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Konsequenzen der Informationsverhaltensforschung für Wissenschaftseinrichtungen Hans-Christoph Hobohm Fachhochschule Potsdam University of Applied Sciences Vortrag auf dem 11. Jahrestreffen des Arbeitskreises  Bibliotheken und Informationseinrichtungen  der Leibniz Gemeinschaft Saarbrücken, 17.9.2010
Überblick Methoden / Modelle der Informationsverhaltensforschung Erkenntnisse Eigene Studien Konsequenzen 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 2
Informationspsychologie Erkenntnisse der Hirnforschung Das Gehirn konstruiert die Welt Bedeutung des „limbischen Systems“ Vertrautheitsgedächtnis Quellengedächtnis 17.09.2010 3 Hobohm: Informationsverhalten
Principle of the least effort George Zipf (Zipfs Gesetz): „Introduction to human ecology“ 1949  mehr als usability  informationsatisficing (20%-Regel) „seekingfriends – avoidingenemies“ (Hjørland 2010) 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 4
Informationsverhaltensforschung 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 5
Information seekingprocess 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 6 Carol Kuhlthau: Insidethesearchprocess 1991
Scholarlyactivities Searching Directsearching Chaining Browsing Probing Accessing Collecting Gathering Organizing Reading Scanning Assessing Rereading Writing Assembling Co-Authoring Disseminating Collaborating Coordinating Networking Consulting Cross-Cutting primitives Monitoring Notetaking Translating Data Practices 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 7 Palmer et al. 2009
17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 8
Der eigene Informationsfundus PAIN: Personal anticipatedinformationneed PIC: Personal informationcollection Bibliographie Notizen zu Text Notizen zum Fach/Thema Arbeitsorganisation Medien-/Dokumentstandort Kooperativ vs. privat Disziplinspezifisch „unprofessionelle“ Erschließung 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 9 Bruce 2005
Information Horizons Erhebungsmethode von Diane Sonnenwald „Internet“ als erste Wahl – aber undifferenziert Ebenfalls erste Quelle: Kollegen, Freunde Ggf. andere Medien? Ist die Bibliothek noch am Horizont? 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 10 Sonnenwald 2005
17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 11 Ausländische Studentin der Sozialwissenschaft an der FU Berlin  (aus einer Diplomarbeit an der FHP)
Communities „Communities of practice“ (Konzept von Jean Lave, Etienne Wenger, 1991) Getestetes Modell im Wissensmanagement „learningthroughstorytelling“ „situatedlearning“    17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 12 Wenger  2000
Studie* der Fachhochschule Potsdam am Agrartechnischen Institut Bornim (ATB) Qualitatives Information Audit Leitfadeninterview (N=15), Information maps, Arbeitsklima Quantitative Befragung N=118 Themen: Zeitbudget, Netzwerke, Informationsverhalten,  Transferbereitschaft, Communities of Practice (CoP), Forschungsoutput, Zufriedenheit und Arbeitsstile Anschließend ausgewählte Wissensmanagementinstrumente zur Etablierung von CoPs in bestimmten Themengebieten 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 13  *„CoPAL“ Communities of Practice agrarwissenschaftlicher Institute der Leibniz Gemeinschaft  Laufzeit 2009-2011 – Ltg. Hobohm/Fuchs
Informationsverhalten 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 14
Informationsbearbeitung 16% haben kein persönliches Informationsmanagements  55% bestätigen, ein solches zu haben: Bookmarks, Links Literaturdatenbank, Referenzmanager Gesammelte Dokumente Gesammelte Pdfs Sammlung in Ordner Etc. Nutzen Sie ein Literaturverwaltungssystem? 25%: „nein“ -  30% „ja“  17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 15
Information horizon Bibliothek „immer weniger“ im Blick Aber: „hohe Zufriedenheit“ mit Bibliothek (Interviews) Zur Informationsbeschaffung „muss man kreativ sein“ und seine „Netzwerke haben“ (über die Uni, an der man ggf. lehrt) Eindeutig Bevorzugung informeller Strukturen 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 16
„Wissensteilung“ 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 17
17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 18
17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 19
