Autoimmunerkrankungen, Teil 1. Definition von Autoimmunerkrankungen. Beispiele für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen. Typische Autoimmunerkrankungen
Autoimmunität.Definition von Autoimmunerkrankungen.Liste der Autoimmunerkrankungen.Unterscheidung von zwei Typen von Autoimmunreaktionen.Häufige Ursache von Autoimmunreaktionen.PAthogenese von Autoimmunerkrankungen.Vielfältige Organbeteiligungen von Autoimmunerkrankungen. Beispiele von Autoimmunerkrankungen.
Weitergabeskript mit kurzen Ergänzunhgen.
24 Pädiatrische Notfälle.Notfallschema und Kruppsyndrom
Autoimmunerkrankungen, Teil 1. Definition von Autoimmunerkrankungen. Beispiele für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen. Typische Autoimmunerkrankungen
1. Autoimmunität
Allgemeine Immunologie
Institut fu r Immunologie
UKK Kiel
Stefan Jenisch
Immunobiology: The Immune System in Health and Disease; Charles A. Janeway, Jr. Paul Travers ,Mark
Walport J. Donald Capra
Weitergabeskript über die Entstehung
von Autoimmunerkrankungen
2. Definition: Erkrankung durch Autoimmunreaktion. Unterschieden werden organspezifische
(z. B. Diabetes mellitus Typ I) und nicht organspezifische (z. B. rheumatoide Arthritis)
Autoimmunkrankheiten sowie Mischformen (z. B. Sjögren-Syndrom). Diagnostisch wichtig ist
der Nachweis von Autoantikörpern, Behandlung und Prognose hängen ab von der Ursache.
Hintergrund: Vorkommen familiär gehäuft
oft mit HLA-System assoziiert
im Kindesalter selten (Prävalenz: siehe Tabelle 1; Häufigkeit z. T. steigend).
Therapie: Feedback
organspezifische Autoimmunkrankheit
häufig pharmakologisch durch Substitutionsbehandlung, nichtsteroidale Anti-
phlogistika
ggf. operativ: Implantation (z. B. Endoprothese) oder Transplantation (z. B.
Niere)
systemische Autoimmunkrankheit: Immunsuppressiva.
Quelle: Pschyrembel
3.
4.
5.
6. Unterscheidung zwischen
• angeborener und teils reaktivierter Autoimmunreaktion
und erworbener Autoimmunreaktion durch
• Fehlerkennung des Immunsystems, bei übermäßigem
Angebot von Fremdantigenen im Rahmen eines
vorausgehenden schweren Infektes
• Fast der vollständig überwiegende Teil der
..Autoimmunerkrankungen ist aber angeboren
7. Häufig können auch Ak im Überschuß temporäre
Autoimmunreaktionen auslösen. Der Pathomechanismus
der Klasse I, der lokalen Typ III-Reaktion im Ak-
Überschuß.
8. Bsp. Pathomechanismus II
der lokalen Typ III-Reaktion im Ak-
Überschuß
• Sensibilisierung: Antigenverabreichung induzieren B-
Zellreifung zu Plasmazellen, die IgG bilden
• Provokation: AG + AK = IK; lokale Aktivierung von
Komplement C5a lockt Neutrophile an Freisetzung
lysosomaler Enzyme PG, LT &
Sauerstoffradikalsynthese Nekrose
• Arthus-Reaktion
9. Systemische Typ III- Reaktion im AG-
Überschuß
• Immunkomplexe sind recht klein uneffizienter Abbau in
Leber & Milz zirkulieren im Blut und bleiben in kleinen
Gefäßen stecken.
11. Durch Verschiebung der Infekterregererkennung durch T-
Lymphozyten in Richtung Fehl-Erkennung von Gewebe
MHCII , können akute Autoimmunreaktionen auftreten,
aber auch im Zusammenhang mit Autoimmunogenen
angeborene Autoimmunerkrankungen reaktiviert und
ausgelöst werden. Voraussetzung sind klar erkennbare
Antigene von Krankheitserregern, die oft Eiweißstrukturen
von Organoberflächen sehr ähneln können. Es handelt
sich hierbei um eine Art Immunmimikryreaktion die zu
einem Fehlerkennen von körpereigenen Strukturproteinen
anstelle den Proteinen des Krankheitserregers führen.
12. BSP: Typ III- Reaktionen im Gefolge von
Infektionskrankheiten
13. IK-Ak- Bildung unter Immundefizienz
2 Ursachen: I. AG- Überschuß
II. AK- Defizit
Ist AK-Qualität oder –Quantität ungenügend, werden
die zirkulierenden IK nicht abgebaut.
TypIII- Reaktion deren Symptome gleich einer
Autoimmunerkrankung sind.
