DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Vor der Klippe
1. Presseinformation
Stuttgart, 21. November 2012
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Vor der Klippe
Die Volatilität an den internationalen Aktienmärkten hat
zugenommen. Infolge der Diskussionen in den USA über die
Behandlung der fiskalpolitischen Probleme bezüglich des
Auslaufens von Steuererleichterungen und
Konjunkturmaßnahmen zum Jahresende zeigten US-
amerikanische Aktien lange nicht gesehene Schwächen. Der neu
aufgeflammte Konflikt im Gaza-Streifen belastet die
Marktstimmung zusätzlich. Diese Unsicherheit wird anhalten und
durch die weiter ungelösten EU-Schuldenprobleme wird die
Situation nicht gerade erleichtert. Die Entscheidung über die
Verfahrensweise hinsichtlich der griechischen Schuldenstreckung
wird immer weiter verschoben und Herabstufungen wie die der
Bonität des französischen Staates werfen ein Schlaglicht auf die
wirtschaftliche Verfassung und die Schwierigkeiten auch der
Kernländer des Euro-Raumes. Natürlich übertreiben einige
Kommentatoren gerne, indem sie den Untergang des
(französischen) Abendlandes prophezeien, aber es wird vielen
Investoren zunehmend bewusster, dass die EZB im Juni mit ihrer
Ankündigung unbegrenzter Maßnahmen nur Zeit gekauft hat.
Dies hat bis dato gut funktioniert, allerdings hat noch niemand die
Bereitschaft des EZB-Präsidenten Draghi zu
Staatsanleihenkäufen getestet. Natürlich hat bisher auch kein
weiterer Staat um Unterstützung in dieser Hinsicht gebeten. Die
zugrundeliegenden Probleme der Verschuldung sind alles andere
.
.
2. als gelöst und dürften spätestens 2013 wieder auf der
Tagesagenda stehen.
Das Niedrigzinsumfeld dürfte aber auf jeden Fall bis auf weiteres
erhalten bleiben. Monetäre Inflation ist kein Thema, die
Vermögenspreisinflation in Form steigender Immobilien-, Aktien-
oder auch Anleihenpreise ist zwar omnipräsent, aber für die
europäische Zentralbank nicht entscheidend. Die Kernaufgabe
der Zentralbanken wird weiterhin in der Feuerwehrfunktion
bestehen, mit der Gießkanne weitere Geldmengen über die
Märkte auszugießen. Mit einer positiven Entscheidung in den
USA über die zumindest teilweise Bewältigung der
haushaltspolitischen Probleme und einer Beruhigung des Gaza-
Konfliktes steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die diesjährigen
Kursgewinne an den Finanzmärkten zum Jahresende gehalten
werden können. Dies ist aber die Voraussetzung dafür.
Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
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