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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ 1
Vorlesung: Allgemeine Pathologie
Immunpathologie,
Pathologie der Transplantation
2
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Immunologie
Wissenschaft, die sich mit der Antwort des Organismus auf eine
- immunogene (antigene) Herausforderung
- Erkennung von Selbst
- Erkennung von Nicht-Selbst beschäftigt.
Immunpathologie behandelt die
krankhaften Zustände dieses Systems.
3
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Unspezifische Abwehr (Immunität)
- meist angeborene Fähigkeiten oder Reaktionen, die die
Immunantwort beeinflussen.
- Fehlen eines immunologischen Gedächtnisses
- Entwicklungsgeschichtlich älter
- Überbrückung der Zeit bis zum Einsetzen der
spezifischen Immunreaktionen (ca. 5 Tage)
Zellulär: Beispiel Makrophagen
Humoral: Beispiel Komplementsystem
4
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Spezifische Abwehr (Immunität)
- Fähigkeit, körperfremde Stoffe (Antigene) als solche
zu erkennen und spezifisch zu reagieren.
Zellulär: T-Zellsystem
Humoral: B-Zellsystem (Antikörperbildung)
5
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
zellulär humoral
unspezifisch
spezifisch
Granulozyten
Monozyten
Mastzellen
Killerzellen
T-Lymphozyten,
zytolytische
regulatorische
T-Zellen
Komplement
Zytokine
Lysozym
Antikörper
(gebildet von
Plasmazellen,
B-Zellen)
Einführung in die Pathologie
Abwehrsysteme des Menschen
6
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Definition von Antigen(en):
Organische Substanzen, die vom Immunsystem mit Hilfe
von Immunrezeptoren als „fremd“ erkannt werden.
Antigene können bei B- und T-Zellen eine Immunantwort auslösen
Immunogene
Biochemie: hochmolekulare Substanzen
Fremdantigene: Erreger, aufgenommene Eiweiße, Pollen
Haptene (inkomplette Antigene): niedermolekulare Ag,
die erst nach Bindung an ein Trägerprotein als
Antigen wirksam werden (z. B. Penizillin)
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Klassifikation von Antigenen
Exogene Antigene
z. B. Erreger, Pollen, Stäube, Chemikalien, etc.
Endogene Antigene:
Autolog = gegen Antigene desselben Individuums
Homolog = gegen genetisch unterschiedliche Individuen
derselben Spezies
8
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
HLA-System: human leucocyte antigen molecules
MHC-Komplex auf Chromosom 6 kodiert
Ausgeprägter Polymorphismus
Alle Individuen unterscheiden sich in ihren exprimierten
HLA-Molekülen (Ausnahme: Eineiige Zwillinge)
HLA ist Ursache massiver T-Zell getriggerter
Transplantatabstoßung histoinkompatibler Organe
(Allotransplantatabstoßung)
9
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Ag-Präsentation: durch Antigen-präsentierende Zellen (APC)
Endogene Antigene:
CD8+-Zellen erkennen endogene Antigene
zusammen mit MHC-Klasse I auf jeder Zelle
Exogene Antigene:
werden von APC-Zellen aufgenommen und verdaut.
Bruchstücke werden in MHC-Klasse II dann CD4+-Zellen
präsentiert.
APC: zirkulierende Monozyten, Makrophagen, dendritische
Zellen, Astrozyten, B-Zellen
10
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Antigenbearbeitung
Zellmigration: Gewebe wird für immunkompetente Zellen
durchlässig (Adhäsionsproteine)
Ag-Prozessierung: Ag wird von APC Zellen aufgenommen
Ag Präsentation:
Ag wird mit „nicht-selbst“ und „selbst“-markiert
über Zelloberflächenmolekül (HLA-Klasse II)
Geeigneten T-Zellen präsentiert
11
Einführung in die Pathologie
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Zytotoxische T-Zellen
CD8+-Zellen: Elimination von fremd gewordenen Körperzellen
(nach Transplantation, Neoplasie, Infektion)
durch Apoptose: Perforin „Durchlöcherung“
Caspaseinjektion
-T-Zellen
2-5% der peripheren Lymphozyten (v. a. Schleimhäute)
Rasch reagierende T-Zell-Population zur Entstehung eines TH1-Milieus
NK-Zellen: natürliche Killerzellen
Large granular lymphocytes
80% im Thymus; 5% der Lymphozyten im peripheren Blut
Zytotoxische Wirkung ohne APC/MHC-Vermittlung
Können körpereigene Zellen lysieren, wenn denen MHCI fehlt
Lymphozytensubpopulation
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
TH-Helferzellen (CD4+-Zellen): TH1 und TH2
TH1
erkennen Antigene, die von 12-20 AS, die von MHC-II und APC
präsentiert werden
aktivieren B-Zellabwehr
bilden Zytokine
produzieren Makrophagenaktivatoren (IFN, TNF ,-)
gegen Viren, Bakterien, Mykobakterien, Listerien, etc.
Immunität vom verzögerten Typ; Opportunistische Infektionen
TH2
produzieren B-Zell differenzierende Zytokine
(IL4, IL5, IL10, IL13, GM-CSF)
Parasitäre und allergische Abwehr
Allergiker, Atopiker haben erhöhte TH2-Abwehr
13
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Wichtige Eigenschaften von T-Lymphozyten
Lokalisation: Parakortikale Areale der Lymphknoten, Thymus,
Periarterioläre Areale der Milz, Knochenmark
machen ca. 60-70% der zirkulierenden Blutlymphozyten aus
besitzen spezifische Oberflächenantigen:
Antigen-spezifische T-Zell-Rezeptoren (TCR),
aus  (95% der T-Zellen) oder Heterodimerern
Gemeinsame Oberflächenmarker aller T-Zellen: CD3-Protein
Funktionale Verschiedenheit von T-Zellen:
CD4+ Helfer-Zellen (60% der reifen T-Zellen)
CD8+ Suppressor-Zellen (30% der reifen T-Zellen)
14
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Wichtige Eigenschaften von B-Lymphozyten
Lokalisation:
Äußere Rindenregion der Lymphknoten
Keimzentren und Mantelzone stimulierter Lymphozyten
Follikel der weißen Milzpulpa
Mukosa-assoziiertes lymphatisches Gewebe (MALT)
Knochenmark und peripheres Blut
Machen etwa 10 - 20% der Blutlymphozyten aus
Besitzen antigenspezifische Oberflächenimmunglobuline M
Zwei oder mehr nicht-variable transmembranäre Proteine
(Ig und Ig) bilden ein Heterodimer, das Teil des
B-Zell-Zezeptor-Komplexes ist
Nach antigener Stimulation B-Zellen Plasmazellen
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Immunglobulin-Isotypen/Klassen und Subklassen
9 Schwere Kette (H-Kette) Isotypen:
je 1 IgD, IgE, IgM
2 IgAs
4 IgGs
2 Leichte Ketten (L-Ketten) Isotypen:
kappa
lambda
Insgesamt hat jeder Mensch somit 18 Immunglobulin-Isotypen
16
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Antikörperreaktion: Ablagerung von Immunkomplexen
Menge und Größe eines Antigens entscheidet darüber,
ob es mit Antikörpern größere Komplexe bildet
Leichter Antigen-Überschuß:
Immunkomplexe entstehen
Komplexe werden durch Makrophagen beseitigt
17
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Antikörperreaktion: Ablagerung von Immunkomplexen
Chronische Autoimmunerkrankungen
Ablagerung von Immunkomplexen
in Gefäßen:
Im Nierenglomerulus:
Gelenke:
Haut:
Vaskulitis
Glomerulonephritis
Arthritis
Erythem
18
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Kryoglobuline
Immunglobuline < 37oC
Präzipitatausfall
Erwärmung: Auflösung
Kryoglobulinpräzipitate können
Komplement aktivieren
Endothelzellschädigung
Vaskulitis kleiner Gefäße
z.B. bei multiplem Myelom, HBV, HCV,
Autoimmunerkrankungen
19
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Immundefektsyndrome
Krankheitsbilder, bei denen das unspezifische oder
spezifische Immunsystem einen Antigen-Stimulus gar
nicht oder ineffektiv beantworten kann
Häufiger Infektionen mit bestimmten Keimen
Erhöhtes Karzinomrisiko
Häufiger Autoimmunerkrankungen
20
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Immundefektsyndrome
Primäre Immundefekte
genetischer Defekt (angeboren)
Sekundäre Immundefekte
nicht genetisch
Störung der B- und T-Zellen
Störungen des Makrophagensystems
Störungen des Komplementsystems
21
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Immundefektsyndrome
Primäre B-Zelldefekte
Durch Störungen der B-Zelldifferenzierung
Agammaglobulinämie
rezidivierende Infekte, Arthritis
Gewöhnliche variable Immundefizienz
Infekte, Arthritis, maligne Lymphome
Isolierter IgA-Mangel
Infektion, Atopie, Sprue, Autoimmunerkrankungen
22
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Immundefektsyndrome
Primäre T-Zelldefekte
In der Regel gefährlicher als B-Zelldefekte;
Komplikationen durch Infektionen und
gestörte Interaktionen von T- und B-Zellen
DiGeorge-Syndrom
Wiskott-Aldrich-Syndrom
Hyper-IgM-Syndrom
23
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Immundefektsyndrome
DiGeorge-Syndrom
Pathogenetisch eine Deletion des Hox-1.5-Gens vor
(Chromosomlokus 22q11) mit Hauptausprägung im
Schlundtaschenbereich und fehlender T-Zellreifung
Neonatale Tetanie (Hypoparathyreoidismus)
Thymusaplasie (virale, fungale Infekte)
Gesichtsfehlbildungen
Kardiovaskuläre Fehlbildungen
24
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Immundefektsyndrome
Primäre B-/T-Zelldefekte
Schwere kombinierte Immundefekte (SCID)
Defekte, bei denen die humorale und zelluläre Immunreaktion ausbleibt.
