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Auktion: 26. September 2019
DECORATIVE ARTS
ALTE GRAPHIK
Freitag, 27.09.2019
10.00 Uhr
Lot 3601 – 3649
ZEICHNUNGEN
Freitag, 27.09.2019
11.00 Uhr
Lot 3401 – 3502
GEMÄLDE ALTER MEISTER
Freitag, 27.09.2019
14.00 Uhr
Lot 3001 – 3094
GEMÄLDE DES 19. JH.
Freitag, 27.09.2019
16.00 Uhr
Lot 3201 – 3268
MÖBEL, PENDULEN,
SKULPTUREN, MINIATUREN,
SILBER, PORZELLAN
Donnerstag,26.09.2019
10.00 Uhr
Lot 1001 – 1200
MÖBEL, PENDULEN,
SKULPTUREN, MINIATUREN,
SILBER, PORZELLAN
Donnerstag,26.09.2019
13.30 Uhr
Lot 1201 –1375
TEPPICHE
Donnerstag,26.09.2019
16.30 Uhr
Lot 1601 – 1709
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
A188/2
MÄRZ2019GEMÄLDEALTERMEISTERUNDDES19.JH.,ZEICHNUNGENUNDALTEGRAPHIK
Auktion: 27. September 2019
GEMÄLDE ALTER MEISTER
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66 
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
Auktion: 26. September 2019
DecorAtive ArtS
Decorativearts
A190 / 1
SepTember2019
BÜCHER
Dienstag, 24.09.2019
13.30 Uhr
Lot 101 – 383
BUCHMALEREI &
AUTOGRAPHEN
Dienstag, 24.09.2019
16.30 Uhr
Lot 501 – 602
SCHMUCK TEIL 1
Mittwoch, 25.09.2019
14.00 Uhr
Lot 2001 – 2087
SCHMUCK TEIL 2
Mittwoch, 25.09.2019
15.00 Uhr
Lot 2101 – 2272
Schweiz
SEPTEMBER2019
AUKTION: 24. SEPTEMBER 2019
BÜCHER, BUCHMALEREI & AUTOGRAPHEN
BÜCHER,BUCHMALEREI&AUTOGRAPHEN
A190/3
A190
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
SCHMUCK&JUWELENSEPTEMBER2019
Auktion: 25. September 2019
SCHMUCK & JUWELEN
AUKTIONSPROGRAMM
AUKTION A190 - SEPTEMBER 2019 Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
VORBESICHTIGUNG
Donnerstag, 19. September 2019, 10 – 21 Uhr
Freitag, 20. September - Montag, 23. September, 10 – 18 Uhr
Zusätzliche Informationen und Abbildungen:
www.kollerauktionen.ch
Decorative Arts
Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen
Miniaturen, Silber, Porzellan und Fayence
Auktion
Donnerstag, 26. September 2019
10.00 Uhr: Lot 1001 - 1200
13.30 Uhr: Lot 1201 - 1375
Vorbesichtigung
Donnerstag, 19. September 2019, 10 – 21 Uhr
Freitag, 20. September - Montag, 23. September 2019, 10 – 18 Uhr
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Sabine Neumaier
Porzellan & Fayence
Head of department
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Anahi Cardona
Miniaturen
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Stephan Koller
Möbel & Dekorationen
Head of department
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Giordana Schmid
Möbel & Dekorationen
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schmid@kollerauktionen.ch
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Silber
Head of department
+41 44 445 63 22
ckoller@kollerauktionen.ch
Hannah Wepler
Silber
Tel. +41 44 445 63 62
wepler@kollerauktionen.ch
1001*
ÄGYPTISCHE LÖWEN-PROTOME, Spätzeit, 6.–3. Jh. v. Chr.
Dunkel patinierte Bronze, die Augen eingelegt in Silber. Montiert auf Me-
tallsockel. H 10 cm, B 8,5 cm.
Provenienz: Ehemals Genfer Privatsammlung (Inventar von 1981 vorhan-
den).
Prächtige Löwenmaske, die vermutlich von den Vorderbeinen einer
Liege oder eines Schemels stammt. Die Hinterbeine des Bettes bzw. des
Schemels hatten ebenso Löwengestalt und waren mit dem Tierschweif
versehen. Löwenbeine und Tüllen, in die hölzernen Verstrebungen einge-
steckt waren, sind weggebrochen. Umso schöner ist das Antlitz des Lö-
wen mit seinen eingelegten Augen konserviert. Löwenmähne und Ohren
sind plastisch herausgearbeitet. Ritualbetten z.B. mit Tierprotomen und
-füssen finden sich sowohl in Königs- als auch Privatgräbern und sollten
dem Verstorbenen zur Auferstehung im Jenseits verhelfen bzw. diesen im
Schlaf auch schützen.
Günther Roeder, Ägyptische Bronzefiguren, Berlin 1956, Bd. I 258–360.
Bd. II Taf. 52c. Hans Kayser, Ägyptisches Kunsthandwerk, Braunschweig
1969, 290–293 mit Abb. 268. Hélène Guichard, Des animaux et des pha-
raons. Le règne animal dans l‘Egypte ancienne, Lens 2015, 202–205.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 450 / 7 270)
1002
IZNIK KACHEL, Türkei, um 1600.
Aus einem grossen Fliesenbild, bemalt in Ochsenblutrot, Grün und Blau
mit Blumenranken. 24x24,5 cm. Randrestaurierungen.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
1003*
VOTIV-STATUETTE EINES RUHENDEN IBIS, Ägypten, Spätzeit,
6.–3. Jh. v. Chr.
Holz und Bronze. Montiert auf Plexiglassockel. L 29,5 cm, H 24 cm.
Provenienz: Ehemals Genfer Privatsammlung (Inventar von 1981 vorhan-
den).
Prächtige Statuette eines grossen, ruhenden Ibis mit nach vorne abge-
knickten Beinen. Sein Körper besteht aus Holz, war stuckiert und wohl
auch vergoldet, die Beine und der Schnabel sind aus fein ziselierter Bronze
gefertigt. Die Bronzeteile sind mit Stuck, der zur Befestigung dient, im
Holz eingelassen. Der Ibis war das Heilige Tier des Weisheitsgottes Thot,
dem auch die Heilkunde oblag. Gleichzeitig war er Totengeleiter und wurde
später mit Hermes gleichgesetzt. Der Ibis war ursprünglich auf einer
schildförmigen Platte befestigt und wurde als Votivgabe in ein Heiligtum
gestiftet.
André Wiese, Madeleine Page-Gasser, Ägypten – Augenblicke der Ewig-
keit. Unbekannte Schätze aus Schweizer Privatbesitz, Mainz 1997 255f.
Nr. 169. Mit weiterer Literatur.
CHF 15 000 / 20 000
(€ 13 640 / 18 180)
1004
GLAS TAZZA, Venedig, wohl 16. Jh.
Transparentes Glas mit gräulicher Tönung und blau applizierten Bandbor-
düren an Wandung und Fuss. Zwölf applizierte Stege, der umgeschlagene
Mündungsrand mit eingeschlossenem Goldstaub. Appliziert mit geripp-
tem, auslaufenden Fuss mit umgeschlagenem Rand, Abrissnarbe.
D 27,3 cm, H 15,5 cm.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 3 000 / 4 000
(€ 2 730 / 3 640)
1005
GLAS TAZZA, Venedig, wohl 16. Jh.
Transparentes, gräulich getöntes Glas. Balusterförmige Kuppa mit spi-
ralförmigen, gekniffenen Stegen auf der Wandung und umgeschlagenem
Rand in Blau. Appliziert auf einem auslaufenden Fuss mit gekniffenen
Stegen und umgeschlagenen Rand in Blau. D 31 cm, H 14 cm.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
| 2
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence
1001 1002
| 3
1003
10051004
1006
EMAILLIERTER CORPUS CHRISTI, Limoges, 12.Jh.
Kupfer mit Resten von Vergoldung und blauem Email. Auf späte-
rem Plexiglas montiert. H 16 cm, B 13.5 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
1007
PORTALLÖWE, romanisch, Italien, wohl Apulien, um 1200.
Weisser Marmor behauen. Der liegende Löwe mit Säulenbasis
auf dem Rücken, in den Vordertatzen mit Resten einer Kartu-
sche. Diverse Fehlstellen und Ausbrüche, Verwitterungsspuren.
69x32x47 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
Auffällig an dem Löwen sind die stark stilisierten Beine, welche
in der Ausformung sowie in der Gestaltung der Mähne an jene
vor der Klosterkirche von San Leonardo in Siponto (Apulien)
erinnern. Der Bau sowie die Löwen werden ins 12. Jh. datiert.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 10 910 / 16 360)
| 4
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence
1006
1007
1008
WASSERSPEIER IN FORM EINES LÖWENKOPFES, gotisch, wohl Frank-
reich, 14. Jh.
Stein behauen und Eisen. Später montiert als Salontisch mit Glasblatt.
Der Speier: 64x27x39 cm.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 5 000 / 8 000
(€ 4 550 / 7 270)
1009
MINNEKÄSTCHEN MIT EISENVERSTÄRKUNGEN, gotisch, Frankreich,
15.Jh.
Eichenholzkern mit reichem Eisenbeschlag in Form von durchbrochenen,
stilisierten Ranken. Rechteckig mit leicht gewölbtem Klappdeckel, Eisen-
schloss mit Säulenartiger Haspe. Das Schlüsselloch hinter weiterer Haspe
versteckt. Innen mit Resten von altem Stoff. Unten mit alter Inventareti-
kette 489. Fehlstellen. Kein Schlüssel vorhanden. 17x26x12 cm
CHF 1 000 / 1 500
(€ 910 / 1 360)
| 5
1009
1008
1010
THRONENDE MADONNA MIT KIND, gotisch, Italien, 13./14. Jh.
Holz geschnitzt, verso geflacht sowie mit Resten der Fassung. Die Madon-
na sitzt auf einer Bank, den Blick frontal dem Betrachter zugewandt, das
Kind sitzt auf ihrem linken Knie. Stark verwurmt, teils fragmentarischer
Zustand mit zahlreichen Kittungen. H 80 cm.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 270 / 10 910)
1011
FIGUR EINES HEILIGEN, spätgotisch, Süddeutschland um 1500/10.
Linde geschnitzt im Viertelrelief sowie gefasst und teilvergoldet. Der
Heilige stehend, ohne Attribut. Linker Unterarm fehlt, Retouchen an der
Fassung und Vergoldung. H 58 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 270 / 3 180)
| 6
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence
1011
1010
1012
SELTENE TAPISSERIE „Tobias mit dem Fisch“, Brüssel, um 1530/40.
Nach Vorbildern eines Nachfolgers von Bernard van Orley.
Darstellung des Tobias mit dem Fisch, dahinter der Engel. Mit breiter Blu-
men- und Früchtebordüre mit Vögeln. Etwas ausgebleicht, Reparaturen.
350x430 cm
Mit Gutachten von Prof. Guy Delmarcel. Boechout 2019.
Die dargestellte Szene zeigt den Moment als Tobias von einem grossen
Seemonster angegriffen wird (Das Buch Tobit, Kapitel 6,2). Sein Begleiter
Engel Raphael ermutigt ihn, den Fisch zu fangen. Im Hintergrund auf der
linken Seite legt Tobias den Fisch am Boden und Raphael zeigt in die Rich-
tung ihres weiteren Weges.
Zusammenfassung des Gutachtens:
Die hier angebotene Tapisserie ist Teil einer Folge von verschiedenen Mo-
tiven zum Leben des Tobias. Eine Ausführung mit ähnlichen Bordüren und
Figuren, achtteilige Folge, ist aufbewahrt im Kunsthistorischen Museum,
Wien; eine weitere im Museo Nacional de Arte Decorativo in Buenos Aires.
Während unsere Tapisserie nicht signiert ist, weist die Wiener Serie das
Zeichen der Stadt Brüssel auf. Zwei davon sind nicht identifiziert, eine kann
jedoch Frans Gheteels zugewiesen werden, der um 1540 tätig war. Die
Entwürfe dazu verweisen auf Bernard van Orley und sein Atelier.
Die Episode mit dem Fisch fehlt sowohl in Bueonos Aires als auch in der
Wiener Serie. Darstellungen dieser Episode, jedoch in einer späteren Aus-
führung finden sich in der königlichen Spanischen Sammlung in Madrid so-
wie in der Kathedrale von Palma de Mallorca. Unsere Tapisserie ist jedoch
viel eleganter und verweist stark auf die Serie in Wien. Zahlreiche Details
weisen auf den selben Entwurf hin. Das Kleid des Engels Raphael weist
etwa grosse Ähnlichkeit auf, ebenso der Vogel (ein Reiher oder Storch) im
unteren rechten Eck der Bordüre.
Lit.: Guy Delmarcel, Flemish Tapestry, New York, Harry N. Abrams, 2000.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 090 / 13 640)
| 7
1012
1013
CORPUS CHRISTI, gotisch, Italien, um 1440.
Holz vollrund geschnitzt sowie gefasst. Feingliedrige Figur, die Beine leicht
angezogen. Das lange Haar vorne in 2 Strähnen hängend. Fehlstellen an
der Fassung. Fassung übergangen. H 44 cm.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 3 000 / 4 000
(€ 2 730 / 3 640)
1014
KOPF EINES PANTHERS, wohl gotisch.
Weisser Marmor. Montiert auf geschwärzten zylindrischen Metallsockel.
Einige Ausbrüche und Fehlstellen. B 212, H 17 cm. H mit Sockel 34 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 1 000 / 1 500
(€ 910 / 1 360)
1015
MILLEFIORI-TAPISSERIEFRAGMENT, flämisch, Brügge, vermutlich 2.
Hälfte 16. Jh.
Darstellung einer Fantasie-Landschaft mit Blumen, Tieren, Grotesken
sowie Atlasfigur und Wappen, das an einem Band aufgehängt ist. Im Hin-
tergrund eine Landschaft mit Bauernhaus. Ausgebleicht, Fehlstellen und
Reparaturen. 136x166 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
Mit Gutachten von Prof. Guy Delmarcel. Boechout 2019.
Zusammenfassung des Gutachtens:
Das hier angebotene Tapisseriefragment stellt einen Ausschnitt aus einer
weiten Landschaft dar, wegen den vielen Blumen im unteren Bereich auch
„millefleurs“ genannt. Es ist ein Fragment aus einer grösseren Tapisserie.
Obwohl die Tapisserie keine Marke der Manufaktur aufweist, kann sie mit
Sicherheit einer undefinierten Bruger Manufaktur zugeschrieben werden.
Das Museum Brügger bewahrt Fragmente mit Wappen des Charles V auf
einem blumigen Hintergrund (Gruuthuse Museum, Inv. 0.1.XVII).
Zahlreiche solcher Wappen-Tapisserien aus Brügger Produktion wurden
nach Italien geliefert. Wegen des Längsformats werden sie „dorsalia“
oder „bancalia“ genannt, da sie häufig als Hintergrund hinter Bänken oder
Sitzgruppen hingen.
Am besten vergleichbar ist unser Fragment mit zwei Millefleurs-Tapisseri-
en mit Wappen, die im Bischofspalast von Mantua hängen. Die Ornamente
im zentrale Feld sind beinahe identisch. Die genaue Entstehungszeit
dieser Tapisserie ist noch nicht geklärt. Sie könnten Teil einer Bestellung
für das Studiolo von Isabella d‘Este in der Zeit 1496-97 gewesen sein, Frau
des Markesen Francesco II. Es ist aber auch möglich, dass sie von deren
Sohn, Herzog Federico II (gestorben 1545) bestellt wurden, der gemäss
seines Inventars über zahlreiche solcher Tapisserien verfügte.
Das Wappen weist auf die venezianische Adelsfamilie Trevisan, genauer
auf Andrea Trevisan (gest. 1534), der Botschafter war am englischen
Hofe von Henry VII und der 1497 eine Weile in Brügge weilte. Eine genaue
Zuordnung des Wappens ist aber nicht möglich.
Lit.: Guy Delmarcel, Flemish Tapestry, New York, Harry N. Abrams. 2000.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 4 550 / 7 270)
1016
MANNALESE, gotisch, Schweiz, Anfang 16. Jh. Umkreis von Hans Geiler
von Fribourg.
Linde geschnitzt im Relief, ehemals gefasst. Vielfigurige Darstellung
mit Israeliten bei der Mannalese, flankiert von Moses und Aron. Rechts
in einem Zelt eine Mutter mit Kind und 2 weiteren Figuren. Die Fürsorge
der Mutter für ihr Kind wiederspiegelt die Fürsorge Gottes für sein Volk.
Minimale Fassungsreste, Risse und Wurmgänge. Kittungen. Ergänzungen,
hinten mit Leinen verklebt. Überarbeitet. Gottvaterfigur im Wolkensockel
fehlt. 32x57 cm.
Provenienz: Privatsammlung Schweiz.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
| 8
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence
1013 1014
| 9
1015
1016
1017
MINNEKÄSTCHEN, gotisch, flämisch oder französisch, 15. Jh.
Holzkern belegt mit geprägtem und gestanztem Leder. Eisenbeschläge in
From von stilistierten Blüten, die Kanten mit ausgeschnittenen Eisenbän-
dern verstärkt. Auf der Front Schloss mit spitzer Haspe, flankiert von 2
Haspen mit Drehriegel. Griff auf Deckel sowie seitliche Traggriffe (einer
fehlt). 1 Schlüssel. Risse sowie Fehlstellen am Leder, Restaurierungen und
Ergänzungen, Eisenbeschläge leicht unvollständig. Innen neu mit rotem
Velour ausgekleidet. 19x14x8 cm.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
Ein vergleichbares Kästchen abgebildet bei: Paul Emil Schwerzmann, Tru-
hen und Kassetten aus Privatbesitz, Ausstellungskatalog Museum in der
Burg Zug, Zug 1992. S. 23, Nummer 1 sowie Ewald Berger, Prunkkasset-
ten. Meisterwerke aus der Hanns Schell Collection, 1998. S. 112, Nr. 44.
CHF 800 / 1 000
(€ 730 / 910)
1018
MINIATUR-KÄSTCHEN, Werkstatt Michel Mann, Augsburg oder Nürnberg
um 1600.
Kupfer und Messing ziseliert mit Blattwerk und Vasen sowie vergoldet.
Der Deckel mit Tambour und Pfeifer verziert. Front mit vorgetäuschtem
Schlüsselloch. Klappdeckel mit Schlüsselloch unter verschiebbarem
Riegel. Traghenkel. Vierriegeliges Eisenschloss, die Kapelle mit Rosette
verziert. 2 Schlüssel. 1 Fuss lose. 7,2x4,7x4,7 cm
Vergleichbare Kästchen mit Signatur von Michel Mann abgebildet bei: Paul
Emil Schwerzmann, Truhen und Kassetten aus Privatbesitz, Ausstellungs-
katalog Museum in der Burg Zug, Zug 1992. S. 40ff, Nummern 18, 20, 23.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 910 / 1 360)
1019
KLEINES KÄSTCHEN, Frankreich, 16. Jh.
Holzkern mit dunklem Leder bezogen sowie mit Eisenbändern beschla-
gen. Front mit Schloss und sich nach vorne verjüngender Haspe. Nicht
passender Schlüssel. Leder unvollständig. 11,5x7,5x7 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 800 / 1 000
(€ 730 / 910)
1020*
TÜRMCHENUHR, Renaissance, Augsburg um 1600. Das Werk mit Mono-
gramm SA HA (Samuel Haug 1580-1637) sowie mit Augsburger Marke.
Messing und Kupfer feuervergoldet sowie Eisen. Turmförmiges, archi-
tektonisch gestaltetes Gehäuse mit durchbrochenem kuppelförmigem
Glockenstuhl, Galerien mit Balustern und zahlreichen Zierpfeilern. Auf
Quadersockel mit Scheibenfüssen. Front mit übereinanderliegenden, ver-
silberten Zifferblättern für Stunden und Viertelstunden. Weckerscheibe.
Rückseite mit Hilfszifferblättern des Stunden- und Viertelstundenschlag-
werk. Gehwerk mit Spindelgang und Radunruh, Aufzug über Schneckenrad
und Kette. Zwei dahinterliegende Schlagwerke mit Viertelstundenschlag
auf zwei Glocken. Kleines seitliches Weckerwerk. Originalschlüssel. Res-
tauriert, Spindelrad und Radunruh wohl ersetzt. 14,5x14,5x3,3 cm.
Samuel Haug (auch Hauckh) wurde 1580 in Augsburg geboren. Im Jahre
1612 wurde er selbstständiger Uhrmachermeister und fertigte zahlreiche
Tischuhren und Figurenuhren an, wie auch eine türmchenförmige astroni-
mische Stutzuhr, welche damals vermutlich sein Meisterstück wurde. Viele
seiner Werke befinden sich in Sammlungen und Museen, so wie die Figu-
renuhr von 1630, welche im Victoria and Albert Museum London steht.
Ebenso findet man eine Figurenuhr der Kreuzigung vom gleichen Jahr im
Museo Poldi Pezzoli, Milano. Einige Tisch- und Türmchenuhren kamen bei
namhaften Auktionshäuser in Verkauf. Seine Signatur war abgekürzt mit
SA/HA aber auch SiHia. Samuel Haug starb 1637 in seiner Geburtsstadt.
Eine Tischuhr mit der selben Signatur SA.HA. befindet sich im Kunsthis-
torischen Museum Wien. Vgl. Klaus Maurice. Die deutsche Räderuhr. Band
II. München 1967. Abb. 137 sowie Abb. 141 mit einere weiteren Uhr von
Haug, die eine sehr ähnlichen Glockenstuhl zeigt wie die hier angebotene.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 090 / 13 640)
| 10
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence
1019
1017
1018
1020
1021
GESCHNITZTER UND VERGOLDETER RAHMEN ALS SPIEGEL, Renais-
sance, wohl Florenz, 16. Jh.
Holz geschnitzt mit Früchten, Blättern, Blumen, Voluten und Wappen-
kartusche umrahmt von Flügeln sowie vergoldet und polychrom bemalt.
Dreigeteiltes Wappen mit Mohrenkopf über drei Kleeblättern auf blauem
Band sowie weiss/rot gestreiftem unterem Feld. Fehlstellen. Vergoldung
teils übergangen. 53x38 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 800 / 1 200
(€ 730 / 1 090)
1022*
MAJOLIKA TELLER AUS DEM KARDINAL FARNESE SERVICE, Castelli
d‘Abruzzo, um 1575.
„Alla turchina“ auf blauem Fond bemalt in Gold und Höhung in Weiss mit
dem Farnese Wappen unter einem Kardinalshut zwischen Goldblattmoti-
ven und einer stilisierten Blattwerkbordüre auf der Fahne. D 23 cm.
Provenienz: Europäische Privatsammlung
Teile eines grossen Services, das für den grossen Kunstsammler Kardinal
Alessandro Farnese (1520-89) bei der Manufaktur Castelli in Auftrag ge-
geben wurde, „servitio da credenza di maiolica turchina miniata d‘oro con
arme del S.r cardinale Farnese“ ( Aufzeichnung in den Inventaren des Pa-
lazzo Farnese in Rom von 1643 und 1653). Im Museo Nazionale in Capo-
dimonte befinden sich zwei 1574 datierte Teller. Es ist davon auszugehen,
dass in den darauffolgenden Jahren immer wieder Teller zur Vervollstän-
digung in Auftrag gegeben wurden, wie diverse Variationen des Dekors
belegen. Alessandro Farnese, geboren in Valentano, studierte in Bologna
und wurde zum Verwalter der Diözese von Parma. Am 18. Dezember 1534
wurde er von Papst Paul III. zum Kardinal Diakon ernannt. Er wurde päpst-
licher Legat und sorgte für Frieden zwischen dem gegnerischen Karl V,
Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und François I. von Frankreich. Vgl. T.
Wilson/E. Sani, Le maioliche rinascimentali nelle collezioni della Fondazio-
ne Casse di Risparmio di Perugia, 2007, II, Nr. 146.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 360 / 2 270)
| 12
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence
1021 1022
1023*
KLEINER MAJOLIKA TELLER AUS DEM KARDINAL FARNESE SERVICE,
Castelli d‘Abruzzo, um 1575.
„Alla turchina“ auf blauem Fond bemalt in Gold und Höhung in Weiss mit
dem Farnese Wappen unter einem Kardinalshut zwischen Goldblattmoti-
ven und einer stilisierten Blattwerkbordüre auf der Fahne. D 18 cm.
Provenienz: Europäische Privatsammlung
Vgl. Fussnote zu vorhergehendem Lot.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 360 / 2 270)
1024
LEUCHTERENGEL, Renaissance, Italien, 16. Jh.
Linde geschnitzt. In kniender Haltung, ursprünglich mit einem Kerzen-
leuchter auf dem linken Knie. Stark verwurmt, fragmentarischer Zustand.
Kittungen. H 52 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 090 / 1 640)
| 13
1023
1024
1025
RELIEF DER MADONNA MIT KIND, Renaissance, Florenz, 15. Jh.
Stukko reliefiert und gefasst. Das Kind sitzt auf einem Kissen in den Armen
der Madonna. Im Hintergrund 2 geflügelte Engelsköpfe. Gerahmt. Repara-
turen, die Fassung teils übergangen. 57x40 cm
CHF 7 000 / 12 000
(€ 6 360 / 10 910)
1026
MADONNA MIT KIND, nach einem Vorbild von Lorenzo Ghiberti, Italien,
spätere Ausformung wohl 16./17. Jh.
Stukko gefasst. Das Christuskind sitzt in der Hand seiner Mutter und
schmiegt sich mit dem Kopf an ihre Wange. Auf rechteckiger Plinte.
H 65 cm.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
Ausführung des in der florentinischen Renaissance beliebten Motivs der
Gottesmutter mit Kind, welche einem verloren gegangenen Entwurf von
Lorenzo Ghiberti aus der Zeit um 1430-50 zugeschrieben wird. Die Dar-
stellung wurde von der Werkstatt Ghibertis in grösserer Anzahl produziert
und ist entsprechend verbreitet. Eine Ausführung befindet sich in den
Beständen des Metropolitan Museum New York (Accession No. 18.70.19).
Eine verwandte Darstellung, allerdings mit stehendem Kind in der Kress
Collection.
Vgl. R. Krautheimer, ‚Terra Cotta Madonnas,‘ Parnassus, VIII, no. 7, Dec.
1936, p. 7. - Charles Seymour. Masterpieces of Sculpture from the Natio-
nal Gallery of Art. Washington D.C. 1949. S. 58 mit Abbildung der Madonna
aus der Kress Collection.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
1027
HOCHZEITSTRUHE, sog. „cassone nuziale“, Florenz, 14.Jh.
Holz mit Stukko vergoldet. Reliefiertes Dekor in Form von Blumenranken,
Rosetten und passigen Reserven. Die Front mit drei thronenden Frauen-
figuren. Klappdeckel, seitliche geschmiedete Eisentraghenkel. Innen mit
beigem Leinen ausgeschlagen. Schlossriegel fehlt. Diverse Fehlstellen an
der Vergoldung. Wurmgänge, Riss im Deckel, Retouchen und Kittungen.
175x60x62 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
Cassone nuziale – die Kleiderschränke des Mittelalters
Die Spanne zwischen Arm und Reich ist so alt wie die Menschheit und
offenbart sich, damals wie heute, im täglichen Leben. Man weiss, dass in
Florenz im Mittelalter die untere Schicht ihre wenigen Kleidungsstücke,
als Lumpen bezeichnet, an langen Stangen legten, welche den Wänden
entlangführten. Die Adligen (i patrizi) hingegen bewahrten ihre kostbare
Ausstattung in Truhen auf, die speziell für Hochzeiten hergestellt wurden.
Schon bei den alten Ägyptern und Römern war diese Gepflogenheit
bekannt; die Aussteuer wurde in veredelten „capsae“ aufbewahrt. Diese
Tradition wurde in allen folgenden Epochen weitergeführt; die Truhen
wurden in verschiedenen Formen und Grössen hergestellt, mit Emble-
men versetzt und mit Intarsien geschnitzt. Man findet prächtige Cassoni
in Palazzi und Museen der Stadt Florenz, sowie in literarischen Werken
z.B. von S. Chiarugi wie Favole antiche e vita quotidiana nel racconto dei
cassoni rinascimentali. Die Truhen befanden sich mehrheitlich neben dem
Ehebett, um so auch als Sitzbank zu dienen. Neben dem praktischen Wert
zeigte der Cassone decorato den politischen und finanziellen Einfluss
der Familie. Die Symbole auf und in der Truhe waren sehr unterschied-
lich: neben den klassischen Themen wurden auch biblische Figuren oder
Tugenden dargestellt, ebenso findet man Figuren aus der Prosa und Dich-
terkunst von Petrarca und Boccaccio. Der innere Teil der Truhe wurde mit
Leinen oder erlesenen Stoffen verkleidet. Diese Stoffe waren gemustert
mit zum Teil pikanten Dessins und Elemente, welche nur für die Augen des
Brautpaares vorbehalten waren.
Lit.: A.De Marchi, L. Sbaraglio, Signa/FI 2015, Le opere e i giorni, Exempla
virtutis. Favole antiche e vita quotidiana nel racconto dei cassoni rinasci-
mentali.
CHF 16 000 / 26 000
(€ 14 550 / 23 640)
| 14
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence
1026
1025
| 15
1027
1027
1028
Vermeil BESAMIMGEFÄSS IN GESTALT EINER EULE,
eine Arbeit des 19. Jh., mit angebrachten Fantasiemarken.
Die am Hals angebrachte hebräische Inschrift ‫בשמים‬ ‫מיני‬ ‫בורא‬ (der du die
Arten der Gewürze erschaffen hast) sowie die kleinen Löcher am Kopf der
Eule lassen vermuten, dass die vorliegende Silberschmiedearbeit als
Besamimgefäss konzipiert wurde. Der ursprüngliche Unterteil wurde
durch ein Siebenbürger Heftel ersetzt, das wohl dem 17./18. Jahrhundert
zuordnen ist.
