Porzellane aus der Sammlung Dr. Siegfried Ducret Lot 1201 – 1376
AUKTION
Donnerstag, 24. September 2020, 14.00 Uhr
VORBESICHTIGUNG
17. bis 21. September, 10–18 Uhr, 22. September, 10–16 Uhr
Zusätzliche Informationen und Abbildungen: www.kollerauktionen.ch
English descriptions and additional photos: www.kollerauctions.com
Sabine Neumaier
Porzellan & Fayence
Head of department
Tel. +41 44 445 63 12
neumaier@kollerauktionen.ch
2. IBID 114: 29. SEPTEMBER - 1. OKTOBER 2020
17. bis 21. September, 10–18 Uhr, 22. September, 10–16 Uhr
SCHMUCK, MÖBEL, UHREN & VARIA, PORZELLAN, BACKMODEL
GEMÄLDE, ALTE GRAPHIK & ZEICHNUNGEN, BÜCHER
IBID ALTEGRAFIK&ZEICHNUNGEN
Bieten ab 15.09. bis 1.10.2020
IBID BÜCHER & AUTOGRAPHEN
Bieten ab 15.09. bis 1.10.2020
IBIDMÖBEL,UHREN,VARIA,SKULPTUREN
Bieten ab 15.09. bis 30.09.2020
IBID SLG. BACKMODEL
Bieten ab 15.09. bis 30.09.2020
IBID PORZELLAN
Bieten ab 15.09. bis 30.09.2020
IBID SCHMUCK
Bieten ab 15.09. bis 29.09.2020
IBID GEMÄLDE
Bieten ab 15.09. bis 1.10.2020
AUKTIONSPROGRAMM
AUKTION A194 - SEPTEMBER 2020
3. MÖBEL, PENDULEN,
SKULPTUREN, PORZELLAN
Donnerstag,24.09.2020,10.00 Uhr
Lot 1001 – 1159
PORZELLAN
SAMMLUNG DUCRET
Donnerstag,24.09.2020,14.00 Uhr
Lot 1201 – 1376
WAFFEN & RÜSTUNGEN
SAMMLUNG SIEGRIST
Donnerstag,24.09.2020,17.00 Uhr
Lot 1401 – 1442
TEPPICHE
Donnerstag,24.09.2020,17.30 Uhr
Lot 1501 – 1567
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
DECORATIVEARTS
A194
SEPTEMBER2020
Auktion: 24. September 2020
DECORATIVE ARTS
Porzellane aus dem Nachlass R. Schmidt-Ducret
Waffen aus der Sammlung M. Siegrist
Möbel, Uhren, Skulpturen, Teppiche
BÜCHER
Mittwoch, 23.09.2020, 14.00 Uhr
Lot 101 – 253
BUCHMALEREI &
AUTOGRAPHEN
Mittwoch, 23.09.2020, 16.00 Uhr
Lot 501 – 547
SEPTEMBER2020
Auktion: 23. September 2020Auktion: 23. September 2020
BÜCHER, BUCHMALEREI & AUTOGRAPHENBÜCHER, BUCHMALEREI & AUTOGRAPHEN
BÜCHER,BUCHMALEREI&AUTOGRAPHEN
A194
ALTE GRAFIK
Freitag, 25.09.2020, 10.00 Uhr
Lot 3601 – 3634
ZEICHNUNGEN
Freitag, 25.09.2020, 10.30 Uhr
Lot 3401 – 3496
GEMÄLDE ALTER MEISTER
UND DES 19. JH.
Freitag, 25.09.2020, 14.00 Uhr
Lot 3001 – 3107
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
A194
SEPTEMBER2020GEMÄLDEALTERMEISTERUNDDES19.JH.,ZEICHNUNGENUNDALTEGRAPHIK
Auktion: 25. September 2020
GEMÄLDE ALTER MEISTER & DES 19. JH.
ZEICHNUNGEN UND ALTE GRAPHIK
Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
VORBESICHTIGUNG
17. bis 21. September, 10–18 Uhr
22. September, 10–16 Uhr
4. Koller Auktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und
einen Schätzwert von mind. € 1000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbestand des Registers individuell abgeglichen.
EURO-Schätzungen
Die Schätzungen in Euro wurden zum Kurs von 1.08 umgerechnet und auf zwei Stellen gerundet, sie dienen nur zur Orientierung.
Verbindlich sind die Angaben in Schweizer Franken.
Möbel, Pendulen, Skulpturen, Porzellan S. 1
Porzellan Sammlung Ducret S. 105
Waffen & RüstungenSammlung Siegrist S. 195
Teppiche S. 215
Adressen S. 230
Auktionsbedingungen S. 236
Auction Conditions S. 238
Conditions de vente aux enchères S. 240
Auktions-Auftrag S. 242
AUKTIONEN
Hardturmstrasse 102
8031 Zürich, Schweiz
Erklärungen zu den Katalogangaben
Epoche: Ist eine Zeitepoche angegeben, wie z.B. «Renaissance» oder «Louis XV», ist Koller Auktionen der Meinung, dass das Objekt aus der Zeit
stammt, in welcher diese Stilrichtung erstmals in Anwendung war. Heisst es «Stil», wie z.B. «Louis-XVI-Stil», ist Koller Auktionen der Meinung, dass
das Objekt in einer späteren Zeitepoche im besagten Stil angefertigt wurde. Ist der Zusatz «spät» angegeben, wie z.B. «spätes Louis XV», ist Koller
Auktionen der Meinung, dass das Objekt zwar nicht mehr in der Epoche Louis XV, jedoch nicht sehr viel später entstanden ist.
Zustand: Die Objekte befinden sich allgemein in einem guten, gebrauchsfähigen Zustand. Ist das nicht der Fall, bemerkt dies Koller Auktionen
mit einem Zusatz in der Beschreibung, z.B. «Zu überholen» oder «Etwas zu überholen». Der Zusatz «ergänzt» oder «Ergänzungen» will sagen,
dass am Objekt eine Reparaturarbeit vorgenommen worden ist, die über das normale Mass von Erhaltungs-restaurationen hinausgeht.
Herkunft: Steht in der Beschreibung eine Herkunftsangabe, z.B. «Aus der Sammlung XY» oder «Aus Schloss Z», so hat Koller Auktionen Beweise für
diese Angabe. Steht jedoch in der Beschreibung «Der Überlieferung nach», so beruht die Angabe auf Aussagen des Einlieferers und verpflichtet Koller
Auktionen nicht.
Allgemeine Bemerkungen: Steht vor einer Angabe in der Beschreibung der Zusatz «wohl», so meint Koller Auktionen, die Angabe stimmt sehr
wahrscheinlich, will jedoch nicht die Haftung dafür übernehmen.
Masse: Die Masse verstehen sich Länge x Tiefe x Höhe. Die Masse der Sitzmöbel: Breite der Sitzfläche x Tiefe der Sitzfläche x Höhe der Sitzfläche ab
Boden x Höhe der Rückenlehne ab Boden.
Uhren: Sofern im Katalog nicht anders erwähnt, sind die Uhren unrevidiert. Pendel, Schlüssel und Gewichte sind nicht zwingend vorhanden. Das Uhrwerk ist in
derRegelgehfähig,eskanndafüraberkeineGarantieübernommenwerden.
CITES
Objekte die mit einem ♣ gekennzeichnet sind, wurden aus Material einer geschützten Art gefertigt, das bestimmten Handelsrestriktionen unterliegt.
Falls Sie dieses Stück kaufen und aus der Schweiz exportieren wollen, erkundigen Sie sich bitte vor der Auktion über die Import-Bestimmungen des
Ziellandes.
Die Nichterlangung einer Erlaubnis oder eine Verzögerung bei der Erlangung einer Erlaubnis, rechtfertigt nicht die Erstattung des Kaufpreises oder
eine Verzögerung bei der vollen Zahlung für das Objekt/die Objekte. Ein Symbol (♣) im Katalog über geschützte oder geregelte Arten ist nur für die
allgemeine Orientierung des Käufers gedacht, und Koller übernimmt keine Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
5. Porzellane aus der Sammlung Dr. Siegfried Ducret
Lot 1201 – 1376
AUKTION
Donnerstag, 24. September 2020, 14.00 Uhr
VORBESICHTIGUNG
17. bis 21. September, 10–18 Uhr, 22. September, 10–16 Uhr
Zusätzliche Informationen und Abbildungen: www.kollerauktionen.ch
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Sabine Neumaier
Porzellan & Fayence
Head of department
Tel. +41 44 445 63 12
neumaier@kollerauktionen.ch
8. 1201
FRÜHE KLEINE VASE
Meissen, um 1725. Die Form nach einem chinesischen Vasentyp,
mit zwei unterglasurblau unterlegten vierpassigen Goldkartu-
schen mit Böttgerlüster, bemalt mit „europäischen Landschaften”,
zwischen indianischen Blumen. Der gewölbte Vasenansatz mit
unterglasurblauem Gitterwerk und ovalen Reserven mit ähnlichen
Landschaftsansichten. Unterglasurblaue Schwertermarke.
H 9,3 cm.
Kleiner Haarriss mit Randretouche, Reparatur am Standring.
Für vergleichbare frühe Landschaftsdekore: Sammlung Dr. Ernst
Schneider (Rückert 1966, S. 72 Nr.132; Eikelmann 2004, S. 214
Nr. 78); Sammlung Arnhold (Sothebys New York 2019, Lot 379);
Sammlung Dr. Siegfried Ducret (Bonhams London, 2.7.2019, Lot
26); Sammlung Malcom D. Gutter (Santangelo 2018, Nr.50).
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 700 / 5 560)
| 108
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
9. 1202
TEEKANNE MIT HAUSMALER CHINOISERIEN
Meissen, um 1723-24. Nach einem Böttgersteinzeug Modell.
Henkel mit einem Maskaronansatz. Bemalung mit einer umlau-
fenden, chinesischen Gartenlandschaft mit zwei grossen Chine-
senfiguren zwischen zarten, blühenden Sträuchern, Balustraden,
einer Pagode, einem schreitenden Kranich und einem fliegenden
Insekt. Die Ränder mit Goldbordüren, zu Dreieckspitzen aufgebo-
gene C-Schwünge begleitet von Pfeilspitzen und Sternblüten. Der
Deckel mit einer Chinoiserieszenerie auf einem grünen Grasstrei-
fen. Unterglasurblaue Schwerter und K.P.M. H 13 cm.
Literatur:
Siegfried Ducret, Deutsches Porzellan und Deutsche Fayence,
1962, S. 280.
Die Frage nach dem Maler dieser spezifischen Chinoiserien wurde
vielfach diskutiert und den Bayreuther Hausmalern Christian
Daniel Busch und Johann Philipp Dannhöfer (bis 1737 in Wien)
oder alternativ einem Meissener oder Wiener Hausmaler zuge-
schrieben, vgl. R. Rückert, Meissener Porzellan, 1966, Taf. 40, Abb.
126; S. Ducret, Keramos 17, 1962, S19-26; Syz, Miller& Rückert,
The Hans Syz Collection, 1979, S. 548; Beaucamp-Markowsky,
Kunstgewerbemuseum Köln Bd. VI, 1980, S.89-93; K. Foster-Dav-
son, Ein bezeichneter Schokoladenbecher-Malersignatur oder
Widmung?, Keramos 136, 1992, S.6-8.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 700 / 5 560)
| 109
10. 1204
TASSE UND UNTERSCHALE MIT
HAUSMALER CHINOISERIEDEKOR
Meissen, um 1720-24. Becherform. Mit gros-
sen Chinesenfiguren auf einem Grasstreifen
zwischen zarten, blühenden Sträuchern und
einem schreitenden Kranich auf dem Becher.
An den Rändern Goldbordüren. Ohne Marke.
Sammlungsetikett mit Inv. Nr. 32. H 7,8 cm,
D 12 cm.
Literatur:
Siegfried Ducret, Keramik und Graphik, 1971,
Abb. 363.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
1203
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT
CHINOISERIEDEKOR
Meissen, um 1722-24. Diverse Chinoiserieszenen mit ein-
zelnen Chinesenfiguren bei der Teezubereitung und beim
Müssiggang, auf Graskonsolen zwischen zarten blühenden
Sträuchern, in Goldblattbordüre am Rand. Auf der Rückseite
der Unterschale drei Zweige mit indianischen Blumen. Ohne
Marke, Untertasse mit Dreherzeichen für Küttel. H 4,5 cm,
D 12,3 cm.
Literatur:
Siegfried Ducret, Deutsches Porzellan und deutsche Fayencen,
1962, S. 280.
Das Koppchen stammt aus dem gleichen Service wie eine Kaffee-
kanne, Zuckerdose und eine Teekanne, auf welcher R. Seyffarth
1981 eine Höroldt-Signatur entdecken konnte (Richard Seyf-
farth, Johann Gregorius Höroldt, 1981, Abb.2-12). Vier weitere
Koppchen waren kürzlich bei Bonhams London (European Private
Collection III, 22.7.2020, Lot 37).
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 310 / 3 240)
| 110
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
11. 1206
BÖTTGERPORZELLAN UNTERSCHALE MIT
GOLDRELIEF
Meissen, um 1715, das Reliefemaildekor in Gold in Dres-
den. Dekor in Gold mit Blumenmotiven und einem Vogel
im Zentrum. Ohne Manufakturmarke, Ritzzeichen / im
Standring. Sammlungsetikett mit Inv. Nr. 9. D 12,7 cm.
Vergoldung berieben
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
1207
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT
CHINOISERIEDEKOR
Meissen, um 1725-30. Chinoiserien in passigen
Goldschnörkelkarutschen mit mit Federblättern
in Eisenrot und Purpur. Goldspitzenbordüren in
Gold. Dreifache Linienbordüre in Eisenrot auf der
Unterseite der Unterschale. Unterglasurblaue
Schwerteramarken, Goldziffer 73. auf beiden
Teilen. H 4,3 cm, D 12 cm.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
1205
BECHER MIT HAUSMALER CHINOISERIEN
Meissen, um 1722-25. Die Bemalung wohl zeitgleich
mit einer umlaufenden chinesischen Gartenszene
auf einem Terrainsockel mit Balustraden und zarten
blühenden Sträuchern mit Sternblüten und einem
Chinesen mit pelzgesäumten Goldmantel und Hut.
Die Innenseite und Ränder in Eisenrot, Randvergol-
dung am Standring. Ohne Marke. H 7,7 cm.
Haarriss
Literatur:
Siegfried Ducret, Deutsches Porzellan und deutsche
Fayencen, 1962, S. 280.
In der Sammlung ehemals Giuseppe Rossi(Sothe-
by‘s London, 10.3.1999, Lot 318) ein vergleichbar
bemalter Zylinderkrug mit identischer Chinesenfigur
und unbestimmter Zuschreibung an einen Maler, in
Meissen oder bei Du Paquier.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 780 / 4 630)
| 111
12. 1208
CHINOISERIE ECUELLE MIT DECKEL UND UNTER-
SCHALE
Meissen, um 1723-25. Bemalt mit Höroldtchinoiserien in vierpas-
sigen Goldkartuschen mit eisenroten Federbüschen, Goldspit-
zenbordüren und indianischen Blumen auf der Unterschale. Ohne
Manufakturmarke, Goldmarke Z. auf allen Teilen.
D 8,8 cm, 14,3 cm, H 8 cm.
Fussrand der Ecuelle minim bestossen, ein Henkel am Ansatz
angebrochen.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 630 / 6 480)
1209
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT
HAUSMALERDEKOR
Meissen, um 1720. Die Bemalung von Elisabeth Wald
in Augsburg, signiert. Mit farbigen Chinoiserieszenen in
vierpassiger Goldkartusche mit Laub- und Bandelwerk
in Eisenrot und Purpur und auf Goldkonsolen, am Rand
mit Goldspitzenbordüren. Untertasse gemarkt mit
Gold-Spiegelmonogramm-Marke EW. Sammlungseti-
kett mit Inv. Nr.315. H 4,5 cm, D 12,3 cm.
