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Wolfgang Geiler
Zu den Cardiotropen Viren zählen:
• Coxsackie Viren
• Adeno-Viren
• Herpesviren
• Cytomegalieviren
• Arboviren und Cytomegalieviren
• Echo und Influenzaviren
Folgen von Virusinfekten sind vor allem das Auftreten
von sekundären Kardiomyopathien mit akuter
Herabsetzung der Pumpfunktion.
dh. einer Herabsetzung der Herzleistung bei
Herabsetzung der EF auf z.B. 20 % welche sich nach
mehreren Wochen oder Monaten meist wieder
erholen kann, allerdings in einigen Fällen die Anlage
eines passageren Schrittmachers erforderlich
machen kann.
Es ist häufig laborchemisch häufig ein Anstieg des
Troponins oder des Myoglobulins, welcher mit einem
NSTEMI verwechselt werden kann, nachweisbar.
Im EKG zeigt sich häufig eine zeltförmige ST-Hebung.
Häufig ist im Herzecho auch ein Pericarderguß
nachweisbar, der gelegentlich punktiert werden muss.
Eine zusätzliche antiphlogistische Therapie zur Milderung
des Verlaufs erscheint sinnvoll.
W.Geiler
Es wird über die Isolierung und Typisierung von 212 Coxsackie-Virus-Stämmen in der
Affennierengewebekultur berichtet. Das Einsendungsmaterial stammte von Patienten,
bei denen in der Mehrzahl der Verdacht auf eine Poliomyelitis bestand.
Die in der Gewebekultur isolierten Stämme wurden auf ihre Mäusepathogenität
getestet. Bis auf wenige Ausnahmen waren die Stämme der Typen B 1, B 3 und
B 5 sowohl in der Gewebekultur wie im Mäuseversuch pathogen, während sich
die Stämme der Typen B 2 und B 4 zum großen Teil im Mäuseversuch als
apathogen erwiesen. Eine Änderung der Versuchsanordnung in dem Sinne, daß
geimpfte aber klinisch nicht erkrankte Tiere ebenfalls regelmäßig histologisch
untersucht wurden, brachte eine Abnahme dieser Differenz. Alle Coxsackie-Virus-
Typen (B 1–B 5, A 9 und A 23), die sich mit einem cytopathogenen Effekt in der
Affennierengewebekultur vermehren, konnten in den Jahren 1958/59 gehäuft
nachgewiesen werden. Die Poliomyelitis-Morbidität erreichte dabei 1958 in der
Bundesrepublik den tiefsten Stand der letzten 10 Jahre. Hingegen wurden
Cocksackie Viren hin und wieder bei schweren Kardiomyopathien, bei selektiven
Verdachtsfällen isoliert
Infektionen mit Coxsackie-Viren verlaufen zumeist asymptomatisch. Je nach Virustyp können
aber folgende Krankheitsbilder entstehen:
Coxsackie A und B
Sommergrippe: Grippesymptome (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen)
Konjunktivitis
Virale Meningitis: Meningoenzephalitis mit lymphozytärem Liquorbefund
Coxsackie A
Bei Durchbrechen mehrerer Immunbarrieren, (eher nicht Normalfall) aber denkbar, kann es
durch spezielle Pathogene, schlimmstenfalls zu einem Befall des Herzmuskels kommen.
Es handlt sich bei Coxsackie um den häufigsten Erregrer von viralen Myokarditis mit
akut einsetzender Herzschwäche und Minderung der Auswurfleistung oft von meist
60% (Normal) auf unter 15% (niedrig) abfallend.
Meist aber eher sehr harmloser Exanthemverlauf, nur lästig durch die
Unterlippenbläschen, die mit Bißbläschen, oft verwechselt werden „,
Impfstoffforschung bei Erwachsenen“
Quelle:
Medscape,
Amboss,MSD
Hämorrhagische Konjunktivitis
Vorwiegend hämorrhagische Kunjunktivitis in Asien, Afrika und Europa tritt diese Erkrankung
epidemisch auf. Fälle in Deutschland sind häufig aus dem außereuropäischen Raum importiert.
Die Augenlider schwellen rasch an. Eine hämorrhagische Konjunktivitis führt oft, im Gegensatz zu
einer unkomplizierten Konjunktivitis zu subkonjunktivalen Hämorrhagien oder einer Keratitis, die mit
Schmerzen, gesteigertem Tränenfluss und Photophobie einhergeht. Eine systemische Erkrankung ist
selten. Allerdings wurde vereinzelt, bei Fällen in denen eine hämorrhagische Konjunktivitis durch das
Enterovirus 70 hervorgerufen wurde, eine transiente lumbosakrale Radikulitis, also eine
poliomyelitisähnliche Erkrankung (mit Lähmung) beschrieben. Meist kommt es innerhalb von 1–2
Wochen nach Krankheitsbeginn zu einer kompletten Remission.
Coxsackievirus A24 verursacht auch eine hämorrhagische Konjunktivitis, eine subkonjunktivale
Hämorrhagie tritt hier aber seltener auf und neurologische Komplikationen wurden nicht beschrieben.
Die meisten Patienten erholen sich in 1–2 Wochen.
Myoperikarditis
Eine kardiale Infektion kann in jedem Alter auftreten, aber der Häufigkeitsgipfel liegt bei den 20–39-
Jährigen. Bei den Patienten können Schmerzen in der Brust, Herzrhythmusstörungen,
Herzinsuffizienz oder plötzlicher Tod auftreten. Die Remission ist in der Regel vollständig, aber einige
Patienten entwickeln eine dilatative Kardiomyopathie. Die Diagnose einer Myoperikarditis kann
mittels Reverse-Transkriptase (RT)-PCR am Herzmuskelgewebe gesichert werden.
Myokarditis neonatorum (kardiale Infektion bei der Geburt) wird von Coxsackieviren der Gruppe B,
einigen ECHO-Viren und humanen Parechoviren verursacht. Die Erkrankung geht mit Fieber und
häufig mit Herzversagen einher und hat eine hohe Sterblichkeitsrate. (MSD-Manual)
Eine sehr gute Zusammenstellung zu
viralen und bakteriellen Infekten adie leicht
zu verwechseln sind auf
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/P
MC7176255/
Identifiziert wurde YOD1, als Pathogen, ein deubiquitinierendes
Enzym, als neues Ziel von miR-21. Die Hemmung von YOD1 durch
miR-21 förderte den Abbau von Desmin, einem wesentlichen
Bestandteil für Desmosomen, durch das Ubiquitin-Proteasom-
System, was zu einer Schwächung und Zerstörung von
Desmosomen führte. Darüber hinaus zielt miR-21 direkt auf Vinculin
ab und unterbricht die Faszienadhäsion. Diese Ergebnisse legen
nahe, dass die Änderung der miRNA-Profile durch CVB3-Infektion
zur Herzpathogenese bei viraler Myokarditis beiträgt.
