Buchmalerei, Autographen & Manuskripte
Auktion: Dienstag, 26. März 2019, 17.00 Uhr
Vorbesichtigung: Donnerstag, 21. bis Montag, 25. März 2019
Dr. Andreas Terwey
Tel. +41 44 445 63 44
terwey@kollerauktionen.ch
Gabriel Müller, M.A.
Tel. +41 44 445 63 40
books@kollerauktionen.ch
Bearbeitung:
Zusätzliche Abbildungen finden Sie auf unserer Website: www.kollerauktionen.ch
English descriptions upon request.
Buchmalerei 501-524
Manuskripte 525-529
Autographen 530-563
Armband- und Taschenuhren 30 June 2021 Watches Auction
Koller autographen & manuskripte auktion
1.
2.
3. VORBESICHTIGUNG
Hardturmstrasse 102
8031 Zürich, Schweiz
Do. 21. März 2019, 10 - 21 Uhr
Fr. 22. - Mo. 25 März 2019, 10 - 18 Uhr
AUKTION
Hardturmstrasse 102
8031 Zürich, Schweiz
BÜCHER, BUCHMALEREI & AUTOGRAPHEN
DIENSTAG, 26. MÄRZ 2019
314
BÜCHER
Dienstag, 26. März 2019
14.00 Uhr
Lot 101 - 374
BUCHMALEREI &
AUTOGRAPHEN
Dienstag, 26. März 2019
17.00 Uhr
Lot 501 - 563
Kontakt Bücher & Autographen:
Dr. Andreas Terwey, Tel. +41 44 445 63 41, Email: terwey@kollerauktionen.ch
4. GEMÄLDE ALTER MEISTER, GEMÄLDE DES 19. JAHRHUNDERTS,
GRAFIK & ZEICHNUNGEN ALTER MEISTER, BÜCHER & AUTOGRAPHEN
Auktion Dienstag, 2. April 2019 - Mitbieten ab Montag 18. März
GROSSUHREN, MÖBEL, VARIA, PORZELLAN
Auktion Mittwoch, 3. April 2019 - Mitbieten ab Montag 18. März
Vorbesichtigung in Zürich:
Do. 21. März 2019, von 10 – 21 Uhr und Fr. 22. bis Mo. 25. März 2019, von 10 – 18 Uhr
Koller ibid online only - Kataloge und Auktionen:
www.kollerauktionen.ch
5. AUKTIONSPROGRAMM
MÄRZ 2019
VORBESICHTIGUNG
Hardturmstrasse 102 + 121
8031 Zürich, Schweiz
Do. 21. März 2019, 10 - 21 Uhr
Fr. 22. - Mo. 25 März 2019, 10 - 18 Uhr
ALTE GRAPHIK
Freitag, 29. März 2019
10.00 Uhr
Lot 3601 - 3653
ZEICHNUNGEN
Freitag, 29. März 2019
11.00 Uhr
Lot 3401 - 3490
GEMÄLDE ALTER MEISTER
Freitag, 29. März 2019
14.00 Uhr
Lot 3001 - 3096
GEMÄLDE DES 19. JH.
Freitag, 29. März 2019
16.00 Uhr
Lot 3201 - 3256
A188/1 A188/2 A188/3 A188/4
TEPPICHE
Donnerstag, 28. März 2019
10.00 Uhr
Lot 1601 - 1700
MÖBEL, PENDULEN,
SKULPTUREN, MINIATUREN,
SILBER, PORZELLAN
Donnerstag, 28. März 2019
13.30 Uhr
Lot 1001 - 1318
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
A188/2
MÄRZ2019GEMÄLDEALTERMEISTERUNDDES19.JH.,ZEICHNUNGENUNDALTEGRAPHIK
Auktion: 28. März 2019
GEMÄLDE ALTER MEISTER & DES 19. JH.
ZEICHNUNGEN UND ALTE GRAPHIK
weiz
Auktion: 28. März 2019
DECORATIVE ARTS
DECORATIVEARTS
A188 / 1
MÄRZ2019
BÜCHER
Dienstag, 26. März 2019
14.00 Uhr
Lot 101 - 374
BUCHMALEREI &
AUTOGRAPHEN
Dienstag, 26. März 2019
17.00 Uhr
Lot 501 - 563
SCHMUCK TEIL 1
Mittwoch, 27. März 2019
10.00 Uhr
Lot 2001 - 2150
SCHMUCK TEIL 2
Mittwoch, 27. März 2019
14.00 Uhr
Lot 2151 - 2332
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
MÄRZ2019
AUKTION: 26. MÄRZ 2019
BÜCHER, BUCHMALEREI & AUTOGRAPHEN
BÜCHER,BUCHMALEREI&AUTOGRAPHEN
A188/3
A188
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
SCHMUCK&JUWELENDEZEMBER2018
Auktion: 27. März 2019
SCHMUCK & JUWELEN
AUKTION
Hardturmstrasse 102
8031 Zürich, Schweiz
6. Koller Auktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und
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Objekte die mit einem ♣ gekennzeichnet sind, wurden aus Material einer geschützten Art gefertigt, das bestimmten Handelsrestriktionen
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176 SERVICE
176 Register
178 Abkürzungen
179 Adressen
182 Auktionsbedingungen
184 Auction Conditions
186 Conditions de vente aux enchères
188 Auktions-Auftrag
7. Buchmalerei, Autographen & Manuskripte
Auktion: Dienstag, 26. März 2019, 17.00 Uhr
Vorbesichtigung: Donnerstag, 21. bis Montag, 25. März 2019
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Bearbeitung:
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Buchmalerei 501-524
Manuskripte 525-529
Autographen 530-563
Weitere Bearbeitung: Prof. emer. Dr. Gaudenz Freuler
8. | 134
501
2. Meister der Chorbücher von San Domenico
in Bologna (?). Bildinitiale F mit dem Erzengel
Michael als Seelenwäger aus einem Antiphonar.
Tempera und Goldhöhung auf Pergament.
Bologna, ca. 1310-1320. Initale ca. 13,8 x 13,4
cm (unregelmässig); Blattgrösse ca. 15,8 x 14,8
cm (unregelmässig).
Zweifelsfrei gehörte die Bildinitiale F mit dem
Heiligen Erzengel Michael zur Liturgie eben-
dieses Heiligen, der jeweils am 29. September
gefeiert wird, und beginnt das erste Respon-
sorium der 1. Noct. F(actum est silentium in
coelo…). Damit stammt das Fragment aus
einem Antiphonar. Die Ikonographie der rechts
leider beschädigten Bildinitiale darf als höchst
originell gelten. Besonders das Drama der ar-
men sündigen Seelen, das bedauerlicherweise
erheblich beschädigt ist, ist äusserst lebhaft zur
Darstellung gebracht, wo zwei Teufelsunge-
heuer und zwei Schlangen sich unter den Augen
des Michael der sündhaften Seelen bemäch-
tigen, während die als gerecht befundenen
Wesen links neben Michael mit der Seelenwaa-
ge in Erscheinung treten. Der Schaden an der
rechten Bildhälfte der Miniatur könnte mutwillig
geschehen sein, da dort die Teufel ihr Unwesen
treiben und solche negaive Bilder später nicht
selten etwas naiv getilgt wurden. Der Stil des
unbekannten höchst originellen bolognesischen
Buchmalers, der sich durch eine respektable
künstlerische Qualität auszeichnet, leitet sich im
Wesentlichen von den beiden Hauptmeistern
der Chorbücher von San Domenico ab. Wäh-
rend die tief hängenden schwarzen Augenhöh-
len byzanthinischer Deszendenz sich unmittel-
bar von ersten Meister der Chorbücher von San
Domenico, dem sog. Seneca Meister, ableiten,
so lehnen sich die etwas knorrigen Nasen und
die bemerkenswerte Plastizität der Körper vom
zweiten Meister von San Domenico, dem auch
Meister des B 18 genannten Buchmaler ab.
Womöglich handelt es sich um ein frühes Werk
des letzteren.
(Prof. emer. Dr. Gaudenz Freuler, Universität
Zürich)
Leicht gebräunt, die Miniatur am rechten Rand
stärker berieben mit etwas Bildverlust, leichte
Kratzspuren und Verwischungen, verso leichte
Kleberückstände von alter Montage, aufgrund-
dessen leicht gewölbt.
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.
CHF 1 400 / 2 000
EUR 1 230 / 1 750
Buchmalerei
Buchmalerei |
9. | 135
502
6. Meister der Chorbücher von San Domenico in
Bologna (?). Bildinitiale M mit der Auferweckung
des Lazarus. Tempera und Goldhöhung auf
Pergament. Bologna, ca. 1310-1320. Initale ca.
8,5 x 9 cm (unregelmässig); Blattgrösse ca. 25,5
x 15,5 cm (unregelmässig).
Vorliegendes Blattfragment mit der Darstellung
der Auferweckung des Lazarus, die in liturgi-
schen Büchern eher selten verbildlicht wurde
und dessen liturgischer Zusammenhang nicht
eruiert werden kann, stammt zweifelsfrei von
der Hand eines der Exponenten des Buchmaler
Kollektives, das die grossartige Chorbuchse-
rie für das Dominikanische Mutterhaus, San
Domenico in Bologna, geschaffen hat (für eine
jüngste Rekonstruktion dieser Chorbuch Serie
vgl. Gaudenz Freuler, Italian Miniatures from the
Twelfth to the Sixteenth Centuries, Cinisello
Balsamo 2013, S. 228 – 253). Der Stil dieser
Buchmaler präsentiert sich aus einer Synthese
althergebrachter Rezeptionen der byzanthini-
schen Tradition und der künstlerischen Erneu-
erungen des zu Beginn des 14. Jahrhunderts
unter anderem in Padua und Bologna wirkenden
Giotto. Die neue Plastizität der Figuren gleich
wie die Dramatisierung der Szene ist von Giot-
tos Fresken in der Scrovegni Kapelle in Padua
angeregt. Womöglich handelt es sich hier um
ein Werk des 6. Meisters der Chorbücher von
San Domenico.
(Prof. emer. Dr. Gaudenz Freuler, Universität
Zürich)
Ungleichmässiger Blattausschnitt, etwas
gebräunt und schwach stockfleckig, verso mit
leichten Kleberückständen von alter Montage,
aufgrunddessen leicht gewölbt, die Miniatur mi-
nimal kratzspurig, leichte Krakelee im Blattgold.
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.
CHF 1 400 / 2 000
EUR 1 230 / 1 750
10. | 136
503
Anonymer bolognesischer Buchmaler aus der
Werkstatt des Giovanni d’Antonio da Bologna.
Bologna, ca. 1445-50. Blatt aus einem franzis-
kanischen Psalter mit der Initiale D und dem
meditierenden David. Dazugehörend eine Serie
von 5 weiteren Blättern aus demselben Verband
mit Filigraninitialen. Lateinische Handschrift auf
Pergament. 14 Zeilen Text und Noten. Textura
in schwarzbrauner Tinte, Quadratnoten auf 4
roten Linien. Schriftspiegel 40 x 28 cm; Blatt-
grösse 56 x 41 cm.
Literatur:
- Freuler, Gaudenz, Italian Miniatures from the
Twelfth to the Sixteenth Centuries, Cinisello
Balsamo 2013, S. S 312-337.
- Zabeo, Laura in: Angelo Tartuferi, Francesco
D’ Arelli, L’ Arte di Francesco. Capolavori d
Arte Italiana e terre d Asia dal XIII al XV secolo,
Ausstellungskat. Florenz, Galleria dell’Acca-
demia März-Oktober 2015, Florenz 2015, S.
402-405.
- Medica, Massimo, in: Massimo Medica, Federi-
ca Toniolo (ed.) Le Miniature della Fondazione
Giorgio Cini, Pagine, ritagli, manoscritti, Cini-
sello Balsamo 2016, S. 314-315.
Die hier angebotenen Blätter sind Teil eines
zur napoleonischen Zeit aufgelösten und erst
jüngst partiell rekonstruierten franziskanischen
Psalters (Gaudenz Freuler 2013, S. 312-337).
Die einzige illuminierte Buchseite dieses
Konvoluts, kann aufgrund übereinstimmender
Blattgrösse, Kongruenz in Stil und Seitenkon-
zept einwandfrei als Element eines aufgebro-
chenen Manuskripts identifiziert werden. Sein
erst kürzlich wieder entdecktes Frontispiz aus
einer Privatsammlung wurde am 24. Septem-
ber 2018 bei Koller i der Auktion A186, Los 556
zugeschlagen, 14 weitere illuminierte Blätter
aus dem gleichen Psalter befinden sich in einer
mailändischen Privatsammlung und fünf weitere
Buchseiten verteilen sich auf die Sammlung der
Fondazione Giorgio Cini und Privatbesitz. Die
Bildinitiale D (ixi custodiam vias meas ut non
delinquam in lingua mea leitet den 38. Psalm
ein, der Teil der Osterliturgie (Feria III) war.
Der unbekannte, stilistisch etwas heterogene
Buchmaler vorliegenden Blattes und dessen
20 bisher geortete Schwesterblätter kann ein-
wandfrei der Werkstatt des Giovanni d’Antonio
da Bologna zugeordnet werden. Auf letzteren
geht das reiche Dekorationskonzept der Seite
aus Goldplaketten mit eingewobenen Blüten-
ranken zurück. Deshalb könnte gar Giovanni
d’Antonio für das künstlerische Konzept der
hier angesprochenen Serie von Psalter-Blät-
tern geltend gemacht werden, während für die
Ausführung jedoch ein anonymer Buchmaler
verantwortlich gezeichnet hat, dessen Hand
auch in den Miniaturen einer Serie weiterer
franziskanischer Chorbücher auszumachen ist
(Bologna, Museo Civico 547, a, 553, 549 , und
Florenz Bargello, Antifonario A46), die ebenfalls
von Giovanni d‘Antonio konzipiert wurden (M.
Medica 2016, S. 314-315; Laura Zabeo 2015,
S. 402-405). Das künstlerische Repertoire des
ausführenden Buchmalers vereint aus Giovanni
d’ Antonio’s Kunst geschöpfte Aspekte mit
solchen des sogenannten Meisters von 1446,
einem führenden, in Bologna tätigen Illustrato-
ren, sowie unverkennbaren Anklängen an die
norditalienische Buchmalerei der Lombardei
und Veneto, insbesondere an den unbekann-
ten Buchmaler des Gonzaga Psalters in der
Bibliothèque Nationale in Paris MS. Latin 772,
vgl. G. Freuler 2013, S 338-345). Die franzis-
kanische Ikonographie des ausgebrochenen
Manuskriptes, insbesondere das am rechten
Blattrand des oben genannten Eingangsblattes-
der erscheinende, in den Stern von Bethlehem
eingebundene Christus-Symbol des Heiligen
Bernardin von Siena weist für unsere Buchseite
und die dieser zuzuordnenden Schwesterblät-
ter auf eine Herkunft aus einem Psalter, der für
die Brüder eines franziskanischen Observanten
Konvents, vielleicht für jene von San Paolo in
Monte in Bologna, hergestellt wurde.