Vergoldung berieben, minime Standringbestossung.
Provenienz:
Sammlung Dr. von Ostermann, München.
Literatur:
- Gustav E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzel-
lan-Hausmaler, 1925 (1971), Bd. 1, S.139 Abb. 113.
- Siegfried Ducret, Meissner Porzellan bemalt in Augs-
burg, Band I, S.24 Taf. VII, Abb.348.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
| 112
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
13. 1210
BÖTTGERSTEINZEUG KENDI
Meissen, um 1710-13. Nach einem chinesischen Yixing-Vorbild.
Die kugelige Form mit einem „Qilin” Tierausguss und mit schlan-
kem zylindrischen Hals, schwach reliefert mit dem Drachen- und
flammender Perle- Motiv über stilisiertem Blattkranz-Kragen.
Sammlungsetikett mit Inv. Nr.1. H 17,5 cm.
Tierausguss restauriert, zwei kleine Bestossungen am Standring,
Deckel fehlt.
Vergleichsstücke: Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Aus-
st.-Kat. Johann Friedrich Böttger zum 300. Geburtstag, 1982,
Taf.I/3; The Wark Collection (Florida 1984, S. 82 Abb.114, mit der
Erwähnung von 44 Flaschen im Johanneumsinventar von 1779).
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 630 / 6 480)
1211
TEEKANNE IM YXING STIL
Holland, Delft, um 1678-1724, Modell Ary de Milde. Un-
glasiertes rotes Steinzeug in chinesischer Form und mit
Prunusrelief. Vergoldete Montierung. Reliefmarke Ary de
Milde über laufendem Fuchs. H 11 cm.
Vgl. J. D. van Dam, European Redwares. Dutch, English
and German Connections, 1680-1780, in: British Ceramic
Design 1600–2002.
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 110 / 1 670)
1212
IMARI SCHALE
Meissen, um 1730. Gewellte Form. Nach einem japanischen
Imari-Vorbild. Bemalt in Unterglasurblau und Eisenrot mit Goldhö-
hungen. Im Spiegel eine Blumenvase in stilisierten Blattbordüren.
Rand vergoldet. Unterglasurblaue Schwertermarke mit Knäufen,
Dreherzeichen zwei eingepresste Punkte für Johann Kittel.
D 26 cm.
Kleine Randbestossung mit Haarriss.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
| 113
14. Literatur:
Siegfried Ducret, Frühmeissner Dekors, KFS Mitteilungsblatt
Nr.50,1960, Abb. 16(Chinesische Teebüchse).
Die frühesten Kopien der chinesischen Teebüchsen der Kangxi-
Zeit enstanden in Meissen aus Böttgerporzellan. In der Samm-
lung Wark befinden sich zwei von insgesamt vier Meissener
Vasen, die der Obermeister für Blaudekore David Köhler, 1720
als Experiment an August den Starken als Beispiele seiner er-
folgreichen Produktion von unterglasurblau bemaltem Porzellan
in Konkurrenz zum chinesischen Porzellan präsentiert hat. In
einer Notiz bemerkt Wark, dass sich die beiden anderen Vasen
„in der Sammlung Ducret” bzw. in der Sammlung Ernst Schnei-
der in Lustheim befinden (The Wark Collection. Early Meissen
Porcelain, The Cummer Gallery of Art, 1984, S.98 Nr. 69,70).
Die Teebüchse links im Bild, stammt jedoch wohl aus Wien,
Vergleichsstücke bei W. Mrazek-W.Neuwirth, Wiener Porzellan
1718-1864, Abb.199.
CHF 3 000 / 4 000
(€ 2 780 / 3 700)
1213
PORZELLAN TEEBÜCHSE UND IHR CHINESISCHES
VORBILD
Wien und China, um 1744 und 1700. Bemalt in Unterglasurblau,
die vertieften Seitenflächen mit chinesischen Figuren „Lange
Lijsen” in einem asiatischen Garten. Auf den Schultern Blattmo-
tive und Lotusblüten. Ersatzdeckel in Metall. Presszeichen und
Ritzmarke 4 mit Beizeichen. Sammlungsetikett mit Inv. Nr. 316.
H 25 cm.
1214
KLEINE UNTERSCHALE MIT UNTERGLASUR-
BLAUEM LANDSCHAFTSDEKOR
Meissen, um 1730-40. Chinesische Hügellandschaft mit zwei
Chinesen auf einem Fels und einer Pagode links. Unterglasurblaue
Schwertermarke und Beizeichen. D 10,2 cm.
Flache Fussrandbestossung
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)| 114
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
15. 1215
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE
MIT KOBALTFOND UND KAKIEMON-
DEKOR
Meissen, um 1730. Bemalt mit einem Erdso-
ckel aus dem ein Strauch mit Chrysanthemen
rankt in einer Vierpassreserve auf kobalt-
blauem Fond, entsprechende Bemalung der
Unterschale. Eisenrote Gitterwerkbordüre
mit purpurfarbenen Halbblüten in Reserve.
Unterglasurblaue Schwertermarke mit Parier-
stangen, Dreherzeichen für Johann E. Grund.
H 4,7 cm, D 13 cm.
Haarriss mit kleiner Randbestossung am
Koppchen
CHF 600 / 800
(€ 560 / 740)
1216
BECHER MIT KAKIEMONDEKOR
Meissen, um 1740. Zylindrische Form. Bemalt
mit indianischen Blumen und zwei chinesischen
Zäunen und einem Schmetterling, eine Gitter-
werkbordüre am Rand in Eisenrot. Goldrand.
Spuren einer unterglasurblauen Schwertermar-
ke, II eingeritzt. H 8,4 cm.
Braune Randlinie berieben und Emailfarben
stellenweise berieben.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1217
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE
Meissen, um 1725-30. Indiansiche Blumen im
Famille-Rose Stil und unterglasurblaue Band-
bordüren mit Goldhöhung. Auf der Rückseite
der Unterschale eisenrote Doppelringbordüre.
Unterglasurblaue Schwertermarke mit Parier-
stangen, Ritzzeichen // im Standring beider Teile.
H 4 cm, D 12 cm.
Literatur:
Siegfried Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufak-
tur, 1958, Bd. I, S. 65 Abb.37.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
| 115
16. 1218
BÖTTGERSTEINZEUG TEEKANNE
Meissen, um 1710-15. Modell von Johann Jacob
Irminger. Gewölbte Vierkantform, schwach poliert und
mit eingekerbtem Dekor von Pagoden, Pilastern mit
Büsten, Medaillons und Laub- und Bandelwerkmoti-
ven im Stil von Jean Berain (1637-1711). Ein Balda-
chin gerahmt von zwei Dreiviertelfiguren auf schmal
zulaufenden Podesten mit seitlichem Blätterwerk über
Brustmedaillon mit Volutenwerk. Ohne Marke. H 8 cm
(ohne Deckel).
Deckel eine Ergänzung
Nach dem Tod Johann Joachim Böttgers 1719, wurde
ein Gesamtinventar mit seinem schriftlichen Nachlass,
Barvermögen und Schulden sowie die Manufaktur-
bestände von fast 1500 Positionen erstellt. Von den
„4eckigt.” Teekannen aus Steinzeug werden insgesamt
27 Stück in verschiedenen Oberflächenbehandlungen
gelistet (C.Boltz, Steinzeug und Porzellan der Böttger-
periode, Keramos 167/168, 2000, S.112 und 124).
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 700 / 5 560)
1219
BÖTTGERSTEINZEUG TASSE UND
UNTERTASSE
Meissen, um 1710-13. Modell Johann Jacob
Irminger. Polierte Becherform auf profiliertem
und abgesetzten Fuss. Gekanteter, eckiger
Henkel mit S-Schwung am Ansatz. Sammlungs-
etikett mit Inv. Nr. 191. H 7,2 cm, D 12 cm.
Henkel wieder angesetzt, kleine Randbestos-
sungen an der Tasse
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 630 / 6 480)
Die Geschichte des gegen Ende 1707 von Johann Friedrich Bött-
ger erfundenen Steinzeugs bildet den Auftakt für die 1710 von
August dem Starken gegründeten Meissener Porzellanmanu-
faktur. Die Erfindung des „braunen oder roten Porcelains“ oder
polierten und geschliffenen „Jaspis Porcelain“, war ermöglicht
durch eine Expertengruppe unter der Führung des Physikers von
Tschirnhaus, ausserdem durch den Freiberger Spezialisten für
Mineralogie Pabst von Ohain und schliesslich den Erfindungs-
geist Böttgers.
Die Zeit bis zur ersten grösseren, verkaufsfähigen Produktion für
die Ostermesse 1710, benötigte Böttger zur Findung der richtigen
Massebereitung. Für die künstlerische Anleitung engagierte er den
Goldschmied Johann Jakob Irminger. Den Archivaufzeichnungen
der Zeit kann man entnehmen, dass diese frühe Produktion von
Böttgersteinzeug bereits um 1713 wieder eingestellt wurde, da
das neue, weiss glasierte Porzellan äusserst begehrt war und für
das sogenannte Braune kaum noch Nachfrage bestand. (H. Krie-
ger, Aus Norddeutscher Sicht: Meissen und Neues zum Böttger-
steinzeug, Keramos 167/168/2000, S. 157-173).
| 116
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
17. 1220
SELTENER AUGUSTUS REX BÖTTGERSTEINZEUG
TELLER
Meissen, um 1711. Geschliffene und polierte Form mit gewuls-
teten Rand. Mit eingschnittenen, bekrönten AR Monogramm im
Spiegel und No. 37 und E. auf der Fahne. D 21,1 cm.
Oberfläche zum Teil minim berieben
Provenienz:
Friedrich August I. Kurfürst von Sachsen (1670-1733), König von
Polen, Königliche Sammlungen Dresden.
Literatur:
Siegfried Ducret, Porzellan der europäischen Manufakturen im 18.
Jahrhundert, Zürich, 1971, S. 9 Abb.5.
Dieser seltene Teller war offensichtlich für den persönlichen
Gebrauch des Königs, August der Starke, bestimmt, wie das
bekrönte AR Monogramm im Tellerspiegel verdeutlicht. Er muss
Teil eines grösseren, bisher noch nicht identifizierten Böttger-
steinzeug Services gewesen sein, da Claus Boltz (2000) einen
identischen Teller aus den Königlichen Sammlungen, nummeriert
„No.28” mit einen zweiten Teller in einer öffentlichen Stuttgarter
Sammlung in Verbindung bringen konnte. (C. Boltz, Steinzeug und
Porzellan der Böttgerperiode - Die Inventare und die Ostermesse
des Jahres 1719, Keramos, 167/168, 2000, S. 87 Abb. 110).
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 260 / 13 890)
18. 1221
SITZENDE PAGODE
Meissen, um 1720. Unbemalt, in sitzender Pose mit einem Mantel,
Bauch und Brust unbedeckt, mit angewinkelten Beinen. Seine
rechte Hand auf dem aufgestellten Knie. Ohne Marke. H 10,2 cm.
Brandrisse und kleine Randbestossung
Literatur:
R.E. Charleston, World Ceramics 1968, S.216 Abb.607.
Die Räucherpagode wird im ersten kurfürstlichen Sammlungs-
inventar „Palais zu Alt Dresden Anno 1721” aufgelistet, gemäss
U. Pietsch (2010). Das Holländische Palais, das der Kurfürst 1717
erworben hatte, sollte in den Folgejahren durch aufwendige
Renovationen für die Ausstellung seiner umfangreichen Samm-
lung von ostasiatischem Porzellan und der Kunstkammer in das
„Japanische Palais” umgebaut werden. In dem Inventar von 1721
(mit Ergänzungen von 1727) wurden unter No.87, 6 solche Pa-
goden aufgelistet: „6. Stk. sizende Pagoden mit offenen Mäulern.
4.Z.hoch”. Zunächst aus rotem Böttgersteinzeug seit circa 1711,
begann man mit der Ausformung aus Porzellan circa 1713. Das
Modell war offensichtlich sehr beliebt und wurde seit den 1720er
Jahren in grösserer Stückzahl produziert (U.Pietsch, C.Banz,
Triumpf der blauen Schwerter, 2010, Nr. 13).
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 630 / 6 480)
1222
BÖTTGERSTEINZEUG FLAKON
Meissen, um 1710-15. Pilgerflaschenform, poliert mit unpolierten
Maskarons an den Seiten und Kanneluren am Hals und Ansatz des
Korpus. Mit Silbermontierung. H 8,5 cm.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 700 / 5 560)
| 118
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
19. 1223
SELTENE BÖTTGERPORZELLAN FIGUR EINES CHINESEN
Meissen, um 1715-20. Mit partieller Vergoldung. Auf einem oktago-
nalen Sockel stehend. In kimonoartigem Mantel die rechte Hand nach
vorne gehalten, die Linke auf den Rücken gelegt, bekleidet mit einem
Blätterhut und einem gefälteten Mantel und Halstuch. Ohne Marke.
H 9,8 cm.
Minime Bestossungen an Sockel und Hut, Objekt in ihrer rechten Hand
abgebrochen
Vergleichsstücke: Sammlung Darmstaedter, Rudolph Lepke Berlin, 24.-
26.3.1925, Nr. 45 (Farbig staffiert und mit einer Teetasse in der rech-
ten Hand); Porzellansammlung Dresden (E. Zimmermann, Meissener
Porzellan, 1908, S. 241 Abb. 103; und 1926, S. 32 Abb.11).
Diese kleine Figur gehört zu einer Gruppe von frühen kleinen Böttger-
porzellan Figuren, die neben einer Serie von Callotzwergen, einer Figur
Augusts des Starken und weiteren europäischen Charakteren entstan-
den sind, vgl. Zimmermann 1908, S.235-236, Abb.100-103; Schnorr
von Carolsfeld 1956, S. 99 Abb.57.
CHF 7 000 / 9 000
(€ 6 480 / 8 330)
Staatl. Porzellansammlung Dresden (Zimmermann 1926)
20. 1226
TELLER MIT KAKIEMONDEKOR
Meissen, um 1735. Kakiemondekor nach ostasiatischem Vorbild. Unterglasur-
blaue Schwertermarke und Besitzermarke vH in Purpur und Gold. Pressnummer
16. D 23,3 cm.
Emailfarben wenig berieben
Weitere Teile aus diesem Service mit identischem Besitzermonogramm in der
Sammlung Dr. Ernst Schneider, Lustheim (Weber 2013, Bd.II, S. 226-229).
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1225
UNTERTELLER MIT SELTENEM KAKIEMONDEKOR
Meissen, um 1730-35. Nach japanischem Vorbild. Chinesischer
Junge mit Blumenkorb auf dem Rücken, dem ein Junge mit
Fächer gegenübersitzt, darüber zwei Vögel im Flug. Unterglasur-
blaue Schwertermarke. D 13 cm.
Vergleichsstück: Rijksmuseum Amsterdam (den Blaauwen 2000,
S. 250-251); Sammlung Dr. Ernst Schneider (Weber 2013, Bd.II,
Kat.116).
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
1224
KLEINE OVALE TERRINE MIT KAKIEMONDEKOR
Meissen, um 1735. Mit Volutenhenkeln und -füssen gehöht in
Gold. Bemalt im Kakiemonstil mit blauem Fels, Reisighecken und
rankenden Prunus- und Chrysanthemensträuchern mit Phönix-
vogel im Flug auf dem Deckel und verstreuten Insekten. Deckel
braun gerändert und mit einem Pinienzapfenknauf in Gold. Unter-
glasurblaue Schwertermarke, Besitzer-Monogrammmarke vH in
Purpur und Gold. L 16,5 cm.