Es wird spekuliert, dass die herzreiche miRNA, die der CVB3-Replikation zugute kommt,
zum Gewebetropismus von CVB3 beitragen kann. Es gibt jedoch noch nicht viele
Studien dazu. miR-1 und miR-133 sind die am häufigsten vorkommenden miRNAs im
Herzen, während keine Beweise dafür vorliegen, dass sie die CVB3-Replikation fördern
[255]. Es wurde gezeigt, dass miR-10a * die CVB3-Replikation unterstützt, indem es
direkt auf das virale Genom abzielt, und seine Expression im Herzen ist relativ hoch
[256]. miR-342–5p unterdrückt die CVB3-Biosynthese, indem es auf seine kodierende
Region abzielt, und diese miRNA ist im Herzen relativ niedrig [257]. Es wird interessant
sein, die Wirkung von herzangereicherten und nicht angereicherten miRNAs auf die
CVB3-Replikation zu vergleichen, um molekulare Beweise für den miRNA-regulierten
CVB3-Gewebetropismus zu liefern.
Eher noch spekulative Forschungsergebnisse: virale Veränderungen
an der mRNA, bei dem sehr stoffwechselreichen Herzmuskel und den
zusammenhängenden Gewebetropismus..
W.Geiler,Internist
Sekundäre
Kardiomyopathien
Dr. Ziya Kaya / Dr. P. Ehlermann
Abt. Innere Medizin III - Kardiologie
Sekundäre Kardiomyopathien
• Definition / Klassifikation
• Akute Myokarditis
• Inflammatorische Kardiomyopathie
• Chronische (Virus-) Myokarditis
• Autoimmun-Myokarditis
• Speichererkrankungen
Beispiel: Amyloidose
Subklassifikation:
- „Sekundäre“ Kardiomyopathien -
Erkrankungen des Myokards
durch nicht-kardiale Ursachen
a) Kardial b) Systemisch
• Toxisch Radiotherapie,
Chemotherapie
• Metabolisch
• Nutritiv
Endokrinopathien
Beriberi, Selen,
• Inflammatorisch Viruspersistenz Carnitine
• Autoimmun
• Ischämisch
• Stress
Kardiospezifische
Moleküle
KHK
Tachykardie,
• Rheumatisch
• Infektiös
• Eosinophil
SLE, RA, DM,
Sarcoidosis
Chagas
Löffler, Churg-
Tako-Tsubo
• Speicher-
erkrankung
Strauss
Amyloidose
Sekundäre Kardiomyopathien
• Definition / Klassifikation
• Akute Myokarditis
• Inflammatorische Kardiomyopathie
• Chronische (Virus-) Myokarditis
• Autoimmun-Myokarditis
• Speichererkrankungen
Beispiel: Amyloidose
(Peri-) Myokarditis
• Herzbeteiligung bei Infektion
• Erreger:
– Kardiotrope Viren
• Coxsackie-, Adeno-, HHV-6, HHV-8, Parvo B19, CMV
• Arbo-, Cytomegalie-, Echo-Influenza-, Rubellaviren, HIV .....
– Andere Erreger:
• Bakterien, Pilze, Protozoen, Spirochaeten,..
• Herzmuskelschädigung durch
– direkte Invasion des Erregers
– Toxin-Bildung
– immunologische Folgeprozesse
Klinik bei (Peri-) Myokarditis
• unspezifische Symptomatik mit Schwäche,
Müdigkeit, Gliederschmerzen
• vorhergegangener Atemwegsinfekt
• thorakales Engegefühl
• Palpitationen
• Herzrasen
• ggf. Herzinsuffizienz
Pathomechanismus bei virusinduzierter
inflammatorischer Kardiomyopathie
Virale Infektion
Immunantwort
Humoral
Produktion kardialer
Autoantikörper
Zellulär
Inflammation
(Lymphozyten, Monozyten)
Myokardiale Schädigung
Dilatative Kardiomyopathie
Felix et al. (2008) Internist 49: 51-56
Diagnostik
• EKG:
– Rhythmusstörungen, AV-Blockierungen, ST-
Elevation
• Echo:
– Perikarderguß, eingeschränkte LV-Funktion
• Labor:
– BKS und CRP erhöht, ggf. auch CKMB und
Troponine
• ggf. Herzkatheter / Koronarangiographie
– Infarktausschluss
– Biopsie: Inflammation, Virusnachweis
Fallbeispiel
45 j Mann
Starker, stechend-drückender Thoraxschmerz
Relativ plötzlicher Beginn vor 18h, wellenförmig, belastungsabhängig ?
In den letzten 2 Wochen „grippig“ gefühlt, kein Fieber, sonst ok
Bisher keine Erkrankungen von Herz, Lunge
Art. Hypertonus, Raucher, pos. Familienanamnese für KHK, Apoplex
Labor: TnT: 0,47 Leuko: 5,8 CRP: 8,4 Crea: 1,2
EKG bei Myokarditis
•
•
•
•
•
Peri/Myokarditis, Therapie
Körperliche Schonung
Rhythmus-Überwachung
Ggf. Herzinsuffizienztherapie
bei viruspositiver Myokarditis: Interferontherapie?
bei virusnegativer Myokarditis:
anti-phlogistisch bzw. anti-inflammatorische Therapie
mit ASS, NSAID, Cortison ??