H ca. 19,5 cm. 425 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 10 910 / 16 360)
1029
Vermeil TRINKSPIEL IN GESTALT EINES BÄREN,
Replik des 16. Jh., hergestellt im 19. Jh. Mit Fantasiemarken.
H ca. 30 cm. 820 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 270 / 10 910)
| 17
1030
EMAILPLAKETTE MIT STATION AUS DEM KREUZWEG, Limoges, wohl
16. Jh. Monogrammiert L.L. (wohl Léonard Limosin, 1500-1580).
Email bemalt mit einer Station aus dem Kreuzweg: Veronika reicht Jesus
das Schweisstuch. Die Rückseite mit transluzidem Gegen-Emaille, Ban-
delwerk in Gold über Glasur, Ausbrüche um den Rand und Ecken repariert,
in teils vergoldetem Holzrahmen mit Email-Plaketten besetzt. Monogram-
miert L.L. Restaurierungen. 12x16 cm
Provenienz: Schweizer Privatsammlung
CHF 500 / 650
(€ 450 / 590)
1031
EMAIL PLAKETTE „ECCE HOMO“, Limoges, um 1600.
Kupfer emailiert. Der geschundene Christus wird von Pontius Pilatus den
Schaulustigen präsentiert. In Metallrahmen, auf mit Velours bezogener
Platte montiert. Restaurierungen und Fehlstellen. 22x16 cm
- grössere Restaurierung im mittleren Bereich über gesamte Breite
- Restaurierung in oberer Ecke
CHF 700 / 800
(€ 640 / 730)
| 18
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1031A
DREI FAYENCE HENKELKANNEN IN FORM VON PAPAGEIEN, Glienitz,
um 1770.
Jeder Vogel auf einem Baumstumpf sitzend und appliziert mit einem
Henkel in Form eines Asts. Staffiert in leuchtenden Farben, Grün, Gelb
und Ocker. Jeder Kopf als abnehmbarer Deckel separat modelliert. Ohne
Marke. H 25,5 cm. Reparaturen. Schnabel eines Vogels beschädigt und zu
ergänzen.
Abbildung des gesamten Lots im Online Katalog.
Dieser Kannentypus existiert in mehreren Varianten, nicht nur aus der
1752 gegründeten Manufaktur Glienitz, sondern auch aus dem nahegele-
genen Proskau, hierzu Vergleiche in der Sammlung Pflueger in New York, s.
Hugo Morley Fletcher, The Pflueger Collection, London 1993.
CHF 2 800 / 3 500
(€ 2 550 / 3 180)
| 19
1031A
1032
VIER RELIEFIERTE BRONZEPLAKETTEN, Spanien, Ende 16. Jh.
Bronze reliefiert, fein ziseliert sowie vergoldet. Je 2 Plaketten ein Rund-
portal bildend, Darstellung der Vier Evangelisten. Später montiert als
Diptychon in mit Laubwerk geschnitztem Rahmen. Auf mit rotem Velours
bezogener Holztafel. Jede Plakette 11,5x4 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 800 / 1 200
(€ 730 / 1 090)
1033
MARIA IM TEMPEL, Renaissance, Italien, Ende 16. Jh./Anfang 17. Jh.
Kupfer getrieben und ziseliert. In geschnitztem und vergoldetem Holzrah-
men, Italien, 17. Jh. Relief: 24x18 cm, Rahmen: 45x40 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
1034
RELIEFPLAKETTE MIT DER ANBETUNG DER HIRTEN,
Spanien, 2. H. 16. Jh.
Kupfer getrieben, fein ziseliert sowie feuervergoldet. Montiert in späterem
Holzrahmen mit rotem Veloursbezug. Vergoldung teils berieben.
15x18 cm.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 800 / 1 200
(€ 730 / 1 090)
| 20
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1033
1034
1032
1035* ♣
SELTENER INTARSIERTER FALTSTUHL, Dynastie der Nasriden oder
etwas später, Andalusien, letztes Viertel 15./Anfang 16. Jh.
Nussbaum eingelegt mit Bein und Metall in Form von stilisierten Blüten-
friesen. Stoffsitz auf geschweiftem und klappbarem X-Gestell. Geschwun-
gene und vorne eingerollte Armlehnen. Rückenlehne und Sitz in späterem
grünem Velours mit Goldbrokatbändern. Kleinere Ausbrüche und fehlende
Intarsienteile. Fehlstellen und Wurmgänge an einem Bein. 69x48x101 cm.
Provenienz: Aus einer portugiesischen Privatsammlung.
Die muslimisch-maurische Dynastie der Nasriden herrschten von 1232-
1492 über das Emirat Granada und das heutige Gebiet Andalusiens. Die
für die Zeit und Region typischen Mikromosaik-Arbeiten, im spanische
Taracea Technik genannt, war in Spanien und Nordafrika weit verbreitet
und an den früheren Höfen der Almoraviden und Almohaden geschätzt.
Ein frühes Beispiel der Technik findet sich beispielsweise an der Kanzel
der Mesquita in Cordoba, einer Erweitung durch al-Hakim II in der Zeit um
961-97.
Eine Radio Karbon Untersuchung von 2 Proben des Stuhles erlaubt eine
Datierung in die Zeit zwischen 1468 und 1635 bzw. 1320 und 1428. Frü-
heste Darstellung dieses Stuhltypus stammen aus der Zeit der Ägypter,
2000 vor Christus. Sowohl in der griechischen und römischen Antike als
auch in der islamischen Welt des 12. und 13. Jahrhunderts war er beliebt.
Ein sehr ähnlicher Stuhl befindet sich im Metropolitan Museum in New
York und wird auf das späte 15. Jh. datiert (Inventar Nr. 27.225.1, abgebil-
det bei Otto Kurz. Foldig Chairs and Koran Stands. Ettinghausen 1972. S.
304-305, Nr. 10.). Ein anderer, aus der Zeit des 14./15. Jh. befindet sich in
der Sammlung des Museums der Alhambra.
CHF 40 000 / 60 000
(€ 36 360 / 54 550)
1036*
2 VERRE ÉGLOMISÉ ARBEITEN MIT DER DARSTELLUNG DER KREUZ-
GRUPPE, Venetien - Tirol, Mitte 16. Jh.
Beide Darstellungen zeigen Christus am Kreuz, flankiert von Maria und
dem Jünger Johannes. Am Fuss des Kreuzes Maria Magdalena. Im Hin-
tergrund eine Stadtansicht. Auf Platte montiert und in späterem Rahmen.
25x20 bzw. 23x19 cm
Diese frühen Arbeiten haben in der Regel die in der Renaissance stark
verbreiteten Kupferstiche als Vorlage. Wolfgang Steiner. ... eine andere Art
von Malerey. Hinterglasgemälde und ihre Vorlagen. 1550-1850. München
2012.
Vergleichbare Arbeiten abgebildet bei Wolfgang Steiner. Verborgene
Schätze. Tiroler Hinterglasmalerei 1550-1850. Brixen 2009. S. 26, Abb. 12
bzw. S. 29, Abb. 16.
CHF 1 600 / 2 000
(€ 1 450 / 1 820)
1037
ANRICHTE sog. „credenza“, Lombardei, Ende 16.Jh.
Nussbaum geschnitzt mit Blättern, rechteckiger Korpus auf gestufter
Profilzarge und ausgeschnittenen Füssen (die vorderen teils ersetzt).
Architektonisch gegliederte Front mit zwei Schubladen über zwei Türen,
flankiert von drei Pilastern. Hinter den Kapitellen drei Geheimschubladen. 2
Schlüssel. Spätere Griffe. Risse und Fehlstellen. 163x59x123 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
| 22
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1037
1036 1036
1038
GROSSE TAPISSERIE, Frankreich, signiert PALMEIN AIX sowie datiert
1629.
Darstellung der Diana mit Gefährtinnen bei der Rast am Fluss. Blätter- und
Blumenbordüre. In der Höhe beschnitten. 255x547 cm
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.
CHF 8 000 / 10 000
(€ 7 270 / 9 090)
1039
TISCH, Barock, Italien wohl Lombardei, 17. Jh.
Nussbaum geschnitzt mit Schuppenfries, rechteckiges Blatt auf durch
aufgeschnittenem Gestell mit Verbindungssteg. Ergänzungen, Wurmgän-
ge teils gekittet. 157x66x81 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 1 500 / 2 000
(€ 1 360 / 1 820)
| 23
1038
1039
1040
LÖFFEL, Zürich Anfang 17. Jh. Mit Meistermarke Caspar Holzhalb I.
L ca. 15,2 cm. 35 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
CHF 600 / 1 000
(€ 550 / 910)
1041* ♣
SCHATULLE MIT VERGOLDETEN BRONZEBESCHLÄGEN, Louis XIV,
Frankreich um 1700.
Veilchenholz eingelegt in Form von Rosetten. Rechteckiger Korpus, der
aufklappbare Deckel innen mit Fach. Abklappbare Front, öffnend auf 2
Schubladen sowie 2 geheime, herausnehmbare Fächer. Beschläge in Form
von „fleur de lys“. Seitliche Traghenkel sowie Befestigungsschrauben.
Schloss mit Vexierverschluss. Vergoldung berieben, restauriert. 1 Schlüs-
sel. 48,5x29x29 cm.
Provenienz: Aus Pariser Besitz
CHF 3 000 / 7 000
(€ 2 730 / 6 360)
1042
VERMEIL DECKELHUMPEN, wohl Augsburg 1624–28.
Meistermarke wohl Philipp Pepfenhauser.
Gegossen, getrieben und ziseliert. Am Boden mit späterer Gravur.
H 17 cm. 350 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
1043* ♣
PAAR INTARSIERTE STÜHLE, indo-portugiesische Arbeit, Goa, 17./18. Jh.
Palisander, Tropenholz und teils gefärbtes Elfenbein fein eingelegt in Form
von Rollwerk, stilisierten Blüten und Drachenköpfen. Jonc-Sitz auf durch
Umlaufsteg verbundenen Vierkantbeinen. Gerade Rückenlehne. Ehemals
mit gepolstertem Sitz. 1 Profilleiste an Bein fehlt. 44x43x106 cm.
Provenienz: Aus einer portugiesischen Privatsammlung.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 4 550 / 7 270)
| 24
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1041
1040
1042
1044* ♣
INTARSIERTER TISCH, indo-portugiesische Arbeit, Goa, 17./18. Jh.
Palisander geschnitzt sowie reich eingelegt mit teils gefärbtem Elfenbein
und Holz in Form von Rollwerk, Grotesken, stilisierten Blüten, Blättern,
bekröntem Doppeladler und Löwen. Rechteckiges, leicht überstehendes
Blatt auf gerader vierschübiger Zarge und durch Umlaufsteg verbundenen
konischen Beinen, im oberen Drittel geschnitzt in Form von betenden
Frauenbüsten mit geschweiftem Schwanz, unten in Form von sitzenden
Fantasietieren. Hände einer Frauenbüste fehlen, Profilleisten an Beinen
unvollständig, Reparaturen und Fehlstellen. 117x67x84 cm.
Provenienz: Aus einer portugiesischen Privatsammlung.
Die geschnitzten Figuren auf den Beinen vergleichbar mit jenen des
Kabinetts im Kommunalen Museum Fugueira da Foz in Portugal, das ins
17. Jh. datiert wird. Ein vergleichbarer Tisch befinet sich in den Beständen
des Museum von Pontevedra in Galizien (Grace Hardendorff Burr. Hispanik
Furniture. New York 1964. S. 48, Abb. 48).
Ein nahezu identischer Tisch wurde am 10. April 2014 verkauft bei Chris-
tie‘s London, Lot 136. (Art of the Islamic and Indian Worlds Including A
Private Collection Donated to Benefit The University of Oxford).
CHF 30 000 / 50 000
(€ 27 270 / 45 450)
| 25
1044
1043
1045
STANDLÖFFEL, Zürich Anfang 17. Jh.
Meistermarke Hans Jakob Wiederkehr.
L ca. 13,7 cm. 35 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
Eva-Maria Lösel, Zürcher Goldschmiedekunst, Zürich 1983, S. 319, mit
Abb. S. 394 (Nr. 158).
CHF 600 / 1 000
(€ 550 / 910)
1046
APOSTELLÖFFEL, Zürich Mitte 17. Jh. Meistermarke Hans Conrad Boller.
Mit rückseitig eingravierten Blumen.
L ca. 16,3 cm. 35 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
CHF 600 / 1 000
(€ 550 / 910)
1047
DECKELPOKAL, Frankreich 1. Hälfte 17.Jh.
Elfenbein gedrechselt. Zylindrisches Gefäss auf gestuftem Rundfuss,
abnehmbarer gewölbter Deckel mit Knaufaufsatz. Die Wandung verziert
mit Wulstringen. Feine Risse in der Wandung, kleinere Bestossungen.
D 10,5cm, H 21cm
CHF 800 / 1 200
(€ 730 / 1 090)
| 26
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1045
1047
1046
1048
1048
DECKELDOSE, Frankreich, 2. Hälfte 17. Jh.
Elfenbein geschnitten. In ovaler Form, abnehmbarer Deckel mit konzent-
rischen Ellipsen. Reparaturen und Risse, innen mit späteren Metallverstär-
kungen. Grössere Ausbrechung am Sockel. 19,5 x 14 x 5,5cm
CHF 600 / 800
(€ 550 / 730)
1049
DECKELHUMPEN, Danzig letztes Drittel 17. Jh.
Meistermarke Melcher (Michel) Jaske.
Getrieben, gegossen und ziseliert. Teilvergoldet.
H 20 cm. 1230 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 450 / 7 270)
1050
DECKELDOSE, Deutschland 17. Jh.
Elfenbein gedrechselt. Zylindrisches, leicht konisches Gefäss mit Wulstrin-
gen und abnehmbaren flachen Deckel mit Knauf. Riss im Boden, kleinere
Fehlstellen. D 9,6cm, H 17,5cm
CHF 1 000 / 1 400
(€ 910 / 1 270)
| 27
1050
1049
1051
PARTISANE, polnisch, nach 1719, für die Nobelgarde des Königs August II.
von Polen, Kurfürst von Sachsen.
Klingenförmiges Blatt von rhombischem Querschnitt mit gewellten
Schneiden über einer grossen flächigen Basis in Form geschnittener
Adlerhälften auf deren Brust das polnische Wappen graviert wurde. Über
dem Wappen eine flammende Sonne, in deren Mitte ein lateinsiches Kreuz
steht, hinter dem sich zwei Schwerter kreuzen, überhöht von einer gros-
sen Königskrone. Wappen, Sonne und Krone sind vergoldet. Achtkantige
Tülle mit Ringwulsten.
Grosse originale Quaste mit Netzen und Fransen, dunkel getönter Rund-
schaft, Eisenstiefel. L 229 cm.
Selten und in gutem Zustand mit originaler Vergoldung. Die polnische
Chevalier-Garde war 1719 anlässlich der Wahl August II. des Starken zum
polnischen König errichtet worden. Vgl. Erich Hänel, Kostbare Waffen
aus der Dresdner Rüstkammer, 1923, S.142, Tafel 70. Alfons Die-
ner-Schönberg, Die Waffen der Wartburg, 1912, S.121, Nr.463, Tafel 62. Ex
Slg.K.Eichbaum, vorher Fischer-Luzern, 24.6.1963, Nr.119.
CHF 2 400 / 3 200
(€ 2 180 / 2 910)
1052
FRAGMENT EINES EMAIL-UNTERTELLERS, Augsburg, Anfang 18. Jh .
Kupfer bemalt mit 3 ovalen Reserven, Darstellungen des reisenden
Cupidos. Umgeben von Ranken und Rollwerk. Ursprünglich in Bronzemo-
tierung. D 9,2 cm.
Die Darstellung des reisenden Amorknabens war Anfang des 18. Jh. in
Augsburg von grosser Bedeutung. Sie geht zurück auf ein in der Zeit sehr
beliebtes Hochzeitsgedicht „Der reisende Cupido“ von Christian Hoff-
mann von Hoffmannswaldau, deren Ausgabe von 1703 illustriert war vom
Augsburger Kupferstecher Johann Andreas Thelott (1655-1734).
Vgl. Ulrike Weinhold. Emailmalerei an Augsburger Goldschmiedearbeiten
von 1650-1750. Berlin 2000. S. 118-124.
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 090 / 1 640)
1053
PARTISANE, kursächsisch-polnisch, um 1732, sächsische Hun-
dert-Schweizergarde, Mannschaft.
Blattförmige Spitze mit Mittelgrat, flächiger Ansatz in Form eines dop-
pelköpfigen gekrönten Adlers. Die Adlerdarstellung ist sowohl in Eisen
geschnitten als auch geätzt. Das von einem Kreis umschlossene Zentrum
des Ansatzes wird mehrfach von einem symmetrisch angelegten Muster
durchbrochen. Konische Rundtülle mit drei breiten Ringwulsten, zwei
Schaftfedern, Rundschaft minim gekürzt. L 193,5 cm.
Selten, Ätzdekor sehr gut erhalten. Die Paradewaffe wurde nach 1725
für August II. den Starken (1670-1733), König von Polen und Kurfürst von
Sachsen, für die Schweizergarde eingeführt. Vgl. K.Hilbert, Blankwaffen
aus drei Jahrhunderten, Berlin 1998, S.129/130. H.Nickel, Unter den
gekreuzten Schwertern, Bemerkungen zu den Blankwaffen der kursäch-
sischen Schweizergarde zu Dresden 1656-1814, In: Blankwaffen, 1982,
S.169/190. Ex Slg.K.Eichbaum.
CHF 2 300 / 2 800
(€ 2 090 / 2 550)
1054
PARTISANE, kursächsisch, 1694/97, für die Trabanten-Leibgarde zu Fuss
des Kurfürsten Friedrich August I. ab 1697 König August II. von Polen.
Langes, klingenförmiges Blatt mit Mittelgrat, am Ansatz beidseitig Flügel
deren Kanten mit Ziereinschnitten und kleinen Zierhaken ausgestattet
wurden, reicher geätzter Blattrankendekor. Ätzdekor auf der Blattbasis:
kurfürstliche Initialen „CFA“, auf der Gegenseite das sächsische Doppel-
wappen unter dem Kurhut. Die konische, zehnkantige Tülle wird durch
zwei Ringwulste begrenzt. Zwei Schaftfedern, Rundschaft mit rotem stark
beriebenem Samt bespannt, Messingziernieten, Resten der wohl origina-
len Quaste. L 234,5 cm.
Seltene Waffe der um die Mitte des 16. Jahrhunderts als kurfüstliche
Haustruppe errichteten Trabantengarde. Sie hatte den Wachtdienst für
die Person des Kurfürsten und Königs, seinen Hofstaat und seine Besitz-
tümer sicher zu stellen. Vgl. K.Hilbert, Blankwaffen aus drei Jahrhunderten,
Berlin 1998, S.124/125. Laking, Wallace Collection, Nos. A1002 u. 1003. Ex
Slg.K.Eichbaum, vorher Fischer-Luzern, 24.6.1963, Nr.122.
CHF 1 800 / 2 800
(€ 1 640 / 2 550)
| 28
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1052
1051
1055
LUNTENSPIESS, kursächsisch um 1700, Artillerieoffizier, wohl Mitglied
einer Gardeeinheit.
Klingenförmiges Blatt von rhombischem Querschnitt mit voller verbrei-
teter Basis, Ätzdekor kursächsisches Wappen von Blattranken überhöht.
Beidseitig gebogene Arme, die gespalten mit Schraubverschlussen als
Luntenklemmer verwendet werden können. Ätzdekor der Luntenklemmer,
Monster mit geschupptem Leib. Achtkantige Tülle mit drei Ringwulsten.
Der unterste Wulst ist mit Ringen zur Aufnahme der Lunte ausgestattet,
zwei Schaftbänder. Rundschaft mit originalem Stiefel. L 203 cm.
Ausserordentlich seltene Artilleriewaffe in sehr gutem Zustand. Im Militär-
historischen Museum Dresden befinden sich nur 2 Exemplare. Vgl. auch
Müller/Kölling, Europäische Hieb- und Stichwaffen, Dresden 1981, S.404,
Nr.374. Ex Slg.K.Eichbaum.
CHF 1 800 / 2 500
(€ 1 640 / 2 270)
1056
KERZENSTOCK, Barcelona 17. Jh.
Mit eingraviertem Wappen.
H ca. 6,5 cm. 155 g.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 600 / 1 000
(€ 550 / 910)
| 29
1055
1056
10541053
1057
SELTENE REISEWAGEN- ODER KAROSSENUHR MIT WECKER, Augs-
burg um 1700/1710. Das Werk signiert Jacob Mayr (Meister 1672-1712)
sowie nummeriert 678.
Silber durchbrochen gearbeitet sowie graviert mit Roll- und Rankenwerk,
Vögeln sowie Maskarons. Versilbertes und graviertes Zifferblatt in feiner
vergoldeter Lünette. Zentrale Weckerscheibe. Fein gearbeitetes und
vergoldetes Werk mit Spindelhemmung und Viertelstundenschlag auf
Glocke. Wecker auf Glocke. Aufzug mit Kette über Schneckenräder. Mit
Blattvoluten gravierte, durchbrochen gearbeitete Spindelbrücke. Späteres
beledertes Etui mit Silberplaketten beschlagen, 19. Jh. Übergehäuse fehlt.
Werk eventuell zu revidieren. Durchmesser ca. 10 cm, Dicke ca. 5 cm
Geboren wurde Jacob Mayr circa 1648 und ab 1672 wird er als Meister
geführt. Viele seiner Werke befinden sich in Privatsammlungen, ein astro-
nomisches Uhrwerk von ihm findet man im Britischen Museum.
Lit.: Jürgen Abeler “Meister der Uhrmacherkunst”, Wuppertal 1977, S. 420.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 090 / 13 640)
1058*
SELTENE GESCHNITZTE UND GEFASSTE LATERNE, Venedig, 18. Jh.
Holz geschnitzt mit Ranken, Vögeln, Blüten und Voluten sowie hellblau
gefasst und vergoldet. Hexagonaler, leicht geschweifter Korpus mit
kuppelförmigem Abschluss. Die Wandungen passig durchbrochen und ge-
gliedert durch geschweifte Pilaster mit reliefierten Adlern als Karyatiden. 1
Türe. Elektrifiziert. Risse und Fehlstellen. Reparaturen. H 80, D 35 cm
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
1059
KOMMODE „A FLEURS“, sog. „marqueterie au jasmin“, Louis XIV/Régen-
ce, aus einer Pariser Meisterwerkstatt, um 1720/30.
Ebenholz, Palisander, Ahorn, Amarant, Sykamore und Kirsche allseitig
ausserordentlich fein eingelegt mit Blumenbouquets, Sphingen, Fabel-
wesen, Blättern, Voluten, Kartuschen und Zierfries. Prismierter Korpus
mit vorstehendem, in Bronzestab gefasstem Blatt und vorstehenden
Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit kurzen, geschweiften
Beinen auf Bocksfüssen. Front leicht „en arbalète“ mit 3 Schubladen, die
oberste zweigeteilt. Vergoldete, teils ersetzte Bronzebeschläge, -hänger
und -sabots. Furnierergänzungen, Blatt mit Riss. 117x64x82 cm
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.
Die Marketerie der hier angebotenen Kommode wird auch „peinture en
bois“ genannt; Einlegearbeiten dieser Art wurden oft nach Vorlagen des
französischen Malers Jean Baptiste Monnoyer (1636-1699) gefertigt
und waren von hervorragender Qualität. Eine in der Formgebung und
Marketerie sehr ähnliche Kommode gehörte zu einer Pariser Sammlung
und wurde in unserer Juni-Auktion 2003 (Katalognr. 1095) verkauft. Eine
weitere, ebenfalls nahezu identische Kommode ist abgebildet in: P. Ra-
mond, Chefs d‘Oeuvre des Marqueteurs, Paris 1994; S. 144f.; sie stammt
aus der Sammlung Gismondi. Eine weitere vergleichbare Kommode ist
abgebildet in: G. Janneau, Le mobilier français - le meuble d‘ébénisterie,
Brüssel o.J.; S. 21 (Abb. 20). Weitere, sehr ähnliche Kommoden befinden
sich im Victoria  Albert Museum in London, im Musée du Louvre und
im Musée des Arts Décoratifs in Paris. Bei all diesen Kommoden wird A.
Gaudron als möglicher Ebenist vermutet. Weitere, ähnliche Kommoden
mit nahezu identischer Marketerie wurden bei Sotheby‘s New York am
10.5.1995 (Katalognr. 126) und 20.10.2002 (Katalognr. 115) verkauft. Zwei
Kommoden mit praktisch identischer Marketerie, aber unterschiedlicher
Formgebung sind bekannt; beide werden dem Ebenisten A. Gaudron
zugeschrieben. Über ihn weiss man sehr wenig, auch die Angaben über
seine Werkstatt sind spärlich. Man weiss lediglich, dass er in den letzten
Dezennien des 17. Jahrhunderts während der Regierungszeit von Louis
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Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
10571057
XIV in Paris tätig war, den „Garde-Meuble de la Couronne“, den Königshof,
Madame de Maintenon, den Duc d‘Anjou und de Chartres und den Prince
de Condé belieferte. Für sie fertigte er Schränke, Kabinette, Kommoden,
Bureaux und Tische, höchstwahrscheinlich arbeitete er dabei auch mit
seinen wichtigsten „confrères“ zusammen. Für seine Werke verwendete
er kostbare Edelhölzer und legte sie mit Leder, Elfenbein, Ebenholz und
Zinn ein. 1671 arbeitete er mit P. Gole und dem Maler Jean-Michel Picart
an einer Schätzung des Inventars von Henriette-Anne von England, der
Witwe von Charles I und Schwester von Louis XIII, was darauf hinweist,
dass er wohl einen bedeutenden Ruf genoss und exzellente Verbindungen
hatte. Bei der Schaffung der fantastischen Blumenarrangements für die
Marketerie dienten Gaudron höchstwahrscheinlich Stiche als Vorlagen;
seine Bekanntschaft mit Picart lässt jedoch vermuten, dass er sich auch
von dessen Gemälden inspirieren liess. Seit dem 17. Jahrhundert wurden
Edelhölzer, sog. „bois des îles“, aus den französischen Kolonien impor-
tiert. Die teuren Hölzer und ihre ausserordentlich aufwendige, schwierige
Verarbeitung führten dazu, dass sie nur von den bedeutendsten Ebenisten
verwendet wurden, wie z.B. von A.C. Boulle, P. Golle, A.J. Oppenordt und
A. Gaudron. Vom erstgenannten Ebenisten stammt ein für Château
de Versailles gefertigter Prunkschrank und ein Kabinett (heute in der
Wallace-Collection, London) die beide eine vergleichbare, teils identische
Einlegearbeit aufweisen wie die hier angebotene Kommode.
Lit.: G. Janneau, Le mobilier français - le meuble d‘ébénisterie, Lüttich o.J.;
S. 27-30 (Abb. 26 und 27, Schränke von A.C. Boulle mit analoger Einlegear-
beit). H.D. Malesworth/J. Kenworthy-Browne, Meisterwerk der Möbelkunst
aus 3 Jahrhunderten, München 1972; S. 56-58 (mit Abb. vergleichbarer
Möbel). P. Ramond, Chefs d‘oeuvres de Marqueteurs, Paris 1994; I, S. 133
(mit Abb. einer Kommode mit identischer Marketerie), S. 144f. (Abb. einer
Kommode aus der Sammlung Gismondi).
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 180 / 27 270)
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1060
FAYENCE TERRINE IN FORM EINES WIRSINGKOHLS, Frankreich oder
Belgien, um 1780-1800.
Naturalistisch modelliert mit gekräuselten Kohlblättern und staffiert in
dunklen Grünschattierungen, Blau und Höhungen in Gelb. Ohne Marke.
D 29 cm. Typische Abplatzungen der Glasur und kleinere Randbestossun-
gen, Boden der Terrine mit Riss und alter Klammerreparatur.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 360 / 2 270)
1061
GEWÜRZDECKELDOSE, Gotha 17 Jh.
10x7,3x4 cm. 205 g.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 600 / 1 000
(€ 550 / 910)
1062*
KLEINE FAYENCE DECKELDOSE IN FORM EINER WEINTRAUBE,
Süddeutschland, wohl Schrezheim, 18. Jh.
Naturalistisch modelliert, die Form der Weintrauben akzentuiert in Mang-
an. Auf dem abnehmbaren Deckel ein brauner Stiel mit dunklen Blättern
und eine Frucht. L 14 cm, H 7,5 cm.
Provenienz:
- Sammlung Fischer-Böhler, München.
- Deutsche Privatsammlung.
Durch Karl Fischer der Manufaktur Schrezheim zugewiesen und im
Fischer-Böhler-Archiv so bezeichnet und abgebildet.
CHF 300 / 400
(€ 270 / 360)
1063
TAPISSERIE, Louis XIV, Flandern, Manufaktur Van Verren (Audenarde), um
1700.
Darstellung eines jungen Königs mit Frau in prächtiger Parkanlage mit
Brunnenarchitektur. Breite Bordüre mit Blumen, Blättern, Musikinstrumen-
ten, Muschel etc. In der Höhe sowie der Breite beschnitten. Restaurierun-
gen. 293x258 cm
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.
Die Landschaft nach Zeichnungen von Augustin Coppens, die Personen
nach Louis van Schoor. Aus einer Folge von mythologischen Tapisserien.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 4 550 / 7 270)
1064
KOMMODE „EN TOMBEAU“, Régence, Frankreich, Anfang 18. Jh.
