DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Aktienmärkten wieder in unruhigem Fahrwasser
1. Presseinformation
Stuttgart, 07. Dezember 2011
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienmärkte wieder in unruhigem Fahrwasser
Die politische Aufregung über die Einschätzung der Rating-
Agenturen, die auch bei den Kern-EU-Ländern das AAA-Rating
in Gefahr sehen, hat die Börsen nicht weiter beunruhigt. Im
Gegensatz zur Gewinnwarnung der METRO AG, woraufhin nicht
nur Rückschlüsse auf die Aktie selbst gezogen wurden, sondern
auch wieder auf die gesamte Konjunkturverfassung. Sollten sich
die Verbraucher doch nicht so konsumfreudig zeigen? Im
Mittelpunkt steht auch die EZB-Sitzung am kommenden
Donnerstag, von der eine weitere Zinssenkung auf 1 % sowie
stärkere Hilfen für die Kreditinstitute erwartet werden. Technisch
befindet sich der DAX in schwierigem Gewässer: Er kann zwar
die 6.000-Punkte-Marke verteidigen, allerdings spürt man, dass
die Luft nach oben sehr dünn ist, wodurch ein Rückschlag bis
5.850 Punkte jederzeit möglich wäre. Auch der Euro Stoxx 50 ist
zwar knapp über der Unterstützungslinie von 2.300 Punkten und
könnte durchaus bis 2.480 Punkte ansteigen, allerdings sieht es
zurzeit nicht nach diesem Kursverlauf aus. Der Dow-Jones-Index
bewegt sich in seiner Bandbreite zwischen 12.000 und 12.250
Punkten.
Der „Weckruf“ der Ratingagenturen bezüglich einer Herabstufung
der EU-Staaten erhöht den Druck auf den EU-Gipfel am Freitag.
Sollte der deutsch-französische Plan umgesetzt werden, der eine
stärkere Zusammenarbeit in der europäischen Fiskalpolitik
.
.
2. vorsieht, könnte durchaus eine Herabstufung der Bonität
verhindert werden. Insbesondere auch dadurch, dass
Griechenland und auch Italien ihren Sparhaushalt in den
jeweiligen Parlamenten durchsetzen konnten. Die Aktienmärkte
werden entscheidend darauf reagieren, wie die Politik und die
EZB ihre Beschlüsse in den nächsten Tagen kommentieren.
Insofern könnte der DAX durchaus bei positiven Ergebnissen die
umkämpfte Marke von 6.000 Punkten weiter halten und in
Richtung 6.300 Punkte kommen. Allerdings würde der Index bei
der geringsten Enttäuschung sofort wieder in Richtung 5.850
Punkte zurückfallen. Viele institutionelle Anleger haben bereits
ihre Bücher geschlossen. Dies bedeutet, dass die
Schwankungsbreite bei noch weniger Teilnehmern eher
zunehmen wird und insofern bis Jahresende die Kursentwicklung
eher von tradingorientierten Investoren genutzt werden kann.
Strategisch und mittelfristig denkende Anleger bleiben weiterhin
in den defensiven dividendenstarken Werten engagiert bzw.
nutzen stärkere Kursabschläge, um ein Neuengagement bei
diesen Titeln einzugehen. Wir bleiben positiv bei den Branchen
aus dem Gesundheitswesen, dem Pharma- und
Nahrungsmittelbereich. Dies gilt bei den Einzeltiteln für das
Rhön-Klinikum, Novartis, Coca Cola und Nestlé.
Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
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