Fragst du noch oder erfährst du schon - Klaudia Spielmann
HR in D und F - HR Innovation Day 2016 HTWK Leipzig 280516
1. Vive la différence!
HR in Deutschland und Frankreich gestalten
HR Innovation Day
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur, Leipzig
Christine Reik
Geschäftsführerin PREMIUM HR GmbH
Leipzig, 28. Mai 2016
6. Arbeitskosten je geleistete Stunde im Jahr 2015 in Euro
Privatwirtschaft Darunter
Verarbeitendes Gewerbe Marktbestimmte
DienstleistungenEuro Veränderung
gegenüber
2014 in %
Euro Rang in
Europa (28)
Euro Rang in
Europa (28)
32,70 2,7 % 38,00 4 29,90 9
35,70 1,1 % 37,00 5 35,60 5
Quelle: Statistisches Bundesamt /INSEE
7. Lohnnebenkosten im Vergleich zu Bruttoverdiensten
Auf 100 € Bruttoverdienst in der Privatwirtschaft zahlten Arbeitgeber im Jahr 2015
zusätzlich x € Lohnnebenkosten
Euro Rang in Europa (28)
28 14
46 2
Quelle: Statistisches Bundesamt /INSEE
10. Loi d’El Khomri (loi travail)
Flexibilisierung des Arbeitszeitrechts
Änderungen bei der Regelung der Überstundenvergütung
Deckelung der Abfindungszahlungen (inzwischen gestrichen?)
Klarstellungen für Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen
Verlagerung von Regelungsbefugnissen auf betriebliche Ebene (statt
Branchenvereinbarungen)
Aktuelle politische Themen in Frankreich
11. Auf der Agenda des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales steht:
Politische Diskussion über Altersarmut /
Anhebung der Altersgrenzen in der gesetzlichen Rentenversicherung
Gesetzenwurf „Flexirente“
Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt
Integrationsgesetz – „Fördern und Fordern“
Gesetz zur Bekämpfung des Missbrauchs von Leiharbeit und Werkverträgen
Dialogprozess Arbeiten 4.0
Aktuelle politische Themen in Deutschland
13. Die Unternehmensstruktur bestimmt die Rolle von HR maßgeblich
Großkonzern
(DAX 30 / CAC 40)
•Der oberste HR Verantwortliche ist in der
Regel in der 1. Führungsebene
(Vorstand / Membre du comité exécutif)
•In der 2. Ebene gibt es ein großes HR Ressort
unter Leitung eines Personalleiters/DRH mit
verschiedenen Bereichen oder Shared
Service Einheiten
•HR sieht sich als strategischer Partner des
Managements; Es gibt eine HR-Strategie die
sich aus der Unternehmensstrategie ableitet
•Die Personalarbeit ist strategisch geprägt.
Operative und administrative Aufgaben
werden teilweise geoutsourct oder in Shared
Service Einheiten erledigt
Mittelstand
•In der Regel gibt es keinen
Personalverantwortlichen auf der 1.
Führungsebene
•In der Regel gibt es eine HR-Abteilung die
von einem Personalleiter/DRH geleitet wird
•Bei der HR Arbeit stehen administrative
Aufgaben im Vordergrund
•Alle HR-Aufgaben werden häufig inhouse
erledigt
Kleinunternehmen
•Es gibt in der Regel keinen Verantwortlichen
für Personal sondern HR wird vom Inhaber
oder einem Mitglied der
Unternehmensführung mitverantwortet
•Es gibt keine echte HR-Arbeit im klassischen
Sinn
•Operative Prozesse (z.B. Einstellungen)
werden „hands-on“ erledigt
•Administrative Prozesse (z.B.