17. Weitere IK- Bildungs Ursachen
Nahrungsmittel (Allergie)
Unbekannte Viren (Polyarteriitis nodosa)
Impfungen
Sogar bei der normalen Nahrungsaufnahme
entstehen IKs. Zum Problem werden sie nur,
wenn sie persistieren.
21. Prinzip der indirekten Immunfluoreszenz (IIF)”
Mit floureszierenden Antikörpern kann man die Ablagerung von Entzündungsproteinen
nachweisen, die teils unspezifisch sein können. Ein genauer untersuchtes Krankheits-
bild und deren Pathogenese kann aber aufzeigen bei welcher Erkrankung es
überwiegend zur Ablagerung ganz bestimmter Entzündungsproteinen und oft
unverwechselbaren morphologischen Ablagerungsstellen im kausal genau
beobachtetem Zusammenhang kommt. Hierzu ist natürlich die Differzierbarkeit
zu verschiedenen Erkrankungen mit charakteristischen Verläufen meist gefordert.
Die Immunfluoreszenz wird bei Autoimmunerkrankungen oft quantitativ lokalisierend
eingesetzt, die eher speziell bei Autoimmunerkrankungen Sinn macht.
22. Nachweis von Autoantikorpern mit IIF (I):
Die inflammatorische glomerulare Erkrankung beim Goodpasture Syndroms
wird durch Autoantikorper gegen die glomerula re Basalmembran verursacht.
Hierdurch ist auch der völlig unspezifische Nachweis von verschieden Entzündungs
Prozessen auch teils ähnlicher Erkrankungen möglich.
23. Nachweis von Autoantikorpern mit IIF (II):
Es gibt auch Autoantikörper gegen
Leukozyten selbst. Das Serum von Patienten
mit Wegener's Granulomatose enthalt Auto-
antikörper gegen neutrophiles,
cytoplasmatisches Granulat.
24.
25. Autoantikörper konnen
Autoimmunerkrankungen verursachen (I)
Bestimmte Antikorper-vermittelte
Autoimmunerkrankungen konnen
durch den Transfer von Immunglobulin
G von Mensch auf Tier ubertragen
werden
Bestimmte Autoimmunerkrankungen ,
die gegen bestimmte Gewebetypen
gerichtet sind können in einigen Fällen
vom Mensch auf Tiere übertragen
werden.
26. Autoantikorper konnen Autoimmuner-
krankungen verursachen (II)
Antikorper-vermittelte Autoimmunerkrankungen konnen in den Kindern erkrankter Mutter als
Konsequenz transplazentalen Transfers von Immunglobulin G auftreten
27. Familiäre Häufung, Antikorper- Overlap
und gemischte Phänotypen bei
Autoimmunerkrankungen
Perniziose Ana mie
M. Basedow
Antikorper:
Antikorper:
34. Beispiele fu r T-Zell- vermittelte
Autoimmunerkrankungen
Syndrom
Insulin-abha ngiger
Diabetes Mellitus
Rheumatoide Arthtritis
Experimentelle
autoimmune
Encephalopathie
(EAE), Multiple
Sklerose
Autoantigen
– -Zell-Antigen
(Pankreas)
Antigen der
Synovialflussigkeit
(unbekannt)
Myelin-Basic Protein
(MBP), Proteolipid-
Protein
Konsequenz
Zerstorung von – -
Zellen
Gelenkentzundung-
und Zerstorung
Invasion von CD4+
T-Zellen in das
Gehirn, Paralyse
36. T-Zell- vermittelte Autoimmun-
erkrankungen: Bsp. IDDM
Die selektive Zerstorung
pankreatischer Zellen bei
Insulin-abhängigem Diabetes
mellitus (IDDM) deutet an,
dass das Autoantigen in
Zellen produziert und auf der
Zelloberfläche von autoreak-
tiven T-Zellen erkannt wird
37. Unklare Mechanismen bei Autoimmun-
erkrankungen:
Beispiel: Psoriasis Vulgaris
- char.: Hyperproliferation von Keratinozyten
- massive Infiltration der erkrankten Haut mit aktivierten Lymphozyten,
Granulozyten, Makrophagen; mit dem Bild eines chron. entzu ndlichen Prozesses
- Therapierbar durch CsA, Anti-CD4-Antikorper, Knochenmarkransplantation
- starke HLA-Assoziation (Cw6-B57)
--> Psoriasis Vulgaris zeigt das Bild einer T-Zell- vermittelten (Autoimmun-)
Erkrankung
aber:
- kein Autoantigen identifiziert
- pathogenetischer Mechanismus noch völlig unklar
38.