folgenlose Ausheilung möglich, aber gelegentlich
Progression zur DCMP
Sekundäre Kardiomyopathien
• Definition / Klassifikation
• Akute Myokarditis
• Inflammatorische Kardiomyopathie
• Chronische (Virus-) Myokarditis
• Autoimmun-Myokarditis
• Speichererkrankungen
Beispiel: Amyloidose
Differentialdiagnose bei
inflammatorischer Kardiomyopathie
• Aktive Myokarditis
• Z.n. Myokarditis (abgeheilt bzw. in Abheilung)
• Inflammatorische Kardiomyopathie
– Inflammation und Viruspersistenz
– Inflammation ohne Viruspersistenz
– Viruspersistenz ohne Inflammation
• Dilatative Kardiomyopathie
Diagnostik und Klinik der
inflammatorischen Kardiomyopathie
1. Sichere Diagnosestellung aufgrund
anamnestischer und nicht-invasiver
Untersuchungsmethoden ist nicht möglich
2. Das Ausmaß der Symptomatik korreliert nicht
mit dem myokardialen Entzündungsprozeß
bzw. virologischen Status
Indikation zur Myokardbiopsie
Nach: Schultheiss et al. (2006) Cardio Update
Indikation zur Endomyokardbiopsie
Anamnestischer oder klinischer Verdacht auf
chronische entzündliche Herzmuskelerkrankung:
• Ausschluß anderer Ursachen
• persistierende Symptomatik > 3 Monate
Symptome
• Leistungseinschränkung
• Angina pectoris (häufig atypisch)
• Belastungsdyspnoe
• Rhythmusstörungen
• Kontraktilitätsstörung (regional oder global)
• Chronischer Perikarderguß
Nach: Schultheiss et al. (2006) Cardio Update
Histologische Klassifikation der
akuten und chronischen Myokarditis
Dallas-Kriterien Histologische und immun-
histologische Kriterien (WHF 1999)
Aktive Myokarditis Entzündliches Infiltrat,
Myozytolysen, Ödem
Entzündliches Infiltrat, charakterisiert mit
monoklonalen Antikörpern (IHC)
Immunglobulin- und Komplementfixation
Persistierende Persistierendes Infiltrat, wie oben; Expression von HLA-I- und –
Myokarditis
Abheildende
Myokarditis
Borderline Myokarditis
Chronische Myokarditis
(Inflammatorische
Kardiomyopathie)
Myozytolysen, Ödem
Rückläufiges Infiltrat,
fakultativ Myozytolyse,
reparative Fibrose
Selten Lyphozyten,
ohne Myozytolyse
Nicht definiert
II-Antigen und Adhösionsmolekülen
Rückläufiges Infiltrat, HLA-I- und –II-
Expression
Grenzbefund bei bis zu 14 Lymphozyten
pro mm²
 Lymphozyten (+ Makrophagen) pro
mm², Immunglobulin- und
Komplementfixation
Strauer et al. (2001) Medizinische Klinik 96: 608-625
Virusnachweis bei DCM
Kühl et al. (2005) Circulation, 111: 887
Verlauf der viralen Myokarditis
Restitutio ad integrum
Asymptomatisch
DCM nach langjähriger Latenz
Kardiotrope
Virusinfektion
Fulminanter Verlauf
Tod
Restitutio
ad integrum
Tod oder
Symptomatisch
Zunehmende
Transplanation
LV-Verschlechterung
Lebenslang
Moderater Verlauf
Spontanheilung
Effektive Therapie
asymptomatisch
DCM nach
langjähriger
Latenz
Rezidiv nach
Absetzen der Therapie
Erdmann: Klinische Kardiologie
Differentialdiagnose der
entzündlichen Herzmuskelerkrankung
Schultheiss et al. (2005) Internist 46: 1245-1258
Mortalität(%)
Undifferenzierte Immuntherapie
bei DCMP (alte Studie)
100
Immunsuppression
Kontrolle
Kein Therapieerfolg
0
0 0,25 0,5 0,75 1 1,25 1,5 1,75 2 2,25 2,5 2,75 3 3,25 3,5 3,75 4 4,25 4,5 4,75 5
Zeit (Jahre)
Mason et al. N Engl J Med. 1995; 333: 1714
Therapieversuch mit Interferon
zur Viruselimination bei DCMP
Viruspersistenz Viruselimination
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
P < 0,01
Keine Veränderung
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
P < 0,05
Verbesserung
Virus
positiv
Virus
positiv
Virus
positiv
Virus
negativ
LV-Funktion (LV-EF in %)
Anti-Viral Therapy in DCM
18x106 IU/week IFN-ß (Beneferon) for 24 weeks
Echocardiography
Before After p-Value
LVEDD (n=22)
LVESD (n=22)
59.7±11.1*
43.4±13.6*
56.5±11.1*
39.4±12.1*
<0.001
<0.001
LV angiography
LVEF (n=22) 44.7±15.5* 53.1±16.8* <0.001
Endomyocardial biopsy (PCR)
Enterovirus
Adenovirus
15
7
0
0
<0.001
<0.05
Immunohistology
Inflammation (n=7) CD3, cells/mm2
No inflammation (n=15) CD3, cells/mm2
NYHA class
19.2±4.8*
2.6±1.8*
2.5±0.6*
6.0±4.6*
2.9±3.1*
1.7±0.7*
<0.05
NS
<0.05
Kühl et al. (2003) Circulation 107: 2793
Differenzierte Immun-/ Virustherapie
bei DCMP (neue Studie)
Prednisolon
1+2.Woche: 1 mg/kg KG i.v. (stationär)
Dosisreduktion: in 2-wöchigen Abständen um 20 mg bis
zur Erhaltungstherapie von 7,5 mg/die
Therapieende: nach insgesamt 24 Wochen
Beta-Interferon
1.Woche: 3 x 2 Mio. IU (stationär)
2. Woche: 3 x 4 Mio. IU (ambulant)
5.-25. Woche: 3 x 8 Mio. IU (ambulant)
Therapieende: nach insgesamt 24 Wochen
Molekulare Diagnostik: Offene Fragen
Virusnachweis: Immer von Bedeutung ?
Viruslast: Klinische Bedeutung (Prognose) ?
Multiple Infektionen: Schlechtere Prognose ?
Virusreplikation: Zeichen der viralen Aktivität (Prognose) ?
Virussubtypen: Oucome, Krankheitsprogression ?
Sampling error: Wie oft wird die Diagnose verpaßt ?
Kühl et al. (2005) Circulation 112: 1965
Sekundäre Kardiomyopathien
• Definition / Klassifikation
• Akute Myokarditis
• Inflammatorische Kardiomyopathie
• Chronische (Virus-) Myokarditis
• Autoimmun-Myokarditis
• Speichererkrankungen
Beispiel: Amyloidose
Genesis of immune-cardiomyopathy
Cardiomyocytes
are damaged
by …
epinephrine
Infections
viral/ bacterial
? ? Cardiac antigens
are presented
to our immune-
system
Toxins
? ?