Palisander gefriest und eingelegt in rechteckigen Reserven. Rechteckiger,
dreiseitig bombierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge. Front mit 4
Schubladen, die beiden oberen auf einer Reihe. Bronzebeschläge in Form
von Blattvoluten und Rocaillen sowie Männer- und Frauenbüsten. Rot/grau
gesprenkeltes Marmorblatt (repariert). Ergänzungen, etwas zu restaurie-
ren. 130x59x86 cm.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
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Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
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KLEINER MÖRSER MIT PISTILL, wohl Italien, 17. Jh.
Elfenbein gedrechselt, konische Becherform auf gestuftem Standring und
mit ausladender Lippe. Knaufförmige Handhaben. Feine Risse. D 8,5 cm,
H 10 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 800 / 1 200
(€ 730 / 1 090)
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KLEINER MÖRSER MIT PISTILL, Frankreich, 17. Jh.
Elfenbein gedrechselt. Zylindrischer Korpus mit leicht ausladender Lippe
und Wulstringen. Bräunliche Patina. Kleine Bestossungen und Risse.
D 7cm, H 9,5 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 800 / 1 000
(€ 730 / 910)
1067
KLEINER MÖRSER MIT PISTILL, wohl Italien, 17. Jh.
Elfenbein gedrechselt. Konisch mit dickem Wulstringen auf eingezogenem
Fuss. Keines Loch im Boden, wenige Bestossungen. D 10,5 cm, H 10,5 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 500 / 800
(€ 450 / 730)
1069*
ALLEGORISCHER GLASPOKAL MIT FAMILIENWAPPEN, Schlesien, um
1740.
Transparentes Glas, konische Kuppa über facettiertem Ansatz und Balus-
terschaft zwischen Scheibennoden und auf einem Scheibenfuss. Fein
graviert mit Puttireigen in einer umlaufenden ineinander übergehenden
Darstellung der 4 Jahreszeiten auf Rocaillekonsolen, über einer Reihe von
12 Medallions mit Putti als Monatsallegorien, Monate und Jahreszeiten
betitelt und im Zentrum ein Familienwappen. Rand vergoldet. H 21,5 cm.
Minime Randbestossungen.
Provenienz: Deutsche Privatsammlung.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
1070
GLASPOKAL, wohl Thüringen, spätes 18. Jh.
Konische Kuppa mit geschliffenem Rankendekor über facettiertem Schaft
zwischen Scheibennoden und auf einem Scheibenfuss. H 21 cm.
CHF 800 / 1 200
(€ 730 / 1 090)
1071
GLASPOKAL MIT GRAFENWAPPEN, Böhmen, 1. Hälfte 18. Jh.
Glockenförmige Kuppa mit graviertem Grafenwappen über tordiertem
Balusterschaft und Scheibennodus mit eingeschlossenem Rubinfaden.
H 22 cm.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 910 / 1 360)
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Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
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1072
PORRINGER, London 1692. Meistermarke TC.
H 9,5 cm. 230 g. 925er-Silber.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 400 / 800
(€ 360 / 730)
1073
PORRINGER, London 1697. Meistermarke Thomas Parr I.
H 12 cm, 365 g. 925er-Silber.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 600 / 1 000
(€ 550 / 910)
1074
PORRINGER, London 1692. Meistermarke wohl Robert Timbrell.
H 11 cm. 298 g. 925er-Silber.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 400 / 800
(€ 360 / 730)
1075
FAYENCE KOHLKOPFTERRINE „VERT DU CUIVRE“ MIT UNTERSCHALE,
Brüssel, Manufaktur Philippe Mombaers, wohl 18. Jh.
Naturalistisch modelliert mit gewellten Blatträndern und auf 4 gerollten
Blattfüssen. Weiss glasiert und gehöht in geschwemmtem Türkisgrün und
mit polychromen Schmetterlingen. D 27 cm /34 cm. Kleinere Glasurrisse,
Restaurierungen und Bestossungen an den Rändern.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
1076
FAYENCE KOHLKOPFTERRINE, Holitsch, 18. Jh.
Naturalistisch modelliert mit leicht geäderten Kohlblättern, appliziert mit
einer Eidechse und zwei Feigen. Weiss glasiert und staffiert in Grün, Blau
und Gelb. Der Deckel mit einem Apfel als Knauf. Signiert HH in Mangan.
23x22 cm. Blätter am Ansatz teilweise restauriert und ergänzt, Deckel
wohl ergänzt.
CHF 800 / 1 200
(€ 730 / 1 090)
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Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
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BOULLE PENDULE AUF SOCKEL, Barock, Bern, wohl Werkstatt Funk, 1.
H. 18. Jh.
Geschweiftes Gehäuse mit Boulle-Markaterie in Messing und braunem
Schildpatt; Blumen, Voluten und Blättern. Feine vergoldete Bronzebe-
schläge in Form von Rocaillen, Blattvoluten, Espagnoletten, Chronoskopf,
Hahn und Figur des Herkules. Puttofigur auf Delphin als Aufsatz. Relie-
fiertes Zifferblatt mit weissen Emailkartuschen, römischen Stunden- und
arabischen Minutenziffern. Werk mit Spindelgang und Grand-Sonnerie auf
2 Glocken. Werk eventuell zu revidieren. 1 Schlüssel. 37x20x108 cm
Provenienz: Zürcher Privatbesitz.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 270 / 10 910)
1078
SCHREIBKOMMODE, Barock. Mathäus Funk, Bern um 1765.
Nussbaum eingelegt in Reserven und mit Messingkanneluren. Rechtecki-
ger, dreiseitig bombierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und ge-
schweiften Beinen. Front mit abklappbarer Schreibplatte über 2 Schubla-
den. Innen mit 5 Fächern und 9 Schubladen. 2 geheime Schubladen hinter
den Fächern. Bronzebeschläge und Sabots. Die Schublade innen mit
grünem Kleisterpapier beklebt. Reparaturen, Schubladen unten verzogen.
103x60(82)x109 cm
Das Modell ist abgebildet bei: Hermann von Fischer. Fonck à Berne. Bern
2001. S. 88, Abb. 122.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 270 / 10 910)
1079*
KOMMODE, Barock, Bern, wohl Werkstatt des Mathäus Funk, Mitte 18.Jh.
Nussbaum, Wurzelmaser und Zwetschge eingelegt in Form von Filets,
Rhomben und rechteckigen Reserven. Dreiseitig geschweifter und
bombierter Korpus, auf ausgeschnittener Zarge und leicht geschweiften
Beinen mit Bronzesabots. Front mit drei Schubladen ohne Traverse. Bron-
zebeschläge, die Griffe in Form von Löwen, späteres schwarzes Marmor-
blatt. Teils ausgebleicht. Furnierfehlstellen, Querstollen an der Zarge fehlt.
109x62x90 cm
CHF 12 000 / 20 000
(€ 10 910 / 18 180)
| 39
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1079
1080
KOKOSNUSSPOKAL, 19. Jh.
33,5 cm. 485 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
CHF 1 000 / 2 000
(€ 910 / 1 820)
1081*
SCHWEBENDER PUTTO, Barock, Süddeutschland um 1730.
Holz vollrund geschnitzt sowie gefasst und teilvergoldet. Der Putto mit
gelockter Frisur in bewegter Haltung, die Beine leicht angezogen und mit
Draperie bekleidet. Fehlstellen. H 86 cm
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 360 / 2 270)
| 40
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
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2 SCHWEBENDE PUTTEN, Barock, in der Art von JOHANN MEINRAD
GUGGENBICHLER (Einsiedeln 1649-1723 Mondsee), Ende 17. Jh.
Holz vollrund geschnitzt, gefasst und teilvergoldet. Die Engel in bewegter
Haltung. Fassung übergangen. H 70 bzw. 76 cm .
Provenienz: Aus einer alten Zürcher Privatsammlung.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
1084
DECKELHUMPEN, mit ungedeuteten Marken. Wohl 19. Jh.
H ca. 22 cm. 1580 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
| 41
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1085
TAPISSERIEFRAGMENT, wohl Aubusson, Anfang 18. Jh.
Darstellung einer festlichen Tafel im Freien. Fehlstellen und Restaurierun-
gen. 225x427 cm
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
1086
KOMMODE Barock, Deutschland, wohl Potsdam, 18. Jh.
Nussbaum und Wurzelmaser eingelegt in Filets und Reserven. Dreiseitig
markant geschwungender und bombierter Korpus auf ausgeschnittener
Zarge und geschweiften Beinen. Front mit 3 Schubladen. Teils ersetzte
Bronze- und Messingbeschläge. 1 Schlüssel. Blatt restauriert und ver-
stärkt. 139x69x83 cm
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
1087
TAPISSERIE/VERDURE, Frankreich, 18. Jh.
Darstellung einer Waldlandschaft mit Mühle. Schöne Blumen- und Blätter-
bordüre. Risse und Reparaturen. 294x475 cm
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
1088*
KOMMODE, Rokoko, Schweden, von LUDWIG NEIJBER (Meister 1756-
1798), um 1760.
Amarant, Rosenholz, Nussbaum, Kirsche und Pflaume intarsiert in Form
von geometrischen Reserven, Filets und Rhomben. Rechteckiger, dreisei-
tig markant geschweifter und bombierter Korpus auf wellig ausgeschnit-
tener Zarge und geschweiften Füssen. Front mit 4 Schubladen zwischen
gewulsteten Eckstollen, die beiden oberen auf einer Reihe. Bronzebe-
schläge ersetzt. Späteres, nicht passendes grün/graues Marmorblatt.
1 Schlüssel. Fehlstellen. Die Beine wohl leicht gekürzt. 117x57x86 cm.
Sehr schöne Kommode, die durch ihre markanten Schwünge und Bombie-
rungen ebenso überzeugt wie durch das feine Furnier. Diese Form war bei
den schwedischen Kommoden aus der Rokoko-Zeit sehr beliebt und ist
für Nejbers Arbeiten typisch.
Eine gleiche Kommode, deren Marmor auf der Unterseite J. Neijber sig-
niert ist, ist abgebildet bei: Torsten Sylvén. Mästarnas Möbeler.
Stockholmsarbeten 1700-1850. Värnamo 1997. S. 276/277. Abb. S. 276.
CHF 22 000 / 36 000
(€ 20 000 / 32 730)
| 42
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
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GROSSER SPIEGEL, Rokoko, JOHANN FRIEDRICH FUNK I (1706-1775)
zuzuschreiben, Bern um 1760.
Holz durchbrochen geschnitzt mit Blättern, Rocaillen und Knospe sowie
gesandelt und vergoldet. Hochrechteckiger Rahmen mit geschwungenem
durchbrochenem Aufsatz. Restaurierungen, Fehlstellen. H 195, B 99 cm
Alle Details dieses Spiegels finden sich in bekannten Arbeiten des Berner
Bildhauers Johann Friedrich Funk I, jedoch in unterschiedlicher Zusam-
mensetzung. Die offene Granatapfelknospe im Zentrum des Aufsatzes in
einem Spiegel im Schloss Hindelbank.
Abgebildet in: Hermann von Fischer. Fonck à Berne. Bern 2001. S 216,
Abbildung 389).
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
1091*
RUNDE PIETRA DURA-PLATTE, nach florentiner Arbeiten des Jacopo
Ligozzi, neuzeitliche Arbeit.
Verschiedene Halbedelstein- und Marmorarten eingelegt in Form von
Reserven, Blattwerk und Blumen. D 123 cm
Vgl. Annamaria Giusti. Pietre Dure and the Florentine Inlay. London 2006.
S. 92.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
1089*
BOULLE PENDULE AUF SOCKEL, Régence, Paris um 1730. Werk und
Zifferblatt signert „GODDE. LAISNÉ À PARIS“ (Jean Goddé, Meister 1695).
Holzgehäuse mit Messing, Horn und Perlmutt eingelegt in Form von
Blumen, Blättern und Zierfriesen Braunes Horn fein eingelegt in „deuxiè-
me-partie“ Rechteckiges, unten seitlich rund ausgestelltes Gehäuse mit
Putto als Aufsatzfigur auf wellig ausgeschnittener Zarge mit Voluten-
füssen. Fein reliefiertes Bronzezifferblatt mit 12 Emailkartuschen für
römische Stundenzahlen. In der Mitte Ziselierung aus Ranken, Säulen, zwei
Vögeln und einer Urnenvase. Feines Spindelwerk mit 1/2-Stundenschlag
auf Glocke. Marketerie teils ersetzt bzw. restauriert. Werk eventuell zu
revidieren. 1 Schlüssel. 34x19x94 cm
CHF 6 000 / 10 000
(€ 5 450 / 9 090)
| 44
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
10901089
1092*
GROSSE TAPISSERIE „Allegorie des Frühlings“, Bruxelles, wohl
nach Entwürfen von Lodwijk van Schoor, Anfang 18. Jh.
Wolle und Seide. Darstellung der Flora mit Gefolge in einer Palastarchitek-
tur mit Ausblick in einen Park mit feierndem Volk. Blätterbordüre. Restau-
rierungen mit aufgenähter Etikette „DE WIT Royal Manufacturers Belgium
2014“ ca. 311x459 cm
CHF 22 000 / 42 000
(€ 20 000 / 38 180)
1093*
KOMMODE, Barock, in der Art von Spindler, Potsdam um 1730.
Nussbaum, Wurzelmaser und Obsthölzer eingelegt in Form von Gitter-
werk, Rocaillen sowie passigen Würfelmarketeriereserven. Leicht trape-
zförmiger, dreiseitig bombierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und
geschweiften Füssen. Front mit 3 Schubladen. Spätere Bronzebeschläge.
3 Schlüssel. Leicht ausgebleicht, Gebrauchsspuren und Furnierrisse.
Restaurierungen. 120x61x80 cm
Diese Kommode ist abgebildet bei: Wolfgang Schwarze. Antike Deutsche
Möbel. Das bürgerliche und rustikale Möbel in Deutschland von 1700-
1840. S. 43, Nr. 96 (mit falscher Beschreibung).
CHF 6 000 / 10 000
(€ 5 450 / 9 090)
| 45
1093
1092
1094
FAYENCE TERRINE, Marseille, Manufaktur Veuve Perrin, um 1760.
Ovale, seitlich abgeflachte Form auf vier Rollfüssen. Bemalt mit Blumen-
bouquets und 2 Schmetterlingen auf dem Deckel. Knauf modelliert mit
Muscheln und einem Palmblattstrunk. D 33 cm. 1 Fuss repariert.
Provenienz: Sammlung Pierre Clot, Basel.
Ausstellung: Exposition Faiences de Marseille 1957, Aix-en-Provence,
No.10.
CHF 1 800 / 2 200
(€ 1 640 / 2 000)
1095
KLEINE VERMEIL SALIERE, Nürnberg 17. Jh.
Meistermarke Thomas Störr II.
H 7 cm. 87 g.
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.
CHF 300 / 500
(€ 270 / 450)
1096
FAYENCE TELLER, Marseille, Manufaktur Veuve Perrin, um 1760.
Zwölfpassig geschweifter Rand. Bemalt mit Blumenbouquets und einem
Insekt in Kupfergrün, Pupur, Blau und Gelb. VP Marke in Braun. D 24 cm.
Minime Randreparatur.
CHF 400 / 600
(€ 360 / 550)
| 46
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
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1096
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ANANASPOKAL, Nürnberg, wohl um 1674–1681. Mit Meistermarke.
Deckel wohl späteren Datum.
H ca. 36,5 cm. 425 g.
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.
CHF 2 000 / 4 000
(€ 1 820 / 3 640)
1098
ANANASPOKAL, 17. und 19. Jh. Ergänzt und zusammengesetzt.
H ca. 36,8 cm. 405 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
1099
FAYENCE WASSERKANNE, Niderviller, um 1770.
Balusterform mit Reliefblättern auf der Wandung, purpur gehöht und mit
appliziertem Muschelknauf auf dem Deckel. Bemalt mit konturierten Blu-
menbouquets „fleurs contournées“. H 20,5 cm. Kleine Randbestossungen,
Riss im Henkel.
Provenienz: Sammlung Pierre Clot, Basel.
CHF 600 / 800
(€ 550 / 730)
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1099
10981097
1100*
PAAR BEDEUTENDE ROKOKOAPPLIKEN, Deutschland, Franken um
1765.
Holz geschnitzt und polychrom gefasst. Virtuos geschwungene, blät-
terförmige Wandplatte, aus der sich drei astartige naturalistische Lichtar-
me emporwinden. Mit Blüten, Röschen und Rankewerk verziert. Vergolde-
te vasenförmige Bronzetüllen und -tropfschalen. H 58,5 cm
Provenienz: Sammlung Fischer-Böhler, München
ÜberausseltenesundprachtvollesPaarLeuchterappliken,diezueinerFolge
vonachtApplikengehören.SechsStückwurdenvomEhepaarLesleyund
EmmaSheaferbeimberühmtenKunsthändlerKarlFischer-BöhlerinMün-
chengekauft.DierestlichenzweiAppliken-diehierangebotenen-behielt
Böhlerfürsich.DiesechsApplikenausderSheaferCollectionwurden1973
demMetropolitanMuseuminNewYorkgeschenktundsindheuteinder
Galerie533dortausgestellt.
DieseApplikenerinnerninihrernaturalistischenErscheinungundderFeinheit
desSchniztwerkes,aberauchinderEinzigartigkeitihresEntwurfesandie
bedeutenden,zeitgleichenSitz-undZiermöbelausSchlossSeehof,aus
demehemaligenBesitzdesFürstbischofvonWürzburg,AdamFriedrichvon
Seinsheim(1708-1779),dieum1763/64geschaffenwurdenundsicheinst
imFrankensteinSchlösschen,einemehemaligenGartenpavillonamEndeder
OrangerievonSchlossSeehof,befanden.
Vondiesenwunderbaren,scheinbarvonSchilfundRankenwerküberwucher-
tenMöbeln,diedemBambergerJohannMichaelBauer(1710-1779)zuge-
schriebenwerden,sindeinPaarEcksofas,einPaarFauteuils,vierStühlesowie
vierKonsolenapplikenimMetropolitanMuseumerhalten.Mandarfdavon
ausgehen,dassdieSerievon6LeuchterapplikenebenfallsTeildesMobiliars
imFrankensteinSchlösschenwar,auchwenndiesarchivarischnichtbelegt
ist.WiedieApplikenwurdenauchdieübrigenMöbelausSchlossSeehofvon
KarlBöhlerinden50erJahrenandasEhepaarSheaferverkauftundgelangten
übereineSchenkungindieBeständedesMetropolitanMuseums.
Vergleiche: The Metropolitan Museum, New York, Inv. Nr. 1974.356.101-6
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 180 / 27 270)
1101
BOULLE-PENDULE AUF SOCKEL, Régence, Paris um 1730. Das Ziffer-
blatt und Werk signiert KYNDEREN À PARIS (Jean-François Kinderen, Paris
Meister 1714)
Leicht geschweiftes Gehäuse belegt mit Schildpatt und graviertem
Messing in Form von Ranken und Rollwerk. Bronzebeschläge in Form von
Espagnoletten, Blättern und Drachenköpfen, Laute spielendem Engel so-
wie Putto als Aufsatz. Reliefiertes Zifferblatt mit weissen Emailkartuschen.
Werk mit Spindelgang und Halbstundenschlag auf Glocke. Fehlstellen
an der Marketerie, Vergoldung der Bronzen stark berieben bzw. verloren.
Werk eventuell zu überholen. 41x18x123 cm
CHF 1 000 / 1 500
(€ 910 / 1 360)
1102
BOULLE-PENDULE AUF SOCKEL, Régence, Paris um 1720. Das Werk
und Zifferblatt signiert CH. LE ROY À PARIS (Charles Le Roy, Meister
1733).
Geschweiftes Holzgehäuse mit Boulle und Contre-Boulle Marketerie in
gefärbtem Schildpatt, Messing, Horn und Perlmutt in Form von Ranken,
Blumen und Rosetten. Reiche Bronzebeschläge in Form von Delphinen,
Espagnoletten, Maskaron, Engelsköpfen etc. sowie Putto als Aufsatz.
Reliefiertes Bronzezifferblatt mit weissen Emailkartuschen. Werk mit
Spindelgang und Halbstundenschlag auf Glocke. Der Sockel aus der sel-
ben Zeit weist in der Marketerie unterschiedliche Farben auf, evtl. ersetzt.
Gehäuse etwas zu überholen. 49x24x124 cm
CHF 5 000 / 8 000
(€ 4 550 / 7 270)
| 49
1102
1101
1103
BOULLE-PENDULE AUF SOCKEL, Régence, Paris um 1720. Das Werk
signiert VARIN À PARIS DU SOLEIL D‘OR.
Contre-Boulle Marketerie in Messing, Holz, Horn und Perlmutt in Form
voin Ranken und Blumen. Bronzebeschöäge in Form von Aor, Blättern und
Blumen. Putto als Aufsatzfigur. Reliefiertes Zifferblatt mit weissen Email-
kartuschen. Werk mit Spindelgang und Halbstundenschlag auf Glocke.
Reparaturen und Kittungen, lose Teile. Etwas zu überholen. 2 Schlüssel.
Werk eventuell zu revidieren. 41x23x121 cm.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
1104
KORBDECKENLEUCHTER MIT „CRISTAL DE ROCHE“ BEHANG,
Régence, Frankreich, Anfang 18. Jh.
Messinggestell mit 8 geschweiften Lichtarmen. Bergkristall Behang in
Form von stilisierten Blättern, Blüten, Perlrängen sowie Balusterzapfen.
Grosse Abschlusskugel. Elektrifizierung zu prüfen. Einige Hänger in Glas
ersetzt. D 80, H 115 cm
CHF 6 000 / 10 000
(€ 5 450 / 9 090)
1105
PIETRA DURA-PLATTE, nach barocken florentinischen Vorbildern,
neuzeiltiche Arbeit. Diverse Marmor- und Halbedelsteinarten eingelegt
in Form von Vögeln, Tieren, Ranken und Früchten. Rechteckig mit rund
ausstehenden Ecken. 120x86 cm
Ein mögliches Vorbild dieser Platte, welche ähnliche Fantasietiere aufweist
und Franceso Ghingi zugeschrieben wird, befindet sich im Museo del
Prado, Madrid. Vgl. Annamaria Giusti. Pietre Dure and the Florentine Inlay.
London 2006. S. 198/199.
CHF 4 000 / 7 000
(€ 3 640 / 6 360)
| 50
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1105
1104
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1106
KORBDECKENLEUCHTER MIT „CRISTAL DE ROCHE“ BEHANG,
Régence, Frankreich, Anfang 18. Jh.
Messinggestell mit 8 geschweiften Lichtarmen. Bergkristall Behang in
Form von stilisierten Blättern, Blüten, Perlrängen sowie Balusterzapfen.
Grosse Abschlusskugel. Elektrifierung zu prüfen. Einige Hänger in Glas
ersetzt. D 80, H 115 cm.
Der „cristal de roche“ ist eine Quarzart mit aussergewöhnlich hohem
Härtegrad und einer Lichtrefraktion, die mit jener eines Diamanten
vergleichbar ist. Bereits im 17. Jahrhundert wurde Bergkristall in kleinen
Mengen verarbeitet und zu horrenden Preisen gehandelt. Dies zwang die
Kunsthandwerker dazu, Bergkristall zu imitieren, wobei allerdings Reinheit
und Lichtbrechung natürlich nicht kopiert werden konnten. Anfang des
17. Jahrhunderts begann man, Einzelteile aus Bergkristall für Lichtquellen
- vor allem für Kronleuchter - zu verwenden. Im 18. Jahrhundert wurden
neue Vorkommen in Zentraleuropa entdeckt, was das Abbauen und Be-
hauen grösserer Blöcke und das Schneiden neuer Formen ermöglichte.
CHF 6 000 / 10 000
(€ 5 450 / 9 090)
1107
BOULLE-PENDULE AUF SOCKEL, Régence/Louis XV, Paris, um 1750.
Das Zifferblatt signiert J. BAPTISTE BAILLON, das Werk J.B. BAILLON À
PARIS No 2327 (Jean Baptiste Baillon, Meister 1727).
Geschweiftes Gehäuse mit Contre-Boulle Marketerie in Messing und ge-
färbtem Schildpatt in Form von Blumen und Ranken. Vergoldete Bronze-
beschläge in Form von Rocaillen, Blättern und Voluten sowie Aufsatzfigur
des Mars als Knabe. Reliefiertes Bronzezifferblatt mit Emailkartuschen für
Stunden und Minuten. Werk mit Spindelgang und Halbstundenschlag auf
Glocke. Zifferblatt mit Reparatur. Marketerie mit grossen Fehlstellen, zu
überholen. Werk eventuell zu revidieren. 55x26x153 cm
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 270 / 10 910)
1108*
2 REPRÄSENTATIVE TERRACOTTA PORTRAITBÜSTEN, Frankreich, im
Stile des frühen 18. Jh.
Terracotta Gegenstücke, vermutliche Darstellungen des jungen Cosimo III
de Medici (1642-1723), Grossherzog der Toskana sowie dessen Gemalin
Margherita Luisa von Orleans (1645-1721). Er dargestellt mit Halskrause
in Brustharnisch und mit drapiertem Tuch, sie in reich ornamentiertem
Gewand und mit Fächerkragen. H 98 cm.
Provenienz: Ehemals Villa Cappiardi in Lastra a Signa.
Zwar datiert eine Thermolumineszensuntersuchung der Herrenbüste, die
von der Arcadia in Mailand 2018 durchgeführt wurde, die Arbeit ins
18. Jh., auf Grund der stilistischen Betrachtung gehen wir jedoch von einer
wesentlich späteren Entstehungszeit aus.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
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1108
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1109
PAAR VASEN MIT VERGOLDETEN BRONZEMONTIERUNGEN, das Por-
zellan China, Kangxi um 1700, die Bronzemontierungen Frankreich, 19. Jh.
Runde becherförmige Vasen mit blauem Dekor auf Bronzestandring. Der
obere Rand in Bronzefassung mit 2 Muscheln und Henkel. D 11, H 16 cm
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung
CHF 1 000 / 1 500
(€ 910 / 1 360)
1110
PAAR GLASPOKALE MIT GRÄFLICHEM ALLIANZWAPPEN, Wohl Thürin-
gen, um 1770.
Jede konische Kuppa über facettiertem Balusterschaft auf einem Schei-
benfuss. Geschliffen mit von Löwen flankiertem Allianzwappen auf der
Schauseite und verso mit einem bekrönten WCE Monogramm. H 16,5 cm.
CHF 700 / 900
(€ 640 / 820)
1111
APOSTELLÖFFEL, Zürich, Ende 17. Jh.
Meistermarke Johann Balthasar Ammann.
Rückseitig mit zwei gravierten Rosenstängeln.
L ca. 17 cm. 25 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
Eva-Maria Lösel, Zürcher Goldschmiedekunst, Zürich 1983, S. 153, mit
Abb. S. 396 (Nr. 160).
CHF 600 / 1 000
(€ 550 / 910)
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Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
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1112
HOCHZEITSLÖFFEL, wohl Deutsch nach 1700.
Mit Meistermarke YRF.
Graviert und datiert: AMH 1703.
L ca. 16,6 cm. 25 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
CHF 600 / 1 000
(€ 550 / 910)
1113
LÖFFEL, Zürich 17./18. Jahrhundert.
Mit unleserlicher Meistermarke.
L ca. 17,8 cm. 20 g.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung.
CHF 600 / 1 000
(€ 550 / 910)
1114
GRÜNE HORNPENDULE AUF SOCKEL, Régence/Louis XV, Paris
um 1730/40. Das Zifferblatt und Werk signiert DE HÉMANT À
PARIS (Charles Nicolas Dehement, Meister 1751).
Leicht geschweiftes Gehäuse mit grün gefärbtem Horn bezogen
sowie mit vergoldeten Bronzemontierungen in From von Rocaillen,
Blättern, Voluten, Flora sowie der sitzenden Minerva als Aufsatz.
Reliefiertes Bronzezifferblatt mit weissen Emailkartuschen für
Stunden und Minuten. Werk mit Spindelgang und Halbstunden-
schlag auf Glocke. Risse im Horn, Messinggarnituren innen später.
Attribut der Minerva (wohl Lanze) fehlt. Aufzugsschlüssel. Werk
eventuell zu revidieren. 48x25x141 cm
CHF 4 000 / 5 000
(€ 3 640 / 4 550)
1115
1 PAAR KERZENSTÖCKE, wohl Südamerika um 1650.
H je ca. 10 cm. Zus. 510 g.
Provenienz: - Sammlung Thomas Lumley, London.
- Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 600 / 1 000
(€ 550 / 910)
| 53
1115
1114
1116* ♣
SCHREIBSCHATULLE MIT CONTRE-BOULLE MARKETERIE, Régence,
Frankreich um 1730.
Ebenholz eingelegt mit ziseliertem Messing, Zinn und rotem Schildpatt
in Form von Blattwerk und Voluten. Rechteckiger Korpus mit Klappde-
ckel sowie abklappbarer Front, öffnend auf Fach mit Tintengeschirr aus
versilbertem Metall sowie auf Schublade. Innen mit späterem Velours
bezogen. Schloss ersetzt, Marketerie im oberen Bereich des Schlüssel-
schildes ersetzt. Kleinere Restaurierungen und Ergänzungen. 1 Schlüssel.
38x35,5x10,5 cm
Provenienz: Aus Pariser Besitz
CHF 5 000 / 8 000
(€ 4 550 / 7 270)
1117*
1 PAAR PORTE-TORCHEREN, Barock, süddeutsch, 18. Jh. Barock,
Deutschland, 18. Jh.
Holz vollplastisch geschnitzt und vergoldet. Stehende Figuren mit Rüs-
tung, auf dem Helm einen vasenförmigem Schaft mit Rundplatte tragend,
auf Volutenstützen mit geschweiftem Bastionssockel. Bestossungen,
Vergoldung teils stark überarbeitet bzw. später. Ergänzungen. H 103 cm
CHF 1 000 / 1 500
(€ 910 / 1 360)
| 54
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1116
1117
1118
KLEINE FAYENCE KAFFEEKANNE, Niderviller, um 1770.