Zugrunde liegend:
Mutierte Stoffwechselenzyme lymphatischer Stammzellen
Mutierte Zytokinrezeptoren in Vorläuferlymphozyten
Mutierte Rekombinase mit defizienten Gen-Rearrangements
der T- und B-Zell-Rezeptoren
Mutierte Kinasen im T-zellulären Signalweg
Mutierte Transkriptionsfaktoren in der MHC-Molekülexpr.
25
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Immundefektsyndrome
Sekundäre Immundefekte
Erworbene Immundefektzustände durch Mangel an
Immunglobulinen oder Mangel an T- Zellen
Humorale Immundefekte
Zelluläre Immundefekte
26
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Immundefektsyndrome
Humorale Immundefekte
Defiziente Proteinzufuhr
Proteinverlustsyndrom
Gammopathie mit Synthese defekter Immungl.
27
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Immundefektsyndrome
Zelluläre Immundefekte
Gestörte T-Zellproliferation durch
Immunsuppressiva
Zytostatika
T-Zelltumoren
Gestörte T-Zellfunktion
Viren (HIV)
Chronische Infekte
28
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
AIDS - HIV
Definition:
Gefahr:
durch HI-Viren induziertes Immundefektsyndrom
progredienter Defekt der zellulären Abwehr
verminderte Zahl der CD4+ TH-Zellen
opportunistische Infektionen, Tumoren
Tropismus für Zellen, die auf der Oberfläche CD4-Ag tragen:
TH4-Zellen,
Monozyten/Makrophagen,
Langerhans-Zellen der Haut,
Dendritische Zellen
29
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Was versteht man unter dem DiGeorge-Syndrom?
Wesentlich:
T-Zelldefizienz durch Fehlentwicklung des Thymus
Teil des CATCH 22-Syndrom:
Cardiac abnormality, T cell deficit, cleft palate,
hypocalcemia
Chromosom 22q11 deletion
30
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Was versteht man unter AIDS?
Das Aquired Immunodeficiency Syndrom
ist eine Infektionserkrankung verursacht
durch humane Immundefizienz-Viren (HIV1 und HIV2).
Charakterisiert durch eine schwere Suppression
des Immunsystems mit Suszeptibilität für
Infektionen, neurologische Erkrankungen, Tumoren.
31
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Pathogene Immunreaktionen
Überempfindlichkeitsreaktionen
Aktiver, unkontrollierter Übergriff einer
Immunreaktion auf gesundes Gewebe.
Typ-I-Reaktion
Typ-II-Reaktion
Typ-III-Reaktion
Typ-IV-Reaktion
32
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Pathogenese der Hypersensitivitätsreaktionen
Freisetzung von vasoaktiven und spasmogenen Mediatoren
einer Entzündung Typ-I-Reaktion
Bindung von Antikörpern auf Zelloberflächenantigene mit
Prädisposition einer Lyse und Phagozytose Typ-II-Reaktion
Bildung von Ag-Antikörper-Komplexen mit Aktivierung
des Komplementsystems Typ-III-Reaktion
Sensibilisierung von T-Lymphozyten nach einer Reaktion
mit Antigen und granulomatöse Entzündung (CD4+) oder
CD8+-Killing von Antigen-tragenden Zellen Typ-IV-Reaktion
33
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Pathogenese der Hypersensitivitätsreaktionen
In manchen Individuen führt eine wiederholte
Exposition gegenüber Antigen(en) nicht (nur)
zur protektiven Immunantwort, sondern
zu einer gegenteiligen Reaktion (Hypersensitivität).
34
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-I-Reaktion
IgE-vermittelte Sofortreaktionen
Pathogenetischer Ablauf der Sofortreaktion
- Sensibilisierungsphase
- Zweite Allergenexposition
- Anaphylaktische Reaktion
lokale Anaphylaxie
Systemische Anphylaxie
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-I-Reaktion
IgE-vermittelte Sofortreaktionen
Manifestationsformen
- starke Hautreaktion: Rötung, Juckreiz, Quaddeln
- Bronchospasmus mit Atemnot
- Anaphylaktischer Schock („Sofortreaktion“)
36
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-I-Reaktion
IgE-vermittelte Sofortreaktionen
20% der Bevölkerung leiden an einer solchen Überempfindlichkeitsreaktion
Atopie
- Rhinitis allergica
- Asthma bronchiale
- Urtikaria
37
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-II-Reaktion
Humorale, zytotoxische Reaktionen
Alle Immunreaktionen, bei denen IgG- oder IgM-
Antikörper durch gezielte Bindungen an Oberflächen
gebundene Antigene das Gewebe
zerstören. IgG- und IgM-Antikörper gegen
- körpereigene Autoantigene auf der Zellmembran
- auf der Zelloberfläche exprimierte Virus-Ag
- auf der Zelloberfläche absorbierte Haptene
- Autoantigene auf der Extrazellularmatrix
38
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-II-Reaktion
Humorale, zytotoxische Reaktionen
Folgen einer solchen Ag-Antikörper-Reaktion sind:
- Komplement-vermittelte Zytotoxizität
- Antikörper-vermittelte Zytotoxität (ADCC)
- Antikörper-bedingte Funktionsstörung
39
Einführung in die Pathologie
Typ-II-Reaktion
Humorale, zytotoxische Reaktionen
Komplement-vermittelte Zytotoxizität
- Aktivierung der Komplement-Kaskade
(= MAC, C5-9)
- Membranattackierende porenbildende Komplex
und andere Mechanismen
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
40
Einführung in die Pathologie
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Typ-II-Reaktion Humorale, zytotoxische Reaktionen
Klinische Beispiele
- ABO-Blutgruppenunverträglichkeit
- Rhesusinkompatibilität
- Wärme- und Kälteautoantikörper
- Goodpasture-Syndrom
- Bullöses Pemphigoid
- Rheumatisches Fieder (AK gegen Streptokokken-Ag) und
andere Mechanismen
41
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-II-Reaktion
Humorale, zytotoxische Reaktionen
Antikörper-vermittelte Zytotoxizität
- Körpereigene Zielzellen
Belagerung durch IgM-Antikörper
- Transplantierte Fremdzellen
Zerstörung durch nicht-sensibilisierte Zellen:
Monozyten, Neutrophile, Eosinophile, NK-Zellen
42
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-II-Reaktion
Humorale, zytotoxische Reaktionen
Klinische Beispiele
- Tumorzellzerstörung durch Antikörper
- Parasitenzerstörung (IgE-Vermittlung)
- Autoimmunkrankheiten (Hashimoto-Thyreoiditis, Typ-A-Gastritis)
- Transplantatabstossung (hyperakute Form)
43
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-II-Reaktion
Humorale, zytotoxische Reaktionen
Antikörper-bedingte Funktionsstörung
- Antikörper lagern sich auf Antigenen ab,
die eine Rezeptorfunktion haben
Hemmung der Zielzellen
Stimulierung der Zielzellen
44
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-II-Reaktion
Humorale, zytotoxische Reaktionen
Klinische Beispiele
- Myasthenia gravis mit Auto-AK gegen den
Cholinesteraserezeptor an der neuromuskulären
Endplatte Muskelschwäche
- Basedow-Krankheit mit Auto-Antikörpern gegen den TSH-
Rezeptor auf Thyreozyten Überfunktion
45
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-III-Reaktion
Immunkomplex-vermittelte Reaktionen
Alle Immunreaktionen, bei denen AG-AK-Komplexe
(= Immunkomplexe) über eine Komplementaktivierung
(+ granulozytäre Entzündungsreaktion) das Gewebe schädigen.
3 Kategorien der pathogenen Antigene
- Erreger-Fremd-AG bei chronischen Infekten
- Auto-AG
- Erreger-Fremd-AG an Körperoberflächen
46
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-III-Reaktion
Immunkomplex-vermittelte Reaktionen
Erreger-Fremd-Antigene bei chronischen Infekten
- Bakterien (z. B. Streptokokken)
- Viren (HBV, CMV)
- Protozoen (z. B. Plasmodien)
- Fremdseren
- Medikamente (Heroin)
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-III-Reaktion
Immunkomplex-vermittelte Reaktionen
Komplementfaktoren
Mastzelldegranulation
Histaminvermittelte seröse Entzündungsreaktion
Anlockung und Aktivierung von Neutrophilen
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-III-Reaktion
Immunkomplex-vermittelte Reaktionen
Immunkomplexe
Fc-Rezeptoren von Thrombozyten
Plättchenaggregate Mikrothromben
Ablagerung auf geschädigter Gefäßwand
49
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-III-Reaktion Immunkomplex-vermittelte Reaktionen
2 Typen der Immunkomplexkrankheit
- Serumkrankheit
Akute Serumkrankheit
Chronische Serumkrankheit
Systemischer Lupus erythematodes
Dermatomyositis
Rheumatoide Arthritis
- Arthus-Reaktion
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-III-Reaktion Immunkomplex-vermittelte Reaktionen
Arthus-Reaktion
Immunkomplexkrankheit vom lokalen Typ
- Leukozytoklastische Vaskulitis
- Exogen allergische Alveolitis
Lungenerkrankungen wegen Inhalation
organischer Stäube wie Schimmelpilze,
Vogelkotstaub, Tierhaarstaub, etc.
