. In der Porzellansammlung des Schweriner Landesmuseums (Möller 2006) und in der Sammlung Ernst Schneider in Schloss Lustheim (Weber 2013) befinden sich drei ebenfalls in dunkleren, naturalistischen Farben staffierte Exemplare, dem Tier in der Natur ähnlich, die als später staffiert gelten. Andere bekannte Vergleichsmodelle in öffentlichen und privaten Sammlungen, imitieren das japanische Vorbild in leuchtenden Kakiemon Farben. Vergleichsstücke: - Collection Laurence S. Rockefeller (Sothebys New York, 11.10.2005, Lot 316-317, $508.800). - Irwin Untermyer Collection, Metropolitan Museum of Art, New York (Y. Hackenbroch 1956, fig.18 Taf.13). - Sammlung Drach (Auktion Ball Graupe 15.3.1933, 77 Meisse- ner Porzellanvögel). - Sammlung Ernst Schneider, Schloss Lustheim (Rückert 1966 Nr. 1133, 1134 und Weber 2013, Bd.I S.54 Abb.25). - Schloss Moritzburg (Albiker 1959 Nr. 112). - Lesley und Emma Sheafer Collection, Metropolitan Museum New York (Y. Hackenbroch 1954, Nr.4). - Landesmuseum Schwerin (Möller 2006). - Elfriede Langeloh, ehemals Sammlung Jules Desurmont, Nord- frankreich. Unser Modell wurde für den Katalogeintrag zu den Meissener Bantam Hähnen der Sammlung Rockefeller und denen der Sammlung Schneider in Schloss Lustheim, aufgrund der dunklen Bemalung, als Vergleichsstück zitiert (Sotheby‘s New York 2005, Lot 316,317). CHF 26 000 / 30 000 (€ 26 530 / 30 610) 1059* SELTENE TEEKANNE IN FORM EINES JAPANISCHEN BANTAM HAHNS Meissen, um 1730. Modell von J. G. Kirchner, die Bemalung später, wohl um 1735. Auf einer flachen Basis in Form eines Weinblatts, grün gerändert. Die gewölbten Schwanzfedern über einem ge- öffneten Rückteil zum Eingiessen des Getränks, das aus seinem Schnabel, in dem er ein blaues Korn hält, ausgegossen wird. Gefieder naturalistisch staffiert in Dunkelbraun, Rostbraun und Grün über Purpur, Kamm und Schnabel in Rot. Die farbigen Körner in Rot, Gelb und Blau. Blaue Caduceus-Marke auf der unglasierten Unterseite. H 15 cm, L 19 cm. Restaurierungen Provenienz: -Christie‘sGeneva,ImportantEuropeanPorcelain,13.5.1985,Lot129. - ehemals EH Manners, Ceramics Works of Art, London. Als Vorbild für diese seltene und frühe Zwerghahnkanne diente dem ersten Meissener Modellmeister Johann Gottlieb Kirchner (1706-68), ein japanisches Modell aus Arita-Porzellan des 17. Jh. C. Kirsch (Jubiläumskatalog Langeloh Porcelain, 2019, S.400-409) und Julia Weber (Meissener Porzellane nach ostasiatischen Vor- bildern, Bd.I, 2013, S. 52–55) widmeten diesem Modell ausführli- che Studien, auf welche sich die folgenden Anmerkungen stützen. Die Meissener Nachschöpfung des begehrten japanischen Mo- dells wurde von dem französischen „Marchant Mercier” Rudolphe Lemaire speziell für den Pariser Kunstmarkt in Auftrag gegeben, um sie später als japanisches Original höchst profitabel an seine luxusverwöhnte, französische Klientel zu verkaufen. Die japanischen Bantam Hähne gehörten zu den begehrtesten Porzellanen bei der Pariser Gesellschaft und erzielten Höchst- preise, wie auf einer von dem berühmten Pariser Kunsthändler Gersaint geführten Versteigerung der Sammlung Fonspertius im Jahr 1747, als diese für einen Rekordpreis von 428 Livre verkauft wurde (Weber 2013, I, S. 53f.). Da die gründlich geführten Archive der kurfürstlichen Sammlun- gen in Dresden (s. Boltz, Hoym, Lemaire und Meissen, Keramos 88/1980, S.5f.) kein japanisches Original in den Sammlungen Au-
  • 51. | 43
  • 52. | 44 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan
  • 53. | 45 1060 SELTENE DECKELTERRINE UND EINE UNTERSCHALE MIT FAMILLE-VERTE DEKOR Die Terrine Meissen, um 1730, die Unterschale, China, Kangxi (1662-1722), frühes 18. Jh. Run- de Form, deren Henkel und Knauf die Form eines Astes bilden. Bemalt nach einem chinesischen Famille-Verte Vorbild mit Blumenrosetten, gebundenen Blattkranzbordüren und einer eisenroten Randbordüre mit Goldblattdekor zwischen Ovalreserven mit Goldrosette und stilisierten Blattran- ken. Auf der Oberseite des Deckels ein kleiner Phönixvogel. Blaue Emailschwerter in Aufglasur auf der Unterseite der Terrine, die Platte ohne Marke. Ø Terrine 24 cm, Ø Platte 31,5 cm. Dieses seltene Dekor kopiert ziemlich exakt ein Vorbild des chinesischen Famille-Verte Stils aus der Kangxi-Periode. Eine Meissener Unterschale „Schüssel” mit diesem Dekor befindet sich in der Sammlung Ernst Schneider in Lustheim. Nur wenige Meissener Beispiele mit diesem Dekor sind bekannt, vor allem wenige Terrinen (Weber 2013, Bd.II, S. 384-385, Anm. 4, Kat. Nr. 406). Bei der Form der Henkel, die mit Astlöchern naturalistisch modelliert sind, bediente man sich einer Form, die bereits 1722 bekannt war. Vgl. C. Boltz, die wöchentlichen Berichte über die Tätigkeit der Meissner Dreher und Former vom 6. Juni 1722 bis 31. Dezember 1728, Keramos 178, 2000, S. 69, 74. Da die Terrine mit den blauen Emailschwertern in Aufglasur gemarkt ist, gibt sie Aufschluss über ihre Provenienz. Sie war offensichtlich Teil der Porzellane, die der Pariser Grosshändler Rudolphe Lemaire zwischen 1729-31 ungemarkt oder auch mit pseudoasiatischen Zeichen (z.B. die Ca- duceusmarke) in der Manufaktur in Auftrag gab, um sie gewinnbringend als asiatische Originale zu verkaufen. Nachdem aber August der Starke ausdrücklich verlangte, die Meissener Porzellane mit den Schwertern zu markieren, um sie auch als sächsische Produkte im Ausland zu erkennen, benutzte die Manufaktur unter Graf Hoyms Direktion, zunächst nur die Emailschwerter in Aufglasur, die relativ einfach zu entfernen waren, sodass der betrügerische Handel mit den pseudo-asiati- schen Porzellanen in Paris weitergeführt werden konnte, wenn auch nur für kurze Zeit, 1731 flog der Schwindel auf. CHF 6 000 / 8 000 (€ 6 120 / 8 160)
