Coxsackievirus,Cardiotrope Viren,Coxsackieviren,vielfältige Ursachen einer Myokarditis,Häufigster Erreger einer Myokarditis,desmosome Stoffwechselstörung durch Coxsackieviren,mRNA Modifikation des Herzmuskels durch Coxsackieviren.
Liste der cardiotropen Viren,Folgen von speziellen Virusinfekten mit bestimmten Pathogenen,Kennzeichen eines Befalls mit cardiotropen Viren,Konkrete Pathogenese.Infektionen mit Coxsackei,Lippen und Gesichtsbefall, auch Extremitäten,Weitere Erkrankungen durch Coxcackie.Lippenbild bei Normalem Alltagsverlauf.Invasivfaktoren.Häufigster Erreger der Myokarditis und Bornholmschen Pleurodynie (nur als Komplikation).Forschungsergebnisse lassen als Pathogene verändernde desmoidale Stoffwechselfaktoren vermuten. Zudem Spekulation über eine Veränderung der mRNA des Herzmuskels,der sehr stoffwechselabhängig ist. Hieraus resultiert eine Störung des Trophismus des Herzmuskels mit vermehrtem Untergang bei Virusbefall und Immundefektlücke.
Sekundäre Kardiomyopathien.Subklassifikation und Peri-Myokarditis.Bakterielle Myokarditiden. Autoimmun bedingte Myokarditiden. Myokarditiden durch Stoffwechseldefekte.
24 Pädiatrische Notfälle.Notfallschema und Kruppsyndrom
Coxsackievirus,Cardiotrope Viren,Coxsackieviren,vielfältige Ursachen einer Myokarditis,Häufigster Erreger einer Myokarditis,desmosome Stoffwechselstörung durch Coxsackieviren,mRNA Modifikation des Herzmuskels durch Coxsackieviren.
1. Wolfgang Geiler
Zu den Cardiotropen Viren zählen:
• Coxsackie Viren
• Adeno-Viren
• Herpesviren
• Cytomegalieviren
• Arboviren und Cytomegalieviren
• Echo und Influenzaviren
2. Folgen von Virusinfekten sind vor allem das Auftreten
von sekundären Kardiomyopathien mit akuter
Herabsetzung der Pumpfunktion.
dh. einer Herabsetzung der Herzleistung bei
Herabsetzung der EF auf z.B. 20 % welche sich nach
mehreren Wochen oder Monaten meist wieder
erholen kann, allerdings in einigen Fällen die Anlage
eines passageren Schrittmachers erforderlich
machen kann.
3. Es ist häufig laborchemisch häufig ein Anstieg des
Troponins oder des Myoglobulins, welcher mit einem
NSTEMI verwechselt werden kann, nachweisbar.
Im EKG zeigt sich häufig eine zeltförmige ST-Hebung.
Häufig ist im Herzecho auch ein Pericarderguß
nachweisbar, der gelegentlich punktiert werden muss.
Eine zusätzliche antiphlogistische Therapie zur Milderung
des Verlaufs erscheint sinnvoll.
W.Geiler
4. Es wird über die Isolierung und Typisierung von 212 Coxsackie-Virus-Stämmen in der
Affennierengewebekultur berichtet. Das Einsendungsmaterial stammte von Patienten,
bei denen in der Mehrzahl der Verdacht auf eine Poliomyelitis bestand.