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-IV-Reaktion
Zellvermittelte Überempfindlichkeitsreaktionen
= Überempfindlichkeitsreaktion vom Spättyp
Immunreaktionen bei denen Antigene von
- Makrophagen „belagert“ werden (CD4+ vermittelt)
- Ag-tragende Zelle von CD8+ Zellen unschädlich gemacht werden
Zellvermittelte verzögerte Reaktion
Zelluläre zytotoxische Reaktion
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-IV-Reaktion
Zellvermittelte Überempfindlichkeitsreaktionen
Zellvermittelte verzögerte Reaktion
Auto-Aantigen oder Fremdantigen + HLA-TypII
CD4+ -T-Zellen werden stimuliert
Zytokincocktail
Einwandern von Makrophagen
Verdrängung der Lymphozyten
Bildung von Epitheloidzellen (Granulom)
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-IV-Reaktion
Zellvermittelte Überempfindlichkeitsreaktionen
Klinische Beispiele
Tuberkulinreaktion (kutan) nach postinfektiöser Antigen-Injektion
Infektionen mit intrazellulären Mikroorganismen wie verschiedene
Mykobakterien, Spirochäten (Lues), Brucellen, Yersinien, etc.
Sarkoidose
Kontaktallergien (epidermale Manifestation)
Medikamentenallergien
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Typ-IV-Reaktion
Zellvermittelte Überempfindlichkeitsreaktionen
Zelluläre zytotoxische Reaktionen
Transplantatallergien (-abstossungen)
Autoimmunkrankheiten
Tumorimmunologie
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Autoimmunerkrankungen
Chronische, nicht infektiöse Entzündungen mit
folgenden Charakteristika:
Ohne äußere Einflüsse auftretende Immunreaktionen
zellulärer und humoraler Art
Gegen bestimmte Körpersubstanzen gerichtet
Entweder lokal oder systemisch
Serologisch (hochtitrige) Auto-AK (IgG- und IgA-Isotyp)
gegen gegen definierte Autoantigene
Immungenetisch Assoziation mit bestimmten MHC-Haplotypen
56
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Ursachen von Autoimmunerkrankungen
1. Keine zentrale Immuntoleranz
2. Unterbrechung der klonalen Anergie (Co-Ligand fehlt)
3. Immortalisierung (nicht-Abschaltung)
aktivierter T-Zellen
4. Verlust von regulatorischen Suppressorzellen
5. Bildung kreuzreagierender AK (molekulares mimikry)
6. Freisetzung von Selbst Ag durch Gewebezerstörung
7. Demaskierung kryptischer Selbst Ag durch Medikamente, Virus
8. Inadäquate HLA-Expression
57
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Autoimmunität
Physiologische Autoreaktivität
Positive Selektion von T-Lymphozyten im Thymus
Reaktion von „natürlichen, polyspezifischen, niedrig affinen
IgM-Antikörpern mit körpereigenen Proteinen
Beseitigung von Molekülen nach Traumen
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Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Autoimmunerkrankungen
Die einzelnen Autoimmunerkrankungen
gehen auf unterschiedlich ausgeprägte und sich
überlappende Überempfindlichkeitsreaktionen
vom Typ I, III und IV zurück.
59
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Autoimmunerkrankungen
Unterteilung:
• Systemische Autoimmunerkrankungen
Kollagenosen, Vaskulitiden
• (vorwiegend) lokalisierte Autoimmunopathien
• Lokalisierte endo-/exokrine Autoimmunopathien
60
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Autoimmunerkrankungen
Systemische Autoimmunopathien
Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
Progressive systemische Sklerose
Dermato-/Polymyositis
Sjögren-Syndrom
61
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
Definition
Systemerkrankung mit immunkomplexbedingter Zellschädigung
Auto-Antikörper (ANA)
Inzidenz: 4-7/100.000
2.-4.Lebensjahrzehnt
Männer: Frauen = 1:9
Ätiologie
unklar (familiäre Häufung, MHC [DR2/DR3])
Assoziation zu Komplementaktivatoren-/-regulierender Faktoren
Umwelt, Medikamente (Penicillamin), Hormone, UV-Licht
Gewebefaktoren: Trauma, Operationen
Virusinfekte
62
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
ANA: antinukleäre Antikörper
gerichtet gegen Kernstrukturen (DNA, RNA, Histone)
ENA: extractable nuclear proteins
wasserlösliche Kern- und Zytoplasmaproteine
LE-Phänomen:
Kerne geschädigter Zellen reagieren mit ANA
Homogene, eosinophile Korpuskel
Phagozytose durch Makrophagen „LE-Zellen“
63
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
Immunkomplexablagerungen an Gefäßwand, Niere, Haut, Bindegewebe
Immunkomplexvaskulitis
Schmetterlingserythem
Endokarditis Libman-Sachs
Polyserositis
Lupusnephritis
Lupusarthritis
64
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
Perikarditis (am häufigsten)
Endokarditis (Libman-Sacks)
Unspezifische Myokarditis
Akzelerierte Koronararteriensklerose
65
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Was sind die typischen Veränderungen bei SLE?
Sehr häufig betroffen junge Frauen (20. – 30. LJ.)
Schmetterlingserythem des Gesichtes
Photosensitivität
Fieber, Krankheitsgefühl, Gewichtsverlust
und Zeichen der systemischen Entzündung
Gelenkbeschwerden und –entzündungen
66
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Progressive systemische Sklerose
Seltene, heterogene Systemerkrankung, bevorzugt dermale
Sklerose und reparativ-obstruktive Vaskulopathie
Inzidenz: 5/1.000.000; 5.-6. Lebensjahrzehnt
Männer : Frauen = 1:3
Ätiologie: unklar
HLA-Assoziation (DR5, DR11)
Zielorgan: perivaskuläre Fibroblasten
Exzessive Kollagensynthese – reduzierte Kollagenolyse
Gefäßeineingung, Vasospasmus
Durchblutungsstörung
67
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Progressive systemische Sklerose
SYSTEMISCH
Klinik: Haut (100%)
Tabaksbeutelmund
Sklerodaktylie
GIT (80%)
Schluckbeschwerden, Dysphagie, Reflux
Motilitätsstörungen,
Niere (75%)
Respirationstrakt (50%)
Lungenfibrose, Cor pulmonale
LOKALISIERT
CREST-Syndrom
68
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Progressive systemische Sklerose
CREST-Syndrom
Calcinosis cutis im
Finger-, Knie- und Ellenbogen
Raynaud-Syndrom
(Ö)Esophagus-Motilitätsstörungen
Skerodaktylie
Teleangiektasien
69
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Progressive systemische Sklerose
70
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Dermato-/Polymyositis
Dermatomyositis: mit Muskel- und Hautbeteiligung
Polymyositis: alleiniger symmetrischer Befall proximaler Muskulatur
Einschlußkörper-Myositis: asymm. Befall der distalen Muskulatur
Inzidenz: 1-2 : 100.000;
3.-5. Lebensjahrzehnt; Frauen häufiger als Männer betroffen
TUMOR-AUSSCHLUSS, da Paraneoplasie möglich!!