  • 54. | 46 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1061 TASSE UND UNTERTASSE MIT KAKIEMONDEKOR Meissen, um 1729-31. Mit Johanneumsnummer N=343–/W, Inventarnummer des Japanischen Palais. Nach einem japanischen Kakiemonvorbild der Edo-Zeit. Oktogonale Form, die Seitenflä- chen mit eisenroten Flächen mit Rankendekor in Reserve und einer Goldrosette im Zentrum mit alternierenden Symbolfeldern in Blau und Seegrün und einzelnen Päonien in Rot und Seegrün. Blaue Emailschwerter in Aufglasur und Johanneumsnummer N=343w eingeritzt und geschwärzt. Ritzzeichen / im Standring der Untertasse, Drehermarke .. für Johann Martin Kittel (1706- 1762) eingepresst auf beiden Teilen. H 6 cm, Ø 13,5 cm. Provenienz: - August II. Kurfürst von Sachsen, König von Polen, Japanisches Palais, Dresden. - Privatsammlung Schweiz, 2000 im Schweizer Kunsthandel erworben. Vergleichsstücke: Staatliche Sammlungen Dresden (Inv. Nr. PE 5194); Sammlung Schneider, Lustheim (Weber 2013, Bd. II, S. 145 Kat. Nr. 118); Aus den Königl. Sächsischen Sammlungen (Rudolph Lepke, 7.-8. Oktober 1919, Lot 163-171). Emailschwerter in Aufglasur und Johanneumsnummer dieser Tasse geben einen Hinweis auf seine Provenienz aus den König- lichen Sammlungen in Dresden. In der Folge der Lemaire–Affäre um die ostasiatisch dekorierten Meissener Porzellane für den Pa- riser Markt, als chinesische und japanische Originale zu verkaufen, kamen 1731 nach der Aufdeckung des Betrugs, bei der Räumung des Hauses des Meissener Manufakturdirektors Graf Hoym, unter anderen 42 Stücke dieser zweihenkeligen Kaffeetassen ans Tageslicht, die zur Sicherstellung mit Nummern zwischen 261 und 344 für das Japanische Palais inventarisiert wurden (Boltz, Japanisches Palais Inventar, Keramos 153, 1996, S.57; Weber 2019, S.146). CHF 7 000 / 9 000 (€ 7 140 / 9 180)
  • 55. | 47 1062 DECKELKRUG MIT KAKIEMONDEKOR Meissen, um 1735. Balusterförmig mit spitzem Ausguss, bemalt mit feinem ostasiatischen Dekor in der Art von Kakiemon mit Goldhöhun- gen. Aus einer Felsformation emporwachsende blühende Stauden und fliegende Insekten. Der flache Deckel mit brauner Randlinie. Untergla- surblaue Schwertermarke. H 20 cm. Minimer Haarriss in der Glasur am Henkel. Provenienz: - The A. Stanley Johnson Collection. - bei Galerie Stuker, Bern, 1951. - Privatsammlung Schweiz. Abbildung: W.B. Honey, Dresden China, S. 84f., Taf. XIVc (Mit Hinweis auf die besonders schöne Ausfüh- rung und Bemalung); Sotheby‘s London, English and Continental Ceramics and Glass, 4.6.1996, Lot 54. Vergleichsstück: Sammlung Schneider, Lust- heim (Weber 2019, Bd.II, S. 211 Kat.184 und S. 301 Kat.Nr. 280). CHF 4 000 / 6 000 (€ 4 080 / 6 120)
  • 56. | 48 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1063* SELTENE FIGUR EINES HOFNARREN Meissen, um 1735-36. Modell wohl von J. F. Eberlein. In animiertem Tanzschritt mit angewinkeltem rechten Bein und Armen, auf einem kleinen, viereckigen Geländeso- ckel und mit Baumstütze. Auf dem Kopf ein gelb staffierter Spitzhut mit schwarzem Hutband, eine rote Jacke mit eingeritzten Nähten über purpurfarbenem Hemd mit eingeritztem Blattwerk, schwarzen Hosenträgern, lederfarbenen Kniebundhosen und schwarzen Schuhen. Blaue Schwertermarke auf der unglasierten Unterseite. H 14,4 cm. Geringfügig restauriert. Die Zuschreibung dieser Figur stützt sich auf Vergleiche mit zwei der frühesten Ko- mödiantenmodelle der 1730er Jahre. Der grob bearbeitete, flache Sockel und die quer geriefelte Baumstütze wurde bei allen diesen Figuren sehr ähnlich bearbeitet. Format, tänzerische Haltung und die Staffierung in kräftigen Farben sind vergleichbar. Das bei frühen Figuren charakteristi- sche Blattwerk in Reserve eingeschnitten auf der Kleidung, findet man auch auf einer Figur des Scaramouches, eine Figur, die bei EH Manners, Ceramics Works of Art in London war (www.rare-ceramics.com). E. Manners zog drei bekannte Ausführungen eines Harlekinmodells mit identischem Sockel, aus den Sammlungen Pauls-Eisen- beiss, Blohm und Goldblatt zum Vergleich heran (vgl. Abb. bei Rückert 1966, Nr. 854, Sammlung Blohm). Dieses bekannte Harlekinmodell wird in der Literatur Johann Gottlieb Kirchner zuge- schrieben. E. Manners konnte nun die Figur des Scaramouches in Zusammenarbeit mit Dr. Andres–Acevedo dem Frühwerk Johann Friedrich Eberleins aus der Känd- ler-Werkstatt zuweisen, der offensichtlich bereits im September 1735 einen Harlekin und einen Scaramouche in seinen Arbeitsreporten notiert hatte. CHF 14 000 / 18 000 (€ 14 290 / 18 370)
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  • 58. | 50 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1064 ECUELLE MIT IMARIDEKOR Meissen, um 1735-40. Mit seitlichen Rocaillehenkeln mit Goldhöhung. Bemalt im Imari-Stil in Unterglasurblau mit Goldhöhung mit blühenden Päonienästen in Emailfar- ben und mit je einem Schmetterling und mit untergla- surblauen Doppelringbordüren. Der Deckel entspre- chend bemalt und mit einer eisenroten Blattbordüre am Rand mit Halbblüten in Purpur und mit Gelbhöhung. Unterglasurblaue Schwertermarke und K. Ø 16,5 cm. Knauf ergänzt, Henkel geringfügig restauriert. CHF 1 200 / 1 800 (€ 1 220 / 1 840) 1065 TELLER MIT PHÖNIXVOGEL IM KAKIEMON-STIL Meissen, um 1740. Neuer Aus- schnitt, braun gerändert. Bemalt im Kakiemondekor mit einem blauen Felsen mit rankenden Päonien, zwei Reisigbündel und einem Phönixvogel, gehöht in Gold. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 16. Ø 21,5 cm. CHF 600 / 800 (€ 610 / 820)
  • 59. | 51 1066* ZYLINDERKRUG MIT INDIANISCHEM BLUMENDEKOR Meissen, um 1735-38. Bemalt mit einer Chrysanthemenstaude, um die Gefässwandung rankend. Mit einem Silberdeckel, innwen- dig vergoldet, der mit einer Silbermünze montiert ist, mit Brustbild von Prinzessin Sophia von Sachsen-Weissenfels, geb. Fürstin von Anhalt-Zerbst (1654-1724), Inschrift „D G SOPHIA PR ANH NAT DV GSAX“. Blaue Schwertermarke auf der unglasierten Unterseite. Der Fuss montiert mit einer umlaufenden Blattbordüre. H 17cm (20,5 cm). Minime Randrestaurierung, Silbermontierung wohl ergänzt. Vergleichsstücke: Sammlung Pauls-Eisenbeiss, Katalog, Frankfurt 1967, S.94-95. CHF 18 000 / 20 000 (€ 18 370 / 20 410)
  • 60. | 52 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1068 PAAR TASSEN UND UNTERTASSEN MIT „WACHTEL- DEKOR” Meissen, um 1740. Oktogonale Form bemalt im Kakiemonstil in Blau und Eisenrot mit Höhungen in Gold und purpurfarbenem Fond auf den Aussenwandungen. Braune Randlinien. Unterglasur- blaue Schwertermarken. H 6 cm, Ø 13,2 cm. Provenienz: - Kunsthandel Otto Büel, Luzern. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz. CHF 2 800 / 3 500 (€ 2 860 / 3 570) 1067 ZWEI TELLER MIT IMARI DEKOR Meissen, um 1735/1740. Bemalt in Unterglasurblau mit Lambre- quindekor, übermalt mit indianischen Blumen in Emailfarben und mit Goldhöhungen. Auf den Rückseiten der Fahnen Prunusblüten in Unterglasurblau und eisenrotem Emaildekor. Unterglasurblaue Schwertermarken, ein Teller mit K und Pressnummer 20. Ø 21 cm und 22 cm. Minime Randreparaturen am kleineren Teller, Vergoldung und Emailfarben geringfügig berieben. CHF 2 500 / 3 500 (€ 2 550 / 3 570)