…
… leading to
the generation of
autoantibodies.
(alcohol, chemotherapeutics) Ischemia
(myocardial infarction)
Zielstrukturen
kardialer Auto-Antikörper
ADP-ATP-Carrier (Schultheiss 1988)
Sarcolemmal proteins (Latif 1990, Nishimura 2003)
Cytoskeletal proteins (Maisch 1983, Latif 1993)
Contractile proteins:
-  -Myosin(Caforio 1992, Waraich 2001, Eriksson 2003)
- Troponin I (Okazaki 2003, Kaya 2006)
G-protein coupled receptors:
- -adrnocptor(Limas 1990, Wallukat 1991, Jahns 2004)
- muscarinic M2 receptors (Fu 1993)
- AT1 receptor (Wallukat 1999)
=> Negative inotropy shown in cardiac muscle cell cultures
=> Clinical relevance contested
Häufigkeit kardialer Auto-Antikörper
bei dilatativer Kardiomyopathie
Caforio et al. (2002) Eur J Heart Fail 4: 411-417
Autoantikörper gegen Troponin T und
Troponin I bei dilatativer und
ischämischer Kardiomyopathie
Troponin I - Antikörpertiter Troponin T - Antikörpertiter
≥ 1:40 ≥ 1:80 ≥ 1:160 ≥ 1:40 ≥ 1:80 ≥ 1:160
DCM 27,9% 14,3% 7,0% 5,2% 1,8% 1,7%
n=272
ICM 27,6% 17,3% 9,2% 1,6% 0,5% 0,5%
n=185
Eur Heart J (2008), Aug;29
Beta1-adrenerger Rezeptor
Bereiche gegen die ß1-
Autoantikörper von DCM-
Patienten gerichtet sind.
Rönspeck et al., Ther. Apher. and Dialysis 2003; 7(1):91–97
Auto-Antikörper gegen -Rzptor
(I)
Immunisierung von Ratten gegen den
ß1-Rezeptor-Loop II (β1-ECII)
Serum-
transfer
Ratten bildeten anti–β1-ECII
Antikörper
Ratten entwickelten eine schwere,
progressive linksventrikuläre
( II )
Transfer von Seren anti–
β1-ECII–positiver Ratten
Ratten entwickelten einen
vergleichbaren kardiomyop.
Phänotyp innerhalb
vergleichbarer Zeitrahmen
Dilatation und Dysfunktion
Jahns et al.; J Clin Invest 2004; 113(10):1419-29
LVEF-Verlauf in Abhängigkeit von
Troponin I Autoantikörpern
LVEF
%
LVEF
%
80
70
60
p<0,001
80
70
60
n.s.
50
Ø
54,6
Ø
59,7 50
Ø
57,4
Ø
56,0
40
30
40
30
20 LVF MRI 1 LVF MRI 2 20 LVF MRI 1 LVF MRI 2
cTnI-Ab negativ TnI-Ab positiv
Eur Heart J (2008), Aug;29
Immunadsorption
• Behandlungszyklus à 5 Tage
• Pro Tag ca. 4-6 h =
mehrfacher Plasma-
“Austausch“
• Reduktion der Immun-
globulinkonzentration um
>95%
• Anschliessend
Immunglobulinersatz
Immunadsorption bei DCM
Ergebnisse:
Group with improved IgG3-reduction
baseline
(mean+SEM)
after course IV
(mean+SEM)
Cardiac Index 2.2+0.1 3.0+0.2 *
[L min-1 m –2]
Left ventricular ejection fraction 24.3+2 34.7+4 *
(LVEF) [%]
* P < 0.01 vs. baseline
Staudt et al, Am Heart J 2005;150:729- 36
Immunoadsorption in DCM
Group with improved IgG3-reduction
Cardiac index Ejection fraction NYHA class
Staudt et al. (2005) Am Heart J 150: 729-36
Sekundäre Kardiomyopathien
• Definition / Klassifikation
• Akute Myokarditis
• Inflammatorische Kardiomyopathie
• Chronische (Virus-) Myokarditis
• Autoimmun-Myokarditis
• Speichererkrankungen
Beispiel: Amyloidose
Amyloidose - Organbeteiligung
AL-
Amyloidose
AA-
Amyloidose
Hereditäre
Amyloidose
Protein
Organe
Ig LC (λ>κ)
Herz
Niere
PNS
Zunge
SAA
Leber
Milz
Niere
Herz
Transthyretin
Herz
Niere
PNS
Auge
Überleben(%)
•
•
•
•
0
0
Klink der kardialen Amyloidose
Restriktive Kardiomyopathie, primär diastolische Funktionsstörung
=> schwere Ödeme, Dyspnoe
Später: systolische Herzinsuffizienz (low output)
Maligne Herzrhythmusstörungen
Orthostatische Dysregulation
100
75
50
25
Prognose (unter Therapie)
andere
Niere
500 1000 1500
Zeit (Tage)
Herz
2000 2500
Perz et al. Br J Haematol (2004)
Markroskopischer Aspekt bei
kardialer Amyloidose
- Unfixierte, explantierte Herzen -
Dilatative Kardiomyopathie Amyloidkardiomyopathie
Cum.Survival
2=
3=
Risikostratifizierung bei
Amyloidose mit kardialer Beteiligung
1
0
,8
,6
,4
,2
0
3
2
1
0=
1=
kein Risikofaktor
nur Niedervoltage
0 500 1000 1500
Time
2000 2500 3000
nur eingeschränkte LV-Funktion (LV-EF < 45%)
eingeschränkte LV-F + Niedervoltage
Kristen / Dengler 2007 Eur J Heart Fail

Rationale zur Herztransplantation
bei AL-Amyloidose
Heilung der Grunderkrankung möglich (ansonsten schlechte Prognose)
Hochdosis-Chemotherapie + Stammzell-Transplantation (zeitnah !!)