Die in der Gewebekultur isolierten Stämme wurden auf ihre Mäusepathogenität
getestet. Bis auf wenige Ausnahmen waren die Stämme der Typen B 1, B 3 und
B 5 sowohl in der Gewebekultur wie im Mäuseversuch pathogen, während sich
die Stämme der Typen B 2 und B 4 zum großen Teil im Mäuseversuch als
apathogen erwiesen. Eine Änderung der Versuchsanordnung in dem Sinne, daß
geimpfte aber klinisch nicht erkrankte Tiere ebenfalls regelmäßig histologisch
untersucht wurden, brachte eine Abnahme dieser Differenz. Alle Coxsackie-Virus-
Typen (B 1–B 5, A 9 und A 23), die sich mit einem cytopathogenen Effekt in der
Affennierengewebekultur vermehren, konnten in den Jahren 1958/59 gehäuft
nachgewiesen werden. Die Poliomyelitis-Morbidität erreichte dabei 1958 in der
Bundesrepublik den tiefsten Stand der letzten 10 Jahre. Hingegen wurden
Cocksackie Viren hin und wieder bei schweren Kardiomyopathien, bei selektiven
Verdachtsfällen isoliert
5. Infektionen mit Coxsackie-Viren verlaufen zumeist asymptomatisch. Je nach Virustyp können
aber folgende Krankheitsbilder entstehen:
Coxsackie A und B
Sommergrippe: Grippesymptome (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen)
Konjunktivitis
Virale Meningitis: Meningoenzephalitis mit lymphozytärem Liquorbefund
Coxsackie A
Bei Durchbrechen mehrerer Immunbarrieren, (eher nicht Normalfall) aber denkbar, kann es
durch spezielle Pathogene, schlimmstenfalls zu einem Befall des Herzmuskels kommen.
Es handlt sich bei Coxsackie um den häufigsten Erregrer von viralen Myokarditis mit
akut einsetzender Herzschwäche und Minderung der Auswurfleistung oft von meist
60% (Normal) auf unter 15% (niedrig) abfallend.
6. Meist aber eher sehr harmloser Exanthemverlauf, nur lästig durch die
Unterlippenbläschen, die mit Bißbläschen, oft verwechselt werden „,
Impfstoffforschung bei Erwachsenen“
Quelle:
Medscape,
Amboss,MSD
7. Hämorrhagische Konjunktivitis
Vorwiegend hämorrhagische Kunjunktivitis in Asien, Afrika und Europa tritt diese Erkrankung
epidemisch auf. Fälle in Deutschland sind häufig aus dem außereuropäischen Raum importiert.
Die Augenlider schwellen rasch an. Eine hämorrhagische Konjunktivitis führt oft, im Gegensatz zu
einer unkomplizierten Konjunktivitis zu subkonjunktivalen Hämorrhagien oder einer Keratitis, die mit
Schmerzen, gesteigertem Tränenfluss und Photophobie einhergeht. Eine systemische Erkrankung ist
selten. Allerdings wurde vereinzelt, bei Fällen in denen eine hämorrhagische Konjunktivitis durch das
Enterovirus 70 hervorgerufen wurde, eine transiente lumbosakrale Radikulitis, also eine
poliomyelitisähnliche Erkrankung (mit Lähmung) beschrieben. Meist kommt es innerhalb von 1–2
Wochen nach Krankheitsbeginn zu einer kompletten Remission.
Coxsackievirus A24 verursacht auch eine hämorrhagische Konjunktivitis, eine subkonjunktivale
Hämorrhagie tritt hier aber seltener auf und neurologische Komplikationen wurden nicht beschrieben.
Die meisten Patienten erholen sich in 1–2 Wochen.
Myoperikarditis
Eine kardiale Infektion kann in jedem Alter auftreten, aber der Häufigkeitsgipfel liegt bei den 20–39-
Jährigen. Bei den Patienten können Schmerzen in der Brust, Herzrhythmusstörungen,
Herzinsuffizienz oder plötzlicher Tod auftreten. Die Remission ist in der Regel vollständig, aber einige
Patienten entwickeln eine dilatative Kardiomyopathie. Die Diagnose einer Myoperikarditis kann
mittels Reverse-Transkriptase (RT)-PCR am Herzmuskelgewebe gesichert werden.
Myokarditis neonatorum (kardiale Infektion bei der Geburt) wird von Coxsackieviren der Gruppe B,
einigen ECHO-Viren und humanen Parechoviren verursacht. Die Erkrankung geht mit Fieber und
häufig mit Herzversagen einher und hat eine hohe Sterblichkeitsrate. (MSD-Manual)
8. Eine sehr gute Zusammenstellung zu
viralen und bakteriellen Infekten adie leicht
zu verwechseln sind auf
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/P
MC7176255/
9. Identifiziert wurde YOD1, als Pathogen, ein deubiquitinierendes
Enzym, als neues Ziel von miR-21. Die Hemmung von YOD1 durch
miR-21 förderte den Abbau von Desmin, einem wesentlichen
Bestandteil für Desmosomen, durch das Ubiquitin-Proteasom-
System, was zu einer Schwächung und Zerstörung von
Desmosomen führte. Darüber hinaus zielt miR-21 direkt auf Vinculin
ab und unterbricht die Faszienadhäsion. Diese Ergebnisse legen
nahe, dass die Änderung der miRNA-Profile durch CVB3-Infektion
zur Herzpathogenese bei viraler Myokarditis beiträgt.
