2. Historische Entwicklung
Sprachgeschichte: Präfixkomposition
Präfixe haben sich aus Partikeln entwickelt, die im
Laufe der Zeit mit anderen Lexemen (in erster Linie mit
Verben) verschmolzen haben.
Ursprünglich waren die Präfixe bei den meisten Verben
unbetont.
Prof. Dr. Jelena Kostić Tomović
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3. Verbpartikel
Verbpatikel, n./f. – heute noch ein
Überlappuungsphänomen zwischen Präfixbildung und
Zusammensetzung.
präpositionale Verbpartikel: an-, auf-, vor-, durch- usw.
adverbiale Verbpartikel: her-, hin-, herauf-, herab-,
hinunter- usw.
adjektivische Verbpartikel: fest-, frei-, hoch- usw.
substantivische Verbpartikel: preis-, teil-, stand- usw.
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4. Präfixbildungen -Klassifikation
Typische Präfixbildungen
Präfixbildung mittels Präfixoid
Präfixbildung mit einem unikalen Element als
Wortbildungsbasis
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6. Untrennbare Präfixe
unbetonte einheimische Präfixe, die keine Präposition
als Homonym haben: be-, ge-, er-, zer-, ver-, ent-/empf-
und mis-;
betonte Präfixe fremder Herkunft, die sich
ausschließlich mit Wortbildungsbasen kombinieren
lassen, die ebenfalls fremder Herkunft sind: de-/des-,
dis-, in-, ko-/kol-/kom-/kon-/kor-, prä-, re- und trans-;
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7. Trennbare Präfixe
einheimische Präfixe, die ein freies Morphem als
Homonym haben: ab-, an-, auf-, aus-, bei-, dar-, ein-,
mit-, nach-, vor- und zu- (ausshließlich bei Verben);
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8. Präfixe, die sowohl trennbar als
auch untrennbar sind
durch-
hinter-
über-
um-
unter-
wieder-
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10. Präfixbildung mit einem unikalen
Element als Basis
Präfix + unikales Element
geschehen ahd. skehan (in Eile sein)
Unflat, m. (Schmutz) mhd. vlat, f. (Sauberkeit,
Schönheit)
Ungeziefer, n. (Schädlinge) ahd. zebar (Opfer,
Opertier)
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