DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Freundliche Stimmung an den Aktienmärkten
1. Presseinformation
Stuttgart, 18. Januar 2012
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Freundliche Stimmung an den Aktienmärkten
Konjunkturelle positive Zeichen haben den Aktienmärkten
Auftrieb gegeben. Zum einen kam in Deutschland der ZEW-
Konjunkturindex und zeigte den stärksten Anstieg seit Erhebung
der Daten im Jahre 1991. Damit wird deutlich, dass die
Konjunkturerwartungen in den nächsten sechs Monaten äußerst
positiv sind. Zusätzlich beflügelte die Anleger, dass das
chinesische Wirtschaftswachstum die Prognosen übertroffen hat.
Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft konnte im vierten
Quartal letzten Jahres 8,9 % mehr Wachstum zulegen. Die
Negativfaktoren, dass Standard & Poor‘s die Länder abgeratet
hat, zuzüglich der Herabstufung des EFSF-Rettungsschirms,
zeigte keinerlei Wirkung. Im Gegenteil, die Nachfrage für den
EFSF war höher als das Angebot und auch Spanien konnte seine
10-jährige Anleihe mit einem niedrigeren Zins von 5,14 % am
Markt unterbringen. Die Aktienindizes haben alle einen
Aufwärtstrend eingenommen, der DAX konnte problemlos die
6.250-Punkte-Marke nach oben durchbrechen und befindet sich
auf dem Weg Richtung 6.450/6.500 Punkte. Dies dürfte
allerdings ein harter Widerstand sein, das Rückschlagspotenzial
liegt nun bei 6.150 Punkten. Der EuroStoxx 50 liegt knapp an
seiner Widerstandslinie von 2.400 Punkten, aber im
Aufwärtstrend, sodass ein weiterer Anstieg bis 2.500 Punkte
möglich erscheint. Der Dow-Jones-Index ist unverändert im
positiven Verlauf Richtung 12.600 Punkte.
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.
2. Es ist erstaunlich, Europa stöhnt unter mangelnden
Wachstumsaussichten bzw. einer Rezession, nur Deutschland
scheint sich davon immer weiter abzuheben mit einer Prognose
von 0,8 % Wachstum gegenüber dem Euroraum von 0,1 %.
Auch bei den Unternehmen zeigt sich ein deutlicher Unterschied,
insbesondere in der Autobranche heben sich die deutschen
Automarken weit ab von den übrigen Europäern. Besser läuft es
auch für die deutschen Pharma- und Chemieunternehmen, nicht
gut sieht es weiterhin für die Branchen der Banken und
Versorger aus und gerade diese zwei Gruppen scheinen es dem
deutschen Anleger im letzten Jahr angetan zu haben, denn
antizyklisch wurden diese Unternehmen gekauft. Von der
Volatilitätsseite ist dies sicherlich die richtige Entscheidung,
allerdings nur für Tradinginvestoren, ansonsten dürften diese
Branchen auch 2012 auf der Verliererseite stehen. Die
Staatenkrise ist nicht vorbei, auch wenn der ein oder andere
Anleger scheinbar mit einer Entspannung rechnet. Griechenland
stehen noch harte Wochen bis Mitte März bevor und auch für
Italien wird es trotz Anstrengungen nicht einfacher werden.
Insofern bleiben die defensiven Branchen weiter empfehlenswert,
noch ist die Zeit für die Zykliker nicht gekommen. So sehen wir
weiterhin positiv die Werte Nestlé, Roche, Coca-Cola und Röhn-
Klinikum.
Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
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