(Prof. emer. Dr. Gaudenz Freuler, Universität
Zürich)
Feuchtrandig und etwas gebräunt, leicht
gewellt, teils mit Fehlstellen im Pergament, alt
hinterlegten Randeinrissen bzw. Narbungen,
fragmentarisch erhaltene Blattweiser. Die Initia-
le mit leichten Krakeleen im Blattgold.
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.
CHF 3 000 / 5 000
EUR 2 630 / 4 390
Buchmalerei |
11.
12. | 138
504*
Anonymer deutscher Buchmaler, um 1420.
Bildinitiale E mit Darstellung der zwölf Apostel,
sowie florale und figürliche Randornamentik,
auf einem Antiphonarblatt. Gouache, Feder und
Gold auf Pergament. Böhmen, ca. 1420. Initiale
13 x 10,5 cm; Schriftspiegel 31 x 22 cm; Blatt-
grösse 38 x 27,5 cm. 18 Zeilen schwarzbrauner
und roter Text und Quadratnoten, diese jeweils
auf 4 roten Zeilen. Unter Passepartout aufge-
legt, Echtgoldrahmung (53 x 43 cm).
Literatur: Helbing, Hugo. Catalog der reichhal-
tigen und hervorragenden Sammlung von alten
Pergamentminiaturen sowie Handzeichnungen
und Aquarellen alter und moderner Meister
aus dem Besitze des Herrn Architect Fritz
Hasselmann in Kapfelberg früher in München...
Versteigerung zu München Donnerstag, den 24.
November 1892... unter Leitung d. Kunsthänd-
lers Hugo Helbing. München, 1892, Nr. 33 (Abb.
Cover; hier verwendet als C (st. E) für Catalog).
In der Versteigerung 1892 zusammen mit
27 weiteren Blättern der gleichen Art und
Ausstattung angeboten. In der Katalognotiz
wird beschrieben, dass die Blätter ursprünglich
aus dem Antiphonar von S. Margareta Psallat
mater ecclesia stammen. - Die Initiale eröffnet
das Commune Apostoloru: Ecce ego mitto
vos sicut ovis in medio luporum (Matthäus
10:16). Text und Illustration korrespondieren
ideal miteinander: in der Randdekoration sind
Wölfe mit gejagten Schafen in deren Schnauzen
zu erkennen, in der Bildinitiale stehen die zwölf
Apostel auf einem dreckigen Untergrund, vor
grünem Hintergrund, einer Wiese und im hinte-
ren Drittel vor einer umzäunten Wiese. Drei der
Figuren blicken sich gegenseitig an, insgesamt
erscheint die Gruppe aber sehr statisch, als
wäre sie eingefroren im Körper der Initiale.
Gleichmässig gebräunt, in den Rändern
schwach angeschmutzt, stellenweise schwach
stockfleckig, die Zierleiste und die Initiale leicht
berieben. Pigmentverlust und spätere An-
passungen in den Gesichter (ersichtlich durch
frühere Publikationen, vgl. Katalog oben). Rück-
stände alter Montage resto, im Rand gedruckter
Text. Alt hinterlegte Einrisse. An allen Seiten
beschnitten.
Provenienz:
- Alter Besitzerstempel am linken unteren Rand
recto des Architekten Fritz Hasselmann (?-
1894), München (Lugt 1012).
- Europa, Privatsammlung.
- Sammlung Schweiz.
CHF 6 000 / 9 000
EUR 5 260 / 7 890
Buchmalerei |
13.
14. | 140
505*
Anonymer deutscher Buchmaler, um 1550.
Bildinitiale B mit Gnadenstuhl Trinität, sowie
figürliche und florale Rankenornamentik aus
einem Antiphonar. Tempera auf Pergament.
Konstanz/ Salem, 1550. Initiale 10 x 8 cm;
Schriftspiegel 41 x 25 cm; Blattgrösse 50,5 x 36
cm. 16 Zeilen schwarzbrauner Text und Noten,
diese jeweils auf 5 Zeilen. Textura in lateinischer
Sprache. Beidseitig beschrieben. Auf Papier
aufgelegt, Holzrahmung.
Literatur:
- Merkl, Ulrich. Buchmalerei in Bayern in der
ersten Hälfte des 16. Jahhunderts. Regens-
burg, 1999.
- Väth, Paula. Spätmittelalterliche liturgischen
Handschriften aus dem Kloster Salem,
Frankfurt etc., 1993 (Europäische Hochschuhl-
schriften 178).
- Väth, Paula. “Die Gotischen illuminierten
Handschriften aus dem Zisterzienserkloster
Salem.” In: Buchmalerei im Bodenseeraum,
13. bis 16. Jahrhundert, hrsg. von Eva Moser.
Friedrichshafen, 1997, S. 190-204 und S.
359-369.
- Traub, Andreas und Annekathrin Miegel. Mu-
sikalische Fragmente. Mittelalterliche Liturgie
als Einbandmakulatur, Ausstellungskatalog,
Stuttgart 2013.
- Codices Salemitani. Universität Heidelberg.
URL: digi.ub.uniheidelberg. de/de/sammlun-
gen/salemitani/Welcome.html (11.02.2019).
Das Blatt stammt aus einem Chorbuch und war
Teil der Temporale mit dem Beginn der Com-
mune Sanctorum. Die Initiale eröffnet das Be-
nedicat nos deus deus noster benedicat nos,
das Responsorium (Psalm 66:7-8), das vor dem
Trinitätsfest, am ersten Sonntag nach Pfingsten
gesungen wurde. - Das Blatt ist am linken Bil-
drand datiert, in einer Banderolle, die von einem
Putto gehalten wird. Diese verweist wohl auf die
Vollendung des gesamten Buches, aus welchem
das Blatt herausgeschnitten wurde. Allerdings
erscheint diese Datierung relativ spät für eine
illuminierte Handschrift, zumal der Buchdruck
gut hundert Jahre zuvor erfunden wurde.
In den Rändern etwas gebräunt, unten etwas
feuchtrandig, insgesamt aber in sehr guter
Erhaltung.
Provenienz:
- Privatsammlung USA.
- Sammlung Schweiz.
CHF 2 000 / 3 000
EUR 1 750 / 2 630
Buchmalerei |
505
16. | 142
506
Anonymer französischer Buchmaler um
1250. 8 Blatt aus einer Bibelhandschrift mit 15
illuminierten, floralen und figürliche Bildinitialen
in Gold und Farbe. Lateinische Handschrift
auf geglättetem Pergament. Nordfrankreich
(Paris?), um 1250. Schriftspiegel je 18,5 x 12 cm;
Blattgrösse 28 x 19 cm. 2 Spalten à je 53 Zeilen
Text. Textura in schwarzbrauner und roter
Tinte. Beidseitig beschrieben. Einzeln gerahmt
und unter Passepartout montiert, lose in neuer
Leinwand-Mappe.
Dargestellt sind 2 Initialen P mit Paulus und
Timotheus, 2 Initialen E, einer Initiale T mit zwei
sich bekämpfenden Ungeheuer, eine Initiale D
mit dem Salomonischnen Urteil, einer Initiale
P mit einem Engel, 3 Initialen P mit Paulus und
Titus, einer Initiale P der Brief des Paulus an die
Epheser, einer Initiale F mit Daniel und Saul, ei-
ner Initiale P mit einem Wolf, einer Initiale I, einer
Initiale M mit Paulus bei den Hebräern und einer
Initiale E mit Josua und dem jüdischen Volk.-
Schönes Ensemble mit Darstellungen der nord-
französischen Buchmalerei, der Dekoration und
Ausstattung wohl Mitte des 13. Jahrhunderts
um Paris anzusiedeln. - Teils etwas gebräunt,
leicht gewellt, stellenweise etwas feucht- und
stockfleckig, vereinzelt leicht angeschmutzt
oder mit kleinen Bereibungen in den Rändern,
die Initalen aber in sehr guter Erhaltung.
Provenienz: Seit mehreren Generationen in
Schweizer Privatbesitz.
CHF 4 000 / 6 000
EUR 3 510 / 5 260
Buchmalerei |
17. | 143
507
Anonymer französischer Buchmaler, um 1500.
Krönung Mariens und Initiale C, sowie reicher
floraler Bordüre in Feder, Gold und Farbe. Latei-
nische Handschrift auf Pergament, doppel-
seitig beschrieben. Nordfrankreich, um 1500.
Bildmass 8,5 x 6,5 cm; Blattgrösse ca. 17,5 x
12,5 cm. Unter Passepartout mit goldgehöhter
Leiste, Echtgoldrahmung (32 x 26 cm).
Die Jungfrau Maria in blauem Gewande in
betender Geste vor Gott Vater sitzend. Dieser
- auf dem Thron sitzend mit einem pastellfarbe-
nen Gewand umgeben - segnet die Mutter mit
seiner rechten Hand, während er in der linken
ein Zepter hält. Die Szene spielt sich vor einem
zentralperspektivischen Innenraum ab mit
kariertem Fliessenboden, gold- und farben-
gehöhter Stellwand, abgerundeten Fenstern,
Pilastern und sternenübersehter Deckenaus-
malung. - Das Textfragment Converte no[s,]
deus salutaris noster[,] et averte iram tuam a
nobis... aus dem Psalm 84:5 aus der Biblia sacra
Vulgata. - Wohl gereinigt, kleiner Tintenfleck
unterhalb des Textes.
CHF 700 / 1 000
EUR 610 / 880
18. | 144
508*
Anonymer italienischer Buchmaler, um 1390
(Werkstatt Genesis Meister, 2. Meister der
Genesis?). Bildinitale S mit der Anbetung der
Heiligen Dreifaltigkeit aus einem Antiphonar.
Tempera und Goldhöhung auf Pergament.
Padua, ca. 1390. Initiale 16,4 x 12,5 cm;
Schriftspiegel 43,5 x 28,4 cm; Blattgrösse 58
x 40,5 cm. 10 Zeilen schwarzbrauner Text und
Quadratnoten auf jeweils 4 roten Zeilen. Unter
Leinwand-Passepartout, Echtgoldrahmung (70
x 52,5 cm).
Literatur: Toniolo, Federica, „La Bibbia Istoriata
padovana“, in: La Miniatura a Padova dal Medioe-
vo al Settecento. Modena 1999 (v. a. S. 465-470
und Anmerkungen 58-61, S. 161-176).
Text recto: [Laudeamus] dominum quem lau-
dant angeli cui Cherubim et Seraphim sanctus
sanctus Sanctus proclamant.
Text verso: Summe Trinitati simplici deo una
divinitas equalis gloria coe [terna majestas patri
prolique sanctoque flamini qui totum subdit suis
orbem legibus…].
Das vorliegende Blatt mit der Bildinitiale S, die
eine Darstellung der göttlichen Dreieinigkeit
trägt, die von Engeln besungen und im Himmel
verehrt wird, wurde von einem Antiphonar
übernommen. Bislang sind keine anderen
Schwesterblätter bekannt. In Anbetracht der
oben beschriebenen Texte war es nicht so, wie
die Ikonographie implizieren könnte, Teil der
Liturgie für das Dreieinigkeitsfest am Sonntag,
gehörte aber zum Fest aller Heiligen. Der Text
auf beiden Seiten bezieht sich auf die Anbetung
der Heiligen Dreifaltigkeit von allen Heiligen
und allen Engeln. Wenn wir uns auf das Fest der
Allerheiligen allein beziehen, könnten wir ge-
wöhnlich das traditionelle Bild Gottes erwarten,
das von einer grossen Menge von Heiligen ver-
ehrt wird, die sich um ihn herum versammeln.
Hier schafft der unbekannte norditalienische
Buchmaler aber ein Bild, das dem liturgischen
Text genauer folgte. Er bietet eine eschatolo-
gische Vision der Heiligen Dreieinigkeit, die von
allen Engelschören im Himmel verehrt wird: im
oberen Register die beiden Engelskategorien,
die Gott am nächsten stehen und ihn ständig
loben: die roten Seraphim und die blauen Che-
rubim. Darunter mehr musizierende Engel oder
generelle Heilige.
Der Buchmaler dieses feinen Blattes ist stark
durch die späteren Interpreten Giottos in Padua
und allgemein der Malerei aus Padua aus dem
letzten Viertel des 14. Jahrhunderts beeinflusst.
Die Bordürenverzierung mit bunten Ranken aus
länglichen Akanthusblättern in Blau, Rot und
Grün basiert auf den traditionellen Vorbildern
der Bologneser Buchmalerei, die im 14. und
frühen 15. Jahrhundert die künstlerischen Ent-
wicklungen der Paduanischen Buchmalerei be-
einflusste. Unser Illuminator bezieht sich jedoch
auf ein figurales Repertoire, das der Bologneser
Buchmalerei nicht vertraut ist, jedoch fest in der
Tradition der um 1370/1380 in Padua tätigen
führenden Wand- und Tafelnmaler wie Altichiero
und vor allem Giusto da Menabuoi (ca. 1320-
1391) verwurzelt ist: Seine brillanten Fresken
mit Szenen des Alten Testaments in der Tauf-
kapelle des Domes inspirierten die Buchmaler
des späten Trecento in und um Padua.
Dies gilt insbesondere für diese Gruppe von
Buchmalern, die im letzten Jahrzehnt des 14.
Jahrhunderts die sogenannte Bibbia istoria-
ta schmückten, die in der British Library (ms.
Add 15277) und der Biblioteca dell’Accademia
dei Concordi in Rovigo aufgeteilt ist (ms. 212
der fondo Silvestri - zur kunsthistorischen
Bewertung der einzelnen Mitglieder dieses
Workshops siehe Toniolo 1999, S. 465-470 und
Kat. Nr. 58-61, S. 161-176). Die abgerundeten
Gesichter der Engel auf unserem Blatt mit
ihren grossen Wangen und weckenden Augen
erinnern deutlich an die Modelle von Giusto da
Menabuoi gegründet und teilen zweifellos den
Stil des Meisters der bei der Ausmalung der
eben erwähnten Bibel beteiligt war. Das gleiche
künstlerische Milieu war auch für die Verzie-
rung der etwas späteren Chorbuch-Reihe für
die Collegiata in Monselice verantworlich (ca
1390-1410, jetzt Padua, Biblioteca Capitolare,
mss. E18-24).
