DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART
1. Presseinformation
Stuttgart, 20. Juli 2011
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienmärkte in Abwartehaltung
Der Eurosondergipfel, der am Donnerstag beginnt, wird weisen,
ob es dieses Mal den EU-Regierungschefs gelingt, das Wirrwarr
um die verschiedenen Hilfsprogramme aufzulösen und ein für die
Märkte überzeugendes Ergebnis zu erreichen. Die
unterschiedlichen Forderungen, auch von Seiten der Ökonomen,
zeigen weiterhin kein klares Bild. Vom Schuldenschnitt in Höhe
von 50 Prozent bis zur Vergrößerung des Rettungsschirms EFSF
wird nach wie vor alles angeboten. Aber nicht nur Europa
beschäftigt sich mit den Schulden, auch die USA kommen nach
wie vor zu keinem Ergebnis. Es liegt zwar inzwischen ein
Vorschlag vor, der 3,75 Billionen Dollar in den kommenden zehn
Jahren an Einsparungen vorsieht. Ob dies insgesamt aber
akzeptiert wird oder einfach nur, wie in den vergangenen Jahren,
die Schuldenobergrenze angehoben wird, steht in den Sternen.
Noch zeigen sich viele Unternehmen von diesem Umfeld
unbeeindruckt und weisen in ihren ersten Halbjahreszahlen
Umsatzsprünge aus, wie zum Beispiel IBM, Apple, Novartis oder
die deutsche Automobilindustrie. Dagegen stehen nach wie vor
die Banken, die unverändert von der Schuldenkrise am meisten
betroffen sind und Negativrekorde aufweisen. Somit zeigen auch
die Indizes ein gemischtes Bild. Der DAX bleibt trotz der
Schwankungen in seiner breiten Spanne zwischen 7.000 und
7.400 Punkten. Analog verläuft der Euro Stoxx 50, hier ist die
Unterstützungslinie bei 2.450 Punkten und die Widerstandslinie
.
.
2. bei 2.650 Punkten. Der Dow-Jones-Index kann sich noch
oberhalb der 100-Tage-Durchschnittslinie halten. Sollte diese
durchbrochen werden, wäre die nächste Unterstützung erst bei
12.000 Punkten.
Die Durststrecke für die europäischen Kreditinstitute wird weiter
anhalten. Sollten sich die Wirtschaftsprüfer ihrem Verband
anschließen, dann stehen bei den Banken und Versicherern
milliardenschwere Abschreibungen an. Insofern sind diese
Branchen höchstens für Tradingaktionen geeignet, aber nicht als
strategisches Investment. Da aber der größte Teil der übrigen
Branchen mit positiven Halbjahresdaten aufwarten konnte,
zeigen sich die Aktienmärkte in freundlicher Stimmung, wobei die
Investoren aufgrund der politischen Uneinigkeit in Europa und in
den USA in Abwartehaltung verharren. Somit ist davon
auszugehen, dass auch in den nächsten Tagen die Aktienmärkte
weiter in ihren stark schwankenden Seitwärtsbewegungen
verbleiben werden und sich dieses Umfeld nur für sehr selektive
Käufe eignet. Interessant sind hier Novartis, LVMH und das
kanadische Energieunternehmen Encarna.
Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
Leiter Private Banking
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