10. Es wird spekuliert, dass die herzreiche miRNA, die der CVB3-Replikation zugute kommt,
zum Gewebetropismus von CVB3 beitragen kann. Es gibt jedoch noch nicht viele
Studien dazu. miR-1 und miR-133 sind die am häufigsten vorkommenden miRNAs im
Herzen, während keine Beweise dafür vorliegen, dass sie die CVB3-Replikation fördern
[255]. Es wurde gezeigt, dass miR-10a * die CVB3-Replikation unterstützt, indem es
direkt auf das virale Genom abzielt, und seine Expression im Herzen ist relativ hoch
[256]. miR-342–5p unterdrückt die CVB3-Biosynthese, indem es auf seine kodierende
Region abzielt, und diese miRNA ist im Herzen relativ niedrig [257]. Es wird interessant
sein, die Wirkung von herzangereicherten und nicht angereicherten miRNAs auf die
CVB3-Replikation zu vergleichen, um molekulare Beweise für den miRNA-regulierten
CVB3-Gewebetropismus zu liefern.
Eher noch spekulative Forschungsergebnisse: virale Veränderungen
an der mRNA, bei dem sehr stoffwechselreichen Herzmuskel und den
zusammenhängenden Gewebetropismus..
W.Geiler,Internist
19. Fallbeispiel
45 j Mann
Starker, stechend-drückender Thoraxschmerz
Relativ plötzlicher Beginn vor 18h, wellenförmig, belastungsabhängig ?
In den letzten 2 Wochen „grippig“ gefühlt, kein Fieber, sonst ok
Bisher keine Erkrankungen von Herz, Lunge
Art. Hypertonus, Raucher, pos. Familienanamnese für KHK, Apoplex
Labor: TnT: 0,47 Leuko: 5,8 CRP: 8,4 Crea: 1,2
23. Differentialdiagnose bei
inflammatorischer Kardiomyopathie
• Aktive Myokarditis
• Z.n. Myokarditis (abgeheilt bzw. in Abheilung)
• Inflammatorische Kardiomyopathie
– Inflammation und Viruspersistenz
– Inflammation ohne Viruspersistenz
– Viruspersistenz ohne Inflammation
• Dilatative Kardiomyopathie
24. Diagnostik und Klinik der
inflammatorischen Kardiomyopathie
1. Sichere Diagnosestellung aufgrund
anamnestischer und nicht-invasiver
Untersuchungsmethoden ist nicht möglich
2. Das Ausmaß der Symptomatik korreliert nicht
mit dem myokardialen Entzündungsprozeß
bzw. virologischen Status
Indikation zur Myokardbiopsie
Nach: Schultheiss et al. (2006) Cardio Update
25. Indikation zur Endomyokardbiopsie
Anamnestischer oder klinischer Verdacht auf
chronische entzündliche Herzmuskelerkrankung:
• Ausschluß anderer Ursachen
• persistierende Symptomatik > 3 Monate
Symptome
• Leistungseinschränkung
• Angina pectoris (häufig atypisch)
• Belastungsdyspnoe
• Rhythmusstörungen
• Kontraktilitätsstörung (regional oder global)
• Chronischer Perikarderguß
Nach: Schultheiss et al. (2006) Cardio Update
26. Histologische Klassifikation der
akuten und chronischen Myokarditis
Dallas-Kriterien Histologische und immun-
histologische Kriterien (WHF 1999)
Aktive Myokarditis Entzündliches Infiltrat,
Myozytolysen, Ödem
Entzündliches Infiltrat, charakterisiert mit
monoklonalen Antikörpern (IHC)
Immunglobulin- und Komplementfixation
Persistierende Persistierendes Infiltrat, wie oben; Expression von HLA-I- und –
Myokarditis
Abheildende
Myokarditis
Borderline Myokarditis
Chronische Myokarditis
