2. 2
Das Ideal der Wissenschaft
„Kometen sind keine mathematischen Objekte,
sie sind auch schön !!!“
(Elvira P., Amateurastronomin)
Philosophische Köpfe
4. 4
Kritik der Wissenschaft?
„Der etablierten wissenschaftlichen
Praxis... tritt ... nicht mehr eine
Wissenschaftskritik entgegen,
welche mit dem Anspruch auf die
„bessere Wissenschaft“ auftritt...
Auch wird keine inhaltliche
Wissenschaftskritik mehr geübt.“
(Frieder-Otto Wolf 2004)
5. 5
Feministische
Wissenschaftskritik I
I. Geringer Frauenanteil in bestimmten Fächern
• Geringe Aufstiegschancen
In Italien und in der Türkei 25% sind aller
Physikstudierenden und aller
Physikprofessuren weiblich –
der Frauenanteil an Physikprofessuren in der
Bundesrepublik beträgt aber nur 0,5% bei
10% Physikstudentinnen.
6. 6
Feministische
Wissenschaftskritik II
II. Kritik der Inhalte
• Falsche Fragen/ Methoden einseitige Ergebnisse
• Kritik des Ziels von Wissen: Herrschaft
(„Wissen ist Macht“)
• Frauengesundheit: Technikorientierung
• Lernverhalten: nur männliche Ratten untersucht
• Primatenforschung
• Periodisierung der Geschichte
7. 7
Ökologische
Wissenschaftskritik
Kritik der Methoden und Inhalte
• Objekt-Subjekt-Spaltung Trennung Naturobjekt –
erkennendes Subjekt
• Standpunkt der Beherrschung und Überlistung der
Natur
• Auslöschung der Naturqualitäten durch
Mathematisierung
Kritik an „Naturbeherrschung“
8. 8
Politische
Wissenschaftskritik I
II. Kritik der Methoden und Inhalte
• Herrschaftsanspruch durch „ewige Wahrheiten“
I. Missbrauch
• Militärische Nutzung
• Einseitigkeit durch Profitorientierung von FuE
• Gentechnikorientierung statt ganzheitlicher
Ökologieforschung
• Kernenergie als forschungsnotwendig dargestellt,
statt Alternativen als Zukunftsweg
• Technisierung und Pharmazieorientierung der Medizin
9. 9
Politische
Wissenschaftskritik II
I. Gesellschafts- und anthropologische Theorien
• Bürgerliche Verhältnisse werden als „allgemein-
menschliche“ dargestellt
• Menschliches Verhalten im Kapitalismus wird als
„allgemein-menschlich“ dargestellt
• Psyche der Menschen im Kapitalismus wird als
„allgemein-menschlich“ dargestellt
Zusammenhang Kapitalistische Gesellschaft –
„bürgerliche“ Wissenschaft
10. 10
Politische
Wissenschaftskritik IV
II. Naturwissenschaften
• Beruht auf Identitätslogik: Naturqualitäten nur im Rahmen
quantifizierbarer, vergleichbarer Zustandsgrößen
Zusammenhang Kapitalistische Gesellschaft –
„bürgerliche“ Wissenschaft
„Starre Tatsachen und Gesetze hier, bewegte, farbige, mit
und durch uns weiterarbeitende Welt dort – das ist die
Teilung, ist die Abtrennung des philosophisch
vollendenden vom einzelwissenschaftlich entfärbten
und entäußerten Weltbegriff.“ (Ernst Bloch)
11. 11
Politische
Wissenschaftskritik V
II. Naturwissenschaften
• Analog der „Tauschlogik“: aus nützlichen Dingen werden
abstrakt bzgl. des ökonomischen Wertes vergleichbare
„Waren“ (Warenform Denkform)
Zusammenhang Kapitalistische Gesellschaft –
„bürgerliche“ Wissenschaft
„Wie an der Ware nur der Preis wichtig ist, so an der Natur
nur die quantitative Berechenbarkeit, nicht der
qualitative Inhalt.“ (Ernst Bloch)
12. 12
Wissenschaftskritik
Ist es überhaupt möglich, Wissenschaften, die
offensichtlich so tief mit westlichen,
bürgerlichen und männlich dominierten
Zielvorstellungen verbunden sind, für
emanzipatorische Zwecke einzusetzen?
(Sandra Harding)
14. 14
Welches Wissen
brauchen wir?
„Das jetzt fällige Wissen ist
eines ums beförderte
Werden“ (Ernst Bloch)
Kritik: die Fähigkeit, zu unterscheiden
Unterschiedliche Formen des Wissens
16. 16
Was ist Wahrheit?
Fakten „was“
(unzusammen-
hängend)
• Beispiele
„wenn...dann...“
(Gesetz)
Was II
„warum“
noch nicht die ganze
Wahrheit
( „Es genügt nicht die
einfache Wahrheit“)
„Wahrheit“:
Einheit von (als
sich entwickelnd
begriffenem) Sein
und (dialektischem)
Denken
19. 19
Texte zum Thema stehen im Internet unter
• http://www.thur.de/philo/jena1.htm
• http://www.thur.de/philo/project/chemnitz.htm
• http://www.thur.de/philo/bloch2.htm
Hier sind auch die Literaturangaben nachlesbar.
Autorin: Dr. Annette Schlemm, Jena - 2009