Der Stil unseres Buchmalers hängt eng mit
dem sogenannten zweiten Meister der
Genesis zusammen. Im Vergleich zu seinen
späteren Werken, wie den Miniaturen in den
Monselice-Antiphonaren, wo er seine Formen,
insbesondere die Gesichtszüge der Gesichter
mit starken schwarzen Konturen artikuliert,
scheinen die Gesichter hier mit einem geringen
graphischen Nachdruck modelliert zu sein, pro-
duzieren Merkmale eines weicheren Aussehens
und einer glatteren Epidermis.
Die klare künstlerische Beziehung zu den gros-
sen Freskenzyklen in Padua von Altichiero und
Giusto di Menabuoi im Laufe des achten und
neunten Jahrzehnts des 14. Jahrhunderts und
die heiterere Erscheinung des Bildes, vergli-
chen mit seinen Illustrationen des späteren
Monselice Antiphonare, lassen vermuten,
dass unser Blatt wohl von der Werkstatt des
Genesis-Meisters gemalt wurde, vom zweiten
Genesis-Meister, der am besten auf das letzte
Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts datiert werden
sollte. Dieser besondere Moment der Paduani-
schen Buchmalerei wurde die Hauptinspiration
für die Veroneser Buchmalerei des Trecento,
wie der unbekannte Meister, der unter anderem
Cod. LXXXI der Biblioteca Capitolare in Verona
illustrierte. Es ist kaum überraschend, dass
Wissenschaftler glauben, dass einer der Illust-
ratoren der bereits erwähnten Bibbia istoriata
mit dem veroneser Maler Jacopo da Verona
identifiziert werden sollte. Dieser ist bekannt
dafür, mehrere Freskenzyklen in Padua sowie
in seiner Heimatstadt ausgeführt zu haben,
von denen einige uns in verschiedenen Kirchen
begegnet sind.
(Prof. emer. Dr. Gaudenz Freuler, Universität
Zürich)
Am oberen Rand etwas knapp beschnitten,
leicht gewölbt, in den Rändern etwas gebräunt,
teils schwach bestossen, am linken Rand beim
Rankenwerk grösserer Feuchtfleck, die Initiale
teils leicht berieben (mit leichten Bildverlust,
teils restauriert), Blattgold mit leichtem Kra-
kelee.
Provenienz:
- Deutsche Privatsammlung.
- Sammlung Schweiz.
CHF 10 000 / 15 000
EUR 8 770 / 13 160
Buchmalerei |
19.
20. | 146
509
Flämischer Buchmaler, um 1500. Blatt aus
einem Stundenbuch mit einer 10-zeiligen illumi-
nierten Initiale H, reiches florales Rankenwerk,
sowie 2 weitere kleine Initialen in Feder. Flämi-
sche Handschrift auf Pergament. Flandern, um
1500. Schriftspiegel 9,5 x 7 cm; Blattgrösse ca.
16 x 12 cm. 20 Zeilen Text. Bastarda in schwarz-
brauner, roter und blauer Tinte. Beidseitig
beschrieben. Gerahmt (mont. Etikett Werner
Hiltbrunner Aarau Rain30).
Oben und rechts ergänzt, leicht gebräunt und
schwach angeschmutzt. In den Rändern fach-
männisch ergänzt. - Provenienz: Seit mehreren
Generationen in Schweizer Privatbesitz.
CHF 500 / 800
EUR 440 / 700
510
Französischer Buchmaler, um 1400. Blatt aus
einer Bibelhandschrift mit einer illuminierten In-
itiale P und der Darstellung des Apostel Paulus,
zwei kleineren Initialen mit floralen Randstä-
ben. Lateinische Handschrift auf Pergament.
Frankreich, um 1400. Schriftspiegel 22 x 15 cm;
Blattgrösse ca. 32 x 22 cm. 2-spaltiger Text mit
jeweils 40 Zeilen Text. Textura in schwarzbrau-
ner und roter Tinte. Beidseitig beschrieben.
Gerahmt.
Textfragment aus dem Brief des Paulus an die
Römer mit dem Prolog inducti. hos revocat
apostolus ad veram evangelicam fidem scribens
eis a Corintho.... - In den Rändern leicht an-
geschmutzt und gebräunt, dort auch schwach
berieben. Die figürliche Initiale mit leichten
Ansätzen von Krakeleen. Insgesamt in sehr
guter Erhaltung. - Provenienz: Seit mehreren
Generationen in Schweizer Privatbesitz.
CHF 800 / 1 200
EUR 700 / 1 050
511
Französischer Buchmaler, um 1400. Blatt aus
einer Bibelhandschrift mit einer illuminierten
Initiale P und der Darstellung des Petrus, sowie
floralen Randstäben. Lateinische Handschrift
auf Pergament. Frankreich, um 1400. Schrift-
spiegel 14 x 9,5 cm (Lichtmass); Blattgrösse ca.
20 x 14 cm. 2 Spalten à je 61 Zeilen Text. Rotun-
da in schwarzbrauner und roter Tinte. Beidseitig
beschrieben. Echtgoldrahmung (38 x 30,5 cm).
Textfragment aus der Apostelgeschichte. -
Etwas gebräunt, in den Rändern etwas berieben,
stellenweise schwach fleckig mit leichten
Textverwischungen. Die Initiale schwach
berieben bzw. mit leichten Krakeleen. - Proveni-
enz: Seit mehreren Generationen in Schweizer
Privatbesitz.
CHF 300 / 500
EUR 260 / 440
Buchmalerei |
509 510 511
21. | 147
512*
Italienischer Buchmaler des späten 14. Jahr-
hunderts Gradualblatt mit der Geburt Christi
in einer Initiale P (uer natus est nobis et filius
datus est… Intoritus zur Messe an Weihnach-
ten). Tempera, Feder und Goldhöhung auf
Pergament. Florenz, 1370-80. Initiale ca. 36 x
18 cm (unregelmässig); Schriftspiegel ca. 36
x 25 cm; Blattgrösse 36 x 30,5 cm. 14 Zeilen
schwarzbrauner Text und Quadratnoten, diese
jeweils auf 4 roten Zeilen. Unter Passepartout
aufgelegt, Holzrahmung (47,5 x 41,5 cm).
Vorliegendes Blatt mit der Bildinitiale P und
der Geburt Christi steht in der Tradition der
florentinischen Buchmalerei des späteren 14.
Jahrhunderts, um 1370. Der Stil des unbekann-
ten Buchmalers lässt an die Kunst der damals in
Florenz führenden Buchmaler, des Don Silvestro
dei Gherarducci und Don Simone Camaldolese,
assoziieren. Gewisse archaische Tendenzen
in seiner Buchkunst erinnern jedoch an die
künstlerischen Vorgaben der älteren Buchma-
lergeneration um den sogenannten Meister der
Effigi Domenicani und Pacino da Buonaguida,
was darauf hindeutet, dass er in den 1340er
Jahren in deren Umgebung ausgebildet wurde.
Eine Serie stilistisch vergleichbarer Fragmente
in ähnlich beeinträchtigtem Erhaltungszustand
hat sich im Museo Civico Amedeo Lia in La
Spezia erhalten (Inv. 515-518. Vgl. Enrica Neri
Lusanna, in F. Todini (Hrsg.), La Spezia. Museo
Civico Amedeo Lia. Miniature, La Spezia 1996,
S. 230-243). Eine präzisere Zuweisung unseres
Blattes an einen bestimmten Künstler ist
angesichts des Erhaltungszustandes spekulativ,
weshalb darauf verzichtet wird. Gesichert bleibt
jedoch die florentinische Herkunft, gleich wie
eine Datierung um 1370-80 denkbar erscheint.
(Prof. emer. Dr. Gaudenz Freuler, Universität
Zürich)
Am oberen Rand etwas beschnitten, in der
rechten unteren Ecke berieben, etwas ge-
bräunt, unten und rechts oben Feuchtflecke,
die Miniatur teils schwach berieben, leichte
Krakelee. Insgesamt aber in guter Erhaltung.
Provenienz: Sammlung Schweiz.
CHF 4 000 / 6 000
EUR 3 510 / 5 260
513
Italienischer Buchmaler, um 1440. Stunden-
buchblatt mit einer illuminierten Initiale T und
der Darstellung des Apostel Petrus, 1 goldge-
höhten Initiale und goldgehöhter Schmuck-
leiste. Lateinische Handschrift auf Pergament.
Italien, um 1440. Schriftspiegel 9 x 6 cm. 14 Zei-
len Text. Rotunda in schwarzbrauner und roter
Tinte. Beidseitig beschrieben. Gerahmt (mont.
Etikett Werner Hiltbrunner Aarau Rain30)
Textfragment aus dem Breviarium Romanum
mit Anfang Tu es pastor omnium princeps....
- Die Buchminiatur zeigt den Apostel Petrus
mit den Attributen Schlüssel und offenem Buch
auf quadratisch gemustertem Boden vor einer
Landschaft und einer Kirche stehend. Ausge-
führt in feinster Grisaille-Malerei. - In den Rän-
dern schwach fleckig und leicht angeschmutzt.
- Provenienz: Buch- und Kunstantiquar iat Dr.
W. Eichenberger, Beinwil am See. - Schweizer
Privatbesitz.
CHF 800 / 1 200
EUR 700 / 1 050
512 513
22. | 148
514*
Putti Meister - Vier Initialen: V, H, P und S. Tu-
schezeichnungen mit blauen Farbverläufen auf
vier bedruckten Inkunabelblättern. Aus: Macro-
bius, A. In somnium Scipionis expositio. Venedig,
Nicolaus Jenson, 1472. 299 x 219 mm. Initialen:
ca. 46 x 45 mm. Jeweils unter Passepartout.
Zus. in Leinen-Kassette.
Vgl. GW M19702 - ISTC im00008000 - Goff
M-8. - Es ist bekannt, dass der Maestro dei
Putti, der seinen Namen aus naheliegenden
Gründen erhielt, etwa 30 Manuskripte und
gedruckte Bücher illustriert hat, hauptsächlich
aus der Presse von Nicolaus Jenson in Venedig
für wichtige venezianische Familien. Er war nur
wenige Jahre dort tätig, etwa zwischen 1469
und 1474. Die vom Putti-Meister gezeichneten
oder gemalten Initialen sind fast ausschließlich
vom Typus der littera mantiniana, die in den
1450er Jahren in Padua erfunden wurde. Das
wesentliche Merkmal dieses Typs besteht
darin, dass der Buchstabe selbst illusionistisch
modelliert ist, um als facettiertes dreidimensi-
onales Objekt zu erscheinen. - Literatur: Lilian
Armstrong, Renaissance Miniature Painters
Classical Imagery. The Master of the Putti his
Venetian Workshop, London 1981.
CHF 2 500 / 4 000
EUR 2 190 / 3 510
Buchmalerei |
514
514
24. | 150
515
Werkstatt des Meisters des Antiphonars Q von
San Giorgio Maggiore in Venedig (?) Franzis-
kanisches Hymnar. Lateinische Handschrift
auf Pergament. Mit 7 grossen, 5- bis 7-zeiligen
floralen Prachtinitialen (davon 1 figürlich) in Gold
und Farbe, sowie 2 4-zeiligen farbigen Initialen
in Federzeichnung. Veneto (Verona?), ca. 1460.
Folio (41 x 29 cm). [128] Bll. 23 Zeilen. Schwarz-
braune Textura mit zahlr. roten und blauen
Initialen. Schriftspiegel 25 x 17 cm; Blattgrösse
38 x 27,5 cm. Späterer Wildleder-Einband auf
Holzdeckeln über 5 Bünden mit 2 spät. Le-
der-Schliessen (1 fragmentarisch erhalten; unt.
Kapital angerissen, stark berieben, kl. Fehlstellen
im Bezug, etwas bestossen, VDeckel leicht
verzogen).
Vorliegendes Manuskript, ein Hymnar für
den franziskanischen Gebrauch, dürfte im
Einzugsgebiet des Veneto, wahrscheinlich
Verona, entstanden sein. Seine franziskani-
sche Herkunft ergibt sich aus den Hymnen zu
den franziskanischen Festtagen, zu Ehren des
heiligen Franziskus, zu Ehren seiner Stigmati-
sierung, zu Antonius von Padua und Sankt Klara,
die im letzten Teil des Hymnars figurieren. Das
von erfahrener und sicherer Hand geschriebe-
ne Manuskript birgt fünf prachtvoll illuminierte
Initialen mit floralem Schmuck. Besonders reich
ausgestattet ist das Frontispiz, dessen Initiale
B in ihrer unteren Ranke noch zusätzlich ein
frontales Männergesicht birgt. Der Reichtum
der in satten Farben gehaltenen Initialen mit
ihren äusserst sorgfältig illuminierten üppigen
Ranken und Ausläufern und das punzierte
goldene Initialfeld lässt auf eine der führenden
Werkstätten der norditalienischen Buchma-
lerei um 1460 schliessen. Der Stil der Initialen
lässt Anklänge an die Buchmalereien des als
Meister des Antiphonars Q von San Giorgio
Maggiore erkennen. Dieser Buchmaler ist nach
seinen Malereien im Codex Q der grossartigen
Chorbuchserie für das Benediktinerkloster auf
San Giorgio Maggiore in Venedig benannt. Seine
Kunst verbindet verschiedene norditalienische
und venezianische Stilmerkmale, insbesondere
Pisanellos, und wurde deshalb auch schon in
Verona verortet und mit der Werkstatt des
Veronesen Stefano Marino in Verbindung ge-
bracht (Castiglioni, Gino in: Castiglioni (Hrsg.), La
Parola Illuminata. Per una storia della Miniatura
a Verona e a Vincenza tra Medioevo e età Ro-
mantica, Verona 2011, S. 139 ff.). Ein Vergleich
des frontalen Männergesichtes in der Initiale
B auf fol 1 unseres Hymnars mit dem Antlitz
des Märtyrer-Heiligen des aus dem namenge-
benden Chorbuch Q aus San Giorgio Maggiore
geschnittenen Blattes Inv. 22112 der Fondazio-
ne G. Cini in Venedig scheint den künstlerischen
Zusammenhang mit der Werkstatt des Meister
des Antiphonars Q zu bestätigen. Die Entste-
hung des franziskanischen Manuskriptes dürfte
gegen 1460 anzusetzen sein.