Weitere Teile aus diesem Service mit identischem Besitzermo-
nogramm in der Sammlung Dr. Ernst Schneider, Lustheim (Weber
2013, Bd.II, S. 226-229).
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 310 / 3 240)
| 120
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
21. 1227
KUMME MIT FAMILLE-VERTE
DEKOR
Meissen, um 1730, die Bemalung wohl
zeitgleich. Bemalt im ostasiatischen
famille-verte Stil. Blütenstauden auf felsi-
gem Terrain und ein Schmetterlingspaar.
Eisenrote Gitterwerkbordüre mit Halb-
blüten am Innenrand. Unterglasurblaue
Schwertermarke, eisenrote Nummer
28, Ritzzeichen //, Johanneumsnummer
N=502-W eingeritzt und ungeschwärzt.
D 17 cm.
Durch den Brand leicht verformt.
CHF 800 / 1 500
(€ 740 / 1 390)
1228
TASSE UND UNTERTASSE
Meissen, um 1730. Oktagonale Form.
Bemalung mit Kakiemondekor, mit
purpurfarbenem Felsen, aus dem ein
Chrysantemenstrauch wächst. Eisen-
rote Blattbordüre mit purpurfarbenen
Halbblumen. Unterglasurblaue Schwer-
termarke, Ritzzeichen // auf beiden
Teilen. D 13,5 cm, H 5,5, cm.
Minime Randbestossung, Emailfarben
leicht berieben.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
1229
TELLER „DREI FREUNDE IM WINTER”
Meissen, um 1740. Bemalt mit Pinus, Bambus und Pru-
nus, mit einem Zierfelsen und blühenden Bambus- und
Pinienstauden, im Zentrum ein Vogel, mit Höhungen in
Gold. Braune Randlinie. Unterglasurblaue Schwertermarke,
Pressnummer 16. D 23 cm.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
| 121
22. 1230
TEEDOSE MIT KAUFFAHRTEISZENEN
Meissen, um 1738. Polygonale Form mit Goldrändern, in den Sei-
tenflächen Kauffahrteiszenen über eisenroter Linienbordüre. eine
Landschaftsszene auf dem zylindrischen Deckel. Vergoldermarke
D. H 10,5 cm.
Deckel restauriert, Vergoldung berieben.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1231
CHINESISCHE LIEBESGRUPPE
Meissen, um 1740. Liebespaar in Umarmung, an einem barocken
Tisch mit Schokoladengeschirr, die Chinesin ihren Arm um den
Mann gelegt, der auf einer Mandoline spielt, in ihrer rechten Hand
eine Tasse Tee, ihren Fuss auf ein Schachbrett gestellt, der flache
Sockel appliziert mit Blumen und Blättern. Ohne Manufakturmar-
ke. H 11 cm.
Mit Restaurierungen und kleinen Ergänzungen.
CHF 600 / 800
(€ 560 / 740)
1232
ORIENTALE MIT KRUMDOLCH
Meissen, Mitte 18. Jh. Mit orientalischer mit Blumen bemalter
Jacke, geschnürt mit einem Gurt an dem ein Krumdolch hängt.
Auf einem flachen Geländesockel mit applizierten Blumen und
Blättern. Unterglasurblaue Schwertermarke auf der Rückseite des
Sockels. H 15 cm.
Reparaturen mit Ergänzungen am Dolch, beiden Händen und
einem Ärmel.
CHF 500 / 700
(€ 460 / 650)
1233
SALIERE „KOREANISCHER LÖWE“
Meissen, um 1740. Fassonierte, gewölbte Form. Bemalt im Kakie-
mon-Stil mit einem Drachen, indianischen Blumenzweigen und
einem Maikäfer, braune Randlinie. Unterglasurblaue Schwerter-
marke. L 8 cm, H 3,4 cm.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
| 122
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
23. 1234
SCHÜSSEL AUS DEM „GELBEN JAGDSERVICE”
Meissen, um 1730. Gelber Fond mit einer blütenförmigen Re-
serve bemalt mit einem „Hôô-Vogel” zwischen drei indianischen
Blütenzweigen und drei weiteren Reserven vierpassiger Form
mit ähnlichen Blütenzweigen. Braune Randlinie. Unterglasurblaue
Schwertermarke, Johanneumsnummer N=148-W. D 34,5 cm.
Mit alten Restaurierungsspuren inklusive Übermalungen nach
einem Bruch
Provenienz:
Königlich Sächsische Sammlungen, Japanisches Palais, Dresden,
1734 geliefert.
Dies ist das einzige bekannte Service mit farbigem Fond, 1730
von August dem Starken in Auftrag gegeben. Aus 39 Tellern, 10
Terrinen und Eistöpfen sowie 33 Schüsseln und Konfektschalen
bestand das Service und wurde 1734 von der Manufaktur an das
Japanische Palais geliefert (Boltz, Keramos 153, 1996, S. 91).
Das Service wurde offenbar nicht nur zur Ausstattung des
Japanischen Palais verwendet, sondern auch für einen offiziel-
len Staatsanlass. In einer Notiz im Inventar wird der Bruch eines
Tellers aus diesem Service erwähnt, während eines Diners für den
preussischen König Friedrich II. im Jahr 1777 in Christianstadt,
nahe der schlesischen Grenze. (Eikelmann, Sammlung Schneider
Lustheim, München 2004, S.174).
Vergleichsstücke: Porzellansammlung Dresden (Pietsch, Triumph
der blauen Schwerter, 2010, S. 97), Sammlung Dr. Ernst Schneider
in Lustheim (Weber 2013, S.416 und Nr. 429); Sammlung Arnhold
New York (Cassidy-Geiger 2008, Nr. 185a-b).
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 780 / 4 630)
| 123
24. 1235
PAAR SAUCIEREN, FÜNF TELLER
UND ZWEI CREMETÖPFCHEN
Venedig, Geminiano Cozzi, um 1780.
Bestehend aus zwei Saucieren mit Un-
terschalen und zwei Löffeln, fünf Tellern
und zwei Cremetöpfchen. Bemalt im
Kakiemonstil mit gelbem Tiger und Prun-
usstauden, zwischen indianischen Blumen,
Ränder eingefasst in Braun. Eisenrote
Ankermarken auf Saucieren und Tellern.
L 14 cm, 18 cm.
Löffel repariert.
CHF 1 800 / 2 600
(€ 1 670/ 1 480)
1236
TASSE UND UNTERTASSE MIT
WACHTELDEKOR
Meissen, um 1730. Oktagonale Form,
mit Purpurfond auf der Aussenwan-
dung und bemalt im Kakiemonstil.
Braune Randlinie. Unterglasurblaue
Schwertermarke, Formernummer 27
eingepresst. Sammlungsetikett mit
Inv. Nr. 201. H 6 cm, D 13 cm.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
1237
TASSE UND UNTERTASSE AUS
DEM „GELBER LÖWE” SERVICE
Meissen, um 1740. Die becherförmige
Tasse mit zwei Schwäneköpfen als Henkel.
Ränder eingefasst in Braun. Unterglasur-
blaue Schwertermarke, K.H.C. in Purpur auf
der Untertasse. H 7 cm, D 13,4 cm.
Minim restauriert am Rand und Schnäbeln,
Emailfarben leicht berieben.
Provenienz:
Königliche Hofkonditorei Dresden, für ein
Speiseservice für Kurfürst Friedrich August
I. von Sachsen (1670-1733) und seinen
Sohn, Friedrich August II. von Sachsen
(1696-1763).
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
| 124
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
25. 1240
VIER TELLER MIT DEM „GELBER
LÖWE” DEKOR
Meissen, um 1735/40. Bemalt mit einem
gelben Tiger und einem rankenden
Prunusstrauch, verstreute indianische
Blüten, braune Randlinie. Unterglasurblaue
Schwertermarke, drei Teller mit Dreher-
marke für Johann E. Grund sen. D 23,7 cm.
Minim bestossen, Emailfarben berieben
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
1239
ZWEI SCHALEN MIT DEM „GELBER
LÖWE” DEKOR
Meissen, um 1740-50. Form Neubranden-
stein. Bemalt im ostasiatischen Stil mit einem
gelben Tiger und einem rankenden Prun-
usstrauch. Unterglasurblaue Schwertermarke.
Pressnummern 20 und 21. D 24,5 cm.
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 110 / 1 670)
1241
AUGUSTUS REX TASSE UND
UNTERTASSE
Meissen, um 1730. Bemalung von Gottfried
Klinger (1711-1718). Becherform mit Schwä-
nehenkeln. Bemalt in Unterglasurblau mit
ombrierten Insekten und Blumen und dem AR
- Monogramm auf der Frontseite. Untergla-
surblaue Schwertermarke und Inventarmarke
K.H.C.W. H 7 cm, D 13,5 cm.
Restauriert
Provenienz:
Aus einem Dessertservice aus dem
Warschauer Schloss, für Kurfürst Friedrich
August II. von Sachsen, König von Polen
(1896-1733). Mit der Inventarmarke der
Königlichen Hofkonditorei in Warschau.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
| 125
26.
27.
28. 1242
PLATTE AUS DEM HENNICKE-SERVICE
Meissen, um 1746. Ovale fassonierte Form, bemalt im Kakie-
mon-Stil mit einem runden Landschaftsmedaillon mit Pagode in
einer Doppelringbordüre in Eisenrot und Braun und verstreuten
Blumenzweigen und einem gebundenen Reisigbündel. Auf zwei
Seiten das Grafenwappen Hennicke. Rand braun eingefasst. Un-
terglasurblaue Schwertermarke 33 x 38 cm
Kleine Randbestossung
Unterplatte zu einer Terrine
Johann Christian Hennicke (1681-1752) wurde erst 1728 durch
den römisch-deutschen Kaiser in den rittermässigen Reichsa-
delsstand erhoben. Unter der Regentschaft August III. erlangte
er zusehend mehr Bedeutung. Als Kabinettsminister in Sachsen
hatte er beträchtlichen Einfluss und wurde unter Graf Brühl als
sächsischer Premierminister zum stellvertretenden Direktor der
Meissener Manufaktur im Jahr 1739.
Das Service wurde vor 1741 in Auftrag gegeben, als Hennicke
noch das Wappen eines Freiherren führte. 1745 wurde er in den
Grafenstand erhoben und das Wappen auf Nachlieferungen des
Services entsprechend angepasst.
Vergleichsstücke: Rijksmuseum Amsterdam (den Blaauwen 2000,
Nr. 110,111); Sammlung Arnhold New York (Cassidy-Geiger 2008,
Nr.202a,b); Sammlung Hoffmeister (Bonhams, 25.11.2009, Lot
76); Sammlung Dr. Ernst Schneider, Schloss Lustheim (Weber
2013, Bd.II, S.389-390).
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 780 / 4 630)
| 128
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
29. 1243
TELLER AUS EINEM SERVICE FÜR GRAF VON
MÜNNICH
Meissen, um 1738. Bemalt mit dem Familienwappen über dem
russischen Sankt Andreas Orden und dem Leitspruch „Obsequio
et candore“, flankiert von ovalen Kartuschen und Kriegstrophäen
mit Girlanden und verstreuten indianischen Blumen. Der Rand mit
Sulkowski Reliefrand. Unterglasurblaue Schwertermarke, Dreher-
zeichen für Johann E. Grund sen. D 23,5 cm.
Emailfarben teilweise berieben oder verkratzt
Provenienz:
1740 durch Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen, König von
Polen (1696-1763), als Schenkung an den Grafen Burckhardt
Christoph von Münnich.
General Feldmarschall Burckhardt Christoph Graf von Münnich
(1683-1767) trat 1716 als Oberst in die Dienste August des
Starken und wurde bald zum Generalmajor und Generalinspek-
teur der Polnischen Kronarmee des sächsischen Kurfürsten und
polnischen Königs.
1721 trat er in den Dienst vom russischen Zaren Peter der Gros-
se. Unter Zar Peter II. erreichte er bald den Rang eines „General en
chef” und Oberdirektors sämtlicher Reichsfestungen. 1728 wurde
er in den russischen Grafenstand erhoben, war Träger des Sankt
Andreas-Ordens und seit 1729 Gouverneur und Statthalter von
Sankt Petersburg. Seine zahlreichen militärischen Erfolge führten
zur Ernennung zum Oberstleutnant der preobraschenskischen
Garde, der Leibgarde der russischen Zaren.
Nach dem Tod Zarin Annas I. war er 1741 aktiv in die Machen-
schaften um die Thronnachfolge involviert, die dazu führten, dass
er schliesslich ins sibirische Exil verbannt wurde. Zar Peter III. reha-
bilitierte ihn anlässlich einer Generalamnestie für alle Verbannten
aus der Zeit Zarin Elisabeths und holte ihn nach Sankt Petersburg
zurück, wo er wieder als Generalfeldmarschall eingesetzt wurde,
bis er 1767 starb.
Das Service sowie der polnische Orden des Weissen Adlers, waren
ein Geschenk vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August II.,
zum Dank für seinen Einsatz im Krieg um die polnische Thron-
folge (1733-1738), die schliesslich dazu geführt hatte, dass der
Kurfürst als August III. 1734 zum König von Polen gekrönt werden
konnte. Für Vergleichsstücke s. U. Pietsch, Meissen für die Zaren,
2004, S.50-55.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
| 129
30. 1244
TELLER AUS DEM KRÖNUNGSSERVICE FÜR
AUGUST III. KÖNIG VON POLEN
Meissen, um 1733. Bemalt mit dem Wappen der sächsischen
Könige von Polen-Litauen und mit verstreuten indianischen
Blumensträussen und gebundenen Ährenbündeln. Am Rand mit
einer reichen Goldbordüre von Blattranken, Laub- und Bandel-
werk. Unterglasurblaue Schwertermarke, Dreherzeichen für Jo-
hann E. Grund sen., Johanneumsnummer des Japanischen Palais
N=147-w eingeritzt und geschwärzt. D 23,6 cm.
Provenienz:
- 1734 für ein Service zur Krönung Friedrich Augusts II. Kurfürst
von Sachsen zum König von Polen-Litauen.
- 1734 Eingang in die Königlichen Sammlungen, Japanisches
Palais Dresden.
Literatur:
Siegfried Ducret, Porzellan der europäischen Manufakturen im 18.
Jahrhundert, Zürich, 1971, S. 21 Abb.10.
Die genauen Zusammenhänge zwischen der Entstehungs-
zeit des Services bis hin zur Frage nach seiner Funktion bei der
Krönungszeremonie, sind aufgrund mangelnder Quellenangaben
nicht ganz geklärt und oft in der Literatur diskutiert worden, vgl. C.
Kirsch, Langeloh Porcelain, 2019, S. 646-651.
Gesichert ist, dass das Service kurz nach der Krönung in Krakau
1734 zunächst ins Dresdener Warenlager und dann in das Inven-
tar des Japanischen Palais aufgenommen wurde, wo es mit der
Palastmarke, der sogenannten Johanneumsnummer N=147-w
gekennzeichnet wurde, wie alle 77 Teile, inklusive 37 Teller, die
unter folgender Notiz inventarisiert wurden: „Anno 1734 in Dres-
den G. vor Se. Königl. Majestät in Pohlen in ChurFürstl. Durchl. Zu
Sachsen pp wurden aus dero Porcelain Lager zum Japan. Palais in
diesem Jahre in Unterthänigkeit geliefert, als:…Ein Taffel Servis mit
den Königl. Wappen und reicher Verguldung“(C.Boltz, Japanisches
Palais-Inventar 1770 und Turmzimmer-Inventar 1769, Keramos
153/1996, S.89ff). U. Pietsch hatte angenommen, dass das
Service höchstwahrscheinlich Bestandteil der Krönungszermonie
war, als Schauservice, neben der öffentlichen Krönungstafel, die
traditionsgemäss aus Silbergedecken bestand (Katalog Samm-
lung Marouf, 2010, Nr. 239).