  • 61. | 53 1069 SCHOKOLADENBECHER UND UNTERTASSE MIT TISCHCHENMUSTER Meissen, um 1740. Einhenkelige Form, bemalt im Imari-Stil in Unterglasurblau und mit indianischem Blumendekor in Emailfar- ben. Der Rand mit einer eisenroten Blattbordüre mit Halbblüten in Gold. Unterglasurblaue Schwertermarken, Pressnummern. H 8 cm, Ø 13,5 cm. CHF 600 / 800 (€ 610 / 820) 1070 TEEDOSE MIT IMARIDEKOR Meissen, um 1735. Hexagonale, gerippte Balusterform. Bemalt auf beiden Seiten mit dem Tischchenmuster- Motiv in den Imarifar- ben und Höhungen in Gold, durchbrochen von sechs gewölbten Vertikalrippen. Der flache, zylindrische Deckel mit einem indianischem Blumenmotiv auf der Oberseite und einer umlaufenden Blumenbordüre mit Halbblüten. Blaue Schwertermarke und E auf der ungla- sierten Unterseite. H 10 cm. Provenienz: Privatsammlung, Schweiz, 1967 im Schweizer Kunsthandel erworben. CHF 1 500 / 2 500 (€ 1 530 / 2 550)
  • 62. | 54 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1071* PAAR GEFLÜGELTE ENGELSKÖPFE Barock, Schwaben um 1670/80. Linde geschnitzt, polychrom gefasst und teilvergoldet mit Resten ehem. Versilberung. Markant gefiederte Flügel. H 31 cm. Fehlstellen an der Fassung. Kleinere Ergänzungen und Retuschen. Reparatur an der Nase. Ein Flügel unvollständig. CHF 1 800 / 2 800 (€ 1 840 / 2 860) 1072 TEE-/ SPIELTISCH Barock, Bern, um 1750. Werkstatt Mathäus Funk (1697–1783). Nussbaum. Rechtecki- ges mit braunem, geprägtem Leder bezo- genes Blatt und leicht erhöhtem Profilrand sowie gerundeten Ecken. Auf einschübiger, ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen mit Huffüssen. 84 × 65,5 × 67 cm. Ecken leicht verzogen. Risse im Furnier. Wurmgängig. Leder ersetzt. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 600 / 800 (€ 610 / 820)
  • 63. | 55 1073 BOISERIESPIEGEL „À PALMES“ Transition, Bern, um 1760/70, Johann Friedrich Funk I (1706– 1775) zugeschrieben. Eiche sowie Holz geschnitzt und vergoldet. Rechteckiges, dreigeteiltes Spiegelfeld in Palmettenrahmen, unten mit Rocaillen und Blumen geschnitzt. Spiegelrahmen auf Eichenholzpanneau. 111 × 220 cm. Leichte Fehlstellen an Vergoldung des Spiegels. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 1 500 / 2 000 (€ 1 530 / 2 040) 1074 KOMMODE Barock, Bern, um 1740. Werkstatt Mathäus Funk (1697–1783). Nussbaum eingelegt in rechteckigen Reserven und gefriesten Filets. Rechteckiger Korpus mit geschwungenen eingezogenen Seiten auf ausgeschnittener Zarge und Konsolfüssen. Geschweif- te Front mit drei Schubladen, die obere ohne Traverse. Innen mit späterem Blümchenpapier ausgeschlagen. Bronzebeschläge. 105 × 59,5 × 81 cm. Diverse Ergänzungen am Furnier. Kleinere Fehlstellen, Kratzer und Gebrauchsspuren. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100)
  • 64. | 56 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1076 KOMMODE Transition, Bern, um 1760/70. Nuss- baum, Wurzelmaser, Zwetschge und andere Hölzer eingelegt in recht- eckigen Reserven und Filets mit intrikat verkröpften Ecken. Recht- eckiger, vorne leicht bombierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge. Front mit drei Schubladen. Vergol- dete Messingbeschläge in Form von Rosetten. 1 Schlüssel. 116 × 62 × 77 cm. Guter restaurierter Zustand. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060) 1075* PAAR GROSSE GEFLÜGELTE ENGELSKÖPFE Barock, Österreich, um 1700. Linde geschnitzt, rückseitig ge- flacht sowie polychrom gefasst und teilvergoldet. H 59 cm. Wenige Fehlstellen. Fassung stark übergangen. CHF 5 000 / 8 000 (€ 5 100 / 8 160)
  • 65. | 57 1077* AUFSATZVITRINE Rokoko, Mainz oder Würzburg, um 1740/50. Nussbaum, Kirsche und andere teils ebonisierte Hölzer. Eingelegt in rechteckigen Reser- ven mit Rautenmotiven sowie Filets, geschnitzt mit Blättern und Rocaillen. Rechteckiger Korpus mit profiliertem Bogengiebel auf ausgeschnittener Zarge und Volutenfüssen. Zweitüriges Vi- trinenoberteil mit leicht schräg- gestellten Türen auf vorderen Volutenfüssen und mittleren Rocaillefuss. Auf zurückversetz- tem, frontseitig geschwungenem, einschübigem Mittelteil und dreischübigem Kommodenun- terteil, die Front „en arbalète“. Bronze- und Messingbeschläge, die Schlüsselschilder später. Rück- seitig mit alten Transportetiketten bezeichnet ‚Königl. Württembergi- sche Staatseisenbahn‘. 3 Schlüs- sel. 96 × 60 × 188,5 cm. Restauriert. Einige Gebrauchss- puren. Die volutenartige Schnitzerei der Zarge am Ober- und Unterteil er- innert an mainfränkische Schreib- möbel, wohingegen die lockere Aufstellung des Oberteils mittels Füssen eher eine schwäbisch-ös- terreichische Tradition zitiert. Ein vergleichbar eklektisches Aufsatz- möbel abgebildet bei: Christian Schatt, Barock- und Rokoko-Mö- bel, München, 2000, S. 140. CHF 8 000 / 12 000 (€ 8 160 / 12 240)
  • 66. | 58 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1079* GEFASSTER FAUTEUIL „EN CABRIOLET“ Louis XV, Paris um 1760. Holz mulüriert und geschnitzt in Form von Ranken mit Blüte, sowie polychrom gefasst auf grauem Grund. Hufförmi- ger gepolsterter Sitz auf wenig ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen mit Volutenfüssen. Passig geschweifte sowie gepolsterte Rückenlehne. Wenig ausladende, mit Manschetten gepolsterte Armlehnen. Hellgrüner Seidenbezug, floral und mit Schmetterlingen gemustert. 60 × 47 × 83 cm. Fassung teils berieben. Polsterung und Bezug neu- wertig. CHF 1 000 / 1 500 (€ 1 020 / 1 530) 1078 DEUXCORPS Barock, Bern, um 1740/50. Nussbaum und Wurzelma- ser eingelegt in rechteckigen Reserven und gefriesten Filets. Rechteckiger, frontseitig geschweifter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und ausgestellten Konsolfüssen. Zurückversetzter Aufsatz mit gekehltem Kranz über Dop- peltüren, innen mit je zwei Schubladen und zwei Fächer. Kommodenunterteil mit vier Schubladen. Messingbe- schläge. 1 Schlüssel. 97 × 56 × 174,5 cm. Wenige Risse am Furnier. Verkittungen. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060)
