5. Schreiben ist eine immer primär eine
Technologie, ein Weg, Materialien
anzuordnen um ein Ziel zu erreichen.
Damit sind Vorstellungen verbunden, die
mit Werten aufgeladen sind: Literacy,
Kunst, Wissenschaft, Geschichte und
Psychologie, Erziehung, Theorie und
Praxis. Wir vergessen, dass Schreiben
eine Technologie ist, bis es sich wandelt:
Zum Beispiel durch den Computer.
«
Dennis Baron
phwa.ch/baron
7. Unsere Schülerinnen und Schüler
schreiben so viel wie nie zuvor in
der Geschichte der Menschheit.
Unser Schreiben verändert sich massiv. Die
Herausforderung für die Schule besteht
darin, herauszufinden, was seine
Bedeutung ist, um für die nützlich zu sein,
die ihre Erfahrung in Kompetenzen
ummünzen möchten.
«
Jeff Grabill
phwa.ch/grabilletal
8. Soziale Netzwerke haben die
Funktionsweise des Schreibens
revolutioniert - außer in der Bildung.
In der Schule wird Schreiben
vernachlässigt. Wir nutzen Methoden,
die 100 Jahre alt sind.
«
Jeff Grabill
phwa.ch/grabilletal
9. Writing as an ongoing
multimodal text production
Hicks/Perrin: phwa.ch/perrin
die folgenden Aussagen stammen aus diesem Text
10. writing by the way
mobil, spontan, sozial
focused writing
Ziel, Überarbeitung
auf Wikipedia sind zwei Schreibformen
erkennbar und unterscheidbar
11. Das Nebeneinander dieser beiden Schreibmodi
ist Gegenstand der Forschung, weil da
Verschiebungen ablaufen. Hicks/Perrin schlagen
die fünf Kategorien auf der nächsten Slide vor,
um heutige Schreibprozesse zu untersuchen.
13. Schreiben ist komplex, bedeutsam und
schafft Unterscheidungen. Es erfordert
Entscheidungen, ist keine oberflächliche,
spontane Sammlung von Wortmaterial.
Wir wissen, dass Schreiben uns erlaubt,
mit unseren Gedanken, Gefühlen und
Fragen bewusst und sinnhaft
umzugehen. Wir schrieben, um zu
erkennen, wer wir sind und wofür wir
einstehen - und die fünf Dimensionen
erfassen dieses Prinzip.
«
Hicks/Perrin
phwa.ch/perrin
14. Fazit Hicks/Perrin
Schreiben ist ein bewusster
Prozess, der Verbindungen
schafft. Dabei bezieht er andere
sprachliche und ästhetische
Verfahren mit ein und vollzieht
sich in verschiedenen Medien.
Das Schreiben von Texten
verweist immer auf andere
Texte und spricht eine schwer
zu definierendes Publikum an.
16. Formale Fehler nehmen im Schreiben von
Kindern und Jugendlichen zu. Das zeigt eine
Studie zu Texten, die in vergleichbaren Settings
in der 4. Klasse geschrieben worden sind.
20. Steinig und Betzel erklären die Zunahme über
das veränderte Verhältnis von schulisch-
formalem und privat-informellem Schreiben.
21. Steinig und Betzel
phwa.ch/steinig
Dieses Verhalten beruht, wie wir vermuten, auf
einer zunehmenden Individualisierung und
Differenzierung im Grundschulunterricht.
Das Schreiben in der von uns vorgegebenen […]
Situation wurde von vielen offenbar nicht als
schulisch-normatives Schreiben gewertet,
sondern als ein ‚freies‘, von der Institution
Schule unabhängiges Schreiben. Die Situation
Unterricht, in [die] unser Schreibexperiment
eingebettet war, garantiert offenbar nicht mehr
automatisch, dass in dieser Situation die
normativen Erwartungen an Textsorten,
die im Deutschunterricht üblich sind, erfüllt
werden.
»
22. Auch die Schweizer Professorin Christa
Dürscheid konstatiert diese Verschiebung,
wenn Sie über Texte von Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten schreibt.
23. Christa Dürscheid
phwa.ch/parlando
Die beiden Studenten schreiben, wie sie
miteinander sprechen würden. Der Grund liegt
auf der Hand: Ihr Schreiben ist dialogisch, sie
sind miteinander vertraut, der Schreibanlass
ist privater Natur. Ein
Gespräch ist es dennoch nicht, der eine kann
den anderen nicht unterbrechen,
die Kommunikation erfolgt schriftlich, nicht
(medial) mündlich, die Beiträge
werden aufgezeichnet und sind, solange der
Nachrichtenaustausch andauert,
jederzeit nachlesbar.
