Vor dem Hintergrund der Beschlüsse des Pariser Klimagipfels und der Klimaschutzstrategie der Bundesregierung versteht sich die Bausparkasse Schwäbisch Hall als Teil der Lösung auf dem Weg zu einem nachhaltigen Wirtschafts- und Finanzierungssystem.
Wie geht klimaneutrales Bauen? So halten Bauherren ihren CO2-Fußabdruck klein
1. September 25, 2019
Wie geht klimaneutrales Bauen? So halten Bauherren ihren
CO2-Fußabdruck klein
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Themenspecial Schwäbisch Hall zum Klimaschutz
Vor dem Hintergrund der Beschlüsse des Pariser Klimagipfels und der Klimaschutzstrategie der
Bundesregierung versteht sich die Bausparkasse Schwäbisch Hall als Teil der Lösung auf dem
Weg zu einem nachhaltigen Wirtschafts- und Finanzierungssystem. Schwäbisch Hall achtet in
besonderer Weise auf den Beitrag seiner Finanzierungs- und Vorsorgeprodukte und seiner
Beratungsleistungen zum Klimaschutz.“
Reinhard Klein, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall
Ein Bauvorhaben kostet Geld und eine Menge Energie. Doch wie können Bauherren auf der
Baustelle möglichst wenig Energie einsetzen? Architekt Sven Haustein von der Bausparkasse
Schwäbisch Hall betrachtet verschiedene Gebäudeteile und erklärt, wie umweltbewusste
Bauherren ihren ökologischen Fußabdruck verringern können.
„Grundsätzlich erzeugt ein Hausbau immer Emissionen. Am klimafreundlichsten sind Gebäude
daher, wenn die eingesetzten Baustoffe wenig Ressourcen bei der Herstellung und beim
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2. Zusammenfügen benötigen, aber am Ende auch wieder rückgebaut, recycelt oder sogar
wiederverwendet werden können“, erklärt Schwäbisch Hall-Experte Sven Haustein. „Bis dahin
sollten die Gebäude so lange wie möglich genutzt werden können.“
Gebäudehülle: Beton, Ziegel oder Holz?
Die Gebäudehülle nimmt anteilig die größte Fläche des Hauses ein und fällt daher auch bei der
Klimabilanz besonders ins Gewicht. Ob Beton, Ziegel oder eine Holzfassade das Gebäude
ummanteln, entscheidet maßgeblich über die Emissionen, die der Neubau verursacht: „Nur bei
Verwendung nachwachsender Rohstoffe können Bauprozesse CO -neutral sein“, sagt Haustein.
„Das ist beim Hausbau in erster Linie Holz. Die Produktion fast aller klassischen Baustoffe wie
Beton und Stein, Dachziegel oder Glas erfordert hohe Temperaturen und damit einen
Energieaufwand, der viel CO freisetzt.“ Der Vorteil wiederum: „Mit Beton lassen sich im Hinblick
auf Statik, Brand- und Schallschutz vergleichsweise einfach Gebäude errichten“, erläutert Sven
Haustein.
Die Branche forscht seit längerem, wie sich die Klimabilanz von Beton verbessern lässt.
Beispielsweise gibt es Rezepturen, die sich bei niedrigeren Temperaturen brennen lassen. Das
Potenzial ist groß, die Alternativen werden aber erst in einigen Jahren in der Breite nutzbar sein.
„Bis dahin bieten Siegel wie das CSC des Concrete Sustainability Council eine gute Orientierung,
wie ökologisch, effizient und sozial Hersteller von Beton und Zement arbeiten“, so der Architekt.
Ähnliches gilt für Ziegel- oder Kalksteinbauweise. Beide werden gebrannt, was die Klimabilanz
beim Bau negativ ausfallen lässt. Kompensieren lässt sich dieses Minus über eine lange
Nutzungsdauer.
Wer ein klassisch gedecktes Dach mit Ziegeln umgehen will, hat zwei Möglichkeiten: „Die
Dachfläche lässt sich auch mit Photovoltaikplatten decken, die tagsüber Strom liefern und so
viel für die Klimabilanz während der Nutzungsdauer des Gebäudes tun. Alternativ funktioniert
bei leichter Dachneigung auch ein Gründach. Egal, wie man sich entscheidet: Kieswüsten auf
Flachdächern sollten alle Immobilienbesitzer vermeiden, sie helfen weder der Klimabilanz des
Gebäudes noch verbessern sie das Wohnklima im Innern“, appelliert der Schwäbisch Hall-
Experte.