  • 67. | 59 1080* HEILIGER JOHANNES NEPOMUK ODER HEILIGER FRANZ XAVER Barock, Mitte 18. Jh. Joseph-Anton Feucht- mayer (1696–1770) zugeschrieben. Linde gehöhlt, vollrund geschnitzt, polychrom ge- fasst und teilvergoldet sowie teilversilbert. Auf späterem, gestuftem Sockel. H ohne Sockel 133 cm. Fassung stark überarbeitet. In ihrer Expressivität der Gesichtsphy- siognomie und der beinahe manierierten Pose erinnert die vorliegende Figur an eine Seitenfigur des ehemaligen Mauracher Hochaltares (heute im Museum in Salem). Weiter ist unsere Arbeit vergleichbar mit dem Bildprogramm der Zähringer-Her- zöge für das Benediktinerkloster St. Peter auf dem Schwarzwald, insbesondere mit der Figur Bertholds II, dessen Gestik jener unserer Figur gleicht. Vgl. für das Bildprogramm in St. Peter: Wilhelm Boeck, Joseph Anton Feuchtmayer, Tübingen, 1948, S. 91; Vgl. für Mauracher Johannes von Nepomuk: Ulrich Knapp, Joseph Anton Feuchtmayer, Konstanz, 1996m S. 77. CHF 8 000 / 12 000 (€ 8 160 / 12 240)
  • 68. | 60 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1082 GROSSER TELLER Augsburg, 1747–1749. Verschla- gene Meistermarke. Runde Form mit fassoniertem Rand. Auf der Fahne graviertes Monogramm unter Krone. Ø 30 cm, 875 g. CHF 800 / 1 200 (€ 820 / 1 220) 1081 TEEKANNE London, 1757/58. Meistermarke Thomas Whipham Charles Wright. Glattwan- dige Kugelform auf kurzem, profiliertem Standring. Glatter Ausguss. Henkel und Deckelknauf aus Holz. Auf der Wandung bekrönte Gravur. H 10,5 cm, 463 g. CHF 2 600 / 4 600 (€ 2 650 / 4 690)
  • 69. | 61 1083 ZUCKERDOSE Magdeburg, zweite Hälfte 18. Jahr- hundert. Meistermarke ITL (wohl Lan- genbeck). Ovale Dose auf gewelltem Fussrand. Gebauchte und fassonierte Dosenwandung und Deckel. Original- schlüssel fehlt. H 11 cm, 545 g. CHF 1 000 / 1 600 (€ 1 020 / 1 630) 1084 TEEDOSE Breslau, 1737–1745. Meistermarke Gottlieb Kuntze. Längsovale, passig geschweifte Form. Steil abfallende Schulter und gewölb- ter Stülpdeckel. H 12,5 cm, 145 g. CHF 800 / 1 400 (€ 820 / 1 430)
  • 70. | 62 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1085 TEEDOSE Bern, um 1785. Meistermarke Johann Jakob Dulliker. Passig geschweifte Form mit glatter Wandung sowie profiliertem Fuss und Hals. Zylindrischer Ausguss mit Stülpdeckel. H 10,5 cm, 220 g. CHF 600 / 1 000 (€ 610 / 1 020) 1086 VERSEUSE Genf, Mitte 18. Jahrhundert. Meistermar- ke Etienne Terroux. Birnenform auf drei Füssen und mit glatter Wandung. Leicht getreppter Deckel. Gedrechselter und geschwärzter Holzgriff. H 20 cm, 430 g. Provenienz: - Kunsthandel Otto Büel, Luzern. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz. CHF 1 000 / 2 000 (€ 1 020 / 2 040)
  • 71. | 63 1087 PAAR KERZENSTÖCKE Neuchâtel, um 1760. Meistermarke Daniel Renaud, dit Clève. Passig geschweifter und geteppter Fuss mit flacher Mulde, Rillenband und hochgezogener Mitte. Darauf der sechskantige Balusterschaft mit profiliertem Rocailledekor. Balusterförmige, mehrfach profilierte Tülle. H 26 cm, 1515 g. Laut Quellen war Daniel Renaud, dit Clève (1716–nach 1768) zwischen 1755 und 1790 in Neuchâtel aktiv. Ein Paar Salièren des Meisters befindet sich im Musée d‘art et d‘histoire in Neuchâtel (Inv.-Nr. AA 2014.26). CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100)
  • 72. | 64 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1088 FOLGE VON VIER FAUTEUILS UND EINEM STUHL „EN CABRIOLET“ Louis XV, Frankreich, um 1750. Buche mulüriert und geschnitzt mit Rosetten und Blättern. Breiter, hufförmiger, gepolsterter Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Passig gepolsterte Rückenlehne mit ausladenden Armlehnen. Beiger Veloursbezug. Fauteuils: 65 × 59 × 93 cm, Stuhl: 53 × 52 × 92 cm. Fehlstellen und Reparaturen. Unterschiede in der Schnitzerei. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060) 1089 SCHREIBKOMMODE Barock, Bern, 1765. Mathäus Funk (1697–1783) und Werkstatt. Nussbaum und Wurzelmaser eingelegt in rechteckigen Reserven und gefriesten Filets. Recht- eckiger, dreiseitig geschweifter Korpus auf ausgeschnit- tener Zarge und geschweiften Beinen, die vorderen mit Bronzesabots. Leicht zurückversetztes Oberteil mit geschweifter, abklappbarer Schreibplatte über ge- schweiftem und gebauchtem Kommodenunterteil auf zwei Schubladen ohne Traverse. Schreibplatte öffnend auf fünf Fächer und neun Schubladen. Die Fächer teilweise herausnehmbar vor geheimen Schubladen. Teils Bronzebeschläge und Messingkanneluren an den Schubladen. 116 × 65 (95) × 115 cm. Schlüssel fehlt. Stark ausgebleicht. Verkittete Wurm- gänge. Reparaturen am Furnier. Teils sich lösendes Furnier. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 5 000 / 8 000 (€ 5 100 / 8 160)
  • 73. | 65 1090 PAAR SPIEGEL Rokoko, Bern, um 1760/70. In der Art von Johannes Fried- rich Funk I. Holz mulüriert und durchbrochen geschnitzt mit Rocaillen und Blattvolutenauf- satz sowie vergoldet. Die unte- ren Ecken ebenso mit Rocaillen geschnitzt. Späteres facettier- tes Spiegelglas. 51 × 125 cm. Diverse Fehlstellen und Aus- brüche. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100) 1091 KOMMODE Barock, Bern, um 1735/40. In der Art von Mathäus Funk (1697–1783). Nussbaum eingelegt in rechtecki- gen Reserven und gefriesten Filets. Rechteckiger auf ausgeschnittener Zarge und Konsolenfüssen. Ge- schweifte Front mit drei Schubladen, die oberen ohne Traversen. Schub- laden innen mit Kleisterpapier aus- geschlagen. Bronzebeschläge (teils ersetzt). Kein Schlüssel. 112 × 63,5 × 86 cm. Reparaturen und Ergänzungen. Risse. Gebrauchsspuren. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060)
  • 74. | 66 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1092 MITTELTISCH / „TABLE À GIBIÉR“ Régence, Frankreich, um 1720/30. Holz mulüriert und teils durchbro- chen geschnitzt mit Rocaillen, Muscheln, Rosetten, Blumen und Ranken sowie später grün gefasst. Rechteckiges, randmulüriertes rot/grau/grün gesprenkeltes Marmorblatt auf ausgeschnittener Zarge und mit X-Steg verbundenen, geschweiften Beinen mit Bocksfüssen. 138 × 75 × 86 cm. Marmor repariert. Fehlstellen an der Fassung. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100) 1093 GEFASSTE BERGÈRE Louis XV, Frankreich, um 1750. Buche mulüriert und geschnitzt mit Palmetten und Blumen sowie mit Resten einer grauen Fassung. Hufförmiger Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Geschwungene, gepolsterte und in die Armlehnen übergehende Rückenlehne. Floral gemusterter Sei- denbezug (zu ersetzen). 70 × 75 × 90 cm. Risse, Fassung berieben, Stoff zu ersetzen. Füsse repariert. CHF 1 500 / 2 000 (€ 1 530 / 2 040)
  • 75.
