In den letzten 20 Jahren ist viel Geld in die Entwicklung und Erforschung von Lernen und Lehren mit digitalen Medien an Hochschulen geflossen. Von einem nachhaltigen und flächendeckenden Einsatz digitaler Lehre an Hochschulen sind wir dennoch weit entfernt. Ein Grund könnte sein: Ein Diskurs über spezifische und empirisch fundierte Erfolgsfaktoren steht noch aus. Was genau macht digitale Lehre – neben strategischen und strukturellen Rahmenbedingungen – erfolgreich?
Im Vortrag werden aus einer psychologischen Perspektive drei Aspekte diskutiert.
Welche lernbezogenen Medieneigenschaften entscheiden über den erfolgreichen Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre?
Welche impliziten Theorien über das Lernen Erwachsener haben Lehrende und welche Rollenverteilung im Lern/Lehr-Prozess ergibt sich daraus?
Welche Kompetenzen brauchen Lernende, um digitale Medien erfolgreich nutzen zu können?
Ziel ist, eine differenzierende Betrachtung motivationaler, sozialer und kognitiver Erfolgsfaktoren anzuregen, statt eine künstliche Dichotomie zwischen digitalen und nicht-digitalen Lehr/Lern-Settings zu verstärken.
Digital = Wirksam? Was macht digitale Lehre erfolgreich?
1. GML2 2017, Berlin
DIGITAL = WIRKSAM?
WAS MACHT DIGITALE
LEHRE ERFOLGREICH?
Johannes Moskaliuk
22. Juni 2017
2. 2000
Virtuelle
Hochschule
Bayern
2000
Neue
Medien
in der
Bildung
FÖRDERPROGRAMME IN DEUTSCHLAND
22.06.2017 | GML2 | BERLIN
1997/1998
Virtuelle
Hochschule
Ba-Wü
1971 – 1975
DV im
Bildungs-
wesen
2002
Notebook-
University
2005
elearning
Transfer
2005
elearning
Integration
2007 E-Learning Initiativen der
Bundesländer
Exzellente
Lehre
Qualitäts-
pakt
Lehre
2009 – 2012
2011 – 2020
Hochschul-
bildung &
Digitalisierung
2015
1999 – 2004
Bundesleit-
projekte
3. 22.06.2017 | GML2 | BERLIN
“
500.000.000 EuroE-Learning-Förderung in Deutschland
Digitale Medien scheinen an vielen
Hochschulen kein integraler Bestandteil der
Lehre zu sein. Aktuell zeigt sich flächen-
deckend eher eine punktuelle Anreichung der
Lehre durch digitale Medien.
Sonderauswertung aus dem CHE Hochschulranking für die deutschen Hochschulen. Arbeitspapier 17 der
Themengruppe „Innovationen in Lern- und Prüfungsszenarien“ koordiniert vom CHE im Hochschulforum
Digitalisierung
vs.
6. 22.06.2017 | GML2 | BERLIN
Lernbezogene Medieneigenschaften
Implizite Theorien über Lernen
Kompetenzen der Lernenden
1
2
3
Lernende Medien Lehrende
DREI ERKLÄRUNGSVERSUCHE
7. DIGITALE VS. ANALOGE MEDIEN?
22.06.2017 | GML2 | BERLIN
Wikis
Blogs
Apps
Virtuelle Welten
Gamification
Blended Learning
Flipped Classroom
Maker Spaces
BYOD Wearables
Medien
Mobile Medien
Augmented Reality
Flipchart
Stift
Medien
Block Tafel
digitale
analoge
Was sind gute digitale
Lehr- und Lernarrangements?
Karteikarten
Landkarte Buch
Zeitschrift
Arbeitsblatt
Meta-Planwand
1
8. 22.06.2017 | GML2 | BERLIN
Synchronizität
Adaptivität
Welche Wirkung hat das Medium für Lernen?
LERNRELEVANTE MEDIENEIGENSCHAFTEN
Legt das Medium nahe, sich aktiv zu
beteiligen, Inhalte zu elaborieren und
eigenes Wissen einzubringen?
*
kollaboratives Schreiben Online-Repository Protokoll Gruppenarbeit
Hörsaalabstimmung Karteikarten
Wiki
Handy
9. 22.06.2017 | GML2 | BERLIN
Synchronizität
Affordanz, sich zu beteiligen
Adaptivität
KONSEQUENZEN FÜR DEN LERNENDEN
Passt sich dem individuellen Lernstand der Lernenden an.
