1. Helaba Floor Research
Equity Daily 30. März 2012
Indikation Unterstützungen Widerstände Handelsbreite
DAX 6.933 6.906 / 6.841 7.153 / 7.194 6.906 / 7.070
Autor:
EuroStoxx 50 2.449 2.445 / 2.437 2.563 / 2.611 2.437 / 2.563
Ulrich Wortberg
Analyst
Tel.: 0 69/91 32-2388 US-Börsen grenzen Verluste im späten Handel ein – Dow Jones im Plus.
research@helaba.de Asiatische Börsen mit uneinheitlicher Tendenz.
Heute beginnt das Treffen der EU-Finanzminister in Kopenhagen, bei dem es unter anderem um
die Erhöhung des dauerhaften Rettungsschirms ESM geht. Deutschland ist jüngsten Meldungen
Sales:
zufolge bereit, die bei der EFSF gebundenen Mittel von knapp 200 Mrd. EUR auf das ESM-
Aktien- und Anlageprodukte Volumen von 500 Mrd. EUR zuzurechnen. Dies wäre das Minimalziel, denn Forderungen nach
0 69/91 32-31 49 einer deutlich stärkeren Aufstockung des Rettungsschirms sind vorhanden. Jüngst sprach sich die
Eurex Futures Options Desk OECD für einen europäischen Rettungsfonds im Volumen von über 1 Bio. EUR aus. Andere
0 69/91 32-18 33 Marktbeobachter halten es für sinnvoll, die gesamten Mittel der EFSF von 440 Mrd. EUR dem
ESM anzurechnen, wodurch sich die sogenannte Brandschutzmauer auf effektiv 940 Mrd. EUR
erhöhen würde. Wie auch immer die Entscheidung ausfallen wird: Das deutsche Haftungsrisiko
von derzeit 211 Mrd. EUR wird deutlich steigen, wodurch wiederum die Frage berechtigt ist, ob
der Safe-Haven-Status deutscher Staatsanleihen uneingeschränkt gehalten werden kann. Derzeit ist
die Abhängigkeit des deutschen Rentenmarktes von der allgemeinen Risikowahrnehmung der
Marktteilnehmer hoch. Ein Anstieg der Risikoaversion führt zu steigenden Anleihekursen und eine
wieder zunehmende Risikobereitschaft zu einem Rückgang. Sollte sich eine Einigung der Finanz-
Vortag %
minister auf eine Ausweitung der Brandschutzmauer auf „nur“ 700 Mrd. EUR abzeichnen, könn-
DAX 6.875,15 -1,77%
ten sich Marktteilnehmer enttäuscht zeigen und die Risikoaversion wieder steigen. Gleichzeitig
DAX L. 6.881,21 -1,22% wäre aber der Anstieg des deutschen Haftungsrisikos überschaubar. Alles in allem würden bei
diesem Szenario die Kurse deutscher Staatsanleihen gestützt.
Stoxx 50 2.439,73 -1,17%
Dow 13.145,82 0,15% Von konjunktureller Seite sind heute einige US-Daten von Bedeutung. Auf dem Programm stehen
Nasdaq 3.095,36 -0,31% die Konsumausgaben, Preisdeflatoren sowie der Chicago-PMI, der eine wichtige Indikation für
den ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes liefert. Die jeweiligen Konsensschätzungen sind
S&P 500 1.403,28 -0,16%
weitgehend realistisch, wodurch das Bild bestätigt werden würde, wonach das Konsumwachstum
Nikkei 10.059,94 -0,54% und die Expansion im Industriesektor anhalten.
Öl (Brent) 124,08 -0,94%
Aktienmärkte: Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag weiter ins Straucheln gekommen.
EUR-USD 1,3301 -0,10%
Schwache Vorgaben aus den USA und Asien sowie mangelnde fundamentale Impulse ließen den
DAX sinken. Zum Ende des Handels wurde mit 6.875 Punkten ein Minus von 1,77 % eingefahren.
Die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren höher als erwartet und auch das
Vorwochenergebnis wurde nach oben revidiert. Zwar ist das Niveau insgesamt niedrig und mit
einem deutlichen Stellenaufbau vereinbar, da aber die Konsensschätzung verfehlt wurde, gaben die
Aktienkurse weiter nach. Auch heute dürfte die Risikoaversion im Umfeld des anstehenden EU-
Finanzministertreffens in Kopenhagen anhaltend hoch sein und damit das Interesse an Aktien nicht
unterstützen. Trotz der jüngsten Verluste beim DAX ist der seit Ende November bestehende Auf-
wärtstrendkanal weiterhin intakt. Die Unterstützungslinie verläuft heute bei 6.865 Punkten. Sollte
dieser Trend auf Tagesschlusskursbasis unterschritten werden, würde sich das Umfeld aber weiter
eintrüben. In diesem Fall wäre der Weg frei zum Test des markanten Tiefs vom 7. März bei 6.612
Punkten. Der Turnaround am US-Aktienmarkt, auch beflügelt durch einen optimistischen Aus-
blick für die langfristigen US-Konjunkturperspektiven seitens Fed-Chef Bernanke sollte größeres
Ungemach für den DAX aber verhindern.■
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirt/Leitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311
Frankfurt am Main, Telefon: 069/9132-2024, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch
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