17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 20
Funktion von Netzwerken 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 21 Mittelwerte auf Skala von 1 bis 5
Community Kommunikation 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 22
Konsequenzen? für Bibliothekare und Bibliotheken 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 23
Bibliothekare Sollten Verstehen In den Arbeitsprozess „hineinschauen“ unterstützen Interface schaffen zwischen den Sammlungen Sichtbar bleiben Vertraut bleiben Mensch sein (statt und mit Technik) 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 24
Bibliotheken Müssen mehr in die „scholarlyactivities“ integriert werden: mehr als Unterstützungsinstrument für die  erste Phase sein:  searching Sie haben auch eine Rolle bei  collectingund organizing Aber sicher auch bei  Assessing, assembling, dissemination Monitoring, translating etc. 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 25
Bibliotheken als Transformatoren nicht nur Informatoren 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 26
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und die angeregte Diskussion. Kontakt: www.hobohm.info 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 27
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Informationsverhalten von Wissenschaftlern

  • 1. Konsequenzen der Informationsverhaltensforschung für Wissenschaftseinrichtungen Hans-Christoph Hobohm Fachhochschule Potsdam University of Applied Sciences Vortrag auf dem 11. Jahrestreffen des Arbeitskreises Bibliotheken und Informationseinrichtungen der Leibniz Gemeinschaft Saarbrücken, 17.9.2010
  • 2. Überblick Methoden / Modelle der Informationsverhaltensforschung Erkenntnisse Eigene Studien Konsequenzen 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 2
  • 3. Informationspsychologie Erkenntnisse der Hirnforschung Das Gehirn konstruiert die Welt Bedeutung des „limbischen Systems“ Vertrautheitsgedächtnis Quellengedächtnis 17.09.2010 3 Hobohm: Informationsverhalten
  • 4. Principle of the least effort George Zipf (Zipfs Gesetz): „Introduction to human ecology“ 1949  mehr als usability  informationsatisficing (20%-Regel) „seekingfriends – avoidingenemies“ (Hjørland 2010) 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 4
  • 6. Information seekingprocess 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 6 Carol Kuhlthau: Insidethesearchprocess 1991
  • 7. Scholarlyactivities Searching Directsearching Chaining Browsing Probing Accessing Collecting Gathering Organizing Reading Scanning Assessing Rereading Writing Assembling Co-Authoring Disseminating Collaborating Coordinating Networking Consulting Cross-Cutting primitives Monitoring Notetaking Translating Data Practices 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 7 Palmer et al. 2009
  • 9. Der eigene Informationsfundus PAIN: Personal anticipatedinformationneed PIC: Personal informationcollection Bibliographie Notizen zu Text Notizen zum Fach/Thema Arbeitsorganisation Medien-/Dokumentstandort Kooperativ vs. privat Disziplinspezifisch „unprofessionelle“ Erschließung 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 9 Bruce 2005
  • 10. Information Horizons Erhebungsmethode von Diane Sonnenwald „Internet“ als erste Wahl – aber undifferenziert Ebenfalls erste Quelle: Kollegen, Freunde Ggf. andere Medien? Ist die Bibliothek noch am Horizont? 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 10 Sonnenwald 2005
  • 11. 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 11 Ausländische Studentin der Sozialwissenschaft an der FU Berlin (aus einer Diplomarbeit an der FHP)
  • 12. Communities „Communities of practice“ (Konzept von Jean Lave, Etienne Wenger, 1991) Getestetes Modell im Wissensmanagement „learningthroughstorytelling“ „situatedlearning“ 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 12 Wenger 2000
  • 13. Studie* der Fachhochschule Potsdam am Agrartechnischen Institut Bornim (ATB) Qualitatives Information Audit Leitfadeninterview (N=15), Information maps, Arbeitsklima Quantitative Befragung N=118 Themen: Zeitbudget, Netzwerke, Informationsverhalten, Transferbereitschaft, Communities of Practice (CoP), Forschungsoutput, Zufriedenheit und Arbeitsstile Anschließend ausgewählte Wissensmanagementinstrumente zur Etablierung von CoPs in bestimmten Themengebieten 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 13 *„CoPAL“ Communities of Practice agrarwissenschaftlicher Institute der Leibniz Gemeinschaft Laufzeit 2009-2011 – Ltg. Hobohm/Fuchs
