DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Aktienmärkten bleiben beunruhigt
1. Presseinformation
Stuttgart, 14. Dezember 2011
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienmärkte bleiben beunruhigt
Unabhängig davon, dass viele Marktteilnehmer enttäuscht sind
von den Beschlüssen des EU-Gipfels in der vergangenen
Woche, sind die Hinweise, dass die Ergebnisse mittelfristig zwar
positiv wären und auch eine Verbesserung in der EU-
Schuldenkrise herbeiführen könnten, sich aber kurzfristig an der
Misere nichts ändern würde, sicherlich nicht von der Hand zu
weisen. Doch auf der anderen Seite ist der ausschließliche Ruf,
die EZB solle alles übernehmen und einen Mantel der Garantie
darüberlegen, sicherlich auch nicht die alleinige Lösung. Die
Nervosität der Marktteilnehmer wird noch weiter geschürt durch
die Ratingagentur S&P, die abermals vor einer Herabstufung von
Staaten und Banken in Europa gewarnt hat. Inzwischen stehen
scheinbar 25 staatliche Schuldner und 42 Banken aus Europa
vor einer Herabstufung. Deutlich wird die Unruhe inzwischen
auch an der Gemeinschaftswährung Euro. Der Druck wird von
asiatischer Seite noch zusätzlich erhöht und deshalb liegt der
Euro mit 1,30 zum US-Dollar nur noch knapp vor seinem
Jahrestief Anfang Januar 2011. Die weitere Entwicklung wird
auch davon abhängen, wie die nächsten Bondauktionen,
insbesondere der italienischen Anleihen, verlaufen und ob hier
die Zinsen weiter unter 7 Prozent liegen werden. Verluste musste
in erster Linie der DAX hinnehmen, der aktuell unterhalb seiner
wichtigen Marke von 5.800 Punkten liegt; somit besteht eine
Rückschlaggefahr bis 5.450 Punkte. Eine Gegenbewegung
.
.
2. könnte ihn zurzeit wieder bis maximal an die 6.000-Punkte-Marke
heranführen. Der Euro Stoxx 50 liegt knapp unterhalb seiner
Unterstützungslinie von 2.350 Punkten, eine Rückschlagsgefahr
besteht bis 2.200 Punkte. Der Dow-Jones-Index bleibt in seiner
breiten Seitwärtsbewegung zwischen 11.900 Punkten – hier
verläuft auch die 200-Tages-Durchschnittslinie – und der
Widerstandslinie von 12.400 Punkten.
Den Umfragen zufolge hat das Lager der Pessimisten wieder
enormen Zulauf. Es geht gar nicht mehr darum, ob die weitere
Entwicklung überhaupt negativ verlaufen wird, sondern nur noch
darum, in welcher Größenordnung sich der Abschwung abspielen
wird, mit dem Resümee, die Zeit zum Kaufen sei vorbei. Aber wie
so oft, wenn die meisten Analysten Molltöne anstimmen, ist die
Nacht fast vorbei. Kurzfristig sieht es so aus, als ob die meisten
Anleger weiter verkaufen möchten, denn die guten
Unternehmensdaten und teilweise hervorragenden Ergebnisse
der deutschen mittelständischen Unternehmen rücken in den
Hintergrund. Auch die Aussage des Ifo-Institutes, dass die
Konjunktur zwar im Winter einen Abschwung generieren müsse,
aber für das Jahr 2012 keinerlei Gefahr einer Rezession in
Deutschland bestehe, wird von den meisten Investoren
augenblicklich nicht zur Kenntnis genommen. Diese Fakten
werden aber wieder an Bedeutung gewinnen und auch den
Aktienmarkt positiv beeinflussen. Anleger sind sicherlich gut
beraten mit einer defensiven Branchenallokation „zu
überwintern“, um danach wieder in die zyklischen Unternehmen
zu wechseln. Zu der defensiven Strategie gehören unter
anderem Titel wie Nestlé, Coca Cola, Deutsche Post, Royal
Dutch, Roche, Rhön-Klinikum und Barrick Gold.
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3. Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
Leiter Private Banking
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