Sprach-, kultur- und historisch bedingte Unberschiede bei Vertextungsmustern am beispiel von Familien- und Kontaktanzeigen im Wandel der Zeit Deutsch und Serbisch
Ableitung in der deutschen Gegenwartssprache - Ein Überblick
Text und Kultur
1. TEXTSORTEN −
SPRACHLICH, HISTORISCH UND
KULTURBEDINGTE UNTERSCHIEDE
Eine Einführung am Beispiel von Anzeigen
Teil 1 − Anzeigen im privaten Bereich
Germanistische Linguistik 8 −
Einführung in interkulturelle Textproduktion und -rezeption
Thema 3
2. Was sind Textsorten?
• Textsorten sind die in einer Sprach- und/oder
Kulturgemeinschaft etablierten Vertextungsmuster. Es sind
Muster/Modelle/Schemata, nach welchen in einer Sprach-
und/oder Kulturgemeinschaft Texte mit bestimmten
Funktionen verfasst und gestaltet werden (sollten).
• Textsorten/Vertextungsmuster gehören zur Sprachnorm der
jeweiligen Sprache und dementsprechend stellt ihre
Missachtung eine Verletzung der Sprachnorm dar.
• Als sprachliche Regeln sind die
Textsorten/Vertextungsmuster jedoch in der Regel flexibler
als grammatische Normen und lassen den Produzenten
einen verhältnismäßig großen Spielraum.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 2
3. Vertextungsmuster
Was wird alles von Vertextungsmustern bestimmt?
• Texttypen (= Gruppen von form- und funktionsähnlichen
Textsorten)
• Textsorten
• Makrostruktur einzelner Textsorten (= wichtigste Form-
und Inhaltselemente)
• Frequenz von einzelnen Elementen der Makrostruktur
• Mikrostruktur einzelner Textsorten (= Einzelheiten,
Details im Bezug auf Inhalt und Form)
• Frequenz von einzelnen Elementen der Mikrostruktur
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4. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 4
Texttyp: Geschäfts-E-Mail
Textsorte: Angebot
Elemente der Makrostruktur:
z. B. Briefkopf, Anschrift des
Empfängers, Anschrift des
Absenders, Betreff, Datum,
Anrede, Dank, Angebot,
höfliche Schlussformeln, Gruß,
Unterschrift des Absenders
Elemente der Mikrostruktur:
z. B. Wahl der Anrede, der
Schlussformel und des Grußes,
die Einzelheiten und die
Gestaltung des Angebots im
engeren Sinne usw.
Aus: Duden. 2010. Briefe und E-
Mails gut und richtig schreiben.
Mannheim et al.: Dudenverlag.
5. Entwicklung von Textsorten
• Spontane Entwicklung (z. B. private und inoffizielle Kommunikation
wie private Korrespondenz, private Kommunikation in sozialen
Netzwerken usw.)
• Planmäßige Normierung (offizielle Kommunikation wie juristische
Texte, offizielle Zeugnisse und Urkunden, Verwaltungstexte, amtliche
Formulare o. Ä − Geburtsurkunden, Trauerscheine, Gesetzestexte,
Vertragstexte usw.)
• Kombination aus spontaner Entwicklung und planmäßigen
Normierung (z. B. Stellenanzeigen)
Anzeigen in Form von Aushängen
als Beispiel für spontane Entwicklung von Textsorten:
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6. Sowohl diejenigen Textsorten, die sich (weitgehend) spontan
entwickeln, als auch diejenigen, die (mehr oder weniger streng)
offiziell normiert werden, sind in der Regel sprach- und
kulturspezifisch und verändern sich mit der Zeit!
Dieser Umstand hat große Auswirkungen auch die
Textproduktion und –rezeption in einer Fremdsprache, auf den
Fremdsprachenunterricht und auf den Fremdsprachenerwerb
sowie auf die Arbeit von Übersetzerinnen und Übersetzern!
Deswegen sollten alle Fremdsprachenexpertinnen und
-experten den Textsortenregeln immer und überall
die größtmögliche Bedeutung beimessen!
