DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Die Griechenland-Tragödie
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: US-Berichtsaison spaltet Analysten
1. Presseinformation
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Stuttgart, 24. Juli 2013
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
US-Berichtsaison spaltet Analysten
Zurzeit gilt die Devise, dass Wirtschaftsdaten nicht nach ihrem
realen Gehalt wahrgenommen werden, sondern auf ihre
Auswirkung auf die Wahrscheinlichkeit einer früheren oder
späteren Reduzierung der Fed-Anleihenkäufe hin abgeklopft
werden. Fallen Immobilienmarktdaten, wie die jüngst
zurückgegangenen Immobilienverkäufe, eher schlecht aus, stützt
das den Aktienmarkt, weil ja die Fed erst später die
Anleihenkäufe kürzt. Die expansive Geldpolitik ist also nach wie
vor das vorherrschende Element an den Aktienmärkten. Zwar
dürfte das die Aktienmärkte kurzfristig im Lot halten, mittel- bis
langfristig ist nach jetziger Stimmungslage aber mit
Verwerfungen an den Aktienmärkten zu rechnen, wenn die
Droge des billigen Geldes dünner fließt. Doch wer weiß, vielleicht
gewöhnen sich die Märkte an diesen Gedanken, und die
Reduzierung der Anleihenkäufe verblasst gegen Ende des
Jahres zur Randerscheinung. Erinnert sei nur an die
wahrgenommene Katastrophe der politischen Nichteinigung in
Sachen US-Haushaltskürzung und Schuldengrenze zu Beginn
des Jahres. Nach mehreren Verschiebungen wurden die
automatischen Haushaltskürzungen letztendlich gleichgültig
hingenommen und die Verschiebung der Diskussion der
Schuldenobergrenzen auf 2014 interessierte kaum jemanden.
Rekordstände der US-Indizes waren die Folge.
2. 2
Die Unternehmensergebnisse in den USA und Europa fielen bis
dato recht gemischt aus. Negativen Berichtsausweisen aus der
Technologiebranche stehen überraschend positive Gewinndaten
des Bankensektors gegenüber. Das Gesamtsentiment orientiert
sich derzeit klar an den selektiven positiven Überraschungen und
ignoriert die breite Masse eher enttäuschender
Unternehmensdaten. Daher erklärt sich, dass das Analystenheer
in zwei Lager gespalten ist. Auf der einen Seite diejenigen, die
eine Korrektur erwarten, und zwar umso stärker, je höher die
Kurse gestiegen sein werden. Und auf der anderen Seite die
Gruppe, die auf die Kleistertechnik der Zentralbanken vertraut
und eine Fortführung der bald 5-jährigen Aktienhausse erwartet.
Die jeweilige Stimmung der Investoren in der zweiten
Jahreshälfte in Bezug auf die Aufnahmeinterpretation von
Wirtschaftsdaten und die Toleranzschwelle hinsichtlich diverser
Maßnahmenänderungen der Fed wird entscheiden. Die ruhigen
Sommermonate bleiben uns nur erhalten, wenn die Euro-
Schuldenkrise weiter so vor sich hin dümpelt. Es bleibt zu hoffen,
dass sich die internationalen Aktienkurse bei einer möglichen
Verschärfung der Euro-Schuldenkrise an den fallenden
Temperaturen im Herbst kein Beispiel nehmen.
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