(Prof. emer. Dr. Gaudenz Freuler, Universität
Zürich)
Das letzte Blatt von anderer zeitgenössischer
Hand. - Etwas gewellt, in den Rändern stel-
lenweise braun- und tintenfleckig, vereinzelte
Blatt etwas gebräunt oder mit Feuchtfleck am
oberen Rand, an der unteren rechten Ecke
etwas abgegriffen, stellenweise kl. Wurmlöch-
lein und Materialfehlstellen (ohne Textverlust),
Anrisse und Ausschnitte teils fachmännisch
ergänzt (in den Rändern, ohne Textverlust), am
rechten Rand teils kl. Nähte (von alter Pergam-
entbehandlung). VInnengelenk etwas ange-
platzt, hinteres Vorsatzblatt vom Spiegel etwas
gelöst. Die Initialen teils schwach berieben bzw.
Krakeleen im Blattgold, 1 dort mit kl. Fehlstelle.
Insgesamt aber sehr gut lesbare Handschrift in
guter Erhaltung. - Wenige Marginalien von alter
Hand. - Auf hinterem Vorsatzblatt 2 S. alte hs.
Annotationen.
Provenienz: Gekauft im Schweizer Handel,
Anfang der 1970er Jahre, seither Schweizer
Privatbesitz.
CHF 25 000 / 40 000
EUR 21 930 / 35 090
Buchmalerei |
25.
26. | 152
516*
Ps. Eusebius Cremonensis. Epistola ad Beatam
Damasium et ad Theodonium (sic Theodosi-
um) Romanorum senatorem de morte berati
Hieronimi. - ANGEBUNDEN: 1. Ps. Augustinus,
Epistola ad Sancti Cirilum. – 2. Ps. Cirilus de Je-
rusalem, Epistola ad Sanctam Augustinum. 3 in
1 Band. Lateinische Handschrift auf Pergament.
Mit 2 prachtvollen, 9-zeiligen, farbigen, gold-
gehöhten Initialen in floraler Ornamentik und 1
goldgehöhten Initiale a bianco girare in Gold
und Farbe. Veneto, ca. 1450. Gr.-8° (23,5 x 17,3
cm). [2] w., [139], [1] w. Bll. 21 Zeilen. Schwarz-
braune Humanistica. Schriftraum 15,5 x 9,5 cm;
Blattgrösse 22,5 x 16,2 cm. Ledereinband um
1830 mit 2 goldgepr. Rückenschildern, etwas
Rückenverg., Steh- und Aussenkantenverg.,
Goldschnitt (letzterer etwas verblichen, VDe-
ckel schwach verzogen, minimal berieben und
bestossen, kl. Fehlstellen im Bezug am Rücken
durch Wurmlöchlein), in moderner HLeder-Kas-
sette mit Stoffausstattung.
Literatur:
- Abgedruckt in: Patrologiae cursus completus
(PL) 22, 239-326 (Augustine: PL 22, 281-289,
Ps-Cyrillus, PL 22, 289-326).
- Rice, E. . Saint Jerome in the Renaissance.
Baltimore u. London, 1985.
- Lanzoni, F. La leggenda di S.Girolamo, in:
Vannutelli, V. (Hrsg.), Miscellanea Geronimiana
: scritti varii pubblicati nel 15 centenario dalla
morte di San Girolamo, Rom, 1920, S. 19-42.
Das vorliegende Manuskript enthält drei
unterschiedliche Texte eines anonymen
mittelalterlichen Autors, der als Pseudonym die
Namen hoch angesehener Bischöfe verwendet,
namentlich Eusebius von Cremona, Augus-
tinus von Hippo und Cyrillus von Jerusalem.
Tatsächlich handelt es sich hierbei aber um eine
mittelalterliche Nachahmung/ Verfälschung.
Weil viele Texte anonym überliefert wurden,
gehörte es zum Usus, um den Status eines
Dokumentes zu verbessern, den Namen eines
bekannten und geschätzten Autors zu verwen-
den. Dieser Praxis bediente man sich bis ins
frühe 16. Jahrhundert.
Inhalt: fol. 1-66v: [Pseudo-Eusebius], In Christi
nomine Amen. Incipit Epistola beati Eusebii ad
beatum Damasum Portuensem episcopum et
ad Theodonium Romanorum senatorem de
morte beati Ieronimi confessoris doctoris eximii;
fol. 67r-v blanko; fol. 68r-80r. [Pseudo-Augusti-
ne], Incipit Epistola beati Augustini Ypponensis
episcopi ad beatum Cirillum Ierosolimitanum
pontificem de magnificentiis beati Ieronimi ad
confessoris doctoris magnifici; fol. 80v-139v
[Pseudo-Cyrillus], Incipit Epistola beati Cyrilli
Ierosolomitani episcopi ad beatum Augustinum
de miraculis beati Ieronimi confessoris doctoris
mirifici; fol. 140r-v blanko.
Die Illuminiationen einer Initiale P (fol. 1r, 6 x
6,5 cm); einer Initiale G (fol. 68r, 6 x 5,5 cm) und
einer Initiale V (fol 80v, 6 x 6,5 cm).
In Anbetracht der Gestaltung, der Dekoration
und der feinen Schrift handelt es sich bei dem
vorliegenden Manuskript um einen ausbalan-
cierten humanistischen Kodex, obwohl sein
Inhalt vollständig auf mittelalterliche Tage und
Bräuche zurückgeht. Die mittelalterlichen Leser
waren neugierig, die Umstände des Todes des
hl. Hieronymus (gest. 420 n. Chr. in Betlehem) zu
erfahren. Um diesen Drang nach den Details zu
befriedigen, wurden im frühen 14. Jahrhundert
gefälschte Briefe von Eusebius von Cremona,
dem hl. Augustinus und dem hl. Kyrill von Jeru-
salem in Umlauf gebracht. „Frommen Betrug“
nannte man die vorsätzliche Nachahmungen/
Verfälschungen, die die frühe Geschichte der
Kirche umgaben, unbestritten und unent-
deckt. Apokryphe Texte wurden im Mittelalter
feierlich kopiert und verbreitet. Das könnte als
clevere Mystifizierung betrachtet werden, die
vom Verfasser geprägt wurde, um anonym
an der künstlerischen Arbeit seiner verehrten
Vorgänger teil zu haben. Diese Denkweise war
im frühen Mittelalter ganz und gar akzeptiert,
veränderte sich aber später unter Einfluss des
aufkommenden Humanismus. Eine kritische
Betrachtung gestützt auf wissenschaftliche
Befundnisse veränderte die Haltung gegenüber
diesen Nachahmungen. Autoren wie Erasmus
hatten bereits früh an der Echtheit dieser Briefe
gezweifelt.
In heutiger Betrachtung muss gleichermassen
die Funktion und der Kontext berücksichtigt
werden, unt denen die Konzeption dieser Briefe
stattfand. Pseudo-Eusebians Brief an Papst
Damasus und Senator Theodore, die den Tod
des hl. Hieronymus beschreiben, stammt wahr-
scheinlich aus dem Ende des 13. oder Anfang
des 14. Jahrhunderts. Er wurde oft mit den zwei
anderen falschen Briefen zusammen kopiert.
Möglicherweise aus dominikanischer Herkunft
wurde der Brief - wie auch die beiden darauf-
folgenden - von einem einzigen Autor verfasst.
Diese drei einflussreichen Pseudonyme
begannen im 14. Jahrhundert zu zirkulieren und
beeinflussten eine Reihe von hagiographischen
Werken, die Hieronymus gewidmet waren. Ihr
gemeinsamer Zweck war es, den Wunsch zu
erfüllen, mehr über den verehrten Heiligen zu
erfahren und Lücken im bislang bekannten
Lebenslauf zu füllen. Die drei Briefe bestätigten
die Existenz und verehrten den Heiligen, damit
trugen sie zu seiner Popularität bei.
Papst Damasus I. verteidigte die katholische Kir-
che gegen die Bedrohung von Schismen in ver-
schiedenen Synoden. Er ernannte Hieronymus
zu seinem Sekretär. Hieronymus verbrachte drei
Jahre (382-385) in Rom in der Nähe des Paps-
tes. Er hat sich selbst unverzichtbar gemacht
und nahm einen prominenten Platz ein.
Die Briefe wurden wahrscheinlich Anfang des
14. Jahrhunderts in Rom im Umkreis von Santa
Maria Maggiore geschrieben, ein interner
Beweis hierfür deutet auf einen Autor im Umfeld
des Dominikanerordens (vgl. Rice 1985, S. 1963;
Lanzoni 1920). In der Tat wurden die Überreste
des heiligen Hieronymus nach Rom übersiedelt,
in die cappella del presepio in Santa Maria
Maggiore. Der intellektuelle und spirituelle Im-
puls Werke in Bezugnahme zu Hieronymus Tod
zu verfassen, könnte hier entstanden sein.
Die Entwicklung des Kultes rundum den hl.
Hieronymus in Italien ab dem 14. Jahrhundert
ist inbesondere Pietro Calo da Chioggia, einem
Dominikaner (gest. 1348), und Giovanni di
Andrea (gest. 1348) zu verdanken. Beide Auto-
ren stützten sich stark auf die drei vorliegenden
lateinischen Episteln (siehe Lanzoni, 1920, S.
37). Die Kodizes aus dem 14. und 15. Jahrhun-
dert, die diese drei Briefe enthalten, zeigen auf,
dass diese auch zur Lehre und Weiterbildung in
Schulen und Klöstern verwendet wurden.
An der rechten unteren Ecke etwas abgegriffen,
stellenweise leichte Fingerflecken, vereinzelt
etwas braun- und feuchtfleckig (erstes Blatt
stärker) oder gebräunt, Tinte teilweise etwas
verblichen und leicht verwischt, Blattgold der
Initialen teils leicht abgeblättert.
Provenienz:
- Wohl für einen italienischen Adligen angefer-
tigt, möglicherweise französischer Abstam-
mung, vgl. unidentifizierbares gez. Wappen
(auf fol. 1) mit rotem Schild mit 2 Lilien, auf
blauem Grund, umgeben von einem grünen
Kranz umgeben.
- Gelöschter, unleserlicher alter handschriftli-
cher Besitzvermerk auf Pergament-Vorsatz-
blatt.
- Privatsammlung Europa.
- Sammlung Schweiz.
CHF 30 000 / 40 000
EUR 26 320 / 35 090
Buchmalerei |
27.
28. | 154
517
Horae B.M.V. - Konvolut von 12 Stunden-
buchblättern. Lateinische Handschriften auf
Pergament. Mit zahlr. illuminierten Initialen in
Gold und Farben sowie teils floralen Randleisten
und Bordüren. Frankreich, ca. 1450-1510. Ca.
12 x 7,5 cm bis 34,5 x 24 cm (diverse Formate).
4 Blatt gerahmt, 8 lose, teils mont. bzw. unter
Passepartout.
In den Rändern teils gebräunt, leicht feucht- und
stockfleckig oder angeschmutzt. Die Initialen
zum Teil schwach berieben. Insgesamt aber in
guter Erhaltung. - Provenienz: Seit mehreren
Generationen in Schweizer Privatbesitz.
CHF 800 / 1 200
EUR 700 / 1 050
518
- Konvolut von 4 Stundenbuchblättern. Nieder-
ländische Handschriften auf Pergament. Mit 4
(davon 1 figürlicher) grossen, illuminierten Initia-
len in Gold und Farben, sowie floralen Bordüren,
Zierleisten und Vignetten. Jeweils Flandern,
2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ca. 13 x 10 cm
(etwas abweichende Formate). 3 Blatt gerahmt,
1 Blatt lose.
Die figürliche Initiale mit einer (einfachen)
Darstellung des Johannes. - Etwas gebräunt,
leicht gewellt, teils in den Rändern etwas ange-
schmutzt oder leicht feuchtfleckig, die Initialen
teils schwach berieben, mit leichtem Farbver-
lust, insgesamt aber in guter Erhaltung. -
Provenienz: Seit mehreren Generationen in
Schweizer Privatbesitz.
CHF 300 / 500
EUR 260 / 440
Buchmalerei |
517 518
30. | 156
519*
Horae B.M.V. - Officium paruum Beate Marie
Virginis iuxta ritum s[an]c[t]e Romane
Ecclesi[a]e. Stundenbuch. Lateinische und
italienische Handschrift auf geglättetem
Pergament. Mit hs. Titel mit reicher floraler und
figürlicher Bordüre in Feder, Gold und Farbe, 5
(davon 3 figürlichen) grossen, 7- bis 9-zeiligen,
Initialen in Farbe und Gold und 1 kleineren,
4-zeiligen, Goldinitiale, sowie zahlreiche kleinere
Federinitialen in Blau und Rot. Italien (Rom?),
1494. 8° (17,6 x 12,2 cm). [1] w., [141], [2] w.
Bll. 15 Zeilen. Schwarzbraune, rote und blaue
Rotunda. Schriftraum 10,5 x 8,5 cm; Blattgrösse
17,5 x 11,5 cm. Grüner Maroquinband des 19.
Jhdts. mit goldgepr. Rückenschild, altem Etikett
(fragmentarisch erhalten) und reicher floraler
Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkanten-
vergoldung, Goldschnitt (am unteren VGelenk
angerissen, VDeckel etwas verzogen, schwach
berieben).
Literatur:
- Hutton, P. Franciscan Books of Hours from Italy
in the Newberry Library, Chicago, 2011.
- Manzari, Fr. ‘Italian Books of Hours and Prayer-
books in the Fourteenth Century’, in: Books of
Hours Reconsidered, ed. by S. Hindman and J.
Marrow, Turnhout / London 2013, S. 153-209.
Inhalt: fol. 1 Titel; fol. 2r-13v Kalender; fol.
14r-62v Stundengebete für den Gebrauch von
Rom; fol. 63r-82r sieben bussfertige Psalmen
und Litaneien; fol. 83r-v weiss; fol. 84r-115v
Totenoffizien; fol. 116r-118v kurze Stunden-
gebete des heiligen Kreuzes; fol. 119r-121v
kurze Stundengebete des heiligen Geistes; fol.
121v Ablassgebete Salve sancta facies, weitere
Gebete und Offizien Paps Johannes XXII., fol.
141v Kolophon.
Die Illuminationen mit einer Initiale D (fol. 14, 7
x 7 cm) mit einer Verkündigungsszene; einer
Initiale D (fol. 40v, 5,5 x 5,5 cm); einer weiteren
Initiale D (fol. 63r; 7 x 6 cm) mit einer Darstel-
lung des bussfertigen König David zu Herrgott
betend; einer Initiale K (fol. 72v, 5 x 4 cm); einer
Initiale D (fol. 84r, 7 x 6 cm), kniende, betender
Eremit mit Rosenkranz vor einem Totenkopf;
einer Initiale D (fol. 116r, 4 x 3,5 cm) mit einem
Kreuz vor einer Landschaft mit einer ummau-
erten Stadt.