Kardiale Beteiligung => deutlich erhöhtes Risiko der Chemotherapie
(Kardiale Dekompensation, maligne Rhythmusstörungen)
Herztransplantation vor Chemotherapie und autologer PBSCT
Mohty M, Leuk Lymphoma 2004; 41:221
Razonable R, Am J Transplant 2001;1:93
erste klinische Fallserien
Gilmoore et al., Blood 2005 (5 Patienten mit HTX + PBSCT, 3 Langzeit-Überlebende)
Risikostratifikation !

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Coxsackievirus,Cardiotrope Viren,Coxsackieviren,vielfältige Ursachen einer Myokarditis,Häufigster Erreger einer Myokarditis,desmosome Stoffwechselstörung durch Coxsackieviren,mRNA Modifikation des Herzmuskels durch Coxsackieviren.

  • 1. Wolfgang Geiler Zu den Cardiotropen Viren zählen: • Coxsackie Viren • Adeno-Viren • Herpesviren • Cytomegalieviren • Arboviren und Cytomegalieviren • Echo und Influenzaviren
  • 2. Folgen von Virusinfekten sind vor allem das Auftreten von sekundären Kardiomyopathien mit akuter Herabsetzung der Pumpfunktion. dh. einer Herabsetzung der Herzleistung bei Herabsetzung der EF auf z.B. 20 % welche sich nach mehreren Wochen oder Monaten meist wieder erholen kann, allerdings in einigen Fällen die Anlage eines passageren Schrittmachers erforderlich machen kann.
  • 3. Es ist häufig laborchemisch häufig ein Anstieg des Troponins oder des Myoglobulins, welcher mit einem NSTEMI verwechselt werden kann, nachweisbar. Im EKG zeigt sich häufig eine zeltförmige ST-Hebung. Häufig ist im Herzecho auch ein Pericarderguß nachweisbar, der gelegentlich punktiert werden muss. Eine zusätzliche antiphlogistische Therapie zur Milderung des Verlaufs erscheint sinnvoll. W.Geiler
  • 4. Es wird über die Isolierung und Typisierung von 212 Coxsackie-Virus-Stämmen in der Affennierengewebekultur berichtet. Das Einsendungsmaterial stammte von Patienten, bei denen in der Mehrzahl der Verdacht auf eine Poliomyelitis bestand. Die in der Gewebekultur isolierten Stämme wurden auf ihre Mäusepathogenität getestet. Bis auf wenige Ausnahmen waren die Stämme der Typen B 1, B 3 und B 5 sowohl in der Gewebekultur wie im Mäuseversuch pathogen, während sich die Stämme der Typen B 2 und B 4 zum großen Teil im Mäuseversuch als apathogen erwiesen. Eine Änderung der Versuchsanordnung in dem Sinne, daß geimpfte aber klinisch nicht erkrankte Tiere ebenfalls regelmäßig histologisch untersucht wurden, brachte eine Abnahme dieser Differenz. Alle Coxsackie-Virus- Typen (B 1–B 5, A 9 und A 23), die sich mit einem cytopathogenen Effekt in der Affennierengewebekultur vermehren, konnten in den Jahren 1958/59 gehäuft nachgewiesen werden. Die Poliomyelitis-Morbidität erreichte dabei 1958 in der Bundesrepublik den tiefsten Stand der letzten 10 Jahre. Hingegen wurden Cocksackie Viren hin und wieder bei schweren Kardiomyopathien, bei selektiven Verdachtsfällen isoliert
  • 5. Infektionen mit Coxsackie-Viren verlaufen zumeist asymptomatisch. Je nach Virustyp können aber folgende Krankheitsbilder entstehen: Coxsackie A und B Sommergrippe: Grippesymptome (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen) Konjunktivitis Virale Meningitis: Meningoenzephalitis mit lymphozytärem Liquorbefund Coxsackie A Bei Durchbrechen mehrerer Immunbarrieren, (eher nicht Normalfall) aber denkbar, kann es durch spezielle Pathogene, schlimmstenfalls zu einem Befall des Herzmuskels kommen. Es handlt sich bei Coxsackie um den häufigsten Erregrer von viralen Myokarditis mit akut einsetzender Herzschwäche und Minderung der Auswurfleistung oft von meist 60% (Normal) auf unter 15% (niedrig) abfallend.
  • 6. Meist aber eher sehr harmloser Exanthemverlauf, nur lästig durch die Unterlippenbläschen, die mit Bißbläschen, oft verwechselt werden „, Impfstoffforschung bei Erwachsenen“ Quelle: Medscape, Amboss,MSD
  • 7. Hämorrhagische Konjunktivitis Vorwiegend hämorrhagische Kunjunktivitis in Asien, Afrika und Europa tritt diese Erkrankung epidemisch auf. Fälle in Deutschland sind häufig aus dem außereuropäischen Raum importiert. Die Augenlider schwellen rasch an. Eine hämorrhagische Konjunktivitis führt oft, im Gegensatz zu einer unkomplizierten Konjunktivitis zu subkonjunktivalen Hämorrhagien oder einer Keratitis, die mit Schmerzen, gesteigertem Tränenfluss und Photophobie einhergeht. Eine systemische Erkrankung ist selten. Allerdings wurde vereinzelt, bei Fällen in denen eine hämorrhagische Konjunktivitis durch das Enterovirus 70 hervorgerufen wurde, eine transiente lumbosakrale Radikulitis, also eine poliomyelitisähnliche Erkrankung (mit Lähmung) beschrieben. Meist kommt es innerhalb von 1–2 Wochen nach Krankheitsbeginn zu einer kompletten Remission. Coxsackievirus A24 verursacht auch eine hämorrhagische Konjunktivitis, eine subkonjunktivale Hämorrhagie tritt hier aber seltener auf und neurologische Komplikationen wurden nicht beschrieben. Die meisten Patienten erholen sich in 1–2 Wochen. Myoperikarditis Eine kardiale Infektion kann in jedem Alter auftreten, aber der Häufigkeitsgipfel liegt bei den 20–39- Jährigen. Bei den Patienten können Schmerzen in der Brust, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz oder plötzlicher Tod auftreten. Die Remission ist in der Regel vollständig, aber einige Patienten entwickeln eine dilatative Kardiomyopathie. Die Diagnose einer Myoperikarditis kann mittels Reverse-Transkriptase (RT)-PCR am Herzmuskelgewebe gesichert werden. Myokarditis neonatorum (kardiale Infektion bei der Geburt) wird von Coxsackieviren der Gruppe B, einigen ECHO-Viren und humanen Parechoviren verursacht. Die Erkrankung geht mit Fieber und häufig mit Herzversagen einher und hat eine hohe Sterblichkeitsrate. (MSD-Manual)
  • 8. Eine sehr gute Zusammenstellung zu viralen und bakteriellen Infekten adie leicht zu verwechseln sind auf https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/P MC7176255/
  • 9. Identifiziert wurde YOD1, als Pathogen, ein deubiquitinierendes Enzym, als neues Ziel von miR-21. Die Hemmung von YOD1 durch miR-21 förderte den Abbau von Desmin, einem wesentlichen Bestandteil für Desmosomen, durch das Ubiquitin-Proteasom- System, was zu einer Schwächung und Zerstörung von Desmosomen führte. Darüber hinaus zielt miR-21 direkt auf Vinculin ab und unterbricht die Faszienadhäsion. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Änderung der miRNA-Profile durch CVB3-Infektion zur Herzpathogenese bei viraler Myokarditis beiträgt.