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 6
7. Sprach- und kulturspezifische Aspekte
von Textsorten
und ihr historischer Wandel
am Beispiel von Anzeigen
im privaten Bereich
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8. Anzeigen − Definition
• „Anzeige, auch Inserat oder Annonce, ist eine Mitteilung
oder Bekanntmachung, die im Interesse eines
Unternehmens, einer Privatperson, einer politischen oder
öffentlichen Institution ... in Form von Texten oder
und/oder Abbildungen veröffentlich wird.“
Döhn/Klöckner 1979 nach Frese1987
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9. Anzeigen − Funktionen
• Direktive (appellative) Funktion
• Informative Funktion
Mit ihren Anzeigen versuchen die Inserent(inn)en, die
Leser(innen) mithilfe von informativen Inhalten zu einem
bestimmten Verhalten zu bewegen, z. B. etwas zu kaufen.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 9
10. Unterschiedliche Typen von Anzeigen 1
Aus medialer Sicht − heute:
• Aushänge (z. B. Am schwarzen Brett von Universitäten und
diversen anderen öffentlichen Einrichtungen usw.)
• Zeitungsanzeigen (Anzeigen in Anzeigeblättern und in anderen
Printmedien)
• Anzeigen in traditionellen elektronsichen Medien (im Radio
oder im Fernsehen, z. B. in Form von Laufschrift o. Ä.)
• Online-Anzeigen auf Anzeigenplattformen
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 10
11. Unterschiedliche Typen von Anzeigen 2
Aus funktionaler Sicht:
Im geschäftlichen Bereich
• Werbeanzeigen (Werbung)
• Kleinanzeigen (z. B. Immobilienanzeigen, Kfz-Anzeigen,
Verkaufsanzeigen) − a) Angebot und b) Gesuch
• Stellenanzeigen
Im privaten Bereich
• Familienanzeigen (Prestigeanzeigen bei sozialen
Ereignissen wie Verlobung, Eheschließung, Todesfall
usw.)
• Persönliche Anzeigen (Kontaktanzeigen,
Heiratsannoncen usw.)
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 11
12. Anzeigen − Struktur
• „Thematisch-inhaltlich sowie sprachlich sind die meisten
anzeigen vergleichsweise stark strukturierte, fast formelhafte
Texte. Anzeigen (mit Ausnahme von Werbeanzeigen) gelten
deshalb im Allgemeinen als stark musterhafte Textsorten. Die
Musterhaftigkeit bezieht sich auf die Textgestalt (anzeigen sind
bereits von ihrer äußeren Gestalt her als solch zu erkennen),
auf das Thema und auf die sprachliche Gestaltung; in diesem
Sinne gib es hier klare Prototypen.“
Fandrych & Thurmair 2011: 241.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 12
13. Abweichungen von dem Muster
• „Aufschlussreich ist nun, in welchen Typen von Anzeigen diese
Musterhaftigkeit durchbrochen wird, wie bzw. wie sehr von der
Prototypizität der jeweiligen Textsorte abgewichen wird und
warum dies geschieht. Dabei lässt sich feststellen, dass
grundsätzlich personenbezogene Anzeigen eher Variationen
und Musterdurchbrechungen aufweisen; das gilt für
Familienanzeigen (mit Ausnahme von Todesanzeigen) und für
Kontaktanzeigen; andere Kleinanzeigen − etwa
Verkaufsanzeigen − können zwar einzelne originell
Sprachformen enthalten, aber Mustervariationen scheinen
kaum vorzukommen. Die Tatsache, dass gerade die
personenbezogenen Anzeigen vielfältige Mustervariationen
aufweisen, ist sicher in der damit verbundenen individuellen
Selbstdarstellung des Autors / der Autorin zu sehen − eine
zusätzliche Funktion…“
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 13
Fandrych & Thurmair 2011: 241.
14. Was macht Zeitungsanzeigen
zu einem gut geeigneten Beispiel?
Am Beispiel von Zeitungsanzeigen kann man (fast) alle
Stationen im Lebenszyklus einer Textsorte verfolgen:
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 14
1
• Vorläufer
2 • Erstes Aufkommen
3 • Stufenweise Entwicklung
4
• Etablierung
5 • Historischer Wandel
7 • Bedeutungsverlust
8 • Abebben oder ggf. Verschwinden
9 • Nachfolgeformen
15. Historische Entwicklung
Historische Vorläufer von Familien- und Gelegenheitsanzeigen:
• Ausrufer (Priester, Leichenfrauen, Marktschreier usw.)
• Anschläge
• Fliegende Blätter
• Die älteste Vorform von Familienanzeigen: sog. Totenzettel
• Handgeschriebene, später gedruckte Karten, die man an
Verwandte, Freunde und Bekannte verschickte
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 15
16. Zeitungsannoncen −
Erste Anzeigen im modernen Sinne
• Die erste täglich erscheinende Zeitung im
deutschsprachigen Raum waren vermutlich die
Einkommenden Zeitungen aus Leipzig aus 1650.
