Out of the box - Teambildung - Kreativität - Lösungsfindung
Wege protestantischen Denkens Vortrag 26.5.2010
1. Wege Protestantischen Denkens
„Theologie und moderne Wissenschaft auf der
Suche nach Wahrheit“
Tabea Hirzel, MBA
Professor of Trade & Negotiation UGSM-Monarch
Mitarbeiterin, Forma Futura Invest AG, Zürich
Reformierte Kirchgemeinde Dübendorf, 26. Mai 2010
2. Überblick
Teil I: Einführung (10 min.)
Teil II: Gemeinsame Wege (30 min.)
Fragen (10 min.)
Kaffeepause (10 min.)
Teil III: Gemeinsame Krise (15 min.)
Teil IV: Lösung (15 min.)
Diskussion (20 min.)
10. Historischer Verlauf
► bis 16. Jh.: Lange Zeit nur kontemplative
(Taoismus, Hinduismus, Buddhismus,
Vorsokratiker, Keltischer Naturglauben) Glaube
und Wissenschaft nicht klar unterschieden.
► 16-20 Jh.: Die Wende! Teleologisch! Wahrheit
kann gefunden werden. (Empirismus,
Protestantismus)
► Heute: Quantentheorie, Relativität, neuer
Spiritualismus
11. 17. Jh. Teilung von Wissenschaft
und Religion
Alchemie
Religion/
Spiritualität
Wissenschaft
Naturwissenschaft
Philosophie
18. Wissenschaftliche Revolution
Nikolaus Kopernikus (1473-1543)
► Deutscher Mathematiker und
Astronom
► Werk: "De Revolutionibus
Orbium
Coelestium" (deutsch: Von
den Drehungen der
Himmelskreise)
► 1543 Kopernikanische
Wende
► Satz: "Tamensi movetur!“
(Galileo/Giordano Bruno?)
Porträt aus dem Rathaus in Thorn, um 1580
19. Wissenschaftliche Revolution
Johannes Keppler (1571-1630)
►Deutscher Mathematiker
und Optiker, Theologe
►Werk: Schwerkraft &
Bewegungsgesetze
Bild: Kopie eines verlorengegangenen
Originals von 1610 im Benediktinerkloster in
Krems
20. Wissenschaftliche Revolution
Galileo Galilei 1564-1642
► Naturwissenschaftler und
Astronom
► Werk:
► "Zwei Wahrheiten können sich
nie widersprechen." an Pietro
Castelli, 21. Dezember 1613
Portrait of Galileo Galilei by Justus
Sustermans (1597-1681)
21. Wissenschaftliche Revolution
Isaak Newton 1642/3-1726/7
► Englischer Physiker,
Mathematiker, Astronom,
Alchemist, Philosoph und
Verwaltungsbeamter.
► Werk: Philosophiæ Naturalis
Principia Mathematica (1687)
Gemälde von Sir Godfrey Kneller,
Bt (died 1723
National Portrait Gallery, London
23. Empirismus
Wortherkunft: griechisch εμπειρισμός, von
der Empirie, < lateinisch: empiricus = der Erfahrung
folgend
Der Empirismus ist eine erkenntnistheoretische
Richtung in der Philosophie, die
alle Erkenntnisse aus der Sinneserfahrung,
der Beobachtung oder dem Experiment ableitet
(und von keinerlei Vorwissen ausgeht).
Quelle: Wikipedia
24. Empirismus
John Locke 1632-1704
► Britischer Philosoph, Anglikaner
► Werke: An Essay about Human
Understanding (1690), Two
Treaties of Government (1689)
► Beeinflusste:
die Unabhängigkeitserklärung
der Vereinigten Staaten, die
Verfassung der Vereinigten
Staaten, die Verfassung
des revolutionären Frankreichs
► Bedeutung der Schulbildung
► Vorbilder: Aristoteles
25. Empirismus
George Berkeley 1685-1753
► Irisch, anglikanischer Philosoph
► Werke: Treaties concerning the
Principles of Human Knowledge
(1710)
► Plan Missionsschule Bermudas,
einfaches natürliches Leben
► Kritische Betrachtung der
Wissenschaft und Verteidigung
des Christentums gegenüber
Freidenker
► Beeinflusste die moderne
Mathematik
George Berkeley als Bischof
26. Empirismus
David Hume 1711-1776
► Schottischer Philosoph, Katholik
► Werk: A Treatise of Human
Nature (1740)
► Enger Freund fon Adam Smith
(Kapitalismus)
► Beeinflusste stark die Philosophie
von Immanuel Kant
► Positivismus und Analytische
Philosophie
► Geist = Sinneswahrnehmung und
Ideen
David Hume (1766)
Porträt von Allan Ramsay
27. Empirismus
Immanuel Kant 1724-1802
► Deutscher Protestant
► Werk: Kritik der reinen Vernunft
(1788)
► Ende der klassischen Empirik und
Anfang der modernen Philosophie
► Anschauung: Ethik, Geschichte
und Religion
Immanuel Kant, Radierung von
Johann Leonhard Raab
28. Rationalismus
René Descartes 1596-1650
