1. Digitalisierung in der Weiterbildung
Szenarien
Herausforderungen
Chancen
Johannes Maurek, MA MSc
Institut für Fernstudien und Didaktische Entwicklung
Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein
Free-Culture-Licence
2. Datenquellen:
Schmid, U.; Goertz, L. u. Behrens, J. (2017): Monitor Digitale Bildung. Die
Weiterbildung im digitalen Zeitalter. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung. Online
verfügbar unter:
URL:<https://www.bertelsmann-
stiftung.de/fileadmin/files/user_upload/BSt_Monitor_Digitale_Bildung_WB_
web.pdf>
Sgier, I.; Habertzeth, E. u. Schüpp, P. (2018): Digitalisierung in der
Weiterbildung. Ergebnisse der jährlichen Umfrage bei
Weiterbildungsanbietern (Weiterbildungsstudie 2017/2018). Zürich: SVEB u.
PH-Zürich. Online verfügbar unter:
URL:<https://alice.ch/fileadmin/Dokumente/Themen/Forschung/SVEB_Weite
rbildungsstudie2017_2018.pdf>
3. 80% der befragten Einrichtungen meinen:
„Die Digitalisierung wird die Weiterbildung in
den nächsten 10 Jahren maßgeblich
beeinflussen oder sogar revolutionieren.“
(Sgier u.a., 2017)
4. Status quo
(Technologienutzung)
• 43,6% der Anbieter sind „technologiefrei“ unterwegs
• 45,4% setzen auf digital begleitete Präsenzangebote
• 8,5% nutzen verstärkt „Blended Learning“ Angebote
• 2,4% setzen auf „Online-Learning“
(Sgier u.a., 2017; Erhebung unter N=338 Weiterbildungsanbietern aus der Schweiz)
5. Status quo
(Angebotsformate)
• Lernplattformen
• Social Media (inkl. Wikis, Blogs...)
• Web Based Trainings
• Computer Based Trainings
Häufig
• Webinare
• Game Based Learning
Seltener
• MOOC‘s (Massiv Open Online Courses)
• Augmented Reality
• Virtual Reality
Selten
(Sgier u. a., 2017)
6. Status quo
(Nutzerverhalten)
• Informelles Lernen mit digitalen Medien ist für knapp 50% integraler
Bestandteil des täglichen Lebens
• 80% der Online-Lerner lernen selbstgesteuert und vor allem situativ
• Die Suche nach Bildungsangeboten erfolgt themen- und
problemorientiert unter Nutzung gängiger Suchmaschinen
• Menschen mit geringerem SoS lernen deutlich seltener digital (28%)
als Erwerbstätige und Akademiker mit höherem SoS (59%) -> Digital
Gap
(Schmid u. a., 2018)
7. Status quo
(Lehrverhalten der Referent/innen)
• Die große Mehrheit der Referent/innen setzt digitale Medien in der
Lehre ein.
• Überwiegend werden unidirektionale Medien (Präsentationsmedien)
eingesetzt (78%)
• Die didaktischen Potenziale digitalen Lernens (Kollaboration,
gemeinsame Wissenskonstruktion, Angebote zum individualisierten
u. selbstgesteuerten Lernen) werden weitgehend nicht genutzt.
• Leiter von Weiterbildungsinstitutionen sehen deutliche
Entwicklungspotenziale für die Fortbildung der eigenen
Mitarbeiter/innen. (Schmid u. a., 2018)
8.
9. Barbecue - Typologie
(nach Ebner, Schön u. Nagler, 2010)
Technologiefreies Präsenzangebot
Technologiegestütztes Präsenzangebot
Technologiegestütztes Präsenzangebot
u. begleitendes Lernmanagementsystem
Blended Learning Angebot: Wechsel zwischen
Präsenz und reinen Online-Phasen
Reines Online-Lernen mit unterschiedlichen
Phasen (und Werkzeugen)
11. Vorbereitungsphase
• Vorabinfos werden öffentlich bereitgestellt (Podcast der
Referierenden, z.B. Soundcloud, Videoclips, Publikationen,
Dokumente, z.B. über Scribd zum Veranstaltungsthema)
• Durch Methoden der Zugriffssteuerung können diese Infos auch nur
allen TN der zukünftigen Präsenzveranstaltung zur Verfügung gestellt
werden (z.B. Kursschlüssel in Moodle)
• Ggf. können die TN der zukünftigen Präsenzveranstaltung bereits
miteinander Kontakt aufnehmen und interagieren (z.B. durch Foren,
Chat in Moodle, etc.)