Balusterform mit Rocaillehenkel und - deckel gehöht in Purpur. Bemalt mit
freigemalten Blumenbouquets „fleurs fines“. H 19 cm. Minime Bestossun-
gen und kleine Risse in der Glasur.
Provenienz: Sammlung Pierre Clot, Basel.
CHF 700 / 900
(€ 640 / 820)
1119
GLASPOKAL, Böhmen, 1. Hälfte 18. Jh. Glockenförmige Kuppa mit 3
mattgeschliffenen Rosetten auf der Wandung mit integrierten Verkleine-
rungslinsen. Facettierter Balusterschaft mit eingeschlossener Luftblase,
zwischen Scheibennoden, auf einem Scheibenfuss mit geschliffener
Blattbordüre.
H 23 cm.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 910 / 1 360)
1120
FAYENCE TERRINE IN FORM EINER HENNE MIT KÜKEN, wohl Hanno-
versch-Münden, spätes 18. Jh./ Anfang 19. Jh.
Die liegende Henne, manganfarben geschwemmt, mit ihren Küken,
staffiert in Blau, unter ihren Federn hervorblickend. Ohne Marke. 29,5x18,5
cm. Mit sichtbaren Spuren von Restaurierung auf der Schale.
CHF 700 / 900
(€ 640 / 820)
| 55
1120
11191118
1121*
ANNA MARIA BARABARA ABESCH (1706-1773), Don Quichotte geliefert
durch seinen Wahnsinn durch Weisheit, signiert Anna Barbara von Esch
sowie datiert 1731.
Hinterglasmalerei nach einem Gemälde von Charles-Antoine Coypel.
31x34 cm.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
| 56
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1122*
ANNA MARIA BARABARA ABESCH (1706-1773), Don Quixote und der
Einzug von Liebe und Reichtum zu Camacho‘s Hochzeit, signiert Anna
Barbara von Esch sowie datiert 1725.
Hinterglasgemälde nach einer Arbeit von Charles-Antoine Coypel. In
späterem, geschnitztem und vergoldetem Rahmen. 31x34 cm.
Anna Barbara Abesch (oder auch Von Aesch) wurde am 23.3.1706 als
Tochter des Johann Peter in Sursee geboren. Sie wurde zuerst von ihrem
Vater und danach von ihrem Onkel in die Kunst der Hinterglasmalerei
unterrichtet. Ab 1729 arbeitete sie selbständig und erhielt Aufträge
seitens diverser Klöster. Damals schenkten sich die wichtigen Patrizier-
familien gerne Hinterglasgemälde und ihre Werke waren sehr beliebt. Sie
führte die Kunst somit zur Hochblüte und übte einen grossen stilistischen
Einfluss auf weitere Künstler aus. Als bedeutendste Ihrer Werke gelten der
„Christus als Gärtner mit Maria Magdalena“, der „Heilige Hubertus“, „Rudolf
von Habsburg mit dem Priester“ und weitere ihr zugeschriebene Werke,
vorwiegend mit religiösen und mythologischen Themen nach Vorlagen
französischer aber auch italienischer und holländischer Meister. Sie starb
am 15.2.1773 und aufgrund der vielen Auftragsarbeiten postuliert die
neuste Forschung ein Surseer Atelier.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
| 57
1123
MOPS UND MÖPSIN MIT JUNGEM, Meissen, um 1745.
Modell von J. J. Kändler. Gegenstücke, naturalistisch staffiert in Grau und
Brauntönen. Unterglasurblaue Schwertermarken. H 22 cm und 24,5 cm.
Haarrisse und Reparaturen.
Provenienz: - Sammlung Siegfried Salz, Auktion Paul Cassirer und Hugo
Helbing Berlin, 26. März 1929, Nr. 38/39.
- Sammlung Nyffeler, Christie‘s London, 9. Juni 1986, Lot 96.
- Schweizer Privatsammlung.
Vergleichbare Modelle aus einer Darmstädter Privatssammlung, vgl. R.
Rückert, Meissener Porzellan, 1966, S. 194, Nr. 1094; Sammlung Wark,
Early Meissen Porcelain, Florida 1979, S. 232, Nr. 539-540 (mit Jungem in
einer Variation). Sammlungen Hanns und Elisabeth Weinberg, Sotheby‘s
New York, November 2006, Lot 544 (Männchen).
Dr. Nyffeler gehörte in den 1950er Jahren zu den führenden Porzellan-
sammlern. Als Präsident des Vereins der „Keramikfreunde der Schweiz“
seit 1955, war er massgeblich an der Organisation der Ausstellung
„Schönheit des 18. Jahrhunderts“ im Zürcher Kunsthaus im selben Jahr
beteiligt und zeigte dort auch einige Stücke seiner Sammlung.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
1124*
PAAR VERGOLDETE KERZENLEUCHTER, Louis XV, Paris um 1750, unter
Einfluss des Goldschmiedes Juste-Aurèle Meissonnier (1695-1750).
Bronze ziseliert und vergoldet. Balusterschaft mit Knospentülle auf
geschweiftem Dreieckfuss, mit tiefen markanten Rocaillen und Voluten
verziert. Abnehmbare, blätterförmige Tropfteller. Vergoldung leicht berie-
ben. H 28 cm
Provenienz: Aus Pariser Besitz
Die ausserordentlich reiche und fantasievolle Zieselierung, die in dieser
Qualität ihresgleichen sucht, offenbart die herausragende Handwerks-
kunst eines „orfèvre“ von Pariser Herkunft. Es ist davon auszugehen, dass
das hier angebotene Paar Kerzenleuchter unter dem Einfluss von J.A.
Meissonnier entstanden ist, offenbart es doch den ihn charakterisieren-
den Geschmack „rococo“ der Jahre um 1740.
J.A. Meissonnier war als Ornamentzeichner, Maler, Bildhauer, Architekt,
Dekorateur und Goldschmied in Paris tätig. In der Tradition der Borro-
mini-Schule aufgewachsen, reiste er bereits als sehr junger Mann nach
Frankreich, wo er sich rasch einen bedeutenden Ruf als Goldschmied
erwarb. 1724 erhielt er das Brevet als „orfèvre du Roi“, 1726 als „des-
sinateur de la chambre et du cabinet du Roi“. Meissonnier gab der von
Lepautre und Daniel Marot begründeten dekorativen Kunstrichtung eine
neue, fantastisch-bizarre, kapriziöse Wendung und schuf zwischen 1720
und 1750 jenen extremen Rocaille-Stil, dessen originellste Formen in
der Ornamentik Verwendung fanden. Das Werk dieses Meisters umfasst
Vorlagen für alle möglichen Dinge des täglichen Gebrauches - Leuchter,
Schreibzeuge, Weinkühler, Lichtscheren, Degen, Stockgriffe u.v.m. - bis zu
ganzen Wand- und Zimmerdekorationen und stellt ein wahres kunstge-
werbliches Arsenal dar.
Lit.: Thieme/Becker, Leipzig 1999; 23/24, S. 347 (biogr. Angaben zu Meis-
sonnier).
CHF 25 000 / 35 000
(€ 22 730 / 31 820)
| 58
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1123
1125
TELLER, „EICHHÖRNCHEN UND DRACHE“ IN BLAUMALEREI, Meissen,
um 1740. Mit pseudojapanischer Marke.
Bemalt in Unterglasurblau. Blütenförmiger Rand, Dekor nach japanischem
Vorbild. Auf beiden Seiten aufsteigende Felsen, ein blühender Prun-
usbaum und ein herablaufendes Eichhörnchen auf einem stilisierten Bam-
bus mit Blättersternchen. Auf dem rechten Felsen ein abwärtslaufender
Drache mit aufgesrissenem Maul. Die Rückseite mit chinesischen Ranken
bemalt. Gemarkt mit einer pseudojapanischen Marke in Unterglasurblau,
Pressnummer 10. D 25 cm. Minime Randbestossung.
Provenienz.
- Sammlung Paul Schnyder von Wartensee (1897-1973), Luzern.
- Privatsammlung, Zürich.
Vgl. Literatur:
B. v. Barsewisch, Unterglasurblaue Malerei, Keramos 121/1988, S.78
Abb.111; Sammlung Syz Washington, Katalog 1979, Nr. 146; Sammlung
Wark, Cummer Gallery Jacksonville, Katalog 1984, S. 105 Abb.97.
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
| 60
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1125
1125
1126
TAPISSERIE, Louis XV, Frankreich um 1750/60.
Darstellung einer Familie mit Kindern beim Vogel-
fang am Waldrand. Im Hintergrund eine Ruinenland-
schaft. Schmale Bordüre mit Blättern, Blumen und
Rocaillen. 282x233 cm
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 270 / 3 180)
1127
PAAR GEFASSTE FAUTEUILS „EN CABRIOLET“,
Louis XV, Paris um 1740/50.
Buche mouluriert und geschnitzt mit Blumen,
Palmetten und Blättern sowie grau gefasst. Gepols-
terter hufförmiger Sitz auf ausgeschnittener Zarge
und geschweiften Beinen. Gepolsterte Rückenlehne
und wenig ausladende Armlehnen. Mit Blumen
bestickter goldfarbener Seidenbezug von Tassinari
 Chatel. Fassung berieben. 61x56x90 cm
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 270 / 3 180)
| 61
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FRÜHE TEEDOSE UND DECKEL, Meissen, um 1715-1720, die Bemalung
etwas später in Holland.
Die hexagonale Form mit Akanthusblättern am unteren Rand und Blatt-
motiven am oberen Rand in Relief, gehöht in Purpur und Grün. Bemalt mit
ostasiatischen Motiven, Prunusbaum, Reisighecke und blühendem Ast und
einem Glücksmotiv. Ohne Marke. H 10,5 cm. Minime Randbestossungen.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 450 / 7 270)
1129*
PAAR ENCOIGNUREN „À FLEURS“, Louis XV, Paris um 1765. Eine mit
Signatur F. REIZELL (François Reizell, Meister 1764), die andere mit
Innungsstempel.
Mahagoni, Satinholz und diverse Hölzer eingelegt mit Reserven, Filets,
Blumen, Blätter und Schleife. Viertelkreisrunder Korpus auf wellig ausge-
schnittener Zarge mit kurzen Beinen. Eintürige Front. Bronzebeschläge (teils
später) und -sabots. Rötlich-violette profilierte Marmorplatte. 2 Schlüssel.
Fehlstellen und Risse im Fournier. Restaurierungen und Verstärkungen.
Spätere Tablare. Marmorblatt bestossen und repariert. 55x39x93 cm
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
| 62
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
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KAFFEEKANNE, Meissen, Modell von Johann Friedrich Eberlein, um 1741.
Passig gewölbte Balusterform. Rokokoausguss und Henkel flechtwerkartig
reliefert, mit Silbermontierung. Auf dem relieferten „Alt-Ozier“ Grund eine
Vierpassreserve bemalt im ostasiatischen Stil mit Chrysanthemenzwei-
gen aus einem Fels wachsend und einem Vogel im Flug. Der entsprechend
modellierte Deckel ähnlich bemalt und mit einem Astknauf. Ränder braun
gefasst. Blaue Schwertermarke auf dem unglasierten Boden. Pressnum-
mer 44. H 20,5 cm.
Vergleichststück in der Sammlung Ernst Schneider, Schloss Lustheim (J.
Weber Meissener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern,
2009, Bd.II, S.214 Kat.187)
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 270 / 3 180)
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BUREAU PLAT, Louis XV, Frankreich um 1750/60.
Palisander und Satiné eingelegt in Form von Reserven. Rechteckiges,
leicht passiges Blatt in vergoldetem Messingstab und mit brauner, gold-
geprägter Lederauflage auf geschwungener dreischübiger Zarge und
geschweiften Beinen. Spätere Bronzebeschläge in Form von Blättern und
Rocaillen. 3 Schlüssel. Stark restauriert, kleinere Ergänzugen am Furnier.
132x63x80 cm
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
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VIER GROSSE FIGURENGRUPPEN, ALLEGORIEN DER VIER ERDTEILE,
Meissen, Modelle von J. F. Eberlein, P. Reinicke und J. J. Kändler um 1745-
1747, die Ausformungen von 1745 -1763.
Vier weibliche Figurengruppen als Personifikationen von Europa, Asien,
Afrika und Amerika. Dargestellt als Königin für Europa, Orientalin „Türkin“
für Asien, Mohrin mit Elefantenkappe für Afrika und Indianerin für Amerika,
jeweils mit ihren Begleittieren, Pferd, Kamel, Löwe und Krokodil. Auf
flachen mit Blumen und Blättern applizierten Sockeln. Ohne Marke auf
der unglasierten Sockelunterseite (Europa und Afrika), unterglasurblaue
Schwertermarken mit Punkt (Asien und Amerika). H 26,6 cm, 27,5 cm,
29,5 cm und 32 cm. Reparaturen und Haarrisse.
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.
Die grossfigurige Folge der vier Erdteile wurde auf speziellen Wunsch der
russischen, für Porzellan begeisterten Zarin Elisabeth Petrowna (1709-
1762), Tochter Peters des Grossen, 1745 in Meissen in Auftrag gegeben.
Bereits im Zusammenhang mit der Übersendung des Andreas-Ser-
vices, versehen mit dem russischen Doppeladler, wurden kurz vor 1745
bereits neben drei Vasensätzen auch eine grosse Anzahl von Figuren aus
Meissen für die Tafeldekoration an den russischen Hof geliefert. Diese
sind in den typischen Barockthemen wie Musen, ovidischen Göttern,
Berufs- und Nationaltrachten gewidmet. Die Zarin zeigte sich angesichts
dieses umfangreichen Geschenks so begeistert, dass ihrerseits weitere
Bestellungen von Meissener Porzellan folgten. Bereits im Sommer 1745
erhielt die Manufaktur den Auftrag zur Vertigung von Allegorien der vier
Jahreszeiten, der fünf Sinne sowie der vier Weltteile, die im Wesentlichen
von Johann Friedrich Eberlein kreiert wurden. Den Zyklus der Erdteile
begann er im August mit der Ausformung Asiens und schloss ihn im Juni
1747 mit der Figur Amerikas ab. Etwa gleichzeitig entstand eine kleinere
Version dieser Gruppe an deren Ausführung wiederum Eberlein mass-
geblich beteiligt gewesen ist. Von den an den Zarenhof gelieferten Figuren
blieb nur die Europa der grösseren Version erhalten.
Als Vorlagen für diesen Figurenentwurf dienten Kupferstiche von
Gottfried Bernhard Götz aus der Zeit von 1735-1738. Diese Meissener
Figurenfolge war ganz offensichtlich schon zu ihrer Entstehungszeit sehr
kostspielig und sehr gesucht. Im Preiskourant der Manufaktur von 1765
findet man diese ‚Theile der Welt als Groupen ganz gross‘ zum Preis von
50 Talern, einem damals sehr hohen Betrag. Dementsprechend wurden
sie von den bedeutendsten Sammlern des 18. Jh in Auftrag gegeben:
Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen, König Friedrich II. von Preussen,
Heinrich Graf von Brühl und Herzog Clemens August von Bayern. Die ur-
sprüngliche Beschreibung zu dieser Serie lautete ‚Grosse Serie Eberleins‘,
ähnlich wie die ‚Mittlere Serie‘, jedoch nicht miteinander zu verwechseln.
Kändler vermerkt in seinen Arbeitsberichten im September 1745 ‚1 Gros-
se Grouppe , wie ein Frauenzimmer auf einem Cameel sitzet und ein Theil
der Welt Asien vorstellet, im Modell auf gehörige Art zerschnitten u.z.abf.
| 64
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
(abformen) tüchtig gemacht.‘ Im Oktober folgte das Modell ‚Amerika‘,
im Dezember 1746 ‚Europa‘ und im August 1747 ‚Afrika‘. In den Arbeits-
berichten Eberleins vom August 1745 findet man ebenfalls folgenden
Vermerk:‘ 1 Grouppe, ein von den 4 Theilen der Welt, Asiam vorstellend,
in Gestalt eines Türkischen Weibgens, so auf einem Cameel sitzet und
in der rechten Hand ein Szepter, in der linken aber ein Rauchfass hält, so
gleichmässig zur Russischen Bestallung gehörig angefangen‘.
In Schloss Lustheim in der Sammlung Ernst Schneider befindet sich eine
komplette grosse Serie. Die Serie der ‚mittleren Grösse‘ ist in Schloss
Jägersdorf in Düsseldorf ausgestellt. Eine ähnliches ebenfalls grosses
Modell ‚Asiens‘ war bei Christie‘s Amsterdam, 14/16. Februar 2006, Lot
1236. Abbildungen ähnlicher Modelle bei Rainer Rückert/Johann Wills-
berger, Meissen Porzellan des 18. Jahrhunderts, 1977, Tafel 118/119; A.
Schommers, Meissener Porzellan des 18.Jahrhunderts, Die Stiftung Ernst
Schneider in Schloss Lustheim, 2004, S. 384-391; Ulrich Pietsch, Meissen
für die Zaren, 2004, S. 90ff.
CHF 40 000 / 60 000
(€ 36 360 / 54 550)
| 65
1133
PORRINGER, London 1708. Meistermarke Richard Green.
H 13 cm. 379 g. 925er-Silber.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 400 / 800
(€ 360 / 730)
1134
HENKELPOKAL, Dublin 1723/4. Meistermarke Thomas Walker.
H ca. 20 cm. 1235 g. 925er-Silber.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 800 / 1 200
(€ 730 / 1 090)
1135
RIECHFLAKON, Meissen, um 1745.
Kartuschenförmig modelliert, mit Metallmontierung. Bemalt auf beiden
Seiten mit Kauffahrteiszenen, gold gerändert. Über einem gewölbten Fuss,
auf der Unterseite vergoldet und mit einer umlaufenden Blumengirlande.
Ohne Marke. H 13,5 cm. Stöpsel wohl ergänzt.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
| 66
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1134
1135
1133
1136
WASSERKANNE, Meissen, Modell Johann Friedrich Ehder, Mitte 18. Jh.
Balusterform mit gerippter Wandung und „Alt-Ozier-Relief“. Auf beiden
Seiten mit einer Reliefkartusche, darin und auf der Wandung Manierblu-
menmalerei. Der Henkel bekrönt von einer Frauenbüste. Unterglasurblaue
Schwertermarke. H 19 cm. Minime Reparatur, Deckel fehlt.
CHF 800 / 1 200
(€ 730 / 1 090)
1137
KAFFEEKANNE, Meissen, um 1750.
Die passig gewölbte Balusterform mit Rocailleausguss und J-Henkel
purpurfarben gehöht und mit „Gotzkowsky“ Blumenreliefs und mit Manier-
blumenmalerei. Henkel und Deckel mit vergoldeter Metallmontierung
befestigt. Unterglasurblaue Schwertermarke. H 26 cm. Restaurierung am
Deckel.
CHF 600 / 800
(€ 550 / 730)
1138
FUSSBECHER, Paris wohl 2 H. 18. Jh.
H ca. 11,7 cm. 180g.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 400 / 800
(€ 360 / 730)
| 67
1136
1138
1137
1139
KAFFEEKANNE, Augsburg 1739–41. Mit verschlagener Meistermarke.
H ca. 25 cm. 695 g.
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.
CHF 800 / 1 400
(€ 730 / 1 270)
1140
FUSSPLATTE, London 1729. Meistermarke Richard Bayley.
Mit zentral eingraviertem Dekor.
28,5x28,5 cm. 830 g. 925er-Silber.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 800 / 1 400
(€ 730 / 1 270)
| 68
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
11401139
1141
1141
PAAR FAUTEUILS À LA REINE, Louis XV, Frankreich um 1740/50. Signiert
Sylvain-Nicolas Blanchard (Meister um 1743).
Buche mouluriert sowie geschnitzt mit Blumen und Blättern. Trapezför-
miger geschweifter Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften
Beinen. Passige gepolsterte Rückenlehne sowie leicht ausladende Arm-
lehnen. Späterer geblümter Gros-Point-Bezug. Kleinere Fehlstellen. 1 Bein
mit Wurmgängen und Fehlstellen. 68x70x94 cm
CHF 1 000 / 1 500
(€ 910 / 1 360)
1142
FUSSPLATTE, London 1763. Meistermarke Richard Rugg I.
Mit zentral eingraviertem Wappen auf Plattenspiegel.
D ca. 38,5 cm. 1435 g. 925er-Silber.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 800 / 1 400
(€ 730 / 1 270)
1143
KLEINE KAFFEEKANNE, Venedig 1762–1776.
H 17,5 cm. 248 g.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 1 200 / 2 200
(€ 1 090 / 2 000)
1144
PAAR STÜHLE, Louis XV, Paris, Mitte 18. Jh. Signiert J.B. LEROUGE
(Jean-Baptiste Lerouge, Meister 1749).
Buche mouluriert und geschnitzt mit Blumen und Blättern. Hufförmiger
gepolsterter Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen.
Kartuschenförmige gepolsterte Rückenlehne. Geblumter Stoffbezug (zu
ersetzen). Repariert/verstärkt. 54x52x85 cm
CHF 500 / 700
(€ 450 / 640)
| 69
1142 1143
1144
Die Modelleure Johann Joachim Kändler und Johann Friedrich Eberlein
wurden mit den Entwürfen für die verschiedenen Gefässe beauftragt, die
der Flora und Fauna des Wassers sowie seinen mythologischen Gestalten
gewidmet sind (vgl. U. Pietsch, Schwanenservice. Meissener Porzellan für
Heinrich Graf von Brühl, Leipzig, 2000).
Vergleichbare Porzellanmodelle, mit vergoldeten Bronzen montiert,
befinden sich u.a. im Rijksmuseum Amsterdam, vgl. den Blauwen, Meissen
Porcelain, 2000, S.417 Kat. 304 (mit weiteren Vergleichsstücken in öffentli-
chen Sammlungen und Auktionen).
CHF 8 000 / 15 000
(€ 7 270 / 13 640)
1145
PAAR DEKORATIVE VERGOLDETE BRONZE SCHWÄNE, nach einem
Meissener Porzellanmodell von 1748 von JOHANN JOACHIM KÄNDLER
(1706-1775), Louis XV, Paris, wohl 18. Jh.
Bronze fein ziseliert und punziert sowie feuervergoldet. Auf durchbroche-
nem Rocaillensockel mit Muscheln und Blättern. 25x18x29 cm.
Diese beiden Modelle von Schwänen gehen vermutlich auf das berühmte
Meissener Schwanenservice zurück, welches im Auftrag des damaligen
Manufakturdirektors Heinrich Graf von Brühl (1700-1765) 1737 für ihn
persönlich entworfen und produziert wurde. Saucière sowie Essig- und
Ölkännchen aus dem Service sind als Schwan modelliert und dienten
Kändler vielleicht als Vorbild. Die Frage nach bildlichen Vorlagen für dieses
Schwanenservice ist mehrfach erörtert worden, jedoch ohne, dass eine
grössere Fülle von Beziehungen aufgedeckt werden konnte. Die Idee für
das Hauptmotiv wurde durch zwei Stiche von Wenzel Hollar inspiriert,
die auf Zeichnungen von Francis Barlow zurückgehen. Das eine Blatt
zeigt zwei Schwäne vor schilfbewachsenen Ufer, auf einer Wasserfläche
schwimmend. Komposition und Haltung der beiden, die Köpfe einander
zuneigenden Tiere nahm Kändler offensichtlich in sein Porzellanrelief auf.
1146*
TERRINE UND UNTERSCHALE, Meissen, Modell des Deckelgriffs von
Johann Friedrich Eberlein, um 1741.
Vierpassig geschweifte Silberform, mit einem Eberkopf auf einer Archi-
tekturvolute als Deckelgriff. Bemalt mit ombrierten Insekten, Blumen und
Früchten nach grafischen Vorlagen. Spuren einer blauen Schwertermarke
auf dem unglasierten Boden, Pressnummer 26/27. L 24 cm/32,5 cm.
1741 vermerkt Eberlein in seinen Arbeitsberichten folgendes: „I. Einen
wilden Schweins=Kopff, mit Muschelweck und andern Zierathen, statt
eines Knopffes, auf grose Terrinen, zu Mr. Meunier Bestellung“. Der Pariser
Händler François Meunier wird in den Meissener Akten für die Jahre 1740
bis 1742 als ständiger Korrespondent des Dresdner Warenlagers geführt.
Vielleicht hat Meunier eine zeichnerische Vorlage für die Terrine über-
sandt mit dem charakteristischen Deckelgriff, das auf ein französisches
Silbervorbild zurückzugehen scheint. (J.Weber, Meissener Porzellane nach
ostasiatischen Vorbildern, München 2000, S. 233/234).
CHF 7 000 / 9 000
(€ 6 360 / 8 180)
| 71
1146
1147
NACHTLICHT, Genua 18. Jh.
L ca. 17,5 cm. 100 g.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 500 / 800
(€ 450 / 730)
1148
1 PAAR KOMMODEN, Louis XV, Neapel um 1750.
Rosen- und Veilchenholz gefriest sowie fein eingelegt mit stilisierten Ro-
setten, Blüten, Filets und Zierfries. Geschweifter, allseitig bombierter und
trapezförmiger Korpus mit vorstehenden vorderen Eckstollen auf wellig
ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. In der Mitte gebauchte
Front mit 2 Schubladen. Teils ersetzte, vergoldete Bronzebeschläge und
-sabots. Ersetzte, profilierte „Rosso di Verona“-Platte. Furnierergänzun-
gen. 147x69x96 cm
Provenienz: - Antichità Spirig, Lugano.
- Privatsammlung, Mendrisio.
Analoge Kommoden sind abgebildet in: L. Zinutti, Il linguaggio del mobilie
italiano, Treviso 2010; S. 350-356.
Die relativ kleine neapolitanische Oberschicht - von 220 000 Einwohnern
konnten sich ca. 300 als sog. „benestanti“ bezeichnen - manifestierte
ihren Reichtum mit einer Vielzahl von Aufträgen für hochwertiges, teures
Mobiliar. Französische Prunkmöbel dienten als Vorbilder, welche von den
Ebenisten der Vesuvstadt zu eigenständigen Modellen weiterentwickelt
wurden. Markenzeichen dieser lokalen Werke waren feine Marketerie mit
Zentralrosette, elegante Bronzebeschläge und Zierfriese.
Lit.: A. Disertori / A.M. Necchi-Disertori, Il mobile del settecento - Italia,
Novara 1985.
CHF 15 000 / 23 000
(€ 13 640 / 20 910)
1149
1 PAAR KURZE KERZENHALTER, Venedig, wohl Mitte 18. Jh.
H 8 cm. 350 g.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 800 / 1 400
(€ 730 / 1 270)
| 72
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1148
1147
1150*
RUNDE PIETRA DURA-PLATTE, im Stil des
18. Jh., neuzeitliche Arbeit.
Diverse Marmor- und Halbedelsteinarten einge-
legt in Form von Blumen, Blattranken und Vögeln.
D 121 cm
CHF 6 000 / 10 000
(€ 5 450 / 9 090)
| 73
1149
1151*
TEEKANNE, Moskau 1762. Mit Meistermarke und Beschaumeistermarke
W.A., 1760–1792, sowie des Fedor Petrow Alderman.
H 14 cm. 490 g.
Provenienz: Europäischer Privatbesitz.
CHF 1 400 / 2 200
(€ 1 270 / 2 000)
1152
DECKELDOSE, Frankreich, 2. H. 18. Jh.
8,3x6,4x4 cm. 100 g.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 500 / 800
(€ 450 / 730)
1153*
FIGUR EINER DREHLEIHER SPIELENDEN BETTLERIN, Meissen, Modell
von J. J. Kändler um 1736.
Als Gegenstück zu einem Drehleiher spielenden Bettler. Als alte Frau mit
purpurfarbenem Kopftuch, roter Jacke und unbemalter Schürze über
blauem Rock und grünen, offenen Schuhen. Spuren einer unterglasurblau-
en Schwertermarke. H 13 cm.
Vergleichbares Modell in der Sammlung Pauls-Eisenbeiss, Sammlungska-
talog 1967, S. 252.
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 360 / 2 270)
| 74
Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan  Fayence
1151
1153
1152
1154
HUILIER, London 1744. Meistermarke Samuel Wood.
Original Kristallglasgefässe.
H ca. 23,5 cm. 450 g (exkl. Glasgefäss). 925er-Silber.
Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung.
CHF 800 / 1 200
(€ 730 / 1 090)
1155
KOPPCHEN MIT PAPAGEIENDEKOR, Meissen, um 1740-1750.
Bemalt mit einem Papagei mit gespreizten Flügeln auf einer Stange ange-
kettet sitzend, ein kleiner bellender Hund emporspringend. Unterglasur-
blaue Schwertermarke. D 8 cm.
Ein beinahe komplettes Service mit diesem Dekor ist aus der Sammlung
Ole Olsen bekannt, vgl. E. Pauls, Porzellan des 18. Jahrhunderts, Bd I.,
1967, S. 156.
CHF 800 / 1 200
(€ 730 / 1 090)
1156
TELLER MIT PAPAGEIENDEKOR, Meissen, um 1740.
Gewölbter Rand mit Ozier-Relief. Bemalt mit einem Papagei mit gespreiz-
ten Flügeln auf einer Stange angekettet sitzend, ein Hündchen bellend
emporspringend. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 16.
D 23,3 cm.
