Vortrag zur Bedeutung von SocialMedia für die Arbeit von Kommunikationsagenturen, im Rahmen der Trendwerkstatt 2010 am 26.1.2010 in Frankfurt, veranstaltet von Herrmann Consulting, dem Beratungsspezialisten für inhabergeführte Kommunikationsagenturen.
1. „Nun hören Sie doch erst einmal zu!“
Twitter, Social Media & Co. verlangen neues Handeln
Heddergott // Kommunikationsberatung · Medien-Konzepte
Vortrag Trendwerkstatt 2010
@ Herrmann Consulting, Milchsackfabrik, Frankfurt am Main
26. Januar 2010
3. Zeitreise (1)
Internet 1991-2010 revisited
Zuhören! (2)
Und auf einmal hat der Endkunde das Wort...
Wegweisendes (3)
Anforderungen und Strategien für Agenturen
…und 2020 kommt bald! (4)
Voraberkenntnisse einer Expertenbefragung
(*) …vorweg: Anmerkungen zu weiteren Panels des Vormittags
4. Web 2.0
Social Media
Das „Riepelsche Gesetz“:
Kein Instrument der Information und des Gedankenaustauschs,
das einmal eingeführt wurde und sich bewährte, wird von
anderen vollkommen ersetzt oder verdrängt.
nach Wolfgang Riepl, 1913
Das heißt:
Neue Medien erfordern zusätzliche Aufmerksamkeit und
eine Neuverteilung des Zeitbudgets für die Mediennutzung
(und für das Controlling auf Produzentenseite...)
Heddergott //
6. Web 2.0
Social Media
Die Heddergott‘sche Verstärkungsthese:
Das Image von Twitter hängt reziprok von der Tiefe und Quantität der
Berichterstattung in den klassischen Medien ab.
Zahl der deutschen
Zahl der Berichte zu Twitter
Twitter-Accounts
„Sitze gerade auf dem Klo #twitter-quatsch“
Heddergott //
7. Web 2.0
Social Media
Bitte, liebe Berufskommunikatoren:
Delegieren Sie bitte bei Themen wie Twitter und kommenden
Themen nicht Ihre professionelle Deutungshoheit an die
Massenmedien. Tun Sie doch sonst auch nicht.
Heddergott //
17. Fazit: Das Netz ist erwachsen & hat sich neu erfunden
‣ Nach knapp zwanzig Jahren ist das Internet zu einem Massenmedium
geworden, dass den kommunikativen Alltag der meisten Menschen
und vor allem eine zentrale Säule der Geschäftskommunikation
darstellt.
‣ Aus dem „Medium des Monologs“ mit monolithischen Websites ist ein
„Medium des Dialogs“ mit einer Vielzahl an Instrumenten und Kanälen
mit der Möglichkeit der Kommentierung und Auseinandersetzung
geworden.
‣ Besser als je zuvor bieten Social Media-Instrumente die Möglichkeit,
wertvolles Wissen über die Kunden der eigenen Kunden zu schöpfen.
‣ Zu den etablierten Diensten treten laufend neue Angebote und
Funktionen – eine echte Verdrängung findet aber nicht statt, vielmehr
sind Transformationsprozesse zu beobachten, die es zu beherrschen
gilt.
Heddergott //
18. Web 2.0
Social Media
Das „Riepelsche Gesetz“:
Kein Instrument der Information und des Gedankenaustauschs,
das einmal eingeführt wurde und sich bewährte, wird von
anderen vollkommen ersetzt oder verdrängt.
nach Wolfgang Riepl, 1913
Das heißt:
Neue Medien erfordern zusätzliche Aufmerksamkeit und
eine Neuverteilung des Zeitbudgets für die Mediennutzung
(und für das Controlling auf Produzentenseite...)
Heddergott //
19. These: Die Kultur des Dialogs ist etwas Neues für Agenturen
‣ Klassische Agenturarbeit zielt auf eine Kommunikationshoheit – in
Zeiten von Social Media ist aber die „Meinungsführerschaft durch
Monolog und Statement“ nicht mehr zielführend.
‣ Agenturen und ihre Mitarbeiter, die vor der Ausdifferenzierung des
Internet gegründet bzw. beruflich sozialisiert wurden, müssen sich
Kompetenzen und Instrumente für einen nachhaltig geführten
(Online-)Dialog auch 2010 oft noch aneignen.
‣ Agenturen, die eine optimierte Exzellenz als Ziel haben, werden an einer
entsprechenden Fortbildung ihres Personals bzw. Neuausrichtung
ihres Recruitings nicht vorbeikommen: Gefragt ist nicht mehr der
Kontakter, sondern der breit und tiefgehend qualifizierte Consultant.