71
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Sjögren - Syndrom
Definition
Immunologisch Speicheldrüsenentzündung im
Rahmen einer systemischen Autoimmunerkrankung
Inzidenz: 2-4/1000; Altersgipfel: 2. Lebenshälfte; Frauen häufiger betroffen
Pathogenese
genetische Faktoren: HLA-DR3, HLA-DR2
exogene Faktoren: EBV
endogene Faktoren: APC-CD4+-Deregulation mit Aktivierung
von B-Zellen
Destruktion der Gangepithelien durch B-Lymphozyten
Fortschreitende Destruktion der exokrinen Drüsen
(Speicheldrüsen, Tränendrüsen)
SICCA-Syndrom: Schleimhautaustrocknung im Oropharynx
(aber auch: Pankreas, Leber, Lunge, Niere)
72
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Überlappungssyndrome (Overlap-Syndroms)
Nicht sicher einer Autoimmunerkrankung zuzuordnende Symptome
„Mixed Connective Tissue Disease (MCTD)“
Gemeinsamkeit: ANA-Antikörper
Sklerodermie-Myositis-Overlap – Syndrom
Primär-biliäre Zirrhose-CREST Overlap-Syndrom
73
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Primär systemische Vaskulitis
Ätiologisch unklare, arteriell Gefäßentzündungen mit
Akut-Phase-Reaktionen
Komplementverbrauchende Kryoglobulinen
Immunkomplexen
Auftreten von Antineutrophilen-Zytoplasma-AK (ANCA)
74
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Vaskulitis
75
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Vaskulitis
Definition: entzündliche Prozesse der Gefäßwand selbst
oder im Bereich der Adventitia (lokal oder systemisch)
Endangiitis, Endarteriitis,
Endophlebitis
Mesangiitis (Mesaortitis)
Periangiitis (Periarteriitis)
Panangiitis (Panarteriitis)
Gefäßwandentzündung durch Kyroglobuline (mit Komplementverbrauch),
Immunkomplexe, Anti-Neutrophilen-Antikörper (c-ANCA)
76
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
•
•
•
•
•
segmental-knotige Gefäßläsionen
nekrotisierende Entzündung der kleineren und mittleren Arterienäste
(keine Venenbeteiligung, nie Lungenarterien)
Pathogenese: Immunkomplexablagerungen, Assoziation mit Hepatitis B
autoaggressiver Entzündungsprozess
Organbeteiligung:
Niere > Herz > Leber > GI-Trakt > Muskulatur > Pankreas > Hoden
c-ANCA (anti-neutrophile cytoplasmatische Antikörper) und/oder
p-ANCA (perinukleäre -) selten positiv
Einführung in die Pathologie
Poly- (Pan-, Peri-) arteriitis nodosa
77
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Stadien: 1. fibrinoide Nekrose der Intima
2. Schwellung, zelluläres Infiltrat
(Plasmazellen, Makrophagen,
neutrophilen Granulozyten, Zerstörung der Elastica interna)
3. Vernarbung
5-Jahre-Überlebensrate (unbehandelt): 13 %
Einführung in die Pathologie
Poly- (Pan-, Peri-) arteriitis nodosa
78
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Autoimmunvaskulitiden
• Allergische Angiitis mit Granulomatose Churg-Strauss
• Hypersensitivitätsvaskulitis (leukozytoklastische Vaskulitis)
• Wegener Granulomatose
79
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
– 5 Jahresüberlebensrate (unbehandelt): 60%
Einführung in die Pathologie
Autoimmunvaskulitiden
Allergische Angiitis mit Granulomatose Churg-Strauss
– alle Gefäße betroffen (auch Lunge)
– Granulome (Epitheloidzellen, Riesenzellen),
eosinophile Gewebsinfiltrate, Bluteosinophilie,
Asthma bronchiale, Nierenbeteiligung selten
80
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Autoimmunvaskulitiden
Hypersensitivitätsvaskulitis (leukozytoklastische Vaskulitis):
– Venolen, Kapillaren und Arteriolen
(Haut, Gelenke, GI-Trakt, Lungen, Nieren)
– Pathogenese:
Immunkomplexablagerungen,
Serumkrankheit,
Arzneimittelreaktion
81
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Autoimmunvaskulitiden
Wegenersche Granulomatose
– nekrotisierende granulomatöse Vaskulitis
der oberen und unteren Luftwege
mit Glomerulonephritis
mit Beteiligung der kleinen bis mittelgroßen Arterien
cANCA in 95% positiv
Verlauf: ohne Behandlung: schnelle Entwicklung einer Niereninsuffizienz
82
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Goodpasture - Syndrom
Definition: GN vom rapid-progressiven Typ mit
Antiglomerulusbasalmembran-Antikörper und Lungenblutungen
0,2% aller Nierenbiopsien, Männer häufiger als Frauen betroffen
Ätiologie: Antibasalmembran-Ak gegen renale und pulmonale
BM (Virusinfekte, Kreuzreaktivität mit Streptokokkenmembran-
Komponenten)
Morphologie: Petechien, Nierenbeckenblutungen
GN mit „Halbmonden“ oft mit Riesenzellen, Schlingennekrosen;
lineare IgG-Ablagerungen an Kapillären der Niere und Lunge
Verlauf: Hämoptysen, unbehandelt: Niereninsuffizienz
83
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Transplantpathologie
Unter einer Transplantation versteht man die
Übertragung von Organen oder Geweben, die
nach Entfernung aus ihrer natürlichen
Umgebung an eine andere Stelle desselben
Organismus oder in einen anderen Organismus
gebracht werden.
84
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Transplantpathologie
Isotransplantat
Identisches Individuum (eineiige Zwillinge)
Autotranspantat
Gewebe desselben Organismus
Allotransplantat
Genetisch verschiedenes Individuum derselben Spezies
Xenotransplantat
Transplantation zwischen Individuen unterschiedlicher Spezies
85
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Transplantpathologie
Welche Organe (oder Teile) werden transplantiert?
Hornhaut
Gehörknochen
Herzklappen
Herz
Lunge
Leber
Niere
Pankreas
Darm
Gefäße
Knochenmark
86
Einführung in die Pathologie
Pathologie der Abstossungsreaktionen
Eine Abstossungsreaktion wird definiert als eine
(immunologische) Antwort des Wirtes auf fremde
Antigene im Spenderorgan.
Diese Abstossungsreaktion hat das Potential, das
Spenderorgan zu zerstören.
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
87
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Transplantpathologie
Abstossungsmechanismen
T-Zell-vermittelte Transplantatabstossung
Erkennungsphase
Proliferationsphase, Differenzierungsphase
Destruktionsphase
Antikörper-vermittelte Transplantatabstossung
Hyperakute Abstossung
Späte Reaktion
88
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Transplantpathologie
Organe Ausmass der Abstossungsreaktion
----------------------------------------------------------------------------------------------
Herz ++
Lunge
Leber
Niere
Pankreas
Darm
Knochenmark
+++
+
++ - +++
+
+
++
GvHK
GvHK
GvHK
----------------------------------------------------------------------------------------------
89
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Transplantpathologie
Hyperakute Abstossung (Minuten bis wenige Stunden)
Irreversible Schädigung eines Allotransplantates
(Thrombose und fibrinoide Nekrose) durch bereits
vorhandene zirkulierende AK gegen das Transplantat:
humoral-vermittelte Typ-II-Immunreaktion
90
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Transplantpathologie
Akute Abstossung (wenige Tage bis 4 Monate)
Spezifisch gegen Transplantations-AG gerichtete
Immunreaktionen, die zwischen 12 Tage (ev. eher)
bis 4 Monate nach Transplantation auftreten
mit Zerstörung des Allotransplantates.
91
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Transplantpathologie
Chronische Transplantatabstoßung (Monate bis > 1 Jahr)
Meist langsam fortschreitende Schädigung des Allotransplantates,
die sich wenige Monate bis Jahre nach der Transplantation einstellen
kann.
Obliterierende Vaskulopathie
durch Komplexbildung von Transplantations-AG mit
Wirts-AK, die sich in der Gefäßwand ablagern
92
Einführung in die Pathologie
In der Pathologie der Lebertransplantation gibt es
einen Unterschied zwischen:
Morphologischen Veränderungen ohne signifikante
klinische oder biochemische Zeichen einer Störung
(Biologische Abstoßung)
Morphologischen Veränderungen mit klinischen und/oder
biochemische Zeichen einer Störung
(Klinische Abstoßung)
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
93
4) Ischämie vermittelt Schädigungen der Gallengänge
Einführung in die Pathologie
Effektor-Mechanismen bei den Abstoßungsreaktionen der Leber:
1)T-Zell-vermittelte Lyse
direkt (T-Zell-Bindung an Zielzellen)
indirekt (Zytokin-vermittelt)
2)Unspezifische Abwehrmechanismen (Aktivierung von neutro-
philen und eosinophilen Granulozyten, Makrophagen, NK-Zellen)
3) Antikörper-vermittelte Schädigung
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
94
Basierend auf Zeit des Auftretens: sofort, früh, spät
Pathophysiologische Mechanismen
Kliniko-pathologische Charakteristika
Einführung in die Pathologie
3 Haupttypen der hepatischen Abstossungsreaktionen lassen sich
unterscheiden:
Hyperakute
Akute
Chronische
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
95
Einführung in die Pathologie
Eine hyperakute Abstossungsreaktion der Leber
(Synonyme: Primäre humorale AR, akute humorale AR, Antikörper-vermittelte AR)
wird definiert als Störung und ev. Versagen der Funktion
des Transplantes in einem Empfänger, der sogenannte
präformierte Antikörper aufweist.
Diese Form der Abstoßung ist sehr selten.
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
96
Einführung in die Pathologie
Eine hyperakute Abstossungsreaktion der Leber
ist gekennzeichnet durch:
durch ein Auftreten innerhalb von 2 Wochen nach TX
Klinisch durch ein akutes Leberversagen
unterschiedliche histopathologische Veränderungen
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
97
Snover triad: Portal inflammation
Bile duct damage
Venular endothelial inflammation (endotheliitis)
Einführung in die Pathologie
Akute Abstoßungsreaktion der Leber
(Synonyme: akute zelluläre AR, nicht-duktopenische AR) wird definiert
als ein immun-vermittelte Schädigung des Transplantats charakterisiert
durch ein zelluläres Infiltrat in den Portalfeldern in Verbindung mit
Gallengangsschäden (Zerstörungen) und Veränderungen der Gefäße
(Portalvene, Zentralvene). Entzündliche Veränderungen auch im Leberparenchym.
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
98
Klinisch signifikant:
Histologisch:
20 – 40%
bis zu 80%
Risikofaktoren
Höhere Inzidenz: Autoimmun-Hepatitis, Hepatitis-C
Niedrigere Inzidenz: Alkoholische Lebererkrankung, Hepatis-B
Einführung in die Pathologie
Akute Abstoßungsreaktion der Leber
Inzidenz
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
99
Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
Einführung in die Pathologie
Transplantpathologie
Graft-versus-Host-Reaktion (Krankheit [GvHK] oder Disease [GvHD])
Zytotoxische Immunreaktion implantierter oder infundierter immunkompe-
tenter T-Lymphozyten gegen einen immungeschwächten Empfänger.
Schädigung von
Epidermis
Ösophagus
Darm
Leber (Gallengangsepithel)

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08.03 Vaskulitis.Immunreaktionen und Vaskulitiden.Immunpathologie.Immuntransplantationen. - Bedeutung des HLA Systems. Immundefektsysndrome. Hypersensitivitätssyndrom. Autoimmunerkrankungen. Vaskuläre Auswirkungen.Gefäßentzündung.