  • 10. Es wird spekuliert, dass die herzreiche miRNA, die der CVB3-Replikation zugute kommt, zum Gewebetropismus von CVB3 beitragen kann. Es gibt jedoch noch nicht viele Studien dazu. miR-1 und miR-133 sind die am häufigsten vorkommenden miRNAs im Herzen, während keine Beweise dafür vorliegen, dass sie die CVB3-Replikation fördern [255]. Es wurde gezeigt, dass miR-10a * die CVB3-Replikation unterstützt, indem es direkt auf das virale Genom abzielt, und seine Expression im Herzen ist relativ hoch [256]. miR-342–5p unterdrückt die CVB3-Biosynthese, indem es auf seine kodierende Region abzielt, und diese miRNA ist im Herzen relativ niedrig [257]. Es wird interessant sein, die Wirkung von herzangereicherten und nicht angereicherten miRNAs auf die CVB3-Replikation zu vergleichen, um molekulare Beweise für den miRNA-regulierten CVB3-Gewebetropismus zu liefern. Eher noch spekulative Forschungsergebnisse: virale Veränderungen an der mRNA, bei dem sehr stoffwechselreichen Herzmuskel und den zusammenhängenden Gewebetropismus.. W.Geiler,Internist
  • 11. Sekundäre Kardiomyopathien Dr. Ziya Kaya / Dr. P. Ehlermann Abt. Innere Medizin III - Kardiologie
  • 12. Sekundäre Kardiomyopathien • Definition / Klassifikation • Akute Myokarditis • Inflammatorische Kardiomyopathie • Chronische (Virus-) Myokarditis • Autoimmun-Myokarditis • Speichererkrankungen Beispiel: Amyloidose
  • 13. Subklassifikation: - „Sekundäre“ Kardiomyopathien - Erkrankungen des Myokards durch nicht-kardiale Ursachen a) Kardial b) Systemisch • Toxisch Radiotherapie, Chemotherapie • Metabolisch • Nutritiv Endokrinopathien Beriberi, Selen, • Inflammatorisch Viruspersistenz Carnitine • Autoimmun • Ischämisch • Stress Kardiospezifische Moleküle KHK Tachykardie, • Rheumatisch • Infektiös • Eosinophil SLE, RA, DM, Sarcoidosis Chagas Löffler, Churg- Tako-Tsubo • Speicher- erkrankung Strauss Amyloidose
  • 14. Sekundäre Kardiomyopathien • Definition / Klassifikation • Akute Myokarditis • Inflammatorische Kardiomyopathie • Chronische (Virus-) Myokarditis • Autoimmun-Myokarditis • Speichererkrankungen Beispiel: Amyloidose
  • 15. (Peri-) Myokarditis • Herzbeteiligung bei Infektion • Erreger: – Kardiotrope Viren • Coxsackie-, Adeno-, HHV-6, HHV-8, Parvo B19, CMV • Arbo-, Cytomegalie-, Echo-Influenza-, Rubellaviren, HIV ..... – Andere Erreger: • Bakterien, Pilze, Protozoen, Spirochaeten,.. • Herzmuskelschädigung durch – direkte Invasion des Erregers – Toxin-Bildung – immunologische Folgeprozesse
  • 16. Klinik bei (Peri-) Myokarditis • unspezifische Symptomatik mit Schwäche, Müdigkeit, Gliederschmerzen • vorhergegangener Atemwegsinfekt • thorakales Engegefühl • Palpitationen • Herzrasen • ggf. Herzinsuffizienz
  • 17. Pathomechanismus bei virusinduzierter inflammatorischer Kardiomyopathie Virale Infektion Immunantwort Humoral Produktion kardialer Autoantikörper Zellulär Inflammation (Lymphozyten, Monozyten) Myokardiale Schädigung Dilatative Kardiomyopathie Felix et al. (2008) Internist 49: 51-56
  • 18. Diagnostik • EKG: – Rhythmusstörungen, AV-Blockierungen, ST- Elevation • Echo: – Perikarderguß, eingeschränkte LV-Funktion • Labor: – BKS und CRP erhöht, ggf. auch CKMB und Troponine • ggf. Herzkatheter / Koronarangiographie – Infarktausschluss – Biopsie: Inflammation, Virusnachweis
  • 19. Fallbeispiel 45 j Mann Starker, stechend-drückender Thoraxschmerz Relativ plötzlicher Beginn vor 18h, wellenförmig, belastungsabhängig ? In den letzten 2 Wochen „grippig“ gefühlt, kein Fieber, sonst ok Bisher keine Erkrankungen von Herz, Lunge Art. Hypertonus, Raucher, pos. Familienanamnese für KHK, Apoplex Labor: TnT: 0,47 Leuko: 5,8 CRP: 8,4 Crea: 1,2
  • 21. • • • • • Peri/Myokarditis, Therapie Körperliche Schonung Rhythmus-Überwachung Ggf. Herzinsuffizienztherapie bei viruspositiver Myokarditis: Interferontherapie? bei virusnegativer Myokarditis: anti-phlogistisch bzw. anti-inflammatorische Therapie mit ASS, NSAID, Cortison ?? folgenlose Ausheilung möglich, aber gelegentlich Progression zur DCMP
  • 22. Sekundäre Kardiomyopathien • Definition / Klassifikation • Akute Myokarditis • Inflammatorische Kardiomyopathie • Chronische (Virus-) Myokarditis • Autoimmun-Myokarditis • Speichererkrankungen Beispiel: Amyloidose
  • 23. Differentialdiagnose bei inflammatorischer Kardiomyopathie • Aktive Myokarditis • Z.n. Myokarditis (abgeheilt bzw. in Abheilung) • Inflammatorische Kardiomyopathie – Inflammation und Viruspersistenz – Inflammation ohne Viruspersistenz – Viruspersistenz ohne Inflammation • Dilatative Kardiomyopathie