‣ Die Idee für einen Claim, eine Kampagne oder ein Konzept allein trägt
nicht mehr – Agenturen müssen sich als (Mit-)Gestalter
dialogbasierter Kommunikation positionieren.
Heddergott //
24. Web 2.0
Social Media
Wer nicht im Web 2.0 ist, ist dennoch im Web 2.0:
Vielbeachtete Service-Kritik von Kunden als eigener Erfolg
Heddergott //
25. Web 2.0
Social Media
Kanal einrichten, Interesse wecken, Ohren spitzen –
die (potenziellen) Kunden werden schon etwas sagen,
mit hoher Wahrscheinlichkeit Verwertbares zum Produkt.
Heddergott //
26. Web 2.0
Social Media
Mehrwert-Infos online streuen
und gezielt für weitere (virale) Nutzung bereitstellen
Podcast Skript
Website-Rubrik YouTube-Channel Heddergott //
27. Web 2.0
Social Media
Ad-hoc-Infos wohldosiert streuen - und „Follower“
gewinnen durch interessante (Produkt-)Hinweise und Links
Heddergott //
28. Web 2.0
Social Media
Geschwindigkeit des Mediums / der Kanäle nutzen,
um extrem schnell Themen aufzugreifen – crossmedial.
4 Stunden
später
Heddergott //
29. Web 2.0
Social Media
Die Instrumente des Social Web auch für die eigene
Projektarbeit nutzen - learning by doing
Social Media-Baukasten-System NING
Heddergott //
30. Web 2.0
Social Media
Bewertungsportale galten als „Tod des Impulskaufs“ –
das mobile Internet bietet dagegendie Basis für eine
Renaissance
Heddergott //
31. Web 2.0
Social Media
Für Ihre Kunden wichtig: Der POI / POS steckt in der
Jackentasche der Konsumenten…
Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=RDYpqdHO0LI&feature=related
Heddergott //
33. Web 2.0
Social Media
Wahrheiten
„Eine Facebook-Fanpage ist noch keine Social Media-Strategie.“
(Mario Sixtus, „Elektrischer Reporter“, Top-Blogger)
„Marken können nur bedingt twittern. Beseelen Sie Ihre Twitter-
Accounts, damit die menschliche Ansprache möglich bleibt.“
(Klaus Eck, PR-Blogger.de)
„Im Social Web gibt es nicht DIE Wahrheit. Social Media handelt
stets einen kommunikativen Konsens aus - den kann man aber
durch Teilnahme beeinflussen.“
(Kai Heddergott)
Heddergott //
34. These: Social Media erfordert neue Qualifikationsprofile
‣ Agenturen dürfen nicht mehr nur für die Kreation von
Kommunikationskanälen und Botschaften verantwortlich zeichnen –
der USP bemisst sich an der Tiefe und Qualität , mit der Agenturen sich
um die via Social Media transportierten Inhalte kümmern.
‣ Früher war Konzept – heute ist Kompetenz: Ohne gut qualifizierte
Social Media Direktoren können Agenturen den Ansprüchen an Social
Meida nicht gerecht werden („Hey, hat mal jemand einen BWLer mit
KoWi-Abschluss und WordPress-Kenntnissen??“)
‣ Die Formel „Kontakt – Präsentation – Kreation – Umsatz“ wird nicht
länger zum Erfolg führen – im Sinne tatsächlich integrierter, langfristig
Kommunikationskonzepte muss es eher „Zuhören – Analysieren –
Begleiten – Beraten“ heißen.
‣ Größte Herausforderungen: Die Unternehmen/Kunden davon zu
überzeugen, dass Social Media qualitative Kontakte generiert – und
somit die Basis für Umsatzsteigerungen bietet.
Heddergott //
35. Was Sie bitte vermeiden sollten… (1)
‣ „Und jetzt noch einmal schnell ein Euro mit Social Media verdient...“
Vermeiden Sie allzu schnelle Umsetzungen nur um der Nutzung der
Social Media-Kanäle willen. Automatisch erzeugte Tweets etwa führen
schnell zur einer großen Zahl an Wortmeldungen - sind aber als
maschinengemacht meist zu erkennen. Social Media braucht
wenigstens ein bisschen Seele.
‣ „Und jetzt ganz schnell noch ein paar hundert Follower...“
Zahlen machen nicht immer glücklich. Anstatt eine Zielvorgabe von
Followern oder Page-Fans zu erzwingen, sollten die Mühen lieber in die
nachhaltige Pflege des Dialogs mit den „treuen“ Gesprächspartnern
investiert werden.
