DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Politische Börsen
1. Presseinformation
Stuttgart, 11. Juli 2012
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Politische Börsen
Als wichtigstes Gut funktionierender Wertpapier-Märkte scheint
das Vertrauen der Marktteilnehmer allmählich aufgebraucht! Das
Befremden über Zinsmanipulationen bedeutender
Finanzinstitutionen bei europäischen Geldmarktsätzen wechselt
sich ab mit dem Unmut über das sich ewig hinziehende EU-
Schuldenkrisen-Drama. Die Tatsache, dass beim letzten EU-
Gipfel endlich einmal begonnen wurde, Entscheidungen
herbeizuführen, ließ die Aktiennotierungen zwar zunächst kräftig
steigen, inzwischen macht sich aber wieder Ernüchterung breit.
Vielen Investoren wird nun langsam klar, welcher „Gipfel-Weg“
eingeschlagen wurde. Letztendlich dürfte am Ende des steinigen
Gipfelanstiegs eine umfassende Vergemeinschaftung der
europäischen Schulden stehen, mit allen positiven wie negativen
Auswirkungen. Positiv wäre dabei, dass den Märkten die größte
Unsicherheit genommen wäre und der Euro als Währung auf
absehbare Zeit Bestand hätte. Negativ dürfte sich dann aber
auswirken, dass die Verschuldungssituation in Europa zementiert
wird und die Wachstumschancen der nächsten Jahre
entscheidend beeinträchtigt sein dürften. So schwanken die
Aktienmärkte regelmäßig zwischen Hoffen auf eine Beruhigung
der allgemeinen Lage und Bangen vor der nächsten
Eskalationsstufe. Die Bandbreite der ausgeprägten
Seitwärtstendenz des DAX bleibt somit zwischen 5.900 und
6.500 Punkten bestehen.
.
.
2. Belastet wird die Zuversicht der Investoren durch die Furcht vor
Enttäuschungen der US-amerikanischen Bilanzberichtssaison.
Dabei befinden sich die Gewinne durchaus noch auf
auskömmlichem Niveau. Obwohl die durchschnittliche
Gewinnschätzung für die S&P-500-Werte von Analystenseite
bereits von 9,2 % auf knapp unter 6 % revidiert wurde, besteht
dennoch erhebliches Enttäuschungspotential. Die
Kursbewegungen von Alcoa und Advanced Micro Devices
(AMD), aber auch von der deutschen Metro-Aktie nach wenig
verheißungsvollen Ergebnissen beziehungsweise Ausblicken
zeigen das kurzfristige Korrekturpotential des Marktes in Höhe
von 5 bis 10 % eindrucksvoll auf. Kurzfristig sollten bestehende
Cash-Positionen gehalten werden und maximal deutsche
Exportwerte, die von der nach wie vor guten Exporttätigkeit
profitieren, sowie dividendenstarke, defensive Versorgerwerte in
der Anlageauswahl präferiert werden.
Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Michael Beck
Leiter Portfolio Management
Börsenplatz 1
70174 Stuttgart
Telefon +49 711-21 48-232
Telefax +49 711-21 48-250
marion.dolwig@privatbank.de
www.privatbank.de
2