DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Beruhigung an den Aktienmärkten
1. Presseinformation
Stuttgart, 30. November 2011
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Beruhigung an den Aktienmärkten
Die EU-Finanzminister haben am Dienstagabend darüber
gesprochen, den Rettungsschirm mit einem Hebel zu versehen,
so dass ein Hilfspaket von 750 Milliarden in Anspruch genommen
werden könnte, und Griechenland wurde ebenfalls eine weitere
Auszahlung aus dem Hilfspaket zugesichert. Erfreulich war, dass
Italien sich weiter am Markt refinanzieren kann, auch wenn dies
mit hohen Kosten verbunden ist, doch immerhin wurden die
Anleihen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro mit unterschiedlichen
Laufzeiten komplett vom Markt aufgenommen. Aus den USA
kommen leichte Lichtblicke. Die Zuversicht der US-Konsumenten
stieg weiter an und verbesserte damit die Verbraucherdaten.
Trotzdem bleiben die USA aufgrund ihrer extrem hohen
Verschuldungsquote am Rande einer Rezession. Umso
seltsamer ist mal wieder das Verhalten der Rating-Agenturen, die
die europäischen Länder teilweise auf Ramschniveau
herunterstufen, aber an der Bestnote der USA nicht rütteln wollen
und stattdessen auch noch eine Schonfrist zum Abbau des
Schuldenbergs bis nach den Präsidentschaftswahlen einräumen.
Die Anleger an den Aktienmärkten scheinen nach dem Tal der
Tränen erfreut über eine technische Korrektur, die das Thema
Jahresendrallye wieder in den Vordergrund schiebt. Der
Verkaufsdruck scheint vorüber, wie auch die schnelle Erholung
im DAX gezeigt hat. Bei weiter beruhigenden Kommentaren von
der Staatsschuldenseite dürfte der DAX durchaus weiteres
Potential in Richtung 6.000 Punkte haben. Auch der Euro Stoxx
.
.
2. 50 ist wieder oberhalb seiner wichtigen Unterstützungsmarke von
2.200 Punkten gelandet und hätte somit weiteres
Erholungspotential bis 2.380 Punkte. Positiver sieht es auch
wieder für den Dow-Jones-Index aus, nachdem er die 11.500-
Punkte-Marke überschritten hat und damit wieder in Richtung
12.300 Punkte gehen könnte.
Kurzfristig belastet die Märkte, dass die Rating-Agenturen die
internationalen Großbanken herabgestuft haben und somit das
kurze Aufflackern der Aktienkurse wieder eingedämmt wurde. Für
viele Investoren steht der 09.12.2011 im Mittelpunkt, denn an
diesem Termin sollten sich die EU-Chefs einigen, um eine
weitere Eskalation in der Staatsschuldenkrise zu vermeiden. Dies
ist insbesondere unter dem Gesichtspunkt wichtig, dass im Jahr
2012 ein Refinanzierungsbedarf der Staaten von 870 Milliarden
besteht, wobei bei den Fälligkeiten alleine 50 Prozent auf Italien
und Frankreich entfallen. Sollte die EZB nun doch offiziell stärker
bereit sein, als Garant für die EU-Schulden zur Verfügung zu
stehen, würde dies sicherlich zu einer Entkrampfung an den
Aktienmärkten führen. Ansonsten bleibt zwar noch die Hoffnung
auf eine kleine Jahresendrallye, aber die politischen Schritte sind
nach wie vor unvorhersehbar. Deshalb bleiben wir bei unserer
defensiven Strategie und bevorzugen Branchen aus dem
Gesundheitswesen, dem Pharma- und Nahrungsmittelbereich.
Dies gilt insbesondere für das Rhön-Klinikum, Novartis, Coca-
Cola und Nestlé.
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3. Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
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