Die Krönung des sächsischen Kurfürsten zum polnischen König
war lange ungewiss und konnte am Ende nur durch die Unter-
stützung Russlands stattfinden. Lange Zeit stiess das Vorha-
ben Sachsens auf den Widerstand Österreichs, Preussens und
Russlands einerseits und war andererseits konfrontiert mit der
Vorliebe Frankreichs für Stanislav Leszczynski als König von Polen,
den Schwiegervater Louis XV. Nur ein Eingreifen der russischen
Armee machte die Krönung schliesslich möglich. Leszczynski
wurde zwar am 12.09.1733 mit grosser Mehrheit zum polnischen
König gewählt, doch die Wahl Friedrich Augusts erfolgte ungeach-
tet dessen, durch Unterstützung der russischen Armee ein paar
Wochen später. Durch Festhalten Leszczynskis in Danzig, konnte
Friedrich August II. schliesslich am 17.01.1734 in Krakau zum
König von Polen-Litauen gekrönt werden (Kirsch 2019).
Vergleichsstücke: Königliche Sammlungen Dresden (Zimmer-
mann 1926, Taf.28); Sammlung Dr. Ernst Schneider Schloss
Lustheim (Rückert 1966 Nr.454 u. Weber 2009 Bd.I, S.91 Abb.40);
Sammlung Ralph Wark (Wark 1984 Nr. 516); Sammlung Pauls-Ei-
senbeiss Basel (Pauls-Eisenbeiss 1972 Bd. I S.480); Sammlung
Ludwig, Bamberg (Katalog 1995, S.140 Nr. 142); Sammlung Arn-
hold (Cassidy-Geiger 2008 Nr.186).
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 260 / 13 890)
August III. von Polen und Sachsen in
polnischer Tracht, Louis de Silvestre,
| 130
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
31.
32. 1245
TELLER AUS DEM MÜNCHHAUSEN SERVICE
Meissen, um 1740. Die Bemalung in der Art von Löwenfinck.
Bemalt in Purpur Camaïeu und Goldhöhungen mit einem Fa-
belwesen auf einem Felsstreifen, indianischen Blumenzweigen
und verstreuten Blüten und Insekten. Auf der Fahne das Wappen
Münchhausen, zarte stilisierte Blattrandbordüre. Unterglasurblaue
Schwertermarke, Pressnummer 16. D 23,4 cm.
Rand stellenweise abgeschliffen, Kratzspuren im Spiegel
Gerlach Adolf Freiherr von Münchhausen (1688-1770) kam aus
einer aristokratischen Familie aus Niedersachsen und war unter
dem Kufürsten von Hannover, König George II. von England, Mit-
glied des Ratskollegiums für das Kufürstentum Hannover.
Er nahm entscheidenden Einfluss als Wahlbotschafter auf die
Vorverhandlungen für die Wahlen des Kaisers des Heiligen Römi-
schen Reichs, sowohl bei Kurfürst Karl Albrecht von Bayern als Karl
VII. (1742) als auch bei Stephan von Lothringen als Franz I. (1745).
Darüberhinaus vertrat er bei der Kaiserkrönung 1745 den Kurfürst
von Hannover, George II. von England bei der Krönungszeremonie
selbst und auch bei den Staatsbanketten.
Den Dresdener Staatsarchiven ist zu entnehmen, dass es einen
Briefwechsel zwischen Johann Christian von Hennicke, dem
stellvertretenden Manufakturdirektor und Freiherr von Münch-
hausen gegeben hat, in dem der Manufakturdirektor am 4. Januar
1745 nach einer Kopie des Münchhausen-Wappens verlangt. Das
Geschenk muss spätestens am 17. April 1745 angekommen sein,
denn Münchhausen schreibt in einem Brief nach Meissen und
dankt für das „magnifique Königl. Porcellain present“ (Hoffmeister
1999 II, S.602).
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
| 132
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
33. 1246
FRÜHE TEEDOSE MIT AUGSBURGER HAUSMALER-
DEKOR
Meissen, um 1720-25, die Bemalung um 1730-40 von Abraham
Seuter. Hexagonale Form mit drei Frauenporträts in Dreiviertelan-
sicht. Eine Dame mit Federhut auf einen kleinen Schosshund
zeigend, eine weitere Dame mit einem Stab, eine Dritte mit einem
Tambourin. Bemalt in Schwarzlot und mit Höhungen der Haut in
Eisenrot, dazwischen reicher Golddekor von Laub- und Bandel-
werk mit Gitterwerk. Ohne Marke. H 10,2 cm.
Vergoldung berieben
1247
DECKELTERRINE
Meissen, um 1740. Vergoldung in der Seuter
Werkstatt in Augsburg. Fassonierte ovale Form
mit seitlichen Widderkopfhenkeln. Bemalt
in Unterglasurblau im ostasiatischen Stil mit
rankenden Chrysanthemen. Unterglasurblaue
Schwertermarke und K? auf der Innenseite der
Terrine, Pressnummer 26 und Ritzzeichen. D
26 cm.
Knaufkrone repariert, Haarriss, Vergoldung
minim berieben.
Literatur:
Siegfried Ducret, Meissener Porzellan bemalt
in Augsburg, 1718 bis um 175o, 1971, Bd. I, S.
251 Abb. 338.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 850 / 2 780)
Literatur:
Siegfried Ducret, Meissener Porzellan bemalt in Augsburg, 1718
bis um 1750, 1972, Bd. II., S. 209 u. S. 210 Abb. 307-309.
Vergleichsstück: G. E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzel-
lan-Hausmaler, 1925 (1971), Bd. 1, S. 127 Abb.100 (Bemalung von
Johann Aufenwerth).
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 780 / 4 630)
1246 (Details)
| 133
34. 1248
BECHER MIT AUGSBURGER HAUSMALERDEKOR
Meissen, um 1725. Modell von Johann Jacob Irminger. Dop-
pelhenkel mit aufgelegten „Irming‘schen“ Lanzettblättern vom
Ansatz. Bemalt auf beiden Seiten mit verschiedenen Vögeln, die
auf blühenden Zweigen sitzen, in radiertem Gold mit Höhungen in
Eisenrot. Innenseite vergoldet. Ohne Marke. H 7,5 cm.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 850 / 2 780)
1249
BECHER MIT CHINOISERIEN IN AUGSBURGER
SILBERDEDKOR
Meissen, um 1720-25. Mit Doppelhenkel, bemalt mit Chinesenfi-
guren auf Laub- und Bandelwerkkonsolen, am Rand eine Augs-
burger Bordüre. Ohne Marke, Dreherzeichen für Johann Kittel.
H 8 cm.
Versilberung berieben.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
1250
HAUSMALER BECHER MIT SCHWARZLOTMALEREI
Meissen, um 1730-40, Bemalung wohl von Abraham Seuter in
Augsburg. Bemalt mit einer mythologischen Szene in Schwarzlot
in einem Ovalmedaillon in Gold. Darstellung der Hochzeit des Bac-
chus unter einer Blumengirlande, getragen von zwei Putten und
vor dem Hintergrund einer Seelandschaft. Spuren einer Signatur
AS in Gold auf der Unterseite. H 11 cm.
Randbestossungen, Vergoldung minim berieben, Kratzspuren in
der Bemalung
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
| 134
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
35. 1251
KAFFEEKANNE MIT GOLDFOND
Meissen, um 1725-30, die Vergoldung in
Augsburg. Birnenförmig mit Metallmontierung
am Deckel und Ausguss. Ohne Manufaktur-
marke. Lüsterzeichen C f 54/4 (wohl Preisan-
gabe). H 20,5 cm.
Brandriss im Henkel und Fussrand, Vergoldung
am Deckel berieben, kleine Bestossungen am
Fuss- und Deckelinnenrand.
Literatur:
Siegfried Ducret, Meissner Porzellan bemalt
in Augsburg, 1718 bis um 1750, 1971, Bd. I.,
S.201 Abb.230, 231.
CHF 2 200 / 2 800
(€ 2 040 / 2 590)
1252
KAFFEEKANNE MIT AUGSBURGER
GOLDCHINESEN MIT VERGOLDETER
SILBERMONTIERUNG
Meissen, um 1720, die Bemalung um 1725 von
Bartholomäus Seuter, die Montierung von Elias
Adam in Augsburg. Birnenförmig. Auf jeder Seite
eine Chinoiserieszene auf einer Goldkonsole mit
fliegenden Vögeln und rankenden Sträuchern. Mit
Aubsburger Randmuster. Ohne Manufakturmarke.
Montierung punziert mit Meistermarke EA.
H 21 cm.
Haarriss im Boden bis unterer Wandung.
Literatur:
Siegfried Ducret, Meissener Porzellan bemalt in
Augsburg, 1718 bis um 1750, 1971, Bd. I, S.219
Abb. 268.
CHF 3 000 / 4 000
(€ 2 780 / 3 700)
| 135
36. 1254
KOPPCHEN UND EINE UNTERSCHALE
MIT HAUSMALERDEKOR
Meissen, um 1750. Die Bemalung wohl aus einer
sächsischen Werkstatt. Die Aussenwandung der
Untertasse mit Prunusrelief. Bemalt mit Land-
schaftsszenen in Goldkartuschen. Die Ränder mit
Goldkalligraphenrand und Blumenarrangements
bzw. allegorischen Köpfen. Unterglasurblaue
Schwertermarke. H 4,5 cm, D 13,4 cm.
Tasse und Untertasse assortiert, Emailfarben
minim berieben.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1253
KOPPCHEN UND UNTERTASSE MIT HAUSMALERDEKOR
Meissen, um 1750, Bemalung möglicherweise Ferdinand Meyer von
Pressnitz. Mit Schloss- und Parkansichten, bzw. Stadtprospekten be-
malt, davor je ein elegantes Paar. Die Ränder mit Goldkaligraphenmoti-
ven. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 2 auf der Tasse.
Vergoldung stark berieben.
Provenienz:
Sammlung A. Martinet, Genf.
Literatur:
Rudolf Just, Neue Forschungen über die Pressnitzer Porzellan-Haus-
malerei, KFS Mitteilungsblatt Nr. 46, 1959, S. 32, Abb. 30.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
| 136
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
37. 1255
TELLER MIT HAUSMALERDEKOR
Meissen, um 1750, die Bemalung wohl von
Ferdinand Meyer von Pressnitz. Fahne mit
Ozierrelief. Im Spiegel eine Flusslandschaft
mit ländlichen Gebäuden und Bauern. Ge-
rahmt in Gold mit vier stilisierten Blattmo-
tiven. Auf der Fahne vier Blumengestecke.
Spuren einer unterglasurblauen Schwer-
termarke, Pressnummer. Sammlungseti-
kette mit Inv.Nr.186. D 24 cm.
Emailfarben verkratzt
Literatur:
Rudolf Just, Neue Forschungen über die
Pressnitzer Porzellan-Hausmalerei, KFS
Mitteilungsblatt Nr.46, S.32, Abb.31a.
CHF 300 / 500
(€ 280 / 460)
1256
TELLER MIT HAUSMALERDEKOR
Meissen, um 1740-50, die Bemalung von
Ferdinand Meyer von Pressnitz. Gallantes Paar
in einer Parklandschaft, an einem Laubengang
vor dem Hintergrund einer Schlossanlage. Die
Fahne bemalt mit blühenden Zweigen. Unter-
glasurblaue Schwertermarke. D 22,4 cm.
Flache Randbestossung, Emailfarben und
Vergoldung berieben.
CHF 400 / 600
(€ 370 / 560)
| 137
38. 1257
KOPPCHEN UND EINE UNTERSCHALE MIT HAUS-
MALERDEKOR
Meissen, um 1740-50. Bemalung wohl von Ferdinand Meyer von
Pressnitz mit einer Szene aus der griechischen Mythologie, Triton
und Nereide auf der Tasse, Endymion und Artemis, auf der Unter-
tasse. Unterglasurblaue Schwertermarke. Pressnummern 17 und
66. Sammlungsetikett mit Inv.Nr. 302. D 13,6 cm, 4,7 cm.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1258
BÖTTGERPORZELLAN ZYLINDERKRUG
Meissen, um 1720. Unbemalt, reliefert mit Chrysanthemenzwei-
gen und darauf sitzenden zwei kleinen Vögeln. Der Henkel für
Montierung durchbohrt. Deckel fehlt. Ohne Marke. Sammlungse-
tikett mit Inv Nr.7. H 14,5 cm.
Brand- und Haarrisse, minim bestossen am Fussrand, Deckel
fehlt.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
| 138
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
39. 1259
SCHÄLCHEN MIT ANSICHT VON DEN „CASCADES
DE VERSAILLES”
Meissen, um 1750, Bemalung von Ferdinand Meyer von Pressnitz.
Passig geschwungene Form mit Reliefblüten auf der Untersei-
te. Bemalt in Grün, Einsenrot und Mangan, im Fond mit einem
Schlosspark mit flanierenden Passanten, im Zentrum eine Fon-
taine, zwischen zwei hohen Hecken mit Eingängen zu Labyrinthen
und dem Flügel eines Schlosses in der Ferne. Am Rand reiche
kalligraphische Goldbordüre. Unterglasurblaue Schwertermarke
und Ritzzeichen SD. L 15,8 cm.
Literatur:
- Rudolf Just, Neue Forschungen über die Pressnitzer Porzel-
lan-Hausmalerei, KFS Mitteilungsblatt Nr.46, 1959, Taf XI, Abb.29
(Bemalung wohl Meissener Hausmalerei).
- Siegfried Ducret, Keramik und Graphik, 1973, S.117 Abb.143
(Bemalung Meyer von Pressnitz).
Die Ansicht des Versailler Schlossparks stammt von einer Kup-
ferstichvorlage von Nicolas Perelle, mit dem Titel „La Veue de
Cascades de Versailles et d‘une partie de Château”, die Kaskade
mit dem Namen „le Bassin du Dragon”.
CHF 3 000 / 4 000
(€ 2 780 / 3 700)
| 139
40. Im Inventar der Konditorei für die Ausstattung der Dessertdekoration des Grafen von Brühl in Schloss Pförten von 1753 wurden un-
ter „Gebäuden, Häusern und dergleichen” insgesamt 93 Objekte aufgeführt,von denen noch 62 im Nachlass Brühls vorhanden waren:
4 Kirchen, 3 Palais, 51 Stadthäuser und auch 13 Bauernhäuser, 5 Scheunen und 13 Ställe. Der Grundtypus des Bauernhauses mit Backo-
fenundHundehütte,wurdevonEhderimOktober1743alserstesModellderländlichenArchitekturgeschaffenunddanninFolgebeliebig
verändert. Der Aufbewahrungsort der Modelle in der Konditorei ist ein Beweis für die Verwendung der Häuser auf der Desserttafel, die
von den Konditoren zusammengestellt wurde und nicht von der Küche, die für die beiden Hauptgänge zuständig war. Die zum Schmuck
der Desserttafel dienenden Gebäude werden in einer Liste der Manufaktur unter „Holländisches Dorf“ zusammengefasst, vom Herren-
haus und Kirche bis zum Bauernhaus mit Scheune(M. Kunze-Köllensperger, in: Ausst.-Kat. Schwanenservice, Meissener Porzellan für
Heinrich Graf von Brühl, 2000, S. 119-123, S. 217 Nr.160).
41.
42. 1261
TASSE UND UNTERTASSE MIT BERGMANNSZENEN
Meissen, um 1745. Signiert von Bonaventura Häuer. Bemalt mit
Bergwerkleuten in einer Landschaftsvedute mit Fabrikgebäuden,
die Tasse signiert „ Häuer f“. Unterglasurblaue Schwertermarke,
Goldmarke N. H 4,5 cm, D 12 cm.
Literatur:
- Siegfried Ducret, Unbekannte Porzellane des 18. Jahrhunderts,
1956, Bild 33.
