DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Die Griechenland-Tragödie
Zentralbank-Geldschwemme contra Konjunkturabkühlung
1. Presseinformation
Stuttgart, 19. September 2012
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Zentralbank-Geldschwemme contra Konjunkturabkühlung
Das Spiel geht weiter – jedoch mit ungewissem Ausgang. Zwar
sorgten die angekündigten „unbegrenzten“ Anleihenkäufe der
EZB und der Fed für eine Beruhigung an den Märkten und für ein
Wiederbeleben der Hoffnung auf Bewältigung der EU-
Schuldenkrise. Doch bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt und
so sind die Aktienmärkte mit freundlicher Unterstützung der
Notenpressen auf neue Jahreshochs gestiegen. Die Luft wird
nun dünner, insbesondere weil viele wichtige Konjunkturdaten
beziehungsweise -frühindikatoren nach wie vor auf eine
(deutliche) Abkühlung der Konjunktur in Europa und den USA
hinweisen. Da aber auch die chinesische Geldpolitik
Konjunkturspritzen im dreistelligen Milliardenbereich aufruft und
die Marktgemeinde nun auch mit Aufstockungen der
Staatsanleihenkäufe in Japan und Großbritannien beglückt wird,
gehen viele Analysten von weiter steigenden Aktienkursen aus.
Die Begründung liegt zumeist im Anlagenotstand aufgrund
mangelnder Alternativen und im Sachwertcharakter von Aktien.
In absehbarer Zeit ist jedoch (noch) nicht mit inflationären
Tendenzen zu rechnen, so dass der Sachwertcharakter in den
Hintergrund treten könnte. Die nachgebenden
Konjunkturindikatoren werden daher ihre Wirkung auf die
Entwicklung der Aktienmärkte nicht verfehlen können. Die
Unternehmensgewinne dürften unter Druck kommen und die
nach wie vor optimistischen Schätzungen unterbieten.
.
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2. Die Notierungen dürften sich weiter in diesem Gleichgewicht, das
aus dem Widerstreit der Geldschwemme mit nachgebenden
Konjunkturindikatoren erwächst, seitwärts bewegen. Das
Aufwärtspotential scheint begrenzt, die Motivation zu
Gewinnmitnahmen an Tagen mit Kursanstiegen ist deutlich
vernehmbar. Andererseits werden kleinere Korrekturen sofort
genutzt, um Positionen aufzubauen beziehungsweise
aufzustocken. Zu viele Investoren sitzen noch auf zu viel Cash
und für internationale Investoren ist die Eurozone im Zuge der
jüngsten Entspannung an der Schuldenfront wieder interessanter
geworden. Anleger sollten die ruhigen Tage genießen, bevor die
spannenden Entscheidungen auf europäischer Ebene fallen.
Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
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