  • 76. | 68 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1094* FIGUREINESMUSIZIERENDENCHINESEN Frankreich, Mitte 18. Jh. Wohl in Anlehnung an Zeichnungen von Jean Pillement. Terrakotta. Sitzender Chinese mit Strohhut, ein Musikbuch haltend und auf einer Bank sitzend. 43 × 23 × 45 cm. Geringfügige Bestossungen. Provenienz: Europäische Privatsammlung. Im Laufe des 18. Jh. Jahrhunderts kam der dekorative Rokoko Chinoiserie-Charakter in der angewandten Kunst immer mehr in Mode. In dieser Zeit war es „en vogue“, Innenräume mit chine- sischen und japanischen Objekten auszustatten. Ersatzweise half man sich gerne mit in Europa gefertigten Kunstwerken in asiatischer Manier aus – Porzellane, Fayencen, Möbel oder auch Skulpturen, wie sie hier vorliegt, im sogenannten chinesischen (oder auch im indianischen, exotischen oder japanischen) Stil waren höchst begehrt. Dank Jean-Baptiste Pillement, einem der produktivsten Künstler „chinoiser Manier“, und seinem Buch ‚A New Book of Chinese Or- naments (1755)‘ fanden unzählige Porzellanfiguren, Tapeten und Stoffe Eingang in die nobelsten europäischen Interieurs. Dabei schlug Pillement mit seiner Herangehensweise an die Chinoise- rie-Dekorationen einen neuen Ton an. Der Künstler kombinierte vertraute heimische Szenerien mit dem fremden Exotischen. Dadurch dass die Motive nicht zu kompliziert waren, ließen sie sich leicht auf dekorative Kunstgegenstände übertragen. Zu seinen Lebzeiten als auch nach seinem Tod wurden seine Entwürfe für die Gestaltung von Keramik, Silber, Tapisserien und Textilien verwendet. Die vorliegende Terrakotta Figur zeigt einen auf einer Bank sitzen- den und singenden Chinesen. Der anonyme Künstler der Skulptur orientiert sich wohl an Pillements Entwürfe und vermittelt deren Heiterkeit, Idylle und Lebensfreude. CHF 15 000 / 25 000 (€ 15 310 / 25 510)
  • 77. | 69 1095 FOLGE VON SECHS GEFASSTEN FAU- TEUILS „EN CABRIOLET“ Louis XV, Paris, um 1750. Holz mulüriert und geschnitzt mit Blumen und Blättern sowie weiss gefasst. Hufförmiger, gepolsterter Sitz auf aus- geschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Passig geschwungene, gepolsterte Rückenlehne sowie leicht ausladende Armlehnen mit gepols- terten Manschetten. Floral gemusterter und mit Wildkatzen dekorierter blauer Seidenbezug. 64 × 60 × 88 cm. Fassung teils berieben. CHF 6 000 / 10 000 (€ 6 120 / 10 200)
  • 78. | 70 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1096 PAAR DEKORATIVE AIGUIÈREN IN VERGOLDETER BRONZEMONTIERUNG Die vergoldete Bronze, Frankreich, wohl Mitte 18. Jh. Das Porzellan China, 19. Jh. oder später. Porzellan mit krakelierter, gräulicher Glasur vom Typ Guan in Balusterform mit hohem Hals, reliefiert mit Drachen. Montiert auf durchbrochenem Rocaillensockel mit Blumen und Blättern dekoriert. Muschelförmiger Ausguss sowie mehrfach geschweifte, blattförmige Henkel mit Drachen als Auf- satzfiguren. H 49 bzw. 50 cm. Vergoldung berieben und teils oxidiert. Provenienz: Der Überlieferung nach ehem. Sammlung Bethsabée de Rothschild. Als Vorbild für die Gestaltung unserer Bronze kann ein Schenk- kannenpaar aus der ehemaligen Champalimaud Sammlung zitiert werden. Jene Bronzen werden um 1755 datiert. Die Ausrichtung der Bronzedrachen, die Gestaltung der Volutenhenkel und des Sockels stimmen mit unserem Paar überein (Vgl. Christie‘s, The Champalimaud Collection, 7.7.2005, Lot 135). Aussergewöhnliche Schenkkannen mit aufwändiger Bronzemon- tierung. Das Motiv des Drachens war insbesondere Anfang des 18. Jh. sehr beliebt. Ein Paar Schenkkannen mit ähnlicher Montie- rung stammt ursprünglich aus der Sammlung des Duc d‘Aumont. Sie wurden später für den König Louis XVI angekauft und sind heute Bestand des Louvre. (Vgl. Daniel Alcouffe; Anne Dion-Te- nenbaum; Gérard Mabille, Gilt bronzes in the Louvre, Dijon, 2004, S. 89/90, Nr. 40). Ein weiteres ähnliches Paar bronzemontierte Aiguièren mit Krakelee-Glasur und reliefiertem Drachen, jedoch mit anders ausgerichtetem Bronzedrachen, aus der ehemaligen Sammlung Wrightsman und datiert 1820-40 wurden zuletzt bei Christie’s New York verkauft (Vgl. Christie’s, The Private Collection of Jayne Wrightsman, 14.10.2020, Lot 47). CHF 5 000 / 7 000 (€ 5 100 / 7 140)
  • 79.
  • 80. | 72 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1097 TELLER MIT „WARSCHAUER” BROKATDEKOR Meissen, um 1740-45. Sechszehnfach gewölbte Form, bemalt im japanischen Imari-Stil, in Imitation bestick- ter und gewebter Stoffmuster, in Blau, Rot, Grün, Gold und Lüster. Im Spiegel ein Vogel auf einem Felsen am Rande eines Flusses und ein Pinienbaum auf einer gegenüberliegenden felsigen Böschung. Kehle und Fahne reich bemalt mit goldgehöhten Dekorfeldern mit Blattranken sowie Päonien- und Chrysanthemen- blüten. In zwei blau gerahmten, sechspassigen Reser- ven je ein fliegender Phönixvogel. Auf der Unterseite Blattranken mit Päonienblüte und dreifache Ringlinie. Unterglasurblaue Schwertermarke, Blaumalerzeichen K und Doppelringbordüre, Pressnummer 22. Ø 23,4 cm. Zwei kleine Randbestossungen, Emailfarben und Ver- goldung stellenweise minim berieben. Es existieren eine Reihe von Formstücken, Schüsseln und Tellern, vor allem in gebogter aber auch runder und achteckiger Form, die dieses japanische Dekor tragen. Obwohl der Name „Warschauer Service” als Überbegriff für Stücke mit diesem Dekor im Kunst- handel seit je geläufig ist, fehlen tatsächlich noch die Nachweise für ein solches in Auftrag gegebenes Ser- vice. Ein ausführlicher Diskurs bei J. Weber (Sammlung Schneider 2013, Bd II, S.108). Eine grosse Platte aus diesem Service kürzlich bei Koller Auktionen, Decorati- ve Arts, 31.3.2022, Lot 1067. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060) 1098 TELLER MIT „WARSCHAUER” BROKATDEKOR Meissen, um 1740–45. Sechszehnfach gewölbte Form, bemalt im japanischen Imari-Stil, in Imitati- on bestickter und gewebter Stoffmuster, in Blau, Rot, Grün, Gold und Lüster. Im Spiegel ein Vogel auf einem Felsen am Rande eines Flusses und ein Pinienbaum auf einer gegenüberliegenden felsigen Böschung. Kehle und Fahne reich bemalt mit goldgehöhten Dekorfeldern mit Blattranken sowie Päonien- und Chrysanthemenblüten. In zwei blau gerahmten, sechspassigen Reserven je ein fliegender Phönixvogel. Auf der Untersei- te Blattranken mit Päonienblüte und dreifache Ringlinie. Unterglasurblaue Schwertermarke und Blaumalerzeichen K. Ø 23,5 cm. Provenienz: - bei Stuker Bern, Auktion XXXV, 1953, Lot 2053. - Privatsammlung, Schweiz, in obiger Auktion erworben. Abbildung: Sotheby‘s London, English and Continental Cera- mics and Glass, 4.6.1996, Lot 70. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060)