- Dietrich Fabian, Meissener Porzellan mit Bergmannsmotiven im
18. Jahrhundert, 1997, S.74 Abb.74-77.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
1260
MUSIZIERENDE SCHÄFERGRUPPE
Meissen, um 1750. Vor einem Baum ein Kavalier in purpurfarbe-
nen Gehrock und Dreispitz unter dem Arm, seiner Angebeteten,
die auf der Mandoline spielt eine Blume offerierend. Im Vorder-
grund ein liegendes Schaf. Unterglasurblaue Schwertermarke auf
der Rückseite des Sockels. H 17 cm.
Stark repariert und bestossen
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1262
MODELL EINES BAUERNHAUSES
Meissen, um 1743, Modell von Johann
Gottlieb Ehder. Das Mauerwerk naturali-
sitisch modelliert und staffiert in Grau-
schattierungen, auf dem strohgedeckten
Dach mit Gaube und Schornstein zwei
sitzende Tauben, Hahn und Henne auf
dem mit Blättern und Blüten applizierten
Felssockel. Aus einer Holztüre eine Minia-
turfigur eines Mannes in gelbem Gehrock
und mit schwarzem Dreispitz. Untergla-
surblaue Schwertermarke.
12 x 14 x 10 cm.
Kleine Brandrisse und kleine Restaurie-
rungen
CHF 4 000 / 5 000
(€ 3 700 / 4 630)
| 142
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
43. 1263
MODELL EINES BAUERNHAUSES MIT
BACKOFEN UND HUNDEHÜTTE
Meissen, um 1743, Modell von Johann Gottlieb
Ehder. Mit Fachwerk naturalistisch modelliertem
und staffiertem Mauerwerk, auf der Rückseite
der Backofen überdacht von einer Holzlaube
und mit strohbedecktem Dach mit kleinem
Schornstein. An der Vorderseite ein Hund in ei-
ner Hundehütte. Spuren einer unterglasurblauen
Schwertermarke. 14 x 11,8 x 11,5 cm.
Minim restauriert.
Vergleichsstück: Dresden, Porzellansammlung
Inv. Nr. P.E.1719 ( (M. Kunze-Köllensperger, in:
Ausst.-Kat. Schwanenservice, Meissener Porzel-
lan für Heinrich Graf von Brühl, 2000, S. 216-217
Nr.159, 160).
CHF 4 000 / 5 000
(€ 3 700 / 4 630)
1264
MODELL EINES
BAUERNHAUSES
Meissen, um 1743, Modell Johann
Gottlieb Ehder. Mit eisenrot gefugtem
Mauerwerk naturalistisch modelliert,
eisenrotem Ziegeldach mit Gaube und
Schornstein. Aus einem der braunen
Fenster eine Bauersfrau gelehnt. Auf
einem felsigen Sockel mit Blättern und
Blüten appliziert, ein Hündchen an der
linken Mauer kauernd. Unterglasurblaue
Schwertermarke. 13 x 14 x 11 cm.
Brandriss und Haarriss auf dem Sockel
mit alter Restaurierung, kleine Bestos-
sungen.
Vergleichsstücke: Sammlung Ludwig
Bamberg (Katalog 1995, S.181-182
Nr.178); Sammlung Ritter Kempski von
Rakoszyn (Kunze-Köllensperger, Das
holländische Dorf aus Porzellan, 2015,
Nr.19,20); ehemals Sammlung Siegfried
Ducret (Kirsch 2018, S.376 Nr.64).
CHF 4 000 / 5 000
(€ 3 700 / 4 630)
| 143
44. 1265
SELTENER ELEFANTENLEUCHTER
Meissen, um 1733.
Auf drei Elefantenköpfen als Fuss. Zwischen den Köpfen ovale
Kartuschen mit Kakiemonmalerei. Der Schaft modelliert als ge-
flügelter Drache, der sich um einen Ast windet und aus seinem
geöffneten Maul Flammen speit und die Tülle hält. Unterglasur-
blaue Schwertermarke. Sammlungsetikett mit Inv.Nr. 3. H 26,5
cm.
Restauriert
Provenienz:
Sammlung Joseph Epstein, Berlin.
Literatur:
- Siegfried Ducret, Deutsches Porzellan, 1962, S. 119 Nr. 36.
- Rainer Rückert, Meissener Porzellan, 1966, S. 144 (unter Nr.
712 als Vergleichsstück zitiert)
Ausstellung:
Berlin 1904, Europäisches Porzellan des 18. Jahrhundert, 15.2.–
30.4.1904 im Kgl. Kunstgewerbemuseum Berlin, Kat. Nr. 308.
Nach den Angaben von Rückert hatte Kändler in seinen Arbeits-
berichten vom Juni 1733 einen Leuchter -der unserem Modell
entspricht - wie folgt notiert: „1 Leuchter poussirt, dessen Pos-
tament bestehet in 3 Elephantenköpfen, die Rüssel sind anstatt
der Beine. Oben auf dem Postament befindet sich ein Drache,
welcher sich um einen Ast windet, speyet Feuer aus und hält die
Tülle im Rachen” (Rückert 1966, S.144 Nr. 712).
Zwei Jahre später, 1735, kreierte Kändler nach einem Entwurf
von Johann Benjamin Thomae einen noch
viel aufwendigeren, sourtoutartigen Tafelleuchter, vgl. Samm-
lung Dr. Schneider in Lustheim sowie Kunstgewerbemuseum
Berlin, welcher ebenso auf drei Elefantenköpfen steht, model-
liert mit Drachenköpfen als Tüllenhalter und vergleichbaren
Modelldetails (vgl. Rückert 1966, S.144 Nr. 712, Taf. XXI und R.
Eikelmann, Meissener Porzellan. Die Stiftung Ernst Schneider in
Schloss Lustheim, 2004, S.337).
Als Modelleur kam für Ducret der Elfenbeinschnitzer Johann
Christof Ludwig von Lücke oder Johann Gottlieb Kirchner in Fra-
ge (Ducret 1962, S.119). Zu den Werken Kirchners gehört auch
ein kleiner Tischleuchter aus dem Jahr 1727 mit Frauenfigur, die
auf einem Sockel steht der von Delphinen getragen wird (vgl.
Rijksmuseum Amsterdam 2000, Kat. Nr. 51 und Koller Auktionen
Zürich, 22.3.2018, Lot 1073).
Für eine Inspiration zum Entwurf der Elefantenköpfe standen
dem Modelleur vermutlich die Elefantenköpfe als Henkel einer
Meissener Vogelbauervase von 1727 als Vorbild zur Verfügung,
eine Kopie einer japanischen Vase von 1700, beide in den Staat-
lichen Sammlungen Dresden (Inv. Nr. P.O. 5181, Inv. Nr. P.E. 3715).
CHF 5 000 / 7 500
(€ 4 630 / 6 940)
| 144
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
45. 1266
SELTENER ELEFANTENLEUCHTER
Meissen, um 1733, die Bemalung wohl später. Auf drei Elefan-
tenköpfen als Fuss. Zwischen den Köpfen ovale Kartuschen
mit Blumenkörben. Der Schaft modelliert als geflügelter
Drache, der sich um einen Stamm windet und aus seinem ge-
öffneten Maul Flammen speit und die Tülle hält. Farbig staffiert
und mit Höhungen in Gold. Unterglasurblaue Schwertermarke.
H 26,5 cm.
Restauriert
Provenienz:
- Sammlung Joseph Epstein, Berlin.
- Sammlung Baron von Born, Budapest, Versteigerung
Rudolph Lepke Berlin, 4.12.1929, Taf.14 Nr.139.
Literatur:
Siegfried Ducret, Deutsches Porzellan, 1962, S. 119 Nr. 36.
Ausstellung:
Berlin 1904, Europäisches Porzellan des 18. Jahrhundert,
15.2.–30.4. 1904 im Kgl. Kunstgewerbemuseum Berlin, Kat.
Nr. 309.
CHF 5 000 / 7 500
(€ 4 630 / 6 940)
Slg. Baron von Born, Budapest, Lepke Berlin 1929
| 145
46. 1268
BECHER MIT CHINOISERIEDEKOR
wohl Du Paquier, um 1730-40. Mit Hausmalerdekor. Schlanke
Becherform. Bemalt mit einem chinesischen Würdenträger und
seinem Diener zwischen Blumenzweigen auf einem Grasstreifen.
Ohne Manufakturmarke. H 7,6 cm.
Haarriss
Für einen vergleichbaren Dekor s. R. Schmidt, Sammlung Otto
Blohm, München 1953, Taf.31 Nr. 107.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1267
WAPPENHUMPEN
Du Paquier oder Doccia, Manufaktur Ginori, um 1735-40.
Leicht konkave Zylinderform, mit profiliertem Henkel. Bemalt mit
Vogel-Ast-Dekor und einem Wappen unter gräflicher Krone (Del
Drago, Rom?) in Eisenrot und Gold, zwischen blühenden Zweigen.
Die Ränder mit eisenroter Bordüre. Ohne Marke. H 8,2 cm.
Für Vergleichsstücke zum Dekor bei Du Paquier und Doccia, s.
Barocker Luxus, Ausst.-Kat.Liechtenstein-Museum Wien, 2006,
S. 223 Nr.29, S.79 Abb.1.
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 310 / 3 240)
1267 (Detail)
| 146
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
47. 1269
FAMILLE-VERTE BECHER UND UNTERSCHALE
Du Paquier, um 1740. Mit Hausmalerdekor. Becherförmige Tasse,
beide Teile bemalt im ostasiatischen Stil mit Vasen, Blumen und
Symbolen, am Rand eine gezackte Bordüre in Eisenrot und Grün.
Unterglasurblaue Pseudo-Kangxi Marke in einer Doppelringbor-
düre, Ritzzeichen Z auf der Unterschale.
H 7,2 cm, D 13 cm.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
1270
FAMILLE-VERTE BECHER
China, Kangxi-Periode (1654-1722), um 1700. Mit chinesischen
Vasen und Blumen bemalt, am Rand eine Zackenbordüre in Eisen-
rot und Grün. Unterglasurblauer Doppelring und Blume. H 7 cm.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1271
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT
PAGODENMALEREI
Du Paquier, um 1740. Bemalt mit einem chinesischen
Garten mit Architekturen und einem Chinesen mit
Sonnenschirm auf dem Koppchen. Der Rand mit
einer eisenroten Bordüre mit Goldhöhung. Ohne Ma-
nufakturmarke, Ritzzeichen Z auf der Unterschale.
Sammlungsetikett mit Inv. Nr. 278. H 5 cm, D 14 cm.
Literatur:
J.F. Hayward, Viennese Porcelain of the Du Paquier
Period, London 1952, Taf.8c.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
| 147
48. 1272
SELTENE SCHÜSSEL AUS EINEM JAGDSERVICE
Du Paquier, um 1735-40. Vierpassige, fassonierte Form, bemalt
nach einer Kupferstichvorlage von Johann Elias Riedinger (1698-
1767), in Schwarzlot mit Höhungen in Gold. Mit einer Wildszene
im Spiegel, Hirsch und Hirschkuh auf einer Graskonsole und Laub-
und Bandelwerkbordüre mit Goldhöhungen auf der Fahne. Auf der
Rückseite gegenläufige C-Bögen und Zweige. Ohne Manufaktur-
marke. Sammlungsetikett mit Inv. Nr. 294. D 34 cm.
Literatur :
- J. F. Hayward, Viennese Porzellan of the Du Paquier Period, Lon
don 1952, S. 101-108, Taf. 42a.
- Robert Schmidt, Die Sammlung Otto und Magdalena Blohm,
1953, S. 66,67 (Schüssel der Sammlung Ducret als Vergleichs
stück erwähnt).
- Siegfried Ducret, Porzellan der europäischen Manufakturen im
18. Jahrhundert, Zürich, 1971, S. 47 Abb.25.
Ausstellung:
Schloss Jegenstorf 1952, Das Tier in der Kunst des 18. Jahrhun-
derts, 11.5.-2.11.1952, S.15 Abb.8.
Hayward hatte bereits 1952 diese Schüssel aus der Sammlung
Ducret als Bestandteil des Jagdservices der Fürsten von und zu
Liechtenstein identifiziert.
Es existieren eine grössere Anzahl von Tellern, Schüsseln und
Terrinen, mit entsprechenden Jagdmotiven und Laub- und
Bandelwerkdekor in Schwarzlotmalerei. 24 Teile befinden sich
in den Liechtenstein Sammlungen. Über den zweiten Teil des
Services, der sich heute im Museum für Angewandte Kunst MAK
in Wien befindet, ist bekannt, dass ihn Kaiserin Maria Theresia von
Österreich 1773 dem Benediktinerkloster St. Blasien im Schwarz-
wald geschenkt hatte und durch spätere Übersiedlung der Fratres
schliesslich in das Stift St. Paul im Lavanttal kam und seit 1925 im
Museum für Angewandte Kunst in Wien aufbewahrt wird (Baro-
cker Luxus, Ausst.-Kat. Liechtenstein Museum Wien, 2006, S. 22,
Abb.5).
Vergleichsstücke: Fired by Passion, Barockes Wiener Porzellan der
Manufaktur Du Paquier, 2009, Bd.2, S.834-839, Bd.3, Kat. 227-
229.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 410 / 11 110)
| 148
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
49. 1273
TREMBLEUSE
Du Paquier, um 1740. Becherförmige Tas-
se und Untertasse mit durchbrochenem
Standring bemalt mit je zwei grossen, feinen
Zweigen heimischer Blumen. Ränder mit einer
einsenroten Bordüre. Aussenwandung der
Untertasse mit eisenroten Blumenzweigen.
Ohne Marke, Ritzzeichen auf der Tasse.
H 7,4 cm, D 13 cm.
Minime Randbestossung.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
1274
TASSE UND UNTERTASSE MIT HAUS-
MALERDEKOR
wohl Du Paquier, um 1730-40. Bemalt in Schwarz-
lot mit Kartuschen mit tanzenden Harlekinen
zwischen Voluten- und Gitterwerk. Ohne Marke.
Sammlungsetikett mit Inv.No.94. H 7,4 cm,
D 12 cm.
Minim bestossen, Vergoldung berieben.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1275
TREMBLEUSE MIT CHINOISERIE-
DEKOR
Wien, um 1800. Bemalung in der Art von
J.G. Höroldt. Becherform und Untertasse
mit durchbrochenem Standring bemalt in
der Art von Meissen. mit Chinoiseriesze-
ne in einer Goldkartusche mit Lüster und
Laub- und Bandelwerk in Purpur. die Unter-
tasse mit indianischem Blumendekor. Blaue
Randlinie mit Höhung in Gold. Unterglasur-
blaue Bindenschildmarke, Jahrescode 800
eingepresst. H 7 cm, D 14 cm.
CHF 600 / 800
(€ 560 / 740)
| 149
50. 1276
HARLEKIN UND COLUMBINE
Venedig, Geminiano Cozzi, um 1770.
Jeder Charakter in animierter Pose auf einem
rechteckigen, marmorierten Sockel stehend. Das
Gesicht hinter einer schwarzen Maske verborgen.
Jede in gerautetem Kostüm in Eisenrot, Mangan,
Gelb und Hellblau mit Höhungen in Gold. Ohne
Marke. H 10,3 cm und 10,5 cm.
Kleine Bestossungen und kleine Reparatur am
Sockel des Harlekins.
Literatur:
- Siegfried Ducret, Die Zürcher Porzellanmanu
faktur, 1958, Bd. II, S. 24, 25, Abb. 32, 34 (Venedig,
Cozzi)
- Francesco Stazzi, Porcellane Italiane, 1964, S. 64
Taf. XXIV (Venedig, Cozzi)
Vergleichsstücke: S. Levy, Le Porcellane Italiane,
1960, Taf.243d (Doccia, Ginori); Museo Stibbert
Florenz (A.d‘Agliano, Die Commedia dell‘arte an der
Manufaktur Doccia, Berlin, 2001, S. 260 Abb.265).
