2. Anfang der Neuzeit
• Die Entdeckung Amerikas 1492
• Der Beginn der Reformation 1517
• Erfindung des Buchdrucks 1450
• Frühkapitalismus
• Akzentlegung auf Vernunft und Rationalität
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4. Erfindung des Buchdrucks
• Bereits im ausgehenden Mittelalter setzte sich das
verhältnismäßig billige Papir gegen das erheblich
teurere Pergament durch.
• 1440/1450: Erfindung des Buchdrucks im modernen
Sinne des Wortes durch Johannes von Guttenberg.
• 1455 erscheint die berühmte Gutenberg-Bibel in der
lateinischen Sprache.
• Die Erfindung des Buchdrucks und die Möglichkeit zu
einer weiten Verbreitung von religiösen und
politischen Schriften hatten einen enormen Einfluss
auf weitere Entwicklungen auf allen Gebieten.
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6. Humanismus und Renaissance
• Humanismus und Renaissance bilden den
Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.
• Entstehung in der 2. Hälfte des 14. Jh in Italien,
dem höchst entwickelten Land Europas jener Zeit.
• Rückbesinnung auf die Antike
• Humanismus: Philosophie, Texte
• Renaissance: Bildende Kunst, Kunst im
Allgemeinen
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8. Erasmus von Rotterdam
• Der berühmteste vertreter des Humanismus im
späten 15. und frühen 16. Jh. war der
niederländische Gelehrte Erasmus von Rotterdam.
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9. Humanismus und Renaissance im
deutschsprachigen Raum
• Im deutschsprachigen Raum breiteten sich
Humanismus und Renaissance erst im 15. und 16.
Jh. aus.
• Im Vordergrund: Der Humanimsus
• Besonderheiten: eine nationale Haltung
(Rückbesinnung auf die eigene Vergangenheit)
und Kritik am Papstum und an der Katholischen
Kirche
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10. Einfluss der Katholischen Kirche
in Deutschland
• In Deutschland war damals der Einfluss des Papstums
und der Katholischen Kirche stärker als in anderen
europäischen Ländern.
• Deswegen war die Empörung gegen die Missstände in
der Katholischen Kirche in Deutschland erheblich
intensiver als anderswo in Europa.
• Besondere Empörung galt der Korruption, vor allem
dem sog. Ablasshandel.
• Der Ablasshandel beruhte auf der katholischen
Doktrin von Sünde.
• Sünde − Buße − Ablass − Ablasshandel
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12. Der Tetzelsche Ablasshandel
• Hauptprotagonist: Johann Tetzel, Dominikaner aus
Leipzig
• Predigen in Brandenburg in Magdeburg für einen
Ablass, deren Erlös angeblich für den Bau des
Petersdoms in Rom bestimmt war.
• Die Hälfte des Geldes ging jedoch an Albrecht von
Brandenburg, der damit seine Schulden
begleichen wollte.
• Auswirkungen: 95 Thesen Martin Luthers
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14. Martin Luther
• Geb. 1483 in Eisleben (Thüringen)
• Jurastudium, abgebrochen
• Eintritt in ein Kloster
• Ab 1512 Professor an der Universität Wittenberg
• Im Fokus: Der Begriff der Gerechtigkeit Gottes
• Turmerlebnis: im Turm des Wittenberger Klosters
• Die Gerechtigkeit wird den Menschen um ihres
Glaubens willen geschenkt, si kann nicht durch
menschliche Leistungen erworben werden.
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15. 95 Thesen Martin Luters
• 31. Oktober 1517
• Anlass: Der Tetzelsche Ablasshandel
• In lateinischen Sprache, nicht für breitere Kreise
bestimmt
• Kein Angriff auf die Katholische Kirche, ganz im
Gegenteil: Ein Versuch, sie gegen
Missbrauchsversuche zu verteidigen.
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17. Erste ernsthafte Folgen
für Martin Luther
• Ketzerprozess in Rom
• Verzögerung des Ketzerprozesses durch den
Papst, aus Rücksichtsnahme auf den
Landesherren Luthers, den Kurfürst von Sachsen
• Oktober 1518: Verhörung in Augsburg durch
einen Kardinal, Luthers Weigerung, seine Thesen
zu wiederrufen
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18. 1520 − Reformatorische Hauptschriften
und Abwendung von der Kirche
• Reformatorische Hauptschriften, Luther
entwickelte seine Lehre weiter und
entfernt sich damit von der offiziellen
Lehre der Katholischen Kirche
• An den christlichen Adel deutscher Nation
von des christlichen Standes Besserung
• Appel an den Kaiser und an die
Reichsstände, Reformen durchzuführen
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19. 1520 − Reformatorische Hauptschriften
und Abwendung von der Kirche
• Leugnung des Vorrangs der geistlichen Gewalt vor
der weltlichen
• Vor der Babylonischer Gefangenschaft der Kirche
• Von der Freiheit eines Christenmenschen
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22. Der Reichstag zu Worms
• 18. April 1520: Reichstag zu Worms, Luther
verweigerte erneut den Wiederruf seiner Thesen
und seiner Lehre
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23. Wormser Edikt
• Nach Luthers Weigerung verhängte Kaiser Karl V.
das Wormser Edikt.
