DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART
1. Presseinformation
Stuttgart, 31. August 2011
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Konjunktursorgen kehren zurück
Nachdem an den Aktienmärkten ein paar Tage lang positive
Stimmung herrschte und die Erkenntnis aufkam, dass eine
weltweite Rezession doch nicht eintritt, reichte es schon aus,
dass der schlechte US-Konsumindikator wieder alle Hoffnung
auflöste. Sofort waren die Marktteilnehmer wieder dabei, das
Risiko einer Rezession in den USA an die Wand zu malen. Da
auch die Europäer mit zurückgehenden Wachstumsraten
auskommen müssen, zeigt sich der Gesamtmarkt empfänglich
für Negativindikatoren. Doch trotz dieses Umfeldes sind die
Rückgänge nicht mehr allzu kräftig, was durchaus darauf
hindeutet, dass das Schlimmste überstanden ist. Die
Unterstützungslinien beim DAX bleiben die 5.400- und die 5.250-
Punkte-Marke. Beim Euro Stoxx 50 hat bisher auch die
Unterstützungslinie bei 2.100 Punkten gut gehalten und der Dow-
Jones-Index konnte sogar kurzfristig wieder seine alte
Unterstützungslinie von 11.500 Punkten überschreiten.
Das konjunkturelle Umfeld in Deutschland bleibt nach wie vor
positiv, wenn auch in abgeschwächter Form. Der deutsche
Einzelhandel musste zwar im letzten Monat einen kleinen
Rückgang hinnehmen, bezogen auf die Börsenturbulenzen ist
dies aber ein sehr gutes Ergebnis. Die Reaktionen der
Marktteilnehmer auf das deutsche Konsumverhalten ließen auch
nicht lange auf sich warten. Der DAX konnte nach Abschlägen
.
.
2. wieder Gewinne verzeichnen. Zwar befinden sich die meisten
Unternehmen im DAX in einer Überverkauftsituation, da aber die
wirtschaftliche Gesamtlage zu unsicher ist, werden die Anleger
sich weiterhin mit starken Tagesschwankungen abfinden
müssen. Während sich die USA mit Rezessionsängsten und der
asiatische Raum mit Wachstumsrückgängen beschäftigen,
bleiben die europäischen Aktienmärkte in erster Linie eine
politische Bühne. Da diese nicht in der Lage sind, das
Griechenlandproblem mutig einer Lösung zuzuführen, werden
insbesondere die deutschen Aktien die Schwankungen der
politischen Schlagzeilen aushalten müssen. Damit könnte der
DAX durchaus noch Rückschlagspotential zwischen 5.250 und
5.000 Punkten haben und nach oben hin eine Erholung in
Richtung 6.000 Punkte. Für den Anleger bedeutet dies, dass ein
„Hereinschleichen“ sicher die richtige Vorgehensweise ist. Sollten
zum Beispiel die heute anstehenden US-Daten, bezogen auf den
Arbeitsmarktbericht, und der Chicagoer Einkaufsmanagerindex
schlechter als erwartet ausfallen, werden die Reaktionen nicht
lange auf sich warten lassen und somit ein Stock-Picking-
Kaufumfeld möglich machen. Positiv bleiben wir für die Branchen
Chemie und Pharma sowie Gesundheitswesen. Durch die
starken Kursrückgänge sind aber auch eine Lonza, Siemens und
Allianz wieder interessant.
Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
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