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 310 / 3 240)
1278
HARLEKIN
England, Derby, um 1775. Weichporzellan. In animierter Pose
stehend, in der einen Hand die Pritsche, die andere zum Gruss
ausholend an die Brust. Bekleidet mit einem gerauteten Kostüm,
schwarzer Maske und mit Federn belegten Hut. Ohne Marke.
Patchmarke, Ritzzeichen. H 14,8 cm.
Restaurierungen und Ergänzungen.
Vergleichsstück: J. Mallet, Komödienfiguren aus englischem
Porzellan des 18. Jahrhunderts, in: Fest der Komödianten, Berlin,
2001, S.240 Abb.251.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
1277
HARLEKIN
England, Manufaktur Bow, um 1750-60. In theatrali-
scher Pose an einem Baumstumpf mit Blumen und
Blättern belegt stehend, die linke Hand an der Brust,
mit der rechten sein Schwert haltend. Gerautetes Kos-
tüm, dunkle Gesichtsmaske. Ohne Marke. H 15 cm.
Reparaturen
Literatur:
Siegfried Ducret, Porzellan der europäischen Manufak-
turen im 18. Jahrhundert, 1971, Abb. S. 127.
Vergleichsstücke: Sammlung Otto und Magdalene
Blohm (R.Schmidt 1953, S. 270); Victoria Albert
Museum London (B.Rackham, Cat. English Porcelain
1915, Nr.298); Museum für Kunst und Gewerbe, Ham-
burg (J.Mallet, in: Fest der Komödianten, Berlin 2001,
S.238,Abb.246).
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
| 150
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
51. 1279
HARLEKINE
Höchst, um 1750-53. Auf Postament, unbemalt, auf einem
taillierten Architektursockel in tanzender Pose mit schwingendem
Kleid und Hut mit Feder. Ohne Manufakturmarke, Ritzmarke IE.
H 21 cm.
Brand- und Haarriss, ein Fuss und eine Ecke des Sockels repariert.
Literatur:
Siegfried Ducret, Fürstenberger Porzellan, 1965, Bd. III, S. 32
Abb.44.
Aus der grossen Höchster Serie von Figuren aus der Commedia
dell‘arte, nach einer Kupferstichvorlage von Johann Jacob Wolrab,
Nürnberg, um 1720.
Vergleichsstücke: H. Reber, Höchster Porzellan, in: Fest der Komö-
dianten, Berlin, 2001, S.149 Nr. 147.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1280
SELTENER TANZENDER HARLEKIN MIT BECHER
Ludwigsburg, um 1765, Modell von Johann Christoph Haselmeyer.
In tanzender Pose mit einem Trinkpokal in der rechten erhobenen
Hand. Das gerautete Kostüm in Eisenrot, Blau und Gelb, an einem
schwarzen Gurt die Pritsche befestigt, die er mit seiner linken
Hand hält. Auf dem quadratischen Sockel eine Vase mit einem
Tuch. Ohne Marke. Sammlungsetikette mit Inv. Nr.102. H 16 cm.
Restaurierungen und kleine Bestossungen.
Literatur:
- Siegfried Ducret, Deutsches Porzellan und deutsche Fayencen,
1962, S.239.
- Reinhard Jansen, Ludwigsburger Porzellan, in: Fest der Komödi-
anten, Berlin, 2001, S. 176 Nr. 182.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
| 151
52. 1281
PANTALONE
Würzburg, um 1775-80. Aus einer Serie von Commedia dell‘arte figuren. Far-
big staffiert, auf einem rechteckigen profilierten Sockel, in animierter Pose,
rechts eine Volutenstele, mit angehobenem rechten Bein und erhobenem
rechten Arm. Ockergelber Hut mit Pelz verbrämt, manganfarbene Punktro-
setten auf dem Hemd über eisenrot gestreiften Kniebundhosen. H 15,5 cm.
Kleine Bestossungen und Sockelleiste restauriert
Literatur:
- Siegfried Ducret, Unbekannte Porzellane des 18. Jahrhunderts, 1956, Bild
27.
- Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts 1775-1780,
1968, S. 69 Abb. 34 und 38.
Vergleichsstücke: Sammlung Otto und Magalena Blohm (R.Schmid 1953,
Taf.96); Würzburg 1986, Ausstell.-Kat. Würzburger Porzellan. Schätze Kera-
mischer Kunst aus Fränkischen Sammlungen, 1986, S.206-207.
Am 7. November 1775 erteilt der Fürstbischof Adam Friedrich von Seins-
heim (1757-1779) ein Privileg an Johann Caspar Geyer, Geheimer Kanzlist,
Vikariats- und Konsistorialrat an dessen Hof, zur Gründung einer Porzellan-
manufaktur. Zwischen 1775-1780 umfasst die Produktion des bürgerlichen
Unternehmens Tee-, Kaffee- und Schokoladenservice sowie Figuren und
Gruppen. Am 19. August 1780 stirbt Johann Caspar Geyer.
Die Figuren der Commedia dell’arte wurden alle von einem Modelleur
geschaffen, Details zeigen deutliche Bezüge zu den plasitischen Werken
des Bildhauers Conrad Ferdinand Tietz (1760-1768). Er hatte die Garten-
figuren von italienischen Komödianten für den Fürstbischof von Seinsheim
geschaffen, zuerst für den Hofgarten in Seehof bei Bamberg, dann für den
Rokokogarten in Veitshochheim bei Würzburg. S. Ducret hatte in seiner
Würzburger Monographie viele Modelle mit Tietz in Verbindung gebracht.
Fast alle Figuren gehen zurück auf 14 Kupferstichvorlagen von Johann Jacob
Wolrab, Nürnberg 1720, die auch von anderen Manufakturen wie Höchst und
Fürstenberg benutzt wurden. (M. Kunze-Köllensperger, Die Komödienfiguren
der Manufaktur Würzburg (1775-1780), in Ausst.-Kat. Fest der Komödianten,
Berlin, 2001, S.226).
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
1282
HARLEKINE
Würzburg, um 1775-80. Aus einer Serie von Commedia dell‘arte
Figuren. Unbemalt, im Tanzschritt auf einem rechteckigen Sockel.
Ohne Manufakturmarke. H 14,5 cm.
Brandrisse, kleine Bestossungen
Literatur:
Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, Abb. 117.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
| 152
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
53. 1284
NADELETUI ALS SPARGELSPITZE
Meissen, Mitte 18. Jh. Naturalistisch modelliert und staffiert in
Grün und Purpur. Vergoldeter Metallverschluss verziert mit einer
Rosette. Unterglasurblaue Schwertermarke an der Innenseite.
L 8,5 cm.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1285
DREI MINIATURFLAKONS
Kelsterbach und Chelsea, 18. Jh.
Jeder modelliert als ein mit Wein-
trauben belegter Baumstamm, um
den sich ein Knabe und ein Zie-
genbock winden, ein Flakon farbig
staffiert, zwei Flakons unbemalt.
Metallmontierungen für Stöpsel.
Ohne Marken. H 7 cm, 8 cm.
Restaurierungen, Fehlstellen an den
Verschlüssen.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
1283
DÖSCHEN FÜR SCHÖNHEITSPFLASTER
Meissen, Mitte 18. Jh. Modelliert als Dame mit schwarzer Augen-
maske und Rokokofrisur, die Augen mit Glassteinen im Brillant-
schliff. Montiert mit einem ziselierten Metallverschluss, Öse und
Haken. Ohne Marke. L 4 cm.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1286
GRUPPE VON SIEBEN
FINGERHÜTEN
Sèvres und andere Ma-
nufakturen, Mitte 18. Jh.
Mit diversen Blumen- und
Vogeldekoren und Schup-
pen- und Mosaikbordüren.
Ohne Marken.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
| 153
54.
55.
56. 1287
SCHAUSPIELERIN
Würzburg, um 1775-80. Auf einem rechteckigen profilierten So-
ckel. In animierter Pose mit gerafftem Oberrock und Rokokofrisur.
Das Kleid mit hellblauen Punktrosetten bemalt. Ohne Manufaktur-
marke. H 17,5 cm.
Hals, rechter Unterarm und Finger restauriert bzw.ergänzt, kleine
Bestossungen
Literatur:
Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, S. 113 Abb. 91 (Abb. zusammen mit dem
Schauspieler).
Vergleichsstücke: Auktion Sotheby‘s London, 10.11.1953; Sothe-
by‘s London, Sammlung Otto Blohm, 24.4. 1961, Lot 371.
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 110 / 1 670)
1288
SCHAUSPIELER
Würzburg, um 1775-80. Unbemalt. Auf einem rechteckigen
Sockel, in animierter Pose an einem Baumstumpf stehend. In
Perrücke und Gehrock. Ohne Manufakturmarke. H 18 cm.
Eine Fusspitze und Objekte in den Händen abgebrochen, kleine
sichtbare Reparaturen.
Literatur:
Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, Abb. 91. (zusammen mit der Schauspielerin)
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
1289
RAGONDE
Würzburg, um 1775-80. Unbemalt, auf einem rechteckigen So-
ckel, im Tanzschritt. Ohne Manufakturmarke. H 15,5 cm.
Brandrisse
Literatur:
Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, Abb. 41 und Abb. 123.
Modell in der Art von Ferdinand Tietz (Bildhauer in Bamberg und
Würzburg 1775-77). Wohl nach einem Kupferstich von Jean
Mariette um 1696.
Vergleichsstücke: Sammlung Otto und Magdalene Blohm (R.
Schmidt 1953, Taf. 96); Sammlung Pflueger (H.Morley-Fletcher,
Katalog I, London 1993, S.200); Landesmuseum Sachsen-Anhalt
(M.Kunze-Köllensperger, Die Komödienfiguren der Manufaktur
Würzburg, in: Fest der Komödianten, Berlin 2001, S.229 Abb.241).
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
| 156
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
57. 1290
JÄGERPAAR BEI DER TRAUBENERNTE
Würzburg, um 1775-80. Als Allegorie auf den Herbst. In eleganten
Kostümen und Hut, mit Streifendekor in Purpur und Eisenrot und
feinen Höhungen in Gold. Auf einem felsigen Sockel mit applizier-
ten Blättern, die Dame sitzend auf einem Baumstumpf, der Ka-
valier zu ihrer Seite stehend, gestützt von einem Ast, seine Flinte
rückwärtig an einen Ast gehängt, begleitet von einem Jagdhund.
Beide mit Trauben in den Händen. Ohne Manufakturmarke, + und
Nummern in Schwarz. H 20 cm.
Brandrisse, ihr rechter Arm und Flinte repariert, kleinere Bestos-
sungen.
Literatur:
-Siegfried Ducret, Deutsches Porzellan und Deutsche Fayencen,
1962, S. 310.
-Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, S. 115 Abb.92.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 780 / 4 630)
| 157
58. 1291
KAVALIER
Ludwigsburg, um 1760-65, Modell von Joseph Nees. In elegan-
tem Habitus mit pelzverbrämten Hut, Cape und Tuch über Knie-
hose und Jacke, eine Schriftrolle in der Hand haltend. H 12,3 cm.
Schriftrolle und Hand sichtbar repariert bzw. ergänzt.
Literatur:
Siegfried Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufaktur, 1958, Bd. II.
Abb. 109.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1292
DAME MIT MUFF
Ludwigsburg, um 1760-65, Modell von Josef Nees. Mit Pelz gefüt-
terten Cape und Mantel über ihrem Kleid, staffiert in Purpur und
Grün mit Höhungen in Gold und einen Muff am rechten Arm über
schwarzen Unterarmstulpen. Unterglasurblaue CC-Monogramm
Marke. H 12,3 cm.
Literatur:
Siegfried Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufaktur, 1958, Bd. II, S.
72 Abb. 115.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
| 158
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
59. 1294
PORZELLAN ZAPFHAHN MIT HAUSMALER DEKOR
Meissen, 18. Jh. Aus zwei Teilen mit einem drehbarem Verschluss
und gerilltem Ansatz. Bemalt allseitig mit einer Weinernte Szene
und auf dem Verschluss mit den weinbekränzten Köpfen zweier
Bacchanten. Goldränder. Ohne Marke. L 22 cm, H 14 cm.
Literatur:
Siegfried Ducret, Unbekannte Porzellane des 18. Jahrhunderts,
1956, Bild 59 (mit Zuschreibung der Malerei an Meyer von Press-
nitz).
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 110 / 1 670)
1293
FLÖTIST
Thüringen, um 1775. Auf einem purpurfarben mit Rocaillen be-
malten Rundsockel, gegen einen Baumstumpf gelehnt, Perrücke
und hellgelbes Kostüm, auf einer Querflöte spielend. Ohne Manu-
fakturmarke. H 15 cm.
CHF 400 / 600
(€ 370 / 560)
| 159
60. 1296
PAAR BILDPLATTEN
Ferdinand Gesswald signiert und datiert 1848. Gegenstücke
von Blumenstilleben mit heimischen Gartenblumen in einer
Glasvase auf einem Holztisch vor dem Hintergrund einer
Landschaftsszene. Ohne Marke. 24,5x19 cm.
Restauriert
Literatur:
Dr. Mrazek, Wiener Blumenbilder, KFS 35/1956, S. 29-30,
Abb. 2.
Neben dem Meister für Blumenstilleben in Wien, Joseph
Nigg, gab es wohl noch weitere gute Blumenmaler in der
Wiener Manufaktur. Ferdinand Gesswald stammte wohl auch
aus Wien, genauso wie die in den Wiener Manufakturak-
ten überlieferten Namensvettern Friedrich (1819-1823),
Johann (1842-1859) und Philipp Gesswald (1792-1823).
Die Gemälde F. Gesswalds würden eine respektable Technik
zeigen, wenn sie auch qualitativ nicht mit den Arbeiten seiner
Vorgänger Nigg und Fischer gleichzusetzen wären (Mrazek
1956).
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
1297
VERGOLDETER BRONZESPIEGEL
IM LOUIS XVI-STIL MIT PORZELLANEINSÄTZEN
Frankreich, um 1760-70. Das Porzellan Meissen, 2. Hälfte 18. Jh.
Rechteckige Form auf einer Blattkonsole montiert mit vorge-
setzten, kannelierten Porzellansäulen auf Postamenten und mit
korinthischen Kapitellen. Montiert mit Blumenranken und Porzel-
lanblüten, bekrönt von zwei kleinen Vasen. Staffiert in Purpur und
Gold. Ohne Manufakturmarke. 54 x 29,5 cm.
Kleine Porzellaneinsätze fehlen.
Kändler fertigte im 3. Viertel des 18. Jh einen aufwendigen Lie-
bestempel (Museum für Kunsthandwerk Frankfurt) mit einer um-
laufenden Säulenarkade mit vergoldeten Bronzemontierungen,
die Säulen mit korinthischem Kapitell, am Ansatz kanneliert und
auf einem erhöhten Sockel stehend, vgl. R. Rückert, J.Willsberger,
Meissen, 1977, Taf.129.
In mehreren Lieferspezifikationen finden sich Porzellansäulen. In
Pförten wurden 1753 nicht weniger als 451 Säulen und Kapitelle
aus Meissener Porzellan gezählt, die für Tischdekorationen zu-
sammenzusetzen waren, dazu 52 Gesimse und 361 Postamente.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 700 / 5 560)
| 160
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
61.
62. 1298
GROSSE TEEKANNE
Höchst, um 1760. Die Bemalung
möglicherweise von Jacob Melchior
Höckel. Henkel mit Vogelkopfausguss.
Bemalung mit einem Blumenbouquet
auf Ansicht- und Rückseite. Montiert
mit einem Metallhenkel mit Holzgriff.
Gemarkt mit Radmarke in Gold.
16,5 x 26,5 cm ohne Henkel.