12. Präsenzveranstaltung
• Erweiterung des realen Lernraumes in den virtuellen Raum durch
Zuspielung externer Beiträge von entfernten Referent/innen (Tools:
zoom.us, Skype) -> Incoming
• Erweiterung des realen Lernraumes in den virtuellen Raum durch
Streaming ausgewählter Beiträge, Events, Referate, Diskussionen etc.). Ggf.
mit geeigneten Zugangsbeschränkungen (z.B. Link für verhinderte TN) ->
Outgoing
• Einbeziehung großer Auditorien durch aktivierende Maßnahmen (z.B.
durch Auditory Response Systeme, wie Mentimeter, PollEverywhere,
Socrative etc.), wie Umfragen, Spontanerhebungen, Evaluationen
• Bei größeren Veranstaltungen hat sich auch die Etablierung eines
Feedbackkanals als sehr hilfreich erweisen (Twitter-Wall, z.B. LiveWall) ->
allerdings stark zielgruppenabhängig
13. Nachbereitungsphase
• In der Präsenzveranstaltung zugespielte Ressourcen (z.B. über
zoom.us) können aufgezeichnet und zur Nachlese öffentlich oder
einem eingeschränkten Nutzerkreis zur Verfügung gestellt werden
• In der Präsenzveranstaltung verwendete Unterlagen, bzw.
Präsentationen können zur Nachlese, zur weiteren Bearbeitung sowie
ggf. zur Vorbereitung auf eine Folgeveranstaltung auf einer
Lernplattform einem geschlossenen Kreis (z.B. Moodle) oder
öffentlich z.B. auf Slideshare zur Verfügung gestellt werden
14. Public Relations
• Zunehmend werden Bildungsinhalte, bzw. -angebote über Hinweise aus
den sozialen Medien (Facebook, Twitter, YouTube) aufgefunden und
gebucht. Es scheint daher zweckmäßig, diese Kanäle effizient zu bespielen
und für eine ausreichende Indizierung der Inhalte zu sorgen
(Suchmaschinenoptimierung). Zu diesem Zweck stehen heute eine Reihe
von zweckmäßigen Automatismen zur Verfügung.
• Das Teilen der Postings in den sozialen Kanälen stellt heute einen nicht zu
unterschätzenden Reichweitenfaktor für die Bewerbung von
Bildungsangeboten dar.
• Grundsätzlich gilt es, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die ein Auffinden
angebotener Bildungsinhalte über Suchmaschinen verbessert. Nach den
meisten Algorithmen werden jene Inhalte prominenter gereiht, auf die in
verschiedenen Webseiten und sozialen Medien verwiesen wird. Die eigene
Homepage reicht dazu heute nicht mehr aus.
15. Customer Relationship Management
• CRM ist heute eine besondere Form der Public Relations.
• Nachhaltige institutionsgebundene Community-Bildung trägt
maßgeblich dazu bei, Bildungsangebote einem bereiteren
Interessent/innenkreis zur Kenntnis bringen.
• Ein entsprechendes Social Media Konzept berücksichtig sowohl die
Bedürfnisse der TN, als auch die Akquise neuer Zielgruppen und
versucht diesem Ziel inhaltlich und ökonomisch gerecht zu werden.
• Barrierefreiheit und die Nutzung spezifischer Medieneigeschaften
lassen Bildungsangebote auch für Menschen mit besonderen
Bedürfnissen attraktiv erscheinen. Die Möglichkeiten dazu werden
aktuell zu wenig genutzt.
16. Verwendete Quellen:
Ebner, M. u. Schön, S. (2013): Lehrbuch für Lernen und
Lehren mit Technologien. L3T. 2. Auflage. Berlin: epubli.
Online verfügbar unter:
URL: <http://l3t.eu/homepage/das-buch>
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Verfasser:
Prof. Johannes Maurek, MA MSc
Leiter des Instituts für Fernstudien und didaktische Entwicklung der
Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein
Präsentationsfolien auf:
https://www.slideshare.net/JohannesMaurek