• Die erste Tageszeitung mit einem ausgedehnten
Anzeigenteil war der Relations Courier aus Hamburg aus
1673
Quelle: Frese 1987: 33−39.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 16
17. Anzeigen im gesellschaftlichen Kontext
Anzeigen als Abbild von sozialen, politischen, wirtschaftlichen,
kulturellen und historischen Gegebenheiten:
Die Anzeigen „früherer und heutiger Zeit und der Vergleich der
alten und modernen Inserat sind nicht nur in
sprachwissenschaftlicher Hinsicht (als Dokumente
sprachlichen Wandels zur Wortschatz- und Stilanalyse einer
jeden Zeit) von Interesse, sondern sie bieten darüberhinaus
zahlreiche Möglichkeiten, Einblicke in das gesellschaftliche und
Familienleben unserer Vorfahren zu gewinnen, die als
zeitgenössische authentische Äußerungen ansonsten nur aus
Briefen, Biographien oder literarischen Werken mit
biographischem Gehalt zu erhalten sind.“
Frese 1987
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 17
18. • Im besonderen Maße gilt das für Kontakt- und
Familienanzeigen, da sich deren Aufgabe nicht darauf
beschränkt, einen rein praktischen Zweck zu erfüllen.
• Neben dem praktischen Aspekt spielen bei solchen Texten
die Selbstdarstellung des Inserenten und bei
Familienanzeigen auch das Einhalten von gesellschaftlichen
Konventionen eine sehr große Rolle.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 18
Quelle: Frese 1987
19. • Auch Anzeigen im geschäftlichen Bereich sagen jedoch
viel über die wirtschaftliche, politische usw. Lage aus, die
in einem Land oder in einer Region zum Zeitpunkt der
Veröffentlichung herrscht.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 19
21. Historische Entwicklung
von Familienanzeigen
• Als die erste Zeitung im modernen Sinne des Wortes gilt die
Relation aus Straßburg im Elsass, die ab September 1605
einmal wöchentlich erschienen ist.
• Die erste Tageszeitung waren die Einkommenden Zeitungen
aus Leipzig aus 1650.
• Im deutschsprachigen Raum konnten sich die
Familienanzeigen in Tageszeitungen erst Ende des 18. und
Anfang des 19. Jahrhunderts verbreiten.
• Erst dann trafen alle Faktoren zusammen, die für die
Verbreitung von Familienanzeigen entscheidend waren: eine
relativ breite Leserschaft, zahlungskräftige Inserenten und ein
starkes Publikumsinteresse an entsprechenden Inhalten.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 21
Frese 1987: 30−67.
22. 1. Breite Leserschaft
• Bis Ende des 18. bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts haben
sich praktisch alle Angehörigen der gesellschaftlichen
Oberschicht − d. h. des Adels und des Bürgertums − zu
regelmäßigen Zeitungsleser(inne)n entwickelt.
• Die Angehörigen von weniger gebildeten und wohlhabenden
Gesellschaftsschichten gehörten ebenfalls zu regelmäßigen
Zeitungsrezipienten, entweder als Leser oder als
Vorlesepublikum.
• Dank dieser Entwicklung konnte der Umfang von Zeitungen
wachsen und sie konnten ihre Erscheinungsfähigkeit erhöhen.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 22
Frese 1987: 30−67.
23. 2. Zahlungskräftige Inserenten
• Zuerst waren nur Angehörige der Adelsschicht und des
gehobenen Bürgertums wohlhabend genug, um die
Veröffentlichung einer Familienanzeige zu finanzieren.
• Deswegen waren im Falle von Familienanzeigen Ende des 18.
Jahrhunderts 50% bis 95% aller Inserenten Adlige, Offiziere,
Staatsbeamte, Fabrikanten usw.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 23
Frese 1987: 30−67.
24. 3. Neues Familienbild
Es entsteht ein neues Ehe- und Familienbild:
• Aufwertung der Familie
• Emotionalisierung von Familienbeziehungen
• Romantische Liebe zwischen den Eheleuten, im Gegensatz
zur Ehe als reiner Interessensgemeinschaft
• Kinder werden nicht mehr ausschließlich als Arbeitskräfte
betrachtet usw.
Dieses neue Familienideal wurde ursprünglich vom Bürgertum
entwickelt und der Adel übernahm es bereits Anfang des 18.
Jahrhunderts. Beim Kleinbürgertum und bei den Bauern
geschah das allerdings erst erheblich Später.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 24
Frese 1987: 30−67.