  • 1. Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ 1 Vorlesung: Allgemeine Pathologie Immunpathologie, Pathologie der Transplantation
  • 2. 2 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Immunologie Wissenschaft, die sich mit der Antwort des Organismus auf eine - immunogene (antigene) Herausforderung - Erkennung von Selbst - Erkennung von Nicht-Selbst beschäftigt. Immunpathologie behandelt die krankhaften Zustände dieses Systems.
  • 3. 3 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Unspezifische Abwehr (Immunität) - meist angeborene Fähigkeiten oder Reaktionen, die die Immunantwort beeinflussen. - Fehlen eines immunologischen Gedächtnisses - Entwicklungsgeschichtlich älter - Überbrückung der Zeit bis zum Einsetzen der spezifischen Immunreaktionen (ca. 5 Tage) Zellulär: Beispiel Makrophagen Humoral: Beispiel Komplementsystem
  • 4. 4 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Spezifische Abwehr (Immunität) - Fähigkeit, körperfremde Stoffe (Antigene) als solche zu erkennen und spezifisch zu reagieren. Zellulär: T-Zellsystem Humoral: B-Zellsystem (Antikörperbildung)
  • 5. 5 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ zellulär humoral unspezifisch spezifisch Granulozyten Monozyten Mastzellen Killerzellen T-Lymphozyten, zytolytische regulatorische T-Zellen Komplement Zytokine Lysozym Antikörper (gebildet von Plasmazellen, B-Zellen) Einführung in die Pathologie Abwehrsysteme des Menschen
  • 6. 6 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Definition von Antigen(en): Organische Substanzen, die vom Immunsystem mit Hilfe von Immunrezeptoren als „fremd“ erkannt werden. Antigene können bei B- und T-Zellen eine Immunantwort auslösen Immunogene Biochemie: hochmolekulare Substanzen Fremdantigene: Erreger, aufgenommene Eiweiße, Pollen Haptene (inkomplette Antigene): niedermolekulare Ag, die erst nach Bindung an ein Trägerprotein als Antigen wirksam werden (z. B. Penizillin)
  • 7. 7 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Klassifikation von Antigenen Exogene Antigene z. B. Erreger, Pollen, Stäube, Chemikalien, etc. Endogene Antigene: Autolog = gegen Antigene desselben Individuums Homolog = gegen genetisch unterschiedliche Individuen derselben Spezies
  • 8. 8 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie HLA-System: human leucocyte antigen molecules MHC-Komplex auf Chromosom 6 kodiert Ausgeprägter Polymorphismus Alle Individuen unterscheiden sich in ihren exprimierten HLA-Molekülen (Ausnahme: Eineiige Zwillinge) HLA ist Ursache massiver T-Zell getriggerter Transplantatabstoßung histoinkompatibler Organe (Allotransplantatabstoßung)
  • 9. 9 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Ag-Präsentation: durch Antigen-präsentierende Zellen (APC) Endogene Antigene: CD8+-Zellen erkennen endogene Antigene zusammen mit MHC-Klasse I auf jeder Zelle Exogene Antigene: werden von APC-Zellen aufgenommen und verdaut. Bruchstücke werden in MHC-Klasse II dann CD4+-Zellen präsentiert. APC: zirkulierende Monozyten, Makrophagen, dendritische Zellen, Astrozyten, B-Zellen
  • 10. 10 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Antigenbearbeitung Zellmigration: Gewebe wird für immunkompetente Zellen durchlässig (Adhäsionsproteine) Ag-Prozessierung: Ag wird von APC Zellen aufgenommen Ag Präsentation: Ag wird mit „nicht-selbst“ und „selbst“-markiert über Zelloberflächenmolekül (HLA-Klasse II) Geeigneten T-Zellen präsentiert
  • 11. 11 Einführung in die Pathologie Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Zytotoxische T-Zellen CD8+-Zellen: Elimination von fremd gewordenen Körperzellen (nach Transplantation, Neoplasie, Infektion) durch Apoptose: Perforin „Durchlöcherung“ Caspaseinjektion -T-Zellen 2-5% der peripheren Lymphozyten (v. a. Schleimhäute) Rasch reagierende T-Zell-Population zur Entstehung eines TH1-Milieus NK-Zellen: natürliche Killerzellen Large granular lymphocytes 80% im Thymus; 5% der Lymphozyten im peripheren Blut Zytotoxische Wirkung ohne APC/MHC-Vermittlung Können körpereigene Zellen lysieren, wenn denen MHCI fehlt Lymphozytensubpopulation
  • 12. 12 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie TH-Helferzellen (CD4+-Zellen): TH1 und TH2 TH1 erkennen Antigene, die von 12-20 AS, die von MHC-II und APC präsentiert werden aktivieren B-Zellabwehr bilden Zytokine produzieren Makrophagenaktivatoren (IFN, TNF ,-) gegen Viren, Bakterien, Mykobakterien, Listerien, etc. Immunität vom verzögerten Typ; Opportunistische Infektionen TH2 produzieren B-Zell differenzierende Zytokine (IL4, IL5, IL10, IL13, GM-CSF) Parasitäre und allergische Abwehr Allergiker, Atopiker haben erhöhte TH2-Abwehr
  • 13. 13 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Wichtige Eigenschaften von T-Lymphozyten Lokalisation: Parakortikale Areale der Lymphknoten, Thymus, Periarterioläre Areale der Milz, Knochenmark machen ca. 60-70% der zirkulierenden Blutlymphozyten aus besitzen spezifische Oberflächenantigen: Antigen-spezifische T-Zell-Rezeptoren (TCR), aus  (95% der T-Zellen) oder Heterodimerern Gemeinsame Oberflächenmarker aller T-Zellen: CD3-Protein Funktionale Verschiedenheit von T-Zellen: CD4+ Helfer-Zellen (60% der reifen T-Zellen) CD8+ Suppressor-Zellen (30% der reifen T-Zellen)
  • 14. 14 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Wichtige Eigenschaften von B-Lymphozyten Lokalisation: Äußere Rindenregion der Lymphknoten Keimzentren und Mantelzone stimulierter Lymphozyten Follikel der weißen Milzpulpa Mukosa-assoziiertes lymphatisches Gewebe (MALT) Knochenmark und peripheres Blut Machen etwa 10 - 20% der Blutlymphozyten aus Besitzen antigenspezifische Oberflächenimmunglobuline M Zwei oder mehr nicht-variable transmembranäre Proteine (Ig und Ig) bilden ein Heterodimer, das Teil des B-Zell-Zezeptor-Komplexes ist Nach antigener Stimulation B-Zellen Plasmazellen
  • 15. 15 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Immunglobulin-Isotypen/Klassen und Subklassen 9 Schwere Kette (H-Kette) Isotypen: je 1 IgD, IgE, IgM 2 IgAs 4 IgGs 2 Leichte Ketten (L-Ketten) Isotypen: kappa lambda Insgesamt hat jeder Mensch somit 18 Immunglobulin-Isotypen
  • 16. 16 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Antikörperreaktion: Ablagerung von Immunkomplexen Menge und Größe eines Antigens entscheidet darüber, ob es mit Antikörpern größere Komplexe bildet Leichter Antigen-Überschuß: Immunkomplexe entstehen Komplexe werden durch Makrophagen beseitigt
  • 17. 17 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Antikörperreaktion: Ablagerung von Immunkomplexen Chronische Autoimmunerkrankungen Ablagerung von Immunkomplexen in Gefäßen: Im Nierenglomerulus: Gelenke: Haut: Vaskulitis Glomerulonephritis Arthritis Erythem
  • 18. 18 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Kryoglobuline Immunglobuline < 37oC Präzipitatausfall Erwärmung: Auflösung Kryoglobulinpräzipitate können Komplement aktivieren Endothelzellschädigung Vaskulitis kleiner Gefäße z.B. bei multiplem Myelom, HBV, HCV, Autoimmunerkrankungen
  • 19. 19 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Immundefektsyndrome Krankheitsbilder, bei denen das unspezifische oder spezifische Immunsystem einen Antigen-Stimulus gar nicht oder ineffektiv beantworten kann Häufiger Infektionen mit bestimmten Keimen Erhöhtes Karzinomrisiko Häufiger Autoimmunerkrankungen
  • 20. 20 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Immundefektsyndrome Primäre Immundefekte genetischer Defekt (angeboren) Sekundäre Immundefekte nicht genetisch Störung der B- und T-Zellen Störungen des Makrophagensystems Störungen des Komplementsystems
  • 21. 21 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Immundefektsyndrome Primäre B-Zelldefekte Durch Störungen der B-Zelldifferenzierung Agammaglobulinämie rezidivierende Infekte, Arthritis Gewöhnliche variable Immundefizienz Infekte, Arthritis, maligne Lymphome Isolierter IgA-Mangel Infektion, Atopie, Sprue, Autoimmunerkrankungen
  • 22. 22 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Immundefektsyndrome Primäre T-Zelldefekte In der Regel gefährlicher als B-Zelldefekte; Komplikationen durch Infektionen und gestörte Interaktionen von T- und B-Zellen DiGeorge-Syndrom Wiskott-Aldrich-Syndrom Hyper-IgM-Syndrom
  • 23. 23 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Immundefektsyndrome DiGeorge-Syndrom Pathogenetisch eine Deletion des Hox-1.5-Gens vor (Chromosomlokus 22q11) mit Hauptausprägung im Schlundtaschenbereich und fehlender T-Zellreifung Neonatale Tetanie (Hypoparathyreoidismus) Thymusaplasie (virale, fungale Infekte) Gesichtsfehlbildungen Kardiovaskuläre Fehlbildungen
  • 24. 24 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Immundefektsyndrome Primäre B-/T-Zelldefekte Schwere kombinierte Immundefekte (SCID) Defekte, bei denen die humorale und zelluläre Immunreaktion ausbleibt. Zugrunde liegend: Mutierte Stoffwechselenzyme lymphatischer Stammzellen Mutierte Zytokinrezeptoren in Vorläuferlymphozyten Mutierte Rekombinase mit defizienten Gen-Rearrangements der T- und B-Zell-Rezeptoren Mutierte Kinasen im T-zellulären Signalweg Mutierte Transkriptionsfaktoren in der MHC-Molekülexpr.