Vergütungsabrechung) werden von
Dienstleistern erledigt (z.B. Steuerberater/
Rechtsanwalt)
Keine signifikanten Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich
16. Grundlegende Unterschiede im Sozialverhalten beeinflussen die
Inhalte der Personalarbeit
Stolz auf persönliche Leistung
„Ich-Denken“: mein Beitrag, meine Idee
Denken an den eigenen Vorteil
Handlungen sind eigennützig
Missachtung von Konformität
Jeder handelt, wie er es für richtig hält
Gesetze sind Richtlinien, die geschickt umgangen werden dürfen
Streben nach Bewunderung
Originalität, Einzigartigkeit und Privilegien sind
wichtige Antriebsfaktoren und Statussymbole
Innenorientierung:
Öffentliche Meinung zählt wenig –
Ansichten bildet man sich selbst
Unabhängigkeitsstreben:
Die Gemeinschaft hat sich nicht in Belange
Einzelner einzumischen
Hedonismus
Spaß und Freude gehen vorQuelle: P. Breuer/P. de Bartha, Deutsch-Französische Geschäftsbeziehungen erfolgreich managen, 4. Aufl. S.120
17. Grundlegende Unterschiede im Sozialverhalten beeinflussen die
Inhalte der Personalarbeit
Quelle: P. Breuer/P. de Bartha, Deutsch-Französische Geschäftsbeziehungen erfolgreich managen, 4. Aufl. S.113
Stolz auf Gruppenleistung
„Wir Denken“ bzw. „Wir-Gefühl“ wird gesucht und gefördert
Konformes Verhalten
Gesetze werden beachtet, Überschreitungen
durch andere werden gerügt oder sogar angezeigt
Denken an das Allgemeinwohl
Handlungen müssen der Allgemeinheit
nutzen oder dürfen zumindest nicht schaden
Streben nach Anerkennung
Handlungen sind nutzenorientiert und leistungsbezogen
Privilegien werden nur anerkannt, wenn sie verdient sind
Außenorientierung
Die öffentl. Meinung wird stark beachtet
Ansichten der Meinungsführer werden
übernommen und von Gruppenmitgliedern
vertreten
Berechenbarkeit:
Zuverlässigkeit ist die
Grundlage für den
Aufbau von Vertrauen
Materialismus
Güteranhäufung als Kennzeichen für
den sozialen Status
18. Die Erziehungssysteme unterscheiden sich grundlegend
Gemeinschaftsdenken Wettbewerbsdenken
Autorität hinterfragen
Gesetze und Regeln respektieren
Autorität respektieren
Gesetze und Regeln hinterfragen
Informationen erfassen und nachvollziehen Informationen schnell aufnehmen und einprägen
(Sinn für das Wesentliche)
Druck vermeiden Unter Druck arbeiten
Schritte planen Ideen strukturieren
Mit Sachkompetenz darstellen/vortragen Mit Brillanz darstellen/vortragen
In seinem Fachbereich anerkannt sein Zu einer Elite gehören
Quelle: J.Breuer/P. de Bartha; Deutsch-französische Geschäftsbeziehungen erfolgreich managen, 4. Aufl., S. 124
19. Diese Unterschiede haben vielfältige Auswirkungen auf die
Personalarbeit
Führung Teamarbeit Stellenangebote
Arbeitszeugnis Bewerbung
21. Das Arbeitsrecht in Deutschland …
… ergibt sich aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Rechtsquellen
Internationales Recht
(z.B. Europ. Sozialcharta, EG-Vertrag, EG-Verordnungen)
Nationale staatliche Rechtsquellen
(Grundgesetz, einfache Gesetze, staatliche Verordnungen)
Tarifverträge (abgeschlossen zwischen Arbeitgeberverband und
Gewerkschaft)
Betriebsvereinbarungen (abgeschlossen zwischen Arbeitgeber und
Betriebsrat)
Einzelarbeitsvertrag
Rechtsprechung
22. Das Arbeitsrecht in Frankreich …
… ist im wesentlichen im Code du Travail geregelt;
einige Themenkomplexe auch im Code Civil und anderen Gesetzen
Daneben wirken internationale Rechtsquellen auf das Arbeitsrecht ein
(Conventions internationales, Le droit de l‘Union européenne)
La Constitution, en particulier la préambule de 1946
Conventions ou accords collectifs conclus au niveau de l'entreprise, de
l'établissement ou du groupe
Conventions ou accords conclus au niveau de la branche professionnelle
La jurisprudence