25. Das Interesse an familiären Ereignissen wächst erheblich,
während die Entwicklung und Verbreitung von Zeitungen,
zumindest den Wohlhabenderen, die Möglichkeit bietet,
dieses Interesse auch in Form von Zeitungsannoncen zum
Ausdruck zu bringen bzw. zu befriedigen.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 25
26. Familienanzeigen − Funktion
• Nachricht/Information/Mitteilung
• Einhaltung von gesellschaftlichen Konventionen
• Selbstdarstellung
• Zweckentfremdung zwecks Gesellschaftskritik o. ä.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 26
Frese 1987: 53−67.
27. Gesellschaftliche Konventionen
und Selbstdarstellung
• Einhaltung von gesellschaftlichen Konventionen
„Heute spielt die konventionelle Verpflichtung bei der Aufgabe
einer Familienanzeige wahrscheinlich eine bedeutend geringe
Rolle, kommt aber vielleicht noch in all jenen Anzeigen zum
Ausdruck, die zwar in der Zeitung erscheinen, weil es eben so
üblich ist, über deren Sinn und Zweck sich die Inserenten aber
keine besonderen Gedanken machen“ (Frese 1987: 64)
• Selbstdarstellung
„Dem Menschen schien und scheint das Bedürfnis eigen zu sein,
einmal aus der alltäglichen Anonymität auszubrechen, seinen
Namen gedruckt zu lesen und damit zu zeigen, dass er auch
etwas zu sagen hat“ (Frese 1987: 66)
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 27
28. Familienanzeigen − Charakteristika
• Kurzer Text
• Nur wenige obligatorische verbale und non-verbale
Elemente auf der Makro- und Mikrostruktur-Ebene
• Dafür zahlreiche fakultative Elemente
• Konventionalität der Ausdrucksseite
• Stark ausgeprägte Intertextualität (Ähnlichkeiten und
Überlappungen)
• Kontextualität (kulturell, sozial und persönlich)
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 28
Fries 1990: 539−541.
29. Familienanzeigen −
Unterschiedliche Typen
• Geburtsanzeigen
• Verlobungsanzeigen
• Anzeigen anlässlich Eheschließung
• Todesanzeigen
• Vereinzelt auch andere Typen (vor allem in früheren Zeiten)
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 29
Während in den
deutschsprachigen Ländern
alle diese Formen vertreten
sind, erfreuen sich in
Serbien ausschließlich die
Todesanzeigen einer
starken Verbreitung.
Kostić-Tomović 2016: 130−136.
30. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 30
Quelle: Frese 1987: 46
Nichtanerkennung von Schulden des Sohnes:
Ehescheidung:
Seltenere Formen
von Familienanzeigen
−
Einige Beispiele
31. Funktionsähnliche Formen
Anstelle von denjenigen Typen von Familienanzeigen, die sich
in den serbischsprachigen Ländern nicht etablieren konnten,
haben sich andere Formen herausgebildet:
• Radiosendungen
• Laufschrift im Fernsehen
• Auf familiäre Ereignisse spezialisierte Medien
• Soziale Netzwerke
• Anschläge
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 31
32. 1.1. Geburtsanzeigen
• Geburtstagsanzeigen treten erst spürbar später auf den Plan
als manch andere Formen von Familienanzeigen, da man in
den vergangenen Zeiten den Kinder im Allgemeinen eine
weniger große Bedeutung als heute beizumessen pflegte, u. a.
wegen großer Zahl von Kindern, hoher Kindersterblichkeit usw.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 32
33. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 33
Quelle: Frese 1987: 53, 62.
Ältere
Geburtsanzeigen
35. Geburtsanzeigen im historischen Wandel
Frühe Geburtsanzeigen
• Alle Titel des Inserenten (Adelstitel, Offiziersrang,
Professorentitel usw.) werden aufgezählt.
• Kaum Gefühlsäußerungen.
• Der Vater steht im Vordergrund.
usw.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 35
36. Geburtsanzeigen im historischen Wandel
• Nur wenige Titel werden genannt, vor allem Prof. Dr. und
Dipl.-Ing.
• Konventionalisierte Gefühlsäußerungen
• Das Kind steht im Vordergrund.
• Versuche, originell zu sein
usw.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 36
37. 1.2. Todesanzeigen
• Die erste Form von Familienanzeigen, die sich in den
deutschsprachigen Zeitungen etablieren konnte, waren
die Todesanzeigen.