  • 25. 25 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Immundefektsyndrome Sekundäre Immundefekte Erworbene Immundefektzustände durch Mangel an Immunglobulinen oder Mangel an T- Zellen Humorale Immundefekte Zelluläre Immundefekte
  • 26. 26 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Immundefektsyndrome Humorale Immundefekte Defiziente Proteinzufuhr Proteinverlustsyndrom Gammopathie mit Synthese defekter Immungl.
  • 27. 27 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Immundefektsyndrome Zelluläre Immundefekte Gestörte T-Zellproliferation durch Immunsuppressiva Zytostatika T-Zelltumoren Gestörte T-Zellfunktion Viren (HIV) Chronische Infekte
  • 28. 28 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie AIDS - HIV Definition: Gefahr: durch HI-Viren induziertes Immundefektsyndrom progredienter Defekt der zellulären Abwehr verminderte Zahl der CD4+ TH-Zellen opportunistische Infektionen, Tumoren Tropismus für Zellen, die auf der Oberfläche CD4-Ag tragen: TH4-Zellen, Monozyten/Makrophagen, Langerhans-Zellen der Haut, Dendritische Zellen
  • 29. 29 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Was versteht man unter dem DiGeorge-Syndrom? Wesentlich: T-Zelldefizienz durch Fehlentwicklung des Thymus Teil des CATCH 22-Syndrom: Cardiac abnormality, T cell deficit, cleft palate, hypocalcemia Chromosom 22q11 deletion
  • 30. 30 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Was versteht man unter AIDS? Das Aquired Immunodeficiency Syndrom ist eine Infektionserkrankung verursacht durch humane Immundefizienz-Viren (HIV1 und HIV2). Charakterisiert durch eine schwere Suppression des Immunsystems mit Suszeptibilität für Infektionen, neurologische Erkrankungen, Tumoren.
  • 31. 31 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Pathogene Immunreaktionen Überempfindlichkeitsreaktionen Aktiver, unkontrollierter Übergriff einer Immunreaktion auf gesundes Gewebe. Typ-I-Reaktion Typ-II-Reaktion Typ-III-Reaktion Typ-IV-Reaktion
  • 32. 32 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Pathogenese der Hypersensitivitätsreaktionen Freisetzung von vasoaktiven und spasmogenen Mediatoren einer Entzündung Typ-I-Reaktion Bindung von Antikörpern auf Zelloberflächenantigene mit Prädisposition einer Lyse und Phagozytose Typ-II-Reaktion Bildung von Ag-Antikörper-Komplexen mit Aktivierung des Komplementsystems Typ-III-Reaktion Sensibilisierung von T-Lymphozyten nach einer Reaktion mit Antigen und granulomatöse Entzündung (CD4+) oder CD8+-Killing von Antigen-tragenden Zellen Typ-IV-Reaktion
  • 33. 33 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Pathogenese der Hypersensitivitätsreaktionen In manchen Individuen führt eine wiederholte Exposition gegenüber Antigen(en) nicht (nur) zur protektiven Immunantwort, sondern zu einer gegenteiligen Reaktion (Hypersensitivität).
  • 34. 34 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-I-Reaktion IgE-vermittelte Sofortreaktionen Pathogenetischer Ablauf der Sofortreaktion - Sensibilisierungsphase - Zweite Allergenexposition - Anaphylaktische Reaktion lokale Anaphylaxie Systemische Anphylaxie
  • 35. 35 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-I-Reaktion IgE-vermittelte Sofortreaktionen Manifestationsformen - starke Hautreaktion: Rötung, Juckreiz, Quaddeln - Bronchospasmus mit Atemnot - Anaphylaktischer Schock („Sofortreaktion“)
  • 36. 36 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-I-Reaktion IgE-vermittelte Sofortreaktionen 20% der Bevölkerung leiden an einer solchen Überempfindlichkeitsreaktion Atopie - Rhinitis allergica - Asthma bronchiale - Urtikaria
  • 37. 37 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-II-Reaktion Humorale, zytotoxische Reaktionen Alle Immunreaktionen, bei denen IgG- oder IgM- Antikörper durch gezielte Bindungen an Oberflächen gebundene Antigene das Gewebe zerstören. IgG- und IgM-Antikörper gegen - körpereigene Autoantigene auf der Zellmembran - auf der Zelloberfläche exprimierte Virus-Ag - auf der Zelloberfläche absorbierte Haptene - Autoantigene auf der Extrazellularmatrix
  • 38. 38 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-II-Reaktion Humorale, zytotoxische Reaktionen Folgen einer solchen Ag-Antikörper-Reaktion sind: - Komplement-vermittelte Zytotoxizität - Antikörper-vermittelte Zytotoxität (ADCC) - Antikörper-bedingte Funktionsstörung
  • 39. 39 Einführung in die Pathologie Typ-II-Reaktion Humorale, zytotoxische Reaktionen Komplement-vermittelte Zytotoxizität - Aktivierung der Komplement-Kaskade (= MAC, C5-9) - Membranattackierende porenbildende Komplex und andere Mechanismen Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
  • 40. 40 Einführung in die Pathologie Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Typ-II-Reaktion Humorale, zytotoxische Reaktionen Klinische Beispiele - ABO-Blutgruppenunverträglichkeit - Rhesusinkompatibilität - Wärme- und Kälteautoantikörper - Goodpasture-Syndrom - Bullöses Pemphigoid - Rheumatisches Fieder (AK gegen Streptokokken-Ag) und andere Mechanismen
  • 41. 41 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-II-Reaktion Humorale, zytotoxische Reaktionen Antikörper-vermittelte Zytotoxizität - Körpereigene Zielzellen Belagerung durch IgM-Antikörper - Transplantierte Fremdzellen Zerstörung durch nicht-sensibilisierte Zellen: Monozyten, Neutrophile, Eosinophile, NK-Zellen
  • 42. 42 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-II-Reaktion Humorale, zytotoxische Reaktionen Klinische Beispiele - Tumorzellzerstörung durch Antikörper - Parasitenzerstörung (IgE-Vermittlung) - Autoimmunkrankheiten (Hashimoto-Thyreoiditis, Typ-A-Gastritis) - Transplantatabstossung (hyperakute Form)
  • 43. 43 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-II-Reaktion Humorale, zytotoxische Reaktionen Antikörper-bedingte Funktionsstörung - Antikörper lagern sich auf Antigenen ab, die eine Rezeptorfunktion haben Hemmung der Zielzellen Stimulierung der Zielzellen
  • 44. 44 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-II-Reaktion Humorale, zytotoxische Reaktionen Klinische Beispiele - Myasthenia gravis mit Auto-AK gegen den Cholinesteraserezeptor an der neuromuskulären Endplatte Muskelschwäche - Basedow-Krankheit mit Auto-Antikörpern gegen den TSH- Rezeptor auf Thyreozyten Überfunktion
  • 45. 45 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-III-Reaktion Immunkomplex-vermittelte Reaktionen Alle Immunreaktionen, bei denen AG-AK-Komplexe (= Immunkomplexe) über eine Komplementaktivierung (+ granulozytäre Entzündungsreaktion) das Gewebe schädigen. 3 Kategorien der pathogenen Antigene - Erreger-Fremd-AG bei chronischen Infekten - Auto-AG - Erreger-Fremd-AG an Körperoberflächen
  • 46. 46 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-III-Reaktion Immunkomplex-vermittelte Reaktionen Erreger-Fremd-Antigene bei chronischen Infekten - Bakterien (z. B. Streptokokken) - Viren (HBV, CMV) - Protozoen (z. B. Plasmodien) - Fremdseren - Medikamente (Heroin)
  • 47. 47 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-III-Reaktion Immunkomplex-vermittelte Reaktionen Komplementfaktoren Mastzelldegranulation Histaminvermittelte seröse Entzündungsreaktion Anlockung und Aktivierung von Neutrophilen
  • 48. 48 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-III-Reaktion Immunkomplex-vermittelte Reaktionen Immunkomplexe Fc-Rezeptoren von Thrombozyten Plättchenaggregate Mikrothromben Ablagerung auf geschädigter Gefäßwand
  • 49. 49 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-III-Reaktion Immunkomplex-vermittelte Reaktionen 2 Typen der Immunkomplexkrankheit - Serumkrankheit Akute Serumkrankheit Chronische Serumkrankheit Systemischer Lupus erythematodes Dermatomyositis Rheumatoide Arthritis - Arthus-Reaktion
  • 50. 50 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-III-Reaktion Immunkomplex-vermittelte Reaktionen Arthus-Reaktion Immunkomplexkrankheit vom lokalen Typ - Leukozytoklastische Vaskulitis - Exogen allergische Alveolitis Lungenerkrankungen wegen Inhalation organischer Stäube wie Schimmelpilze, Vogelkotstaub, Tierhaarstaub, etc.