  • 81. | 73 1099 LACKENCOIGNURE Louis XV, Paris, um 1760. Trägt eine Signatur M. CRIAERD. Holz mit chinesischen Lackpaneelen umgeben von „Vernis Mar- tin“-Dekor in Form von Ranken auf schwarzem Fond. Die Paneele mit bunter Pagoden- und Parklandschaft mit Figurenstaffage. Viertelkreisrunder Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Doppeltürige Front mit breiter Schlagleis- te. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte, grau/ schwarz gesprenkelte Marmorplatte. 75 × 55 × 95 cm. Türe leicht verzogen. Marmor später. Die vorliegende Encoignure abgebildet im Katalog Richard Red- ding Antiques LTD, Zürich, 2004, S. 166/167. Darin verglichen wird die Form unseres Möbels mit einer blau-weiss lackierten „Vernis Martin“ Encoignure von Criaerd, welche für das Appartement der Mademoiselle de Mailly im Château de Choisy entstand (heute im Louvre, Vgl. Pierre Kjellberg, Le Mobilier Français du XVIIIe siècle, 1998, S. 216). CHF 8 000 / 12 000 (€ 8 160 / 12 240)
  • 82. Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan | 74 1101 ZYLINDERKRUG MIT OSTASIA- TISCHEM BLAUDEKOR Meissen, um 1740. Mit Blaudekor in ost- asiatischem Stil. Auf einer umlaufenden Doppellinie eine chinesische Garten- landschaft mit Pagode und blühender Päonienstaude, auf dem sich ein Vogel niedergelassen hat. Ein Schmetterling im Flug unter einer Gitterwerkbordüre und Blumenranke auf dem Bandhenkel. Blaue Schwertermarke und E auf der unglasierten Unterseite. Formerzeichen . . Montiert mit einem 1708 datierten Zinndeckel. H 22,5 cm (15,5 cm ohne Deckel). Provenienz: Schweizer Privatbesitz. CHF 2 500 / 3 500 (€ 2 550 / 3 570) 1100 SCHALE MIT IMARIDEKOR Meissen, um 1740. Nach japanischem Vorbild, glatte Form mit seitlich hochstehendem Rand. Bemalt in Unterglasurblau und Emailfarben in Eisenrot und Gold. Im Zentrum ein Blattrankenmedaillon mit zwei Vögeln im Zentrum in einer Git- terwerkbordüre mit Blütenreser- ven und einem breiten, umlau- fenden Band von Tiermotiven zwischen Chrysanthemenblü- ten. Rand mit Gitterwerkbordüre mit Halbblüten. Die Rückseite mit ähnlichen Tiermotiven und alternierenden Kugelmotiven mit Pflaumenzweigen. Untergla- surblaue Schwertermarke und K mit Doppelringbordüre, Press- nummer 22. Ø 20,5 cm. Goldrand berieben. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060)
  • 83. | 75 1102 PAAR VASEN IN BRONZEMONTIERUNG Das Porzellan China, Kangxi, 17./18. Jh. Die Bronzen Régence/Louis XV, Paris, um 1730/40. Ovoide Vase mit blau/weissem Blumendekor der vier Jahreszei- ten, in passigen Reserven in Kartuschenform. Mon- tiert auf Rocaillensockel sowie mit entsprechender Lippe. Ø 23 cm, H 30 cm. Vergoldung berieben. Provenienz (der Überlieferung nach): - wohl Sammlung Bethsabée de Rothschild. - wohl Auktion Sotheby‘s, 21.6.1974. - durch Erbschaft an Privatsammlung Westschweiz. Form- und dekorgleiche Vasen mit identischer französischer Bronzemontierung sind abgebildet in: Lusingh Scheurleer, Chinesisches und japanisches Porzellan in europäischen Fassungen, Würzburg, 1980, S. 305, Abb. 269. Es ist anzunehmen, dass es sich beim abgebildeten Vasenpaar um unsere handelt. CHF 4 000 / 6 000 (€ 4 080 / 6 120)
  • 84. | 76 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan | 76 1104 AMEUBLEMENT Louis XV/ Régence, Paris um 1730/40. Buche mulüriert und ge- schnitzt mit Rocaillen, Blattvoluten, Blüten und Palmetten. Breiter, trapezförmiger und geschweifter Sitz mit Aufsatzkissen auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Gepolsterte, passig geschwungene Rückenlehne „à la reine“, sowie leicht ge- schwungene Armlehnen mit gepolsterten Manschetten. Weisser Veloursbezug. Bestehend aus einem Sofa und vier Fauteuils. Sofa: 205 × 72 × 101 cm, Fauteuil: 76 × 66 × 100 cm. Leichte Gebrauchsspuren. Kleine Fehlstellen. CHF 8 000 / 12 000 (€ 8 160 / 12 240) 1103 PAAR POT-POURRI IN FORM VON PHO-LÖWEN Das Porzellan China, 19. Jh. Die Bronze Frankreich, Napoléon III, 19. Jh. Porzellan mit seladonfarbener Glasur, die Löwen leicht vari- ierend in Farbe und Details. Auf gestuftem, teils durchbrochenem Rocaillensockel mit Blumengirlande. L 16 cm, H 21 cm. Minimale Bestossungen. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 060 / 5 100)
  • 85. | 77 1105 LACKKOMMODE Louis XV, Paris, 18./19. Jh. Trapezförmiger, dreiseitig geschweifter Korpus mit ausgeschnittener Zarge auf geschweiften Beinen. Bombierte Front mit zwei Schubladen ohne Traverse zwischen ausgestellten Eckstollen. Französischer Lackdekor im „goût chinois“, Darstellung einer idealisierten Landschaft mit dörflichen Szenen. Vergoldete, spätere Bronzebeschläge in Form von Rocail- len und Blättern. Rotes, grau/weiss gesprenkeltes, randmulürier- tes Marmorblatt. 2 Schlüssel. Alte Sammlungsettikete 2483. 96 × 53 × 88 cm. Risse und Restaurierungen am Lack. Marmor repariert und er- setzt. Reparatur an Schürze. CHF 20 000 / 30 000 (€ 20 410 / 30 610)
  • 86. | 78 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1106 SCHOKOLADENTASSE UND EINE UNTERTASSE MIT GOLDCHINESENDEKOR Meissen, um 1725. Die Bemalung in einer Augsburger Hausmaler Werkstatt. Beide Teile in kannelierter Form, die Tasse mit Doppelhenkel und innen vergoldet. Bemalt in radiertem Gold mit unterschiedlichen Chinoiserieszenen, auf der Unterseite in einer sternförmigen, passigen Reserve auf goldfarbenem Fond. Ohne Manufakturmarke, Reste einer Lüstermarke auf der Unterseite der Untertasse, Ritzzeichen/ auf beiden Teilen. H 8,2 cm, Ø 13 cm. Assortiert, Haarriss in der Tasse, Vergoldung der Untertasse berieben. Provenienz: - ehemals Christies Geneva, 12.5. 1986, Lot 303. - Privatsammlung, Schweiz. CHF 700 / 900 (€ 710 / 920) 1107 ZUCKERDOSE MIT GOLD­ CHINESEN Meissen, um 1720. Die Bemalung in der Seuter–Werkstatt in Augsburg. Oktogo- nale Form mit Goldrändern. Bemalt mit Chinoiserieszenen und Augsburger Rand- muster. Ohne Marke. L 11,3 cm. Vergoldung teils stark berieben. Provenienz: - ehemals Christies, 12.5. 1986, Lot 301. - Privatsammlung, Schweiz. CHF 700 / 900 (€ 710 / 920)
  • 87. | 79 1109 TREMBLEUSE MIT OSTASIATISCHEM DEKOR Du Paquier, um 1730–40. In Nachahmung des Meissener Tischchenmuster deko- riert. Mit Goldhöhung. Ohne Marke. H 8,5 cm, Ø 12,5 cm. Haarriss in der Untertasse. CHF 600 / 800 (€ 610 / 820) 1108 DECKELDOSE MIT HOLLÄNDISCHEM HAUSMALERDEKOR Meissen oder Du Paquier, um 1725. Die Bemalung etwas später. Vierpassige Form mit seitlichen Henkeln und auf vier Tatzen- füssen. Bemalt im asiatischen Stil mit blühenden Stauden und Pferden auf einem grünen Geländestreifen. Ohne Marke. L 14 cm. Provenienz: - Christie‘s Geneva, 12.5.1986, Lot 289. - Privatsammlung, Schweiz. CHF 800 / 1 200 (€ 820 / 1 220)