(Inflammatorische
Kardiomyopathie)
Myozytolysen, Ödem
Rückläufiges Infiltrat,
fakultativ Myozytolyse,
reparative Fibrose
Selten Lyphozyten,
ohne Myozytolyse
Nicht definiert
II-Antigen und Adhösionsmolekülen
Rückläufiges Infiltrat, HLA-I- und –II-
Expression
Grenzbefund bei bis zu 14 Lymphozyten
pro mm²
Lymphozyten (+ Makrophagen) pro
mm², Immunglobulin- und
Komplementfixation
Strauer et al. (2001) Medizinische Klinik 96: 608-625
28. Verlauf der viralen Myokarditis
Restitutio ad integrum
Asymptomatisch
DCM nach langjähriger Latenz
Kardiotrope
Virusinfektion
Fulminanter Verlauf
Tod
Restitutio
ad integrum
Tod oder
Symptomatisch
Zunehmende
Transplanation
LV-Verschlechterung
Lebenslang
Moderater Verlauf
Spontanheilung
Effektive Therapie
asymptomatisch
DCM nach
langjähriger
Latenz
Rezidiv nach
Absetzen der Therapie
Erdmann: Klinische Kardiologie
33. Differenzierte Immun-/ Virustherapie
bei DCMP (neue Studie)
Prednisolon
1+2.Woche: 1 mg/kg KG i.v. (stationär)
Dosisreduktion: in 2-wöchigen Abständen um 20 mg bis
zur Erhaltungstherapie von 7,5 mg/die
Therapieende: nach insgesamt 24 Wochen
Beta-Interferon
1.Woche: 3 x 2 Mio. IU (stationär)
2. Woche: 3 x 4 Mio. IU (ambulant)
5.-25. Woche: 3 x 8 Mio. IU (ambulant)
Therapieende: nach insgesamt 24 Wochen
34. Molekulare Diagnostik: Offene Fragen
Virusnachweis: Immer von Bedeutung ?
Viruslast: Klinische Bedeutung (Prognose) ?
Multiple Infektionen: Schlechtere Prognose ?
Virusreplikation: Zeichen der viralen Aktivität (Prognose) ?
Virussubtypen: Oucome, Krankheitsprogression ?
Sampling error: Wie oft wird die Diagnose verpaßt ?
Kühl et al. (2005) Circulation 112: 1965
36. Genesis of immune-cardiomyopathy
Cardiomyocytes
are damaged
by …
epinephrine
Infections
viral/ bacterial
? ? Cardiac antigens
are presented
to our immune-
system
Toxins
? ?
…
… leading to
the generation of
autoantibodies.
(alcohol, chemotherapeutics) Ischemia
(myocardial infarction)
41. Auto-Antikörper gegen -Rzptor
(I)
Immunisierung von Ratten gegen den
ß1-Rezeptor-Loop II (β1-ECII)
Serum-
transfer
Ratten bildeten anti–β1-ECII
Antikörper
Ratten entwickelten eine schwere,
progressive linksventrikuläre
( II )
Transfer von Seren anti–
β1-ECII–positiver Ratten
Ratten entwickelten einen
vergleichbaren kardiomyop.
Phänotyp innerhalb
vergleichbarer Zeitrahmen
Dilatation und Dysfunktion
Jahns et al.; J Clin Invest 2004; 113(10):1419-29
43. Immunadsorption
• Behandlungszyklus à 5 Tage
• Pro Tag ca. 4-6 h =
mehrfacher Plasma-
“Austausch“
• Reduktion der Immun-
globulinkonzentration um
>95%
• Anschliessend
Immunglobulinersatz
44. Immunadsorption bei DCM
Ergebnisse:
Group with improved IgG3-reduction
baseline
(mean+SEM)
after course IV
(mean+SEM)
Cardiac Index 2.2+0.1 3.0+0.2 *
[L min-1 m –2]
Left ventricular ejection fraction 24.3+2 34.7+4 *
(LVEF) [%]
* P < 0.01 vs. baseline
Staudt et al, Am Heart J 2005;150:729- 36
45. Immunoadsorption in DCM
Group with improved IgG3-reduction
Cardiac index Ejection fraction NYHA class
Staudt et al. (2005) Am Heart J 150: 729-36