Europa: Vor der deutschen Ratspräsidentschaft 2020
1. Europa: Vor der deutschen
Ratspräsidentschaft 2020
Repräsentative Meinungsumfrage
im Auftrag des Bankenverbands
Juni 2020
2. Zentrale Ergebnisse - 1
Positive Ambivalenz
22.06.2020
2
Großes Wohlwollen
Deutschland geht mit einer
positiven Europa-Stimmung
seiner Bevölkerung in die
deutsche Ratspräsidentschaft:
Nahezu zwei Drittel der Befrag-
ten (64%) halten „viel“ (40%)
oder „sehr viel“ (24%) von der
Europäischen Union. Im Lang-
zeittrend der letzten Jahre ist
die Zustimmung zur EU erkenn-
bar gestiegen; ein Drittel der
Befragten bleibt gegenüber der
EU zurückhaltend bis kritisch.
93%
Zustimmung im Allgemeinen
Die positive Europa-Haltung der
Deutschen wird maßgeblich von
hohen Zustimmungswerten bei
Befragten unter 30 Jahren
(88%) und höher gebildeten
Akademikern (82%) getragen.
Mit zunehmendem Alter und
abnehmender formaler Bildung
sinkt hingegen die Häufigkeit
positiver Aussagen über die
Europäische Union deutlich ab.
Kritik im Konkreten
Deutlich kritischer gehen die
Befragten mit dem „Corona-
Management“ der EU ins Ge-
richt. Eine relative Mehrheit von
46% meint, dass sich die EU in
der Corona-Krise bislang nicht
bewährt habe. Während jüngere
Befragte bis 40 Jahre mehrheit-
lich positiv gestimmt sind, üben
Befragte mittleren Alters (40-60
Jahre) besonders häufig Kritik.
64%
3. Zentrale Ergebnisse - 2
Zusammenhalt und Solidarität
22.06.2020
3
Entfremdung in der Krise?
Nur 15% der Befragten sehen
die EU in der Corona-Krise
politisch zusammengewachsen,
weitaus mehr Menschen (35%)
meinen, die Mitgliedsländer
hätten sich voneinander ent-
fernt. Während unter 30-Jäh-
rige noch am positivsten ge-
stimmt sind, sieht ein großer
Teil der 40- bis 60-Jährigen die
EU auseinanderdriften; Ältere
über 60 Jahre sehen mehr-
heitlich keine Veränderung.
93%
Genug Solidarität …
Nur ein knappes Viertel (24%)
der Befragten findet, dass
Deutschland stark von der
Corona-Pandemie betroffenen
EU-Ländern wie Italien oder
Spanien mehr finanzielle und
politische Solidarität schulde;
zwei Drittel (66%) meinen, es
leiste in dieser Hinsicht bereits
genug. Letzteres wird sehr
häufig von den 30- bis 60-
Jährigen (68%) und den über
60-Jährigen (74%) vertreten.
… oder doch nicht?
Ein etwas anderes Stimmungs-
bild ergibt sich auf die Frage, ob
die EU-Länder gemeinsame
Schulden machen und damit
besonders von der Pandemie
betroffene Mitgliedstaaten
unterstützen sollten. Rund die
Hälfte der Deutschen (51%)
fänden das „gut“ (43%) oder
„sehr gut“ (8%). Den meisten
Zuspruch findet der Vorschlag
mit 61% erneut unter den
jüngeren Befragten.
15%
4. „Von der Europäischen Union halte ich ...“
22.06.2020
4
24
40
21
12
3
sehr viel
viel
nicht so viel
gar nichts
k.A.
Frage: Was halten Sie grundsätzlich von der Europäischen Union?
11 12
24
41 41 40
29 31
21
10 9
12
2018 2019 2020
sehr viel viel nicht so viel gar nichts
5. „Von der Europäischen Union halte ich …“
12
6
13
17
11 12
24
39
44 44 44
41 41 4040 40
33
29 29
31
21
9 8 8
9 10 9
12
9/2006 3/2009 3/2014 2/2017 11/2018 4/2019 6/2020
sehr viel viel nicht so viel gar nichts
5
22.06.2020
Frage: Was halten Sie grundsätzlich von der Europäischen Union?
