Skriptum zum @Firstbird Experten Webinar am 11.04.2018. Wir sprechen über Intrapreneure und die Entscheidungslogik Effectuation. Erfolgreiche Mehrfachgründer nutzen Effectuation in Situationen großer Ungewissheit. Mittlerweile gibt es eine Toolbox zu Effectuation, mit der wir die Einführung und Nutzung in Unternehmen gezielt unterstützen können.
Ziel ist, die Innovationskraft von Unternehmen zu stärken.
3. Birgit Mallow
Birgit Mallow ist Geschäftsführerin der Birgit Mallow Organisationsentwicklung und
Prozessberatung. Die Dipl.-Informatikerin der Fachrichtung Psychologie hat über 20
Jahre Berufserfahrung als systemische Organisationsentwicklerin und Management-
Beraterin. Ihre Schwerpunkte sind die Einführung agiler Arbeitsweisen, agiler
Skalierung, Transitionen zur agilen Organisation sowie Entwicklung unternehmerischer
Expertise.
Birgit Mallow ist hierzu sowohl in IT- als auch in Non-IT-Bereichen im Einsatz und
widmet sich mit Leidenschaft und Freude der Befähigung und Weiterentwicklung von
Menschen, Teams und Organisationen.
4. • Was sind Intrapreneure?
• Ist Unternehmertum eine Typfrage oder kann es
erlernt werden?
• Welche Rahmenbedingungen im Unternehmen
unterstützen Intrapreneure?
• Wie kann mir gezieltes Recruiting dabei helfen?
• Zwischendurch oder zum Schluss:
Ihre Fragen aus dem Chat!
Agenda
6. Intrapreneure
• Gifford Pinchot (1985):
Intrapreneuring
• Intrapreneurship
= Entrepreneurship auf Mitarbeiterebene,
Verhaltensweisen auf individueller Ebene, die von einer
Firma gefördert werden können, falls sie eine
unternehmerische Orientierung hat.
7. Warum reden wir darüber?
VUCA-Welt
Volatility, Uncertainty,
Complexity, Ambiguity
Technische Entwicklung
beschleunigt immer mehr
Innovator‘s
Dilemma
Dynamik der Märkte
Digitalisierung
Die Zukunft ist zunehmend ungewiss!
8. Entrepreneure und Ungewissheit?
Saras Sarasvathy, University of Virginia
• Erforschte systematisch, wie erfolgreiche
Mehrfachgründer vorgehen.
• Ergebnis:
Erfolgreiche Mehrfachgründer entscheiden und handeln
unter Ungewissheit nach einer eigenen Logik
Effectuation
9. Metaprinzip - Grundüberzeugung:
Die Zukunft ist (mit-)gestaltbar!
Effectual Logic – 4 Prinzipien
2. Leistbaren Verlust definieren:
Was will ich maximal einsetzen, bspw.
Zeit, Geld, Material, Kontakten…?
3. Unerwartetes nutzen:
Welche möglichen Hebel
bieten mir Zufälle und Störungen?
4. Partnerschaften eingehen:
Wer ist bereit, mit zu machen, sich einzubringen und mit zu gestalten?
Welche Mittel haben wir zusammen? Welche neuen Ziele werden damit möglich?
Handlungs-
anlass!
1. Verfügbare Mittel analysieren („Bird in Hand“):
- wer bin ich? – was weiß ich? – wen kenne ich?
Welche Ziele und Ergebnisse sind damit möglich und erreichbar?
Sarasvathy, www.effectuation.com, Juli 2017
11. 1. These: Wir haben Präferenzen
„Ich baue die Welt nach meinen Ideen“
Vision
visionär gestalten
beharren, Macht ausüben
„Ich handle die Zukunft mit Euch aus“
Effectuation
unternehmerisch gestalten
verhandeln, ko-kreieren
„Gute Analysen sind die halbe Miete“
Planung
klassisches Management
analysieren, positionieren
„Ich muss einfach nur schnell lernen“
Adaption
anpassen & verändern
verändern, testen
Viele Freiheitsgrade
unabhängig
gestaltbar
Haltung zur Zukunft
Kontroll-
modus
vorhersehbar ungewiss
wenig Freiheitsgrade
abhängig
Faschingbauer, Mauer, www.effectuation.at
14. Beispiele
• Beispiel GIZ:
Effektuierende Projekte in der IT
– Formate aus der Toolbox mit Erfolg eingesetzt
– Zum Start mit PAVE-Test die Präferenzen von MA herausgefunden
– Aktuell Ausbildung von IT-Mitarbeitern zu Effectuation Practitionern
Quelle: Dr. Eric Heinen-Konschak, IT-Leiter GIZ, Bettina Brendle, Leiterin IT-Beratung GIZ, Projekt Magazin 2017
• Studie mit 500 Forschungs- und Entwicklungsprojekten
zeigte, dass Projekte unter großer Ungewissheit
erfolgreicher waren, wenn sie effektuierend vorgingen.