  • 14. Informationsverhalten 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 14
  • 15. Informationsbearbeitung 16% haben kein persönliches Informationsmanagements 55% bestätigen, ein solches zu haben: Bookmarks, Links Literaturdatenbank, Referenzmanager Gesammelte Dokumente Gesammelte Pdfs Sammlung in Ordner Etc. Nutzen Sie ein Literaturverwaltungssystem? 25%: „nein“ - 30% „ja“ 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 15
  • 16. Information horizon Bibliothek „immer weniger“ im Blick Aber: „hohe Zufriedenheit“ mit Bibliothek (Interviews) Zur Informationsbeschaffung „muss man kreativ sein“ und seine „Netzwerke haben“ (über die Uni, an der man ggf. lehrt) Eindeutig Bevorzugung informeller Strukturen 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 16
  • 17. „Wissensteilung“ 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 17
  • 21. Funktion von Netzwerken 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 21 Mittelwerte auf Skala von 1 bis 5
  • 22. Community Kommunikation 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 22
  • 23. Konsequenzen? für Bibliothekare und Bibliotheken 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 23
  • 24. Bibliothekare Sollten Verstehen In den Arbeitsprozess „hineinschauen“ unterstützen Interface schaffen zwischen den Sammlungen Sichtbar bleiben Vertraut bleiben Mensch sein (statt und mit Technik) 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 24
  • 25. Bibliotheken Müssen mehr in die „scholarlyactivities“ integriert werden: mehr als Unterstützungsinstrument für die erste Phase sein: searching Sie haben auch eine Rolle bei collectingund organizing Aber sicher auch bei Assessing, assembling, dissemination Monitoring, translating etc. 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 25
  • 26. Bibliotheken als Transformatoren nicht nur Informatoren 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 26
  • 27. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und die angeregte Diskussion. Kontakt: www.hobohm.info 17.09.2010 Hobohm: Informationsverhalten 27
  • 28.
  • 29. Droese, Katharina (2010): Informationsverhalten im Kontext wissenschaftlicher Arbeit. Potsdam: Fachhochschule (Diplomarbeit am Fachbereich Informationswissenschaften).
  • 30. Fisher, Karen E.; Erdelez, Sanda; Mckechnie, Lynne (Hg.) (2005): Theories of informationbehavior. Medford, N.J: Information Today (ASIST monographseries).
  • 31. Hjørland, Birger; Nicolaisen, Jeppe (2010): Thesocialpsychology of informationuse: seeking 'friends', avoiding 'enemies. In: Information Research, Jg. 15, H. 3 colis706. Online verfügbar unter http://InformationR.net/ir/15-3/colis7/colis706.html.
  • 32. Hobohm, Hans-Christoph (2010): Wissensmanagement und Projektorganisation. In: Ladwig, Desiree; Kunze, Jürgen; Hartmann, Michael (Hg.): ExitMatters. Auf dem Weg in die Projektgesellschaft. Frankfurt: Peter Lang, S. (im Satz).
  • 33. Ingwersen, Peter; Järvelin, Kalervo (2005): The turn: integration of informationseeking and retrieval in conntext. Dordrechtu.a.: Springer (Kluwer international series on informationretrieval).
  • 34. Kuhlthau, Carol Collier (1991): InsidetheSearchProcess: Information SeekingfromtheUser'sPerspective. In: Journal of the American Society for Information Science, Jg. 42, S. 361–371.
  • 35. Palmer, Carole L.; Teffeau, Lauren C.; Pirmann, Carrie M. (2009): Scholarly Information Practices in the Online Environment. ThemesfromtheLiterature and Implicationsfor Library Services Development. Dublin, Ohio: OCLC.
  • 36. Roth, Gerhard (2009): Aus Sicht des Gehirns. Orig.-Ausg., vollst. überarb. Neuaufl… Frankfurt am Main: Suhrkamp (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, 1915).
  • 37. Sonnenwald, Diane (2005): Information Horizons. In: Fisher, Karen E.; Erdelez, Sanda; Mckechnie, Lynne (Hg.): Theories of informationbehavior. Medford, N.J: Information Today (ASIST monographseries), S. 191–197.
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