• Im deutschsprachigen Raum waren die Todesanzeigen
eigentlich geschäftlicher Natur.
• Die erste deutsche Todesanzeige ist 1753 im Ulmer
Intelligenzblatt erschienen.
• In serbischen Zeitungen erscheinen die ersten
Todesanzeigen Ende des 19. Jahrhunderts, unter dem
Einfluss der Habsburger Monarchie.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 37
Frese 1987: 30−67 und Kostić 2002.
38. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 38
Quelle: Frese 1987: 51.
Ältere Todesanzeigen −
Deutsch
39. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 39
Bosanska vila 1989
Politika 1942
Ältere Todesanzeigen −
Serbisch
Quelle: Kostić 2002.
40. Todesanzeigen auf Deutsch und auf Serbisch −
Ähnlichkeiten und Unterschiede
• Im Rahmen der Textsortengruppe Todesanzeigen haben
sich im deutschen und im serbischen Sprachraum
unterschiedliche Textsorten herausgebildet.
• Diese Textsorten unterscheiden sich voneinander
hauptsächlich hinsichtlich Funktion und Frequenz.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 40
Serbische Todesanzeigen:
1. Todesnachricht (22%)
2. „Letzter Gruß“ (32%)
3. Offizielle Todesanzeige (5%)
4. Gedenkanzeige (24%)
5. Informative Gedenkanzeige (17%)
Deutsche Todesanzeigen:
1. Todesnachricht (62%)
2. Offizielle Todesanzeige (14%)
3. Gedenkanzeige (2%)
4. Danksagung (19%)
Kostić-Tomović 2016: 150.
41. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 41
Sächsische Zeitung, 04/05. 08. 2001.
Danksagung − Ein Beispiel
42. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 42
Mannheimer Morgen, 07. 08. 2001
Offizielle Todesanzeige − Ein Beispiel
43. Kultur − Sprache − Funktion/Pragmatik
• Sprachliche Nähe muss sich nicht auf der Textsorten-
Ebene und/oder auf der pragmatischen Ebene im
Allgemeinen niederschlagen.
• Davon zeugen auch die verhältnismäßig großen
funktionalen und kulturellen Unterschiede zwischen den
serbischen und montenegrinischen Todesanzeigen.
• Auf der anderen Seite zeugen relativ große Ähnlichkeiten
zwischen Österreichischen und Serbischen
Todesanzeigen davon, dass Unterschiede auf der
sprachsystematischer Ebene großen Übereinstimmungen
auf der kultur-pragmatischen Ebene nicht zwangsläufig im
Wege stehen müssen.
43
45. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 45
Gedenkanzeige mit Danksagung (Montenegro)
46. Gedenkanzeigen
• Unterschiede zwischen dem östlichen und dem
westlichen Christentum im Bezug auf die Vorstellungen
über die Riese der Seele eines Verstorbenen / einer
Verstorbenen ins Jenseits.
• Östliches Christentum − Der Übergang ins Jenseits
dauert ein Jahr, wobei bestimmten Phasen als besonders
wichtig/kritisch gelten (7 Tage, 40 Tage, 6 Monate und 1
Jahr nach dem Todestag).
• Westliches Christentum − Der Übergang ins Jenseits
erfolgt momentan, sobald eine Person gestorben ist.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 46
47. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 47
Typische Gedenkanzeige aus Serbien
48. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 48
Gedenkanzeigen für bekannte Persönlichkeiten −
mit und ohne politische Botschaften
Für Personen, die vor langer Zeit
gestorben sind, werden Gedenkanzeigen
nur in Ausnahmefällen veröffentlicht.
Dabei handelt es sich fast
ausnahmsweise um berühmte
Persönlichkeiten.
49. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 49
Gedenkanzeigen für bekannte Persönlichkeiten −
mit politischen Botschaften
Gedenkanzeigen für Menschen, die vor langer Zeit gestorben sind, sind darüber
hinaus oft mit einer expliziten oder impliziten politischen Botschaft gekoppelt.
50. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 50
Sächsische Zeitung, 04/05. 08. 2001
Gedenkanzeige mit politischer Botschaft
In Deutschland stellen Gedenkanzeigen eine verhältnismäßig seltene Erscheinung
dar. Für die Veröffentlichung einer solchen Anzeige haben die Inserenten oft ein
starkes Motiv, das unterschiedlicher Natur sein kann.
51. Unterschiede auf der Ausdrucksebene
• Religiöse Bräuche u. Ä. − Katholisches, Evangelisches
oder Orthodoxes Christentum
• Rolle des sozialen Umfelds (Verwandte, Freunde,
Bekannte, Kollegen, Nachbarn usw.)