»
24. Christa Dürscheid
phwa.ch/parlando
Es gibt keine Evidenz dafür, dass das
private, dialogische Schreiben in den
neuen Medien einen Niederschlag in den
Schultexten findet. Zwar kann es vereinzelt
vorkommen, dass ein Smiley gesetzt wird,
doch die meisten Merkmale, die typisch für
das Schreiben in den neuen Medien sind
und weiter oben erwähnt wurden, finden
sich in den Schultexten nicht. Die
Schülerinnen und Schüler wissen die
beiden Schreibwelten, die private und die
schulische, zu trennen.
»
25. Zusammenfassung Teil 1 und 2
Schreiben hat für Jugendliche eine
große Bedeutung
es wird zunehmend zu beiläufigem und
informellem Schreiben
deshalb machen Schreibende mehr
formale Fehler
Schreibprozesse können mit den 5
Kategorien von Hicks/Perrin untersucht
werden
31. Wiedergabe von Fakten unterscheidet sich kaum, bei
konzeptuellem Wissen gibt es große Unterschiede.
32. Daran ändern auch Hilfestellungen (»intervention«)
in Bezug auf digitale Notizen wenig.
33. Die Vorgabe, Notizen vor Tests noch einmal zu
studieren, vergrößert die Unterschiede.
34. Fazit der Pen-Keyboard-Studie (2014)
handschriftliche Notizen korrelieren mit
besseren Testresultaten
Grund dafür ist vermutlich die
mangelnde Verdichtung beim Anlegen
von Notizen
einfache Hilfestellungen ändern wenig
36. Einsicht von Thompson
Richtiges Schreibwerkzeug hängt von
Kompetenzen und Situationen ab.
Wer tippt, muss schnell tippen können.
Schnelles Schreiben für kreative
Prozesse und Niederschrift von
Gedanken sinnvoll.
Handschriftliche Notizen passen oft
besser.
37. Verbindung und Fazit
Sollen Schülerinnen und Schüler
zuhören und verdichten, schreiben sie
besser von Hand.
Müssen sie viel und Eigenes schreiben,
sollten sie schnell tippen.
39. Unsere Schülerinnen und Schüler
schreiben so viel wie nie zuvor in
der Geschichte der Menschheit.
Unser Schreiben verändert sich massiv.
Die Herausforderung für die Schule
besteht darin, herauszufinden, was
seine Bedeutung ist, um für die nützlich
zu sein, die ihre Erfahrung in
Kompetenzen ummünzen möchten.
«
Jeff Grabill
phwa.ch/gabrill
40. Soziale Netzwerke haben die
Funktionsweise des Schreibens
revolutioniert - außer in der
Bildung.
In der Schule wird Schreiben
vernachlässigt. Wir nutzen
Methoden, die 100 Jahre alt sind.
«
Jeff Grabill
phwa.ch/gabrill
41. Ein Lernzugang, der typischerweise
nicht im Schulzimmer stattfindet,
relativ unstruktriert ist und die
Kontrolle über den Lernprozess
(Bedürfnisse, Interessen etc.) dem
Lerner überlässt.
Informelles Lernen
Jeff Grabill
phwa.ch/grabill
46. Beispiel zu Ansatz 1, 1. Klasse Kurzzeitgymnasium
»Jugendliche unter 16 Jahren machen
sich strafbar, wenn sie Nacktbilder von
sich verschicken. Lesen Sie sich in die
rechtlichen Grundlagen ein und
formulieren Sie einen Text, in dem Sie
sie ihrem 10-jährigen Bruder erklären.«
48. Beispiel zu Ansatz 2, 8.-10. Klasse
Schreibprojekte auf Wattpad (z.B.
Fanfiction). S*S entwickeln
eigenes Projekt, LP erfährt, wie
die Community und Fanfiction
funktioniert.
50. Beispiel zu Ansatz 3, 10./11. Klasse
Kommunikationstheorie/Pragmatik
mit selbst gewählten Beispielen
aus Instagram-Kommentaren.
51. Gute Schreibprojekte für informelles Lernen
lassen Schreiben mit eigenen digitalen
Geräten zu
können in der Freizeit weitergeführt
werden
haben für Lernende einen Sinn über die
Schule hinaus
präsentieren Texte einem Publikum