DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Singin’ in the rain
1. Presseinformation
Stuttgart, 12. September 2012
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Singin’ in the Rain
Nicht nur der meteorologische Herbst hat Einzug gehalten, auch
die Wirtschaftsdaten zeigen unvermindert eine Abkühlung der
Weltkonjunktur an. Zumindest die wichtigen Wirtschaftszonen,
wie die USA, China und die Eurozone, schleppen sich mehr
schlecht als recht in den Herbst hinein. Alle anderen Länder
zittern vor den Auswirkungen der Euro-Schuldenkrise und einer
eventuellen harten Landung der chinesischen Wirtschaft. Dabei
lässt sich noch nicht absehen, ob wirklich eine Rezession droht
oder doch nur eine kleine Konjunkturdelle. Die Aktienmärkte
zumindest steigen – sowohl bei guten Daten als auch bei
schlechten, wobei zurzeit die schlechten überwiegen. Aber da die
Wahrscheinlichkeit von weiteren Zentralbankhilfen steigt, je
schlechter die vermeldeten Wirtschaftsdaten ausfallen, erreichen
die Aktienkurse derzeit nicht erwartete Höhen. Dies allerdings bei
niedrigen Umsätzen und wohl vor allem, weil alternative
Kapitalanlagemöglichkeiten Mangelware sind, denn EZB-
Präsident Draghi ließ die Marktakteure nicht im Sturmregen
stehen und lieferte den adäquaten Rettungsschirm. Zumindest
beruhigte die Ankündigung unbegrenzter Staatsanleihenkäufe
ungemein, denn ein neues DAX-Jahreshoch wurde markiert. Die
Bestätigung des Euro-Rettungskurses durch das
Bundesverfassungsgericht stützte die Kurse zusätzlich.
.
.
2. In diesem Zusammenhang erwischte der Eurokurs so manchen
Marktteilnehmer auf falschem Fuß. Während viele davon
überzeugt waren, dass es nur eine Frage der Zeit sein kann, bis
der Euro zum USD unter die 1,20er-Schwelle fallen wird, setzte
er zu einer fulminanten Erholung an, die ihn bis jetzt auf über
1,28 EUR/USD hieven konnte. Wir rechneten mit solch einer
Bewegung erst nach der US-Präsidentenwahl, wenn
offensichtlich wird, dass die verfeindeten politischen Lager
unfähig sein werden, entschlossene Maßnahmen zur
Reduzierung des US-Haushaltsdefizits und des US-
Schuldenberges zu beschließen. EZB-Präsident Draghi mit
seiner ungebremsten Geldschleusen-Öffnung und die
Ratingagentur Moody’s, die das AAA-Rating der USA infrage
stellt, wenn keine adäquaten Sparmaßnahmen beschlossen
werden, sorgen für eine Fortführung dieses Trends, der den Euro
durchaus in Richtung 1,30 EUR/USD führen kann.
Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
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