• Authentischer oder konventionalisierter Ausdruck von
Gefühlen
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 51
52. Kulturen mit schwachen vs.
Kulturen mit starken sozialen Bindungen
Kulturen mit starken familiären und anderen sozialen Bindungen
Gesellschaftlich vorgeschriebenes Äußern von Gefühlen
Kulturen mit schwachen familiären
und anderen sozialen Bindungen
Größte Zurückhaltung bei Gefühlsäußerungen
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 52
53. Das Kulturmodell
in den deutschsprachigen Ländern
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 53
• Deutschsprachige Länder
Kulturen mit verhältnismäßig schwachen familiären
und sozialen Bildungen
Zurückhaltung bei Gefühlsäußerungen
Jedoch gilt es zu beachten, dass jede Gesellschaft und jedes Land in sich
heterogen sind und dass man sich deswegen vor Übergeneralisierungen
jeglicher Art hüten sollte!
54. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 54
Hamburger Abendblatt, 02. 08. 2001
Zurückhaltung bei Gefühlsäußerungen in deutschsprachigen Todesanzeigen
55. Das Kulturmodell in Serbien und in Montenegro
• Serbien (und Kroatien)
Nebeneinander von starken und schwachen familiären
und sozialen Bindungen
Nebeneinander von gesellschaftlich
vorgeschriebenen
Gefühlsäußerungen und von diesbezüglicher
Zurückhaltung
• Montenegro
starke soziale Bindungen
Gesellschaftlich vorgeschriebenes Äußern von
Gefühlen
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 55
56. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 56
Zurückhaltung bei Gefühlsäußerungen in serbischen Todesanzeigen
57. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 57
Politika, Juli 1970
Gefühlsäußerungen in serbischen Todesanzeigen
58. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 58
Večernji list, 14. 03. 2001
(Relative)ZurückhaltungbeiGefühlsäußerungenin
kroatischenTodesanzeigen
62. Gesellschaftlich vorgeschriebene
Gefühlsäußerungen
und Tradition der Totenklage
Gesellschaftlich vorgeschriebene Gefühlsäußerungen in
Todesanzeigen und bei den heutigen Todesritualen im
Allgemeinen haben sich aus der Tradition der sog. Totenklage in
Form von sog. Totengedichten und Totenlieder entwickelt.
Totenklage ist das durch Emotionen hervorgerufene Klagen über
den Tod eines Menschen, zu dem man eine emotionale
Beziehung hatte.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 62
63. Traditionelle Topoi der Totenklage
• Sinnvolle und tröstende Erklärung der Todesursache
• Hohe Wertschätzung der Verstorbenen
• Tiefe Trauer der Hinterbliebenen
• „Einschränkung“ des Todes bzw. von dessen Folgen
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 63
Užička nedelja,
28. VIII 2015
Vgl. Čolović 2000: 105−152.
64. Traditionelle und neuere Formen
der Totenklage
• Traditionelle Formen der Totenklage waren sog. Klagelieder,
Trauergesänge oder Totenlieder
• Im Laufe der Zeit haben sich jedoch neuere, zeitgemäße
Formen herausgebildet, wobei die traditionellen Topoi der
Totenklage größtenteils beibehalten wurden.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 64
Užička nedelja, 28. VIII 2015
65. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 65
Politika, Juni 1976
Topoi der Totenklage in serbischen Todesanzeigen −
Ein Beispiel aus den 1970er-Jahren
66. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 66
Bosanska vila, 15. i 30. 12. 1898. (broj 23 i 24)
Topoi der Totenklage in serbischen Todesanzeigen −
Ein Beispiel aus den 1890er-Jahren
67. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 67
Mannheimer Morgen, 06. 08. 2001
Topoi der Totenklage in deutschen Todesanzeigen (Motto) −
Ein Beispiel aus den 2000er-Jahren
68. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 68
Topoi der Totenklage in deutschen Todesanzeigen (Motto) −
Ein Beispiel aus den 2010er-Jahren
69. Topoi der Totenklage in Todesanzeigen −
Abweichungen und Verletzungen
• Nur extrem selten entscheiden sich die Inserenten dafür, die
Topoi der Totenklage in Todesanzeigen zu verletzen.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 69
70. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 70
Anzeigen privater Natur
2. Kontaktanzeigen
71. Kontaktanzeigen − Funktion
• Appellative Funktion (direktive, persuasive Funktion) −
jedoch nach Möglichkeit mit selektivem Charakter
• Informative Funktion (Informationen über den Inserenten /
die Inserentin und über das gewünschte Partnerprofil
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 71
72. Die erste Kontaktanzeige weltweit
• Die erste heute bekannte Kontaktanzeige in einem
Printmedium stammt aus 1695. Sie wurde in Collection for the
Improvement of Husbandry and Trade veröffentlicht und ihr
Text lautet:
A Gentleman about 30 Years of Age, that says he has a Very
Good Estate, would willingly Match Himself to some Young
Gentlewoman that has a Fortune of £ 3000 or thereabout.