CHF 1 000 / 1 500
(€ 910 / 1 360)
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Koller Mobel, Porzellan & Silber Donnerstag 26 september 2019

  • 1. Auktion: 26. September 2019 DECORATIVE ARTS
  • 2. ALTE GRAPHIK Freitag, 27.09.2019 10.00 Uhr Lot 3601 – 3649 ZEICHNUNGEN Freitag, 27.09.2019 11.00 Uhr Lot 3401 – 3502 GEMÄLDE ALTER MEISTER Freitag, 27.09.2019 14.00 Uhr Lot 3001 – 3094 GEMÄLDE DES 19. JH. Freitag, 27.09.2019 16.00 Uhr Lot 3201 – 3268 MÖBEL, PENDULEN, SKULPTUREN, MINIATUREN, SILBER, PORZELLAN Donnerstag,26.09.2019 10.00 Uhr Lot 1001 – 1200 MÖBEL, PENDULEN, SKULPTUREN, MINIATUREN, SILBER, PORZELLAN Donnerstag,26.09.2019 13.30 Uhr Lot 1201 –1375 TEPPICHE Donnerstag,26.09.2019 16.30 Uhr Lot 1601 – 1709 Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66 office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch A188/2 MÄRZ2019GEMÄLDEALTERMEISTERUNDDES19.JH.,ZEICHNUNGENUNDALTEGRAPHIK Auktion: 27. September 2019 GEMÄLDE ALTER MEISTER Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66  office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch Auktion: 26. September 2019 DecorAtive ArtS Decorativearts A190 / 1 SepTember2019 BÜCHER Dienstag, 24.09.2019 13.30 Uhr Lot 101 – 383 BUCHMALEREI & AUTOGRAPHEN Dienstag, 24.09.2019 16.30 Uhr Lot 501 – 602 SCHMUCK TEIL 1 Mittwoch, 25.09.2019 14.00 Uhr Lot 2001 – 2087 SCHMUCK TEIL 2 Mittwoch, 25.09.2019 15.00 Uhr Lot 2101 – 2272 Schweiz SEPTEMBER2019 AUKTION: 24. SEPTEMBER 2019 BÜCHER, BUCHMALEREI & AUTOGRAPHEN BÜCHER,BUCHMALEREI&AUTOGRAPHEN A190/3 A190 Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66 office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch SCHMUCK&JUWELENSEPTEMBER2019 Auktion: 25. September 2019 SCHMUCK & JUWELEN AUKTIONSPROGRAMM AUKTION A190 - SEPTEMBER 2019 Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz VORBESICHTIGUNG Donnerstag, 19. September 2019, 10 – 21 Uhr Freitag, 20. September - Montag, 23. September, 10 – 18 Uhr
  • 3. Zusätzliche Informationen und Abbildungen: www.kollerauktionen.ch Decorative Arts Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen Miniaturen, Silber, Porzellan und Fayence Auktion Donnerstag, 26. September 2019 10.00 Uhr: Lot 1001 - 1200 13.30 Uhr: Lot 1201 - 1375 Vorbesichtigung Donnerstag, 19. September 2019, 10 – 21 Uhr Freitag, 20. September - Montag, 23. September 2019, 10 – 18 Uhr English descriptions and additional photos: www.kollerauctions.com Sabine Neumaier Porzellan & Fayence Head of department Tel. +41 44 445 63 12 neumaier@kollerauktionen.ch Anahi Cardona Miniaturen Tel. +41 44 445 63 21 cardona@kollerauktionen.ch Stephan Koller Möbel & Dekorationen Head of department Tel. +41 44 445 63 20 skoller@kollerauktionen.ch Giordana Schmid Möbel & Dekorationen Tel. +41 44 445 63 52 schmid@kollerauktionen.ch Corinne Koller Silber Head of department +41 44 445 63 22 ckoller@kollerauktionen.ch Hannah Wepler Silber Tel. +41 44 445 63 62 wepler@kollerauktionen.ch
  • 4. 1001* ÄGYPTISCHE LÖWEN-PROTOME, Spätzeit, 6.–3. Jh. v. Chr. Dunkel patinierte Bronze, die Augen eingelegt in Silber. Montiert auf Me- tallsockel. H 10 cm, B 8,5 cm. Provenienz: Ehemals Genfer Privatsammlung (Inventar von 1981 vorhan- den). Prächtige Löwenmaske, die vermutlich von den Vorderbeinen einer Liege oder eines Schemels stammt. Die Hinterbeine des Bettes bzw. des Schemels hatten ebenso Löwengestalt und waren mit dem Tierschweif versehen. Löwenbeine und Tüllen, in die hölzernen Verstrebungen einge- steckt waren, sind weggebrochen. Umso schöner ist das Antlitz des Lö- wen mit seinen eingelegten Augen konserviert. Löwenmähne und Ohren sind plastisch herausgearbeitet. Ritualbetten z.B. mit Tierprotomen und -füssen finden sich sowohl in Königs- als auch Privatgräbern und sollten dem Verstorbenen zur Auferstehung im Jenseits verhelfen bzw. diesen im Schlaf auch schützen. Günther Roeder, Ägyptische Bronzefiguren, Berlin 1956, Bd. I 258–360. Bd. II Taf. 52c. Hans Kayser, Ägyptisches Kunsthandwerk, Braunschweig 1969, 290–293 mit Abb. 268. Hélène Guichard, Des animaux et des pha- raons. Le règne animal dans l‘Egypte ancienne, Lens 2015, 202–205. CHF 6 000 / 8 000 (€ 5 450 / 7 270) 1002 IZNIK KACHEL, Türkei, um 1600. Aus einem grossen Fliesenbild, bemalt in Ochsenblutrot, Grün und Blau mit Blumenranken. 24x24,5 cm. Randrestaurierungen. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 820 / 2 730) 1003* VOTIV-STATUETTE EINES RUHENDEN IBIS, Ägypten, Spätzeit, 6.–3. Jh. v. Chr. Holz und Bronze. Montiert auf Plexiglassockel. L 29,5 cm, H 24 cm. Provenienz: Ehemals Genfer Privatsammlung (Inventar von 1981 vorhan- den). Prächtige Statuette eines grossen, ruhenden Ibis mit nach vorne abge- knickten Beinen. Sein Körper besteht aus Holz, war stuckiert und wohl auch vergoldet, die Beine und der Schnabel sind aus fein ziselierter Bronze gefertigt. Die Bronzeteile sind mit Stuck, der zur Befestigung dient, im Holz eingelassen. Der Ibis war das Heilige Tier des Weisheitsgottes Thot, dem auch die Heilkunde oblag. Gleichzeitig war er Totengeleiter und wurde später mit Hermes gleichgesetzt. Der Ibis war ursprünglich auf einer schildförmigen Platte befestigt und wurde als Votivgabe in ein Heiligtum gestiftet. André Wiese, Madeleine Page-Gasser, Ägypten – Augenblicke der Ewig- keit. Unbekannte Schätze aus Schweizer Privatbesitz, Mainz 1997 255f. Nr. 169. Mit weiterer Literatur. CHF 15 000 / 20 000 (€ 13 640 / 18 180) 1004 GLAS TAZZA, Venedig, wohl 16. Jh. Transparentes Glas mit gräulicher Tönung und blau applizierten Bandbor- düren an Wandung und Fuss. Zwölf applizierte Stege, der umgeschlagene Mündungsrand mit eingeschlossenem Goldstaub. Appliziert mit geripp- tem, auslaufenden Fuss mit umgeschlagenem Rand, Abrissnarbe. D 27,3 cm, H 15,5 cm. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 3 000 / 4 000 (€ 2 730 / 3 640) 1005 GLAS TAZZA, Venedig, wohl 16. Jh. Transparentes, gräulich getöntes Glas. Balusterförmige Kuppa mit spi- ralförmigen, gekniffenen Stegen auf der Wandung und umgeschlagenem Rand in Blau. Appliziert auf einem auslaufenden Fuss mit gekniffenen Stegen und umgeschlagenen Rand in Blau. D 31 cm, H 14 cm. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 820 / 2 730) | 2 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence 1001 1002
  • 6. 1006 EMAILLIERTER CORPUS CHRISTI, Limoges, 12.Jh. Kupfer mit Resten von Vergoldung und blauem Email. Auf späte- rem Plexiglas montiert. H 16 cm, B 13.5 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 640 / 5 450) 1007 PORTALLÖWE, romanisch, Italien, wohl Apulien, um 1200. Weisser Marmor behauen. Der liegende Löwe mit Säulenbasis auf dem Rücken, in den Vordertatzen mit Resten einer Kartu- sche. Diverse Fehlstellen und Ausbrüche, Verwitterungsspuren. 69x32x47 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung Auffällig an dem Löwen sind die stark stilisierten Beine, welche in der Ausformung sowie in der Gestaltung der Mähne an jene vor der Klosterkirche von San Leonardo in Siponto (Apulien) erinnern. Der Bau sowie die Löwen werden ins 12. Jh. datiert. CHF 12 000 / 18 000 (€ 10 910 / 16 360) | 4 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence 1006 1007
  • 7. 1008 WASSERSPEIER IN FORM EINES LÖWENKOPFES, gotisch, wohl Frank- reich, 14. Jh. Stein behauen und Eisen. Später montiert als Salontisch mit Glasblatt. Der Speier: 64x27x39 cm. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 5 000 / 8 000 (€ 4 550 / 7 270) 1009 MINNEKÄSTCHEN MIT EISENVERSTÄRKUNGEN, gotisch, Frankreich, 15.Jh. Eichenholzkern mit reichem Eisenbeschlag in Form von durchbrochenen, stilisierten Ranken. Rechteckig mit leicht gewölbtem Klappdeckel, Eisen- schloss mit Säulenartiger Haspe. Das Schlüsselloch hinter weiterer Haspe versteckt. Innen mit Resten von altem Stoff. Unten mit alter Inventareti- kette 489. Fehlstellen. Kein Schlüssel vorhanden. 17x26x12 cm CHF 1 000 / 1 500 (€ 910 / 1 360) | 5 1009 1008
  • 8. 1010 THRONENDE MADONNA MIT KIND, gotisch, Italien, 13./14. Jh. Holz geschnitzt, verso geflacht sowie mit Resten der Fassung. Die Madon- na sitzt auf einer Bank, den Blick frontal dem Betrachter zugewandt, das Kind sitzt auf ihrem linken Knie. Stark verwurmt, teils fragmentarischer Zustand mit zahlreichen Kittungen. H 80 cm. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 270 / 10 910) 1011 FIGUR EINES HEILIGEN, spätgotisch, Süddeutschland um 1500/10. Linde geschnitzt im Viertelrelief sowie gefasst und teilvergoldet. Der Heilige stehend, ohne Attribut. Linker Unterarm fehlt, Retouchen an der Fassung und Vergoldung. H 58 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 2 500 / 3 500 (€ 2 270 / 3 180) | 6 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence 1011 1010
  • 9. 1012 SELTENE TAPISSERIE „Tobias mit dem Fisch“, Brüssel, um 1530/40. Nach Vorbildern eines Nachfolgers von Bernard van Orley. Darstellung des Tobias mit dem Fisch, dahinter der Engel. Mit breiter Blu- men- und Früchtebordüre mit Vögeln. Etwas ausgebleicht, Reparaturen. 350x430 cm Mit Gutachten von Prof. Guy Delmarcel. Boechout 2019. Die dargestellte Szene zeigt den Moment als Tobias von einem grossen Seemonster angegriffen wird (Das Buch Tobit, Kapitel 6,2). Sein Begleiter Engel Raphael ermutigt ihn, den Fisch zu fangen. Im Hintergrund auf der linken Seite legt Tobias den Fisch am Boden und Raphael zeigt in die Rich- tung ihres weiteren Weges. Zusammenfassung des Gutachtens: Die hier angebotene Tapisserie ist Teil einer Folge von verschiedenen Mo- tiven zum Leben des Tobias. Eine Ausführung mit ähnlichen Bordüren und Figuren, achtteilige Folge, ist aufbewahrt im Kunsthistorischen Museum, Wien; eine weitere im Museo Nacional de Arte Decorativo in Buenos Aires. Während unsere Tapisserie nicht signiert ist, weist die Wiener Serie das Zeichen der Stadt Brüssel auf. Zwei davon sind nicht identifiziert, eine kann jedoch Frans Gheteels zugewiesen werden, der um 1540 tätig war. Die Entwürfe dazu verweisen auf Bernard van Orley und sein Atelier. Die Episode mit dem Fisch fehlt sowohl in Bueonos Aires als auch in der Wiener Serie. Darstellungen dieser Episode, jedoch in einer späteren Aus- führung finden sich in der königlichen Spanischen Sammlung in Madrid so- wie in der Kathedrale von Palma de Mallorca. Unsere Tapisserie ist jedoch viel eleganter und verweist stark auf die Serie in Wien. Zahlreiche Details weisen auf den selben Entwurf hin. Das Kleid des Engels Raphael weist etwa grosse Ähnlichkeit auf, ebenso der Vogel (ein Reiher oder Storch) im unteren rechten Eck der Bordüre. Lit.: Guy Delmarcel, Flemish Tapestry, New York, Harry N. Abrams, 2000. CHF 10 000 / 15 000 (€ 9 090 / 13 640) | 7 1012
  • 10. 1013 CORPUS CHRISTI, gotisch, Italien, um 1440. Holz vollrund geschnitzt sowie gefasst. Feingliedrige Figur, die Beine leicht angezogen. Das lange Haar vorne in 2 Strähnen hängend. Fehlstellen an der Fassung. Fassung übergangen. H 44 cm. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 3 000 / 4 000 (€ 2 730 / 3 640) 1014 KOPF EINES PANTHERS, wohl gotisch. Weisser Marmor. Montiert auf geschwärzten zylindrischen Metallsockel. Einige Ausbrüche und Fehlstellen. B 212, H 17 cm. H mit Sockel 34 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 1 000 / 1 500 (€ 910 / 1 360) 1015 MILLEFIORI-TAPISSERIEFRAGMENT, flämisch, Brügge, vermutlich 2. Hälfte 16. Jh. Darstellung einer Fantasie-Landschaft mit Blumen, Tieren, Grotesken sowie Atlasfigur und Wappen, das an einem Band aufgehängt ist. Im Hin- tergrund eine Landschaft mit Bauernhaus. Ausgebleicht, Fehlstellen und Reparaturen. 136x166 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung Mit Gutachten von Prof. Guy Delmarcel. Boechout 2019. Zusammenfassung des Gutachtens: Das hier angebotene Tapisseriefragment stellt einen Ausschnitt aus einer weiten Landschaft dar, wegen den vielen Blumen im unteren Bereich auch „millefleurs“ genannt. Es ist ein Fragment aus einer grösseren Tapisserie. Obwohl die Tapisserie keine Marke der Manufaktur aufweist, kann sie mit Sicherheit einer undefinierten Bruger Manufaktur zugeschrieben werden. Das Museum Brügger bewahrt Fragmente mit Wappen des Charles V auf einem blumigen Hintergrund (Gruuthuse Museum, Inv. 0.1.XVII). Zahlreiche solcher Wappen-Tapisserien aus Brügger Produktion wurden nach Italien geliefert. Wegen des Längsformats werden sie „dorsalia“ oder „bancalia“ genannt, da sie häufig als Hintergrund hinter Bänken oder Sitzgruppen hingen. Am besten vergleichbar ist unser Fragment mit zwei Millefleurs-Tapisseri- en mit Wappen, die im Bischofspalast von Mantua hängen. Die Ornamente im zentrale Feld sind beinahe identisch. Die genaue Entstehungszeit dieser Tapisserie ist noch nicht geklärt. Sie könnten Teil einer Bestellung für das Studiolo von Isabella d‘Este in der Zeit 1496-97 gewesen sein, Frau des Markesen Francesco II. Es ist aber auch möglich, dass sie von deren Sohn, Herzog Federico II (gestorben 1545) bestellt wurden, der gemäss seines Inventars über zahlreiche solcher Tapisserien verfügte. Das Wappen weist auf die venezianische Adelsfamilie Trevisan, genauer auf Andrea Trevisan (gest. 1534), der Botschafter war am englischen Hofe von Henry VII und der 1497 eine Weile in Brügge weilte. Eine genaue Zuordnung des Wappens ist aber nicht möglich. Lit.: Guy Delmarcel, Flemish Tapestry, New York, Harry N. Abrams. 2000. CHF 5 000 / 8 000 (€ 4 550 / 7 270) 1016 MANNALESE, gotisch, Schweiz, Anfang 16. Jh. Umkreis von Hans Geiler von Fribourg. Linde geschnitzt im Relief, ehemals gefasst. Vielfigurige Darstellung mit Israeliten bei der Mannalese, flankiert von Moses und Aron. Rechts in einem Zelt eine Mutter mit Kind und 2 weiteren Figuren. Die Fürsorge der Mutter für ihr Kind wiederspiegelt die Fürsorge Gottes für sein Volk. Minimale Fassungsreste, Risse und Wurmgänge. Kittungen. Ergänzungen, hinten mit Leinen verklebt. Überarbeitet. Gottvaterfigur im Wolkensockel fehlt. 32x57 cm. Provenienz: Privatsammlung Schweiz. CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 640 / 5 450) | 8 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence 1013 1014
  • 12. 1017 MINNEKÄSTCHEN, gotisch, flämisch oder französisch, 15. Jh. Holzkern belegt mit geprägtem und gestanztem Leder. Eisenbeschläge in From von stilistierten Blüten, die Kanten mit ausgeschnittenen Eisenbän- dern verstärkt. Auf der Front Schloss mit spitzer Haspe, flankiert von 2 Haspen mit Drehriegel. Griff auf Deckel sowie seitliche Traggriffe (einer fehlt). 1 Schlüssel. Risse sowie Fehlstellen am Leder, Restaurierungen und Ergänzungen, Eisenbeschläge leicht unvollständig. Innen neu mit rotem Velour ausgekleidet. 19x14x8 cm. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung Ein vergleichbares Kästchen abgebildet bei: Paul Emil Schwerzmann, Tru- hen und Kassetten aus Privatbesitz, Ausstellungskatalog Museum in der Burg Zug, Zug 1992. S. 23, Nummer 1 sowie Ewald Berger, Prunkkasset- ten. Meisterwerke aus der Hanns Schell Collection, 1998. S. 112, Nr. 44. CHF 800 / 1 000 (€ 730 / 910) 1018 MINIATUR-KÄSTCHEN, Werkstatt Michel Mann, Augsburg oder Nürnberg um 1600. Kupfer und Messing ziseliert mit Blattwerk und Vasen sowie vergoldet. Der Deckel mit Tambour und Pfeifer verziert. Front mit vorgetäuschtem Schlüsselloch. Klappdeckel mit Schlüsselloch unter verschiebbarem Riegel. Traghenkel. Vierriegeliges Eisenschloss, die Kapelle mit Rosette verziert. 2 Schlüssel. 1 Fuss lose. 7,2x4,7x4,7 cm Vergleichbare Kästchen mit Signatur von Michel Mann abgebildet bei: Paul Emil Schwerzmann, Truhen und Kassetten aus Privatbesitz, Ausstellungs- katalog Museum in der Burg Zug, Zug 1992. S. 40ff, Nummern 18, 20, 23. CHF 1 000 / 1 500 (€ 910 / 1 360) 1019 KLEINES KÄSTCHEN, Frankreich, 16. Jh. Holzkern mit dunklem Leder bezogen sowie mit Eisenbändern beschla- gen. Front mit Schloss und sich nach vorne verjüngender Haspe. Nicht passender Schlüssel. Leder unvollständig. 11,5x7,5x7 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 800 / 1 000 (€ 730 / 910) 1020* TÜRMCHENUHR, Renaissance, Augsburg um 1600. Das Werk mit Mono- gramm SA HA (Samuel Haug 1580-1637) sowie mit Augsburger Marke. Messing und Kupfer feuervergoldet sowie Eisen. Turmförmiges, archi- tektonisch gestaltetes Gehäuse mit durchbrochenem kuppelförmigem Glockenstuhl, Galerien mit Balustern und zahlreichen Zierpfeilern. Auf Quadersockel mit Scheibenfüssen. Front mit übereinanderliegenden, ver- silberten Zifferblättern für Stunden und Viertelstunden. Weckerscheibe. Rückseite mit Hilfszifferblättern des Stunden- und Viertelstundenschlag- werk. Gehwerk mit Spindelgang und Radunruh, Aufzug über Schneckenrad und Kette. Zwei dahinterliegende Schlagwerke mit Viertelstundenschlag auf zwei Glocken. Kleines seitliches Weckerwerk. Originalschlüssel. Res- tauriert, Spindelrad und Radunruh wohl ersetzt. 14,5x14,5x3,3 cm. Samuel Haug (auch Hauckh) wurde 1580 in Augsburg geboren. Im Jahre 1612 wurde er selbstständiger Uhrmachermeister und fertigte zahlreiche Tischuhren und Figurenuhren an, wie auch eine türmchenförmige astroni- mische Stutzuhr, welche damals vermutlich sein Meisterstück wurde. Viele seiner Werke befinden sich in Sammlungen und Museen, so wie die Figu- renuhr von 1630, welche im Victoria and Albert Museum London steht. Ebenso findet man eine Figurenuhr der Kreuzigung vom gleichen Jahr im Museo Poldi Pezzoli, Milano. Einige Tisch- und Türmchenuhren kamen bei namhaften Auktionshäuser in Verkauf. Seine Signatur war abgekürzt mit SA/HA aber auch SiHia. Samuel Haug starb 1637 in seiner Geburtsstadt. Eine Tischuhr mit der selben Signatur SA.HA. befindet sich im Kunsthis- torischen Museum Wien. Vgl. Klaus Maurice. Die deutsche Räderuhr. Band II. München 1967. Abb. 137 sowie Abb. 141 mit einere weiteren Uhr von Haug, die eine sehr ähnlichen Glockenstuhl zeigt wie die hier angebotene. CHF 10 000 / 15 000 (€ 9 090 / 13 640) | 10 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence 1019 1017 1018
  • 13. 1020
  • 14. 1021 GESCHNITZTER UND VERGOLDETER RAHMEN ALS SPIEGEL, Renais- sance, wohl Florenz, 16. Jh. Holz geschnitzt mit Früchten, Blättern, Blumen, Voluten und Wappen- kartusche umrahmt von Flügeln sowie vergoldet und polychrom bemalt. Dreigeteiltes Wappen mit Mohrenkopf über drei Kleeblättern auf blauem Band sowie weiss/rot gestreiftem unterem Feld. Fehlstellen. Vergoldung teils übergangen. 53x38 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 800 / 1 200 (€ 730 / 1 090) 1022* MAJOLIKA TELLER AUS DEM KARDINAL FARNESE SERVICE, Castelli d‘Abruzzo, um 1575. „Alla turchina“ auf blauem Fond bemalt in Gold und Höhung in Weiss mit dem Farnese Wappen unter einem Kardinalshut zwischen Goldblattmoti- ven und einer stilisierten Blattwerkbordüre auf der Fahne. D 23 cm. Provenienz: Europäische Privatsammlung Teile eines grossen Services, das für den grossen Kunstsammler Kardinal Alessandro Farnese (1520-89) bei der Manufaktur Castelli in Auftrag ge- geben wurde, „servitio da credenza di maiolica turchina miniata d‘oro con arme del S.r cardinale Farnese“ ( Aufzeichnung in den Inventaren des Pa- lazzo Farnese in Rom von 1643 und 1653). Im Museo Nazionale in Capo- dimonte befinden sich zwei 1574 datierte Teller. Es ist davon auszugehen, dass in den darauffolgenden Jahren immer wieder Teller zur Vervollstän- digung in Auftrag gegeben wurden, wie diverse Variationen des Dekors belegen. Alessandro Farnese, geboren in Valentano, studierte in Bologna und wurde zum Verwalter der Diözese von Parma. Am 18. Dezember 1534 wurde er von Papst Paul III. zum Kardinal Diakon ernannt. Er wurde päpst- licher Legat und sorgte für Frieden zwischen dem gegnerischen Karl V, Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und François I. von Frankreich. Vgl. T. Wilson/E. Sani, Le maioliche rinascimentali nelle collezioni della Fondazio- ne Casse di Risparmio di Perugia, 2007, II, Nr. 146. CHF 1 500 / 2 500 (€ 1 360 / 2 270) | 12 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence 1021 1022
  • 15. 1023* KLEINER MAJOLIKA TELLER AUS DEM KARDINAL FARNESE SERVICE, Castelli d‘Abruzzo, um 1575. „Alla turchina“ auf blauem Fond bemalt in Gold und Höhung in Weiss mit dem Farnese Wappen unter einem Kardinalshut zwischen Goldblattmoti- ven und einer stilisierten Blattwerkbordüre auf der Fahne. D 18 cm. Provenienz: Europäische Privatsammlung Vgl. Fussnote zu vorhergehendem Lot. CHF 1 500 / 2 500 (€ 1 360 / 2 270) 1024 LEUCHTERENGEL, Renaissance, Italien, 16. Jh. Linde geschnitzt. In kniender Haltung, ursprünglich mit einem Kerzen- leuchter auf dem linken Knie. Stark verwurmt, fragmentarischer Zustand. Kittungen. H 52 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 1 200 / 1 800 (€ 1 090 / 1 640) | 13 1023 1024
  • 16. 1025 RELIEF DER MADONNA MIT KIND, Renaissance, Florenz, 15. Jh. Stukko reliefiert und gefasst. Das Kind sitzt auf einem Kissen in den Armen der Madonna. Im Hintergrund 2 geflügelte Engelsköpfe. Gerahmt. Repara- turen, die Fassung teils übergangen. 57x40 cm CHF 7 000 / 12 000 (€ 6 360 / 10 910) 1026 MADONNA MIT KIND, nach einem Vorbild von Lorenzo Ghiberti, Italien, spätere Ausformung wohl 16./17. Jh. Stukko gefasst. Das Christuskind sitzt in der Hand seiner Mutter und schmiegt sich mit dem Kopf an ihre Wange. Auf rechteckiger Plinte. H 65 cm. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. Ausführung des in der florentinischen Renaissance beliebten Motivs der Gottesmutter mit Kind, welche einem verloren gegangenen Entwurf von Lorenzo Ghiberti aus der Zeit um 1430-50 zugeschrieben wird. Die Dar- stellung wurde von der Werkstatt Ghibertis in grösserer Anzahl produziert und ist entsprechend verbreitet. Eine Ausführung befindet sich in den Beständen des Metropolitan Museum New York (Accession No. 18.70.19). Eine verwandte Darstellung, allerdings mit stehendem Kind in der Kress Collection. Vgl. R. Krautheimer, ‚Terra Cotta Madonnas,‘ Parnassus, VIII, no. 7, Dec. 1936, p. 7. - Charles Seymour. Masterpieces of Sculpture from the Natio- nal Gallery of Art. Washington D.C. 1949. S. 58 mit Abbildung der Madonna aus der Kress Collection. CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 640 / 5 450) 1027 HOCHZEITSTRUHE, sog. „cassone nuziale“, Florenz, 14.Jh. Holz mit Stukko vergoldet. Reliefiertes Dekor in Form von Blumenranken, Rosetten und passigen Reserven. Die Front mit drei thronenden Frauen- figuren. Klappdeckel, seitliche geschmiedete Eisentraghenkel. Innen mit beigem Leinen ausgeschlagen. Schlossriegel fehlt. Diverse Fehlstellen an der Vergoldung. Wurmgänge, Riss im Deckel, Retouchen und Kittungen. 175x60x62 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung Cassone nuziale – die Kleiderschränke des Mittelalters Die Spanne zwischen Arm und Reich ist so alt wie die Menschheit und offenbart sich, damals wie heute, im täglichen Leben. Man weiss, dass in Florenz im Mittelalter die untere Schicht ihre wenigen Kleidungsstücke, als Lumpen bezeichnet, an langen Stangen legten, welche den Wänden entlangführten. Die Adligen (i patrizi) hingegen bewahrten ihre kostbare Ausstattung in Truhen auf, die speziell für Hochzeiten hergestellt wurden. Schon bei den alten Ägyptern und Römern war diese Gepflogenheit bekannt; die Aussteuer wurde in veredelten „capsae“ aufbewahrt. Diese Tradition wurde in allen folgenden Epochen weitergeführt; die Truhen wurden in verschiedenen Formen und Grössen hergestellt, mit Emble- men versetzt und mit Intarsien geschnitzt. Man findet prächtige Cassoni in Palazzi und Museen der Stadt Florenz, sowie in literarischen Werken z.B. von S. Chiarugi wie Favole antiche e vita quotidiana nel racconto dei cassoni rinascimentali. Die Truhen befanden sich mehrheitlich neben dem Ehebett, um so auch als Sitzbank zu dienen. Neben dem praktischen Wert zeigte der Cassone decorato den politischen und finanziellen Einfluss der Familie. Die Symbole auf und in der Truhe waren sehr unterschied- lich: neben den klassischen Themen wurden auch biblische Figuren oder Tugenden dargestellt, ebenso findet man Figuren aus der Prosa und Dich- terkunst von Petrarca und Boccaccio. Der innere Teil der Truhe wurde mit Leinen oder erlesenen Stoffen verkleidet. Diese Stoffe waren gemustert mit zum Teil pikanten Dessins und Elemente, welche nur für die Augen des Brautpaares vorbehalten waren. Lit.: A.De Marchi, L. Sbaraglio, Signa/FI 2015, Le opere e i giorni, Exempla virtutis. Favole antiche e vita quotidiana nel racconto dei cassoni rinasci- mentali. CHF 16 000 / 26 000 (€ 14 550 / 23 640) | 14 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan & Fayence 1026 1025
  • 18.