Berücksichtigt unterschiedliche Interessen, Lernziele und Motive.
Regt Elaboration an und fördert die eigenständige Vertiefung der Inhalte.
Ermöglicht Partizipation als Grundlage für kooperatives Lernen.
Erlaubt Kollaboration mit anderen und die Ko-Konstruktion von Wissen.
Ermöglicht eine direkte Reaktion auf Fragen.
Wie genau unterstützt ein Medium
den intendierten Lernprozess?
1
10. WIE STARK SIND DIGITALE UND
ANALOGE WELT VERNETZT?
22.06.2017 | GML2 | BERLIN
LEVEL DER DIGITALISIERUNG
Enrichment
Integration
Virtualization
Augmentation
• Digitale Downloads
• Abstimmungen per Handy
• Flipped Classroom
• Onlineforum
• Virtual Classroom
• MOOCs
• Wearables
• VR / AR
Medien
Medien
digitale
analoge
1
11. 22.06.2017 | GML2 | BERLIN
Lernbezogene Medieneigenschaften
Implizite Theorien über Lernen
Kompetenzen der Lernenden
Medienwirkung im Bezug auf den
Lernprozess differenziert beschreiben.
Fazit
1
2
3
Wir brauchen eine Didaktik, die Medien und deren
Funktion für Lernen berücksichtigt, ohne auf
technologische Oberflächenmerkmale fixiert zu sein.
19. Computer Werkstatt Netzwerk
WARUM
DIGITALISIERUNG?
Adaptivität
Feedback
Werkzeug für
Kooperation
Voraussetzung
für Partizipation
AUFGABE DES
LEHRENDEN
Lehrer
Experte
Trainer
Moderator
Mentor
Coach
ROLLE
DER MEDIEN
Wissen
vermitteln
Zusammenarbeit
ermöglichen
Horizont
erweitern
KOOPERATION
Individuelles
Lernen fördern
Bedeutung
erarbeiten
Neues
entwickeln
LERNZIELE Wissen Können Teilhabe
ASSESSMENT Klausur Hausarbeit Praxisprojekt
HALTUNG DER
LERNENDEN
rezeptiv aktiv produktiv
IMPLIZITE THEORIEN PRÄGEN
DIDAKTISCHE ENTSCHEIDUNGEN.
22.06.2017 | GML2 | BERLIN
2
20. 22.06.2017 | GML2 | BERLIN
Lernbezogene Medieneigenschaften
Kompetenzen der Lernenden
Implizite Theorien explizit
machen und diskutieren.
Fazit
Implizite Theorien über Lernen
1
2
3
21. WAS MÜSSEN LERNENDE KÖNNEN?
22.06.2017 | GML2 | BERLIN
Motivation
Strategien
Kompetenz
3
Interesse
z.B. Selbstreguliertes Lernen
22. 22.06.2017 | GML2 | BERLIN
Planung
forethought
Leistung
Reflexion
Zimmerman & Moylan (2009)
Wie gut war meine
Leistung?
Wie geht es mir?
Passt mein Zeitplanung?
Welche Strategien
setze ich ein?
Brauche ich Hilfe?
Verstehe ich alles?
Wie läuft es?
Welche Aufgabe steht
an?
Was erwarte ich?
3SelbstreguliertesLernen
23. 22.06.2017 | GML2 | BERLIN
Medienwirkung im Bezug auf
den Lernprozess differenziert
beschreiben.
Implizite Theorien für das
Lehren Erwachsener explizit
machen und diskutieren.
„Funktionsweise“ der
Lernenden berücksichtigen
und Lernkompetenz steigern.
24. DAS PROJEKT LEARNMAP
22.06.2017 | GML2 | BERLIN
Meta-
Studie
Best-
Practices
Bench-
marking
Forschungsergebnisse für die Praxis
aufbereiten & weiteren
Forschungsbedarf identifizieren
weitere Förderbedarfe identifizieren,
Akteure vernetzen &
Erfahrungsaustausch fördern
Vergleich von Projekten &
Wettbewerbsanalyse als Grundlage
für strategische Entscheidungen
25. HERZLICHEN DANK FÜR IHR INTERESSE.
22.06.2017 | GML2 | BERLIN
BarCamp
Fachtagung
Themen-Special auf e-teaching.org
Projektdatenbank
AUSBLICK
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http://www.moskaliuk.com
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bit.ly/gml2017
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