39. Autoimmunerkrankungen:
meist chronisch entzündlich
meist schubweiser Verlauf
Triggereffekte (Stress, Entzündung) konnen zu
einem Schub oder Erstmanifestation der
Erkrankung führen
Streng lokale (z.B. Hashimoto Thyreoiditis) oder
systemischer (z.B. systemischer Lupus
Erythematodes) Erkrankungen
familiäre Häufung
40.
41. Definitionen:
Autoimmunität:
spezifische, adaptive Immunantwort gegen Selbst-Antigene
Autoimmunerkrankung - Autoaggressionserkrankung:
Zerstörung oder Schädigung körpereigenen Gewebes durch einen
Autoimmunprozess
Cave:
Die Mechanismen, die bei Autoimmunerkrankungen
(Autoaggressionserkrankungen) Gewebsschaden hervorrufen, sind im
Wesentlichen die gleichem die wie bei der schützenden Immunität (und bei
Allergien)
Autoreaktivität Autoimmunkrankheit
Auch ist zusätzlich an eine eine kombinierte Suppression der supprimierenden
CD8 Lymphozyten zu denken, welche überschießende Immunreaktion
wiederum hemmen.
42. zentrale Frage der Immunologie:
Wie unterscheidet das Immunsystem
Selbst von Fremd?
43. Existenz potentiell autoreaktiver T-
und B- Zellen:
Die thymale Selektion ist nicht vollständig:
S-Ag nicht präsent
nicht durch den individuellen MHC präsentabel
Die periphere Depletion ist nicht vollständig:
S-Ag liegt in zu geringer Konzentration vor
S-Ag kommt nicht mit aktivierten T-Zellen in Kontakt
(Fehlen costimulatorischer Signale)
S-Ag ist in einer immunologisch privilegierten Region
lokalisiert (Hirn, Hornhaut, Testis, Uterus)
Kreuzreakivität
47. HLA und Autoimmunerkrankungen
Ein Aminosa ureaustausch in der Sequenz eines MHC Klasse II
Proteins korreliert mit Erkrankungsrisiko bzw - protektion bei Diabetes
Mellitus
51. Erhöhtes Lungenembolie-Risiko bei
Autoimmunerkrankungen:
Autoimmunerkrankungen können vielfältig sein führen zu starken
Entzündungsreaktionen. Diese Entzündungen erhöhen das Risiko für
eine Thrombose, das ist bekannt. Eine Schwedische Studie zeigt nun,
dass Patienten mit einer Autoimmunerkrankung auch einem erhöhten
Lungenembolierisiko ausgesetzt sind. Damit wurden bisherige Ver-
mutungen dahingehend bestätigt. Schwedische Forscher analy-sierten
Gesundheitsdaten von 535'538 Patienten. Alle Teilnehmer waren in den
Jahren 1963 bis 2008 in Schweden wegen insgesamt 33 verschiedenen
Autoimmunerkrankungen stationär behandelt worden.
52. Die Forscher berechneten, um wie viel häufiger Lungenembolien bei
Patienten mit Autoimmunerkrankungen auftraten, im Vergleich zur
schwedischen Gesamtbevölkerung. Es zeigte sich, dass
Lungenembolien bei Personen mit einer Autoimmunerkrankung im
ersten Erkrankungsjahr sechsmal häufiger aufgetreten waren als in
der restlichen Schwedischen Bevölkerung. Dabei war das
Lungenembolierisiko bei allen 33 Autoimmunerkrankungen deutlich
erhöht. Letztlich muß aber ein Zusammenhang mit schweren
Entzündungen gesehen werden und einer Thromboseauslösung
über Kallikreininhibitoren.
Das KLKB1-Gen, das für Plasma-Kallikrein kodiert, befindet sich auf Chromosom 4q34-35. Es
wird als inaktiver Vorläufer, Prekallikrein, synthetisiert, der proteolytisch verarbeitet werden
muss, um aktiviert zu werden. Dies wird durch Faktor XII, PRCP oder andere Stimuli
erleichtert. Kallikrein kommt in den Speicheldrüsen, in der Bauchspeicheldrüse und in den
Nieren als glanduläres Kallikrein vor. Im Blutplasma ist die inaktive Vorstufe Präkallikrein
vorhanden, die ihrerseits durch den aktivierten Blutgerinnungsfaktor XII (Hageman-Faktor)
proteatisch gespalten und in aktives Kallikrein überführt wird. Als endogener Aktivator des
Plasminogens ist es selber an der Fibrinolyse beteiligt. https://de.wikipedia.org/wiki/Kallikrein
53. Familiäre Häufung und HLA-Assoziation
bei Autoimmunerkrankungen
Familien -Studien zeigen eine starke Kopplung zwischen Insulin-
abha ngigem Diabetes Mellitus (IDDM) und dem HLA Genotyp