(Polovina 2016: 111 nach Kaupp 1968 und riemann 1999)
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 72
73. Die erste Kontaktanzeige
im deutschen Sprachraum
• Die erste Kontaktanzeige deutschen Sprachraum ist 1738
in Frag- und Anzeigen-Nachrichten erschienen. Ihr Text
lautet:
Ein honettes Frauenzimmer ledigen Standes, guter Gestalt,
sucht (…) einen guten Doctor oder Advocaten ledigen
Standes [...], so groІ und wohl aussieht...
(Polovina 2016: 111 nach Kaupp 1968 und Riemann 1999)
• 1801 erscheint die erste deutsche Zeitung, die auf
Kontaktanzeigen spezialisiert ist, der Allgemeine
Heirathstempel.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 73
74. Kontaktanzeigen −
unterschiedliche mediale Formen
• Printmedien: Zeitungen, Zeitschriften, Anzeigeblätter
• Radio
• Fernsehen
• Internet (Partnerbörse, Singlebörse, Kontaktbörse)
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 74
75. Kontaktanzeigen
und gesellschaftlicher Wandel
• Ursprünglich − ausschließlich die Suche nach einem
Ehepartner oder nach einer Ehepartnerin (daher
Heiratsanzeigen):
1. Anfangs − Verständnis der Ehe als reiner
Zweckgemeinschaft
2. Später − Ehe als emotionale Beziehung zwischen den
Eheleuten und zwischen Eltern und Kindern
• Seit Mitte des 20. Jahrhunderts − auch andere Formen
der Partnerschaft (daher Kontaktanzeigen)
• Neue Altersgruppen
• Heute − weitere Liberalisierung der Beziehungsformen
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 75
76. Struktur von Kontaktanzeigen
Obligatorische Elemente:
• Inserent(in) − Nähere Bestimmung des Inserenten oder der
Inserentin
• Suche − Explikation der Intention
• Partner(in) − Nähere Bestimmung des Partners oder der Partnerin
• Suchabsicht − Ziel der Partnersuche (Warum?, Wozu?)
• Kontaktdaten (z. B. Telefonnummer, E-Mail-Adresse o. Ä.)
Fakultative Elemente:
• Kurzer Kommentar o. Ä.
Die Wahl des Mediums − Printmedien oder Internet − hat dabei große
Auswirkungen auf die Struktur der Kontaktanzeige sowie auf viele
Einzelheiten.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 76
77. Kerneigenschaften von Inserenten und
von ihren potentiellen Partnern
• AUSSEHEN: lep, vitak/krupan, moderan, mlad sowie Angaben zur Augenfarbe −
schlank/mollig, gut aussehend, gepflegt, schön, jung sowie Angaben zur Haar- und
Augenfarbe;
• ATRAKTIVITÄT: privlačan, zgodan, mladolik, simpatičan − attraktiv, charmant, feminin, jung
geblieben, elegant, sympathisch, nett;
• VITALITÄT dobrog zdravlja − sportlich, fit, mobil, aktiv;
• CHARAKTEREIGENSCHAFTEN: romatičan, duhovit, usamljen, veseo pošten, odgovoran,
samostalan, ozbiljan, iskren, vredan, pažljiv, vaspitan, dobar, normalan, pouzdan, veran −
zuverlässig, ehrlich, treu, natürlich, humorvoll, romantisch, optimistisch, lustig;
• UMGANG MIT ANDEREN: normalan, kulturan, tolerantan, tih − tolerant, offen,
• freundlich, flexibel, unkompliziert, niveauvoll, gesellig, aufgeschlossen, vertrauensvoll,
verständnisvoll;
• BEGABUNG: inteligentan, preduzimljiv, sposoban − unternehmungslustig, kreativ,
• unabhängig, selbstbewußt, erfahren, mit beiden Beinen fest im Leben;
• GEFÜHLE: nežan, osecajan − emotivan, zärtlich, warmherzig.