‣ „Die Geschichte können wir doch auf Twitter erzählen!“
Lernen Sie die Semantik des Social Web. 140 Zeichen sind 140 Zeichen –
Ketten-SMS gehören auf das private Handy und nicht in die
Twittersphere.
Heddergott //
36. Was Sie bitte vermeiden sollten… (2)
‣ „Wow – heute haben wir 20 Tweets abgesetzt!“
Twitter ist ein Ticker-Medium, Nachrichten wandern aus der Reichweite
des Aufmerksamkeits -Radars der Follower schnell heraus. Lieber einen
Tweet einmal etwas stehen lassen – nur dann wird er auch kommentiert.
Und Sie wollen ja den Dialog, nicht wahr?
‣ „Hallo – ab heute kann man uns auf hier auf Facebook folgen!“
An anderer Stelle auf den Start des Zwitscherns und einer Facebook-
Seite hinzuweisen geht in Ordnung – die erste Mitteilung auf dem Kanal
selbst sollte aber nicht davon handeln – man beschriebe sonst etwas,
was ja jeder sieht...
Heddergott //
38. 2010
Integrierte
Kommunikation
Sind Sie dabei?
Heddergott //
39. Also, jetzt hören Sie mal zu:
‣ Genau zuhören und sich etwas trauen
Me-too-Agenturen gibt es (noch) genug – differenzieren Sie sich dadurch,
dass nach genauem Zuhören eine Empfehlung aussprechen, etwas NICHT zu
tun – Social Media eignet sich nicht für jeden und für alles
‣ Platzieren Sie Ihre Kunden dort, wo die Wahrnehmung der Endkunden am
größten ist und weiter sei wird: In den sozialen Netzwerken
‣ Investieren Sie in Fortbildung – Kompetenz und Fachwissen sind die Basis
für nachhaltige Beratungsleistungen. Und nutzen Sie Social Media für die
eigene Arbeit.
‣ Schnüren Sie Pakete – das sorgt agenturseitig für Profitabilität und
kundenseitig für nachvollziehbare Preisstrukturen
‣ Eine Binse, aber wichtig: Denken Sie vom ENDkunden-Nutzen her und
nicht in erster Linie an Awards.
Heddergott //
40. 2010 ff.
Beratungs- & Analysepaket
Social Media-Readiness
Definierte
Produkte Analyse & Maßnahmenpaket
Social Media-Controlling
Ihre Agentur
Maßnahmenpaket
Social Media-Kampagne
Dienstleistung
Social Media-Redaktion
Heddergott //
41. ... und 2020 kommt bald!
Vorab-Erkenntnisse einer Expertenbefragung
42. Es begann 1995 mit einer Folie im Uni-Seminar...
Befragung Sommer 2009
Einschätzungen von 20
Experten aus Medienpraxis
und Wissenschaft
Zusätzliche Literatur- und
Studienanalyse
Veröffentlichung März 2010
Heddergott //
43. Schlaglichter aus der Expertenbefragung
‣ Mittelfristig: YouTubisierung des Fernsehens, Grenzen zwischen Broadcast und Online verwischen
‣ Print goes online - weiter als bisher: Unklar: Paid Content-Modelle
‣ Smartphones und damit das mobile Internet werden mittelfristig zum Standard werden;
Perspektive: mobile Angebote nicht mehr solitär, sondern Bestandteil integrierter Pakete
‣ Gedrucktes ist nicht tot – gelesen wird weiterhin auf Papier. Der Rechner ist aber das wichtigste
Informationsmedium
‣ Leitmedium Internet: Sehen die Experten erst in zwei bis fünf Jahren
‣ Cloud Knowledge wird nach Expertensicht die Rolle der Berufskommunikatoren
nicht nachhaltig gefährden oder ablösen
‣ Die Experten sagen, Weblogs behalten ihren Status als Sonderform – sie würden nicht zu
gleichberechtigten Säule der Information
‣ Die grundlegende Dialogausrichtung der Kommunikation sehen die Experten eher mittelfristig,
also in zwei bis fünf Jahren
‣ Mittel- bis langfristig werden die Inhalte vom Medium entkoppelt sein -
die „Granularisierung“ von Inhalten wird dann Standard sein
Heddergott //
45. Web 2.0
Social Media
Nicht vergessen: Morgen abend bei apple.com
vorbeischauen – „The Next Step“ klopft an die Tür...
... und wir wissen schon, was es auf jeden Fall ist:
Das AppleTablet It‘s amazing…!
Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=Nx7v815bYUw
Heddergott //