DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Unerschütterlicher Optimismus
1. Presseinformation
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Stuttgart, 22. Mai 2013
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Unerschütterlicher Optimismus
Eine gute Nachricht: Die Sonne scheint! Aber leider nur an den
internationalen Aktienbörsen. Im hierzulande arktischen Frühling
glauben frierende Aktieninvestoren an die Fortdauer der seit über
vier Jahren andauernden Hausse. Ihr Optimismus ist
unerschütterlich, ungeachtet diverser Warnzeichen seitens der
fundamentalen Wirtschaftsfaktoren. Zwar zeigen diese, außer in
Europa, keine unmittelbaren rezessiven Entwicklungen an, aber
sie liefern beileibe keine Gründe, dass die Aktienmärkte jeden
zweiten Tag einen neuen Rekordstand markieren müssten. Ein
weiteres Zeichen dieser Risikofreude ist der fulminante
Rückgang der „Risikowährung“ Gold beziehungsweise Silber
sowie erste Kursrückgänge der als sehr sicher geltenden
Bundesanleihen und US-Treasuries. Insbesondere ein möglicher
Zinsanstieg im Anleihemarkt könnte eine weitere Fortsetzung der
Rekordjagd an den Aktienmärkten behindern. In Japan musste
nach dem Einschwenken in eine extrem expansive Geldpolitik
bereits mehrfach der Staatsanleihen-Handel unterbrochen
werden, weil die Verluste zu stark waren und einen Handelsstopp
auslösten. Immer wieder beruhigt sich die Lage, aber diese
Vorgänge zeigen, dass die enormen Staatsverschuldungen
immer argwöhnischer beäugt werden.
Die Zentralbanken müssen demnächst aufzeigen, wie sie sich ein
Exit aus ihrer jahrelangen Geldflut-Politik vorstellen. Die US-Fed
2. 2
hat zurzeit die größten Spielräume, da sich die dortige Wirtschaft
trotz Belastungen aus der automatischen Haushaltseinsparung
relativ robust zeigt. Sie würde dies gerne mit einem Stopp oder
zumindest einer Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe in
Höhe von 85 Milliarden US-Dollar tun. Damit riskiert sie aber,
dass die internationalen Aktienmärkte sehr nervös auf das Ende
der expansiven Geldpolitik reagieren und in eine ausgeprägte
Konsolidierungsphase eintreten könnten – mit allen
unerwünschten Nebenwirkungen auf die wirtschaftlichen
Entwicklungsmöglichkeiten. Aus diesem Grund dürfte Ben
Bernanke ein weiteres Mal beruhigend auf die Märkte einreden
und das Anleihenkauf-Programm wohl unverändert weiterführen.
Die Rekordjagd könnte also weitergehen, allerdings mit einem
zunehmend flauen Gefühl.
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