Quelle: Brettel et. al., 2012
16. Unternehmenskultur entscheidend
• Offene und kollaborative Kommunikationskultur
(bereichs- und hierarchieübergreifend)
• Offenheit und Flexibilität
• Delegation und Ermächtigung (Vertrauen!)
• Zeit und Ressourcen für Experimente
• „Fehlerkultur“ (Fehler – Irrtum – Scheitern)
• Kein Wettbewerb zwischen Mitarbeitern oder Teams
• Psychological Safety
Fazit: Niedrige kulturelle Entropie
Klarheit bei der Wahl des richtigen methodischen Ansatzes !! ( PAVE)
Verhalten
Haltung
Glaubenssätze
Werte
Überzeugungen
• Kultur
• Führung
• Beziehungen
Birgit Mallow über Kulturelle Entropie: https://www.mallow-consulting.de/news-article/kulturelle-entropie-potenzielle-hindernisse-fuer-agilitaet/
17. Kritische Erfolgsfaktoren
top down
&
bottom up
Kultur-
wandel
Transition Team
Alle Ebenen, beteiligten Bereiche und HR,
begleitet durch einen
erfahrenen Coach (Effectuation Expert)
Nutzen die Effectuation-Prinzipien selbst, bieten Ausbildung, Erfahrungslernen, Coaching, …
18. Intrapreneurship mit Effectuation
Verfügbare Mittel
Leistbarer Verlust
Handlungsoptionen
Partner, die sich
einbringen wollen
Neue Mittel
Neue Ideen und Ziele
Unerwartetes, Zufälle, Störungen als Chancen nutzen
Handlungsanlass
!
19. Intrapreneurship mit Effectuation
Verfügbare Mittel
Leistbarer Verlust
Handlungsoptionen
Partner,die sich
einbringen wollen
Neue Mittel
Neue Ideen und Ziele
Unerwartetes, Zufälle, Störungen als Chancen nutzen
• Rahmenbedingungen und „Raum“ durch
das Management geben
• Slack Time (Innovation Day,…)
+ nutzbare Ressourcen
• Marktplatz der Macher
• Schnellboote starten: Captain + Crew
• Schnellboote-Monitor
• Nutzung per Effectual Scrum
• …
• Kleine
gemeinsame
Projekte
• Jam Sessions
• Design
Thinking mit
Rapid
Prototyping
• …
Handlungsanlass
!
20. Beispiel: Nochmal GIZ
Quelle: Dr. Eric Heinen-Konschak, IT-Leiter GIZ, Bettina Brendle, Leiterin IT-Beratung GIZ, Projekt Magazin 2017
21. Wie kann mir gezieltes Recruiting
dabei helfen?
Frage IV
22. Vorteile für Mitarbeiter und Firmen
Mitarbeiter Unternehmen
• Eigene Mittel werden erweitert
• Neue Mittel durch Kollegen, Partner
oder auch Kunden der Firma…
• Neue Mittel durch Talente,
Erfahrungen des neuen Mitarbeiters
• Employer Branding gestärkt
• Sicherheit durch festes Gehalt
• Ressourcen und Zeit werden durch
den Arbeitgeber gestellt
• Rahmenbedingungen definierbar
• Zu zahlendes Festgehalt
• Zeit- und Ressourcennutzung
• Kollegen, evtl. auch Partnerunter-
nehmen der Firma für Ko-Kreation
gewinnbar
• Der Mitarbeiter ist ein potentieller
Partner für Ko-Kreation (als Ideen-
geber oder „Crew-Mitglied“)
• Neue Chancen können in einem
abgesicherten Rahmen bewertet
werden
• Neue Mitarbeiter bringen neue
Sichtweisen ein, erkennen neue
Chancen potentiell schneller
Verfügbare Mittel
Leistbarer Verlust
Partner,die mitmachen wollen
Unvorhersehbares
23. Employer Branding
• Die eigenen Mitarbeiter als Botschafter der internen
Möglichkeiten und Vorteile gewinnen,
bspw.
– Pressearbeit, Vorträge, Interviews
– Mitarbeiter werben Mitarbeiter
• Glaubwürdig sein, Kultur erlebbar machen!!
25. Effectual Recruiting
• Ist der Personalbedarf klar beschreibbar ?
(Anzahl zu besetzender Stellen, benötiger Skill,…)
Klassisches Vorgehen im Recruiting
• Ist nur der Handlungsanlass klar, aber nicht die genaue Anzahl
der benötigten Mitarbeiter, der geeignete Skill und/oder ist
unklar wo und wie man so einen speziellen
Kandidaten finden kann ?
Effectuation-Prinzipien
im Recruiting nutzen!
???!!!
26. Praxisbeispiel Kontext Firstbird
1. Zeit- und Ressourcennutzung begrenzen:
Wie viel Ressourcen möchte ich in das Programm stecken?
2. Schnellboot starten
Recruting mit Nutzung von Firstbird
3. Ko-Kreation
Wer macht mit? Partner, Mitarbeiter, Unternehmens-Fans?