Die Illustration als Ganzes ist relativ zurückhal-
tend und simpel und entspricht einem Buch, das
mehr für seinen spirituellen als für seinen ma-
teriellen Wert geschätzt wird. Dennoch deutet
die relativ prominente Goldausstattung (leider
eher beschädigt) darauf hin, dass das Buch kein
bescheidenes und kostengünstiges Manu-
skript war. Die vorliegende Handschrift gehörte
ursprünglich einer wohlhabenden und frommen
Person mit Beziehung zur franziskanischen
Bewegung. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts
wurde die franziskanische spirituelle Bewegung
zu einem integralen und populären Teil des reli-
giösen Lebens. Die Einhaltung franziskanischer
Ideale erklärt auch die relativ übliche Struktur
ihrer Stundenbücher, da die franziskanische
Bewegung zu einer liturgischen Reform geführt
hatte. Sie zielten auf ein kürzeres, einfacheres
und einheitlicheres Programm für Brüder und
Laien. Stundenbücher, die unter dem Patronat
der Franziskaner entstanden, spiegeln diesen
Geist wider. Diese eher unprätentiösen Bücher
waren als Andachtsbücher gedacht und sollten
nicht ihren Luxus zeigen. Die Illustration spielt
daher eine dem Text gegenüber eindeutig
untergeordnete Rolle (Hutton 2011).
Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts gab es in
Italien für die Laien erhebliche Unterstützung
für das Phänomen der franziskanischen Beob-
achterbewegung. Die Franziskaner ermutig-
ten aktive Laien zur Teilnahme an religiösen
Angelegenheiten und förderten die Entwicklung
einer „Dritten Ordnung“ - diejenige, die viele
geforderte Pflichten der Franziskaner ausführte,
ohne das Gelübde des Auftrages zu hinter-
gehen. Tatsächlich wird geschätzt, dass um
1500 zirka 600.000 Italiener dieser Bewegung
angeschlossen waren (Hutton 2011).
Das vorliegende Manuskript wurde höchst-
wahrscheinlich in diesem Zusammenhang
erstellt und erscheint in diesem Fall bescheiden
im Vergleich mit einigen der aufwändigsten
Stundenbücher. Aber das Buch ist edel auf
seine eigene Art: in seinen gemeinsamen
Elementen. Um verstehen zu können, was ein
solches Manuskript uns lehren kann, müssen
wir das Buch nicht nur als Ganzes betrachten,
sondern auch als Produkt oder Bestandteil
seiner Gesellschaft.
Stellenweise schwach fleckig, an der unteren
rechten Ecke schwach abgegriffen und etwas
stärker fingerfleckig, vereinzelte Blatt stärker
gebräunt, Titelei und erstes Kalenderblatt
etwas feuchtfleckig, Text stellenweise leicht
berieben, das Blattgold der Initialen mit leichten
Krakeleen, vereinzelt mit leichtem Farbverlust.
Vom Buchbinder im Bug etwas knapp beschnit-
ten. Insgesamt aber gut lesbare und sehr gut
erhaltene Handschrift.
Provenienz:
- Gemäss fol. 141v. durch den Franziskaner
Bruder Johannes Francigenis [Johannes von
Frankreich] geschrieben und am 5. März 1494
vollendet. Angefertigt für einen unidentifi-
zierbaren Patron (dessen Wappen auf fol. 14r,
gelöscht).
- Titelblatt mit einer unidentifizierbaren (mög-
licherweise gefälschten?) Wappendarstellung
eines Kardinals mit 3 grünen Hügeln auf
blauem Schild, Lilien sowie einem unidentifi-
zierbaren Objekt (Kragen, Schleife?).
- Privatsammlung, Europa.
- Sammlung Schweiz.
CHF 20 000 / 30 000
EUR 17 540 / 26 320
Buchmalerei |
31.
32. | 158
520
Horae B.M.V. - Stundenbuch. Lateinische
Handschrift auf geglättetem Pergament. Mit 13
ganzseitigen Miniaturen in Farben und Gold mit
reicher floraler Bordüre, 8 sechszeiligen Initialen
mit späteren kl. Miniaturen in Farben und Gold,
13 sechszeiligen Prachtinitialen, zahlreichen
ein- bis zweizeiligen Initialen in Gold u. Farben,
sowie 1 goldgehöhten mont. Zierleiste. Provinz
Westflandern, um 1490. 8° (18,5 x 13,5 cm). [1]
w., [135], [1] w. Bll. 18 Zeilen. Schwarzbraune
Textura auf roten Linien. Schriftraum: 11,5 x 7,3
cm; Blattgrösse: 18 x 12,5 cm. Kalbsleder-Ein-
band des 18. Jhdts. mit floraler Rückenverg.,
goldgepr. Deckelfileten (Rücken angeplatzt,
Fehlstellen im Bezug, Kapitalbändchen ge-
brochen bzw. fragmentarisch erhalten, Ecken
und Kanten berieben, etwas bestossen und
beschabt).
Enthält: f. 1-6v (von einer anderen Hand als der
Text): Römischer Kalender, aber mit tiefgrün-
diger Verankerung in Westflandern. - f. 8-12v:
Kreuzgebete. - f. 14-18: Gebete des hl. Geistes.
- f. 19-26: Incipit missa beate Marie Virginis. - f.
26v-31v: Gebete der Jungfrau. – Obsecro te.–
O intemerata. -
f. 31v-34v: Memoria de sancto Iohanne Bap-
tista, de sancto Petro et Paulo apostolorum, de
sancto Nycholao, de sancta Maria Magdalena,
de sancta Katherina, de sancta Margareta, de
sancta Barbara. - f. 36-85v: Incipit hore beate
Marie Virginis secundum consuetudinem Ec-
clesie Romane. - f. 87-103: Psalmen der Reue,
mit Litanei (f. 95-100) enthalten Anrufungen
für Elulogius, Ägid, Dominic, Amand (...), Juliana,
Elisabeth, Ursula und Martha (welche die Ver-
ortung des Stundenbuches nach Westflandern
bestätigen). - f. 104-135v: Totenoffizien nach
dem Gebrauch Roms.
Die Miniaturen zeigen: 1. Kreuzigung. - 2.
Pfingsten. - 3. Maria mit dem Christuskind. - 4.
Die Verkündigung. - 5. Die Heimsuchung. - 6.
Die Geburt Christi. - 7. Die Ankündigung an die
Hirten. - 8. Die Anbetung der Könige. - 9. Die
Vorführung im Tempel. - 10. Das Massaker
der Heiligen Unschuldigen. - 11. Die Flucht
nach Ägypten. - 12. Betender David. - 13. Die
Totenoffizien. - Die figürlichen Initalen mit
Darstellung der Pietà, des Heiligen Bapitsten
Jean, der Heiligen Peter und Paul, des Heiligen
Niklaus, der Heiligen Maria Magdalenna, der
Heiligen Katherina, der Heiligen Marguerita und
des Heiligen Bart. -
Der ausführende Buchmaler gestaltet die
Miniaturen mit dem üblichen ikonographischen
Programm ohne grosse Originalität. Die Arbeit
ist als eher rustikal und wenig sorgfältig anzuse-
hen. Die Dekoration ruht auf den Prinzipien des
offenen Buches.
Das erste Kalenderblatt mit einer goldgehöhten
floralen Zierleiste, wohl später ergänzt. - Zahl-
reiche Blatt später eingebunden. Innengelenke
und teils der Buchblock angeplatzt, vereinzelte
Lagen etwas angelockert. Im Bug sporrfleckig,
in den Rändern etwas gebräunt, stellenwei-
se etwas fingerfleckig (an der unteren Ecke
stärker und etwas abgegriffen), die Miniaturen
vereinzelt leicht berieben (restauriert), etwas
feuchtfleckig oder leicht verwischt. Insgesamt
aber sehr gut erhalten. - Hs. Blattnummerierung
von neuer Hand.
Provenienz:
- ALDE, Paris, Auktion vom 2.2.2010, Los 115.
- Schweizer Privatbesitz.
CHF 20 000 / 30 000
EUR 17 540 / 26 320
Buchmalerei |
33.
34. | 160
521
Horae B.M.V. - Stundenbuch. Lateinische
Handschrift auf geglättetem Pergament. Mit
17 grossen Miniaturen in Farben und Gold mit
reicher figürl. u. floraler Bordüre, 17 fünfzeilige
Prachtinitialen, sowie zahlreiche zweizeilige
Initialen in Gold u. Farben. Flandern(?), um 1460.
8° (19,5 x 14 cm). [1] w., [144], [1] w. Bll. 17
Zeilen. Schwarzbraune Textura auf roten Linien.
Schriftraum 10 x 6,5 cm; Blattgrösse 18 x 13 cm.
Rest. blindgepr. Leder-Einband unter Verwen-
dung des Original-Bezugs auf Holzdeckeln über
4 Bünden mit Streicheisenverzierungen, 2 neu-
ere verg. Messing-Schliessen, Goldschnitt (ob.
Kapitalbändchen gelockert, Rücken und Kanten
berieben, etwas bestossen, kl. Fehlstellen im
Bezug sowie wenige kleine Wurmlöchlein).
Das bemerkenswerte und reichhaltig illustrierte
Stundenbuch dürfte für eine franziskanische
Auftraggeberschaft oder zumindest für einen
mit diesem Orden verbundenen Auftragge-
ber geschaffen worden sein. Dies erklärt die
Aufnahme der Stundengebete zu Ehren des
franziskanischen Ordensgründers Antonius
von Padua unter die im Gebetsbuch besonders
verehrten und eigens mit Gebeten bedachten
Heiligen, gleich wie mit dem gross angelegten
Passionszyklus der auf die Imitatio Christi aus-
gerichteten Spiritualität der Franziskaner bildlich
Rechnung getragen wurde.
Wenngleich die gemalten Bildräume und Sze-
nerien ansprechend konzipiert sind und auch
die Randbordüren durchaus luxuriös ausge-
stattet sind, so ist der Malstil des unbekannten
Miniaturisten noch graphisch ausgerichtet und
gegenüber der damaligen Buchmalerelite wenig
progressiv und etwas zurückgeblieben. Das
auch schon der nordfranzösischen Buchmalerei
zugewiesene Stundenbuch lässt, gerade was
die graphische Ausrichtung der Malereien an-
geht, alternativ an eine Herkunft aus Flandern,
womöglich Brügge denken. Der Stil und das
Verständnis der Landschaftsszenerien erinnert
an die Bildminiaturen des auf 1454 datierten
Magdalenen Missale aus der Magdalenenkirche
in Brügge (Brügge Grootseminarie ms 48/3),
wo ein ähnlich konzipierter Figurenstil und ver-
gleichbare Randbordüren erkennbar sind. Eine
Datierung zwischen 1460 und 1465 scheint
denkbar.
(Prof. emer. Dr. Gaudenz Freuler, Universität
Zürich)
Die Miniaturen zeigen: 1. Christus am Kreuz vor
felsiger Landschaft, mit 8 kleinformatigeren
Darstellungen aus der Passion. - 2. Ausgiessung
des hl. Geistes. Maria und die Jünger in einer
Säulenhalle. - 3. Maria mit Jesuskind auf einem
Thronsessel, von Engel umgeben. - 4. Maria
und Anna, vor Gebäuden stehen. - 5. Geburt
Christi. - 6. Der Engel erscheint den Hirten auf
der Weide. - 7. Anbetung der hl. drei Könige vor
dem Stall in felsiger Landschaft. - 8. Darbrin-
gung im Tempel. - 9. Kindermord zu Bethlehem.
- 10. Flucht nach Ägypten. - 11. Auferstehung
der Toten. - 12. Erweckung des Lazarus. - 13.
Christus erscheint dem Priester. - 14. Chris-
tus erscheint dem hl. Franziskus. - 15. Der hl.
Antonius von Paduas lesend in einem Gebäude.
- 16. Christophorus trägt das Jesuskind über
das Wasser. - 17. Der hl. Sebastian von Pfeilen
durchbohrt.
Innengelenke angeplatzt. In den Rändern etwas
gebräunt (Miniaturblätter etwas stärker) und
fingerfleckig, teils an der unteren Ecke etwas
abgegriffen. Einige Blatt alt ergänzt. Die Mini-
taturen stellenweise schwach berieben (teils
mit leichtem Farbverlust). Insgesamt in sehr
guter Erhaltung bis auf die Doppelseite mit dem
Passionszyklus, diese etwas stärker berieben,
mit rest. Einriss (ca. 3 cm, in die Darstellung),
vergleichsweise etwas ungünstiger erhalten.
Provenienz:
- Dr. Ernst Hauswedell, Auktion 181, 25.-26.
November 1971, Los 1008.
- Schweizer Privatbesitz.
CHF 70 000 / 90 000
EUR 61 400 / 78 950
Buchmalerei |
38. | 164
522
Horae B.M.V. - Stundenbuchblatt mit figürlicher
Miniatur (hl. Barbara) und Streublumen-Bordüre
in Farben, goldgehöht. Frankreich, 15. Jahrhun-
dert. 13,5 x 19,4 cm. (im linken Rand Leimspu-
ren u. Verklebungen von alter Montierung).
CHF 500 / 800
EUR 440 / 700
523
- Zwei Blätter aus einem gedruckten Stun-
denbuch mit 2 altkolorierten Metallschnitten
mit Darstellung der Epiphanie und dem Stall
von Bethlehem, goldgehöhten Initialen und
illuminiertem floralem Rankenwerk. Paris, Gilles
Hardouin, um 1515. Schriftspiegel 15 x 8 cm
(Lichtmass). Beidseitig beschrieben. Abwei-
chend gerahmt.
Im Unterrand jeweils mit dem Textanfang von
Eröffnung und Bussgebet: Deus in adiutorium
meum intende., 1 Blatt mit der Lagensignatur
Di. - Blatt der Epiphanie etwas stockfleckig und
teils leicht berieben, das andere Blatt leicht
feuchtrandig. Insgesamt aber in sehr guter
Erhaltung. - Provenienz: Seit mehreren Genera-
tionen in Schweizer Privatbesitz.
CHF 500 / 800
EUR 440 / 700
524*
GEBETBÜCHER - Gebetbuch. Deutsche
Handschrift auf Papier. In brauner, roter, grüner
und blauer Tinte. Mit 9 ganzseitigen farbigen
Original-Zeichnungen. Traustadt (Bayern),
frühes 18. Jahrhundert. 8°. [1] Bl., 242 S., [3]
Bll. Lederband d. Z. (Deckel leicht aufgebogen,
Ecken etw. bestossen).