  • 24. Diagnostik und Klinik der inflammatorischen Kardiomyopathie 1. Sichere Diagnosestellung aufgrund anamnestischer und nicht-invasiver Untersuchungsmethoden ist nicht möglich 2. Das Ausmaß der Symptomatik korreliert nicht mit dem myokardialen Entzündungsprozeß bzw. virologischen Status Indikation zur Myokardbiopsie Nach: Schultheiss et al. (2006) Cardio Update
  • 25. Indikation zur Endomyokardbiopsie Anamnestischer oder klinischer Verdacht auf chronische entzündliche Herzmuskelerkrankung: • Ausschluß anderer Ursachen • persistierende Symptomatik > 3 Monate Symptome • Leistungseinschränkung • Angina pectoris (häufig atypisch) • Belastungsdyspnoe • Rhythmusstörungen • Kontraktilitätsstörung (regional oder global) • Chronischer Perikarderguß Nach: Schultheiss et al. (2006) Cardio Update
  • 26. Histologische Klassifikation der akuten und chronischen Myokarditis Dallas-Kriterien Histologische und immun- histologische Kriterien (WHF 1999) Aktive Myokarditis Entzündliches Infiltrat, Myozytolysen, Ödem Entzündliches Infiltrat, charakterisiert mit monoklonalen Antikörpern (IHC) Immunglobulin- und Komplementfixation Persistierende Persistierendes Infiltrat, wie oben; Expression von HLA-I- und – Myokarditis Abheildende Myokarditis Borderline Myokarditis Chronische Myokarditis (Inflammatorische Kardiomyopathie) Myozytolysen, Ödem Rückläufiges Infiltrat, fakultativ Myozytolyse, reparative Fibrose Selten Lyphozyten, ohne Myozytolyse Nicht definiert II-Antigen und Adhösionsmolekülen Rückläufiges Infiltrat, HLA-I- und –II- Expression Grenzbefund bei bis zu 14 Lymphozyten pro mm²  Lymphozyten (+ Makrophagen) pro mm², Immunglobulin- und Komplementfixation Strauer et al. (2001) Medizinische Klinik 96: 608-625
  • 27. Virusnachweis bei DCM Kühl et al. (2005) Circulation, 111: 887
  • 28. Verlauf der viralen Myokarditis Restitutio ad integrum Asymptomatisch DCM nach langjähriger Latenz Kardiotrope Virusinfektion Fulminanter Verlauf Tod Restitutio ad integrum Tod oder Symptomatisch Zunehmende Transplanation LV-Verschlechterung Lebenslang Moderater Verlauf Spontanheilung Effektive Therapie asymptomatisch DCM nach langjähriger Latenz Rezidiv nach Absetzen der Therapie Erdmann: Klinische Kardiologie
  • 30. Mortalität(%) Undifferenzierte Immuntherapie bei DCMP (alte Studie) 100 Immunsuppression Kontrolle Kein Therapieerfolg 0 0 0,25 0,5 0,75 1 1,25 1,5 1,75 2 2,25 2,5 2,75 3 3,25 3,5 3,75 4 4,25 4,5 4,75 5 Zeit (Jahre) Mason et al. N Engl J Med. 1995; 333: 1714
  • 31. Therapieversuch mit Interferon zur Viruselimination bei DCMP Viruspersistenz Viruselimination 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 P < 0,01 Keine Veränderung 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 P < 0,05 Verbesserung Virus positiv Virus positiv Virus positiv Virus negativ LV-Funktion (LV-EF in %)
  • 32. Anti-Viral Therapy in DCM 18x106 IU/week IFN-ß (Beneferon) for 24 weeks Echocardiography Before After p-Value LVEDD (n=22) LVESD (n=22) 59.7±11.1* 43.4±13.6* 56.5±11.1* 39.4±12.1* <0.001 <0.001 LV angiography LVEF (n=22) 44.7±15.5* 53.1±16.8* <0.001 Endomyocardial biopsy (PCR) Enterovirus Adenovirus 15 7 0 0 <0.001 <0.05 Immunohistology Inflammation (n=7) CD3, cells/mm2 No inflammation (n=15) CD3, cells/mm2 NYHA class 19.2±4.8* 2.6±1.8* 2.5±0.6* 6.0±4.6* 2.9±3.1* 1.7±0.7* <0.05 NS <0.05 Kühl et al. (2003) Circulation 107: 2793
  • 33. Differenzierte Immun-/ Virustherapie bei DCMP (neue Studie) Prednisolon 1+2.Woche: 1 mg/kg KG i.v. (stationär) Dosisreduktion: in 2-wöchigen Abständen um 20 mg bis zur Erhaltungstherapie von 7,5 mg/die Therapieende: nach insgesamt 24 Wochen Beta-Interferon 1.Woche: 3 x 2 Mio. IU (stationär) 2. Woche: 3 x 4 Mio. IU (ambulant) 5.-25. Woche: 3 x 8 Mio. IU (ambulant) Therapieende: nach insgesamt 24 Wochen
  • 34. Molekulare Diagnostik: Offene Fragen Virusnachweis: Immer von Bedeutung ? Viruslast: Klinische Bedeutung (Prognose) ? Multiple Infektionen: Schlechtere Prognose ? Virusreplikation: Zeichen der viralen Aktivität (Prognose) ? Virussubtypen: Oucome, Krankheitsprogression ? Sampling error: Wie oft wird die Diagnose verpaßt ? Kühl et al. (2005) Circulation 112: 1965
  • 35. Sekundäre Kardiomyopathien • Definition / Klassifikation • Akute Myokarditis • Inflammatorische Kardiomyopathie • Chronische (Virus-) Myokarditis • Autoimmun-Myokarditis • Speichererkrankungen Beispiel: Amyloidose