  • 88. | 80 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1110 UNTERSCHALE MIT FRÜHER LANDSCHAFTSMALEREI Meissen, um 1725. Bemalt mit einer heimischen, bewaldeten Landschafts- szene mit einem Felsen, davor ein Ge- höft und ländliche Figuren. In vierpassi- ger Kartusche mit braunem Lüster und Federbüschen in Purpur und Eisenrot. Der Rand mit Goldspitzenbordüre. Auf der Rückseite indianische Blumenzwei- ge. Unterglasurblaue Schwertermarke. Ø 12,8 cm. CHF 700 / 900 (€ 710 / 920) 1111 ECUELLE MIT LANDSCHAFTEN UND KAUFFAHRTEISZENEN Meissen, um 1728. Auf beiden Seiten und dem Deckel passige Goldkartuschen, purpur- farben gehöht, darin Landschaftsszenen mit Figurenstaffage bzw. Kauffahrteiszenen. Der Deckelknauf in Form eines Drachens. Unter- glasurblaue Schwertermarke, Goldnummer 6. Ø 11 cm. Deckelknauf wieder angesetzt. Provenienz: - Kunsthandel Otto Büel, Luzern. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz. CHF 3 000 / 4 000 (€ 3 060 / 4 080)
  • 89. | 81 1112* SELTENER MINIATURBECHER Meissen, um 1725. Einhenkelige, ovoide Form mit auskragender Mündung. Bemalt in Dunkelbraun, Rostrot und Grün mit einem umlaufenden, seitlich bewachsenen Geländestreifen mit zwei berittenen Soldaten im Kampf, der eine mit Pistole schiessend, der andere mit einem Schwert in der Hand. Auf der Innenseite der Mündung und auf dem Henkel eine eisenrote Blattranken- bordüre. H 4,4 cm. Rand und Boden restauriert Provenienz: Europäische Privatsammlung. Frühe Meissener Landschaftsmalerei, vor allem von J.G. Höroldt, findet sich z.B. auf einem Service von 1721 für die Schwiegertochter Augusts des Starken, Maria Josepha, bemalt mit höfischen Jagdszenen, dort auch mit eisenroter (Ranken-) dekor auf dem Henkel (Pietsch, Johann Gregorius Höroldt, Leipzig 1996, S.28-31, Staatliche Porzellansammlung Dresden Inv. Nr. PE 7733, PE 645). CHF 1 800 / 2 200 (€ 1 840 / 2 240) 1113 SCHÄLCHEN MIT KAUF- FAHRTEISZENEN Meissen, um 1728-30. Sechspassige form mit auskragendem Rand. Bemalt mit einer Rokokokartusche in Gold mit Gitterwerk und Schuppenmuster in Braun und mit Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und Purpur. Goldblattbordüre am Rand. Blaue Manufakturmarke auf der unglasierten Un- terseite, Goldnummer 13., Drehermarke X. 14 × 15 cm. Vergoldung berieben. CHF 700 / 900 (€ 710 / 920)
  • 90. | 82 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1114 KLEINE OVALE TERRINE Meissen, um 1730/35. Mit Volutenhenkeln und Füssen mit Teilvergol- dung. Die Terrine auf beiden Seiten bemalt mit Goldkartuschen, mit Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und Purpur, darin Kauffahrteisze- nen, zwischen indianischen Blumenzweigen an den Seiten. Der ge- wölbte Deckel mit einem vergoldeten Pinienzapfenknauf und bemalt mit Goldschnörkelkonsolen mit Gartenvignetten mit Chinesen. Un- terglasurblaue Schwertermarke, Dreherzeichen eingeritzt. L 17 cm. Deckel und Terrine assortiert. Provenienz: - Sammlung Darmstädter, Rudolph Lepke Berlin, 1933, Nr. 131, Taf 33. - Privatsammlung Schweiz. CHF 2 500 / 3 500 (€ 2 550 / 3 570) 1115 KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT PURPURFOND Meissen, um 1730. Mit vierpassigen Kartuschen auf Purpur- und Goldfond. Bemalt mit einer Kauffahrteiszene und einer Landschaftsszene mit Figurenstaffage. Unterglasurblaue Schwertermarken mit Parierstangen in einer Doppelring- bordüre. Ritzzeichen Z auf beiden Teilen. Koppchen Ø 7,5 cm, H 4,3 cm. Unterschale Ø 12,3 cm. Vergoldung leicht berieben. CHF 1 000 / 1 500 (€ 1 020 / 1 530)
  • 91. | 83 1116 KUMME MIT KAUFFAHRTEISZENEN UND PARKLANDSCHAFTEN Meissen, um 1745. Die Bemalung wohl von J.G. Heintze. Bemalt mit einer umlaufenden Flussland- schaft mit Architekturen und Kauffahrteiszenen mit höfischen Figuren und Hafenarbeitern, über einer eisenroten Doppelringbordüre. Im Innenfond eine Landschaftsmedaillon mit zwei höfischen Figuren in einer eisenroten Doppelringbordüre. Unterglasur- blaue Schwertermarke, Goldnummer 2., Pressnum- mer 21. Ø 16,5 cm. Provenienz: Privatsammlung Schweiz, 1967 im österreichischen Kunsthandel erworben. CHF 2 000 / 3 000 (€ 2 040 / 3 060) 1117* TEEKANNE MIT LANDSCHAFTSKARTUSCHEN Meissen, um 1735. Vierpassig gewölbte Kürbisform. Auf beiden Seiten Flusslandschaften mit Kauf- fahrteiszenen in Goldspitzenbordüren mit Federbüschen in Eisenrot und Purpur, in den Zwischenräu- men indianische Blumenmalerei. Mündungsrand mit einer Goldspitzenbordüre, der passig gewölbte Deckel mit umlaufender Kauffahrteiszenen-Malerei, Ränder vergoldet. Blaue Schwertermarke auf dem unglasierten Boden. Dreherzeichen für Andreas Schiefer eingepresst, Goldnummern 11. auf beiden Teilen. H 13 cm, L 18,5 cm. Ausguss und Henkel restauriert. Provenienz: Europäische Privatsammlung. CHF 6 000 / 8 000 (€ 6 120 / 8 160)
  • 92. | 84 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1118 AMEUBLEMENT Louis XV, Paris, um 1760. In der Art von Philippe-Joseph Pluvinet. Buche mulüriert und geschnitzt mit Blüten und Blättern. Bestehend aus: fünf Fauteuils „à la reine“ und einem Sofa „en corbeille“ (wohl assortiert). Die Fauteuils mit trapezförmigem, gepolstertem, dreiseitig geschweiftem Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Leicht geschwungene und ge- polsterte Rückenlehne sowie ausladende Armlehnen auf geschweiften Stützen. Das Sofa mit ovalem, gepolster- tem Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweif- ten Beinen. Passig geschweifte und in die Armlehnen übergehende Rückenlehne. Floral gemusterter, roter Damastbezug. Fauteuils: 71 × 65 × 97 cm, Sofa: 195 × 83 × 96 cm. Wenige Gebrauchsspuren. CHF 15 000 / 20 000 (€ 15 310 / 20 410)
  • 93. | 85 1119 PAAR KLEINE KAMINBÖCKE Louis XV, Paris um 1740/50. Bronze ziseliert und vergoldet. In Rocaillen- form mit den Knaben Jupiter und Mars als Aufsatzfiguren. H 32 cm, L 33 cm. Schwert und Scheide des Marskna- ben fehlen. CHF 6 000 / 10 000 (€ 6 120 / 10 200) 1120 KLEINES BUREAU-PLAT Louis XV, Paris, 18. Jh. In der Art von Nicolas Petit. Rosen- und Veilchenholz gefriest „en papillon“ mit Reserven und Filets eingelegt. Geschweiftes, rechteckiges, in profilierten Bronzestab gefasstes und mit braunem, goldgepresstem Leder bezogenes Blatt auf ausgeschnittener Zarge in „con- tour à l‘arbalète“ mit hohen, geschweiften Beinen. Front mit Zentralschublade über Beinaussparung, flankiert von je einer Schublade. Gleiche, jedoch blinde Einteilung auf der Rücksei- te. Spätere vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. 132 × 66 × 78 cm. Stark restauriert, Ergänzungen und Verstärkungen. Front ausgebleicht. CHF 8 000 / 12 000 (€ 8 160 / 12 240)