Vergoldung leicht berieben, Emailfar-
ben minim verkratzt.
Zu Höchster Blumenmalerei vgl. Horst
Reber, Stiftung und Sammlung Kurt
Bechthold, 2002, S.75-99.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 780 / 4 630)
1300
ECUELLE MIT UNTERSCHALE
Frankreich, wohl Mennecy, 18. Jh.
Weichporzellan. Mit Blumenmalerei.
Unterschale mit Pressmarke A, Maler-
marke P. in Purpur. D 12 cm, 19,5 cm.
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 110 / 1 670)
1299
BOURDALOU
Frankreich, Mennecy, Mitte 18. Jh. Weichporzellan.
Bemalt mit einem Blumenbouquet auf beiden
Seiten, purpurfarbene Randlinie und Henkel mit
Purpurmalerei. Ritzmarke D.V.f. L 12,3 cm.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
| 162
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
63. 1301
TASSE UND UNTERTASSE „FOND BLEU CELÈSTE“
Sèvres, um 1760. Weichporzellan. Mit Blumenreserven in Goldrahmen mit
radierter Blumenmalerei. Dentil d‘or Bordüre am Rand. LL Monogramm
Marke und I auf der Untertasse, beide mit Presszeichen oo. Sammlungseti-
kett mit Inv.Nr. 66. H 8 cm, D 15 cm.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 850 / 2 780)
1302
TASSE UND UNTERTASSE MIT
PURPURFOND
Sèvres, 18. Jh. Blumenmalerei in goldge-
ränderter Reserve auf purpurfarbenem
Fond. Ränder vergoldet und mit dentil
d‘or Bordüre. LL- Monogramm Marke mit
i und Künstlermarke x, Ritzzeichen. Tasse
mit Ritzmarken JW und oo. H 6,8 cm,
D 13,7 cm.
Tassenrand mit flacher Bestossung
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
| 163
64. 1303
BLANC-DE-CHINE EXPORT PORZELLAN BECHER
China, Dehua, um 1700. Mit englischer Bemalung, um 1745.
Die englische Becherform bemalt im Kakiemonstil mit Chrysa-
nthemen, blauem Fels und Reisigbündeln. Zwischen Blumenran-
ken und Lotusblattbordüre an den Rändern. Ohne Marke.
H 8,5 cm.
Für eine ausführliche Diskussion s. E. Manners, The English Deco-
ration of Oriental Porcelain: some overlooked groups 1700-1750,
ECC Transactions Vol.19, 2005, S.1-28.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
1305
TASSE UND UNTERTASSE MIT FABELSZENEN
Tournai, 18. Jh. Bemalt mit Tierszenen nach La Fontaine in einer be-
waldeten Landschaft. Goldränder. Gemarkt in Gold. D 12 cm, 7 cm.
CHF 350 / 450
(€ 320 / 420)
1304
TERRINE UND UNTERSCHALE MIT
KAKIEMONDEKOR
Chantilly, um 1740. Pâte tendre. Vierpas-
sige gewölbte Form, bemalt mit ostasiati-
schen blühenden Zweigen und Insekten, der
abgesetzte Terrinenrand mit asiatischen
Blattranken, dreiteiliger Blütenknauf. Eisenrote
Posthornmarke. Sammlungsetikett mit Inv.
Nr.56. L 16 cm, 24 cm.
Kleine Randbestossung an Unterschale, De-
ckel möglicherweise assortiert
Literatur:
Siegfried Ducret, Porzellan der europäischen
Manufakturen im 18. Jahrhundert, Zürich,
1971, S. 115 Abb.73.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1306
TELLER AUS DEM SERVICE DUC DE VILLERMONT
Tournai, um 1775-80. Fassonierte Form bemalt mit einem gold
radierten Medaillon mit Blumenmalerei und Blattzier, von einer
purpurfarbenen Schleife an einem Goldnagel gehalten. Manufak-
turmarke Schwerter und vier Kreuze in Gold. D 23,5 cm.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
| 164
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
65. 1307
DEJEUNER
Sèvres, um 1780. Bemalung Taillander. Dekor mit runden Rosen-
medaillons in Goldblattranke auf einem apfelgrünen Fond mit
Punktrosetten „Taillander Fond” in Blau in Reserve. Bestehend
aus einem Tablett, ein Teekännchen, eine Zuckerdose und 2
Tassen und Untertassen in Form litron. Monogramm-Marken LL
in Blau (Tablett), Rot und Grün, Malermarken IN und „fleur-de-lys“,
Jahreszeichen ee, diverse Zeichen und Nummern eingeritzt, das
1308
WASSERKANNE UND BECKEN
Sèvres, 18. Jh. Bemalt mit ovalen Land-
schaftsmedaillons auf einem apfelgrü-
nen Fond mit Punktrossetten. Die felsi-
gen Flusslandschaften mit Ruinen und
Architekturen. Umlaufende Blumengi-
rlanden in Reserve an den Rändern mit
Vergoldung. Der Henkel mit vergoldeter
Metallmontierung. Gemarkt Sevres y in
Blau, Becken mit Ritzmarke 19. L 28 cm,
H 22 cm.
Stark restauriert, Vergoldung übergan-
gen.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 850 / 2 780)
Tablett ohne Jahres-, Maler- und Ritzmarken. Sammlungsetikett
mit Inv.Nr.69. L Tablett 32,5 cm, H Teekännchen 11,5 cm.
Deckel des Teekännchen mit zwei kleinen Bestossungen, Deckel
der Zuckerdose restauriert.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 630 / 6 480)
| 165
66. 1309
KOPPCHEN UND UNTERSCHALE MIT WATTEAU-
MALEREI
Meissen, um 1745. Bemalt mit feinen Parklandschaften im Inselstil
mit Figurenstaffage, auf der Innenseite des Koppchens und der
Rückseite der Unterschale ombrierte Insekten und Blumen,
Goldgitterbordüren am Rand. Unterglasurglaue Schwertermarke,
Vergoldernummer 59. Pressnummer 52 auf der Unterschale.
D 13,5 cm, H 5 cm.
CHF 500 / 700
(€ 460 / 650)
1311
TELLER MIT JAGDSZENE
Fürstenberg, um 1755. Bemalung wohl von Ge-
org Heinrich Geisler oder Johann Philipp Zisler.
Die Tournai-Form mit fassoniertem Rand und
vier geschwungenen Rippenpaaren. Bemalt
in Purpur mit einer Landschaft mit Hirsch, auf
dem Rand vier Blumenbouquets. Unterglasur-
blaue F-Marke, eingeritzt B.2.(Johann Caspar
Böcker?). D 21,7 cm.
Haarriss
Literatur:
Siegfried Ducret, Fürstenberger Porzellan,
Band II, 1965, S. 88 Abb.76.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1310
TASSE UND UNTERTASSE MIT BATAILLEN-
MALEREI
Meissen, um 1745. Bemalung wohl Bonaventura Häuer.
Becherform, bemalt in Purpur Camaïeu mit Schlach-
tenszenen nach Vorbildern von Paul Rugendas. Ränder
vergoldet. Unterglasurblaue Schwertermarke, Maler-
marke H in Purpur. Sammlungsetikett mit Inv.Nr.263.
H 7 cm, D 13 cm.
Riss im Henkel
CHF 600 / 800
(€ 560 / 740)
| 166
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
67. 1312
TASSE UND UNTERTASSE MIT PORT-
RÄTRELIEF
Fürstenberg, um 1785-90. Form litron mit Re-
liefporträt in Biskuit des Abts Friedrich Wilhelm
Jerusalem. In vergoldetem Medaillon mit Blatt-
kranz und bemalt auf der Untertasse in Sepia
mit einer allegorischen Darstellung, beschriftet
„Betrachtungen über die vornehmsten Wahrhei-
ten der Religion”. Unterglasurblaue Marke F und Z,
Ritzzeichen Z:3 bzw. E:2. H 7 cm, D 13 cm.
Literatur:
Siegfried Ducret, Fürstenberger Porzellan, Bd. III,
1965, S.247.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
1313
TASSE UND UNTERTASSE MIT
DEM PORTRÄT VON FERDINAND
GROSSHERZOG VON WÜRZBURG
Thüringen, um 1807-10, die Bemalung von
Friedrich Thomin in Würzburg. Mit einem
goldgerahmten Dreiviertelporträt des Mon-
archen mit dem Orden des Goldenen Vlies,
bezeichnet in Schwarz „Ferdinand Gross H.
v. Würzburg“ auf der Tasse, die Untertasse
mit einer Darstellung Altars beschriftet Ara
Patriae, Goldblattgirlanden. Gemarkt WB
(Würzburg) in Gold. H 6 cm, D 13 cm.
Vgl. Gustav Pazaurek, Deutsche Fayence-
und Porzellan-Hausmaler, 1925 (1971), Bd.2,
S. 390.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1314
TASSE UND UNTERTASSE MIT
SCHWARZLOTMALEREI
Ansbach, um 1800. Konische Form bemalt mit
Schwarzlotszenen in goldumrahmten Medail-
lons. Darstellung einer allegorischen Szene,
bzw. einem Denkmal, beschriftet „Ich suche
die Sonne des Friedens” mit wachehalten-
dem Soldat. Auf der Unterseite ein Wappen
in Schwarzlot. Pressmarke WE bzw. W (Carl
August Weidel). H 6,4 cm, D 13,7 cm.
Das Wappen ist das des Abtes Candidus
Hemmerlein, der letzte Abt des Zisterziens-
erklosters in Longheim bei Bamberg von 1791
bis 1803.
Literatur:
Siegfried Ducret, Unbekannte Porzellane des
18. Jahrhunderts, 1956, S. 76, Bild 62, 63 (als
Würzburg?).
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
| 167
68. 1315
TELLER
Ansbach, um 1775. Form mit Reliefzierrat,
bemalt mit Blumenfestsons unter einer
seladonfarbenen Randbordüre mit Gol-
drocaillendekor. Unterglasurblaue Manu-
fakturmarke A. D 23 cm.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1316
KAFFEEKÄNNCHEN
Ansbach, um 1770. Balusterform
mit Rocaillehenkel und Tierausguss.
Bemalt mit einer Vogelvignette, der
Tierausguss farbig staffiert. H 10,5 cm.
Ausguss minim bestossen
CHF 400 / 600
(€ 370 / 560)
| 168
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
69. 1317
PAAR TELLER MIT OSTASIATISCHEM
BLAUDEKOR
Kassel, um 1766-88. Nach einem Meissener
Vorbild im ostasiatischen Stil mit dem Dekor
„Fels und Vogel” bemalt. Der Rand mit einer
stilisierten Eierstabbordüre und vier Zweigen.
Unterglasurblaue Marke Steigender Löwe, Ritz-
zeichen. D 23 cm.
Literatur:
Siegfried Ducret, Die Landgräfliche Porzellan-
manufaktur Kassel 1766-1788, 1960, Abb. 77.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
70. 1318
PUTTO AUF DELPHIN
Wien, Mitte 18. Jh. Seitwärts in gelbem Lendenschurz auf einem
Fisch sitzend, dessen Maul er mit einer Hand geöffnet hält. Unter-
glasurblaue Schildmarke. 13 x11 cm.
Kleine Bestossungen und Reparaturen am Fisch.
CHF 600 / 800
(€ 560 / 740)
1319
PUTTO AUF DELPHIN
Wien, Mitte 18. Jh. Seitwärts sitzend mit grünem Lendentuch auf
einem Fisch, dessen Maul er mit seiner rechten Hand geöffnet
hält. Unterglasurblaue Schildmarke. 12,3 x 11 cm.
Zügel in seiner Hand abgebrochen und mit Resten von Restauri-
erung.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1320
PUTTO AUF DELPHIN
Wien, Mitte 18. Jh. Auf einem wasserspeienden Fisch reitend,
auf einem mit Blättern applizierten Grassockel. Unterglasurblaue
Schildmarke. H 8,5 cm.
Brand- und Haarrisse im Sockel, diverse sichtbare Reparaturen
und kleine Bestossungen
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
| 170
71. 1321
VENUS AUF DELPHIN ALS TAFELAUFSATZ
Wien, Mitte 18. Jh. Die seitlich auf einer Wellenrocaille sitzende
Nymphe begleitet von einem Knaben auf einem Delphin reitend.
Schildmarke und A eingepresst. H 24 cm, L 28 cm.
Brand- und Haarrisse, kleine Bestossungen
Literatur:
Siegfried Ducret, Deutsches Porzellan und Deutsche Fayencen,
1962, Nr. 53.
Ausstellung:
Schloss Jegenstorf 1952, Das Tier in der Kunst des 18. Jahrhun-
derts, 11.5.-2.11.1952, Abb.4.
Vergleichsstück bei W. Mrazek, W. Neuwirth, Wiener Porzellan
1718-1864, S. 121 Abb.312.
Ein weiterer vergleichbarer Tafelaufsatz stammt aus der Samm-
lung Tschudy im Museo Stibbert Florenz, A. d‘Agliano, L. Melegati,
Le Porcellane Europee della Collezione de Tschudy, 2006, S.140
Cat. 164 mit Verweis auf „La Venere Ducret”. Die Gruppe dort sitzt
auf einem hohen Felssockel der bei unserer Gruppe fehlt. Ducret
verweist 1962 auf eine Vergleichsgruppe in der Petersburger
Eremitage und datiert das Modell um 1745-49.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 700 / 5 560)
| 171
72. 1322
ALLEGORISCHE FIGUR
Doccia, zweite Hälfte 18. Jh. Auf einem flachen Sockel, in antikem
Habitus, einem gelb gesäumten Kleid mit blau-goldenen Blüten
und purpurfarbenen Rock mit Blüten. H 13 cm.
Kopf geklebt, zwei Finger bestossen
CHF 600 / 800
(€ 560 / 740)
1323
ALLEGORIE DES RUHMS
Nymphenburg, Modell von Franz Anton Bustelli um 1761. Als Jüngling mit
aufgeschlagenem Buch „Pictoribus atque Poetis” beschriftet, mit gelbem
Lendentuch auf einem in faux bois Dekor bemalten Holzzockel sitzend, eine
Posaune auf dem rechteckigen Sockel. Eingepresstes Rautenschild.
H 10 cm.
Minim bestossen.
Vergleichsstücke: F.H.Hofmann, Nymphenburger Porzellan, 1921, Bd.I,
S.151 Abb.142; A.Ziffer, Nymphenburger Porzellan. Sammlung Bäuml, 1997,
S.88 Nr.157; K.Hantschmann, Bustelli, 2005, S.314-316, Kat.174.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1324
ALLEGORIE DER WEISHEIT
Frankenthal, um 1755-62. Periode Adam Paul
Hannong. Unbemalt. Nymphe auf einem Felssockel
sitzend an einem Lesepult mit aufgeschlagenem
Buch. Rocaillesockel. Gemarkt in Unterglasurblau
mit steigendem Löwen, APH Monogramm, IHS und
Ritzmarken 9 und Z. H 11 cm.
Minim bestossen
CHF 600 / 800
(€ 560 / 740)
| 172
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
73. 1326
VENUS AUF KISSEN
Fürstenberg, um 1755. Modell von Simon Feilner.
Die unbekleidete Göttin mit einem blau gemus-
terten Tuch über ihren Hüften, sitzend auf einer
Rocaillekonsole, über einem purpurfarben ger-
auteten Kissen, gehöht in Gold. Ohne Marke, CB
(Former Caspar Boecker) eingeritzt und mit alter
eisenroter Beschriftung: No1. No.51a durchge-
strichen. H 20 cm.
Minime Bestossungen
Literatur:
Siegfried Ducret, Unbekannte Porzellane des 18.
Jahrhunderts, 1956, Abb. S. 13.
Vergleichsstück: Sammlung Otto und Magdale-
ne Blohm (Schmidt 1953, Taf. 67).
