DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Aktienmärkte tendieren seitwärts
1. Presseinformation
Stuttgart, 29. Februar 2012
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienmärkte tendieren seitwärts
Trotz mehrerer Versuche ist es dem DAX bisher nicht gelungen,
die 7.000-Punkte-Marke zu überschreiten. Dass die Investoren
nicht recht wissen, ob sie kaufen oder verkaufen sollen, zeigte
sich am Dienstag sehr deutlich. Aus den USA kamen
enttäuschende Industriedaten, die das größte Minus seit Januar
2009 aufzeigten und somit signalisierten, dass sich die US-
Wirtschaft mitten in einer tiefen Rezession befindet. Der DAX fiel
daraufhin von 6.880 Punkten auf 6.815 Punkte. Die
amerikanischen Aktienmärkte ließen sich davon aber wenig
beeindrucken. Kurz danach tauchte der Konsumentenindex auf
und zeigte, dass das Verbrauchervertrauen im Februar deutlich
angestiegen ist und den höchsten Stand seit Februar 2011
erreichen konnte. Daraufhin zog der DAX wieder auf 6.890
Punkte an. Bei solchen Schwankungen zeigt sich wieder einmal
die große Abhängigkeit deutscher Aktien von den US-
Konjunkturdaten. Dabei können die großen deutschen
Industriewerte durchaus mit positiven Ergebnissen aufwarten,
was sich deutlich an einer erhöhten Dividendenausschüttung
zeigt. Bis auf die Versorgungswerte, die massive
Dividendenkürzungen vornehmen werden, zeigen sich die
meisten anderen Unternehmen mit Dividendenerhöhungen, an
vorderster Spitze BMW und SAP. Da die deutschen
Unternehmen ihre Prognosen für 2012 überwiegend im positiven
Bereich ansiedeln, ist zu erwarten, dass die Konjunktur in
.
.
2. Deutschland wieder anziehen wird. Der DAX nimmt aufgrund
dieser Prognosen auch wieder einen neuen Anlauf in Richtung
7.000 Punkte. Der Euro Stoxx 50 konnte sich bisher knapp
oberhalb seiner 2.500-Punkte-Marke halten und hätte noch
Potential bis 2.700 Punkte. Der Dow-Jones-Index liegt nun
oberhalb der 13.000-Punkte-Marke und hat damit ein Niveau
erreicht, das zuletzt Anfang 2008 vorkam. Sollte der Index weiter
ansteigen, würde ein Überkauftszenario eintreten.
Haben die Investoren wirklich die Schuldenkrise Europas
komplett abgehakt und damit auch die Frage, was mit
Griechenland passiert, als irrerelevant erachtet? Es sieht so aus,
als ob dank der EZB-Geldspritze die hohe Liquidität, die dadurch
insbesondere den Banken zur Verfügung gestellt wird, als
weiterer Anreiz gesehen wird, sich nach wie vor den Aktien
zuzuwenden. Solange die Liquidität fließt und es zu den Aktien
keine wirklichen Alternativen gibt, denn die unterhalb der
Inflationsrate rentierenden festverzinslichen Anleihen scheinen
doch für einige Anleger reizlos zu werden, wird sich an dieser
Vorliebe nichts ändern. Auch der weiter anziehende Ölpreis zeigt,
dass die Konjunktur positiv betrachtet wird. Alleine das sich
weiter verteuernde Gold, das durchaus wieder 1.820 Dollar als
nächste Höchstmarke anvisieren könnte, verdeutlicht, dass eine
gewisse Skepsis gegenüber den anderen Anlagen weiterhin
vorhanden ist. Solange das wirtschaftlich schwierige Umfeld aber
nicht an die erste Stelle der Überlegungen der Anleger rückt,
werden die Aktienmärkte weiter freundlich bleiben, wobei
Tagesschwankungen von 100 DAX-Punkten inzwischen schon
zur Gewohnheit geworden sind. Wir bleiben weiter bei den
defensiven Branchen und sehen zudem die Werte Kali + Salz,
Syngenta und Total als positiv an.
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3. Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
Leiter Private Banking
Leiter Institutional Banking
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