  • 51. 51 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-IV-Reaktion Zellvermittelte Überempfindlichkeitsreaktionen = Überempfindlichkeitsreaktion vom Spättyp Immunreaktionen bei denen Antigene von - Makrophagen „belagert“ werden (CD4+ vermittelt) - Ag-tragende Zelle von CD8+ Zellen unschädlich gemacht werden Zellvermittelte verzögerte Reaktion Zelluläre zytotoxische Reaktion
  • 52. 52 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-IV-Reaktion Zellvermittelte Überempfindlichkeitsreaktionen Zellvermittelte verzögerte Reaktion Auto-Aantigen oder Fremdantigen + HLA-TypII CD4+ -T-Zellen werden stimuliert Zytokincocktail Einwandern von Makrophagen Verdrängung der Lymphozyten Bildung von Epitheloidzellen (Granulom)
  • 53. 53 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-IV-Reaktion Zellvermittelte Überempfindlichkeitsreaktionen Klinische Beispiele Tuberkulinreaktion (kutan) nach postinfektiöser Antigen-Injektion Infektionen mit intrazellulären Mikroorganismen wie verschiedene Mykobakterien, Spirochäten (Lues), Brucellen, Yersinien, etc. Sarkoidose Kontaktallergien (epidermale Manifestation) Medikamentenallergien
  • 54. 54 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Typ-IV-Reaktion Zellvermittelte Überempfindlichkeitsreaktionen Zelluläre zytotoxische Reaktionen Transplantatallergien (-abstossungen) Autoimmunkrankheiten Tumorimmunologie
  • 55. 55 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Autoimmunerkrankungen Chronische, nicht infektiöse Entzündungen mit folgenden Charakteristika: Ohne äußere Einflüsse auftretende Immunreaktionen zellulärer und humoraler Art Gegen bestimmte Körpersubstanzen gerichtet Entweder lokal oder systemisch Serologisch (hochtitrige) Auto-AK (IgG- und IgA-Isotyp) gegen gegen definierte Autoantigene Immungenetisch Assoziation mit bestimmten MHC-Haplotypen
  • 56. 56 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Ursachen von Autoimmunerkrankungen 1. Keine zentrale Immuntoleranz 2. Unterbrechung der klonalen Anergie (Co-Ligand fehlt) 3. Immortalisierung (nicht-Abschaltung) aktivierter T-Zellen 4. Verlust von regulatorischen Suppressorzellen 5. Bildung kreuzreagierender AK (molekulares mimikry) 6. Freisetzung von Selbst Ag durch Gewebezerstörung 7. Demaskierung kryptischer Selbst Ag durch Medikamente, Virus 8. Inadäquate HLA-Expression
  • 57. 57 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Autoimmunität Physiologische Autoreaktivität Positive Selektion von T-Lymphozyten im Thymus Reaktion von „natürlichen, polyspezifischen, niedrig affinen IgM-Antikörpern mit körpereigenen Proteinen Beseitigung von Molekülen nach Traumen
  • 58. 58 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Autoimmunerkrankungen Die einzelnen Autoimmunerkrankungen gehen auf unterschiedlich ausgeprägte und sich überlappende Überempfindlichkeitsreaktionen vom Typ I, III und IV zurück.
  • 59. 59 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Autoimmunerkrankungen Unterteilung: • Systemische Autoimmunerkrankungen Kollagenosen, Vaskulitiden • (vorwiegend) lokalisierte Autoimmunopathien • Lokalisierte endo-/exokrine Autoimmunopathien
  • 60. 60 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Autoimmunerkrankungen Systemische Autoimmunopathien Systemischer Lupus erythematodes (SLE) Progressive systemische Sklerose Dermato-/Polymyositis Sjögren-Syndrom
  • 61. 61 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Systemischer Lupus erythematodes (SLE) Definition Systemerkrankung mit immunkomplexbedingter Zellschädigung Auto-Antikörper (ANA) Inzidenz: 4-7/100.000 2.-4.Lebensjahrzehnt Männer: Frauen = 1:9 Ätiologie unklar (familiäre Häufung, MHC [DR2/DR3]) Assoziation zu Komplementaktivatoren-/-regulierender Faktoren Umwelt, Medikamente (Penicillamin), Hormone, UV-Licht Gewebefaktoren: Trauma, Operationen Virusinfekte
  • 62. 62 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Systemischer Lupus erythematodes (SLE) ANA: antinukleäre Antikörper gerichtet gegen Kernstrukturen (DNA, RNA, Histone) ENA: extractable nuclear proteins wasserlösliche Kern- und Zytoplasmaproteine LE-Phänomen: Kerne geschädigter Zellen reagieren mit ANA Homogene, eosinophile Korpuskel Phagozytose durch Makrophagen „LE-Zellen“
  • 63. 63 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Systemischer Lupus erythematodes (SLE) Immunkomplexablagerungen an Gefäßwand, Niere, Haut, Bindegewebe Immunkomplexvaskulitis Schmetterlingserythem Endokarditis Libman-Sachs Polyserositis Lupusnephritis Lupusarthritis
  • 64. 64 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Systemischer Lupus erythematodes (SLE) Perikarditis (am häufigsten) Endokarditis (Libman-Sacks) Unspezifische Myokarditis Akzelerierte Koronararteriensklerose
  • 65. 65 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Was sind die typischen Veränderungen bei SLE? Sehr häufig betroffen junge Frauen (20. – 30. LJ.) Schmetterlingserythem des Gesichtes Photosensitivität Fieber, Krankheitsgefühl, Gewichtsverlust und Zeichen der systemischen Entzündung Gelenkbeschwerden und –entzündungen
  • 66. 66 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Progressive systemische Sklerose Seltene, heterogene Systemerkrankung, bevorzugt dermale Sklerose und reparativ-obstruktive Vaskulopathie Inzidenz: 5/1.000.000; 5.-6. Lebensjahrzehnt Männer : Frauen = 1:3 Ätiologie: unklar HLA-Assoziation (DR5, DR11) Zielorgan: perivaskuläre Fibroblasten Exzessive Kollagensynthese – reduzierte Kollagenolyse Gefäßeineingung, Vasospasmus Durchblutungsstörung
  • 67. 67 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Progressive systemische Sklerose SYSTEMISCH Klinik: Haut (100%) Tabaksbeutelmund Sklerodaktylie GIT (80%) Schluckbeschwerden, Dysphagie, Reflux Motilitätsstörungen, Niere (75%) Respirationstrakt (50%) Lungenfibrose, Cor pulmonale LOKALISIERT CREST-Syndrom
  • 68. 68 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Progressive systemische Sklerose CREST-Syndrom Calcinosis cutis im Finger-, Knie- und Ellenbogen Raynaud-Syndrom (Ö)Esophagus-Motilitätsstörungen Skerodaktylie Teleangiektasien
  • 69. 69 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Progressive systemische Sklerose
  • 70. 70 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Dermato-/Polymyositis Dermatomyositis: mit Muskel- und Hautbeteiligung Polymyositis: alleiniger symmetrischer Befall proximaler Muskulatur Einschlußkörper-Myositis: asymm. Befall der distalen Muskulatur Inzidenz: 1-2 : 100.000; 3.-5. Lebensjahrzehnt; Frauen häufiger als Männer betroffen TUMOR-AUSSCHLUSS, da Paraneoplasie möglich!!