  • 19. 1028 Vermeil BESAMIMGEFÄSS IN GESTALT EINER EULE, eine Arbeit des 19. Jh., mit angebrachten Fantasiemarken. Die am Hals angebrachte hebräische Inschrift ‫בשמים‬ ‫מיני‬ ‫בורא‬ (der du die Arten der Gewürze erschaffen hast) sowie die kleinen Löcher am Kopf der Eule lassen vermuten, dass die vorliegende Silberschmiedearbeit als Besamimgefäss konzipiert wurde. Der ursprüngliche Unterteil wurde durch ein Siebenbürger Heftel ersetzt, das wohl dem 17./18. Jahrhundert zuordnen ist. H ca. 19,5 cm. 425 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 12 000 / 18 000 (€ 10 910 / 16 360) 1029 Vermeil TRINKSPIEL IN GESTALT EINES BÄREN, Replik des 16. Jh., hergestellt im 19. Jh. Mit Fantasiemarken. H ca. 30 cm. 820 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 270 / 10 910) | 17
  • 20. 1030 EMAILPLAKETTE MIT STATION AUS DEM KREUZWEG, Limoges, wohl 16. Jh. Monogrammiert L.L. (wohl Léonard Limosin, 1500-1580). Email bemalt mit einer Station aus dem Kreuzweg: Veronika reicht Jesus das Schweisstuch. Die Rückseite mit transluzidem Gegen-Emaille, Ban- delwerk in Gold über Glasur, Ausbrüche um den Rand und Ecken repariert, in teils vergoldetem Holzrahmen mit Email-Plaketten besetzt. Monogram- miert L.L. Restaurierungen. 12x16 cm Provenienz: Schweizer Privatsammlung CHF 500 / 650 (€ 450 / 590) 1031 EMAIL PLAKETTE „ECCE HOMO“, Limoges, um 1600. Kupfer emailiert. Der geschundene Christus wird von Pontius Pilatus den Schaulustigen präsentiert. In Metallrahmen, auf mit Velours bezogener Platte montiert. Restaurierungen und Fehlstellen. 22x16 cm - grössere Restaurierung im mittleren Bereich über gesamte Breite - Restaurierung in oberer Ecke CHF 700 / 800 (€ 640 / 730) | 18 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence
  • 21. 1031A DREI FAYENCE HENKELKANNEN IN FORM VON PAPAGEIEN, Glienitz, um 1770. Jeder Vogel auf einem Baumstumpf sitzend und appliziert mit einem Henkel in Form eines Asts. Staffiert in leuchtenden Farben, Grün, Gelb und Ocker. Jeder Kopf als abnehmbarer Deckel separat modelliert. Ohne Marke. H 25,5 cm. Reparaturen. Schnabel eines Vogels beschädigt und zu ergänzen. Abbildung des gesamten Lots im Online Katalog. Dieser Kannentypus existiert in mehreren Varianten, nicht nur aus der 1752 gegründeten Manufaktur Glienitz, sondern auch aus dem nahegele- genen Proskau, hierzu Vergleiche in der Sammlung Pflueger in New York, s. Hugo Morley Fletcher, The Pflueger Collection, London 1993. CHF 2 800 / 3 500 (€ 2 550 / 3 180) | 19 1031A
  • 22. 1032 VIER RELIEFIERTE BRONZEPLAKETTEN, Spanien, Ende 16. Jh. Bronze reliefiert, fein ziseliert sowie vergoldet. Je 2 Plaketten ein Rund- portal bildend, Darstellung der Vier Evangelisten. Später montiert als Diptychon in mit Laubwerk geschnitztem Rahmen. Auf mit rotem Velours bezogener Holztafel. Jede Plakette 11,5x4 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 800 / 1 200 (€ 730 / 1 090) 1033 MARIA IM TEMPEL, Renaissance, Italien, Ende 16. Jh./Anfang 17. Jh. Kupfer getrieben und ziseliert. In geschnitztem und vergoldetem Holzrah- men, Italien, 17. Jh. Relief: 24x18 cm, Rahmen: 45x40 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 730 / 4 550) 1034 RELIEFPLAKETTE MIT DER ANBETUNG DER HIRTEN, Spanien, 2. H. 16. Jh. Kupfer getrieben, fein ziseliert sowie feuervergoldet. Montiert in späterem Holzrahmen mit rotem Veloursbezug. Vergoldung teils berieben. 15x18 cm. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 800 / 1 200 (€ 730 / 1 090) | 20 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1033 1034 1032
  • 23. 1035* ♣ SELTENER INTARSIERTER FALTSTUHL, Dynastie der Nasriden oder etwas später, Andalusien, letztes Viertel 15./Anfang 16. Jh. Nussbaum eingelegt mit Bein und Metall in Form von stilisierten Blüten- friesen. Stoffsitz auf geschweiftem und klappbarem X-Gestell. Geschwun- gene und vorne eingerollte Armlehnen. Rückenlehne und Sitz in späterem grünem Velours mit Goldbrokatbändern. Kleinere Ausbrüche und fehlende Intarsienteile. Fehlstellen und Wurmgänge an einem Bein. 69x48x101 cm. Provenienz: Aus einer portugiesischen Privatsammlung. Die muslimisch-maurische Dynastie der Nasriden herrschten von 1232- 1492 über das Emirat Granada und das heutige Gebiet Andalusiens. Die für die Zeit und Region typischen Mikromosaik-Arbeiten, im spanische Taracea Technik genannt, war in Spanien und Nordafrika weit verbreitet und an den früheren Höfen der Almoraviden und Almohaden geschätzt. Ein frühes Beispiel der Technik findet sich beispielsweise an der Kanzel der Mesquita in Cordoba, einer Erweitung durch al-Hakim II in der Zeit um 961-97. Eine Radio Karbon Untersuchung von 2 Proben des Stuhles erlaubt eine Datierung in die Zeit zwischen 1468 und 1635 bzw. 1320 und 1428. Frü- heste Darstellung dieses Stuhltypus stammen aus der Zeit der Ägypter, 2000 vor Christus. Sowohl in der griechischen und römischen Antike als auch in der islamischen Welt des 12. und 13. Jahrhunderts war er beliebt. Ein sehr ähnlicher Stuhl befindet sich im Metropolitan Museum in New York und wird auf das späte 15. Jh. datiert (Inventar Nr. 27.225.1, abgebil- det bei Otto Kurz. Foldig Chairs and Koran Stands. Ettinghausen 1972. S. 304-305, Nr. 10.). Ein anderer, aus der Zeit des 14./15. Jh. befindet sich in der Sammlung des Museums der Alhambra. CHF 40 000 / 60 000 (€ 36 360 / 54 550)
  • 24. 1036* 2 VERRE ÉGLOMISÉ ARBEITEN MIT DER DARSTELLUNG DER KREUZ- GRUPPE, Venetien - Tirol, Mitte 16. Jh. Beide Darstellungen zeigen Christus am Kreuz, flankiert von Maria und dem Jünger Johannes. Am Fuss des Kreuzes Maria Magdalena. Im Hin- tergrund eine Stadtansicht. Auf Platte montiert und in späterem Rahmen. 25x20 bzw. 23x19 cm Diese frühen Arbeiten haben in der Regel die in der Renaissance stark verbreiteten Kupferstiche als Vorlage. Wolfgang Steiner. ... eine andere Art von Malerey. Hinterglasgemälde und ihre Vorlagen. 1550-1850. München 2012. Vergleichbare Arbeiten abgebildet bei Wolfgang Steiner. Verborgene Schätze. Tiroler Hinterglasmalerei 1550-1850. Brixen 2009. S. 26, Abb. 12 bzw. S. 29, Abb. 16. CHF 1 600 / 2 000 (€ 1 450 / 1 820) 1037 ANRICHTE sog. „credenza“, Lombardei, Ende 16.Jh. Nussbaum geschnitzt mit Blättern, rechteckiger Korpus auf gestufter Profilzarge und ausgeschnittenen Füssen (die vorderen teils ersetzt). Architektonisch gegliederte Front mit zwei Schubladen über zwei Türen, flankiert von drei Pilastern. Hinter den Kapitellen drei Geheimschubladen. 2 Schlüssel. Spätere Griffe. Risse und Fehlstellen. 163x59x123 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 820 / 2 730) | 22 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1037 1036 1036
  • 25. 1038 GROSSE TAPISSERIE, Frankreich, signiert PALMEIN AIX sowie datiert 1629. Darstellung der Diana mit Gefährtinnen bei der Rast am Fluss. Blätter- und Blumenbordüre. In der Höhe beschnitten. 255x547 cm Provenienz: Schweizer Privatbesitz. CHF 8 000 / 10 000 (€ 7 270 / 9 090) 1039 TISCH, Barock, Italien wohl Lombardei, 17. Jh. Nussbaum geschnitzt mit Schuppenfries, rechteckiges Blatt auf durch aufgeschnittenem Gestell mit Verbindungssteg. Ergänzungen, Wurmgän- ge teils gekittet. 157x66x81 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 1 500 / 2 000 (€ 1 360 / 1 820) | 23 1038 1039
  • 26. 1040 LÖFFEL, Zürich Anfang 17. Jh. Mit Meistermarke Caspar Holzhalb I. L ca. 15,2 cm. 35 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 600 / 1 000 (€ 550 / 910) 1041* ♣ SCHATULLE MIT VERGOLDETEN BRONZEBESCHLÄGEN, Louis XIV, Frankreich um 1700. Veilchenholz eingelegt in Form von Rosetten. Rechteckiger Korpus, der aufklappbare Deckel innen mit Fach. Abklappbare Front, öffnend auf 2 Schubladen sowie 2 geheime, herausnehmbare Fächer. Beschläge in Form von „fleur de lys“. Seitliche Traghenkel sowie Befestigungsschrauben. Schloss mit Vexierverschluss. Vergoldung berieben, restauriert. 1 Schlüs- sel. 48,5x29x29 cm. Provenienz: Aus Pariser Besitz CHF 3 000 / 7 000 (€ 2 730 / 6 360) 1042 VERMEIL DECKELHUMPEN, wohl Augsburg 1624–28. Meistermarke wohl Philipp Pepfenhauser. Gegossen, getrieben und ziseliert. Am Boden mit späterer Gravur. H 17 cm. 350 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 730 / 4 550) 1043* ♣ PAAR INTARSIERTE STÜHLE, indo-portugiesische Arbeit, Goa, 17./18. Jh. Palisander, Tropenholz und teils gefärbtes Elfenbein fein eingelegt in Form von Rollwerk, stilisierten Blüten und Drachenköpfen. Jonc-Sitz auf durch Umlaufsteg verbundenen Vierkantbeinen. Gerade Rückenlehne. Ehemals mit gepolstertem Sitz. 1 Profilleiste an Bein fehlt. 44x43x106 cm. Provenienz: Aus einer portugiesischen Privatsammlung. CHF 5 000 / 8 000 (€ 4 550 / 7 270) | 24 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1041 1040 1042
  • 27. 1044* ♣ INTARSIERTER TISCH, indo-portugiesische Arbeit, Goa, 17./18. Jh. Palisander geschnitzt sowie reich eingelegt mit teils gefärbtem Elfenbein und Holz in Form von Rollwerk, Grotesken, stilisierten Blüten, Blättern, bekröntem Doppeladler und Löwen. Rechteckiges, leicht überstehendes Blatt auf gerader vierschübiger Zarge und durch Umlaufsteg verbundenen konischen Beinen, im oberen Drittel geschnitzt in Form von betenden Frauenbüsten mit geschweiftem Schwanz, unten in Form von sitzenden Fantasietieren. Hände einer Frauenbüste fehlen, Profilleisten an Beinen unvollständig, Reparaturen und Fehlstellen. 117x67x84 cm. Provenienz: Aus einer portugiesischen Privatsammlung. Die geschnitzten Figuren auf den Beinen vergleichbar mit jenen des Kabinetts im Kommunalen Museum Fugueira da Foz in Portugal, das ins 17. Jh. datiert wird. Ein vergleichbarer Tisch befinet sich in den Beständen des Museum von Pontevedra in Galizien (Grace Hardendorff Burr. Hispanik Furniture. New York 1964. S. 48, Abb. 48). Ein nahezu identischer Tisch wurde am 10. April 2014 verkauft bei Chris- tie‘s London, Lot 136. (Art of the Islamic and Indian Worlds Including A Private Collection Donated to Benefit The University of Oxford). CHF 30 000 / 50 000 (€ 27 270 / 45 450) | 25 1044 1043
  • 28. 1045 STANDLÖFFEL, Zürich Anfang 17. Jh. Meistermarke Hans Jakob Wiederkehr. L ca. 13,7 cm. 35 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. Literatur: Eva-Maria Lösel, Zürcher Goldschmiedekunst, Zürich 1983, S. 319, mit Abb. S. 394 (Nr. 158). CHF 600 / 1 000 (€ 550 / 910) 1046 APOSTELLÖFFEL, Zürich Mitte 17. Jh. Meistermarke Hans Conrad Boller. Mit rückseitig eingravierten Blumen. L ca. 16,3 cm. 35 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 600 / 1 000 (€ 550 / 910) 1047 DECKELPOKAL, Frankreich 1. Hälfte 17.Jh. Elfenbein gedrechselt. Zylindrisches Gefäss auf gestuftem Rundfuss, abnehmbarer gewölbter Deckel mit Knaufaufsatz. Die Wandung verziert mit Wulstringen. Feine Risse in der Wandung, kleinere Bestossungen. D 10,5cm, H 21cm CHF 800 / 1 200 (€ 730 / 1 090) | 26 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1045 1047 1046 1048
  • 29. 1048 DECKELDOSE, Frankreich, 2. Hälfte 17. Jh. Elfenbein geschnitten. In ovaler Form, abnehmbarer Deckel mit konzent- rischen Ellipsen. Reparaturen und Risse, innen mit späteren Metallverstär- kungen. Grössere Ausbrechung am Sockel. 19,5 x 14 x 5,5cm CHF 600 / 800 (€ 550 / 730) 1049 DECKELHUMPEN, Danzig letztes Drittel 17. Jh. Meistermarke Melcher (Michel) Jaske. Getrieben, gegossen und ziseliert. Teilvergoldet. H 20 cm. 1230 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 6 000 / 8 000 (€ 5 450 / 7 270) 1050 DECKELDOSE, Deutschland 17. Jh. Elfenbein gedrechselt. Zylindrisches, leicht konisches Gefäss mit Wulstrin- gen und abnehmbaren flachen Deckel mit Knauf. Riss im Boden, kleinere Fehlstellen. D 9,6cm, H 17,5cm CHF 1 000 / 1 400 (€ 910 / 1 270) | 27 1050 1049
  • 30. 1051 PARTISANE, polnisch, nach 1719, für die Nobelgarde des Königs August II. von Polen, Kurfürst von Sachsen. Klingenförmiges Blatt von rhombischem Querschnitt mit gewellten Schneiden über einer grossen flächigen Basis in Form geschnittener Adlerhälften auf deren Brust das polnische Wappen graviert wurde. Über dem Wappen eine flammende Sonne, in deren Mitte ein lateinsiches Kreuz steht, hinter dem sich zwei Schwerter kreuzen, überhöht von einer gros- sen Königskrone. Wappen, Sonne und Krone sind vergoldet. Achtkantige Tülle mit Ringwulsten. Grosse originale Quaste mit Netzen und Fransen, dunkel getönter Rund- schaft, Eisenstiefel. L 229 cm. Selten und in gutem Zustand mit originaler Vergoldung. Die polnische Chevalier-Garde war 1719 anlässlich der Wahl August II. des Starken zum polnischen König errichtet worden. Vgl. Erich Hänel, Kostbare Waffen aus der Dresdner Rüstkammer, 1923, S.142, Tafel 70. Alfons Die- ner-Schönberg, Die Waffen der Wartburg, 1912, S.121, Nr.463, Tafel 62. Ex Slg.K.Eichbaum, vorher Fischer-Luzern, 24.6.1963, Nr.119. CHF 2 400 / 3 200 (€ 2 180 / 2 910) 1052 FRAGMENT EINES EMAIL-UNTERTELLERS, Augsburg, Anfang 18. Jh . Kupfer bemalt mit 3 ovalen Reserven, Darstellungen des reisenden Cupidos. Umgeben von Ranken und Rollwerk. Ursprünglich in Bronzemo- tierung. D 9,2 cm. Die Darstellung des reisenden Amorknabens war Anfang des 18. Jh. in Augsburg von grosser Bedeutung. Sie geht zurück auf ein in der Zeit sehr beliebtes Hochzeitsgedicht „Der reisende Cupido“ von Christian Hoff- mann von Hoffmannswaldau, deren Ausgabe von 1703 illustriert war vom Augsburger Kupferstecher Johann Andreas Thelott (1655-1734). Vgl. Ulrike Weinhold. Emailmalerei an Augsburger Goldschmiedearbeiten von 1650-1750. Berlin 2000. S. 118-124. CHF 1 200 / 1 800 (€ 1 090 / 1 640) 1053 PARTISANE, kursächsisch-polnisch, um 1732, sächsische Hun- dert-Schweizergarde, Mannschaft. Blattförmige Spitze mit Mittelgrat, flächiger Ansatz in Form eines dop- pelköpfigen gekrönten Adlers. Die Adlerdarstellung ist sowohl in Eisen geschnitten als auch geätzt. Das von einem Kreis umschlossene Zentrum des Ansatzes wird mehrfach von einem symmetrisch angelegten Muster durchbrochen. Konische Rundtülle mit drei breiten Ringwulsten, zwei Schaftfedern, Rundschaft minim gekürzt. L 193,5 cm. Selten, Ätzdekor sehr gut erhalten. Die Paradewaffe wurde nach 1725 für August II. den Starken (1670-1733), König von Polen und Kurfürst von Sachsen, für die Schweizergarde eingeführt. Vgl. K.Hilbert, Blankwaffen aus drei Jahrhunderten, Berlin 1998, S.129/130. H.Nickel, Unter den gekreuzten Schwertern, Bemerkungen zu den Blankwaffen der kursäch- sischen Schweizergarde zu Dresden 1656-1814, In: Blankwaffen, 1982, S.169/190. Ex Slg.K.Eichbaum. CHF 2 300 / 2 800 (€ 2 090 / 2 550) 1054 PARTISANE, kursächsisch, 1694/97, für die Trabanten-Leibgarde zu Fuss des Kurfürsten Friedrich August I. ab 1697 König August II. von Polen. Langes, klingenförmiges Blatt mit Mittelgrat, am Ansatz beidseitig Flügel deren Kanten mit Ziereinschnitten und kleinen Zierhaken ausgestattet wurden, reicher geätzter Blattrankendekor. Ätzdekor auf der Blattbasis: kurfürstliche Initialen „CFA“, auf der Gegenseite das sächsische Doppel- wappen unter dem Kurhut. Die konische, zehnkantige Tülle wird durch zwei Ringwulste begrenzt. Zwei Schaftfedern, Rundschaft mit rotem stark beriebenem Samt bespannt, Messingziernieten, Resten der wohl origina- len Quaste. L 234,5 cm. Seltene Waffe der um die Mitte des 16. Jahrhunderts als kurfüstliche Haustruppe errichteten Trabantengarde. Sie hatte den Wachtdienst für die Person des Kurfürsten und Königs, seinen Hofstaat und seine Besitz- tümer sicher zu stellen. Vgl. K.Hilbert, Blankwaffen aus drei Jahrhunderten, Berlin 1998, S.124/125. Laking, Wallace Collection, Nos. A1002 u. 1003. Ex Slg.K.Eichbaum, vorher Fischer-Luzern, 24.6.1963, Nr.122. CHF 1 800 / 2 800 (€ 1 640 / 2 550) | 28 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1052 1051
  • 31. 1055 LUNTENSPIESS, kursächsisch um 1700, Artillerieoffizier, wohl Mitglied einer Gardeeinheit. Klingenförmiges Blatt von rhombischem Querschnitt mit voller verbrei- teter Basis, Ätzdekor kursächsisches Wappen von Blattranken überhöht. Beidseitig gebogene Arme, die gespalten mit Schraubverschlussen als Luntenklemmer verwendet werden können. Ätzdekor der Luntenklemmer, Monster mit geschupptem Leib. Achtkantige Tülle mit drei Ringwulsten. Der unterste Wulst ist mit Ringen zur Aufnahme der Lunte ausgestattet, zwei Schaftbänder. Rundschaft mit originalem Stiefel. L 203 cm. Ausserordentlich seltene Artilleriewaffe in sehr gutem Zustand. Im Militär- historischen Museum Dresden befinden sich nur 2 Exemplare. Vgl. auch Müller/Kölling, Europäische Hieb- und Stichwaffen, Dresden 1981, S.404, Nr.374. Ex Slg.K.Eichbaum. CHF 1 800 / 2 500 (€ 1 640 / 2 270) 1056 KERZENSTOCK, Barcelona 17. Jh. Mit eingraviertem Wappen. H ca. 6,5 cm. 155 g. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 600 / 1 000 (€ 550 / 910) | 29 1055 1056 10541053
  • 32. 1057 SELTENE REISEWAGEN- ODER KAROSSENUHR MIT WECKER, Augs- burg um 1700/1710. Das Werk signiert Jacob Mayr (Meister 1672-1712) sowie nummeriert 678. Silber durchbrochen gearbeitet sowie graviert mit Roll- und Rankenwerk, Vögeln sowie Maskarons. Versilbertes und graviertes Zifferblatt in feiner vergoldeter Lünette. Zentrale Weckerscheibe. Fein gearbeitetes und vergoldetes Werk mit Spindelhemmung und Viertelstundenschlag auf Glocke. Wecker auf Glocke. Aufzug mit Kette über Schneckenräder. Mit Blattvoluten gravierte, durchbrochen gearbeitete Spindelbrücke. Späteres beledertes Etui mit Silberplaketten beschlagen, 19. Jh. Übergehäuse fehlt. Werk eventuell zu revidieren. Durchmesser ca. 10 cm, Dicke ca. 5 cm Geboren wurde Jacob Mayr circa 1648 und ab 1672 wird er als Meister geführt. Viele seiner Werke befinden sich in Privatsammlungen, ein astro- nomisches Uhrwerk von ihm findet man im Britischen Museum. Lit.: Jürgen Abeler “Meister der Uhrmacherkunst”, Wuppertal 1977, S. 420. CHF 10 000 / 15 000 (€ 9 090 / 13 640) 1058* SELTENE GESCHNITZTE UND GEFASSTE LATERNE, Venedig, 18. Jh. Holz geschnitzt mit Ranken, Vögeln, Blüten und Voluten sowie hellblau gefasst und vergoldet. Hexagonaler, leicht geschweifter Korpus mit kuppelförmigem Abschluss. Die Wandungen passig durchbrochen und ge- gliedert durch geschweifte Pilaster mit reliefierten Adlern als Karyatiden. 1 Türe. Elektrifiziert. Risse und Fehlstellen. Reparaturen. H 80, D 35 cm CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 640 / 5 450) 1059 KOMMODE „A FLEURS“, sog. „marqueterie au jasmin“, Louis XIV/Régen- ce, aus einer Pariser Meisterwerkstatt, um 1720/30. Ebenholz, Palisander, Ahorn, Amarant, Sykamore und Kirsche allseitig ausserordentlich fein eingelegt mit Blumenbouquets, Sphingen, Fabel- wesen, Blättern, Voluten, Kartuschen und Zierfries. Prismierter Korpus mit vorstehendem, in Bronzestab gefasstem Blatt und vorstehenden Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen auf Bocksfüssen. Front leicht „en arbalète“ mit 3 Schubladen, die oberste zweigeteilt. Vergoldete, teils ersetzte Bronzebeschläge, -hänger und -sabots. Furnierergänzungen, Blatt mit Riss. 117x64x82 cm Provenienz: Privatbesitz, Schweiz. Die Marketerie der hier angebotenen Kommode wird auch „peinture en bois“ genannt; Einlegearbeiten dieser Art wurden oft nach Vorlagen des französischen Malers Jean Baptiste Monnoyer (1636-1699) gefertigt und waren von hervorragender Qualität. Eine in der Formgebung und Marketerie sehr ähnliche Kommode gehörte zu einer Pariser Sammlung und wurde in unserer Juni-Auktion 2003 (Katalognr. 1095) verkauft. Eine weitere, ebenfalls nahezu identische Kommode ist abgebildet in: P. Ra- mond, Chefs d‘Oeuvre des Marqueteurs, Paris 1994; S. 144f.; sie stammt aus der Sammlung Gismondi. Eine weitere vergleichbare Kommode ist abgebildet in: G. Janneau, Le mobilier français - le meuble d‘ébénisterie, Brüssel o.J.; S. 21 (Abb. 20). Weitere, sehr ähnliche Kommoden befinden sich im Victoria Albert Museum in London, im Musée du Louvre und im Musée des Arts Décoratifs in Paris. Bei all diesen Kommoden wird A. Gaudron als möglicher Ebenist vermutet. Weitere, ähnliche Kommoden mit nahezu identischer Marketerie wurden bei Sotheby‘s New York am 10.5.1995 (Katalognr. 126) und 20.10.2002 (Katalognr. 115) verkauft. Zwei Kommoden mit praktisch identischer Marketerie, aber unterschiedlicher Formgebung sind bekannt; beide werden dem Ebenisten A. Gaudron zugeschrieben. Über ihn weiss man sehr wenig, auch die Angaben über seine Werkstatt sind spärlich. Man weiss lediglich, dass er in den letzten Dezennien des 17. Jahrhunderts während der Regierungszeit von Louis | 30 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 10571057
  • 33. XIV in Paris tätig war, den „Garde-Meuble de la Couronne“, den Königshof, Madame de Maintenon, den Duc d‘Anjou und de Chartres und den Prince de Condé belieferte. Für sie fertigte er Schränke, Kabinette, Kommoden, Bureaux und Tische, höchstwahrscheinlich arbeitete er dabei auch mit seinen wichtigsten „confrères“ zusammen. Für seine Werke verwendete er kostbare Edelhölzer und legte sie mit Leder, Elfenbein, Ebenholz und Zinn ein. 1671 arbeitete er mit P. Gole und dem Maler Jean-Michel Picart an einer Schätzung des Inventars von Henriette-Anne von England, der Witwe von Charles I und Schwester von Louis XIII, was darauf hinweist, dass er wohl einen bedeutenden Ruf genoss und exzellente Verbindungen hatte. Bei der Schaffung der fantastischen Blumenarrangements für die Marketerie dienten Gaudron höchstwahrscheinlich Stiche als Vorlagen; seine Bekanntschaft mit Picart lässt jedoch vermuten, dass er sich auch von dessen Gemälden inspirieren liess. Seit dem 17. Jahrhundert wurden Edelhölzer, sog. „bois des îles“, aus den französischen Kolonien impor- tiert. Die teuren Hölzer und ihre ausserordentlich aufwendige, schwierige Verarbeitung führten dazu, dass sie nur von den bedeutendsten Ebenisten verwendet wurden, wie z.B. von A.C. Boulle, P. Golle, A.J. Oppenordt und A. Gaudron. Vom erstgenannten Ebenisten stammt ein für Château de Versailles gefertigter Prunkschrank und ein Kabinett (heute in der Wallace-Collection, London) die beide eine vergleichbare, teils identische Einlegearbeit aufweisen wie die hier angebotene Kommode. Lit.: G. Janneau, Le mobilier français - le meuble d‘ébénisterie, Lüttich o.J.; S. 27-30 (Abb. 26 und 27, Schränke von A.C. Boulle mit analoger Einlegear- beit). H.D. Malesworth/J. Kenworthy-Browne, Meisterwerk der Möbelkunst aus 3 Jahrhunderten, München 1972; S. 56-58 (mit Abb. vergleichbarer Möbel). P. Ramond, Chefs d‘oeuvres de Marqueteurs, Paris 1994; I, S. 133 (mit Abb. einer Kommode mit identischer Marketerie), S. 144f. (Abb. einer Kommode aus der Sammlung Gismondi). CHF 20 000 / 30 000 (€ 18 180 / 27 270) | 31 1059 1058
  • 34. 1060 FAYENCE TERRINE IN FORM EINES WIRSINGKOHLS, Frankreich oder Belgien, um 1780-1800. Naturalistisch modelliert mit gekräuselten Kohlblättern und staffiert in dunklen Grünschattierungen, Blau und Höhungen in Gelb. Ohne Marke. D 29 cm. Typische Abplatzungen der Glasur und kleinere Randbestossun- gen, Boden der Terrine mit Riss und alter Klammerreparatur. CHF 1 500 / 2 500 (€ 1 360 / 2 270) 1061 GEWÜRZDECKELDOSE, Gotha 17 Jh. 10x7,3x4 cm. 205 g. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 600 / 1 000 (€ 550 / 910) 1062* KLEINE FAYENCE DECKELDOSE IN FORM EINER WEINTRAUBE, Süddeutschland, wohl Schrezheim, 18. Jh. Naturalistisch modelliert, die Form der Weintrauben akzentuiert in Mang- an. Auf dem abnehmbaren Deckel ein brauner Stiel mit dunklen Blättern und eine Frucht. L 14 cm, H 7,5 cm. Provenienz: - Sammlung Fischer-Böhler, München. - Deutsche Privatsammlung. Durch Karl Fischer der Manufaktur Schrezheim zugewiesen und im Fischer-Böhler-Archiv so bezeichnet und abgebildet. CHF 300 / 400 (€ 270 / 360) 1063 TAPISSERIE, Louis XIV, Flandern, Manufaktur Van Verren (Audenarde), um 1700. Darstellung eines jungen Königs mit Frau in prächtiger Parkanlage mit Brunnenarchitektur. Breite Bordüre mit Blumen, Blättern, Musikinstrumen- ten, Muschel etc. In der Höhe sowie der Breite beschnitten. Restaurierun- gen. 293x258 cm Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Die Landschaft nach Zeichnungen von Augustin Coppens, die Personen nach Louis van Schoor. Aus einer Folge von mythologischen Tapisserien. CHF 5 000 / 8 000 (€ 4 550 / 7 270) 1064 KOMMODE „EN TOMBEAU“, Régence, Frankreich, Anfang 18. Jh. Palisander gefriest und eingelegt in rechteckigen Reserven. Rechteckiger, dreiseitig bombierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge. Front mit 4 Schubladen, die beiden oberen auf einer Reihe. Bronzebeschläge in Form von Blattvoluten und Rocaillen sowie Männer- und Frauenbüsten. Rot/grau gesprenkeltes Marmorblatt (repariert). Ergänzungen, etwas zu restaurie- ren. 130x59x86 cm. CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 640 / 5 450) | 32 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1062 1060 1061
  • 36. 1065 KLEINER MÖRSER MIT PISTILL, wohl Italien, 17. Jh. Elfenbein gedrechselt, konische Becherform auf gestuftem Standring und mit ausladender Lippe. Knaufförmige Handhaben. Feine Risse. D 8,5 cm, H 10 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 800 / 1 200 (€ 730 / 1 090) 1066  KLEINER MÖRSER MIT PISTILL, Frankreich, 17. Jh. Elfenbein gedrechselt. Zylindrischer Korpus mit leicht ausladender Lippe und Wulstringen. Bräunliche Patina. Kleine Bestossungen und Risse. D 7cm, H 9,5 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 800 / 1 000 (€ 730 / 910) 1067 KLEINER MÖRSER MIT PISTILL, wohl Italien, 17. Jh. Elfenbein gedrechselt. Konisch mit dickem Wulstringen auf eingezogenem Fuss. Keines Loch im Boden, wenige Bestossungen. D 10,5 cm, H 10,5 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 500 / 800 (€ 450 / 730) 1069* ALLEGORISCHER GLASPOKAL MIT FAMILIENWAPPEN, Schlesien, um 1740. Transparentes Glas, konische Kuppa über facettiertem Ansatz und Balus- terschaft zwischen Scheibennoden und auf einem Scheibenfuss. Fein graviert mit Puttireigen in einer umlaufenden ineinander übergehenden Darstellung der 4 Jahreszeiten auf Rocaillekonsolen, über einer Reihe von 12 Medallions mit Putti als Monatsallegorien, Monate und Jahreszeiten betitelt und im Zentrum ein Familienwappen. Rand vergoldet. H 21,5 cm. Minime Randbestossungen. Provenienz: Deutsche Privatsammlung. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 730 / 4 550) 1070 GLASPOKAL, wohl Thüringen, spätes 18. Jh. Konische Kuppa mit geschliffenem Rankendekor über facettiertem Schaft zwischen Scheibennoden und auf einem Scheibenfuss. H 21 cm. CHF 800 / 1 200 (€ 730 / 1 090) 1071 GLASPOKAL MIT GRAFENWAPPEN, Böhmen, 1. Hälfte 18. Jh. Glockenförmige Kuppa mit graviertem Grafenwappen über tordiertem Balusterschaft und Scheibennodus mit eingeschlossenem Rubinfaden. H 22 cm. CHF 1 000 / 1 500 (€ 910 / 1 360) | 34 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1066 10671065