4. Neue Chancen
Employer Branding, herausragende Kandidaten, engagierte Mitarbeiter
28. 20.11.2018 in Filderstadt
Erleben Sie Michael Faschingbauer
mit seinem Vortrag zu Effectuation
Treffen Sie mich persönlich am
Stand der Effectuation Experts
Weitere Informationen in Kürze auf: https://www.abc-personal-strategie.de/kongress/effectuation/
29. Literatur und Links
• Faschingbauer, Michael: Effectuation: Wie erfolgreiche Unternehmer denken, entscheiden und handeln,
Stuttgart 2017
• Plattform der Effectuation Experts: www.effectuation.at
Michael Faschingbauer, Prof. Dietmar Grichnik – Universität St. Gallen, Prof. René Maurer – ESCP Europe,
Saras Sarasvathy – University of Virginia, Effectuation Experts der Community
• Michael Faschingbauer, René Mauer: www.effectuation-intelligence.biz
• Heinen-Konschak, Eric; Brendle, Bettina: Mit Effectuation Projekte im Ungewissen meistern, Teil 1 und Teil 2,
Projekt Magazin 2017
• Selck, Andreas: Effectuation Assessment, PE-Solution, 2016, www.pe-solution.de
• Bartlog, Heiko: Effectual Scrum , 2016,
https://de.slideshare.net/bartlog/effectuation-beim-agile-barcamp-leipzig-2016
• Brettel, Malte; Mauer, René; Engelen, Andreas; Küpper, Andreas: Corporate effecutation: Entrepreneurial
action and ist impact on R&D project performance, in: Journal of Business Venturing 27(2), S. 167-184, März
2012
• Birgit Mallow: Kulturelle Entropie: https://www.mallow-consulting.de/news-article/kulturelle-entropie-
potenzielle-hindernisse-fuer-agilitaet/
30. Birgit Mallow
Organisationsentwicklung und Prozessberatung
+49 171 / 276 42 61 Netzwerkpartnerin der wibas GmbH
info@mallow-consulting.de
www.mallow-consulting.de
Diplom-Informatikerin der Fachrichtung Psychologie
Management Consulting seit rund 20 Jahren
Organisationsentwicklerinund Facilitator mit dem Fokus
• Agile Facilitationund Innovations-Beratung:
Agile Vorgehensweisen / agile Organisation / Agile Coaching / Scrum Trainings / SAFe Trainings
(auch mit Prüfungsvorbereitung für Zertifizierungen der Scrum.Org bzw. Scaled Academy).
Unternehmerische Expertise entfalten und die Innovationskraft stärken
Meine Basis:
Ausgebildete Agile Organisationsbegleiterin (Kollegiale Führung)
Professional Scrum Master (PSM) und Professional Scrum Product Owner (PSPO),
Zertifizierung der Scaled Agile Academy: SAFe Program Consultant (SPC4).
Fortbildungen zum Design Thinking Coach und zum Effectuation Expert,
Freie Soziokratie Beraterin mit Fortbildungen in Soziokratie, Sociocracy 3.0 (S3), Holacracy u.a.
Solution Focus Professional
Transformationsprozesse & werteorientierter Kulturwandel
(Akkreditierter CTT Consultant, Barrett Values Centre)
BusinessProcessManagement, agile BPM (OECB2)
31. Birgit Mallow
Organisationsentwicklung und Prozessberatung
+49 171 / 276 42 61 Netzwerkpartnerin der wibas GmbH
info@mallow-consulting.de
www.mallow-consulting.de
Projekterfahrungen (Auswahl)
Versicherung – IT-Service Management, Business Process Management
Fertigungsindustrie – Konzernweite Professionalisierung der IT, Aufbau der CIO-Organisation
Fertigungsindustrie – Business Process Management
Versicherung – Change Facilitation für den optimierten Schadenregulierungsprozess
Internationale Bank – Agile Entwicklung fachlicher Bankprodukte, interim Scrum Master, FK-Coaching
IT-Dienstleister – Konzeptuelle Vorbereitung agiler Skalierung
Auskunftei – Agile Skalierung
Beratungsteam – Agiler Beratungsprozess
StartUps – Basis schaffen für Wachstum in einer agilen Organisation
Vertriebsbereich – Agile Vorgehensweisen für den operativen Alltag
Fertigungsindustrie – Interim Scrum Master und Agile Coach, Vorbereitung agiler Skalierung
Energieunternehmen – Agile Coaching der Product Owner und Führungskräfte
Fertigungsunternehmen – Agile Facilitation zum Aufbau interner Agiler Coaches aus OE, Vertrieb/Marketing u.a.
Maschinenbau – Agile Skalierung im R&D, angelehnt an das Scaled Agile Framework (SAFe)
IT-Dienstleister – Führungskräfte entwickeln im Selbstversuch das unternehmenseigene agile
Framework und neue Ansätze für Innovationsentwicklung
32. Vielen Dank für
Ihre Teilnahme!
Podcast des Firstbird Experten-Webinars
in Kürze als Download auf
www.firstbird.com/de/academy