  • 71. 71 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Sjögren - Syndrom Definition Immunologisch Speicheldrüsenentzündung im Rahmen einer systemischen Autoimmunerkrankung Inzidenz: 2-4/1000; Altersgipfel: 2. Lebenshälfte; Frauen häufiger betroffen Pathogenese genetische Faktoren: HLA-DR3, HLA-DR2 exogene Faktoren: EBV endogene Faktoren: APC-CD4+-Deregulation mit Aktivierung von B-Zellen Destruktion der Gangepithelien durch B-Lymphozyten Fortschreitende Destruktion der exokrinen Drüsen (Speicheldrüsen, Tränendrüsen) SICCA-Syndrom: Schleimhautaustrocknung im Oropharynx (aber auch: Pankreas, Leber, Lunge, Niere)
  • 72. 72 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Überlappungssyndrome (Overlap-Syndroms) Nicht sicher einer Autoimmunerkrankung zuzuordnende Symptome „Mixed Connective Tissue Disease (MCTD)“ Gemeinsamkeit: ANA-Antikörper Sklerodermie-Myositis-Overlap – Syndrom Primär-biliäre Zirrhose-CREST Overlap-Syndrom
  • 73. 73 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Primär systemische Vaskulitis Ätiologisch unklare, arteriell Gefäßentzündungen mit Akut-Phase-Reaktionen Komplementverbrauchende Kryoglobulinen Immunkomplexen Auftreten von Antineutrophilen-Zytoplasma-AK (ANCA)
  • 74. 74 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Vaskulitis
  • 75. 75 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Vaskulitis Definition: entzündliche Prozesse der Gefäßwand selbst oder im Bereich der Adventitia (lokal oder systemisch) Endangiitis, Endarteriitis, Endophlebitis Mesangiitis (Mesaortitis) Periangiitis (Periarteriitis) Panangiitis (Panarteriitis) Gefäßwandentzündung durch Kyroglobuline (mit Komplementverbrauch), Immunkomplexe, Anti-Neutrophilen-Antikörper (c-ANCA)
  • 76. 76 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ • • • • • segmental-knotige Gefäßläsionen nekrotisierende Entzündung der kleineren und mittleren Arterienäste (keine Venenbeteiligung, nie Lungenarterien) Pathogenese: Immunkomplexablagerungen, Assoziation mit Hepatitis B autoaggressiver Entzündungsprozess Organbeteiligung: Niere > Herz > Leber > GI-Trakt > Muskulatur > Pankreas > Hoden c-ANCA (anti-neutrophile cytoplasmatische Antikörper) und/oder p-ANCA (perinukleäre -) selten positiv Einführung in die Pathologie Poly- (Pan-, Peri-) arteriitis nodosa
  • 77. 77 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Stadien: 1. fibrinoide Nekrose der Intima 2. Schwellung, zelluläres Infiltrat (Plasmazellen, Makrophagen, neutrophilen Granulozyten, Zerstörung der Elastica interna) 3. Vernarbung 5-Jahre-Überlebensrate (unbehandelt): 13 % Einführung in die Pathologie Poly- (Pan-, Peri-) arteriitis nodosa
  • 78. 78 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Autoimmunvaskulitiden • Allergische Angiitis mit Granulomatose Churg-Strauss • Hypersensitivitätsvaskulitis (leukozytoklastische Vaskulitis) • Wegener Granulomatose
  • 79. 79 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ – 5 Jahresüberlebensrate (unbehandelt): 60% Einführung in die Pathologie Autoimmunvaskulitiden Allergische Angiitis mit Granulomatose Churg-Strauss – alle Gefäße betroffen (auch Lunge) – Granulome (Epitheloidzellen, Riesenzellen), eosinophile Gewebsinfiltrate, Bluteosinophilie, Asthma bronchiale, Nierenbeteiligung selten
  • 80. 80 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Autoimmunvaskulitiden Hypersensitivitätsvaskulitis (leukozytoklastische Vaskulitis): – Venolen, Kapillaren und Arteriolen (Haut, Gelenke, GI-Trakt, Lungen, Nieren) – Pathogenese: Immunkomplexablagerungen, Serumkrankheit, Arzneimittelreaktion
  • 81. 81 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Autoimmunvaskulitiden Wegenersche Granulomatose – nekrotisierende granulomatöse Vaskulitis der oberen und unteren Luftwege mit Glomerulonephritis mit Beteiligung der kleinen bis mittelgroßen Arterien cANCA in 95% positiv Verlauf: ohne Behandlung: schnelle Entwicklung einer Niereninsuffizienz
  • 82. 82 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Goodpasture - Syndrom Definition: GN vom rapid-progressiven Typ mit Antiglomerulusbasalmembran-Antikörper und Lungenblutungen 0,2% aller Nierenbiopsien, Männer häufiger als Frauen betroffen Ätiologie: Antibasalmembran-Ak gegen renale und pulmonale BM (Virusinfekte, Kreuzreaktivität mit Streptokokkenmembran- Komponenten) Morphologie: Petechien, Nierenbeckenblutungen GN mit „Halbmonden“ oft mit Riesenzellen, Schlingennekrosen; lineare IgG-Ablagerungen an Kapillären der Niere und Lunge Verlauf: Hämoptysen, unbehandelt: Niereninsuffizienz
  • 83. 83 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Transplantpathologie Unter einer Transplantation versteht man die Übertragung von Organen oder Geweben, die nach Entfernung aus ihrer natürlichen Umgebung an eine andere Stelle desselben Organismus oder in einen anderen Organismus gebracht werden.
  • 84. 84 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Transplantpathologie Isotransplantat Identisches Individuum (eineiige Zwillinge) Autotranspantat Gewebe desselben Organismus Allotransplantat Genetisch verschiedenes Individuum derselben Spezies Xenotransplantat Transplantation zwischen Individuen unterschiedlicher Spezies
  • 85. 85 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Transplantpathologie Welche Organe (oder Teile) werden transplantiert? Hornhaut Gehörknochen Herzklappen Herz Lunge Leber Niere Pankreas Darm Gefäße Knochenmark
  • 86. 86 Einführung in die Pathologie Pathologie der Abstossungsreaktionen Eine Abstossungsreaktion wird definiert als eine (immunologische) Antwort des Wirtes auf fremde Antigene im Spenderorgan. Diese Abstossungsreaktion hat das Potential, das Spenderorgan zu zerstören. Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
  • 87. 87 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Transplantpathologie Abstossungsmechanismen T-Zell-vermittelte Transplantatabstossung Erkennungsphase Proliferationsphase, Differenzierungsphase Destruktionsphase Antikörper-vermittelte Transplantatabstossung Hyperakute Abstossung Späte Reaktion
  • 88. 88 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Transplantpathologie Organe Ausmass der Abstossungsreaktion ---------------------------------------------------------------------------------------------- Herz ++ Lunge Leber Niere Pankreas Darm Knochenmark +++ + ++ - +++ + + ++ GvHK GvHK GvHK ----------------------------------------------------------------------------------------------
  • 89. 89 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Transplantpathologie Hyperakute Abstossung (Minuten bis wenige Stunden) Irreversible Schädigung eines Allotransplantates (Thrombose und fibrinoide Nekrose) durch bereits vorhandene zirkulierende AK gegen das Transplantat: humoral-vermittelte Typ-II-Immunreaktion
  • 90. 90 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Transplantpathologie Akute Abstossung (wenige Tage bis 4 Monate) Spezifisch gegen Transplantations-AG gerichtete Immunreaktionen, die zwischen 12 Tage (ev. eher) bis 4 Monate nach Transplantation auftreten mit Zerstörung des Allotransplantates.
  • 91. 91 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Transplantpathologie Chronische Transplantatabstoßung (Monate bis > 1 Jahr) Meist langsam fortschreitende Schädigung des Allotransplantates, die sich wenige Monate bis Jahre nach der Transplantation einstellen kann. Obliterierende Vaskulopathie durch Komplexbildung von Transplantations-AG mit Wirts-AK, die sich in der Gefäßwand ablagern
  • 92. 92 Einführung in die Pathologie In der Pathologie der Lebertransplantation gibt es einen Unterschied zwischen: Morphologischen Veränderungen ohne signifikante klinische oder biochemische Zeichen einer Störung (Biologische Abstoßung) Morphologischen Veränderungen mit klinischen und/oder biochemische Zeichen einer Störung (Klinische Abstoßung) Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
  • 93. 93 4) Ischämie vermittelt Schädigungen der Gallengänge Einführung in die Pathologie Effektor-Mechanismen bei den Abstoßungsreaktionen der Leber: 1)T-Zell-vermittelte Lyse direkt (T-Zell-Bindung an Zielzellen) indirekt (Zytokin-vermittelt) 2)Unspezifische Abwehrmechanismen (Aktivierung von neutro- philen und eosinophilen Granulozyten, Makrophagen, NK-Zellen) 3) Antikörper-vermittelte Schädigung Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
  • 94. 94 Basierend auf Zeit des Auftretens: sofort, früh, spät Pathophysiologische Mechanismen Kliniko-pathologische Charakteristika Einführung in die Pathologie 3 Haupttypen der hepatischen Abstossungsreaktionen lassen sich unterscheiden: Hyperakute Akute Chronische Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
  • 95. 95 Einführung in die Pathologie Eine hyperakute Abstossungsreaktion der Leber (Synonyme: Primäre humorale AR, akute humorale AR, Antikörper-vermittelte AR) wird definiert als Störung und ev. Versagen der Funktion des Transplantes in einem Empfänger, der sogenannte präformierte Antikörper aufweist. Diese Form der Abstoßung ist sehr selten. Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
  • 96. 96 Einführung in die Pathologie Eine hyperakute Abstossungsreaktion der Leber ist gekennzeichnet durch: durch ein Auftreten innerhalb von 2 Wochen nach TX Klinisch durch ein akutes Leberversagen unterschiedliche histopathologische Veränderungen Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
  • 97. 97 Snover triad: Portal inflammation Bile duct damage Venular endothelial inflammation (endotheliitis) Einführung in die Pathologie Akute Abstoßungsreaktion der Leber (Synonyme: akute zelluläre AR, nicht-duktopenische AR) wird definiert als ein immun-vermittelte Schädigung des Transplantats charakterisiert durch ein zelluläres Infiltrat in den Portalfeldern in Verbindung mit Gallengangsschäden (Zerstörungen) und Veränderungen der Gefäße (Portalvene, Zentralvene). Entzündliche Veränderungen auch im Leberparenchym. Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
  • 98. 98 Klinisch signifikant: Histologisch: 20 – 40% bis zu 80% Risikofaktoren Höhere Inzidenz: Autoimmun-Hepatitis, Hepatitis-C Niedrigere Inzidenz: Alkoholische Lebererkrankung, Hepatis-B Einführung in die Pathologie Akute Abstoßungsreaktion der Leber Inzidenz Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“
  • 99. 99 Christian Wittekind Institut für Pathologie „The Science behind the Cure“ Einführung in die Pathologie Transplantpathologie Graft-versus-Host-Reaktion (Krankheit [GvHK] oder Disease [GvHD]) Zytotoxische Immunreaktion implantierter oder infundierter immunkompe- tenter T-Lymphozyten gegen einen immungeschwächten Empfänger. Schädigung von Epidermis Ösophagus Darm Leber (Gallengangsepithel)