  • 38. 1072 PORRINGER, London 1692. Meistermarke TC. H 9,5 cm. 230 g. 925er-Silber. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 400 / 800 (€ 360 / 730) 1073 PORRINGER, London 1697. Meistermarke Thomas Parr I. H 12 cm, 365 g. 925er-Silber. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 600 / 1 000 (€ 550 / 910) 1074 PORRINGER, London 1692. Meistermarke wohl Robert Timbrell. H 11 cm. 298 g. 925er-Silber. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 400 / 800 (€ 360 / 730) 1075 FAYENCE KOHLKOPFTERRINE „VERT DU CUIVRE“ MIT UNTERSCHALE, Brüssel, Manufaktur Philippe Mombaers, wohl 18. Jh. Naturalistisch modelliert mit gewellten Blatträndern und auf 4 gerollten Blattfüssen. Weiss glasiert und gehöht in geschwemmtem Türkisgrün und mit polychromen Schmetterlingen. D 27 cm /34 cm. Kleinere Glasurrisse, Restaurierungen und Bestossungen an den Rändern. CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 820 / 2 730) 1076 FAYENCE KOHLKOPFTERRINE, Holitsch, 18. Jh. Naturalistisch modelliert mit leicht geäderten Kohlblättern, appliziert mit einer Eidechse und zwei Feigen. Weiss glasiert und staffiert in Grün, Blau und Gelb. Der Deckel mit einem Apfel als Knauf. Signiert HH in Mangan. 23x22 cm. Blätter am Ansatz teilweise restauriert und ergänzt, Deckel wohl ergänzt. CHF 800 / 1 200 (€ 730 / 1 090) | 36 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1073 1072 1074
  • 40. 1077
  • 41. 1077 BOULLE PENDULE AUF SOCKEL, Barock, Bern, wohl Werkstatt Funk, 1. H. 18. Jh. Geschweiftes Gehäuse mit Boulle-Markaterie in Messing und braunem Schildpatt; Blumen, Voluten und Blättern. Feine vergoldete Bronzebe- schläge in Form von Rocaillen, Blattvoluten, Espagnoletten, Chronoskopf, Hahn und Figur des Herkules. Puttofigur auf Delphin als Aufsatz. Relie- fiertes Zifferblatt mit weissen Emailkartuschen, römischen Stunden- und arabischen Minutenziffern. Werk mit Spindelgang und Grand-Sonnerie auf 2 Glocken. Werk eventuell zu revidieren. 1 Schlüssel. 37x20x108 cm Provenienz: Zürcher Privatbesitz. CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 270 / 10 910) 1078 SCHREIBKOMMODE, Barock. Mathäus Funk, Bern um 1765. Nussbaum eingelegt in Reserven und mit Messingkanneluren. Rechtecki- ger, dreiseitig bombierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und ge- schweiften Beinen. Front mit abklappbarer Schreibplatte über 2 Schubla- den. Innen mit 5 Fächern und 9 Schubladen. 2 geheime Schubladen hinter den Fächern. Bronzebeschläge und Sabots. Die Schublade innen mit grünem Kleisterpapier beklebt. Reparaturen, Schubladen unten verzogen. 103x60(82)x109 cm Das Modell ist abgebildet bei: Hermann von Fischer. Fonck à Berne. Bern 2001. S. 88, Abb. 122. CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 270 / 10 910) 1079* KOMMODE, Barock, Bern, wohl Werkstatt des Mathäus Funk, Mitte 18.Jh. Nussbaum, Wurzelmaser und Zwetschge eingelegt in Form von Filets, Rhomben und rechteckigen Reserven. Dreiseitig geschweifter und bombierter Korpus, auf ausgeschnittener Zarge und leicht geschweiften Beinen mit Bronzesabots. Front mit drei Schubladen ohne Traverse. Bron- zebeschläge, die Griffe in Form von Löwen, späteres schwarzes Marmor- blatt. Teils ausgebleicht. Furnierfehlstellen, Querstollen an der Zarge fehlt. 109x62x90 cm CHF 12 000 / 20 000 (€ 10 910 / 18 180) | 39 1078 1079
  • 42. 1080 KOKOSNUSSPOKAL, 19. Jh. 33,5 cm. 485 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 1 000 / 2 000 (€ 910 / 1 820) 1081* SCHWEBENDER PUTTO, Barock, Süddeutschland um 1730. Holz vollrund geschnitzt sowie gefasst und teilvergoldet. Der Putto mit gelockter Frisur in bewegter Haltung, die Beine leicht angezogen und mit Draperie bekleidet. Fehlstellen. H 86 cm CHF 1 500 / 2 500 (€ 1 360 / 2 270) | 40 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1080 1081
  • 43. 1083 2 SCHWEBENDE PUTTEN, Barock, in der Art von JOHANN MEINRAD GUGGENBICHLER (Einsiedeln 1649-1723 Mondsee), Ende 17. Jh. Holz vollrund geschnitzt, gefasst und teilvergoldet. Die Engel in bewegter Haltung. Fassung übergangen. H 70 bzw. 76 cm . Provenienz: Aus einer alten Zürcher Privatsammlung. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 730 / 4 550) 1084 DECKELHUMPEN, mit ungedeuteten Marken. Wohl 19. Jh. H ca. 22 cm. 1580 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 730 / 4 550) | 41 1084 1083
  • 44. 1085 TAPISSERIEFRAGMENT, wohl Aubusson, Anfang 18. Jh. Darstellung einer festlichen Tafel im Freien. Fehlstellen und Restaurierun- gen. 225x427 cm CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 820 / 2 730) 1086 KOMMODE Barock, Deutschland, wohl Potsdam, 18. Jh. Nussbaum und Wurzelmaser eingelegt in Filets und Reserven. Dreiseitig markant geschwungender und bombierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Front mit 3 Schubladen. Teils ersetzte Bronze- und Messingbeschläge. 1 Schlüssel. Blatt restauriert und ver- stärkt. 139x69x83 cm CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 640 / 5 450) 1087 TAPISSERIE/VERDURE, Frankreich, 18. Jh. Darstellung einer Waldlandschaft mit Mühle. Schöne Blumen- und Blätter- bordüre. Risse und Reparaturen. 294x475 cm CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 820 / 2 730) 1088* KOMMODE, Rokoko, Schweden, von LUDWIG NEIJBER (Meister 1756- 1798), um 1760. Amarant, Rosenholz, Nussbaum, Kirsche und Pflaume intarsiert in Form von geometrischen Reserven, Filets und Rhomben. Rechteckiger, dreisei- tig markant geschweifter und bombierter Korpus auf wellig ausgeschnit- tener Zarge und geschweiften Füssen. Front mit 4 Schubladen zwischen gewulsteten Eckstollen, die beiden oberen auf einer Reihe. Bronzebe- schläge ersetzt. Späteres, nicht passendes grün/graues Marmorblatt. 1 Schlüssel. Fehlstellen. Die Beine wohl leicht gekürzt. 117x57x86 cm. Sehr schöne Kommode, die durch ihre markanten Schwünge und Bombie- rungen ebenso überzeugt wie durch das feine Furnier. Diese Form war bei den schwedischen Kommoden aus der Rokoko-Zeit sehr beliebt und ist für Nejbers Arbeiten typisch. Eine gleiche Kommode, deren Marmor auf der Unterseite J. Neijber sig- niert ist, ist abgebildet bei: Torsten Sylvén. Mästarnas Möbeler. Stockholmsarbeten 1700-1850. Värnamo 1997. S. 276/277. Abb. S. 276. CHF 22 000 / 36 000 (€ 20 000 / 32 730) | 42 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1086 1085
  • 46. 1090 GROSSER SPIEGEL, Rokoko, JOHANN FRIEDRICH FUNK I (1706-1775) zuzuschreiben, Bern um 1760. Holz durchbrochen geschnitzt mit Blättern, Rocaillen und Knospe sowie gesandelt und vergoldet. Hochrechteckiger Rahmen mit geschwungenem durchbrochenem Aufsatz. Restaurierungen, Fehlstellen. H 195, B 99 cm Alle Details dieses Spiegels finden sich in bekannten Arbeiten des Berner Bildhauers Johann Friedrich Funk I, jedoch in unterschiedlicher Zusam- mensetzung. Die offene Granatapfelknospe im Zentrum des Aufsatzes in einem Spiegel im Schloss Hindelbank. Abgebildet in: Hermann von Fischer. Fonck à Berne. Bern 2001. S 216, Abbildung 389). CHF 5 000 / 7 000 (€ 4 550 / 6 360) 1091* RUNDE PIETRA DURA-PLATTE, nach florentiner Arbeiten des Jacopo Ligozzi, neuzeitliche Arbeit. Verschiedene Halbedelstein- und Marmorarten eingelegt in Form von Reserven, Blattwerk und Blumen. D 123 cm Vgl. Annamaria Giusti. Pietre Dure and the Florentine Inlay. London 2006. S. 92. CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 640 / 5 450) 1089* BOULLE PENDULE AUF SOCKEL, Régence, Paris um 1730. Werk und Zifferblatt signert „GODDE. LAISNÉ À PARIS“ (Jean Goddé, Meister 1695). Holzgehäuse mit Messing, Horn und Perlmutt eingelegt in Form von Blumen, Blättern und Zierfriesen Braunes Horn fein eingelegt in „deuxiè- me-partie“ Rechteckiges, unten seitlich rund ausgestelltes Gehäuse mit Putto als Aufsatzfigur auf wellig ausgeschnittener Zarge mit Voluten- füssen. Fein reliefiertes Bronzezifferblatt mit 12 Emailkartuschen für römische Stundenzahlen. In der Mitte Ziselierung aus Ranken, Säulen, zwei Vögeln und einer Urnenvase. Feines Spindelwerk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Marketerie teils ersetzt bzw. restauriert. Werk eventuell zu revidieren. 1 Schlüssel. 34x19x94 cm CHF 6 000 / 10 000 (€ 5 450 / 9 090) | 44 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 10901089
  • 47. 1092* GROSSE TAPISSERIE „Allegorie des Frühlings“, Bruxelles, wohl nach Entwürfen von Lodwijk van Schoor, Anfang 18. Jh. Wolle und Seide. Darstellung der Flora mit Gefolge in einer Palastarchitek- tur mit Ausblick in einen Park mit feierndem Volk. Blätterbordüre. Restau- rierungen mit aufgenähter Etikette „DE WIT Royal Manufacturers Belgium 2014“ ca. 311x459 cm CHF 22 000 / 42 000 (€ 20 000 / 38 180) 1093* KOMMODE, Barock, in der Art von Spindler, Potsdam um 1730. Nussbaum, Wurzelmaser und Obsthölzer eingelegt in Form von Gitter- werk, Rocaillen sowie passigen Würfelmarketeriereserven. Leicht trape- zförmiger, dreiseitig bombierter Korpus auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Füssen. Front mit 3 Schubladen. Spätere Bronzebeschläge. 3 Schlüssel. Leicht ausgebleicht, Gebrauchsspuren und Furnierrisse. Restaurierungen. 120x61x80 cm Diese Kommode ist abgebildet bei: Wolfgang Schwarze. Antike Deutsche Möbel. Das bürgerliche und rustikale Möbel in Deutschland von 1700- 1840. S. 43, Nr. 96 (mit falscher Beschreibung). CHF 6 000 / 10 000 (€ 5 450 / 9 090) | 45 1093 1092
  • 48. 1094 FAYENCE TERRINE, Marseille, Manufaktur Veuve Perrin, um 1760. Ovale, seitlich abgeflachte Form auf vier Rollfüssen. Bemalt mit Blumen- bouquets und 2 Schmetterlingen auf dem Deckel. Knauf modelliert mit Muscheln und einem Palmblattstrunk. D 33 cm. 1 Fuss repariert. Provenienz: Sammlung Pierre Clot, Basel. Ausstellung: Exposition Faiences de Marseille 1957, Aix-en-Provence, No.10. CHF 1 800 / 2 200 (€ 1 640 / 2 000) 1095 KLEINE VERMEIL SALIERE, Nürnberg 17. Jh. Meistermarke Thomas Störr II. H 7 cm. 87 g. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. CHF 300 / 500 (€ 270 / 450) 1096 FAYENCE TELLER, Marseille, Manufaktur Veuve Perrin, um 1760. Zwölfpassig geschweifter Rand. Bemalt mit Blumenbouquets und einem Insekt in Kupfergrün, Pupur, Blau und Gelb. VP Marke in Braun. D 24 cm. Minime Randreparatur. CHF 400 / 600 (€ 360 / 550) | 46 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1095 1094 1096
  • 49. 1097 ANANASPOKAL, Nürnberg, wohl um 1674–1681. Mit Meistermarke. Deckel wohl späteren Datum. H ca. 36,5 cm. 425 g. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. CHF 2 000 / 4 000 (€ 1 820 / 3 640) 1098 ANANASPOKAL, 17. und 19. Jh. Ergänzt und zusammengesetzt. H ca. 36,8 cm. 405 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 730 / 4 550) 1099 FAYENCE WASSERKANNE, Niderviller, um 1770. Balusterform mit Reliefblättern auf der Wandung, purpur gehöht und mit appliziertem Muschelknauf auf dem Deckel. Bemalt mit konturierten Blu- menbouquets „fleurs contournées“. H 20,5 cm. Kleine Randbestossungen, Riss im Henkel. Provenienz: Sammlung Pierre Clot, Basel. CHF 600 / 800 (€ 550 / 730) | 47 1099 10981097
  • 50.
  • 51. 1100* PAAR BEDEUTENDE ROKOKOAPPLIKEN, Deutschland, Franken um 1765. Holz geschnitzt und polychrom gefasst. Virtuos geschwungene, blät- terförmige Wandplatte, aus der sich drei astartige naturalistische Lichtar- me emporwinden. Mit Blüten, Röschen und Rankewerk verziert. Vergolde- te vasenförmige Bronzetüllen und -tropfschalen. H 58,5 cm Provenienz: Sammlung Fischer-Böhler, München ÜberausseltenesundprachtvollesPaarLeuchterappliken,diezueinerFolge vonachtApplikengehören.SechsStückwurdenvomEhepaarLesleyund EmmaSheaferbeimberühmtenKunsthändlerKarlFischer-BöhlerinMün- chengekauft.DierestlichenzweiAppliken-diehierangebotenen-behielt Böhlerfürsich.DiesechsApplikenausderSheaferCollectionwurden1973 demMetropolitanMuseuminNewYorkgeschenktundsindheuteinder Galerie533dortausgestellt. DieseApplikenerinnerninihrernaturalistischenErscheinungundderFeinheit desSchniztwerkes,aberauchinderEinzigartigkeitihresEntwurfesandie bedeutenden,zeitgleichenSitz-undZiermöbelausSchlossSeehof,aus demehemaligenBesitzdesFürstbischofvonWürzburg,AdamFriedrichvon Seinsheim(1708-1779),dieum1763/64geschaffenwurdenundsicheinst imFrankensteinSchlösschen,einemehemaligenGartenpavillonamEndeder OrangerievonSchlossSeehof,befanden. Vondiesenwunderbaren,scheinbarvonSchilfundRankenwerküberwucher- tenMöbeln,diedemBambergerJohannMichaelBauer(1710-1779)zuge- schriebenwerden,sindeinPaarEcksofas,einPaarFauteuils,vierStühlesowie vierKonsolenapplikenimMetropolitanMuseumerhalten.Mandarfdavon ausgehen,dassdieSerievon6LeuchterapplikenebenfallsTeildesMobiliars imFrankensteinSchlösschenwar,auchwenndiesarchivarischnichtbelegt ist.WiedieApplikenwurdenauchdieübrigenMöbelausSchlossSeehofvon KarlBöhlerinden50erJahrenandasEhepaarSheaferverkauftundgelangten übereineSchenkungindieBeständedesMetropolitanMuseums. Vergleiche: The Metropolitan Museum, New York, Inv. Nr. 1974.356.101-6 CHF 20 000 / 30 000 (€ 18 180 / 27 270) 1101 BOULLE-PENDULE AUF SOCKEL, Régence, Paris um 1730. Das Ziffer- blatt und Werk signiert KYNDEREN À PARIS (Jean-François Kinderen, Paris Meister 1714) Leicht geschweiftes Gehäuse belegt mit Schildpatt und graviertem Messing in Form von Ranken und Rollwerk. Bronzebeschläge in Form von Espagnoletten, Blättern und Drachenköpfen, Laute spielendem Engel so- wie Putto als Aufsatz. Reliefiertes Zifferblatt mit weissen Emailkartuschen. Werk mit Spindelgang und Halbstundenschlag auf Glocke. Fehlstellen an der Marketerie, Vergoldung der Bronzen stark berieben bzw. verloren. Werk eventuell zu überholen. 41x18x123 cm CHF 1 000 / 1 500 (€ 910 / 1 360) 1102 BOULLE-PENDULE AUF SOCKEL, Régence, Paris um 1720. Das Werk und Zifferblatt signiert CH. LE ROY À PARIS (Charles Le Roy, Meister 1733). Geschweiftes Holzgehäuse mit Boulle und Contre-Boulle Marketerie in gefärbtem Schildpatt, Messing, Horn und Perlmutt in Form von Ranken, Blumen und Rosetten. Reiche Bronzebeschläge in Form von Delphinen, Espagnoletten, Maskaron, Engelsköpfen etc. sowie Putto als Aufsatz. Reliefiertes Bronzezifferblatt mit weissen Emailkartuschen. Werk mit Spindelgang und Halbstundenschlag auf Glocke. Der Sockel aus der sel- ben Zeit weist in der Marketerie unterschiedliche Farben auf, evtl. ersetzt. Gehäuse etwas zu überholen. 49x24x124 cm CHF 5 000 / 8 000 (€ 4 550 / 7 270) | 49 1102 1101
  • 52. 1103 BOULLE-PENDULE AUF SOCKEL, Régence, Paris um 1720. Das Werk signiert VARIN À PARIS DU SOLEIL D‘OR. Contre-Boulle Marketerie in Messing, Holz, Horn und Perlmutt in Form voin Ranken und Blumen. Bronzebeschöäge in Form von Aor, Blättern und Blumen. Putto als Aufsatzfigur. Reliefiertes Zifferblatt mit weissen Email- kartuschen. Werk mit Spindelgang und Halbstundenschlag auf Glocke. Reparaturen und Kittungen, lose Teile. Etwas zu überholen. 2 Schlüssel. Werk eventuell zu revidieren. 41x23x121 cm. CHF 5 000 / 7 000 (€ 4 550 / 6 360) 1104 KORBDECKENLEUCHTER MIT „CRISTAL DE ROCHE“ BEHANG, Régence, Frankreich, Anfang 18. Jh. Messinggestell mit 8 geschweiften Lichtarmen. Bergkristall Behang in Form von stilisierten Blättern, Blüten, Perlrängen sowie Balusterzapfen. Grosse Abschlusskugel. Elektrifizierung zu prüfen. Einige Hänger in Glas ersetzt. D 80, H 115 cm CHF 6 000 / 10 000 (€ 5 450 / 9 090) 1105 PIETRA DURA-PLATTE, nach barocken florentinischen Vorbildern, neuzeiltiche Arbeit. Diverse Marmor- und Halbedelsteinarten eingelegt in Form von Vögeln, Tieren, Ranken und Früchten. Rechteckig mit rund ausstehenden Ecken. 120x86 cm Ein mögliches Vorbild dieser Platte, welche ähnliche Fantasietiere aufweist und Franceso Ghingi zugeschrieben wird, befindet sich im Museo del Prado, Madrid. Vgl. Annamaria Giusti. Pietre Dure and the Florentine Inlay. London 2006. S. 198/199. CHF 4 000 / 7 000 (€ 3 640 / 6 360) | 50 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1105 1104 1103
  • 53. 1106 KORBDECKENLEUCHTER MIT „CRISTAL DE ROCHE“ BEHANG, Régence, Frankreich, Anfang 18. Jh. Messinggestell mit 8 geschweiften Lichtarmen. Bergkristall Behang in Form von stilisierten Blättern, Blüten, Perlrängen sowie Balusterzapfen. Grosse Abschlusskugel. Elektrifierung zu prüfen. Einige Hänger in Glas ersetzt. D 80, H 115 cm. Der „cristal de roche“ ist eine Quarzart mit aussergewöhnlich hohem Härtegrad und einer Lichtrefraktion, die mit jener eines Diamanten vergleichbar ist. Bereits im 17. Jahrhundert wurde Bergkristall in kleinen Mengen verarbeitet und zu horrenden Preisen gehandelt. Dies zwang die Kunsthandwerker dazu, Bergkristall zu imitieren, wobei allerdings Reinheit und Lichtbrechung natürlich nicht kopiert werden konnten. Anfang des 17. Jahrhunderts begann man, Einzelteile aus Bergkristall für Lichtquellen - vor allem für Kronleuchter - zu verwenden. Im 18. Jahrhundert wurden neue Vorkommen in Zentraleuropa entdeckt, was das Abbauen und Be- hauen grösserer Blöcke und das Schneiden neuer Formen ermöglichte. CHF 6 000 / 10 000 (€ 5 450 / 9 090) 1107 BOULLE-PENDULE AUF SOCKEL, Régence/Louis XV, Paris, um 1750. Das Zifferblatt signiert J. BAPTISTE BAILLON, das Werk J.B. BAILLON À PARIS No 2327 (Jean Baptiste Baillon, Meister 1727). Geschweiftes Gehäuse mit Contre-Boulle Marketerie in Messing und ge- färbtem Schildpatt in Form von Blumen und Ranken. Vergoldete Bronze- beschläge in Form von Rocaillen, Blättern und Voluten sowie Aufsatzfigur des Mars als Knabe. Reliefiertes Bronzezifferblatt mit Emailkartuschen für Stunden und Minuten. Werk mit Spindelgang und Halbstundenschlag auf Glocke. Zifferblatt mit Reparatur. Marketerie mit grossen Fehlstellen, zu überholen. Werk eventuell zu revidieren. 55x26x153 cm CHF 8 000 / 12 000 (€ 7 270 / 10 910) 1108* 2 REPRÄSENTATIVE TERRACOTTA PORTRAITBÜSTEN, Frankreich, im Stile des frühen 18. Jh. Terracotta Gegenstücke, vermutliche Darstellungen des jungen Cosimo III de Medici (1642-1723), Grossherzog der Toskana sowie dessen Gemalin Margherita Luisa von Orleans (1645-1721). Er dargestellt mit Halskrause in Brustharnisch und mit drapiertem Tuch, sie in reich ornamentiertem Gewand und mit Fächerkragen. H 98 cm. Provenienz: Ehemals Villa Cappiardi in Lastra a Signa. Zwar datiert eine Thermolumineszensuntersuchung der Herrenbüste, die von der Arcadia in Mailand 2018 durchgeführt wurde, die Arbeit ins 18. Jh., auf Grund der stilistischen Betrachtung gehen wir jedoch von einer wesentlich späteren Entstehungszeit aus. CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 640 / 5 450) | 51 1106 1108 1107
  • 54. 1109 PAAR VASEN MIT VERGOLDETEN BRONZEMONTIERUNGEN, das Por- zellan China, Kangxi um 1700, die Bronzemontierungen Frankreich, 19. Jh. Runde becherförmige Vasen mit blauem Dekor auf Bronzestandring. Der obere Rand in Bronzefassung mit 2 Muscheln und Henkel. D 11, H 16 cm Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung CHF 1 000 / 1 500 (€ 910 / 1 360) 1110 PAAR GLASPOKALE MIT GRÄFLICHEM ALLIANZWAPPEN, Wohl Thürin- gen, um 1770. Jede konische Kuppa über facettiertem Balusterschaft auf einem Schei- benfuss. Geschliffen mit von Löwen flankiertem Allianzwappen auf der Schauseite und verso mit einem bekrönten WCE Monogramm. H 16,5 cm. CHF 700 / 900 (€ 640 / 820) 1111 APOSTELLÖFFEL, Zürich, Ende 17. Jh. Meistermarke Johann Balthasar Ammann. Rückseitig mit zwei gravierten Rosenstängeln. L ca. 17 cm. 25 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. Literatur: Eva-Maria Lösel, Zürcher Goldschmiedekunst, Zürich 1983, S. 153, mit Abb. S. 396 (Nr. 160). CHF 600 / 1 000 (€ 550 / 910) | 52 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1110 1111 1109 1112 1113
  • 55. 1112 HOCHZEITSLÖFFEL, wohl Deutsch nach 1700. Mit Meistermarke YRF. Graviert und datiert: AMH 1703. L ca. 16,6 cm. 25 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 600 / 1 000 (€ 550 / 910) 1113 LÖFFEL, Zürich 17./18. Jahrhundert. Mit unleserlicher Meistermarke. L ca. 17,8 cm. 20 g. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. CHF 600 / 1 000 (€ 550 / 910) 1114 GRÜNE HORNPENDULE AUF SOCKEL, Régence/Louis XV, Paris um 1730/40. Das Zifferblatt und Werk signiert DE HÉMANT À PARIS (Charles Nicolas Dehement, Meister 1751). Leicht geschweiftes Gehäuse mit grün gefärbtem Horn bezogen sowie mit vergoldeten Bronzemontierungen in From von Rocaillen, Blättern, Voluten, Flora sowie der sitzenden Minerva als Aufsatz. Reliefiertes Bronzezifferblatt mit weissen Emailkartuschen für Stunden und Minuten. Werk mit Spindelgang und Halbstunden- schlag auf Glocke. Risse im Horn, Messinggarnituren innen später. Attribut der Minerva (wohl Lanze) fehlt. Aufzugsschlüssel. Werk eventuell zu revidieren. 48x25x141 cm CHF 4 000 / 5 000 (€ 3 640 / 4 550) 1115 1 PAAR KERZENSTÖCKE, wohl Südamerika um 1650. H je ca. 10 cm. Zus. 510 g. Provenienz: - Sammlung Thomas Lumley, London. - Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 600 / 1 000 (€ 550 / 910) | 53 1115 1114
  • 56. 1116* ♣ SCHREIBSCHATULLE MIT CONTRE-BOULLE MARKETERIE, Régence, Frankreich um 1730. Ebenholz eingelegt mit ziseliertem Messing, Zinn und rotem Schildpatt in Form von Blattwerk und Voluten. Rechteckiger Korpus mit Klappde- ckel sowie abklappbarer Front, öffnend auf Fach mit Tintengeschirr aus versilbertem Metall sowie auf Schublade. Innen mit späterem Velours bezogen. Schloss ersetzt, Marketerie im oberen Bereich des Schlüssel- schildes ersetzt. Kleinere Restaurierungen und Ergänzungen. 1 Schlüssel. 38x35,5x10,5 cm Provenienz: Aus Pariser Besitz CHF 5 000 / 8 000 (€ 4 550 / 7 270) 1117* 1 PAAR PORTE-TORCHEREN, Barock, süddeutsch, 18. Jh. Barock, Deutschland, 18. Jh. Holz vollplastisch geschnitzt und vergoldet. Stehende Figuren mit Rüs- tung, auf dem Helm einen vasenförmigem Schaft mit Rundplatte tragend, auf Volutenstützen mit geschweiftem Bastionssockel. Bestossungen, Vergoldung teils stark überarbeitet bzw. später. Ergänzungen. H 103 cm CHF 1 000 / 1 500 (€ 910 / 1 360) | 54 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1116 1117
  • 57. 1118 KLEINE FAYENCE KAFFEEKANNE, Niderviller, um 1770. Balusterform mit Rocaillehenkel und - deckel gehöht in Purpur. Bemalt mit freigemalten Blumenbouquets „fleurs fines“. H 19 cm. Minime Bestossun- gen und kleine Risse in der Glasur. Provenienz: Sammlung Pierre Clot, Basel. CHF 700 / 900 (€ 640 / 820) 1119 GLASPOKAL, Böhmen, 1. Hälfte 18. Jh. Glockenförmige Kuppa mit 3 mattgeschliffenen Rosetten auf der Wandung mit integrierten Verkleine- rungslinsen. Facettierter Balusterschaft mit eingeschlossener Luftblase, zwischen Scheibennoden, auf einem Scheibenfuss mit geschliffener Blattbordüre. H 23 cm. CHF 1 000 / 1 500 (€ 910 / 1 360) 1120 FAYENCE TERRINE IN FORM EINER HENNE MIT KÜKEN, wohl Hanno- versch-Münden, spätes 18. Jh./ Anfang 19. Jh. Die liegende Henne, manganfarben geschwemmt, mit ihren Küken, staffiert in Blau, unter ihren Federn hervorblickend. Ohne Marke. 29,5x18,5 cm. Mit sichtbaren Spuren von Restaurierung auf der Schale. CHF 700 / 900 (€ 640 / 820) | 55 1120 11191118
  • 58. 1121* ANNA MARIA BARABARA ABESCH (1706-1773), Don Quichotte geliefert durch seinen Wahnsinn durch Weisheit, signiert Anna Barbara von Esch sowie datiert 1731. Hinterglasmalerei nach einem Gemälde von Charles-Antoine Coypel. 31x34 cm. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 730 / 4 550) | 56 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence
  • 59. 1122* ANNA MARIA BARABARA ABESCH (1706-1773), Don Quixote und der Einzug von Liebe und Reichtum zu Camacho‘s Hochzeit, signiert Anna Barbara von Esch sowie datiert 1725. Hinterglasgemälde nach einer Arbeit von Charles-Antoine Coypel. In späterem, geschnitztem und vergoldetem Rahmen. 31x34 cm. Anna Barbara Abesch (oder auch Von Aesch) wurde am 23.3.1706 als Tochter des Johann Peter in Sursee geboren. Sie wurde zuerst von ihrem Vater und danach von ihrem Onkel in die Kunst der Hinterglasmalerei unterrichtet. Ab 1729 arbeitete sie selbständig und erhielt Aufträge seitens diverser Klöster. Damals schenkten sich die wichtigen Patrizier- familien gerne Hinterglasgemälde und ihre Werke waren sehr beliebt. Sie führte die Kunst somit zur Hochblüte und übte einen grossen stilistischen Einfluss auf weitere Künstler aus. Als bedeutendste Ihrer Werke gelten der „Christus als Gärtner mit Maria Magdalena“, der „Heilige Hubertus“, „Rudolf von Habsburg mit dem Priester“ und weitere ihr zugeschriebene Werke, vorwiegend mit religiösen und mythologischen Themen nach Vorlagen französischer aber auch italienischer und holländischer Meister. Sie starb am 15.2.1773 und aufgrund der vielen Auftragsarbeiten postuliert die neuste Forschung ein Surseer Atelier. CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 820 / 2 730) | 57
  • 60. 1123 MOPS UND MÖPSIN MIT JUNGEM, Meissen, um 1745. Modell von J. J. Kändler. Gegenstücke, naturalistisch staffiert in Grau und Brauntönen. Unterglasurblaue Schwertermarken. H 22 cm und 24,5 cm. Haarrisse und Reparaturen. Provenienz: - Sammlung Siegfried Salz, Auktion Paul Cassirer und Hugo Helbing Berlin, 26. März 1929, Nr. 38/39. - Sammlung Nyffeler, Christie‘s London, 9. Juni 1986, Lot 96. - Schweizer Privatsammlung. Vergleichbare Modelle aus einer Darmstädter Privatssammlung, vgl. R. Rückert, Meissener Porzellan, 1966, S. 194, Nr. 1094; Sammlung Wark, Early Meissen Porcelain, Florida 1979, S. 232, Nr. 539-540 (mit Jungem in einer Variation). Sammlungen Hanns und Elisabeth Weinberg, Sotheby‘s New York, November 2006, Lot 544 (Männchen). Dr. Nyffeler gehörte in den 1950er Jahren zu den führenden Porzellan- sammlern. Als Präsident des Vereins der „Keramikfreunde der Schweiz“ seit 1955, war er massgeblich an der Organisation der Ausstellung „Schönheit des 18. Jahrhunderts“ im Zürcher Kunsthaus im selben Jahr beteiligt und zeigte dort auch einige Stücke seiner Sammlung. CHF 5 000 / 7 000 (€ 4 550 / 6 360) 1124* PAAR VERGOLDETE KERZENLEUCHTER, Louis XV, Paris um 1750, unter Einfluss des Goldschmiedes Juste-Aurèle Meissonnier (1695-1750). Bronze ziseliert und vergoldet. Balusterschaft mit Knospentülle auf geschweiftem Dreieckfuss, mit tiefen markanten Rocaillen und Voluten verziert. Abnehmbare, blätterförmige Tropfteller. Vergoldung leicht berie- ben. H 28 cm Provenienz: Aus Pariser Besitz Die ausserordentlich reiche und fantasievolle Zieselierung, die in dieser Qualität ihresgleichen sucht, offenbart die herausragende Handwerks- kunst eines „orfèvre“ von Pariser Herkunft. Es ist davon auszugehen, dass das hier angebotene Paar Kerzenleuchter unter dem Einfluss von J.A. Meissonnier entstanden ist, offenbart es doch den ihn charakterisieren- den Geschmack „rococo“ der Jahre um 1740. J.A. Meissonnier war als Ornamentzeichner, Maler, Bildhauer, Architekt, Dekorateur und Goldschmied in Paris tätig. In der Tradition der Borro- mini-Schule aufgewachsen, reiste er bereits als sehr junger Mann nach Frankreich, wo er sich rasch einen bedeutenden Ruf als Goldschmied erwarb. 1724 erhielt er das Brevet als „orfèvre du Roi“, 1726 als „des- sinateur de la chambre et du cabinet du Roi“. Meissonnier gab der von Lepautre und Daniel Marot begründeten dekorativen Kunstrichtung eine neue, fantastisch-bizarre, kapriziöse Wendung und schuf zwischen 1720 und 1750 jenen extremen Rocaille-Stil, dessen originellste Formen in der Ornamentik Verwendung fanden. Das Werk dieses Meisters umfasst Vorlagen für alle möglichen Dinge des täglichen Gebrauches - Leuchter, Schreibzeuge, Weinkühler, Lichtscheren, Degen, Stockgriffe u.v.m. - bis zu ganzen Wand- und Zimmerdekorationen und stellt ein wahres kunstge- werbliches Arsenal dar. Lit.: Thieme/Becker, Leipzig 1999; 23/24, S. 347 (biogr. Angaben zu Meis- sonnier). CHF 25 000 / 35 000 (€ 22 730 / 31 820) | 58 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1123
  • 61.