• Luther wurde mit der Reichsacht belegt, die auf
dem ganzen Gebiet des HRR galt.
• Reichsacht, Ächtung = Fried- und Rechlosigkeit =
Forderung nach seiner Verfolgung und nach
Verfolgung seiner Anhänger, Verbot seiner Werke
und Verbreitung seiner Schriften
• Damit wurde Luther als vogelfrei erklärt.
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25. Freies Geleit
• Als Zugeständnis an Luthers Landesherren, den
Kurfürst von Sachsen, wurde Luther in Worms
freies Geleit gewährt.
• Kaiser Karl V. bedauerte diese Entseidung später.
• Letztendlich konnte die Reichsacht nicht
durchgeführt werden wegen des Widerstands
lutherisch gesinnter Reichsstende.
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26. Aufenthalt auf der Wartburg
bei Eisenach
• Heimliche Maßnahme als Schutz vor Gefahr
• Aufenthalt in einer kleinen Stube, die
normalerweise als sog. Kavaliersgefängnis diente,
unter dem Namen Junker Jörg (= Lutherstube)
• 4. Mai 1521 − 1. März 1522
• Im Schutz der Wartburg übersetzte Luther das
Neue Testament ins Deutsche.
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28. Der Bauernkrieg 1524/1525
• Luthers Forderung nach der alleinigen Autorität
der Heiligen Schrift.
• 1524/1525: der Große Bauernkrieg − Forderung
nach Aufrechterhaltung der alten Rechte, nach
Aufgebung der Leibeigenschaft, nach freier
Pfarrerwahl usw., u. a. auch unter Berufung auf
die alleinige Autorität der Heiligen Schrift
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29. Der Bauernkrieg 1524/1525
• Einige erfahrene und erfolgreiche (adlige)
Feldherren, darunter auch Götz von Berlihingen
• Keine einheitliche Führung = die entscheidende
Schwäche
• Gewaltsame Niederwerfung der Erhebung 1525
• Grausame Bestrafung der Aufständischen
• Die Folge: Die Bauern konnten sich
jahrhundertelang von dieser Niederlage nicht
erholen und konnten daher keine bedeutende
politische Rolle mehr spielen.
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31. Der Bauernkrieg und Luther
• Luther unterstützte anfangs die Bauer
• Später wande er sich jedoch von den Auständischen
ab und stellte sich auf die Seite der Feudalherren
• Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der
Bauern
• Luther hielt die OBRIGKEITLICHE ORDNUNG für
notwendig, für die Freiheit des Evangeliums
• Diese Angriffe auf die Bauern haben seinem
persönlichen und dem Ansehen der Reformation im
Allgemeinen seinerzeit erheblich geschadet.
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32. Eheschließung
• 1525 heiratete Luther eine ehemalige Nonne,
Katharina von Bora.
• Sie hatten 6 Kinder.
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33. Bibelübersetzung
und die letzen Lebensjahre
• Im Schutz der Wartburg (1521−1522) übersetzte
Luther das Neue Testament ins Deutsche.
• 1534 übersetzte er auch das Alte Testament.
• Damit konnten auch diejenigen Menschen ohne
Lateinkenntnisse die Bibel in der deutschen
Sprache lesen.
• Mit seinen Schriften und mit der Bibelübersetzung
legte Luther das Fundament für die weitere
Entwicklung der deutschen Sprache.
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35. Spaltung der Reformationsbewegung
• Zürich: Ulrich Zwingli (ab 1523)
• Genf: Johannes Calvin (ab 1536)
• Münster: Thomas Müntzer (1534)
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36. Prof. Dr. Jelena Kostić Tomović 36
Lambertikirche in Münster: Wiedertäufer-Käfige
37. Der Augsburger Religionsfrieden
• 1555
• Geleitet von Ferdinand I.
• Ein Ausgleich: Den Reichsständen wurde die freie
Wahl des Beknntnisses gewährt.
• Die Untertanen mussten sich nach ihren Herren
richten. Wenn nicht, durften sie ausreisen.
• Cuius regio, eius religio = Wes das Land, des die
Religion.
• Bewährte sich bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen
Krieges.
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38. Gegenreformation
• 1555−1648
• Augsburger Religionsfriede − Westfälischer Friede
• Gewaltsame Rekatholisierung der katholisch
gewordenen Gebiete
• Unterstützung durch die katholischen
Reichsfürsten, vor allem im Süden des dt.
Sprachraumes
• Jesuitenorden
• Inquisition
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39. Aufstieg des Hauses Habsburg
• Der Aufstieg des Hauses Habsburg zur
europäischen Großmachtstellung
• Heirat Philipps des Schönen aus dem Hause
Habsburg mit Johanna der Wahnsinnigen, Tochter
des Spanischen Königspaares Ferdinand II. von
Arragonien und Isabella von Kastillien
• Später wurde Johanna die Wahnsinnige zur
einzigen Erbin des spanischen Reiches bzw. sie
blieb als einzige Erbin übrig.
