1. Presseinformation
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Stuttgart, 11. Juni 2014
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Gipfel erklommen
Nun hat die liebe Investorenseele endlich ihre Ruhe – nach
mehreren Anläufen ist die 10.000er-DAX-Marke endlich gefallen.
Und der Index hat schon mehrfach darüber geschlossen und
scheint sich daher auf diesem Niveau festsetzen zu wollen. Dies
ist auch verständlich, denn die überraschende Wendung der EZB
hin zu einer sehr expansiven Geldpolitik beflügelt die
Aktienanlegerfantasie ein weiteres Mal. Die EZB hat damit den
geldpolitischen Stab von der Bank of Tokyo übernommen, die im
Anschluss an die überbordende Liquiditätsversorgung durch die
US-amerikanische Notenbank Fed und die Bank of England nach
der Lehman-Krise mit schier unglaublichen Geldbergen die
internationalen Märkte stimuliert hat.
Dabei erstaunt die EZB-Maßnahme etwas, denn aufgrund des
Draghi-Versprechens, alles für den Erhalt des Euro zu tun und
klammen Staaten notfalls mit Anleihekäufen zur Seite zu stehen,
schien die Euro-Schuldenkrise eigentlich ad acta gelegt. Die
südeuropäischen Peripheriestaaten können sich derzeit sogar
günstiger refinanzieren als vor der Schuldenkrise. Offensichtlich
scheint aber im Hintergrund noch das ein oder andere Feuerchen
zu schwelen. Die Arbeitslosigkeit ist in diesen Ländern nach wie
vor unerträglich hoch und die Kreditvergabe geht Monat für
Monat zurück. Die Förderung der Kreditvergabe ist auch das
vorrangige Ziel der jüngst beschlossenen EZB-Maßnahmen.
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Wenn das mit einem schwächeren Euro einhergeht, was
zusätzlich die exportorientierte europäische Wirtschaft stützt, ist
das in den Augen des EZB-Präsidenten Draghi hochwillkommen.
Deshalb lässt das EZB-Präsidium keinen Zweifel daran, dass
weitere Maßnahmen anstehen. Dies hält die Zentralbank-Hausse
am Laufen. Deflation dürfte in absehbarer Zeit kein Problem
darstellen, Inflation eher auch nicht. Problematisch erscheint
dagegen das Phänomen der „Asset Price Inflation“. Der Anstieg
der Vermögenspreise erklimmt nach jedem „Zentralbank-Stab-
Wechsel“ eine neue Stufe. Die Grenze von rationalem
Investorenverhalten und möglichen Blasenbildungen
verschwimmt dabei zusehends.
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