DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Konjunkturhoffnungen stützen die Märkte
1. Presseinformation
Stuttgart, 20. Februar 2013
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Konjunkturhoffnungen stützen die Märkte
Das G-20-Treffen brachte keine markanten Fortschritte in der
Lösung der schwelenden Finanz- und Staatsschuldenkrise
zuwege. Immerhin wurden einige interessante
Absichtserklärungen zur Staatseinnahmenerhöhung verfasst, die
zumindest in die richtige Richtung weisen. So sollen nach wie vor
die Neuverschuldungen bis zu diesem Jahr halbiert werden und
die Gewinnbesteuerung globaler Konzerne so „optimiert“ werden,
dass Gewinnverschiebungen zwischen einzelnen Staaten mit
unterschiedlichen Steuersätzen nicht mehr möglich sind
(zumindest unter den G-20-Staaten). Vor allem sollen aggressive
Abwertungsmaßnahmen geächtet werden. Das Wort
Währungskrieg wurde zwar sorgfältig vermieden, die rasante
Abwertung des Yen als Folge der verstärkt expansiven
japanischen Geldpolitik lässt jedoch zunehmend Sorgenfalten auf
die Stirn der G-20-Finanzminister und Notenbanker treten. Dabei
scheinen die Notenbanken mächtiger denn je und entschlossen,
die Finanzmärkte mit ihren Maßnahmen zu dirigieren.
Die Aktienmärkte konnten die kleinen Übereinkünfte des G-20-
Treffens nach der negativen Überraschung des unerwartet
starken BIP-Einbruchs in Europa im vierten Quartal 2012 nicht
vollständig beruhigen. Nach wie vor sorgt die bevorstehende
Italienwahl für Verunsicherung. Die Frage wird sein, ob sich nach
dem Wahlsieg des Reformlagers diese Verunsicherung wieder in
.
.
2. Luft auflöst oder ob den Marktteilnehmern aufgegangen ist, dass
der überbordende Optimismus hinsichtlich der Lösung der EU-
Staatsschuldenkrise verfrüht war.
Auch wenn Stimmungsindikatoren nach oben zeigen, hat sich an
den zugrundeliegenden Problemen wenig geändert. Die
Schuldenberge werden nicht kleiner, im Gegenteil, sie wachsen
beständig. Auch in den USA ist die Fiskalklippe entgegen der
öffentlichen Wahrnehmung in keinster Weise umschifft. Es ist
kaum zu erwarten, dass die Verschiebung der Probleme in den
Mai hinein ausreichend Zeit gebracht hat, um tragfähige
Kompromisse zu erreichen. Der mit der Unsicherheit
einhergehende Renditeanstieg der EU-Peripherie lässt die
Belastungen durch Zinszahlungen zudem wieder ansteigen. Eine
Erleichterungsrally als Folge eines Wahlsieges des italienischen
Reformlagers und eine nochmalige Unterstützung durch positiv
ausfallende Frühindikatoren wie den ZEW-Index
beziehungsweise den ifo-Geschäftsklimaindex können durchaus
zu Gewinnmitnahmen genutzt werden. Denn die Wochen nach
der Italienwahl werden kaum ruhiger werden.
Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
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