Polovina 2016: 258.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 77
78. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 78
Kontaktanzeige, FAZ, 1957
Quelle: http://blog.historia.net/de/2017/09/07/kontaktanzeigen-ein-relikt-aus-
vergangener-zeit/
79. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 79
Kontaktanzeige, FAZ, 1957
Quelle: http://blog.historia.net/de/2017/09/07/kontaktanzeigen-ein-relikt-aus-
vergangener-zeit/
80. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 80
Kontaktanzeige, FAZ, 1957
Quelle: http://blog.historia.net/de/2017/09/07/kontaktanzeigen-ein-relikt-aus-
vergangener-zeit/
81. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 81
Kontaktanzeige, Bravo, 1977
Quelle: http://blog.historia.net/de/2017/09/07/kontaktanzeigen-ein-relikt-aus-
vergangener-zeit/
82. Kontaktanzeigen in den 2010er-Jahren −
Deutschsprachige Länder
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 82
83. Kontaktanzeigen in den 2010er-Jahren −
Deutschsprachige Länder
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 83
84. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 84
Kontaktanzeigen in den 2010er-Jahren −
Serbien und umliegende Länder
85. Kontaktanzeigen in den 2010er-Jahren −
Serbien und umliegende Länder
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 85
Quelle: www.serbiancafe.com
86. Tendenzen im 21. Jahrhundert
• Die Zahl von Kontaktanzeigen ist seit 2000 rapide
gesunken (um über 30% oder sogar mehr).
• Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Partnersuche mithilfe
von Anzeigen an Bedeutung verloren hätte, sondern
lediglich dass sich heute immer mehr Inserentinnen und
Inserenten für Kontaktbörsen im Internet entscheiden.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 86
88. Serbische und Deutsche Kontaktanzeigen
Einige der Unterschiede:
• Während bei serbischen Kontaktanzeigen 80% der Inserenten
männlich sind, sind unter Inserenten in deutschen Kontaktanzeigen
Frauen fast genauso stark vertreten wie Männer (Männer 58%,
Frauen 42%).
• In serbischen Kontaktanzeigen suchen 28% der Inserenten einen
Ehepartner oder eine Ehepartnerin. In deutschen Kontaktanzeigen
sind es lediglich 3%, während sich 85% ausdrücklich andere
Formen der Beziehung wünschen.
• Sowohl bei serbischen als auch bei deutschen Kontaktanzeigen
sind Inserentinnen und Inserenten im Durchschnitt 45 Jahre alt (44
bzw. 46).
• Während sich männliche Inserenten in der Regel etwas jüngere
Partnerinnen wünschen, scheinen weibliche Inserenten immer
noch etwas ältere Partner zu bevorzugen.
Polovina 2016.
Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 88
89. Prof. Dr. Jelena Kostić-Tomović 89
Quellen
Čolović, I. 2000. Divlja književnost. Beograd: XX vek, S. 105−152.
Fandrych. C. & Thurmair, M. 2011. Textsorten im Deutschen. Linguistische
Analysen aus sprachdidaktischer Sicht. Tübingen: Stauffenberg Verlag,
S. 13−51.
Frese, K. 1987. Wie Eltern von sich reden machen. Sprachliche Analyse von
Geburtsanzeigen in Tageszeitungen zwischen 1790 und 1985.
Heidelberg: Carl Winter Universitätsverlag.
Fries, U. 1990. A Contrastive Anaysis of German and English Death Notices.
In: Fisak, J. (Hg.) Further Insights into Contrastive Analysis. Amsterdam,
S. 540−560.
Kostić, J. 2002. Umrlice u nemačkoj i srpskoj štampi. Magisterarbeit.
Beograd: Filološki fakultet u Beogradu. [unveröffentlicht], S. 38−213.
Kostić-Tomović, J. 2016. Obrasci tekstualizacije − jezička i kulturna
uslovljenost na primeru porodičnih oglasa. In: Kostić-Tomović, J. i dr.
(Hg.). U carstvu reči − jezici i kulture. Zbornik u čast prof. dr Jovanu
Đukanoviću povodom 85. rođendana. Beograd: FOKUS − Forum za
interkulturnu komunikaciju / Filološki fakultet, S. 122−153.
Polovina, N. 2016. Jezička struktura ličnih oglasa u nemačkoj i srpskoj štampi
kao odraz sistema društvenih vrednosti. Doktorarbeit. Beograd: Filološki
fakultet u Beogradu. [unveröffentlicht], S. 111−283.