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41. Kaiser Karl V.
• 1500 in Gent, in den Niederlanden geboren
• Eltern: Johanna die Wahnsinnige und Philipp der
Schöne
• Herrschte über: Spanien, Neapel-Sizilien, die
Niederlande, spanische Kollonien im Übersee,
österreichische Erblande
• 1530 wurde er in Bologna zum Kaiser des HRR
gekrönt (Vertreter: sein Bruder Ferdinand I.)
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43. Kaiser Karl V.
• Im Fokus: Kriege mit Frankreich und in
Italien
• Die Entwicklung in Deutschland blieb im
Hintergrund, fehlende Konzentration
auf die Bekämpfung der Reformation
• 1556: Abdankung
• Nach der Abdankung: Die
österreichischen Erbländer erhielt sein
Bruder Ferdinand I., während Spanien
und die Niederlande an seinene Sohn
Philipp II. gingen.
• Gest. 1558.
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Philipp II:
44. Ferdinand I.
• 1526: König von Ungarn und Böhmen Ludwig II. fiel in
der Schlacht bei Mohács im Kampf gegen die Türken.
• Als sein Schwager wurde Ferdinand I. aus dem Hause
Habsburg, Bruder Kaiser Karls V., zum ungarischen
König.
• Nach der Abdankung Karls V. erhielt er die
österreichischen Erblande.
• Damit wurden die Fundamente für die spätere
territoriale Ausdehnung der Habsburger Monarchie
gelegt.
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46. Der Dreißigjährige Krieg
• Auslöser: Konfessionele Unruhen in Böhmen,
Prager Fenstersturz
• Unter Verwicklung vieler Herrscher, Territorien
des HRR und ausländischer Mächte: Böhmen,
Norddeutschland, Jüttland, Mecklenburg,
Pommern, Dänemark (Christian IV.), Schweden
(Gustaf Adolf von Schweden), Frankreich
• Der bedeutenste und erfolgreichste Feldherr:
Wallenstein (kämpfte für den Kaiser des HRR,
ermordet 1634, weil er seine eigene Politik
betrieb)
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48. Der Dreißigjährige Krieg
• Eine der schlimmsten Katastrophen der
deutschen Geschichte
• Hunger, Seuchen
• In betroffenen Gebieten konnte nur eine Drittel
der Bevölkerung überleben.
• Der Dreißigjährige Krieg wurde durch den
Friedensschluss von Münster und Osnabrück
beendet.
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49. Das berühmteste Bild des Dreißigjährigen Krieges:
Radierung Galgenbaum
von Jaques Callot
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https://www.welt.de/geschichte/article184389404/30-jaehriger-Krieg-Beruehmter-
Galgenbaum-ist-anders-zu-deuten.html
51. Der Westfälischer Friede
• Friedensschluss von Münster und Osnabrück −
Beendung des Dreißigjährigen Krieges.
• Schicksalhafte Bedeutung auch für den inneren
Aufbau des HRR.
• Bei den Reichsgeschäften war der Kaiser von da an
an die Zustimmung der Reichsstände gebunden.
• Die Reichsstände hatten dagegen die volle
Landeshochheit über eigene Territorien
(Gesetzgebung, Rechtssprechung, Steuerhochheit,
Bewaffnung, Bündnisrecht, Entscheidung über Krieg
und Frieden).
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55. Folgen für das HRR
• Das HRR wurde zu einem lockeren Verband von
Einzelstaaten mit nur wenigen gemeinsamen
Einrichtungen.
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57. Frühkapitalismus
• Vorreiterrolle: Italien
• Deutschland: Erst in der 2. Hälfte des 15. Jh.
• Haputträger: Städtisches Bürgertum
• Die Familie Fugger aus Augsburg: Die Bedeutendste und
einflussreichtste Unternehmerfamilie im Spätmittelalter
und in der Frühen Neuzeit im deutsschprachigen Raum
• Geldgeschäfte, kaiserliche Bankiers, Abhängigkeit vieler
Herrscher von der finanziellen Unterstützung durch die
Fugger − großer politischer und wirtschaftlicher Einfluss
• Ende des 16. Jh.: Verlust der Finanzkraft und damit des
Einflusses durch mehrere Fehlinvestitionen (spanische
Staatsbankrotte)
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58. Türkenkriege
• 1354: Die Türken erobern Gallipoli, die erste Stadt auf dem
europäischen Kontinent.
• 1371: Die Schlacht an der Mariza (= die Schlacht bei
Tschernomen)
• 1389: Die Schlacht auf dem Amselfeld
• 1453: Der Fall Konstantionopels
• 1526: Die Schlacht bei Mohács
• 1526/1527−1533: Der Erste Österreichische Türkenkrieg
• 1529: Die Erste Wiener Türkenbelagerung
• 1571: Eroberung großer Teile Ungarns durch die Türken
• 1593−1606: Der Lange Türkenkrieg, ein vergeblicher Versuch,
das Osmanische Reich aus Mitteleuropa zu verdrängen
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