DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Aktienmärkte nehmen neuen Anlauf für eine Jahresendrallye
1. Presseinformation
Stuttgart, 21. Dezember 2011
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienmärkte nehmen neuen Anlauf für eine Jahresendrallye
Während die EZB am Montag noch die Aktienmärkte mit ihrer
düsteren Prognose aufschreckte, indem sie vor enormen Risiken
innerhalb der Finanzbranche warnte und die Situation mit der
Lehman-Krise verglich, war dies bereits am darauffolgenden Tag
vergessen. Zuerst konnte sich Spanien zu wesentlich geringeren
Zinsen Geld am Markt leihen und danach folgte ein unerwarteter
Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex, der für Deutschland ab
dem zweiten Quartal 2012 wieder positive Wachstumsprognosen
aufzeichnete. Dies reichte aus, um die europäischen und auch
die US-Aktienmärkte Tageskursgewinne verzeichnen zu lassen.
Nur Japan ließ sich nicht von der positiven Stimmung anstecken
und zeichnet nach wie vor ein düsteres Stimmungsbild mit einer
weiter anhaltenden Stagnation. Die Stimmung an den
europäischen Aktienmärkten könnte durchaus noch weiter positiv
bleiben und somit eventuell sogar bis Jahresende anhalten.
Jedenfalls zeigen die Indizes wieder ein freundlicheres Bild. Der
DAX konnte sich stark erholen und steuert abermals in die
Richtung von 6.000 Punkten. Auch der Euro Stoxx 50 konnte mit
2.300 Punkten seine Unterstützungslinie wieder überschreiten.
Der Dow-Jones-Index überstieg die 200-Tage-Durchschnittslinie
und könnte somit wieder an seiner Widerstandsmarke von
12.350 Punkten anstoßen.
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2. Ob die Aufhellung am Konjunkturhimmel die Aktienmärkte über
das Jahresende hinaus positiv beeinflussen kann, bleibt mehr als
fraglich, da die Schuldenkrise bisher nicht ausgeräumt werden
konnte. Gleichzeitig macht die EZB aufgrund ihrer massiven
Unterstützung zugunsten der Schuldnerländer deutlich, wie akut
das Krisenszenario ist. Hinzu kommt eine Geldflutung, denn die
EZB bietet den Kreditinstituten frische Mittel zu 1 % Zinsen auf
drei Jahre an, in der Hoffnung, dass dadurch eine Kreditklemme
vermieden und ein Teil der Gelder auch in Staatsanleihen
angelegt wird. Ein erster Erfolg wurde bereits durch den
Rückgang des Renditeabschlages in Spanien verzeichnet.
Kurzfristig sind die Zeichen für die Aktienmärkte auf Grün
gestellt, die Anleger sind aber weiter gut beraten, sich in
defensiven Branchen aufzuhalten und jetzt nicht sofort in
zyklische Unternehmen zu wechseln. Wir bleiben positiv für
Werte wie Nestlé, Coca-Cola, Deutsche Post, Royal Dutch,
Roche, Rhön-Klinikum und Barrick Gold.
Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
Leiter Private Banking
Leiter Institutional Banking
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