Beim Bauen mit Holz unterscheidet man Holzmassivbauten und Holzrahmenbauweisen, wie sie
meist in Fertighäusern verwendet werden. Der Vorteil in der CO -Bilanz entsteht vor allem
durch die Einsparung von Energie bei Herstellung und Errichtung des Gebäudes. Bauherren
sollten auf das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft und kurze Transportwege achten.
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3. Dämmstoffe: Organisch, mineralisch oder synthetisch?
Eine wirksame Dämmung hält Wärme im Winter im Innern und schützt das Gebäude im
Sommer vor Überwärmung, wie Experten den Hitzestau unterm Dach nennen. Herkömmliche
Dämmverbundsysteme wie Polystyrol lassen sich leicht verarbeiten, haben aber als
Erdölprodukte einen fossilen Ursprung. „Was durch die Produktion an CO freigesetzt wird,
kompensieren die Verbundsysteme aber nach einigen Jahren durch ihren Dämmwert“, sagt
Sven Haustein. Mit organischen Materialien wie Seegras, Flachs oder Hanf stehen darüber
hinaus ökologische Dämmstoffe zur Verfügung, die wirksam vor Feuchtigkeit schützen und
richtig aufgebaut auch resistent gegen Schädlinge sind. Allerdings sind sie in der Regel noch
etwas teurer als die synthetischen und mineralischen Dämmstoffe. Tipp des Experten:
„Umweltbewusste Bauherren sollten gezielt bei Architekt oder Bauträger nach ökologischem
Material fragen.“
Fenster: Holz oder Kunststoff vor Aluminiumrahmen
Dreifach verglaste Energiesparfenster reduzieren Wärmeverluste zuverlässig. Glas ist zwar in
der Herstellung energieintensiv, kommt aber dank seiner Lebensdauer auf eine vergleichsweise
gute Klimabilanz. „Fenster machen solare Energie direkt nutzbar. Bauherren sollten daher
immer versuchen, viel solare Wärme durch die Fenster einzufangen“, rät Haustein. Entgegen
den Erwartungen weisen Kunststofffenster in der Herstellung eine verhältnismäßig günstige
Ökobilanz auf, nur Holzrahmen lassen sich noch klimaschonender produzieren. Je nach Art der
Beschichtung, muss man bei Holzfenstern aber nach fünf oder zehn Jahren Lasur oder
Lackierung überarbeiten. Dieser Aufwand fällt bei Kunststofffenstern weg. Aluminiumrahmen
haben während der Nutzungsphase ähnliche Dämmeigenschaften wie Holz oder Kunststoff,
ihre Herstellung ist aber deutlich energieintensiver.
Heizungsanlage: Die Sonne heizt mit
Erneuerbare Energieformen sind im Neubau längst gängig: Solarthermie nutzt Sonnenenergie
für die Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung, Geothermie macht Erdwärme
für den Wohnraum, Photovoltaik das Sonnenlicht für die Stromversorgung nutzbar. „Die
Dachfläche für Solarwärme oder -strom zu nutzen, ist die einfachste Methode seine Klimabilanz
zu verbessern“, erklärt Haustein. CO -neutral heizen können Hausbesitzer mit Wärmepumpen,
Holz oder Pellets. „Die Festbrennstoffheizung hat höhere Anschaffungskosten, dafür sind Pellets
günstiger und preisstabiler als fossile Brennstoffe. Man muss aber auch etwas mehr
Wartungsaufwand einplanen“, so Haustein. Dass die Pellets aus nachhaltiger Forstwirtschaft
stammen, können Hausbesitzer unter anderem über das PEFC-Siegel prüfen.
Geringer Fußabdruck ist bezahlbar
Das Fazit des Schwäbisch Hall-Architekten: „Die Devise muss lauten: Klimaschonend zu bauen
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4. und zu wohnen. Dabei können Bauherren sich am Zertifizierungssystem der Deutschen
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) orientieren. Nachhaltige Wohngebäude müssen
nicht viel teurer als konventionelle Häuser sein. Laut Angaben der DGNB entstehen Bauherren,
die entsprechend einer Zertifizierung für nachhaltige Gebäude bauen, Mehrkosten von einem
bis maximal sechs Prozent der Gesamtsumme. Dafür investieren Besitzer in höhere
Wohnqualität und dauerhaft niedrigere Betriebskosten. Und noch ein Gedanke: Mit kleinerer
Wohnfläche fällt auch der ökologische Fußabdruck gleich eine Nummer kleiner aus.“
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