  • 94. | 86 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1122 BEISTELLTISCH Barock, Bern, 1750. Von Mathäus Funk (1697–1783) und Werkstatt. Nussbaum und Nussbaumwur- zelmaser eingelegt in rechtecki- gen Reserven mit Filets. Blatt mit gerundeter Messingkante über einschübiger, ausgeschnittener Zarge auf geschweiften Beinen mit Hüfchensabots aus Bronze. 79 × 56 × 64 cm. Provenienz: - Auktion Stuker, Bern, Herbst 2014, Lot 2162. - Sammlung Wehrli, bei obiger Aukti- on erworben. Ein ähnliches Modell abgebildet in: Hermann von Fischer, Fonck à Berne, Bern, 2001, S. 126, Abb. 234. CHF 1 200 / 1 800 (€ 1 220 / 1 840) 1121 FOLGE VON VIER FAUTEUILS „À LA REINE“ Louis XV, Paris um 1740/50. Trägt eine Signatur Claude-Louis Bourgat (Meister 1744). Buche mulüriert und markant geschnitzt mit Blumen und Blättern. Trapezförmiger, geschweifter und gepolsterter Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Passige, gepolsterte Rückenlehne sowie wenig ausladen- de Armlehnen. Beiger Veloursbezug. 66 × 62 × 91 cm. Kittungen, Risse, Verstärkungen. Zu überholen. CHF 5 000 / 8 000 (€ 5 100 / 8 160)
  • 95. | 87 1123 TRUMEAU-SPIEGEL MIT LANDSCHAFTSMALEREI Rokoko, Bern, 18. Jh. In der Art von Johann Friedrich Funk I (1706–1775). Holz mulüriert und vergoldet. Mit durchbrochenem Rocaillenaufsatz, verziert mit Blumen. Oberbild mit Darstellung eines Hirten in einer Landschaft mit See und Brücke. Öl auf Lein- wand. 74 × 171,5 cm. Restauriert. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 5 000 / 8 000 (€ 5 100 / 8 160) 1124 DAMENBUREAU EN PENTE Barock, Bern, um 1740/50. Nussbaum und Wur- zelmaser eingelegt in rechteckigen Reserven und teils gefriesten Filets. Rechteckiger, drei- seitig geschweifter und bombierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Bei- nen, die vorderen mit Bronzesabots. Front mit geschweifter, abklappbarer Schreibplatte über zwei Schubladen ohne Traversen. Die Schreib- platte öffnend auf mit grünem Leder bezoge- nes Blatt (ersetzt) und zwei Fächer sowie sechs Schubladen. Innenleben der Schubladen mit farbig gemustertem Papier ausgeschlagen. Ver- goldete Bronze- und Messingbeschläge (teils später). 3 Schlüssel. 66 × 53 (69) × 96,5 cm. Restauriert. Reparaturen, Verkittungen, Risse im Furnier. Innenleben des Schreibfachs restau- riert und teils später. Provenienz: Sammlung Wehrli. CHF 4 000 / 7 000 (€ 4 080 / 7 140)
  • 96. | 88 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1125 ♣ BOULLE PENDULE AUF SOCKEL Louis XV, Frankreich/Bern, um 1750. Wohl Mathäus Funk (1697–1783), ähnlich der Pendule für den Gemeinderatssaal im Erlacherhof der Stadt Bern. Eichegehäuse belegt mit rot hinterlegtem Schildpatt sowie eingelegt mit graviertem Messing in Form von Blüten, Ranken, Rocaillen und Blättern. Reiches Bronzedekor in Form von Rocaillen, Blättern und Blumen sowie Espagnoletten. Siegesengel als Aufsatzfigur. Weisses Emailzifferblatt mit römischen Stunden und arabischen Minutenzahlen. Werk mit Spindelgang und Viertelstundenschlag auf zwei Glocken. Repetition auf Anfrage. Schlagwerk neu zu justieren. 1 Schlüssel. 54 × 26 × 137,5 cm. Zifferblatt mit Haarrissen. Provenienz: - Auktion Stuker Bern, Herbst 2013, Lot 1227. - Sammlung Wehrli, an obiger Auktion erworben. Diese schöne und sich in gutem restauri- ertem Zustand befindende Pendule ent- spricht in weiten Teilen der von Mathäus Funk gelieferten Pendule für den Gemein- deraatssaal im Erlacherhof der Stadt Bern. Unterschiede sind bei der verwendeten Türbronze sowie bei der Marketerie zu erkennen. Es ist umstritten, ob Funk die Gehäuse jeweils in Frankreich bezogen hat oder diese selbst fertigte. Das Werk unserer Pendule ist leider nicht signiert, es weist aber Merkmale von Berner Werken auf. Vgl. Hermann von Fischer, Fonck à Berne, Bern, 2001, S. 113, Abb. 201 202. CHF 8 000 / 12 000 (€ 8 160 / 12 240)
  • 97. | 89 1126 BEDEUTENDE ROKOKO KOMMODE Rokoko, Bern, um 1745/50. Von Mathäus Funk (1697–1783). Veilchenholz und Palisander eingelegt in rechteckigen, gefriesten Reserven mit Rautenwerk. Trapezförmiger, dreiseitig geschweifter und bombierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und ge- schweiften Beinen, die vorderen mit Bronzesabots. Front mit zwei Schubladen ohne Traversen. Schubladen mit Messingkanneluren. Reich vergoldete Bronzebeschläge in Form von Rocaillen, Blüten und Blättern. Eckstollen mit Beschlägen in Form von Rocaillen und Voluten. Innen mit mehrfarbigem, marmoriertem Kleisterpapier ausgeschlagen. Grau/rosafarbener Oberhasli-Marmor. 1 Schlüs- sel. 94 × 58 × 85,5 cm. Wenige Fehlstellen am Furnier. Gebrauchsspuren. Wohl spätere Bronzegarnitur. Provenienz: - Christie‘s, Successions du Baron Fould-Springer et Cécile de Rothschild, Paris, 11. März 2003, Lot 173. - durch Erbschaft an Privatbesitz Schweiz, bei obiger Auktion erworben. Vgl. Hermann von Fischer, Fonck à Berne, Bern, 2001, S. 97 102 (Typ G3/G6, Abb. 156 170). CHF 30 000 / 35 000 (€ 30 610 / 35 710)
  • 98. | 90 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Silber und Porzellan 1127 KLEINE TEEKANNE Meissen, um 1735. Bemalung möglicherweise von C. F. Herold. Umlaufende Kauffahrteis- zene mit grossen Figuren im Vordergrund, über einer eisenroten Doppelringbordüre. Der Deckel entsprechend dekoriert. Unterglasur- blaue Schwertermarke, Goldmarken R. H 8,5 cm. Vergoldung teilweise berieben, Ausgussspitze gekürzt CHF 1 000 / 1 500 (€ 1 020 / 1 530)
  • 99. | 91 1129 TASSE UND UNTERTASSE MIT KAUFFAHRTEISZE- NEN Meissen, um 1745-50. Die Bemalung in der Art von C. F. Herold. Becherform mit Rokokohenkel. Bemalt mit Kauffahrteiszenen mit zwei Vordergrundfiguren vor einer Hafenanlage mit Segel- schiffen und Turmarchitektur. In je einer Blattwerkkartusche mit Gitterwerk in Gold und mit braunen Konturen. Streublümchen und Goldgitterwerkbordüren. Unterglasurblaue Schwertermar- ken, Goldnummern 85., Pressnummer 17 auf der Untertasse. H 6,5 cm, Ø 13,4 cm. CHF 600 / 800 (€ 610 / 820) 1128 BECHER UND UNTERTASSE MIT KAUF- FAHRTEISZENEN Meissen, um 1730–35. Einhenkelige Form. Bemalt mit vierpassigen Goldkartuschen mit braunem Lüster und mit eisenroten Federbüschen, darin Hafenszenen und mit Goldspitzenbordüren am Rand. In den Zwischen- räumen und auf der Unterseite der Untertasse india- nischem Blumenmalerei. Unterschiedliche Schwerter- marken in Unterglasurblau, Goldnummer 1. H 7,5 cm, Ø 13 cm. Vergoldung berieben. CHF 800 / 1 200 (€ 820 / 1 220)