DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Allheilmittel Zentralbank-Staatsanleihenkäufe
1. Presseinformation
Stuttgart, 29. August 2012
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Allheilmittel Zentralbank-Staatsanleihenkäufe
Nun ist es wieder so weit: Obwohl die Konjunkturdaten immer
deutlicher auf ein drohendes Ungemach hinweisen, reagieren
Aktiennotierungen regelmäßig mit Kurssteigerungen auf
schlechte Wirtschaftsdaten. Der Grund ist auf die Interpretation
dieser Daten durch die Investoren zurückzuführen – denn
negative Wirtschaftsdaten, wie der zum vierten Mal gesunkene
Ifo-Geschäftsklimaindex, werden mit einer steigenden
Wahrscheinlichkeit von Zentralbankmaßnahmen in Verbindung
gebracht. Diese Einschätzung bezieht sich sowohl auf die
erwartete Höhe als auch auf eine zeitnahe Durchführung dieser
Maßnahmen, da dies in der Vergangenheit bereits des Öfteren
der Fall war. Die Frage ist nur, wie lange der Krug dieses Mal
zum Brunnen geht, bevor er bricht, denn eines scheint klar: Auch
Zentralbanken können ihre Bilanz nicht ins Unendliche
ausdehnen, selbst wenn das viele Investoren zu denken
scheinen. Jedoch dürften die Grenzen der bilanziellen
Zentralbankausweitung an jenem Punkt liegen, an dem das
Vertrauen der Marktteilnehmer in die Zahlungsfähigkeit eines
Staates ins Wanken gerät. Wo dieser Punkt liegt, kann jedoch
niemand sagen. Nach der US-Präsidentschaftswahl im
November wird man sich auf jeden Fall in den USA auf die Suche
danach machen, denn ob die verkrusteten politischen Lager in
der Lage sein werden, schnell und effizient über die Erhöhung
der Schuldenlinie in den USA, geschweige denn über
.
.
2. Maßnahmen zur Reduzierung der Staatsschuldenlast (nahezu 16
Billionen USD) zu entscheiden, darf bezweifelt werden.
Die Umsätze an den Börsen sind erschreckend gering, dies mag
an der Ferienzeit hierzulande liegen, ist aber auch schon ein
länger zu beobachtendes Phänomen. Der DAX pendelt um die
7.000er-Marke und kann nur entscheidend Terrain gewinnen,
wenn 7.200 Punkte überschritten werden können. Dazu müssen
allerdings die Hoffnungen in die Zentralbanken beim Fed-Treffen
in Jackson Hole und im September durch die EZB voll und ganz
erfüllt werden. Ansonsten ist nur zu hoffen, dass die neu eroberte
Unterstützungsmarke von 6.850 Punkten einer
Enttäuschungskorrektur standhalten kann.
Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
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