  • 62. 1125 TELLER, „EICHHÖRNCHEN UND DRACHE“ IN BLAUMALEREI, Meissen, um 1740. Mit pseudojapanischer Marke. Bemalt in Unterglasurblau. Blütenförmiger Rand, Dekor nach japanischem Vorbild. Auf beiden Seiten aufsteigende Felsen, ein blühender Prun- usbaum und ein herablaufendes Eichhörnchen auf einem stilisierten Bam- bus mit Blättersternchen. Auf dem rechten Felsen ein abwärtslaufender Drache mit aufgesrissenem Maul. Die Rückseite mit chinesischen Ranken bemalt. Gemarkt mit einer pseudojapanischen Marke in Unterglasurblau, Pressnummer 10. D 25 cm. Minime Randbestossung. Provenienz. - Sammlung Paul Schnyder von Wartensee (1897-1973), Luzern. - Privatsammlung, Zürich. Vgl. Literatur: B. v. Barsewisch, Unterglasurblaue Malerei, Keramos 121/1988, S.78 Abb.111; Sammlung Syz Washington, Katalog 1979, Nr. 146; Sammlung Wark, Cummer Gallery Jacksonville, Katalog 1984, S. 105 Abb.97. CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 820 / 2 730) | 60 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1125 1125
  • 63. 1126 TAPISSERIE, Louis XV, Frankreich um 1750/60. Darstellung einer Familie mit Kindern beim Vogel- fang am Waldrand. Im Hintergrund eine Ruinenland- schaft. Schmale Bordüre mit Blättern, Blumen und Rocaillen. 282x233 cm Provenienz: Schweizer Privatbesitz. CHF 2 500 / 3 500 (€ 2 270 / 3 180) 1127 PAAR GEFASSTE FAUTEUILS „EN CABRIOLET“, Louis XV, Paris um 1740/50. Buche mouluriert und geschnitzt mit Blumen, Palmetten und Blättern sowie grau gefasst. Gepols- terter hufförmiger Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Gepolsterte Rückenlehne und wenig ausladende Armlehnen. Mit Blumen bestickter goldfarbener Seidenbezug von Tassinari Chatel. Fassung berieben. 61x56x90 cm CHF 2 500 / 3 500 (€ 2 270 / 3 180) | 61 1127 1126
  • 64. 1128 FRÜHE TEEDOSE UND DECKEL, Meissen, um 1715-1720, die Bemalung etwas später in Holland. Die hexagonale Form mit Akanthusblättern am unteren Rand und Blatt- motiven am oberen Rand in Relief, gehöht in Purpur und Grün. Bemalt mit ostasiatischen Motiven, Prunusbaum, Reisighecke und blühendem Ast und einem Glücksmotiv. Ohne Marke. H 10,5 cm. Minime Randbestossungen. CHF 6 000 / 8 000 (€ 5 450 / 7 270) 1129* PAAR ENCOIGNUREN „À FLEURS“, Louis XV, Paris um 1765. Eine mit Signatur F. REIZELL (François Reizell, Meister 1764), die andere mit Innungsstempel. Mahagoni, Satinholz und diverse Hölzer eingelegt mit Reserven, Filets, Blumen, Blätter und Schleife. Viertelkreisrunder Korpus auf wellig ausge- schnittener Zarge mit kurzen Beinen. Eintürige Front. Bronzebeschläge (teils später) und -sabots. Rötlich-violette profilierte Marmorplatte. 2 Schlüssel. Fehlstellen und Risse im Fournier. Restaurierungen und Verstärkungen. Spätere Tablare. Marmorblatt bestossen und repariert. 55x39x93 cm CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 640 / 5 450) | 62 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1129 1128
  • 65. 1130 KAFFEEKANNE, Meissen, Modell von Johann Friedrich Eberlein, um 1741. Passig gewölbte Balusterform. Rokokoausguss und Henkel flechtwerkartig reliefert, mit Silbermontierung. Auf dem relieferten „Alt-Ozier“ Grund eine Vierpassreserve bemalt im ostasiatischen Stil mit Chrysanthemenzwei- gen aus einem Fels wachsend und einem Vogel im Flug. Der entsprechend modellierte Deckel ähnlich bemalt und mit einem Astknauf. Ränder braun gefasst. Blaue Schwertermarke auf dem unglasierten Boden. Pressnum- mer 44. H 20,5 cm. Vergleichststück in der Sammlung Ernst Schneider, Schloss Lustheim (J. Weber Meissener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, 2009, Bd.II, S.214 Kat.187) CHF 2 500 / 3 500 (€ 2 270 / 3 180) 1131 BUREAU PLAT, Louis XV, Frankreich um 1750/60. Palisander und Satiné eingelegt in Form von Reserven. Rechteckiges, leicht passiges Blatt in vergoldetem Messingstab und mit brauner, gold- geprägter Lederauflage auf geschwungener dreischübiger Zarge und geschweiften Beinen. Spätere Bronzebeschläge in Form von Blättern und Rocaillen. 3 Schlüssel. Stark restauriert, kleinere Ergänzugen am Furnier. 132x63x80 cm CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 640 / 5 450) | 63 1131 1130
  • 66. 1132 VIER GROSSE FIGURENGRUPPEN, ALLEGORIEN DER VIER ERDTEILE, Meissen, Modelle von J. F. Eberlein, P. Reinicke und J. J. Kändler um 1745- 1747, die Ausformungen von 1745 -1763. Vier weibliche Figurengruppen als Personifikationen von Europa, Asien, Afrika und Amerika. Dargestellt als Königin für Europa, Orientalin „Türkin“ für Asien, Mohrin mit Elefantenkappe für Afrika und Indianerin für Amerika, jeweils mit ihren Begleittieren, Pferd, Kamel, Löwe und Krokodil. Auf flachen mit Blumen und Blättern applizierten Sockeln. Ohne Marke auf der unglasierten Sockelunterseite (Europa und Afrika), unterglasurblaue Schwertermarken mit Punkt (Asien und Amerika). H 26,6 cm, 27,5 cm, 29,5 cm und 32 cm. Reparaturen und Haarrisse. Provenienz: Privatsammlung, Schweiz. Die grossfigurige Folge der vier Erdteile wurde auf speziellen Wunsch der russischen, für Porzellan begeisterten Zarin Elisabeth Petrowna (1709- 1762), Tochter Peters des Grossen, 1745 in Meissen in Auftrag gegeben. Bereits im Zusammenhang mit der Übersendung des Andreas-Ser- vices, versehen mit dem russischen Doppeladler, wurden kurz vor 1745 bereits neben drei Vasensätzen auch eine grosse Anzahl von Figuren aus Meissen für die Tafeldekoration an den russischen Hof geliefert. Diese sind in den typischen Barockthemen wie Musen, ovidischen Göttern, Berufs- und Nationaltrachten gewidmet. Die Zarin zeigte sich angesichts dieses umfangreichen Geschenks so begeistert, dass ihrerseits weitere Bestellungen von Meissener Porzellan folgten. Bereits im Sommer 1745 erhielt die Manufaktur den Auftrag zur Vertigung von Allegorien der vier Jahreszeiten, der fünf Sinne sowie der vier Weltteile, die im Wesentlichen von Johann Friedrich Eberlein kreiert wurden. Den Zyklus der Erdteile begann er im August mit der Ausformung Asiens und schloss ihn im Juni 1747 mit der Figur Amerikas ab. Etwa gleichzeitig entstand eine kleinere Version dieser Gruppe an deren Ausführung wiederum Eberlein mass- geblich beteiligt gewesen ist. Von den an den Zarenhof gelieferten Figuren blieb nur die Europa der grösseren Version erhalten. Als Vorlagen für diesen Figurenentwurf dienten Kupferstiche von Gottfried Bernhard Götz aus der Zeit von 1735-1738. Diese Meissener Figurenfolge war ganz offensichtlich schon zu ihrer Entstehungszeit sehr kostspielig und sehr gesucht. Im Preiskourant der Manufaktur von 1765 findet man diese ‚Theile der Welt als Groupen ganz gross‘ zum Preis von 50 Talern, einem damals sehr hohen Betrag. Dementsprechend wurden sie von den bedeutendsten Sammlern des 18. Jh in Auftrag gegeben: Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen, König Friedrich II. von Preussen, Heinrich Graf von Brühl und Herzog Clemens August von Bayern. Die ur- sprüngliche Beschreibung zu dieser Serie lautete ‚Grosse Serie Eberleins‘, ähnlich wie die ‚Mittlere Serie‘, jedoch nicht miteinander zu verwechseln. Kändler vermerkt in seinen Arbeitsberichten im September 1745 ‚1 Gros- se Grouppe , wie ein Frauenzimmer auf einem Cameel sitzet und ein Theil der Welt Asien vorstellet, im Modell auf gehörige Art zerschnitten u.z.abf. | 64 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence
  • 67. (abformen) tüchtig gemacht.‘ Im Oktober folgte das Modell ‚Amerika‘, im Dezember 1746 ‚Europa‘ und im August 1747 ‚Afrika‘. In den Arbeits- berichten Eberleins vom August 1745 findet man ebenfalls folgenden Vermerk:‘ 1 Grouppe, ein von den 4 Theilen der Welt, Asiam vorstellend, in Gestalt eines Türkischen Weibgens, so auf einem Cameel sitzet und in der rechten Hand ein Szepter, in der linken aber ein Rauchfass hält, so gleichmässig zur Russischen Bestallung gehörig angefangen‘. In Schloss Lustheim in der Sammlung Ernst Schneider befindet sich eine komplette grosse Serie. Die Serie der ‚mittleren Grösse‘ ist in Schloss Jägersdorf in Düsseldorf ausgestellt. Eine ähnliches ebenfalls grosses Modell ‚Asiens‘ war bei Christie‘s Amsterdam, 14/16. Februar 2006, Lot 1236. Abbildungen ähnlicher Modelle bei Rainer Rückert/Johann Wills- berger, Meissen Porzellan des 18. Jahrhunderts, 1977, Tafel 118/119; A. Schommers, Meissener Porzellan des 18.Jahrhunderts, Die Stiftung Ernst Schneider in Schloss Lustheim, 2004, S. 384-391; Ulrich Pietsch, Meissen für die Zaren, 2004, S. 90ff. CHF 40 000 / 60 000 (€ 36 360 / 54 550) | 65
  • 68. 1133 PORRINGER, London 1708. Meistermarke Richard Green. H 13 cm. 379 g. 925er-Silber. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 400 / 800 (€ 360 / 730) 1134 HENKELPOKAL, Dublin 1723/4. Meistermarke Thomas Walker. H ca. 20 cm. 1235 g. 925er-Silber. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 800 / 1 200 (€ 730 / 1 090) 1135 RIECHFLAKON, Meissen, um 1745. Kartuschenförmig modelliert, mit Metallmontierung. Bemalt auf beiden Seiten mit Kauffahrteiszenen, gold gerändert. Über einem gewölbten Fuss, auf der Unterseite vergoldet und mit einer umlaufenden Blumengirlande. Ohne Marke. H 13,5 cm. Stöpsel wohl ergänzt. CHF 3 000 / 5 000 (€ 2 730 / 4 550) | 66 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1134 1135 1133
  • 69. 1136 WASSERKANNE, Meissen, Modell Johann Friedrich Ehder, Mitte 18. Jh. Balusterform mit gerippter Wandung und „Alt-Ozier-Relief“. Auf beiden Seiten mit einer Reliefkartusche, darin und auf der Wandung Manierblu- menmalerei. Der Henkel bekrönt von einer Frauenbüste. Unterglasurblaue Schwertermarke. H 19 cm. Minime Reparatur, Deckel fehlt. CHF 800 / 1 200 (€ 730 / 1 090) 1137 KAFFEEKANNE, Meissen, um 1750. Die passig gewölbte Balusterform mit Rocailleausguss und J-Henkel purpurfarben gehöht und mit „Gotzkowsky“ Blumenreliefs und mit Manier- blumenmalerei. Henkel und Deckel mit vergoldeter Metallmontierung befestigt. Unterglasurblaue Schwertermarke. H 26 cm. Restaurierung am Deckel. CHF 600 / 800 (€ 550 / 730) 1138 FUSSBECHER, Paris wohl 2 H. 18. Jh. H ca. 11,7 cm. 180g. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 400 / 800 (€ 360 / 730) | 67 1136 1138 1137
  • 70. 1139 KAFFEEKANNE, Augsburg 1739–41. Mit verschlagener Meistermarke. H ca. 25 cm. 695 g. Provenienz: Schweizer Privatbesitz. CHF 800 / 1 400 (€ 730 / 1 270) 1140 FUSSPLATTE, London 1729. Meistermarke Richard Bayley. Mit zentral eingraviertem Dekor. 28,5x28,5 cm. 830 g. 925er-Silber. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 800 / 1 400 (€ 730 / 1 270) | 68 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 11401139 1141
  • 71. 1141 PAAR FAUTEUILS À LA REINE, Louis XV, Frankreich um 1740/50. Signiert Sylvain-Nicolas Blanchard (Meister um 1743). Buche mouluriert sowie geschnitzt mit Blumen und Blättern. Trapezför- miger geschweifter Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Passige gepolsterte Rückenlehne sowie leicht ausladende Arm- lehnen. Späterer geblümter Gros-Point-Bezug. Kleinere Fehlstellen. 1 Bein mit Wurmgängen und Fehlstellen. 68x70x94 cm CHF 1 000 / 1 500 (€ 910 / 1 360) 1142 FUSSPLATTE, London 1763. Meistermarke Richard Rugg I. Mit zentral eingraviertem Wappen auf Plattenspiegel. D ca. 38,5 cm. 1435 g. 925er-Silber. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 800 / 1 400 (€ 730 / 1 270) 1143 KLEINE KAFFEEKANNE, Venedig 1762–1776. H 17,5 cm. 248 g. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 1 200 / 2 200 (€ 1 090 / 2 000) 1144 PAAR STÜHLE, Louis XV, Paris, Mitte 18. Jh. Signiert J.B. LEROUGE (Jean-Baptiste Lerouge, Meister 1749). Buche mouluriert und geschnitzt mit Blumen und Blättern. Hufförmiger gepolsterter Sitz auf ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Kartuschenförmige gepolsterte Rückenlehne. Geblumter Stoffbezug (zu ersetzen). Repariert/verstärkt. 54x52x85 cm CHF 500 / 700 (€ 450 / 640) | 69 1142 1143 1144
  • 72. Die Modelleure Johann Joachim Kändler und Johann Friedrich Eberlein wurden mit den Entwürfen für die verschiedenen Gefässe beauftragt, die der Flora und Fauna des Wassers sowie seinen mythologischen Gestalten gewidmet sind (vgl. U. Pietsch, Schwanenservice. Meissener Porzellan für Heinrich Graf von Brühl, Leipzig, 2000). Vergleichbare Porzellanmodelle, mit vergoldeten Bronzen montiert, befinden sich u.a. im Rijksmuseum Amsterdam, vgl. den Blauwen, Meissen Porcelain, 2000, S.417 Kat. 304 (mit weiteren Vergleichsstücken in öffentli- chen Sammlungen und Auktionen). CHF 8 000 / 15 000 (€ 7 270 / 13 640) 1145 PAAR DEKORATIVE VERGOLDETE BRONZE SCHWÄNE, nach einem Meissener Porzellanmodell von 1748 von JOHANN JOACHIM KÄNDLER (1706-1775), Louis XV, Paris, wohl 18. Jh. Bronze fein ziseliert und punziert sowie feuervergoldet. Auf durchbroche- nem Rocaillensockel mit Muscheln und Blättern. 25x18x29 cm. Diese beiden Modelle von Schwänen gehen vermutlich auf das berühmte Meissener Schwanenservice zurück, welches im Auftrag des damaligen Manufakturdirektors Heinrich Graf von Brühl (1700-1765) 1737 für ihn persönlich entworfen und produziert wurde. Saucière sowie Essig- und Ölkännchen aus dem Service sind als Schwan modelliert und dienten Kändler vielleicht als Vorbild. Die Frage nach bildlichen Vorlagen für dieses Schwanenservice ist mehrfach erörtert worden, jedoch ohne, dass eine grössere Fülle von Beziehungen aufgedeckt werden konnte. Die Idee für das Hauptmotiv wurde durch zwei Stiche von Wenzel Hollar inspiriert, die auf Zeichnungen von Francis Barlow zurückgehen. Das eine Blatt zeigt zwei Schwäne vor schilfbewachsenen Ufer, auf einer Wasserfläche schwimmend. Komposition und Haltung der beiden, die Köpfe einander zuneigenden Tiere nahm Kändler offensichtlich in sein Porzellanrelief auf.
  • 73. 1146* TERRINE UND UNTERSCHALE, Meissen, Modell des Deckelgriffs von Johann Friedrich Eberlein, um 1741. Vierpassig geschweifte Silberform, mit einem Eberkopf auf einer Archi- tekturvolute als Deckelgriff. Bemalt mit ombrierten Insekten, Blumen und Früchten nach grafischen Vorlagen. Spuren einer blauen Schwertermarke auf dem unglasierten Boden, Pressnummer 26/27. L 24 cm/32,5 cm. 1741 vermerkt Eberlein in seinen Arbeitsberichten folgendes: „I. Einen wilden Schweins=Kopff, mit Muschelweck und andern Zierathen, statt eines Knopffes, auf grose Terrinen, zu Mr. Meunier Bestellung“. Der Pariser Händler François Meunier wird in den Meissener Akten für die Jahre 1740 bis 1742 als ständiger Korrespondent des Dresdner Warenlagers geführt. Vielleicht hat Meunier eine zeichnerische Vorlage für die Terrine über- sandt mit dem charakteristischen Deckelgriff, das auf ein französisches Silbervorbild zurückzugehen scheint. (J.Weber, Meissener Porzellane nach ostasiatischen Vorbildern, München 2000, S. 233/234). CHF 7 000 / 9 000 (€ 6 360 / 8 180) | 71 1146
  • 74. 1147 NACHTLICHT, Genua 18. Jh. L ca. 17,5 cm. 100 g. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 500 / 800 (€ 450 / 730) 1148 1 PAAR KOMMODEN, Louis XV, Neapel um 1750. Rosen- und Veilchenholz gefriest sowie fein eingelegt mit stilisierten Ro- setten, Blüten, Filets und Zierfries. Geschweifter, allseitig bombierter und trapezförmiger Korpus mit vorstehenden vorderen Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. In der Mitte gebauchte Front mit 2 Schubladen. Teils ersetzte, vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Ersetzte, profilierte „Rosso di Verona“-Platte. Furnierergänzun- gen. 147x69x96 cm Provenienz: - Antichità Spirig, Lugano. - Privatsammlung, Mendrisio. Analoge Kommoden sind abgebildet in: L. Zinutti, Il linguaggio del mobilie italiano, Treviso 2010; S. 350-356. Die relativ kleine neapolitanische Oberschicht - von 220 000 Einwohnern konnten sich ca. 300 als sog. „benestanti“ bezeichnen - manifestierte ihren Reichtum mit einer Vielzahl von Aufträgen für hochwertiges, teures Mobiliar. Französische Prunkmöbel dienten als Vorbilder, welche von den Ebenisten der Vesuvstadt zu eigenständigen Modellen weiterentwickelt wurden. Markenzeichen dieser lokalen Werke waren feine Marketerie mit Zentralrosette, elegante Bronzebeschläge und Zierfriese. Lit.: A. Disertori / A.M. Necchi-Disertori, Il mobile del settecento - Italia, Novara 1985. CHF 15 000 / 23 000 (€ 13 640 / 20 910) 1149 1 PAAR KURZE KERZENHALTER, Venedig, wohl Mitte 18. Jh. H 8 cm. 350 g. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 800 / 1 400 (€ 730 / 1 270) | 72 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1148 1147
  • 75. 1150* RUNDE PIETRA DURA-PLATTE, im Stil des 18. Jh., neuzeitliche Arbeit. Diverse Marmor- und Halbedelsteinarten einge- legt in Form von Blumen, Blattranken und Vögeln. D 121 cm CHF 6 000 / 10 000 (€ 5 450 / 9 090) | 73 1149
  • 76. 1151* TEEKANNE, Moskau 1762. Mit Meistermarke und Beschaumeistermarke W.A., 1760–1792, sowie des Fedor Petrow Alderman. H 14 cm. 490 g. Provenienz: Europäischer Privatbesitz. CHF 1 400 / 2 200 (€ 1 270 / 2 000) 1152 DECKELDOSE, Frankreich, 2. H. 18. Jh. 8,3x6,4x4 cm. 100 g. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 500 / 800 (€ 450 / 730) 1153* FIGUR EINER DREHLEIHER SPIELENDEN BETTLERIN, Meissen, Modell von J. J. Kändler um 1736. Als Gegenstück zu einem Drehleiher spielenden Bettler. Als alte Frau mit purpurfarbenem Kopftuch, roter Jacke und unbemalter Schürze über blauem Rock und grünen, offenen Schuhen. Spuren einer unterglasurblau- en Schwertermarke. H 13 cm. Vergleichbares Modell in der Sammlung Pauls-Eisenbeiss, Sammlungska- talog 1967, S. 252. CHF 1 500 / 2 500 (€ 1 360 / 2 270) | 74 Decorative Arts | Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen, Miniaturen, Silber, Porzellan Fayence 1151 1153 1152
  • 77. 1154 HUILIER, London 1744. Meistermarke Samuel Wood. Original Kristallglasgefässe. H ca. 23,5 cm. 450 g (exkl. Glasgefäss). 925er-Silber. Provenienz: Aus einer erlesenen Tessiner Privatsammlung. CHF 800 / 1 200 (€ 730 / 1 090) 1155 KOPPCHEN MIT PAPAGEIENDEKOR, Meissen, um 1740-1750. Bemalt mit einem Papagei mit gespreizten Flügeln auf einer Stange ange- kettet sitzend, ein kleiner bellender Hund emporspringend. Unterglasur- blaue Schwertermarke. D 8 cm. Ein beinahe komplettes Service mit diesem Dekor ist aus der Sammlung Ole Olsen bekannt, vgl. E. Pauls, Porzellan des 18. Jahrhunderts, Bd I., 1967, S. 156. CHF 800 / 1 200 (€ 730 / 1 090) 1156 TELLER MIT PAPAGEIENDEKOR, Meissen, um 1740. Gewölbter Rand mit Ozier-Relief. Bemalt mit einem Papagei mit gespreiz- ten Flügeln auf einer Stange angekettet sitzend, ein Hündchen bellend emporspringend. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer 16. D 23,3 cm. CHF 1 000 / 1 500 (€ 910 / 1 360) | 75 1156 1155 1154