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 850 / 2 780)
1325
PUTTO ALS PLUTO
Nymphenburg, Modell von Franz Anton Bustelli um 1755-57, Be-
malung wohl später. In bewegter Haltung über dem dreiköpfigen
Zerberus auf dem ausgeschnittener Sockelplatte. Mit schwarzem
Umhang um eine Schulter, eisenrot gesäumt und gerändert in
Gold. Rautenschild eingepresst, blau gehöht und gerändert in
Gold. H 10 cm.
Stab in der linken Hand fehlt
Vergleichsstück: R.Eikelmann, Bustelli, 2005, Kat.Nr.41.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
| 173
74. 1327
GROSSE FIGUR EINER VESTALIN
Ludwigsburg, um 1770. In antikisierendem Habitus, an einem
brennenden Opferschale auf einem Podest stehend, gekleidet in
einer weisses, purpurfarben gefüttertes Tuch, über purpurfarbe-
nes Kleid. Goldränder. Unterglasurblaue CC-Monogramm Marke.
H 32 cm.
Brand- und Haarrisse
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
1328
MINIATURBÜSTE
18. Jh. Als Soldat mit Schnurbart in antikiserendem
Habitus. Auf einem barocken Architektursockel mit
marmorierten Flächen. Ohne Manufakturmarke.
H 10,5 cm.
Helmzier bestossen
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
| 174
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
75. 1330
FIGUR DES HEILIGEN THOMAS
Wallendorf, um 1780. Auf einen Stock gestützt, sein Gewand staf-
fiert in Orangerot und Grün, auf einem Sockel mit Rocaillerelief
beschriftet S. Thomas. Ohne Manufakturmarke. H 15,5 cm.
CHF 500 / 700
(€ 460 / 650)
1331
SERIE DER VIER EVANGELISTEN
Thüringen, Wallendorf, um 1780. Jeweils mit ihren ikonografisch
zugewiesenen Attributen, Johannes mit dem Adler, Markus mit
dem Löwen, Matthäus begleitet von einem Schüler und Lukas mit
dem Stier. Ohne Manufakturmarken. H 15 cm.
Restaurierungen
CHF 2 000 / 2 800
(€ 1 850 / 2 590)
1329
FIGUR EINES SITZENDEN CHINESEN
möglicherweise Du Paquier oder Doccia, um 1740. Unbemalt, mit
gekreuzten Beinen sitzend auf einem Hügel. Die Hände durch-
bohrt zum Halten eines Objekts. Zwei Punkte in Unterglasurblau,
Ritzzeichen B.m.28. H 9,8 cm.
Objekt in seinen Händen fehlt, Haarriss im Sockel und Figur.
CHF 800 / 1 500
(€ 740 / 1 390)
| 175
76. 1332
GÄRTNERIN ALS ALLEGORIE ZUM
HERBST
Würzburg, um 1775-80. Auf einem flachen
Rocaillsockel. Gestützt auf ein Postament mit
grosser Ziervase, in ihrem rechten Arm eine
Sense, mit ihrer Schürze das geschnittene Gras
gebündelt. Staffiert in Grün, Eisenrot und Gold-
höhungen. Ohne Manufakturmarke. H 16,5 cm.
Ihre rechte Hand und Teil der Sense repariert,
Bestossungen, Brandrisse
Literatur:
Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18.
Jahrhunderts 1775-1780, 1968, Abb. 80.
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 310 / 3 240)
1333
GÄRTNER UND GÄRTNERIN
Ludwigsburg, um 1765. Auf einem gold gehöhten
Rocaillesockel mit einem Bündel Gras, das sie mit
einem Rechen zusammennimmt. Unterglasurblaue
Kurhhutmarke. H 11 cm.
Hut und beide Rechen repariert
CHF 1 100 / 1 500
(€ 1 020 / 1 390)
| 176
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
77. 1334
GÄRTNERIN MIT BLUMENKORB
Ludwigsburg, um 1765. Auf einem flachen
Geländesockel mit purpurfarben gehöhten
Rocaillen. In einer Hand einen Korb voll Blumen
und eine Blüte in der anderen Hand. Untergla-
surblaue Kurhutmarke, Malermonogramm in
Purpur, Ritzzeichen B3. H 13,5 cm.
Reparaturstellen an Korb, Blumen und Hut, Hut
mit flacher Bestossung.
CHF 600 / 800
(€ 560 / 740)
1336
BROTVERKÄUFERIN
Würzburg, um 1775-1780. Auf einem erhöhten Felssockel mit
Rocaillerelief, barfüssig, in ländlicher Kleidung mit einem mit Bre-
zen und Brötchen gefüllten Korb. Ohne Manufakturmarke, it 1378
in Eisenrot. H 15 cm.
Brandrisse, Reparaturen an Korb und Händen.
Literatur:
- Siegfried Ducret, Neue und unbekannte Würzburger Porzellane,
KFS Mitteilungsblatt Nr. 53, 1961, Taf.V Abb.11.
- Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, Abb. 61.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
1335
DRESCHER
Ludwigsburg, um 1765. Bei der Rast gegen einen Fels gelehnt mit
seiner Dresche im Arm, in eisenroten Kniebundhosen mit braunen
Hosenträgern, auf einem flachen Rocaillesockel gehöht in Purpur.
Unterglasurblaue CC-Monogramm Marke, Ritzzeichen 2 S 5 W, LL
gedruckt in Schwarz, Malermonogramm in Eisenrot. H 13 cm.
Sein rechter Arm und Teil des Werkzeugs repariert
CHF 600 / 800
(€ 560 / 740)
| 177
78. 1337
JÜNGLING MIT WEINTRAUBEN IM HUT
Würzburg, um 1775-80. Auf einem Geländesockel mit Baum-
stumpf, in seiner Hand einen schwarzen Hut mit Weintrauben,
bekleidet mit einer blauen Jacke über eisenroten Kniebundhosen.
Ohne Manufakturmarke. H 18 cm.
Haarriss im Baumstumpf, seine rechte Hand ergänzt, kleine Bes-
tossungen.
Literatur:
- Siegfried Ducret, Neue und unbekannte Würzburger Porzellane,
KFS Mitteilungsblatt Nr. 53, 1961, Taf.VI Abb.13.
- Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, Umschlagfoto und Farbtafel VI.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
1338
LIEBESPAAR MIT VOGELNEST
Würzburg, um 1775-80. Ländliches Paar auf einem Grassockel,
seine Hand ihr Handgelenk umfassend und ihre Blicke auf ein
kleines Vogelnest gerichtet das auf einem Baumstrunk liegt. H
19 cm.
Finger beider rechten Hände und beide Hüte mit Restaurierun-
gen, kleinere Bestossungen, Brandrisse.
Literatur:
- Siegfried Ducret, Unbekannte Porzellane des 18. Jahr-
hunderts, 1956, Abb. S. 41. (als Modell von Josef Nees in
Ellwangen)
- Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, Abb.68.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
| 178
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
79. 1339
ALLEGORIE DES WINTERS
Würzburg, um 1775-80. Als alte Frau in einen Umhang gehüllt, mit
Pelz gefüttert. Staffiert in Gelb und mit hellblauen und manganfar-
benen Punktrosetten. Höhungen in Gold. Ohne Manufakturmar-
ke. +1716 in Schwarz. H 18,6 cm.
Literatur:
Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, S. 80 Abb. 46.
Vergleichsstücke: Museum für Kunsthandwerk Frankfurt (Ducret,
Würzburg, S. 80 Abb. 47); Bayerisches Nationalmuseum München
(Ducret, Würzburg, S. 81 Abb.48).
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
1340
MÄDCHEN MIT BLUMENKORB
Würzburg, um 1775-1780. Auf einem erhöhten Sockel gegen
Ährenbündel gelehnt, in einer Hand einen Blumenkorb. Ohne
Manufakturmarke. H 17,5 cm.
Beide Arme und Rand des Sockels repariert, Brandrisse.
Literatur:
- Siegfried Ducret, Unbekannte Porzellane des 18. Jahrhunderts,
1956, Bild 24.
- Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, Abb. 64.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
| 179
80. 1341
BETTLER UND BETTLERIN
Fürstenberg, um 1770, Modelle von Johann Christof Rombrich.
Jede Figur auf einen Stock gestützt, sie mit einer Büchse in der
Hand, er mit einem Holzbein, beide in zerissenen Kleidern, auf un-
terschiedlichen Rocaillesockeln mit Goldhöhung.Ohne Manufak-
turmarken, CB eingeritzt und B in Eisenrot (Bettlerin), Ritzzeichen
und No.56 in Eisenrot (Bettler). H 15,5 cm.
Kleine Bestossungen, sein Stock und Zeigefinger repariert.
Literatur:
- Siegfried Ducret, Unbekannte Porzellane des 18. Jahrhunderts,
Frankfurt 1956, Abb. S. 17 (Bettler)
- Siegfried Ducret, Deutsches Porzellan und Deutsche Fayencen,
1962, Nr. 76.
- Siegfried Ducret, Fürstenberger Porzellan, 1965, Bd. I, Taf.50.
Vgl. Sammlung Gumprecht, Versteigerung Paul Cassirer und
Hugo Helbing, Berlin 1918, Bd II., Lot 322 (Bettler).
CHF 2 400 / 3 600
(€ 2 220 / 3 330)
1342
SCHÄFERGRUPPE „SOMMER UND HERBST”
Würzburg, um 1775-80. Auf einem mit Moos bewachsenen Fels-
sockel mit goldgehöhtem Rocaillerelief und einer Balustrade mit
Früchtekörben, mit Postament und separat aufgesetzter Säule.
Modelliert mit einer Frau mit Weintrauben im Hut als Allegorie
des Herbstes und einem Jüngling mit Hacke auf der Schulter als
Allegorie des Sommers. Ohne Manufakturmarke. H 37,5 cm.
Kleine Restaurierungen und Ergänzungen, Bestossungen, diverse
Brand-und Haarriss im Sockel mit Spuren von Reparatur
Literatur:
-Siegfried Ducret, Unbekannte Porzellane des 18. Jahrhunderts,
1956, Bild 19.
-Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, S. 77 Abb. 42.
CHF 2 200 / 2 800
(€ 2 040 / 2 590)
| 180
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
82. 1343
JÜNGLING MIT ERLEGTER GEMSE
Würzburg, um 1775-80. Auf einem Sockel gegen einen Baum-
stumpf gelehnt, das erlegte Wild um die Schultern gehängt, in
schwarzem Hut, weissem Hemd und schwarzen Kniebundhosen.
Ohne Manufakturmarke H 17 cm.
Kleine Reparaturen und Bestossungen
Literatur:
Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, 1968, Abb. 58.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
1344
ZWERGENPAAR
Wien, um 1750-60. Das Mädchen mit Meer-
schweinchen Nest, der Knabe mit grauem Spitz-
hut, auf einem Felssockel appliziert mit Blumen und
Blättern. Eingeritzte Schildmarke und W auf der
Rückseite des Sockels. H 13 cm.
Bestossungen, sein Stock in der linken Hand abge-
brochen.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
| 182
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
83. 1346
WILDSCHWEIN
Würzburg, um 1775-80. Unbemalt,
naturalistisch modelliert, über einem
Baumstumpf auf einem mit Moos
bewachsenen Geländesockel. L 12 cm,
H 9 cm.
Ohren und Schwanz bestossen.
Literatur:
Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan
des 18. Jahrhunderts 1775-1780, 1968,
Abb. 103.
Vergleichsstück bei Ducret 1968, S. 126
Abb.106, Bayerisches Nationalmuseum
München.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 930 / 1 390)
1345
WILDSCHWEIN
Würzburg (?), um 1775-80. Unbemalt, auf einem rechteckigen
flachen Sockel, naturalistisch modelliert, auf einem Geländesockel
über Ast mit applizierten Blättern kletternd. Ohne Manufaktur-
marke, Ritznummer 6. L 14 cm, H 8 cm.
Provenienz:
Sammlung Dr. K. Strauss, München.
Literatur:
Siegfried Ducret, Würzburger Porzellan des 18. Jahrhunderts
1775-1780, S. 126 Abb. 107.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
| 183
84. 1347
FIGURENGRUPPE DRESCHER UND MÄDCHEN MIT
LEIER
Ludwigsburg, um 1765-70, Modell von Johann Adam Bauer. Aus
einer Serie von Monatsdarstellungen. Sie mit einer Drehleiher, er
mit einer Schaufel in der Hand, auf dem rechteckigen Sockel ein
Werkzeug und zwei Siebe mit Korn. Unterglasurblaue CC-Mono-
gramm Marke Malermarke. H 13 cm.
Seine linke Hand fehlt, ihr rechter Arm repariert, ihre linke Fessel
restauriert.
Literatur:
Siegfried Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufaktur, 1958, Bd. II, S.
105 Abb.170.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1349
FIGURENGRUPPE WINZER UND MÄDCHEN MIT
LAUTE
Ludwigsburg, um 1765-70, Modell von Johann Adam Bauer. Aus
einer Serie von Monatsdarstellungen. Auf einem rechteckigen
Sockel, ein Winzer mit einer mit Wein gefüllten Butte, seinen Arm
um eine Mandoline spielenden Frau gelegt, zu seiner Rechten auf
einem Felssockel sitzend. Unterglasurblaue Kurhut- und CC-Mo-
nogrammmarke. Sammlungsetikett mit Inv.Nr. 111. H 11,5 cm.
Kleine Restaurierungen
Literatur:
Siegfried Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufaktur, 1958, Bd. II. S.
105.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1348
GÄRTNERPAAR
Ludwigsburg, um 1765-70, Modell von Johann Adam Bauer. Aus
einer Serie von Monatsdarstellungen. Auf einem rechteckigen
Sockel, bei der Gemüseernte mit Spaten und Gemüsekorb, eine
Flasche und ein Stück Schinken auf einem Mauerstück. Untergla-
surblaue Kurhutmarke. Sammlungsetikett mit Inv.Nr. 109.
H 12 cm.
Kleine Reparaturen und Bestossungen
Literatur:
Siegfried Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufaktur, 1958, Bd. II, S.
105.
CHF 800 / 1 200
(€ 740 / 1 110)
| 184
Decorative Arts | Porzellane aus der Sammlung Ducret
85. 1350
CORNICHE-TELLER
Zürich, um 1775. Mit Rocaillen relieferter Rand
polychrom gehöht und aufgelegten Blumen-
reliefs. Bemalt mit einem Blumenbouquet im
Spiegel und verstreuten Blumenzweigen auf
der Fahne. Randvergoldung. Unterglasurblaue
Marke Z und zwei Punkte. Eingeritzt I D.
D 23 cm.
CHF 700 / 900
(€ 650 / 830)
1351
ZWEI VASEN „ À OREILLES”
Zürich, um 1780. Nach einer Sèvres-Form. Mit
seitlichen Blatthenkeln mit Höhungen in Grün und
gelochtem Einstellring, bemalt mit Blumenarran-
gements. Vergoldung an Rändern und Henkeln.
Unterglasurblaue Manufakturmarke Z und zwei
Punkte, Ritzeichen ID und Z (eine Vase). H 15 cm.
Fussrand einer Vase bestossen
Literatur:
Siegfried Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufak-
tur, 1958, Bd. I, S. 200 Abb. 165.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
1352
TASSE UND UNTERTASSE MIT MOSAIK-
DEKOR
Zürich, um 1780. Blumenfestons und vier keilförmi-
gen Zwickeln mit grünem Gitterwerk an den Rändern.
Unterglasurblaue Manufakturmarke Z und zwei
Punkte, Ritzzeichen IS auf der Untertasse. H 4,7 cm,
D 13,2 cm.
Literatur:
Siegfried Ducret, Die Zürcher Porzellanmanufaktur,
1958, Bd. I, S. 185 Abb. 155.
CHF 500 / 700
(€ 460 / 650)
| 185