DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Aktienmärkte weiter freundlich
1. Presseinformation
Stuttgart, 14. März 2012
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienmärkte weiter freundlich
Die europäischen Aktienmärkte, insbesondere Deutschland,
konnten eine erstaunliche Kehrtwende vollziehen. Nachdem vor
einer Woche die technische Seite des DAX angeknackst erschien
und die Sorgen über eine Rettung Griechenlands überwogen,
scheint dies zum augenblicklichen Zeitpunkt vergessen. Die hohe
Liquidität, die bislang geparkt war, fließt nun wieder ungehindert
in den Aktienmarkt und konnte den DAX zu neuen
Jahreshöchstkursen emporschnellen lassen und somit die heiß
umkämpfte 7.000-Punkte-Marke überschreiten. Unterstützt wird
der deutsche Aktienmarkt von den positiven
Konjunkturprognosen, die Deutschland bereits wieder als
Lokomotive innerhalb Europas sehen. Dagegen steht weiterhin,
dass die europäischen Regierungen versuchen, ihre Probleme
durch immer mehr billiges Geld zu beseitigen, und die
Bundesbank bei den Mehrheitsverhältnissen der EZB mit ihrer
Sparpolitik ziemlich isoliert dasteht. Ein Vorreiter des billigen
Geldes sind die USA. Die Notenbank Fed hat nun aber
verkündet, dass sie nicht bereit ist, ein neues Programm zur
Stimulierung der Wirtschaft aufzulegen, wobei der niedrige
Leitzinssatz in einer Spanne zwischen 0,00 und 0,25 % bis Ende
2014 bleiben wird. Somit sind die Rahmeneckdaten noch positiv
für den Aktienmarkt und es ist zu erwarten, dass insbesondere
der DAX seine Aufwärtsbewegung fortsetzt und die nächste
Hürde, die bei 7.250 bis 7.300 Punkten liegt, in Angriff nehmen
.
.
2. wird. In dieser Hinsicht hat der Euro Stoxx 50 noch
Nachholbedarf, der von seiner nächsten Widerstandslinie mit
2.700 Punkten noch weit entfernt ist, aber auch hier ist eine
beginnende Aufwärtsbewegung vorhanden. Neue Höchstkurse
konnte der Dow-Jones-Index mit dem Überschreiten der 13.000-
Punkte-Marke generieren. Damit gelang es ihm erneut, die Kurse
vom April 2008 zu erreichen.
Der ZEW-Index zeigt den höchsten Wert seit Juni 2010 an und
prognostiziert damit einen Konjunkturoptimismus, der erstaunlich
ist hinsichtlich der wichtigen europäischen Volkswirtschaften und
ihres Schuldenstands. Wieder einmal stellt sich die Frage, ob es
Deutschland alleine gelingen kann, die Konjunkturlokomotive zu
spielen, mittelfristig betrachtet sicherlich nicht. Ein wichtiger
Faktor wird die EZB bleiben, denn hier sind so viele Anleihen von
Eurokrisenländern gekauft worden, dass Abschreibungen
gewaltige Verwerfungen mit sich bringen würden. Selbst die
restriktive deutsche Bundesbank kann zwar eine höhere Bilanz
aufweisen, aber deren Gewinn sinkt doch drastisch. Auch die
Inflationsrate wird im Jahre 2012 sicherlich nicht unter 2 % fallen,
im Gegenteil, 2,5 % sind mehr als wahrscheinlich. Dies wäre
dann wiederum Gift für die Aktienmärkte. Augenblicklich spielen
diese Faktoren allerdings keine Rolle, die Liquiditätshausse hält
weiter an und die Suche vieler institutioneller Anleger nach noch
nicht ganz so stark gestiegenen Werten lässt nun selbst die
Unternehmen im DAX nach oben schnellen, die bisher von dem
Anstieg nicht profitieren konnten. Es ist davon auszugehen, dass
dieser Aufwärtstrend durchaus noch einige Wochen anhalten
könnte, bevor es zu einem Rückschlag kommt, der allerdings
nach heutigem Erkenntnisstand nicht allzu stark ausfallen dürfte.
Nachholbedarf in diesem Szenario haben noch Total, Novartis
und Thyssen.
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3. Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
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