  • 36. Genesis of immune-cardiomyopathy Cardiomyocytes are damaged by … epinephrine Infections viral/ bacterial ? ? Cardiac antigens are presented to our immune- system Toxins ? ? … … leading to the generation of autoantibodies. (alcohol, chemotherapeutics) Ischemia (myocardial infarction)
  • 37. Zielstrukturen kardialer Auto-Antikörper ADP-ATP-Carrier (Schultheiss 1988) Sarcolemmal proteins (Latif 1990, Nishimura 2003) Cytoskeletal proteins (Maisch 1983, Latif 1993) Contractile proteins: -  -Myosin(Caforio 1992, Waraich 2001, Eriksson 2003) - Troponin I (Okazaki 2003, Kaya 2006) G-protein coupled receptors: - -adrnocptor(Limas 1990, Wallukat 1991, Jahns 2004) - muscarinic M2 receptors (Fu 1993) - AT1 receptor (Wallukat 1999) => Negative inotropy shown in cardiac muscle cell cultures => Clinical relevance contested
  • 38. Häufigkeit kardialer Auto-Antikörper bei dilatativer Kardiomyopathie Caforio et al. (2002) Eur J Heart Fail 4: 411-417
  • 39. Autoantikörper gegen Troponin T und Troponin I bei dilatativer und ischämischer Kardiomyopathie Troponin I - Antikörpertiter Troponin T - Antikörpertiter ≥ 1:40 ≥ 1:80 ≥ 1:160 ≥ 1:40 ≥ 1:80 ≥ 1:160 DCM 27,9% 14,3% 7,0% 5,2% 1,8% 1,7% n=272 ICM 27,6% 17,3% 9,2% 1,6% 0,5% 0,5% n=185 Eur Heart J (2008), Aug;29
  • 40. Beta1-adrenerger Rezeptor Bereiche gegen die ß1- Autoantikörper von DCM- Patienten gerichtet sind. Rönspeck et al., Ther. Apher. and Dialysis 2003; 7(1):91–97
  • 41. Auto-Antikörper gegen -Rzptor (I) Immunisierung von Ratten gegen den ß1-Rezeptor-Loop II (β1-ECII) Serum- transfer Ratten bildeten anti–β1-ECII Antikörper Ratten entwickelten eine schwere, progressive linksventrikuläre ( II ) Transfer von Seren anti– β1-ECII–positiver Ratten Ratten entwickelten einen vergleichbaren kardiomyop. Phänotyp innerhalb vergleichbarer Zeitrahmen Dilatation und Dysfunktion Jahns et al.; J Clin Invest 2004; 113(10):1419-29
  • 42. LVEF-Verlauf in Abhängigkeit von Troponin I Autoantikörpern LVEF % LVEF % 80 70 60 p<0,001 80 70 60 n.s. 50 Ø 54,6 Ø 59,7 50 Ø 57,4 Ø 56,0 40 30 40 30 20 LVF MRI 1 LVF MRI 2 20 LVF MRI 1 LVF MRI 2 cTnI-Ab negativ TnI-Ab positiv Eur Heart J (2008), Aug;29
  • 43. Immunadsorption • Behandlungszyklus à 5 Tage • Pro Tag ca. 4-6 h = mehrfacher Plasma- “Austausch“ • Reduktion der Immun- globulinkonzentration um >95% • Anschliessend Immunglobulinersatz
  • 44. Immunadsorption bei DCM Ergebnisse: Group with improved IgG3-reduction baseline (mean+SEM) after course IV (mean+SEM) Cardiac Index 2.2+0.1 3.0+0.2 * [L min-1 m –2] Left ventricular ejection fraction 24.3+2 34.7+4 * (LVEF) [%] * P < 0.01 vs. baseline Staudt et al, Am Heart J 2005;150:729- 36
  • 45. Immunoadsorption in DCM Group with improved IgG3-reduction Cardiac index Ejection fraction NYHA class Staudt et al. (2005) Am Heart J 150: 729-36
  • 46. Sekundäre Kardiomyopathien • Definition / Klassifikation • Akute Myokarditis • Inflammatorische Kardiomyopathie • Chronische (Virus-) Myokarditis • Autoimmun-Myokarditis • Speichererkrankungen Beispiel: Amyloidose
  • 47. Amyloidose - Organbeteiligung AL- Amyloidose AA- Amyloidose Hereditäre Amyloidose Protein Organe Ig LC (λ>κ) Herz Niere PNS Zunge SAA Leber Milz Niere Herz Transthyretin Herz Niere PNS Auge
  • 48. Überleben(%) • • • • 0 0 Klink der kardialen Amyloidose Restriktive Kardiomyopathie, primär diastolische Funktionsstörung => schwere Ödeme, Dyspnoe Später: systolische Herzinsuffizienz (low output) Maligne Herzrhythmusstörungen Orthostatische Dysregulation 100 75 50 25 Prognose (unter Therapie) andere Niere 500 1000 1500 Zeit (Tage) Herz 2000 2500 Perz et al. Br J Haematol (2004)
  • 49. Markroskopischer Aspekt bei kardialer Amyloidose - Unfixierte, explantierte Herzen - Dilatative Kardiomyopathie Amyloidkardiomyopathie
  • 50. Cum.Survival 2= 3= Risikostratifizierung bei Amyloidose mit kardialer Beteiligung 1 0 ,8 ,6 ,4 ,2 0 3 2 1 0= 1= kein Risikofaktor nur Niedervoltage 0 500 1000 1500 Time 2000 2500 3000 nur eingeschränkte LV-Funktion (LV-EF < 45%) eingeschränkte LV-F + Niedervoltage Kristen / Dengler 2007 Eur J Heart Fail
  • 51.  Rationale zur Herztransplantation bei AL-Amyloidose Heilung der Grunderkrankung möglich (ansonsten schlechte Prognose) Hochdosis-Chemotherapie + Stammzell-Transplantation (zeitnah !!) Kardiale Beteiligung => deutlich erhöhtes Risiko der Chemotherapie (Kardiale Dekompensation, maligne Rhythmusstörungen) Herztransplantation vor Chemotherapie und autologer PBSCT Mohty M, Leuk Lymphoma 2004; 41:221 Razonable R, Am J Transplant 2001;1:93 erste klinische Fallserien Gilmoore et al., Blood 2005 (5 Patienten mit HTX + PBSCT, 3 Langzeit-Überlebende) Risikostratifikation !