Schönes Beispiel für die barocke Volksfröm-
migkeit in Bayern, angefertigt für einen Heinrich
Wihen (?). Dieser war ein Hochgräfflich Voit
Rienekischer Revier Jäger in Traustadt, und so
fehlen im Bildprogramm seines Gebetbuches
auch keine Hirschböcke. - Vorsatzblätter fehlen.
Etwas gebräunt u. fingerfleckig, kl. Feuchtränder
teils mit kl. Verwischungen.
CHF 1 000 / 1 400
EUR 880 / 1 230
525*
GLIMMERMALEREI - Album mit 67 Origi-
nal-Gouachen auf Glimmer, montiert auf Papier
und Karton. Indien, 1850. Album 4° (28 x 23
cm); Darstellung je ca. 10 x 5 cm (Hoch- und
Querformate). [82] Bll. (teils vakat). Brauner
Maroquinband d. Z. mit reicher Goldprägung in
floraler Ornamentik auf Rücken und Deckeln,
goldgepr. Deckelfileten, Innen- und Stehkan-
tenverg., Goldschnitt (sign. P. D. Colnaghi
Co Pall Mall East., etwas berieben, leicht
bestossen).
Die äusserst fein gearbeiteten Gouachen eines
unbekannten Malers zeigen verschiedene
Volkstypen und Berufe wie Händler, Handwer-
ker, Musiker, Tänzerinnen u.v.m. Alle sind auf
den Unterlagenpapieren in englischer Sprache
bezeichnet und nummeriert. - 1 Gouache mit
grösserem Einriss (ca. 4 cm, am oberen Rand),
etwas angeschmutzt, die Albumblätter teils
etwas stockfleckig, Rückstände von entfernten
Gouachen. Insgesamt in sehr guter Erhaltung.
CHF 1 400 / 2 000
EUR 1 230 / 1 750
Buchmalerei |
523 524
39. | 165
526*
JUDAICA - Fragment aus der Gemara.
Hebräische Handschrift auf Pergament und
Papier. 2 Spalten mit je 50 Zeilen Textura in
schwarz-brauner Tinte. Wohl Osteuropa, 19.
Jahrhundert. Schriftraum ca. 25,5 x 17 cm;
Blattgrösse ca. 34 x 21 cm. 2 S. Hinter Glas
gerahmt.
Das untypische Verhältnis von Schriftraum u.
Blatt (ungewöhnlich grosse Textura) deutet auf
eine private Abschrift der Urquelle. - Im Text
wird der Rabbi Raschi (d.i. Rabbi Schlomo ben
Jizchak 1040-1105) namentlich erwähnt. - Am
unteren Rand findet sich eine mittelhochdeut-
sche Glosse mit Datierung: Diesess Register
der Kel-/lereij Redelheim (?) [unleserlich]/ Jar
1598 erneuert/ durch mich/ H. Bruiler/ Beylage
für [unleserlich] weissgoldnen/ Gravaniniby Sub.
Sig. 4 - Kleine Fehlstellen im Pergament (am
Rand mit späterem Papier ergänzt), Falzspuren,
etwas angestaubt z, gebräunt, stellenweise
sporr- u. wassserfleckig.Insgesamt jedoch in
guter Erhaltung.
CHF 250 / 400
EUR 220 / 350
527
MUSIK - Receuil d'Ariettes (Deckeltitel).
Sammlung von italienischen und französischen
Arien. Notenhandschrift für Solo-Gesang und
Begleitung auf Papier. O. O., um 1800. Quer-4°.
Blattgrösse 22 x 29,5 cm; Schriftspiegel 18,5
x 26 cm. [94] Bll. (davon 57 vakat bzw. lediglich
liniert). Ganzleder d. Z. mit goldgepr. Deckeltitel
und Fileten, Stehkantenverg. (etwas berieben,
leicht bestossen und beschabt, etwas fleckig
und gebräunt).
Enthält Arien des böhmischen Komponisten
Josef Mysliveček (Ah disponi di mia forte sowie
Conservati fedele, das auch von Mozart ver-
tont wurde), ferner Stücke von Henry Desma-
rets (Charmant repos d'une aime indifferente)
u.a.m.
CHF 300 / 500
EUR 260 / 440
528
URKUNDEN - Urkunde, das ungarische
Kloster Kolozsmonostor (Colosmonostra)
bei Klausenburg in Siebenbürgen betreffend.
Lateinische Handschrift auf Pergament. Datiert
Freitag, 26. Februar 1468. 25,2 x 34,5 cm (mehr-
fach gefaltet). Mit anhängendem Wachssiegel
(dieses etwas beschädigt).
Etw. fleckig, kl. Einriss in der Plica.
CHF 250 / 400
EUR 220 / 350
529
- Zürich - Kaufbrief. Deutsche Handschrift auf
Pergament. Zürich, 8. Januar 1583. 29,5 x 41,3
cm (mehrfach gefaltet). Mit anhängendem
Wachs-Siegel an Pergamentstreifen (dieses mit
Fehlstelle).
Betrifft ein Haus mit Hofstatt sampt dem gärtli
in der minderen statt Zürich (links der Limmat).
CHF 250 / 400
EUR 220 / 350
Manuskripte
525 525
40. | 166
530*
Beckett, Samuel, Schriftsteller (1906-1989).
Portrait-Photo mit eigenh. rückseitiger Wid-
mung. Dat. Berlin, September 1971. 23,2 x 17,4
cm. Photographenstempel Horst Güldemeister
(schwache Knickspur unten links).
„Für Anita Matzky / herzlich / Samuel Be-
ckett“. - Die bewidmete war Souffleuse bei der
Inszenierung von „Glückliche Tage“ am Berliner
Schillertheater 1971. Beiliegend 3 weitere Pho-
tos der Inszenierung, darunter eines von Matzky
in ihrer Kabine, sowie ein Programmheft.
CHF 300 / 500
EUR 260 / 440
531
Brahms, Johannes, Komponist (1833-1897).
Eigenh. Brief mit Unterschrift. O.O., undatiert. 8°.
1 1/2 S. auf Doppelblatt.
Offenbar an einen Studenten mit Komposi-
tions-Absichten: Ich kann nicht im Geringsten
zureden dass Sie der Musik zu Liebe Ihr Studium
unterbrechen oder gar aufgeben. Zudem
zeigen Ihre hier zurück folgenden Arbeiten
nur zu deutlich, dass Sie mich nicht verstehen
würden, wollte ich versuchen, mein Urtheil u.
meinen Rath zu begründen. Möchte dies ernst
u. gut Gemeinte ebenso von Ihnen verstanden
u. beachtet werden. - Abgedruckt in: Johannes
Behr: Johannes Brahms - Vom Ratgeber zum
Kompositionslehrer, Kassel 2007, S. 92. - Auf
das zweite weisse Blatt recto geklebtes Träger-
papier mit mont. Portrait-Postkarte von Brahms.
- Kl. Randläsuren u. Knitterspuren. - Provenienz:
Privatsammlung Schweiz.
CHF 2 000 / 3 000
EUR 1 750 / 2 630
532
Debussy, Claude, Komponist (1862-1918).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. [Paris], 2.
Mai 1914. 8°. 1 S. (Faltspuren). Gerahmt.
An seinen Anwalt Maurice Martin: Cher Mon-
sieur, Il me semble que nous devons perdre
tout espoir que l'affaire dont vous êtes occupé
réussisse. Je vous serais obligé de me rapporter
mon dossier le plus prochainement possible.
CHF 800 / 1 200
EUR 700 / 1 050
Autographen
Autographen Manuskripte |
532531
41. | 167
533
Eugen IV., Papst (1383-1447). Päpstliche Bulle.
Lateinische Handschrift auf Pergament. Mit
kalligr. Kopfzeile und ornamentaler Initiale E in
Tuschfederzeichnung. Ferrara, 6. November
1438. Ca. 38 x 56 cm. (mehrfach gefaltet).
Bleisiegel lose beiliegend.
Der Papst ergreift Partei für Bartolomeo und
Niccolo Zambeccari und nimmt diese gegen
Verleumdungen in Schutz. - Gabriele Condul-
maro (auch Condulmer) war der Sohn eines
reichen Kaufmanns aus Venedig und über die
mütterliche Familienlinie als Neffe ein Nepot
von Papst Gregor XII. Früh begann er seine
kirchliche Karriere, im Jahr 1407 ernannte ihn
sein päpstlicher Onkel zum Bischof von Siena.
Das Konklave in Santa Maria sopra Minerva
wählte ihn am 3. März 1431 in Rom zum neuen
Papst. Sein Pontifikat war gekennzeichnet von
weltlichen und theologischen Kämpfen rund um
die Konzilien von Basel und Ferrara/ Florenz. -
Kleine Pergamentausbrüche bzw. Löchlein mit
winzigen Buchstabenverlusten.
CHF 400 / 600
EUR 350 / 530
534
Goethe, Ottilie von, Schwiegertochter des
Dichters (1796-1872). Eigenh. Notiz. Von
fremder Hand datiert: Weimar, 25. Mai 1828.
Quer-8°.
Der englische Consul fühlt sich so unwohl dass
er die Mittag und Abend Einladung an Hof nicht
hat annehmen können, und die interessante
Scene also nicht statt finden wird. Er dankt
sehr für die schönen Zeilen. - Den Spitznamen
englischer Consul erwarb Ottilie sich wegen
ihrer Anglophilie.
CHF 200 / 300
EUR 180 / 260
535
Heisenberg, Werner, Physiker (1901-1976).
Eigenh. Brief mit Unterschrift. München, 24.11.
[19]75. 4°. 1 S.
An den Cellisten Ludwig Hoelscher (1907-
1996). - Zwar sind meine Kräfte noch sehr
beschränkt, aber die Aussicht, noch einmal
Ihnen mit Ihrer herrlichen Musik zu begegnen,
hat mir wieder neuen Auftrieb gegeben. -
Leicht fleckig.
CHF 250 / 400
EUR 220 / 350
533
42. | 168
536
HIMALAYA - Konvolut von Schriften und Pho-
tographien rundum Expeditionen des italieni-
schen Geologen und Geografen Giotto Dainelli
(1878-1968).
ENTHÄLT:
1. Dainelli, Giotto, Geologe und Geograf, (1878-
1968). Eigenhändige Widmung mit Namenszug,
dat. 6.5.1934. In: Dainelli, G. La Esplorazione
della Regione fra l'Himàlaja occidentale e il Cara-
corùm. Mit 46 (davon 22 gefalt.) Tafeln. Bologna,
(1934). OBrosch. (gebräunt, etwas bestossen).
- Gewidmet an Elly (Elisabeth) Kalau von Hofe,
Assistentin Dainellis.
2. Dainelli. Spedizione Caracorùm e Tibet 1930
(Rückentitel). Sammlung von Original-Photo-
graphien, Schriftstücken, Seperatdrucken und
Artikeln zundum die Expeditionen im Karako-
rum und in Tibet. Ledereinband d. Z. (leicht
verzogen)
3. 15 eigenhändige Briefe, Widmungen und
Namenszüge (zumeist gefalzt und gebräunt).
Darunter Virchow, Rudolf, Pathologe, 1821-
1902; Negri, Giovanni, Botaniker, 1877-1960;
Haendler, Otto, Schriftsteller, 1851-1929, u. a.
4. 22 (zumeist gefalt.) Holzstich-Karten.
5. 24 Original-Photographien. Silbergelati-
ne-Abzüge, teils auf Karton aufgezogen oder
montiert. Vintages. Ca. 9 x 14 bis 34 x 30 cm.
6. Zahlreiche Zeitungsausschnitte und Licht-
drucke aus Publikationen Dainellis.
Provenienz:
- Elly Kalau von Hofe.
- Familie Bodmer (SIKA Zürich).
- Schweizer Privatbesitz.
CHF 700 / 1 000
EUR 610 / 880
537
Karl V., römisch-deutscher Kaiser (1500-1558).
Brief mit Unterschrift yo el rey. Brüssel,
27.04.1553. Folio. 1/2 S. Mit papiergedecktem
Siegel (Papierdefekte teilweise ausgebessert).
Als König von Spanien mit der Vergabe der
„encomienda“ für den Seidenhandel von
Granada an Luis Enriquez, Ritter des Ordens
Castro Verde, nach dem Tod seines Vaters Juan
Enriquez. „… espero que hara de aqui adelante y
sus meridos y costumbres. por esta mi carta lo
nombró para que sea proveydo de la dicha en-
comienda con todos sus anexos y pertenencias
… le doy poder Facultad para que pueda tomar
y aprehender la posesyon rreal acctual … de la
dicha encomienda …“
CHF 300 / 500
EUR 260 / 440
538*
Kästner, Erich, Schrifststeller (1899-1974).
Kinderportrait des Schriftstellers in Origi-
nal-Photographie. Pigmentdruck. [Um 1900].
30,5 x 21,5 cm.
Verso gestempelt Dr. Erich Kästner.
CHF 500 / 800
EUR 440 / 700
539*
Kästner, Erich, Schriftsteller (1899-1974).
Eigenh. Widmung, in: Ders. Die Kleine Freiheit.
Berlin, Atrium, 1952. OLwd. mit OUmschlag.
In Bleistift auf Vorsatz, datiert Nov[ember]
[19]52.
An Elfriede Mechnig: Liebe Co! Wieder etwas
ins Regal! Machen Sie Platz frei für die nächsten
Bücher! Ihr oller Chef. - Der Umschlag etw.
fleckig u. mit hinterlegten Randläsuren.
CHF 300 / 500
EUR 260 / 440
540*
Kästner, Erich, Schriftsteller (1899-1974).
Eigenh. Widmung, in: Ders. Kurz und bündig.
Epigramme. Köln u. Berlin, G. Kiepenheuer,
1950. Kl.-8°. OLwd. mit OUmschlag. Auf Vorsatz
in schwarzer Tinte, datiert Dez[ember] [19]50.
An Elfriede Mechnig: Liebe Co! Nur teelöf-
felweise einzunehmen! Ihr oller Apotheker und
Chef. - Umschlag mit hinterlegten Randläsuren
u. kl. Fehlstellen.
CHF 250 / 400
EUR 220 / 350
Autographen Manuskripte |
536 537536
43. | 169
541*
Kästner, Erich, Schriftsteller (1899-1974).
Eigenh. Widmung, in: Ders. Notabene 45. Berlin,
Dressler, 1961. OLwd. mit OUmschlag. In Blei-
stift auf Vortitel, datiert: 16.XII.[19]61 München,
Klinik.
An seine Sekretärin Elfriede Mechnig: Der alten
Co. / in alter Verbundenheit/ der olle Chef/ z.