6. „Von der Europäischen Union halte ich …“
Frage: Was halten Sie grundsätzlich von der Europäischen Union?
88
62
11
35
39
1 3 4
57
18-29 J. 30-59 J. ab 60 J.
(sehr) viel
nicht so viel/gar nichts
k.A.
6
22.06.2020
7. „Von der Europäischen Union halte ich …“
Frage: Was halten Sie grundsätzlich von der Europäischen Union?
45
67
51
17
4 4
1
82
29
Hauptschule Mittlere Reife Hochschulreife
(sehr) viel
nicht so viel/gar nichts
k.A.
7
22.06.2020
8. „Die EU hat sich in der Corona-Krise bislang …“
Frage: Hat sich die EU in der Corona-Krise bisher eher bewährt, oder hat sie sich nicht bewährt?
8
22.06.2020
43
46
11 bewährt
nicht bewährt
k.A.
57
50
38 39
34
40
63
58
39
9 10
5 4
22
32
18-29 J. 30-39 J. 40-49 J. 50-59 J. ab 60 J.
bewährt nicht bewährt k.A.
9. „Die EU ist in der Corona-Krise …“
Frage: Sind die europäischen Länder in der EU mit der Corona-Krise politisch eher enger zusammengerückt, haben sie sich politisch
eher voneinander entfernt, oder hat sich da nicht viel verändert?
9
22.06.2020
15
35
11
6
enger
zusammen-
gerückt
weiter
auseinander-
gefallen
keine
Veränderung
k.A.
23
19
15 13 12
31
49
44
32
28
44
26
32
54 53
18-29 J. 30-39 J. 40-49 J. 50-59 J. ab 60 J.
enger weiter keine Änderung
10. „Deutschland sollte gegenüber Ländern wie Italien oder
Spanien in der EU mehr Solidarität entgegen bringen.“
Frage: Sollte Deutschland gegenüber Ländern wie Italien oder Spanien, die wirtschaftlich von der Corona-Krise sehr stark getroffen wurden, im
Rahmen der EU mehr finanzielle und politische Unterstützung zukommen lassen, oder leistet Deutschland da bereits ausreichend Unterstützung?
10
22.06.2020
24
66
10
ja, mehr
Solidarität
nein, leistet
bereits genug
k.A.
40
22
43
68
74
17
10
6
20
18-29 J. 30-59 J. ab 60 J.
ja, mehr Solidarität
nein, leistet bereits genug
k.A.
11. „Deutschland sollte gegenüber Ländern wie Italien oder
Spanien in der EU mehr Solidarität entgegen bringen.“
Frage: Sollte Deutschland gegenüber Ländern wie Italien oder Spanien, die wirtschaftlich von der Corona-Krise sehr stark getroffen wurden, im
Rahmen der EU mehr finanzielle und politische Unterstützung zukommen lassen, oder leistet Deutschland da bereits ausreichend Unterstützung?
19 20
73
51
8
4
14
35
76
Hauptschule Mittlere Reife Hochschulreife
ja, mehr Solidarität nein, leistet bereits genug k.A.
11
22.06.2020
12. „Wenn sich die EU verschuldet, um von Corona
besonders betroffene Mitgliedstaaten zu unterstützen,
finde ich das …“
8
43
25
17
7
sehr gut
gut
nicht gut
gar nicht gut
k.A.
Frage: Was halten Sie von dem Vorschlag, dass sich die EU-Länder mit einem hohen Betrag gemeinsam verschulden sollten, um mit dem
Geld einzelne, besonders von der Corona-Pandemie wirtschaftlich betroffene Mitgliedstaaten zu unterstützen?
12
22.06.2020
61
49
30
46 44
9
5
8
48
18-29 J. 30-59 J. ab 60 J.
(sehr) gut
(gar) nicht gut
k.A.
13. Studiendesign
Erhebungszeitraum: 28.5. bis 3.6.2020
Stichprobe: 1.009 Befragte in Deutschland ab 18 Jahre
Erhebungsmethode: CATI (Computer-Assisted Telephone Interviews)
Auftraggeber: Bundesverband deutscher Banken, Berlin
Erhebung: KANTAR, Bielefeld