PD Dr. Dr. Matthias Matter (Universitätsspital Basel) betont, dass das Wissen über genetische Veränderungen stark zugenommen hat, u.a. wegen besserer technischer Geräte (NGS). Vortrag beim 16. Treffen der GIST-Gruppe Schweiz 2019.
3. • GIST ist selten, aber häufigster mesenchymaler Tumor
des Gastrointestinal-Trakts
• Am häufigsten im Alter zwischen 50 und 80 Jahren.
• Selten in Kinder und Jugendlichen
• Es gibt verschiedene molekulare Subgruppen
• Genotyp des GIST ist diagnostisch, prognostisch und gibt
Aufschluss auf Therapie
Einführung-GIST
4. Kann überall im Gastrointestinal-Trakt vorkommen
• Magen 60% - 70%
• Dünndarm 20% - 30%
• Dickdarm < 5%
• Andere < 5%
Einführung
5. •Klinisch relevanter GIST:
•Inzidenz: 15/million
•Prävalenz 150/million
•Zufällig entdeckter Mikro-GIST (<1cm):
•2-10% der Bevölkerung (500‘000 in CH)
•Zufällig entdeckt
•KIT/PDGFRa-mutation
Einführung
6. • Von 1 mm bis > 20 cm
• Mediane Grösse: Magen: 6 cm,
Duodenum: 4.5 cm, Jejunum/Ileum:7 cm
• Gut umschriebene Läsion, in der Mitte
der Wand des Darmtrakts
• Selten mehrere Läsionen
• Oft mit oberflächlicher Ulzeration
Makroskopie
13. Schematische Darstellung von KIT und PDGFRa Mutationen
Cioffi A & Moki RG, J Clin Oncol, 2015
KIT ca. 85%
Exon 11 (70%):
• Deletionen zwischen Codon 550-579 (> 557 und
579 Codon)
• Punktmutationen (> 557, 559, 560 und 576 codons)
• Duplikationen zwischen 571 und 591 (> Magen
GISTs )
Exon 9 (10%):
• Duplikationen von Codon 502-503 (v.a. Dünndarm
und bei erhöhter Malignität)
Exons 13 and 17:
• Punktmutationen
PDGFRA ca. 5%
• > Magen und epitheloide Morphologie
• D842V mutation ist die häufigste (56-75%), zeigt
Resistenz gegen Imatinib
18. Klinik
• Kinder und Jugendliche
• Langer Zeitverlauf (Metastasen auch nach 40 Jahren!)
• Tiefe Mortalitätsrate
• Carney-Stratakis-Syndrome (CSS): GIST, Paragangliom
• Carney-Triad (CT): GIST, Paragangliom, Chondrom
Succinate dehydrogenase (SDH)-defiziente GIST
19. Zusammenfassung
• GIST sind selten
• Pathologie ist zentral für:
• Korrekte Diagnose
• Bestimmung des Risikoprofils
• Bestimmung des molekularpathologischen Subtyps
• KIT & PDGFRa- Mutationen
• Erste onkogene Mutationen (“drivers“)
• Prognostisch für Tumorrezidiv
• Sagt Ansprechen auf Medikamente (TKI) voraus
• Grund für Medikamente (TKI) Resistenz
• Molekulare Subtypen (BRAF, SDH)
• Molekularer Status soll vor Systemtherapie bestimmt werden