Z. krank.
CHF 300 / 500
EUR 260 / 440
542*
Kästner, Erich, Schriftsteller (1899-1974).
Konvolut von 8 Original-Photos aus dem Besitz
Kästners. Weimar, 1947 (5) und Berlin, 1957 (3).
Jeweils verso von Elfriede Mechnig bezeichnet,
die drei Berlin-Aufnahmen auch gestempelt Dr.
Erich Kästner bzw. Sekretariat Berlin-Friede-
nau.
CHF 250 / 400
EUR 220 / 350
543*
Kästner, Erich, Schriftsteller (1899-1974).
Konvolut von 9 eigenhändigen Karikaturen.
Undatiert (Juli 1939). Jeweils 6 x 4 cm.
Auf den Rückseiten eines gelochten Ab-
reiss-Kalenders vom Sommer 1939. Versam-
melt diverse Strandbekanntschaften Elfriede
Mechnigs, die Kästner als Friedels Freunde
durchnummerierte und deren Profile er für die
Nachwelt erhalten wissen wollte. - Beiliegend
ein Photoalbum mit verschiedenen Ferien-Auf-
nahmen Mechnigs aus den 1930er Jahren.
Enthält auch ein Kleinbild-Photo mit Kästner-
portrait.
CHF 600 / 900
EUR 530 / 790
544*
Kirchner, Ernst Ludwig, Maler u. Graphiker
(1880-1938). Eigenhändiger Brief mit Unter-
schrift. Davos, 28. Oktober 1937. 4°. 1 Blatt,
beidseitig beschrieben.
An den Maler Alfred Heinrich Pellegrini: Im
November will ich zum zweiten Mal Arbeiten in
der Kunsthalle zeigen. Das erste Mal geschah
es auf Ihre freundliche Empfehlung und Sie und
Herr Boos [Eduard Boss?] haben sich kame-
radschaftlich der Ausstellung angenommen.
Diesmal gehe ich nur zögernd daran. Aber die
Lebensnotwendigkeiten zwingen mich dazu
und künstlerisch hoffe ich einiges zu lernen,
wenn ich die Bilder einmal in anderer Umge-
bung sehen kann. - Eine grosse retrospektive
Ausstellung von Werken Kirchners hatte die
Kunsthalle Bern 1933 veranstaltet. Eine zweite
Werkschau kam vor Kirchners Tod allerdings
nicht mehr zustande. - BEILIEGEND: Ders.
Eigenh. adressiertes Briefkuvert an Dr. [Hans]
Kögler, Direktor des Kupferstichkabinetts beim
Kunstmuseum Basel. Poststempel Davos Platz,
27.X.[19]37.
CHF 2 000 / 3 000
EUR 1 750 / 2 630
538 539 544
44. | 170
545*
Klimt, Gustav - Klimt, Georg, Kunsthandwerker,
(1867-1931). Legende. Eigenhändige Auflis-
tung mit Unterschrift. Wien, 10. März 1927. 4°. 1
S. (Faltspuren, leicht angerissen, etwas fleckig).
Auflistung zu einer Mappe mit Studien seines
Bruders Gustav Klimt.
CHF 300 / 500
EUR 260 / 440
546
Leopold I., römisch-deutscher Kaiser (1640-
1705). Wappenbrief für Franz Fortunat von
Isselbach. Deutsche Handschrift auf Pergament
mit Unterschrift des Kaisers sowie ganzseitiger
Wappen-Malerei in Gold u. Farben. Wien, 19.
November 1698. Folio. Blattgr. ca. 32 x 24 cm,
Schriftspiegel ca. 20 x 15,5 cm. [8] Bll. Roter
Samtband (ausgeblichen, ohne die Schliess-
bänder). Mit anhängendem grossen Siegel in
Holzkapsel (ohne Verschlussdeckel).
Karl Friedrich von Frank: Standeserhebungen
und Gnadenakte für das Deutsche Reich, Band
2, S. 254. - Sehr schöne Wappen-Malerei mit
allegorischer Rahmung u. kl. Kaiser-Portrait, im
Hintergrund ein Schlachtfeld, im Vordergrund
Waffen und Fahnen. - Von Isselbach (1663-
1734) war ein Karriere-Soldat, der sich u.a. im
Spanischen Erbfolgekrieg unter dem Kom-
mando Prinz Eugens hervortat. Er avancierte
schliesslich zum Generalfeldzeugmeister der
kurpfälzischen und der Kaiserlichen Armee. - Kl.
Wurmspuren in den Rändern, wenig stock-
fleckig u. gebräunt, erstes und letztes Blatt etw.
angeschmutzt.
CHF 700 / 1 000
EUR 610 / 880
547
Liszt, Franz, Komponist (1811-1886). Eigenh.
Brief mit Unterschrift. Weimar, 23. März [18]59.
3 S. auf Doppelblatt. Adressiertes Kuvert im
Mittelfalz einmontiert (kl. Einriss).
Empfehlungsschreiben an den lieben Freund
Carl Haslinger in Wien für einen Mecklenburger,
der nach Wien geht: Ein mir zwar persönlich
nicht bekannter Musiker, der sich durch meh-
rere Orgelvorträge in Mecklenburg-Schwerin,
Lübeck etc. einen guten Ruf erworben, und mit
mir dadurch in Correspondenz steht - Herr F.
Burmeister. - Leicht fleckig.
CHF 2 500 / 4 000
EUR 2 190 / 3 510
Autographen Manuskripte |
547
46. | 172
548
Mendelssohn-Bartholdy, Felix, Komponist
(1809-1847). Eigenh. Brief mit Unterschrift.
Berlin, 16. März 1844. 8°. 1 S. (Faltspuren).
Kaum waren Sie fort so fiel mir ein dass ich Sie
gern gefragt hätte ob Ihnen die Theilnahme an
den Chören des Israel Vergnügen machen wür-
de, da Sie sich so ernstlich mit Musik beschäf-
tigen und so gründlichen Gesang Unterricht
hier nehmen. - Die erwähnte Aufführung von
Händels Israel in Ägypten unter Mendelssohns
Leitung fand am 31. März des Jahres in der
Garnisonskirche statt. Der Königliche Domchor
wurde dabei durch Sängerinnen und Sänger der
Singakademie verstärkt. - Leicht gebräunt u.
knittrig.
CHF 3 000 / 5 000
EUR 2 630 / 4 390
549
Mendelssohn-Bartholdy, Felix, Komponist
(1809-1847). Eigenh. Brief mit Unterschrift.
28. April 1847. 8°. 1 S. (Montierungsspuren bzw.
leichte Flecke verso).
Während seiner letzten England-Reise: My
dear Sir/ If you will do me the favour to call
to-morrow (Thursday) morning at 10 o'clock I
shall be most happy to play some of the ,Lieder
ohne Worte'.
CHF 2 500 / 4 000
EUR 2 190 / 3 510
550*
Munch, Edvard, Maler und Graphiker (1863-
1944). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift.
Undatiert. Quer-8°. 2 Bll. mit 3 1/4 beschr. S. Mit
eigenh. adressiertem Kuvert, Poststempel Oslo,
1.12.[19]31.
Adressiert an Alfred Heinrich Pellegrini,
gerichtet jedoch an den Kunsthändler Lucas
Lichtenhan (1898–1969), von dem Munch
offenbar die Adresse fehlte. Lichtenhan war
zwischen 1934 und 1949 Leiter der Kunsthalle
Basel. - Beiliegend diverse Briefe von offiziellen
norwegischen Stellen an Pellegrini, darunter ein
Schreiben von Johann H. Langaard, dem Leiter
der Oslo Komunes Kunstsamlinger (1947) und
einige Schreiben der norwegischen Gesandt-
schaft in der Schweiz, jeweils Briefe Munchs an
Pellegrini betreffend.
CHF 1 400 / 2 000
EUR 1 230 / 1 750
Autographen Manuskripte |
548 549
47. | 173
551
Napoleon I., Kaiser der Franzosen (1769-1821).
Kurzer Brief mit eigenh. Unterschrift Napole-
on. O.O. [1804]. 4°. 1 S. mit Goldrand.
An Niolas Jean-de-Dieu Soult (1769-1851):
Mon Cousin, je vous fais mon compliment sur
l'heureux accouchement de Madame Soult. Je
désire que votre fille ressemble à sa mere.
CHF 800 / 1 200
EUR 700 / 1 050
552
Pevsner, Antoine, Maler u. Bildhauer (1884-
1962). Sammlung von 40 eigenh. Briefen und 3
Briefkarten mit Unterschrift. 1937-1960. Ver-
schiedene Formate, adressierte und gelaufene
Kuverts zumeist beiliegend.
Inhaltsreiche Briefe an Annie Müller-Widmann
in Basel. - Beiliegend der Katalog Antoine
Pevsner, Paris, René Drouin, 1947. 4°. OKart.
- Numeriertes Exemplar mit eigenh. Widmung
Pevsners für Annie und Oscar Müller-Widmann.
CHF 1 000 / 1 500
EUR 880 / 1 320
553
Philipp II., König von Spanien (1527-1598). Brief
mit Unterschrift yo el rey. Madrid, Februar
1591. Folio. 1/2 S.
Die Gegenzeichnung seines Sekretärs mit kl.
Tintenausbruch.
CHF 250 / 400
EUR 220 / 350
554
Philipp II., König von Spanien (1527-1598). Brief
mit eigenh. Unterschrift als Prinz, Yo el Princi-
pe, an den königl. Schreiber Rodrigo Celdrán.
Madrid, 20.06.1546. Folio. 1 S. auf Doppelblatt.
Zwei Wochen zuvor war Philipp als Herzog von
Mailand eingesetzt worden. - Etw. gebräunt u.
leicht fleckig.
CHF 300 / 500
EUR 260 / 440
555
Picquart, Marie-Georges, französischer Offizier
u. Kriegsminister (1854-1914). Eigenh. Brief
mit Unterschrift. Paris, 08.11.1899. 1 1/2 S. auf
Doppelblatt.
An die Frau von Paul Meyer (1840-1917), Direk-
tor der Ecole des chartes und als Handschrifte-
nexperte Zeuge im Dreyfus-Prozess. Picquart
war jener Held, der die Unschuld von Dreyfus
als erster darlegte und darüber zunächst seine
Karriere opferte. Robert Harris hat ihn zum Pro-
tagonisten seines vor einigen Jahren erschie-
nen Romans Intrige gemacht.
CHF 200 / 300
EUR 180 / 260
556
Sarasate, Pablo de, Geiger u. Komponist (1844-
1908). Eigenh. Albumblatt mit Notenzitat und
beigelegtes Original-Portraitphoto. Datiert 28.
Jan[uar] 1886. Quer-4°. 1 S., einer alten Bindung
entnommen. Das Photo 29 x 20 cm. Mit einko-
pierter Serien-Nummer unten rechts.
CHF 250 / 400
EUR 220 / 350
551 554
48. | 174
557*
Schiestl, Rudolf, Maler und Graphiker (1878-
1931). Karlsruhe. Stuttgart. Kalchreuth.. Skiz-
zenbuch mit 37 S. illustriert mit Original-Blei-
stift-Zeichnungen. Dat. 1929. 19,5 x 13 cm. [41]
Bll. Genieteter, bedruckter OPp. mit hs. Etikette
(etwas berieben und bestossen, gebräunt und
leicht fleckig).
Schiestl war Schüler von Franz von Stuck (1863-
1928) und seit 1910 Professor für Graphik in
Nürnberg. Während des Ersten Weltkrieges
war er ab 1917 künstlerischer Leiter der Liller
Kriegszeitung. - Seine Radierungen, Zeich-
nungen und Holzschnitte sind weit über seine
fränkische Heimat hinaus berühmt geworden
(z. B. „Der Tod von Basel“). Für den Künstler ist
das Skizzenbuch ein besonderer Ort. Nahezu
alles, was für Schiestl von Interesse war, wurde
in Skizzen festgehalten: Eine Butterdose, ein
Wirtshausschild regte ihn künstlerisch nicht
minder an und wurde ebenso abgezeichnet wie
ein seltener Kopf oder ein eigenartiger Baum
(vgl. W. Kielmann - Rudolf Schiestl. Inaugu-
ral-Dissertation. Grote, 1935). - Das erste Blatt
mit seinem Namenszug und dem Jahr 1929
versehen. - Leicht fingerfleckig und gebräunt,
erstes Blatt mit schwacher Falzstelle. Insgesamt
in sehr guter Erhaltung.
CHF 2 000 / 3 000
EUR 1 750 / 2 630
558
Schumann, Clara, Pianistin (1819-1896).
Eigenh. Brief mit Unterschrift. Frankfurt, 29.
September [18]82. 8°. 3 S. auf Doppelblatt
(Faltspuren).
An ihren Bankier mit der Bitte um Auskunft dar-
über, ob sie eine Zahlung bereits erledigt habe.
CHF 400 / 600
EUR 350 / 530
559
Schumann, Clara, Pianistin (1819-1896).
Eigenh. Brief mit Unterschrift. Frankfurt, 9. Juni
[18]88. 8°. 3 S. auf Doppelblatt.
Da ich nach Ihrer letzten Mittheilung nur wenig
bei Ihnen augenblicklich stehen habe, so sende
ich hierbei eine Nota meines für Schüler ausge-
legten Geldes, ein Betrag von 933 Mark. Bittet
um Anweisung eines Betrages nach Meran.
CHF 500 / 800
EUR 440 / 700
560
Schumann, Robert, Komponist (1810-1856).
Eigenh. vierzeilige Notiz. Auf Leinenträger
montiert.
Laut späterer hs. Notiz auf der Rückseite des
Trägers ist das Billet an den Leipziger Verle-
ger Friedrich Whistling gerichtet: Bitte um
Aufzeichnung von Compositionen grösseren
Umfangs (also nicht Lieder) für vierstimmigen
Männergesang ohne Begleitung. - Mit hs. Noti-
zen des Adressaten.
CHF 800 / 1 200
EUR 700 / 1 050
Autographen Manuskripte |
557 559556
49. | 175
561
Wagner, Richard, Komponist (1813-1883).
Eigenh. Brief mit Unterschrift. O.O., undatiert
[wohl Bayreuth, Juli 1882]. 8°. 1 S.
Aus der Probenarbeit für die Uraufführung des
Parsifal, wohl an Emil Scaria: Ich muss mich
auch noch von der Nachmittagsprobe heute
dispensiren, und ersuche Sie daher - in meinem
Namen - alles was wir gestern gemeinschaftlich
angeordnet haben den heute fungierenden
Darstellern mitzutheilen. Von der Verwandlung
an kennen Fricke und Porges meine Disposi-
tionen, und namentlich ersterer möge alles
überwachen. - Etwas gebräunt, die Schrift
leicht verblasst. - BEIGEGEBEN: Wagner, R.
Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg.
Vollständiger Klavier-Auszug mit Text. Mit mont.
Original-Portraitphoto als Frontispiz. Berlin, C. F.
Meser, o. J. Ldr.
CHF 2 500 / 4 000
EUR 2 190 / 3 510
562
Wesendonck, Mathilde, Freundin und Förderin
von Richard Wagner (1828-1902). Eigenh. Brief
mit Unterschrift. Berlin, 25. April 1885. 8°. 4 S.
auf Dopppelblatt.
In Sachen Richard Wagner: Herr A[lbert]
Heintz hat von dem Redakteur d[er] Allgem[ei-
nen] Deutsch[en] Musikzeitung, Herrn Otto
Leßmann [...] den Auftrag erhalten, sämmtliche
Daten aus dem Züricher Aufenthaltes (sic)
unseres Meisters Richard Wagner, bezüglich
seiner Betheiligung an dem Züricher Musikle-
ben, an Concert- u. Opern-Unternehmungen,
zu sammeln, um sie zu einer Mittheilung [...] zu-
sammenzustellen. - Wesendonck wendet sich
nun an den Adressaten, weil ich keine Daten,
grade diesen Wirkungskreis unseres Meisters
betreffend, unter meinen Papieren finde!
CHF 300 / 500
EUR 260 / 440
563
Zola, Émile, Schrifststeller (1840-1902). Eigenh.
Brief mit Unterschrift. Médan, 29.09.1882. 8°.
1 S. auf Doppelblatt (Faltspuren, letztes Blatt
verso mit Klebe- bzw. Montierungsspuren).
je souhaite un grand succès à l'oeuvre, que je
lirai avec intérêt.
CHF 250 / 400
EUR 220 / 350
560 561
50. ABERLI, J. L. 101
ALBERS, J. 154
ALDROVANDI, U. 312
ALLATINI, E. 210
AMMAN, J. 336
ANDERSEN, H. C. 145
ANGHIERA, P. M. DE 241
ARCHIMEDES 293
ARP, H. 155
ASTRONOMIE 261-264
AVENTINUS, J. 328
BARBUSSE, H. 199
BAUHAUS 156
BEARDSLEY, A. 158
BECKETT, S. 530
BEKKER, B. 235
BELL, J. A. 238
BIBELN 329-336
BILLAT-SAVARIN, J. A. 173
BIRGITTA 349
BISSON, CH. 159
BLOY, L. 159
BOCK, H. 277
BODIN, J. 236
BODMER, K. 106
BOISSONAS, FR. 253
BORGSDORFF, E. F. V. 128
BOTTICELLI, S. 160
BOUCHERY, O. 161
BOUGUER, P. 285
BRAHMS, J. 531
BRUNFELS, O. 339
BRUYANT, J. 228
CAESAR G. I. 341, 359
CARLÈGLE, E. E. 185
CEFALI, G. 371
CHAGALL, M. 162
CHRISTIANI, F. A. 125
CICERO, M. T. 360
COCTEAU, J. 206
CORRADO, V. 229
CRESCENTIIS, P. DE 357
CURTIS, W. 265
DAINELLI, G. 536
DANTE ALIGHIERI 160
DARWIN, CH. 283
DE BECQUE, M. 186
DEBUSSY, C. 532
DELAGARDETTE, C. M. 250
DERRIÈRE LE MIROIR 193-194, 211
DEXEL, W. 157
DIDEROT, D. 165
DIETENBERGER, D. J. 330
DIKENMANN, R. 107
DINET, É. 195
DINGLE, E. J. 244
DORAT, C. J. 141
DORÉ, G. 142
DUC DE BERRY 224-226
DURANDUS, G. 342
DÜRRENMATT, F. 169
EBEL, J. G. 108
ERNI, H. 164
EUGEN IV. 533
EUKLID 344
EULER, L. 294
FAKSIMILE 109
FAKSIMILE 213-228
FALK, H. 169
FÄSCH, J. R. 126
FELIXMÜLLER, C 170
FERRARIO, G. 237
FISCHER, H. (FIS) 171
FLAUBERT, G. 144
FLEURIEU, C. P. C. DE 246
FLORIAN, J.-P. 177
FLÖTNER, P. 345
FORBÁT, A. 172
FRANCE, A. 161, 200
FRISCH, J. L. 318
FRISCHLIN, J. 327
FROMENTIN, E. 197
FRONSPERGER, L. 127
FUCHS, L. 266
FÜESSLI, H. 110
FUNCK, D. 247
FUNCK, D. 259
FÜSSLI, J. C. 319-320
FÜSSLI, J. R. 233
GALILEI, G. 284
GAMELIN, J. 304
GANDON, Y. 167
GASKIN, A. J. 145
GEILER VON KAISERS-
BERG, J.
346-347
GEISMAR, O. 180
GESSNER, C. 287, 374
GIDE, A. 191
GIGER, H. R. 174
GOETHE, J. W. V. 175
GOETHE, O. V. 534
GOSSELIN, J. 231
GOUNOD, CH. 234
GRAF, U. 347
GRANDJEAN DE MONTI-
GNY, A.
251
GRUBER, E. 359
GUALLENSIS, J. 350
HALLER, A. V. 288-289
HEGETSCHWEILER, J. 267
HEISENBERG, W. 535
HERBST, J. F. 313
HERRGOTT, M. 124
HERRLIBERGER, D. 123
HINCHLIFF, T. W. 102
HOHBERG, W. H. V. 136
HONNEF, H. 290
HONTER, J. 326
HOOKE, R. 291
HORAE B. M. V. 517-523
HOTTINGER, J. H. 146
HUMBOLDT, A. V. 292
IBELS, L 176
ISENBERG, W. 355
JACQUEMIN, A. 173
JUDAICA 526
KAFKA, F, 179
KALENDER 230-232
KARL V 356
KARL V. 537
KÄSTNER, A. 295
KÄSTNER, E. 538-543
KELLER, G. 147
KERNER, J. S. 268
KINDERBÜCHER 180-181
KIRCHNER, E. L. 544
KLIMT, GG. 545
KLINGER, M. 182
KOENIG, F. N. 118
KUIPER, G. P. 263
KUPKA, F. 183
LA TOUCHE, G. 184
LABORDE, L. 254
LABRAM, J. D. 269
LAFOND, D. 111
RECHT 129
LANG, C. N. 112
LE MORVAN, C. 264
LENTZ, S. 245
LEOPOLD I. 546
Register
51. LESCALLIER, D. 240
LEUTMANN, J. G. 296
LINDLEY, J. 270
LISZT, F. 547
LIVIUS, T. 358
LONGUS 185, 188
LONITZER, A. 278
LORY, G. 111
LOTI, P, 186
LOUŸS, P, 166, 187, 208
LUTHER, M. 331, 333
LYDIS, M. 166
MAILLOL, A. 163, 188-189
MAILLY, CHEVALIER DE 148
MAINDRON, E. 190
MAINSSIEUX, L, 191
MALPIGHI, M. 305
MARGARETE VON NA-
VARRA
149
MARIE-ANTOINETTE 150
MARPERGER, P. J. 248
MARSIGLI, L. F. 307
MATTIOLI, P. A. 271, 279
MEDGYES, L. 192
MEISSEN, C. 181
MENDELSSOHN-
BARTHOLDY, F.
548-549
MENNEL, J. 363
MERAY, A. 153
MERIAN M. S. 314
MERIAN, M. 334-335
MEYER, C. 134
MEYER, J. 297
MIRÓ, J. 194
MISSALE CONSTANTI-
ENSE
343
MOLETI, G. 364
MOLLER, L. D. A. 298
MONTHERLANT, H. DE 205
MÜLLER, J. 113
MUNCH, E. 550
MÜNTZER, V. 365
MUSÄUS, J. K. A. 152
NAPOLEON I. 551
NERVAL, G. DE 176
NEUMARK, G. 140
NUS, E. 153
OFFELEN, H. 137
OSTERVALD, J. F. 202
OVIDIUS NASO, P. 151
PALÉZIEUX, G. DE 196
PALLAS, P. S. 258
PARÉ, A. 303
PENTHER, J. F. 212
PERRAULT, CH. 171
PERRIER, J. 197
PESCHECK, CHR. 299
PETRARCA, F. 351
PEVSNER, A. 552
PFINTZING, M. 361
PHILIPP II. 553-554
PICINELLI, F. 138
PICQUART, G.-M. 555
PINI, E. 103
PIRCKHEIMER, P. 366
PLENARIUM 354
PLINIUS SECUNDUS, G. 367
PONS, J.-S. 189
POUILLET, J. M. 309
PRADO, J. DE 252
PSEUDO-EUSEBIUS
CREMONENSIS
516
PUGIN, A. 249
PUTTI MEISTER 514
QUADRIO, F. S. 120
RAMELLI, A. 302
RAMOS, M. 198
REAUMUR, R. A. F. DE 321
REDOUTÉ, P. J. 272
RENEFER, R. 199
RINGMANN, M. 347
ROBERTS, D. 255, 257
ROCHEGROSSE, G. 200
ROLEWINCK, W. 352-353
RÖSEL, A. J. 322
RUCHAT, A. 114
RUDOLFF, CHR. 300
RUMPF, G. E. 316-317
RUSSISCHE AVANTGAR-
DE
201
RÜXNER, G. 372
SACHSENSPIEGEL 370
SADE, MARQUIS DE 168
SAMAIN, A. 184
SARASATE, P. 556
SAUVAGE, S, 167-168
SCHEUCHZER, J. J. 115, 273-274, 310-
311
SCHIESTL, R. 557
SCHLAGINTWEIT, A. U. H. 104
SCHOCKEN VERLAG 178
SCHOOLCRAFT, H. R. 242
SCHOUTEN, W. 243
SCHROT, M. 373
SCHUMANN, C. 558-559
SCHUMANN, R. 560
SCOTT, W. 143
SEPP, J. CHR. 323
SLIMAN BEN IBRAHIM 195
STAMFPLI, P. 202
STRACHOW, A. 201
STUMPF, J. 116-117
SULZER, J. H. 324
SURREALISMUS 203
SWAMMERDAMM, J. 315, 325
SWEET, R. 275
TABERNAEMONTANUS,
J. TH.
280-282
TAEUBER, S. 155
THUROCZ, J. 345
TREITZSAURWEIN, M. 362
TSCHUDI, A. 119
UZANNE, O. 204
VAN DONGEN, K. 205
VARGA, F. 206
VARIN, A. 153
VERDUN DE LA CRENNE,
J.-R. DE
260
VERGILIUS MARO, P. 163
VERLAINE, P. 207
VÉRTES, M. 208
VILLALPANDO, J. B. 252
VORAGINE, J. DE 368
WAGNER, R. 561
WALTER, J. G. 306
WAUER, W. 209
WEGENER, G. 210
WEISSENBACH, J. C. 121
WELDEN, L. V. 105
WERVE ESENA-FRISIO, H. 232
WESENDONCK, M. 562
WIRTSCHAFT 130-133
WOLFF, CHR. 301
ZARAIN 256
ZEHENDER, L. 111
ZINKGRÄF, J. W. 135
ZOLA, É. 563
ZUBLER, L. 286
ZWINGER, TH. 276
52. Kontakt · Stephan Koller · Tel. +41 44 445 63 20 · skoller@kollerauktionen.ch
Abkürzungen Deutsch Englisch Französisch
Abb. Abbildungen illustration(s) illustration(s)
altkol. altkoloriert contemporary colouring colorié à l‘époque
Bd(e). Band, Bände volume(s) tome(s), volume(s)
Bl(l). Blatt, Blätter leaf, leaves; print(s) feuillet(s); épreuve(s)
blattgr. blattgross full size en taille réelle
d. Z. der Zeit contemporary contemporain, de l‘époque
doppelblattgr. doppelblattgross double page à double page
ebd. ebenda ibidem ibidem
eigenh. eigenhändig autograph autographe
EA Erstausgabe first edition édition originale
Expl. Exemplar copy exemplaire
fig. figuralen, figürlichen figurative figuratif, figurative
flieg. fliegender loose volant(e)
Frontisp. Frontispiz frontispiece frontispice
ganzs. ganzseitigen full page à pleine page
GA Gesamtauflage number of copies tirage global
gefalt. gefaltet folded replié
gest. gestochen engraved gravé
goldgepr. goldgeprägt gilt-tooled/ gilt-stamped doré
H- Halb half demi
HLdr. Halb-Leder half calf demi veau
hs. handschriftlich handwritten manuscrit(e)
Illustr. Illustration(en) illustration(s) illustration(s)
Jh. Jahrhundert century siècle
kl. klein small, minor petit(e)
kol. (hand)koloriert (hand-)coloured colorié (à main)
Ldr. Leder calf veau
Ln. Leinen cloth toile
Lwd. Leinwand cloth toile
Lithos Lithographie(n) lithograph(s) lithographie(s)
lithogr. lithographiert lithographic lithographique
marmor. marmoriert marbled marbré
mont. montiert mounted montée
Ms. Manuskript manuscript manuscrit
num. numeriert numbered numérote, justifié à
O- Original original originale
ob. oben, oberen up, upper en haut
OKalbsleder Original-Kalbsleder original calf leather veau originale
Pgt. Pergament parchment, vellum vélin
Pp. Pappband boards cartonnage
Rad. Radierung(en) etching(s) eau-forte, eaux-fortes
Rückensch. Rückenschild spine label étiquette
RTitel Rückentitel spine title pièce de titre
S. Seite, Seiten page(s) page(s)
sign. signiert signed signé
Sp. Spalte, Spalten column(s) colonne(s)
teils teilweise partially en partie
unt. unten, unteren bottom en bas
V- Vorder- front avant
Verg. Vergoldung gilt stamped dorure (à chaud)
VGelenk Vordergelenk front joint charnière avant
Vign. Vignette(n) vignette(s) vignette(s)
w. Bl. Weiss blank blanc
Wz. Wasserzeichen watermark filigrane
zus. zusammen together ensemble
54. Bücher Autographen
Auktion Dienstag, 2. April 2019 - Mitbieten ab Montag 18. März
Kontakt · Dr. Andreas Terwey · Tel. +41 44 445 63 44 · terwey@kollerauktionen.ch
55. Photographie
Auktion: 27. Juni 2019
Einlieferungen nehmen wir gerne entgegen.
Kontakt · Gabriel Müller · Tel. +41 44 445 63 40 · mueller@kollerauktionen.ch
THEODORE LUX FEININGER. Aufführung Bauhaus Dessau, 1928. Vintage. Verkauft für CHF 14 000.