Französischer Philosoph,
Mathematiker und
Naturwissenschaftler
Begründer des Rationalismus
A priori, Logik, reine Vernunft
Geist und Materie
Ethos der Pflicht und
Selbstüberwindung
Werk: Meditationes de prima
philosophia (1641)
René Descartes in einem Portrait von
Frans Hals, 1648
30. Protestantismus
Ulrich Zwingli 1484-1531
► Zürcher Reformator aus
Toggenburg
► Studium in Wien und Basel
(Freie Künste; Grammatik,
Rhetorik, Dialektik, Arhitmetik,
Geometrik, Musik, Astronomie –
später Griechisch)
► 1506 Priesterweihe (Glarus)
► 1512-1515 Italienische Kriege
(Marginano), Papsttreue
► 1516 Einsiedeln
► 1519 Zürich, Grossmünsterstift
Porträt Ulrich Zwingli von Hans
Asper, etwa 1531
31. Protestantismus
Ulrich Zwingli 1484-1531
► Vorgänger von Bullinger und
Calvin
► Volksverbunden, Pädagoge
► “Thesen” Disputation (1523)
► “Glaubensbekenntnis” (1525)
► Älteste protestantische
Übersetzung der gesamten
Bibel (mit Leo Jud)
Titelblatt der Zürcher Bibel von
1531
32. Protestantismus
Heinrich Bullinger 1504-1575
► Zürcher Reformator
► Vater kath. Priester im
Konkubinat
► Lateinschule
► Zeitgleich: Reformation England
und Genf
► Bartholomäusnacht Frankreich
► 1523 Lehrer Zisterzienserkloster
Kappel am Albis
► 1531 Flucht nach Zürich (2.
Kappelerkrieg)
► “Helvetisches Bekenntnis” (1536)
► Umfangrecheiches Werk,
Politische Zeitung, Briefwechsel
33. Protestantismus
Johannes Calvin 1509-1564
► Flämisch-Französische
Schiffersfamilie
► Lateinschule, adliger
Hausuntericht, Studium Freier
Künste, Jurastudium (1528)
► Generalprokurator d. Bischofs
von Nyon
► 1531 Verweigerung der
Totenmesse
► Scholastik und Humanistik
► Hebräisch und Griechisch
34. Protestantismus
Johannes Calvin 1509-1564
► Setzte sich für die Hugenotten
ein
► 1536-38 Genf
► “Institutio Christianae
Religionis” (dt. Unterweisungen
in der christlichen Religion)
(1535)
► 1540 Rückkehr nach Genf
35. Protestantismus
Martin Luther 1483-1546
► Studium der Freien Künste,
Rechtswissenschaften
► Augustinermönch,
Theologieprofessor 97 Thesen
(1517)
► Gnade Gottes und Schrift
► Christus «fleischgewordenes Wort
Gottes»
44. Methodik
1.Nichts für wahr halten, was nicht so klar und deutlich
erkannt ist, dass es nicht in Zweifel gezogen werden
kann
2.Schwierige Probleme in Teilschritten erledigen. Vom
Einfachen zum Schwierigen fortschreiten.
3.Vom Einfachen zum Schwierigen fortschreiten.
4.Stets prüfen, ob bei der Untersuchung Vollständigkeit
erreicht ist.
58. Protestantismus und die Schrift
►Anpassung an sich verändernde Gesellschaft
(Emanzipation der Frau bedroht das
Emanzipatorische Grundprinzip)
Bildquelle: FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung
59. TEIL IV: LÖSUNG
«Semper Reformanda» Grundsatz der Zürcher Reformation
„Nah ist
Und schwer zu fassen der Gott.
Wo aber Gefahr ist, wächst
Das Rettende auch.“
Friedrich Hölderlin 1802 in Patmos
60. 1. Korinther 13
9. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen
ist Stückwerk.
10. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird
das Stückwerk aufhören.
12. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen
Wort, dann aber von Angesicht zu Angesichte. Jetzt
erkenne ich's stückweise; dann aber werde ich erkennen,
gleichwie ich erkannt bin.
14. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
1. Korinther 13, 9-13. Luther Übersetzung.
61. Beispiele aktueller Literatur
► Tania Blixen. 1934. Babettes Fest. Seven Gothic Tales.
► Kai Pollak. 2006. So wie im Himmel. Film.
► Édouard Brasey. 2000. Trouver sa vérité par les contes
de sagesse. (nur Englisch/Französisch)
► Margaret Read McDonald. 1992. Peace Tales.
► Antoine de Saint-Exupéry. 1943. Der Kleine Prinz/1939.
Wind, Sand und Sterne.
62. Lösungswege
►Integration der Paradoxe
►Erkenntnis durch das Erlebte, bewusst
gelebte
►Aktive Nachahmung
►Vertrauen und Sorglosigkeit
►Annahme ohne zu Urteilen
►«Semper Reformanda» Grundsatz der
Zürcher Reformation