DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Fundamentale Erosion
1. Presseinformation
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Stuttgart, 05. Juni 2013
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Fundamentale Erosion
Mit dieser Schlagzeile sind nicht die bereits aufgrund der
Auswirkungen des Klimawandels erfolgten oder drohenden
Hang- beziehungsweise Bergrutschungen in Alpengebieten mit
sich auflösenden Permafrostregionen gemeint, sondern die
schleichende Erosion der fundamentalen Konjunkturbasis in den
wichtigsten Wirtschaftsregionen der Welt.
Nicht nur in Europa, sondern nun auch in China und den USA
begeben sich die wichtigen Frühindikatoren in Form von
sogenannten Einkaufsmanagerindizes in den
Kontraktionsbereich. Dies bedeutet, dass das
Wirtschaftswachstum in den nächsten Monaten relativ
bescheiden bleibt. Dies ist allerdings die Voraussetzung dafür,
dass die Zentralbanken ihre stark expansive Geldpolitik nicht zu
früh zurückfahren. Davor haben viele Marktteilnehmer derzeit
Angst, was zu leicht nachgebenden Aktienkursen führt. Es wird
spannend sein, zu beobachten, ob auch diesmal Käufer parat
stehen und in die Bresche springen. Zu gute Wirtschaftsdaten
werden aktuell dahingehend interpretiert, dass die
Wahrscheinlichkeit steigt, dass die US-Fed das
Anleihenkaufprogramm reduziert. Und dies würde den immensen
Geldstrom, der die Vermögenspreisinflation der vergangenen
Jahre befeuert hat, zwar nicht versiegen, aber zumindest
schwächer ausfallen lassen. Die Arbeitsmarktdaten in den USA,
2. 2
die am Freitag veröffentlicht werden, dürften den Märkten eine
entscheidende Richtung geben. Moderate Konjunkturdaten, die
zwar auf ein schwächeres Wachstum hindeuten, aber keine
größeren Rezessionspotentiale erkennen lassen und den
Zentralbanken eine Fortführung ihrer Politik erlauben, wären am
willkommensten.
In den nächsten Wochen könnte die Sitzung des
Bundesverfassungsgerichtes in Sachen Eurorettung
beziehungsweise Anleihenkäufe durch die EZB marktbewegend
sein. Zwar kann man davon ausgehen, dass die bisher
beschlossenen und durchgeführten Maßnahmen vom
Verfassungsgericht bestätigt werden. Es könnte aber sein, dass
eventuell damit verbundene Auflagen Sand ins Getriebe streuen,
was das Anlegervertrauen in die Euro-Rettung etwas
beeinträchtigen könnte. Bis dato geht die Politik des EZB-
Präsidenten Draghi zumindest voll auf, was sich an den stetig
sinkenden Refinanzierungssätzen der EU-Peripheriestaaten
ablesen lässt.
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um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
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