6. Einteilung der GEP - NET
• Einteilung nach Histologie
• Einteilung nach Funktionalität
• Einteilung nach molekulargenetischen
Kriterien
7. Multiple Endokrine Neoplasie
(MEN) Typ I
Erstbeschreibung durch Wermer 1954
– autosomal-dominant vererbtes Tumorsyndrom
sehr variable Kombination aus
– Nebenschilddrüsenvergrößerung (pHPT) +
– Hypophysenvorderlappentumore +
– Inselzelltumore des Pankreas
Ursache entdeckt 1988 durch Larsson et al.:
Mutation auf Chromosom 11q13 (Menin Gen)
8. neuroendokrine Tumore bei
MEN I
Inselzelltumor MEN – I (%)
Gastrinom 20 – 61
Insulinom 12 – 21
Glukagonom
VIPom
Somatostatinom
3
1
1
9. Grundprinzipien der Therapie
bei GEP-NET
chirurgische
Therapie
solitärer Tumore
Heilung
medikamentöse,
symptomatische
Therapie
Erhaltung der
Lebensqualität
antiproliferative
Therapie
Kontrolle des
Tumorwachstums
10. kurative Therapie bei
GEP-NET des Pankreas
• chirurgische Resektion derzeit einziger
kurativer Therapieansatz
• nur bei lokalisierten Tumoren
deshalb Frühdiagnose entscheidend
• in Einzelfällen auch gleichzeitige oder
zeitversetzte Entfernung einer Metastase
möglich
• immer auch Tumorart und
molekulargentischen Hintergrund
berücksichtigen
11. Therapie metastasierter
neuroendokriner Tumoren
• individuelles spontanes
Wachstumsverhalten abschätzen
• aggressive Therapien nur bei schnell
wachsenden Tumoren
• Ziel
– Erhaltung der Lebensqualität
– antiproliferative Wirkung nicht immer
gesichert
12. Therapie von
Lebermetastasen
Lokale Therapie
• chirurgische Entfernung
–Indikation falls > 90 % entfernbar
Perkutane Ethanol Injektion (PEI)
–falls < 5 cm
–TransArteriell (Chemo)Embolisation (TAE, TACE)
Lebertransplantation
in Einzellfällen möglich
14. Medikamentöse Therapie
- symptomatisch -
Somatostatin und Somatostatinanaloga
– Hormon / körpereigener Botenstoff
– bindet an spezifische Rezeptoren (Somatostatinrezeptoren 1-5)
– hemmt Freisetzung von
• Magensaft
• Bauchspeicheldrüsensaft
• vielen anderen Hormonen
Interferon – a (alpha)
– Botenstoff des Immunsystems, hemmt Virusvermehrung in Zellen
Säureblocker bei Gastrinom
Diazoxid (Proglizem) bei Insulinomen
– hemmt Insulinausschüttung aus ß-Zellen des Pankreas
– stimuliert die Blutzuckerfreisetzung aus der Leber
15. Langwirksame Somatostatinanaloga
– Unterschiede in der Wirkdauer
• Octreotid (Sandostatin) 8 h
• Lanreotid (Somatuline LP) 10-14 Tage,
• LAR-Octreotid (Sandostatin – LAR) 28 Tage
– Expression der Rezeptoren für Somatostatinanaloga
ist gewebespezifisch (SSTR 1-5)
– Mehrzahl der GEP-NET exprimieren SSTR 2
– 35-55%-ige Hemmung des Wachstums
Therapie metastasierter
neuroendokriner Tumoren
16. Nebenwirkungen von Somatostatinanaloga:
• Blähungen
• Durchfälle
• Fettstühle
• Blutzuckerwerterhöhung
• Gallensteinleiden
(bei OP ggf. Cholezystektomie)
Therapie metastasierter
neuroendokriner Tumoren
Nebenwirkungen selten und fast nie
Indikation für Therapie-Abbruch
17. IFN-a
– wirkt symptomatisch und hemmt das Tumorwachstum
• hemmt die Gefäßneubildung
• fördert die Tumorzellzerstörung durch spezialisierte
Immunzellen
• führt zum Zelltod von Tumorzellen (Apoptose)
• hemmt das Zellwachstum
– biochemischer Effekt in 40-50 % der Fälle
– 20-40 % der Fälle Wachstumsstillstand
– 12-20 % der Fälle teilweises Ansprechen
– 3x3 – 3x5 Mio. IE / Woche
• höhere Dosen ohne zusätzliche Effekt
(Öberg, Digestion, 2000; Arnold, Baillieres Clin Gastroenterol, 1996)
Therapie metastasierter
neuroendokriner Tumoren
19. Kombination IFN-a und Somatostatinanaloga
– Kombinationtherapie einer Monotherapie
wahrscheinlich überlegen
– Ansprechraten bis 67 % (Frank, 1999, Am J Gastroenterology)
– Dosis
• 3 x 200 µg Octreotid
• 3 x 5 Mio. IE IFN-a
– Empfehlung:
• Einsatz bei allen Patienten die nicht auf eine
Monotherapie ansprechen
Therapie metastasierter
neuroendokriner Tumoren
20. • gut differenzierte
neuroendokrine Tumore
des Pankreas
Streptozotocin +
5 FU o. Doxorubicin
Ansprechraten 60-70 %
Therapie metastasierter
neuroendokriner Tumoren
• schnell wachsende
schlecht differenzierte
neuroendokrine Tumore
Etoposid + Cisplatin
Ansprechraten 67 %
systemische Chemotherapie
systemische Chemotherapie nicht indiziert bei
GEP-NET des Magens, Dünndarm und Dickdarm
NW: Nieren- und Leberschaden, Hemmung der Blutbildung,
Nervenschaden (Etoposid + Cisplatin)
Doxorubicin Schaden des Herzens, kumulativ !
21. Somatostatingerichtete Radiopeptidtherapie
• 111 In DTPA- Octreotid (Pentatreotid)
– deutliches biochemisches Ansprechverhalten und geringe
Toxizität bei progredienten GEP-NET
• 90 Yttrium DOTA-Octreotid
– ß-Strahler (höhere biologischer Aktivität)
– erste Studien zeigen signifikante Abnahme der
Tumorgröße
– ! Ausscheidung über Nieren Bestrahlungsdosen der
Nieren relativ hoch (nicht mit AS)
Therapie metastasierter
neuroendokriner Tumoren
23. Therapie
- Zusammenfassung -
Erstdiagnose
GEP-NET
kurativer Ansatz
möglich OP
palliativer Ansatz
keine klinischen
Beschwerden
Symptomatik
Tumorprogress
Restaging nach
3-6 Monaten
Octreotid
symptomatische
Therapie
??
a-Interferon
OP
TAE/TACE
PEI
Chemotherapie
90Y-Octreotid
24. Prognose
• individuell verschieden und schwer
abschätzbar
• auf Grund symptomatischer Therapie
Verschiebung des Komplikationsspektrums
• Insulinom sehr gute Prognose
• Gastrinom und Karzinoid häufiger bereits mit
Metastasen
• insgesamt langsames Wachstumsverhalten
der meisten GEP-NET
25. Prognoseabschätzung
GEP-NET des Pankreas
lokal fortgeschritten oder Tochtergeschwülste
ja
Differenzierung ? Ki-67 > 2 % ?
Nerven / Gefäßbeteiligung ?
nein
schlecht
gut ja nein
höheres Risiko niedriges Risiko